40k Die Verräter

Dragir

Graue Eminenz, Gründer
23. März 2001
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christoph-daum.de
Der riesige Landefähre setzte mit einem Donnern auf, das die Erde erzittern lies. Die Außenpanzerung war noch heiß von der Reibung an der Atmosphäre. Doch nun wurde die Luft um die Fähre von Laserstrahlen und Plasmaentladungen erhitzt, die aus versteckten Stellungen abgefeuert wurden. Sprengraketen und Geschützprojektile schlugen auf den Transporter ein. Nur Augenblicke später antworteten die Laser- und Geschütztürme des riesigen Raumfahrzeugs und erwiderten den Feuersturm. Weitere Landefähren senkten sich vom Himmel herab und beteiligten sich an dem Feuergefecht. Die Schotten der ersten öffneten sich und spuckten schwere Panzer aus. Diese fuhren mit Höchstgeschwindigkeit auf die Angreifer zu und zermalmten etliche Feuerstellungen unter ihren schweren Ketten. Ihre Kampfgeschütze und schweren Bolter brachten den Tod unter die Feinde und lenkten sie von den anderen Transportern ab.

Nun öffneten sich auch die Tore der anderen Landefähren und entließen zu allem entschlossene Infanterietruppen aus ihrem Innern. Die Männer waren mit Lasergewehren bewaffnet und schweren Körperpanzern ausgerüstet und schleppten schwere Waffen mit. Das Kampfgeschrei aus tausenden von Kehlen mischte sich in die Kakophonie der Schlacht. Die Männer waren zu allem entschlossen und schienen nicht einmal zu bemerken, wie feindliche Kampfgeschütze große Lücken in ihre Formationen rissen. Neue Scharen angreifender Soldaten aus den anderen Truppentransportern füllten sie schnell wieder. Sie bewegten sich wie ein wogendes dunkles Meer auf die sich verteidigenden Gegner zu und würden sie mit ihrer Masse bald überspült haben. Der Feind hatte keine Chance gegen diese Streitmacht aus überzeugten, rechtschaffenen Soldaten, deren Regimenter bisher mit zu den besten der imperialen Armee in diesem Raumsektor gehörten.

Fernando war nun schon seit drei Tagen auf diesem von Verrätern verseuchten Planeten. Er hatte die blutige Schlacht bei der Landung unversehrt überstanden und war begierig darauf aus, den imperialen Verrätern endlich im Kampf gegenüber zu stehen. Sein Regiment hatte zu einem der Letzten gehört, die aus den gewaltigen Rümpfen der Raumfähren gekommen waren. Danach waren sie auf die Panzer und Transporter aus den anderen Fähren gesprungen oder waren mit eroberten Fahrzeugen ihrer besiegten Feinde in Richtung der schwer befestigten Städte des Planeten marschiert. Auch diese waren schon nach kurzer Zeit gefallen und von allen Gegnern gesäubert worden.

Stolz Fernando schaute zu den neuen Bannern auf, die an die Truppen der Invasionsstreitmacht ausgegeben worden waren. Seltsame Symbole auf stechenden Farben sollten den Gegner verwirren und ihn im Kampf ablenken. Dessen Truppen trugen immer noch die imperialen Insignien und trieben so ihren Verrat bis auf die Spitze. Nach den Angaben des Oberkommandos hatten sich alle Regimenter und die Bevölkerung dieses trostlosen Planeten vom Imperium abgewandt. Fernandos Regiment war mit neuen Befehlen von seinem Garnisonsdienst am Rande des, von Orks besetzten, Nubarres-Sektors abgezogen worden, um sich der großen Säuberungsstreitmacht anzuschließen, die etliche rebellierende Planetensysteme wieder in den Schoss des Imperiums zurück holen sollt. Die Befehle dafür kamen von ganz oben, hieß es. Die ganze Aktion sei so geheim, dass mit niemand anders Kontakt aufgenommen werden durfte. Auch nicht mit anderen imperialen Flotten. Darum auch die neuen Kennungen und Banner. So hatten sie bisher vier Planetensysteme von jeglichen Spuren des Verrats bereinigt.

Nun standen sie vor dem Sturm auf die größte Bastion des Feindes. Eine große befestigte Bunkeranlage mit tausenden von Abwehrtürmen und schweren Panzerregimentern als Verteidigung. Die Schlacht dauerte nun schon einige Stunden an und die Massen der Infanterieregimenter brandeten gegen die Mauern der Bastion. Das war es was sich Fernando erhofft hatte. Der Kampf gegen die Ketzer Mann gegen Mann. Nun würde er dem Feind Auge in Auge gegenüber stehen und siegen. Es konnte nicht mehr lange dauern bis die gegnerischen Truppen einen Ausfall wagen würden oder die Angreifer durch die dünnen Verteidigungslinien brechen würden. Ihre Massen an Panzern waren langsam aber stetig zusammen geschrumpft und verteidigten nur noch die großen Tore in den dicken Mauern.

Aber auch die Invasionstruppen waren von den Gefechten und Schlachten nicht ungeschoren geblieben. Große Opfer im Namen des Imperiums waren gebracht worden, um bis hier her zu kommen. Fast die Hälfte der Streitmacht war auf dieser verdammten Welt gefallen. Warum wehrten sich diese Verräter nur so verbissen und versuchten alles um die Angreifer zu vernichten? Wussten sie nicht, dass sie bereits auf verlorenen Posten kämpften? Sie hatten verloren, egal, wie lange sie die Schlacht noch in die Länge ziehen wollten. Was hofften sie dadurch zu erreichen?

„Achtung Jungs, wir kommen gleich in die Reichweite ihrer Geschütze! Ab jetzt werden wir in die Schlacht eingreifen! Und wir werden gewinnen! Diese Hurensöhne pfeifen auf dem letzten Loch! Wir werden sie heute fertig machen!“, schrie Sergeant Reginald in den Innenraum des Chimärepanzers. Jubel antwortete ihm. Fernando packte den Granatwerfer fester und rückte seinen Helm zurecht. Er spürte, wie die Geräusche der Schlacht, außerhalb des Panzers, auf ihn wirkten. Die Symbole, die sie auf ihre Waffen zeichnen mussten, schienen zu leuchten. Sicherlich eine Einbildung, hervorgerufen durch die immer größer werdende Aufregung der Kampfeslust. Fernando konnte es kaum noch abwarten, seine todbringenden Granaten auf den Feind abzuschießen und sein Kampfmesser in den Körper eines Verräters zu rammen. Blut würde fließen. Viel Blut! Er sah, dass es seinen Kameraden genauso erging. Alle hatten diese Feuer in den Augen. Das Verlangen zu töten. Ein Ruck ging durch den Panzer und sein Motor schwieg. „Endstation Leute! Ab hier geht’s zu Fuß weiter! Die Schweine haben uns den Antrieb zerschossen!“ tönte Reginalds Stimme aus dem Geschützturm in den Panzer. Die Heckluke wurde aufgestoßen und Fernandos Trupp rannte nach draußen. Reginalds Energischwert leuchtete in einem unheimlichen Licht. Die Symbole auf der Klinge glühten und Fernando vergaß alle seine Zweifel. Die Chimäre hatte sie nah an die Bastion getragen, bevor sie von einer Laserkanone getroffen worden war. Da waren sie die Feinde. Imperiale Uniformen und Gebete. Ha, jetzt beteten diese Ketzer wieder zum Imperator! Fernando schoss eine Granate in die Gruppe Soldaten und ergötzte sich am Anblick zerfetzter Körper. Blut! Blut! Mehr! Mehr!

Aus dem Himmel senkten sich unzählige Schatten herab. Blaue Space Marine Thunderhawks entluden ihre Fracht über dem Schlachtfeld. Ultramarines mit Sprungmodulen oder in Sprungkapseln landeten zwischen der angreifenden Streitmacht aus Chaosverrätern. Bolter schossen. Kettenschwerter schnitten. Plasmawerfer glühten. Sogar einige Cybots waren zwischen den korrumpierten Truppen der Verräter gelandet und metzelten alle nieder, die mit blasphemischen Bannern und Symbolen in den Kampf gezogen waren.

Die Ultramarines waren noch rechtzeitig eingetroffen, um die Flotte aus Chaosverrätern endlich zu stellen, die sich schon durch vier imperiale Systeme gekämpft hatte. Am Abend des dritten Tages wurden die letzten Reste der Angriffsstreitmacht an der großen Bastion vernichtet.
 
Gar nicht schlecht, vor allem im Gegensatz zu vielen andern der Geschichten hier mal ne unerwartete Wendung, auch wenns ja irgendwie schon angedeutet wurde
<
 
ach, das ist wie balsam für meine verwundete schreiberseele
einigen wenigen scheint die story wirklich zu gefallen und sie erkennen das wahre potential der handlung
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wegen der knappen umschreibung kann ich nur sagen: ich habe mich knallhart an die höchstegrenze von zwei seiten gehalten(nicht so wie die space wolf geschichte
<
)
darum wirkt sie etwas sehr knapp geraten und das atmosphärische, was ich sonst in meinen anderen geschichten so gerne verbreite, kommt nicht so ganz rüber

ich bin mal von einem laserkanonenstreifschuss ausgegangen, der die chimäre lahmgelegt hat