40k Die Trophäe

Dragir

Graue Eminenz, Gründer
23. März 2001
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christoph-daum.de
Der ausgetretene, in Dämmerlicht gehüllte Pfad war schlammig und kurvenreich. Feuchte Blätter glitten an der schwarzen Panzarüstung Gruntbozzas entlang. Immer wieder musste er Äste und Lianen zur Seite schieben um freie Sicht zu bekommen.
Der Schnuppasquig, der von zwei Grotz geführt wurde, folgte der Fährte jetzt schon über eine Stunde. Sabbernd und grunzend zerrte er an den beiden Leinen, so dass die Grotz Mühe hatten ihn zu halten und nicht auszurutschen. Dem Waaaghboss folgten Zehn weitere Grotz, welche ängstlich zitternd nach Links und Rechts schauten, und den unheimlichen Geräuschen im Wald lauschten.
Diese Hölle von Dschungel hatte den Ruf, die abscheulichsten Monstren des Systems zu beherbergen. Freiwillig verirrte sich weder Mensch noch Alien in diesen Schlund der Hölle. .
Was suchte also ein Orkboss, begleitet von einigen Grotz in solch einer abstoßenden Gegend?
Wer ihm hier begegnet wäre, hätte es an seinem nackten Helm erkannt.
Ein Waaaghboss braucht fette Hörnaz!
Seit Gruntbozza vor einigen Jahren diese gigantischen Hörner an der Trophäe eines verfeindeten Bosses sah und erfuhr woher sie stammten, hatte er nur noch ein einziges Ziel. Er mußte solch eine Kreatur erlegen. Nichts ließ er in den letzten Jahren unversucht, um hierher zu kommen. Nun hatte er es endlich geschafft! Das Entern des Space Hulk und der Überfall auf den Planeten hatten sich gelohnt. Er war hier und würde seine Trophäe bekommen.
Plötzlich mischten sich in die Kakophonie des Dschungels animalische Todesschreie. Sie kamen ganz aus der Nähe. Der Schnuppasquig zerrte nun wild grunzend die beiden schreienden Grotz hinter sich her, die ihn nun nicht mehr halten konnten, und rannte den Pfad entlang.
Als Gruntbozza die nun verharrenden Fährtensucher eingeholt hatte, sah er den Grund der Schreie.
Ein behaartes Tier von der Größe eines Killabot, das er bis jetzt noch nie gesehen hatte, lag quer über den Pfad ausgestreckt. Aus seinem Rücken war ein Grotgroßes Stück herausgerissen.
Gruntbozza sah sich das Opfer genauer an. Dem Gebiss nach zu urteilen war es ein Pflanzenfresser.
Nicht weit entfernt war das Brechen von Holz zu hören, als ob sich etwas Großes seinen Weg durch den Wald bahnt. Es wurde Zeit, das Buschmesser einzustecken.
Der Waaaghboss zog nun seinen gewaltigen, frisch geschliffenen, schwarz-weißen Spalta aus dem Rückenholster. Er sah entschlossen den frischen Trampelpfad entlang. "Ia blaibt hinta mia!"
Ohne die Grotz anzusehen setzte er sich in Bewegung. Nach einer kurzen Strecke wurde der Dschungel heller. Eine große, mit zahlreichen Tümpeln und Sümpfen übersähte Lichtung tat sich plötzlich vor Gruntbozza auf. Er sah sich, den Spalta in festem Griff um.
Da war die Bestie! Keine Hundert Meter von ihm entfernt stand sie auf zwei Beinen mit dem Rücken zu ihm. Er konnte die gewaltigen Hörner sehen. Bald würden sie seinen Helm schmücken!
Gruntbozza stieß einen markerschütternden Schrei aus und rannte los. Er wollte die Bestie ja nicht hinterrücks töten, sondern seine Trophäe ehrenhaft erkämpfen. Da drehte das Untier seinen Kopf und sah ihn an. Deutlich war das riesige, blutverschmierte, mit hunderten Zähnen bestückte Maul zu sehen. Doch was war das? Statt sich auf ihn zu stürzen, ergriff die Bestie die Flucht. Und wie es aussah, rannte sie schneller als er selbst. War das Vieh etwa Feige? Das war nicht gut!
Doch es kam nicht weit. Die panische Fluchtattacke, die es nach dem Anblick des auf ihn zurennenden und schreienden Ork ergriffen hatte, lenkte es direkt in einen der zahlreichen Sümpfe.
Als Gruntbozza bei der langsam versinkenden Kreatur angekommen war, traf ihn ein panischer Blick aus angsterfüllten Augen. So wollte er seine Trophäe nicht erlangen. Was, wenn seine Boyz davon erfuhren? Der Spott war ihm gewiss! Doch sollten seine ganzen Anstrengungen der letzten Jahre umsonst gewesen sein? Nein! Er beugte sich vorsichtig nach vorn und ergriff das Ende eines der Hörner. Mit einem einzigen Hieb trennte er es vom Haupt der nun bis zum Hals versunkenen feigen Bestie. Genauso verfuhr er mit dem anderen Horn. Er hatte sie! Langsam ging er zu den am Waldrand wartenden Grotz zurück. Was, wenn sie alles ausplauderten? Gruntbozza schaute nachdenklich auf den Spalta in seiner Linken, dann wanderte sein Blick zu den Grotz.
Seine Boyz würden niemals erfahren was hier vorgefallen war...
 
also wenn die story nicht orkig ist, dann weiß ich auch nicht.
mir hat sie echt gut gefallen, weil sie mal wieder zeigt, dass es wirklich wichtigeres im universum gibt, als immer nur der kampf zwischen gut und böse oder
obwohl ich keine orkze spiele haben sie doch immer noch die coolste auffassung vom leben in 40k
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In der Urfassung war die Story fast doppelt so lang, also mußte ich viel vom Umherstreifen im Dickicht, den Gefühlen der Beteiligten und der Einleitung weglassen. Die Spannung hat darunter sehr gelitten. Deshalb bin ich über meinen 2. Platz ziemlich erstaunt
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Solch kurze Storys mit Inhalt und Spannung zu füllen, ist nicht einfach. Aber ich werde üben!

Nun will ich mich aber mal bei all denen bedanken, die mich auf den 2. gevotet haben, schliesslich habt Ihr mir 15€ beschert! Danke!
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moG Gruntbozza