40k Die Wiege des Bösen

sireddiritterderwz

Eingeweihter
17. April 2002
1.507
0
12.386
55
Die Wiege des Bösen

Der Angriff der Orks

Das Rhino raste über die Ebene und Bruder Elisar versuchte, im Innern des Rhinos wenigstens ein wenig Ruhe zu finden. Seid 3 Wochen kämpfen er und seine Brüder fast ohne Pause auf diesem verdammten Planeten gegen Orks. Es war kein Krieg des Adeptus Astartes, die Blood Angels unterstützen nur die 3. Imperiale Armee bei diesem Feldzug gegen die Orks. 346 Orks zählte er auf seinem Konto. Stolz war er darauf nicht, doch betrachtete er es als Erfolg. "BEREITMACHEN" schallte es schrill aus dem Lautsprecher. Das Rhino wurde langsamer und draussen hörten er und seine Brüder die dumpfe Ork-Artillerie. Das Rhino stoppte und die Türen sprangen auf. Ein Blood Angel gilt wahrlich als furchtlos, doch was er nun sah, ließ ihm das Blut in den Adern gefrieren!

Sie sahen sich einem großen Stahlkoloss gegenüber, der, mit seinen Waffen unaufhörlich schiessend, seine Nahkampfarme, bewährt mir surrenden Kreissägeblättern, auf den vordersten Marine niedersausen ließ und dabei den Bolter und die linke Hand des Bruders abtrennte. Soweit sich Elisar erinnern konnte, wurden diese Nahkampf-Monster der Orks Gargbots genannt. Bruder Lucio zog den Verletzten zur Seite, bevor der Sägearm des Bots auf ihn niedersausen konnte und er schrammte dabei über die verstärkte Panzerung des Rhinos. Elisar und 2 seiner Brüder feuerten auf den Bot, doch die Boltgeschosse prallten von der starken Frontpanzerung des Ungetüms ab, nur die unablässig ratternde Wumme gab bei den gezielten Beschuss den Geist auf und verstummte urplötzlich.

Da sah Bruder Lucio einen Blood Angels Cybot auf den Gargbot zulaufen. Er schoss mit seiner Laserkanone und seinem Melter auf den Gargbot. Dieser fiel zu Boden und stand nun in Flammen.
Die Blood Angels stiegen nun aus dem Rhino und ihren verletzten Bruder ließen sie in dem Rhino zurück, man würde sich schon um ihn kümmern.


Sie stürmten in die brutale Schlacht, als plötzlich der Kopf des Marines neben Elisar in einem Regen aus Knochensplittern und Blut explodierte. Wie ein Mann blieben die Blood Angels stehen und rissen ihre Bolter in Richtung des unbekannten Angreifers. Eine orkoide Gestalt in einer Megarüstung, groß wie das Rhino hinter ihnen und fast so massig wie ein Cybot, senkte die rauchende Waffe und richtete ihren massigen Spalta auf den Trupp. Mit einem lauten Kriegschrei walzte sein Trupp von einem guten Dutzend Orks auf die Blood Angels zu. Elisar knurrte seine Verachtung heraus. "Bolter sichern, Waffen bereitmachen für den Nahkampf", bellte der Sergeant neben ihm. Elisar warf sich hastig die Lederschlaufe seines Bolters über die Schulter und zog das einen guten Meter lange Monofilamentmesser aus der Lederscheide an seinem rechten Unterschenkelpanzer. Er bemerkte das schrille Aufheulen des Kettenschwertes, das in der Hand des Sergeants lag, als die Masse an grünen Körpern sie bereits erreicht hatte.

Mit einem wilden Aufschrei stürmte Bruder Lucio nach vorne in die vorwärts laufenden Orks hinein und spießte dabei einen der grünen Krieger mit seinem Bajonett auf. Auch die anderen um Elisar nahmen den Kampf an. Grünhäutige Orks und blutrote Kämpfer in Servorüstungen prallten in einem unübersichtlichem Handgemenge aufeinander. Schwerter klirrten, Kettenschwerter surrten, Spalta und Klingen blitzten auf und hielten reiche blutige Ernte. Der riesige Boss in Megarüstung wandte sich dem ehrwürdigen Cybot zu, der in einiger Entfernung stand und sich zum Feuern auf diesen Krieger bereit machte. Mit seiner Waffe schoss er wie wild auf den herannahenden Kampfkoloss der Blood Angels doch die Geschosse hinterließen nur einige Kratzer oder pfiffen als funkensprühende Querschläger davon. Eine der Zierketten des Cybots löste sich vom Sarkophag, durch eine Orkkugel abgetrennt. Wütend ob seiner Erfolglosigkeit rannte der Megaboss auf den roten Riesen zu, dabei seine Energieklaue öffnend. Derweil entledigte sich Lucio einen der Orks, indem er ihm seinen Bolter mit beiden Händen schwingend auf den Schädel donnerte und dabei den Kopf des Kriegers zermalmte. Elisar rammte den näherkommenden Ork seine Faust in den Magen und ließ ihm sein Knie schmecken, als er sich durch den harten Schlag nach vorne beugen mußte. Rücklings fiel er in einen der unzähligen Krater. Da kam auch schon der nächste Ork heran, der allerdings von Bruder Rufus einen Fußtritt erhielt und mit einer schnellen Handbewegung sein Leben mit einem Messer in der Brust aushauchte. Ein weiterer Ork, den Rufus leider übersah schoß ihm mit einer Knarre in den Hals, Blut spritzte, doch Rufus fiel noch nicht und griff mit beiden Händen zu, brach dem Ork das Genick und schleuderte ihn seinen Brüdern vor die Füsse. Elisar und 2 seiner Brüder hielten sich, Rücken an Rücken einen kleinen Kreis bildend, die Orks vom Leibe, während der Sergeant mit seinem Kettenschwert einen Schlag mit einen Spalta parierte und dabei den Schaft der Waffe durchsägte. Doch der Ork stemmte den Sergeanten hoch über seinen Kopf und ließ in auf den Rücken zu Boden krachen. Elisar jagte ein ganzes Magazin seines Bolters in den Körper dieser Kreatur, die nur etwas hin- u. herwankte, sich zu ihm umdrehte und auf ihn zu gerannt kam. Elisar kniff die Augen zusammen, da er keinen Servohelm trug und machte eine Fragmentgranate scharf. Der Ork stürzte sich auf ihn. Beide landeten auf dem Boden. Der Blood Angel nahm die Granate und setzte sie zwischen die geifernden Zähne des Orks, der auch sofort zubiß, aber keinen der Finger erwischen konnte, da ja die Granate dazwischen war. Ein Bruder trat dem Ork mit seinem Fuß in die Seite, wobei er von Elisars Körper rollte. Die Granate zerriß den Kopf des Grünhauts in etliche Fetzen. Elisar rappelte sich schnell wieder auf und überblickte den Kampf, oder das Ende des Kampfes, denn von den Orks war keiner mehr am Leben. Aber auch einer seiner Kampfesgenossen lag regungslos am Boden...es war Bruder Rufus, der an seiner Halswunde verblutet war...und der Bruder, den der Boss erschossen hatte saß aufrecht am Rand eines Kraters, den Bolter fest umklammernd, allerdings ohne Kopf.....

Oberst Steiner beobachtete per Zwillingsrohr in seinem Gefechtsstand den Kampf der Blood Angels. „Hauptmann Jakub, der kleine Hügel ist vorläufig gesichert. Rücken sie mit der 4. u. 7. Kompanie vor, um den kl. Hügel zu besetzen. Zu ihrer Unterstützung werde ich noch 2 Kampfpanzer abkommandieren. Dort werden sie dann den finalen Angriff der Orkhorden zusammen mit den Marines erwarten.“ Hauptmann Jakub schlug die Hacken zusammen, grüßte und ging wortlos hinaus. Ohne die Augen vom Fernrohr zu nehmen gab der Oberst Anweisung, eine Verbindung zur Artilleriestellung herzustellen. „Sorgen sie dafür, dass die gesamten Batterien schussbereit sind, um auf meinen Befehl das Vorfeld des kl. Hügels im Planquadrat IX unter Feuer zu nehmen“ waren seine Worte, dann bat er seinen Ordonnanzoffizier um eine Tasse Kaffee.

Währenddessen auf dem kleinen Hügel:

Der Vet. Sergeant des Marines-Trupps gab Handzeichen und Elisar, Lucio und die anderen 4 Marines rückten auf den Hügel vor, ein Pikk-Up Wrack umgehend. Auf der linken Seite des kl. von Kratern übersäten Hügels tobte inzwischen der Kampf des Bosses mit dem Cybot. Der Grünling schlug mit seiner Energieklaue auf den Cybot ein, riß ihm aber nur einmal eine kleine Platte seiner Panzerung vom Rumpf. Die harten Schläge des Bosses konnte der Cybot mehrmals abwehren. Blaue Blitze tanzten über die eisernen Körper, als ihre Energiewaffen aufeinander prallten. Der Orkboss tauchte unter der Klaue des roten Riesen hinweg und zerdrückte ihm eine Stützstrebe des linken Beines. Kurz darauf traf die rote Klaue den Ork an der linken Schulter, worauf dieser einige Schritte rückwärts taumelte. Das gab dem Cybot genug Zeit, seinen Melter durchzuladen und auf den Orkoiden abzufeuern. Der Treffer warf ihn auf den Rücken und der rote Kampfkoloss konnte seine Füße aus dem Schlamm ziehen, indem er langsam wegen seines Gewichtes zu versinken drohte. Der Megaboss kam wieder hoch, doch er ließ seinen linken Arm schlaff herunterhängen. Der Treffer war also nicht spurlos an ihm vorüber gegangen.

Die Wunde am Rücken des Orkbosses brannte und an seinem Arm trat ziemlich viel Blut aus der riesigen Wunde. Der Ork grinste den Cybot an, packte seinen eigenen Arm und riss ihn heraus, so behinderte dieser den Ork nicht mehr. Er rannte mit seinem lauten Geschrei auf den Cybot zu, der immer noch versuchte, sich aus dem Schlamm zu befreien. Er sah den Orkboss zu spät. Dieser beschädigte die Frontpanzerung des Blood Angels Cybots und taumelte zurück. Öl spritzte aus seiner Panzerung, die einen grossen Riss aufzeigte. Der Cybot verfiel der schwarzen Wut, stürmte nach vorne und nahm den Orkboss am Kopf. Dieser war so überwältigt, dass der Cybot angriff, dass er sich nicht wehren konnte. Der Cybot zerquetschte den grünen Kopf des Orkbosses und Blut spritzte auf den Sarkophagus.

Die Marines erreichten die Kuppe des kleinen Hügels und bezogen eine Verteidigungsformation. Der Vet. Sergeant der Blood Angels nahm wortlos den Sieg des Cybots zur Kenntnis und suchte mit seinem Augensensor den Horizont nach Orks ab. Elisar blickte zurück und konnte in einiger Entfernung die Soldaten der beiden näherrückenden Kompanien ausmachen, die auf den Hügel zuhielten. "Da kommen die Nachzügler der 3. Armee" kommentierte einer der Blood Angels die vorrückenden Imperialen. Der Cybot kam ebenfalls heran, seinen linken Stahlfuß etwas nachziehend. "Ich hoffe, ihr seid nicht zu arg beschädigt, Bruder Sanktus" begrüßte Lucio den ehrwürdigen Krieger. Dieser entgegnete mit seiner elektronisch verstärkten Stimme: "Sorgt euch nicht, aber die Orks kommen näher!" Alle blickten nach vorne. Der Sergeant des Trupps deutete auf den Horizont, wo bereits die Horden der Orks zu erkennen waren, bzw. die Staubwolken, die sie aufwirbelten. "Was heißt hier sorgen, als wenn ich Angst hätte...." dachte Lucio grimmig. Die Zahl der Orkkrieger war allerdings besorgniserregend. Mittlerweile trafen die ersten der imperialen Soldaten ein, worauf der Sergeant der Marines ihnen Anweisung erteilte, einige Gräben anzulegen, um die vielen Krater miteinander zu verbinden. Sie würden den Männer ausreichend Deckung geben. Bruder Sanktus in seinem Stahlkörper stapfte bereits zum Wrack des Pikk-Up, um es hochzuwuchten und auf den Hügel zu tragen, wo es als Deckung nützlich sein konnte. Elisar beobachtete eine Handvoll cadianische Soldaten der 4. Kompanie, wie sie mit offenen Mündern die anrückenden Orks anstarrten. "Habt ihr nichts zu tun?" donnerte er. "Doch, doch" und "jaja" murmelten sie, starrten aber weiterhin auf den Horizont. "Dann tut es" brummte Elisar, "schnell!" worauf die Soldaten sofort hecktisch mit ihren Spaten zu graben anfingen. 2 der nachrückenden Männer brachten eine Maschinenkanone in einem Krater in Stellung. Der Leutnant der Kompanie kam zum Blood Angel Sergeanten, um sich zu melden. Dann fragte er: " Ich verstehe nicht, warum wir den Angriff nicht an unserer Hauptkampflinie erwarten." Der Sergeant drehte sich zu ihm um und blickte auf ihn herab. " Wir werden den Angriff hier aufhalten und abfangen,während eure Stellung verstärkt wird, sollte die Orks durchbrechen. Mehr braucht ihr nicht zu wissen." Der Leutnant schaute ihn mit großen Augen staunend an. "Es werden doch noch mehr von euch kommen?" fragte er etwas zögernd. Der Sergeant der Marines drehte sich jedoch wortlos zur Front der Stellung um und blickte nach vorne, den Leutnant ignorierend. Er wußte nicht, wie er die Stellung halten sollte mit einer Handvoll Marines, einem Cybot und diesen Männer, deren Kampfkraft in seinen Augen fragwürdig war.

Der Sergeant ging zum vorderen Fuß des Hügels und betätigte seinen Augenscanner. „In 23 Minuten werden die Orks hier sein!“ schrie er in sein Funkgerät. Nur die Blood Angels erhielten diese Nachricht. „Haltet die Soldaten zum Arbeiten an! Wir MÜSSEN sie aufhalten!“ Besorgt guckte er in Richtung der anrückenden Grünhäute und drehte sich um. Er ging zurück auf den Hügel. Elisar selbst grub einen Schützengraben. Die Blood Angels teilten ihre Bolter an den Führungsstab der Imperialen Soldaten aus und selbst bewaffneten sie sich mit Boltpistolen und Kettenschwertern. Lucio betete seine Litaneien während er einen Soldaten weinen hörte. „Weswegen weinst du?“ fragte er den Menschen. „153 Imperiale Soldaten, viele verletzt, 10 Marines und 1 Cybot um die Orks aufzuhalten?“ schluchzte der Soldat. „Wir werden sterben, wir werden alle sterben!“ „Womöglich sterben wir, aber wir sterben nicht ohne Grund, wir sind hier, um diesen Hügel zu halten, unter allen Umständen. Also werde ich hier bleiben und wenn der Imperator beschlossen hat, dass dies der Ort meines Todes ist, so soll es sein“, ermutigte Lucio den Soldaten. „Noch 6 Minuten!“ schrie der Sergeant in den Kommunikator. „In die Schützengräben!“ schrie der Leutnant. Sofort stürzten sich die Soldaten in die Schützengräben und sie warteten.

Nur wenige Sekunden danach begannen die Sarge's der Infanteriezüge ihre Befehle umher zu bellen. Ein etwas unkoordiniertes Gewirr brach aus, als sich die Soldaten bewaffneten und sich in die Gräben begaben. Nun wurde die Situation wieder übersichlicher. Lediglich trugen noch einige Soldaten Munitionskisten umher; und 3 andere Soldaten stationierten einen schweren Bolter.
"2 Minuten!!!"
Nun verzogen sich auch die Sarge's in das Grabensystem.

Elisar kniete neben seinen Brüdern in einem der Gräben. Wie auch sie hatte er sein Kettenschwert vor sich in den Boden gerammt und den nach oben deutenden Griff umfasst. Sie beteten Litaneien und murmelten Lobgesänge an ihren engelsgleichen Vater und den Herrscher auf dem Goldenen Thron.
Elisar konnte die Wut auf die Orks in sich aufbäumen fühlen. Einen Moment fühlte er sich versucht, sein Schwert zu ergreifen und sich in die herannahende Orkhorde zu stürzen, aber er rang diesen Wunsch mit Mühe nieder. Obgleich er seinen Frieden mit dem Imperator gemacht hatte, verspürte er nicht den Wunsch, sein Leben wegzuwerfen. Er würde noch auf anderen Welten im Namen seines Primarchen das Blut seiner Feinde vergießen.
"Eine Minute"
Die Geräusche um sie herum brachte die Blood Angels nicht aus der Ruhe. Sie sprachen ihre Litaneien zu Ende. Sollten die Orks doch kommen...

Die Orks hielten plötzlich an und begannen einen eigenartigen Wortgesang anzustimmen: Wakka dakka, wakka dakka, der von einem Chor mit einem: Iiah, beantwortet wurde. Im selben Moment kamen 2 Rhinos der Blood Angels an den hinteren Teil des Hügel herangefahren und 2 taktische Trupps zu je 8 Mann und ein einzelner kleinerer Marine kamen heraus und bezogen Stellung in den Gräben, die die Marines um Elisar ausgehoben hatten. Der kleine Marine sah überhaupt nicht wie ein typischer Blood Angel aus. Er reichte dem Veteranensergeanten gerade bis zur Schulter. Dennoch trug er die rote Servorüstung der BA´s mit einem goldenen Adler auf der Brust. Außerdem trug er einen schwarzen und einen goldenen Schulterpanzer, was ihn als Kommandant einer Reservekompanie auswies. Dazu trug er untypischer Weise ein rotes Barrett anstelle eines Servohelms und um seine Hüften wehte ein grüner Stoff mit blauen gekreuzten Balken und einem gelben Streifen. Derselbe Stoff wirbelte auch um eine seiner Schultern. Er baute sich vor dem Sergeanten auf:“ Ah, Bruder Ritchie, wie ist die Lage?“ „ Bruder Ritch, nur Ritch...“ antwortete der Sergeant der Marines. „ Wie auch immer, ich übernehme ab jetzt die Befehlsgewalt hier.“ Entgegnete der kleine Marine. Dann gab er Bruder Sanktus in seiner Cybotrüstung die Anweisung, den Rücken des Hügels zu sichern. Hauptmann Jakub traf gerade mit der 7. Kompanie und einer Sentinelschwadron ebenfalls am Hügel ein und meldete sich beim befehlshabenden Marine. Sofort bezog er Stellung und ließ mehrere schwere Bolter auf die Orks ausrichten. „ Wer seid ihr eigentlich, Bruder?“ fragte der Sergeant der Marines. „Ich bin Saja Idai, Kommandant der 7. Reservekompanie unseres Ordens, mit Nachschub für unsere Brüder hier, auf diesem öden, vom Imperator verlassenen Felsbrocken.“ antwortete Idai. „Sagt, Bruder, habt ihr soetwas schon mal erlebt? Selbst in den Berichten des Bruder Tycho aus dem Armageddon-Krieg wurde dies hier nicht erwähnt.“ während er ungläubig auf die Orks schaute, die immer noch ihren Gesang anstimmten, der einem kalte Schauer über den Rücken laufen lassen konnte.....Wakka dakka, wakka dakka......iiah.......“umso besser, das verschafft uns etwas Zeit“ meinte Elisar. Lucio rief:“ Was ist das da vorne vor den Orkhaufen?“ „Grotz“ meinte Elisar. „Rotz?“ fragte der imperiale Hauptmann und kratzte sich am Kinn. „Nein, Grotze!“ wies ihn Idai zurecht. „Hauptmann, ich will, dass sie mit ihren schweren Boltern die Grotze vernichten, und sparen sie nicht mit Munition, jagen sie alles durch...!“ „Aber warum übernimmt das nicht die Artillerie, die stehen doch da auf dem Präsentierteller!“ der Hauptmann schüttelte den Kopf. Idai entgegnete:“ Nein, dann ziehen sie sich womöglich zurück und zerstreuen sich und der Kampf dauert noch Wochen. Es muß enden, hier und jetzt!!“ Der Hauptmann war allerdings immer noch nicht zufrieden: „ Wenn wir die Munition für die schweren Bolter verbrauchen fehlen sie uns bei der Abwehr des Hauptangriffs und meine Leute werden nicht standhalten!“ Bruder Idai wurde langsam ungeduldig, hob eine Augenbraue und meinte:“ Ja, und? Attacke!“ Der Hauptmann zögerte:“ ich gehorche, wenn auch unter Protest!“ „Zur Kenntnis genommen. Beeil er sich!“ fuhr Idai den Offizier schroff an, worauf dieser von Dannen zog.
Bruder Elisar schaute auf die Grotze, die nun von den schweren Boltern beharkt wurden. „Ich fürchte, die Cadianer werden aufgeben und nicht standhalten.“ Idai beobachtete den Schaden, den die Bolter anrichteten und murmelte leise:“ Das sollen sie auch nicht.“

Währenddessen im Gefechtsstand des Oberst Steiner:

Der Oberst schaute ohne Unterlaß durch sein Zwillingsrohr und gab Anweisung, den Radarschirm zu aktivieren. „Ich will in Kenntnis gesetzt werden, sobald der Angriff der Orkhorden auf den Hügel beginnt.“ Rief er, während er unablässig mit den Fingern auf den Tisch trommelte. „Erinnern sie nochmals die Artillerie, dass sie nur eine Salve feuern dürfen.“ Zu seinem Ordonnanzoffizier gewannt fragte er:“ Stehen die Blood Angel Einheiten bereit?“ „Die Meldung kam gerade herein!“ antwortete dieser. Gut, sehr gut, dachte der Oberst, dann kann es ja losgehen. Der Köder war gelegt, die Falle konnte zuschnappen.

Der Gesang der Orks änderte sich, als von den Grotz nichts mehr zu sehen war. Statt des Iiah sangen sie nun ein langezogenes: Uuuuuuuuuuuuhhhhhhhh. Die Cadianer an den Geschützen feuerten ein Magazin nach dem anderen durch die mittlerweile von der Hitze fast glühenden Rohren, als nach und nach sich jeder schwerer Bolter verschossen hatte. Wakka dakka, Uuuuuuuuuhhhhh, hallte es herüber. Die Grotze hatten sich verzogen, soweit sie nicht von den Geschossen zerfetzt wurden. Viele der cadianischen Soldaten kauten nervös auf ihren Lippen oder Fingernägeln in Erwartung des nun bald folgenden Angriffs. Plötzlich war alles ruhig. Totenstille.
Elisar beugte sich leicht vor, um besser sehen zu können, was nun passieren würde. Bruder Idai machte seine Plasmapistole scharf und ging in einen der Krater. Leise aber bestimmt gab er Anweisung, dass alle Blood Angels um den Hügel Position zu beziehen hatten. Die Sentinels gruppierten sich um den Cybot, nur die beiden Kampfpanzer, die noch kommen sollten waren noch nicht auf ihrer Position.

Im Gefechtsstand beobachtete Oberst Steiner mit ernster Miene den Radarschirm und schaute dann wieder durch sein Fernrohr. Dann schaute er auf seine Uhr: Zwanzig Minuten nach eins.

Mit einem langgezogenen und infernalischem Whaaaaaaaaggghhh stürmten die Orks geschlossen auf die Hügelstellung zu. Mehrere Tausend dieser wilden Grünlinge lief ohne zu zögern ihre Waffen abfeuernd vorwärts, wie eine grüne Sturmwelle, alles niederreissend. Idai gab per Interkom das vereinbarte Zeichen, Oberst Steiner reagierte unverzüglich und die Artillerie gab ihre Feuersalve auf das Hügelvorfeld ab. Die Granaten heulten durch die Luft und schlugen vor und inmitten der Orks ein. Staub und Erde wurden in die Luft geschleudert, Fontänen aus Dreck und Orkteilen nahm einen die Sicht. Doch die Orks liefen ungehindert weiter. Wer hinfiel rappelte sich wieder auf, sofern es im möglich war. Brüllend und kreischend hielten die Krieger ihre Waffen erhoben. Die Cadianer und die Marines eröffneten das Feuer. Die ersten Reihen der Orks wurden niedergemäht, doch die nachflutenden Orkkrieger sprangen einfach über ihre gefallenen Genossen hinweg. Bolter krachten, Maschinenkanonen feuerten, Lasergewehre blitzten auf und jede Menge Orkkrieger fiel dem Feuer zum Opfer. Gleich würden sie die Stellung erreichen....gleich.....

.......plötzlich hallte Oberst Steiners Stimme über das Schlachtfeld:"Feuer einstellen", schrie er und die imperialen Geschütze sowie sämtliches Bolterfeuer verstummten. Die Orks stockten ebenfalls im Angriff und blickten verwirrt umher. Eine unheimliche Stille legte sich über das Schlachtfeld und man hörte nur noch das Knistern von vereinzelt brennenden Wrackteilen. Der Stab um Steiner blickte ihn verwirrt an. Jedoch sahen sie nicht sein leichtes Lächeln in den Mundwinkeln. Und dann kündigte sich der Tod höchstpersönlich mit einem anschwellenden Grollen auf dem Schlachtfeld an. Ein hochgewachsener, fürchterlich anmutender Ork riss als erster den Kopf hoch und schrie:"Springaaaaaaaaaa!" Dann brach das Grauen über die erste Orkwelle herein. Die Sprungtruppen der Ersten landeten inmitten ihrer Feinde und vernichteten alles im Umkreis von fünf Metern, was grüne Haut hatte.
Dann bellte der Sarge:" Rundumsicherung!" Der Sarge befand sich nun in der Mitte seiner Brüder und überflog im Bruchteil von Sekunden die Verluste. Alle hatten die Sturmlandung überstanden. Aber er hatte auch nichts anderes erwartet. Schließlich hatte er die Besten gewählt und ausgebildet. Nun standen sie um ihren Sarge und erwarteten sehnsüchtig den Befehl. Der Sarge hatte klare Befehle und kannte sein Ziel, das laut Einsatzleitung zu seinem Primärziel erklärt worden war. Er riss das Energieschwert nach oben in Richtung des Feindes und schrie:"Vorwärts!"
Oberst Steiner beobachtete das Schlachtfeld und was er dort zu sehen bekam, ließ ihn erschaudern. Man konnte ihn murmeln hören:"Einmal ein solches Material zu meiner Verfügung!"..................
.
Die Marines sahen dem Kampfgeschehen auch zu, und waren erleichtert, dass sie Unterstützung der Sprungtruppen erhielten.
Doch andere Orks ignorierten die Sprungtruppen, liefen um den Nahkampf herum und stürmten auf den Hügel zu.
Ein lauter Schrei von Idai besagte, dass sie jeden einzelnen von den Grünhäuten vernichten sollen.
Die Blood Angels befolgten den Befehl, luden ihre Bolter nach, in einem Tempo, von dem die Cadianer nur Träumen konnten.
Sie eröffneten das Feuer, die Cadianer nach kurzem Zögern ebenfals. Die Rhinos schossen ihre Radarsuchkopfraketen auf die Orkbosse ab, die in einer riesigen Stahlrüstung deutlich zu erkennen waren. Die Orks mussten schwere Verluste einstecken, doch sie wichen nicht zurück und stürmten unnachgiebig voran, über die Leichen ihrer grünen Brüder.
Den Cadianern gefror das Blut in den Adern, als sie den riesigen Waaaghboss sahen, der plötzlich wie aus dem nichts auftauchte.
Die Orkze waren allerhöchstens noch 20 Meter enfernt, als plötzlich Bruder Lucio zu Boden ging, ein riesiges loch war in seinen Bauchpanzer, doch er stand auf schrie und rannte direkt in die Orkhorden hinein. All seine Blutsbrüder folgten ihm mit summenden Kettenschwertern und laut knallenden Boltpistolen.

Die Imerialen Soldaten stellten ihr Feuer ein, als sich die Marines in den Nahkampf begaben, und schauten mitfiebernd zu. Nach wenigen Momenten kletterten die Sarge's aus den Gräben und befahlen hektisch die Bajonette aufzupflanzen. Unbegeistert von der Idee folgten die Soldaten ihren Befehlen, und krochen aus den Gräben.
Am oberen Rand sammelten sie sich, und stürmten unsicher nach vorne.
"Attacke!"

"Verdammt nochmal, Steiner, sie Idiot!" brüllte Idai in sein Interkom. "Das war zu früh, jetzt ist der Zeitplan im Eimer." "Ich verbitte mir....." schnurrte es aus dem Interkom."Schnauze und Zuhören!" bellte Idai:" Ich will, das sie ihre Artillerie auf die möglichen Rückzugswege der Orks konzentrieren, keiner darf entkommen. Schicken sie,was sie haben in die Orkflanken und dann lassen sie es krachen!" 2 große Orks hielten direkt auf Idai zu, doch dieser zog 2 Plasmapistolen aus seinen Halftern und schoß beide von hier zu ihren Göttern. Dann betätigte er seinen Teleportpeilsender und kurz darauf waberte u. blitzte die Luft um ihn grell auf. Aus diesem Lichtkreis kamen 6 Terminatoren, die Veteranenkrieger des Ordens und Idai´s persöhnliche Reserve, um sich auf die angreifenden Orks zu stürzen. Einer der Elitekämpfer ließ seine Sturmkanone bellen, während Idai wiedermal ins Interkom brüllte:" Schickt Sturmtruppen in den Rücken der Orks und macht sie fertig, beim Imperator!" Beim Grinsen ließ der Marine seine verlängerten Augenzähne, ein Zeichen des Sanguinius, sehen. Der Kampf tobte.....

Idai und die Terminatorn kämpften gegen zahllose Orks und sie schlachteten alles nieder, was auf sie zukam. Die Sturmtrupps zerissen Ork für Ork. Keiner von ihnen dachte nach, sie handelten einfach. Die Orks bekamen es mit der Angst zu tun, als nun auch noch ihr Waaaghboss zu boden ging. Er lebte noch, war aber von den schnellen Sturmtruppen schwer verletzt worden. Der Seargent der Sturmtruppen befahl seinen untergeordneten Marines, den Waaaghboss anzugreifen. Dieser schlug wild um sich und traf Bruder Hirus. Er viel zu Boden und sein Jetpack war zerstört.
Er war so erbost darüber, dass er den Waaaghboss nicht mehr mit vollem Einsatz attakieren konnte, dass er anfing, zu schreien. Die Schwarze Wut nahm sich seiner an. Er sprang auf den riesigen Ork zu, zückte seine Energiewaffe, sprang auf dessen Rücken, winkelte das Schwert an und stach es dem Waaaghboss ins Genick.
Ein lauter Schrei ertönte. Hirus fiel zu Boden und ging ein paar Schritte beiseite, denn der Ork taumelte, ja war fast am Ende seiner Kräfte und die Sturmtruppen wandten sich von ihm ab, doch der Waaaghboss richtete sich ein letztes Mal auf und rannte auf die Marines zu, die ihm hilflos ausgeliefert waren. Die Marines vernahmen ein lautes, knisterndes Geräusch und sahen einen hellen Strahl. Dieser traf den Waaaghboss direkt ins Gesicht. Es war der Melter von Bruder Beru und dieser grinste die Sturmtruppen an. Sie erwiderten sein Lächeln und machten damit weiter, womit sie angefangen hatten...

Bruder Lucio, inzwischen völlig der schwarzen Wut verfallen, ignorierte seine tödliche Wunde und wütete wie ein Berserker unter den ihn umringenden Orks. Kaum hatte er einige Orks niedergestreckt,als er sich auf einen Orkboss mit gehörntem Helm stürzte. Er riß ihm den Helm vom Kopf, drehte ihn um und rammte das Horn in den wulstigen Hals des Orkbosses. Die Cadianer wußten, dass sie es mit der Orks im Nahkampf nicht so aufnehmen konnten, wie die Blood Angels, so beschränkten sie sich auf die verletzten Orkkrieger, die den todbringenden roten Kämpfern entgangen waren und durchbohrten sie mit ihren Bajonetten. Idai reihte sich bei den Terminatoren ein und griff sich eine Boltpistole, nachdem eine seiner Plasmapistolen nicht mehr funktionierte und er sie einem Ork entgegengeworfen hatte. So feuerte er abwechselnd mit beiden Waffen auf die Grünlinge. Die orkigen Krieger wehrten sich nach Leibeskräften und brachten jetzt ihre Killabots in die Schlacht, ein gefundenes Fressen für Bruder Sanktus in seinem Cybot-Körper.

Zum gleichem Zeitpunkt bekam Idai eine Benachrichtigung. Sie lautete in etwa so: „ Sie bekommen Untertützung, Captain Idai. Wir werden in einem Rhino ankommen!“ „Noch mehr Marines“, sagte Idai. „das ist grossartig!“ „ Nein“, sagte die mysteriöse Stimme, „ Das ist eine persönlich zusammen gestellte Auswahl eures Bruders Lemartes. Er schickt uns, um den Orks richtig einzuheitzen.“
Idai kämpfte tapfer mit seiner Boltpistole und seinem langen E-Schwert, während er mit der Stimme sprach. Schicht für Schicht lagen die Orks vor seinen Füssen und denen der Terminatoren. Mindestens 3 Schichten aus grünen Körpern lagen da.
Die Sprungtruppen kämpften mit allen Mitteln, doch trotz ihres enormen Einsatzes langte es nicht, um die Orks zu vertreiben. Sie griffen immer und immer wieder an und bei jedem erneutem Angriff schien es so, als ob sie mutiger und stärker würden.
Die Cadianer mussten herbe Verluste einstecken, denn sie konnten dem Druck nicht stand halten. Die Orks schienen sie einfach so, wegfegen zu können.
Die Panzer der Cadianer schossen auf die Massen der Orks die noch im Anmarsch waren und es waren noch Hunderte. Idai konnte seinen Blick dem Kampfgeschehen entreissen. Er schaute auf den Hügel und was er dort sah, erfüllte ihn mit Glück, denn er sah ein schwarzes Rhino mit dem Blood Angels Symbol auf Front und Seite der Panzerung.
Insgesamt stiegen 10 Mann in Servorüstungen aus: 9 Todeskompanisten und 1 Ordenspriester, doch es war nicht ein normaler Ordenspriester der Blood Angels. Es war Bruder Lemartes!
„Ja, endlich bekommen wir handfeste Unterstützung“, hörte Idai sich selbst sagen...

Idai fand etwas Zeit, Lemartes u. die Todeskompanisten zu begrüßen:" Ich grüße euch, Bruder Lemartes, es ist eine Ehre, wiedermal an eurer Seite in die Schlacht zu ziehen!" nach einer kurzen Verbeugung nahm er sein Energieschwert und wirbelte damit in der Luft auf 2 angreifende Orks, die darauf zu Boden fielen. Auch Lemartes ließ seine Waffe auf einen Ork niedersausen, der auf die Knie sank und mit einem harten Fußtritt gegen die Brust den kl. Hügel hinunter rollte. Die Todeskompanisten gingen auf die Grünlinge los und säten Tod u. Verderben in die Reihen der Feinde.
Elisar parierte einen Schlag eines Boys und ließ einige Kugeln aus seiner Boltpistole in den Körper seines Gegners krachen. Danach spürte er einen kurzen Luftzug während über ihm ein halbes Dutzend Landspeeder über ihre Köpfe gleiteten. Sanktus zertrümmerte gerade einen der Killabots, als einer der Orks mit einer Bazooka einen der Sentinels mit einem gezielten Schuß die Kabine pulverisierte, nur noch die Beine des Läufers ragten in den rauchigen Himmel. Ein Orkkrieger mit einem zweihändigen Spalta rannte, diesen über den Kopf erhoben, auf den Sergeanten von Elisars Trupp zu und rammte ungehindert diesem Marine die Spaltaklinge von oben durch die Schulter in den Körper. Doch die Klinge blieb im gespaltenen Brustkorb des sterbenden Elitekriegers stecken. Dabei verstrichen wertvolle Sekunden, die dem Ork das Leben kosten sollten, als Elisar mit seiner langen Klinge den Unterbauch aufschlitzte und beim Herausziehen der Blankwaffe die Orkgedärme durch die Luft schleuderte. Er beugte sich über Bruder Ritch, dessen Kopf langsam nach hinten sank und dessen Körper nach kurzen Zittern ruhig liegen blieb.

Bruder Elisar legte Bruder Ritch behutsam etwas weiter entfernt auf den Boden. Die Landspeeder zischten durch die feindlichen Linien und ballerten, was das Zeug hielt. Die Orks, die nun schon über die Hälfte ihrer Krieger verloren hatten, kämpften jetzt mit aller Kraft. Zahllose Cadianer wurden weggemoscht und zahlreiche Space Marines erlitten kleinere Verletzungen. Die Todeskompanie verfiel der Schwarzen Wut und dem Roten Durst und sie streckten alle Orks nieder, die sie in die Finger bekamen. Danach sprangen sie in den nächsten Nahkampf. Ein Ork rannte auf den Todeskompanisten Bruder Terus zu und schlug ihm mit seinem Spalta in die linke Seite seines Panzers, doch die Klinge zerbrach an der schwarzen Rüstung. Terus drehte sich um, nahm sein Kettenschwert und säbelte dem Ork den Kopf ab. Blut spritzte auf die schwarze Rüstung. Man hörte ein Lachen aus der Servorüstung von Terus und dieser schlachtete dabei schon die nächsten Orks ab.
Idai stürmte jetzt auch nach vorne und mit seinem langen Schwert riss er viele Orks in den Tod. Lemartes sah sich das Schlachtfeld an, grinste und stürmte los. Er zerhackte die Orks wortwörtlich.
Die Landspeeder umkreisten gerade einen Orkboss, als einer der Landspeeder zu Boden brauste und explodierte. Das war ein Bazookaschütze der Orks, der ausnahmsweise mal was getroffen hatte.
Bruder Sanktus zerstörte einen Killabot nach dem anderen, doch auch er merkte seinen hohen Energie- verlust vom Kampf gegen den Orkboss. Plötzlich herrschte Stille und was die Cadianer und die Blood Angels jetzt sahen, verschlug ihnen die Sprache. Selbst Lemartes, der in unzähligen Schlachten gekämpft hatte verspürte so etwas wie "Angst"...

Zur gleichen Zeit, fast unmöglich durch den Kampflärm zu vernehmen, meldeten etliche Offiziere den Einbruch der 'Blutgrat' - Linie.
Die Soldaten vermochten trotz aller Anstrengung nicht, die Flanke zu halten. Nun rückten weitere Orkmassen auf die Flanke der Hauptschlacht zu...
Die Sarge's die in die Rucksackfunkgeräte der Funker brüllten, erhielten die Nachricht als erstes und gaben sie an alle höheren Offiziere weiter.
"Wie war das möglich?"
Die Gegenstimme antwortet hektisch und rauschend:
" Wir konn...nich...rberreiten; sie war...u schnell..."
Der Kontakt brach ganz ab.
Schneller als die Abwehr der Cadianer konnte jetzt nur ein Heizakult sein, der nun auf ihre Flanke zuhielt und schon bald eintreffen würde.

"Steiner, sie Schwachkopf, können sie nicht mal ihre vermaledeite HKL halten?" setzte Saja Idai ins Interkom. "Wie konnten sie die Ankunft weiterer Orks übersehen?" während er dies sagte, ließ er sich von den Terminatoren abschirmen. "Bruder Lemartes, wer hat hier eigentlich formell das Kommando über die Blood Angel Einheiten?" rief Idai zu dem Ordenspriester herüber, der gerade 2 Orkkrieger niederschlug. „Captain Melisander, wenn ich richtig informiert bin. Er ist schon mit seiner Ehrengarde und 2 Landraidern unterwegs." Idai legte gerade seine Plasmapistole auf einen der Grünhäute an und hinterließ in dessen Brust ein qualmendes Loch. „Wenn die Orkverstärkungen wirklich Heizas sind, manövrieren sie die Landraider doch aus!" Da die Wucht des Orkangriffes nachzulassen begann, beorderte Idai den Strumtrupp zu Melisanders Position. Die herbeigerufenen Terminatoren und Idais Leibgarde bildeten zusammen mit den Marines einen Ring, der sich jetzt, die Orks niedermachend langsam auf die bedrohte Flanke der Allianz zubewegte. Immer mehr überlebende Cadianer sammelten sich inmitten des Ringes, doch ihre Zahl war gering, keine 50 Mann beider Kompanien fanden zu den Marines. Plötzlich war am Himmel ein stetes Brummen zu hören. 2 Orkbomba flogen in Richtung der Blutgrat-Linie. Lemartes wurde hinter seinem Servohelm blaß, denn wenn diese Bomber ihre Last über sie abwerfen würden, wären die Verluste übel, allerdings sind diese Orks nicht besonders treffsicher und sie selbst waren nicht das Ziel. Idai brüllte wieder in den Kommunikator: „ Steiner, sie bekommen Besuch von oben. Ich hoffe, sie werden die Bomber los, sonst sind sie im Arsch." Kaum gesagt, konnte man das Wummern der Flakgeschütze hören.

Ein Space Ork mit fetter Wumme kam aus einen der Krater gesprungen und legte auf die Marines an. Die Geschosse prallten an den Servorüstungen ab oder blieben darin stecken, doch 2 der Cadianer wurden von den Beinen gerissen. Lemartes deutete auf diesen Ork und einer der schwarzen Krieger der TK, die schon mit ihrem Leben abgeschlossen hatten, stürmte auf diesen Ork zu, dabei sein Kettenschwert schwingend. Der Ork erkannte die Gefahr und jagte eine Garbe nach der anderen in den Marine. Funken sprühten auf, der Marine zuckte, doch er ignorierte die Einschläge. Der Orkschütze ließ ein irres Lachen hören, als der Marine fast heran war, und ließ seine Waffe erneut belfern. Die Kugeln durchlöcherten den schwarzen Panzer des Kriegers, doch noch im Sterben erreichte er den Grünhaut und tötete ihn kurzerhand. Der Ork sank mit durchbohrter Brust zusammen aber auch der Todeskompanist hauchte sein Leben für die anderen opfernd aus.

Die Schlacht am Hügel ging jetzt in die Endphase. Mindestens eintausend Orks lagen blutend und auch noch zuckend auf dem dreckigen, blutdurchtränkten Boden, der nun einen dunklen Rotton angenommen hatte. Lemartes befahl den Marines, die Leichen zu verbrennen. Kaum ausgesprochen nahmen auch schon die ersten Marines Flammenwerfer in ihre Hände und begannen, die Leichen zu verbrennen. Lemartes war stolz auf seine Todeskompanisten. Sie würden bald erlöst sein von ihren Leiden.
Plötzlich hörte man einen riesigen Knall, eine Explosion. „Anscheinend haben die Ork-Bomber getroffen“, sagte Lemartes mit einem entsetzten Gesichtsausdruck.
........der Sarge der Elitetesprungtruppen riss den Kopf herum. Da war sein Ziel......Ork Bomba....der Dorn im Auge seines Befehlshabers und nun waren diese Orks sein persönlicher Feind!
"Fertigmachen zum Sprung", schrie er und seine Männer reagierten sofort. Das Brüllen der Sprungmodule erschütterte das Schlachtfeld von neuem.
Der Bomba-Trupp bereitete gerade einen neuen Schlag vor als die Elitekrieger der Ersten zur Landung ansetzten.
"Spriiiiiiingaaaaaaaaaaa", jedoch war das das Letzte, was der Bomba-Führa herausbrachte. Sein Schrei wurde von der Klinge eines Energieschwertes im Keim erstickt. Der Ork zerfiel in acht Teile, bevor der Sarge überhaupt mit beiden Beinen die verbrannte Erde berührt hatte. Nicht anders erging es dem Rest des Ork-Trupps. „Vernichtet den Trupp", schrie der Sarge. „..und keine Überlebenden!!!" Der Befehl war unnötig, denn sein Trupp stand bereits bis zu den Knöcheln im Orkblut. Der Bomba-Trupp war vernichtet und der Sarge des Sprungtrupps erwartete weitere Befehle.....................

Der Angriff der Orks ebbte nunmehr völlig ab und die Krieger begannen, sich zurück zuziehen. Die Cadianer atmeten auf, konnten sie doch hoffen, vom Kampfplatz abgezogen zu werden und in den Lazaretten zu genesen. Idai rief nach Hauptmann Jakup, der, am Arm schwer verletzt, seine Leute zurück brachte. Bruder Lemartes gab Anweisung an die Sturmeinheiten, Captain Melisander zu verstärken, während die Landspeeder die abziehenden Orkeinheiten verfolgten. Nach Rücksprache mit Saja Idai beschlossen er und Lemartes, Bruder Elisar zum Sergeanten zu befördern. Er bekam 9 der überlebenden Marines zugewiesen und sollte mit diesem Trupp in einem Rhino den Orks folgen. Lemartes und 5 der noch lebenden Todeskompanisten werde mit den Terminatoren und den übrigen Marines zu Captain Melisander aufschliessen und den Heizas begegnen. Idai wird sich mit dem Teleportsender wieder auf sein im Orbit befindliches Schiff bringen lassen und neuen Nachschub vorbereiten. Bevor er ging, drehte er sich nochmals zum Ordenspriester:“ Irgendetwas ist faul auf diesem Brocken im Nichts! Die Orks haben neue Taktiken an den Tag gelegt. Die Grotze sollten nicht, wie sonst, als Deckung dienen oder Minen entschärfen, sondern unsere Feuerkraft testen. Wir wollten den Orkkriegern eine Falle stellen, doch ich habe den Eindruck, sie stellten uns eine solche.“ Lemartes nickte wortlos. „Probiert hier ein Orkführer neue Kampftaktiken aus? Wer führt diese Armee an? Handeln sie im eigenen Interesse, oder werden sie für fremde Zwecke missbraucht? Und wenn dem so ist, wer hat die Macht, Orks vor seinen Karren zu spannen?“ Idai kratzte sich am Kopf und verschob dabei sein rotes Barrett. „seit wachsam, Bruder, hier stinkt es gewaltig zum Himmel.“ Idai und Lemartes verabschiedeten sich voneinander, bevor der kleine Captain im grellen Blitz des Teleporterstrahls verschwand. Elisar machte seine Männer klar zum Abmarsch. Das Rhino stand bereit mit Munition für die Bolter und den schwarzen Schulterpanzern für Bruder Elisar.“ Da wären wir also wieder,“ dachte Elisar und nahm im Rhino seinen Platz ein. Die neuen Marines folgten ihm und der Transporter brauste los in Richtung des Passes, um die Orks zu verfolgen, und er dachte an seine gefallenen Brüder: Rufus, Lucio, Ritch der Sergeant, und noch 8 Marines, von denen er die Namen nicht wußte.


ENDE DES 1. KAPITELS
 
KAPITEL 2
Kult und Verrat

Oberst Steiner laß die Gefechtsberichte im seinem Privatquartier über die Kämpfe mit den Heizakult, der zur Verstärkung der Orks bei der Schlacht um die Blutgrat-Linie eingetroffen war und sich nach kurzem Gefecht wieder zurückzogen hatte. Die HKL wieß Lücken auf, die die Blood Angel Einheiten schließen mußten, bis weitere Truppen des örtlichen Direktorats, die er allerdings nicht anfordern würde, eingetroffen wären. Er ging zum Spiegel und drückte einen geheimen Knopf, der ein Verzerrungssignal aussendet, damit die Kom-Verbindung abhörsicher wurde. "Ihr habt gute Arbeit geleistet."tönte es aus dem Lautsprecher an seinem Ohrhörer, " die BA´s sind vorerst beschäftig und abgelenkt." Steiner verbeugte sich leicht , "Danke, Meister!" "Deine Belohnung wartet schon auf dich." "Ja, Meister, ergebenst euer Diener, Meister." versicherte er der unbekannten Stimme. Die Tür zu seinem Quartier öffnete sich und eine schöne Frau in einem Lodenmantel trat ein. Steiner schenkte sich mit zitternden Händen ein Glas Whisky zu trinken ein. Sie würde ihm zu diensten sein und ihm seine geheimsten lüsternen Wünsche erfüllen. Er würde seinem Meister dankbar sein, ja das würde er. Sie ließ den Lodenmantel von den Schultern gleiten, darunter trug sie einen Hauch von nichts, der ihm den Atem stocken ließ. Während er sie in die Arme schloß änderte sich ihr rechtes Auge leicht und ließ, statt einer menschlichen Pupille, das Zeichen ihres Meisters sehen, das Zeichen ihres Herren der Lüste, der Verzückungen, der Verlockungen, der Wollust, des Verlangens, das Zeichen des Slaanesh!!!!

Der Mann verbarg sich im Dunkel der Häuserwände und versteckte sich, so gut es ging, als er die Verfolgung der Frau aufnahm, von der sie wußten, dass sie einem Chaoskult anhing, auf dessen Spur sie schon vor einigen Wochen gestossen waren. Er war Agent der heiligen Inquisition des Imperiums, ausgeschickt, die geheimen Anhänger der unheiligen Kulte aufzuspüren und ihre geheimen Orte der Zusammenkünfte zu finden. Er wunderte sich, was die Frau hier im Bereich der Armeeoffiziere zu suchen hatte. Anscheinend gab es doch eine Verbindung von einem der hohen Offiziere und des versteckten Chaoskults. So etwas hatte die Inquisition schon vermutet. Nun war es Gewißheit: einer der hohen Offiziere hatte Kontakt zum Chaoskult. War es Oberstleutnant Nagoda oder Oberst Steiner? Nagoda hatte das Kommando über das 10. u. 14. Gardistenregiment, die beide an den Landeplätzen und den Versorgunsvierteln stationiert waren. Oberst Steiner hatte den Befehl über die in Blutgrat stationierten Truppen. Nagoda war aber zu einer Einsatzbesprechung beim Oberkommando der imperialen Truppen u. Captain Melisander, Kommandant der Blood Angel Kompanie, also konnte nur Oberst Steiner die Kontaktperson sein. Aber er brauchte den Beweis,also holte er aus seiner Manteltasche eine Schwebekamera und ließ sie zu den Fenstern von Steiners Quartier aufsteigen. Er setzte das Stirnband auf und klappte den Minibildschirm vor sein linkes Auge, so konnte er sehen, was die Kamera aufnahm. Er zog scharf die Luft ein, als er die unbekannte Frau des Kultes und Oberst Steiner per Wärmesensor im Schlafraum ausmachen konnte, beide wälzten sich auf dem Boden herum. Er hatte genug gesehen und wußte, was nun zu tun war.

Steiner lag in seinem Bett und ließ einen lüsternen Blick über den wohlgeformten Körper der Frau gleiten während sie sich den Mantel griff, ihn über die Schulter warf und zur Tür ging. Plötzlich krachte diese auf, mehrere schwarz gekleidete Gestalten mit schußbereiter Waffe, deren Leuchtzielgeräte durchs Dunkel der Räume schnitten, traten schnellen Schrittes herein. Sie schlugen kurzerhand die Frau nieder, bevor sie reagieren konnte. 2 der Gestalten waren bei Oberst Steiner, noch eher er zur Schublade und seiner Waffe greifen konnte. Der Schlag traf ihn unvorbereitet und lähmte kurzzeitig seine Glieder. Das Licht im Quartier des Offiziers ging an und ein Mann in Mönchskutte, umschwirrt von 2 Schwebeköpfen trat ein. "Im Namen der heiligen Kirche und des Imperators, ihr seid verhaftet wegen Verrats am Imperator und wegen Konspiration mit unserem Erzfeind, dem Chaos!" tönte er. "Führt die beiden ab!" Die Soldaten ergriffen die beiden und waren dabei nicht gerade zimperlich. Sie schleiften den noch leicht betäubten Steiner hinaus.

Am Morgen traf die Meldung von Steiners Verhaftung im Hauptquartier der Blood Angel Truppen ein. Captain Melisander tobte: " Ich greife mir den Kerl und werde in eigenhändig zerquetschen!" Bruder Uriel, der dem Kommandanten zugewiesener Scriptor des Ordens, versuchte, ihn zu beruhigen. "Mäßigt euch, Bruder Melisander, nicht bevor ich ihn verhört habe!" Der Anführer wunderte sich darüber, dass das Imperium ihn nicht darüber instruiert hatte, dass sie von einem Chaoskult wußten. "Ihr wißt doch, wie mißtrauisch die Inquisitoren sind, besonders zu den verschiedenen Space Marine Orden", sprach Uriel, der anbot, sofort aufzubrechen, um am Verhör der beiden Kontrahenten teilzunehmen.

Inquisitor Makith Kabal straffte seine Robe und korrigierte mit einem Zupfen den Sitz seiner Handschuhe. Er ärgerte sich. Das Ordo Malleus hatte ihn auf diesen armseligen Planeten abgestellt und das ganze mit irgendeinem schwachsinnigen Grund gerechtfertigt. Nicht einmal persönlich hatte man es ihm gesagt, nur eine Holo-Meldung. Er solle sich innerhalb von 5 Stunden abflugfertig gemacht haben und auf einen längeren Aufenthalt vorbereiten. Einen längeren Aufenthalt. Er schnaufte verächtlich. Das war vor einem halben Jahr gewesen. Und die ganze Zeit gab es nichts zu tun. Zumindest bis jetzt.
Oberst Steiner oder so, das war der Name. Ein Paktierer mit dem Chaos. Kabal fühlte so etwas wie Vergnügen, doch dieses Gefühl macht sofort wieder dem Unwillen und der Wut über seinen Standort platz. Und er wusste, wer ihn heute zu spüren bekäme. Er stellte sich gedanklich vor, was er mit diesem ketzerischen Oberst anstellen würde. Und dann nähme er sich dieses Weib vor, diese Chaos-Buhlin. Sein Blick schweifte nach rechts. Ein Servoschädel schwebte einen halben Meter neben ihm in Kopfhöhe und wartete auf seine Befehle. Unter dem kleinen Droiden waren mehrere Arme mit martialisch aussehenden Folterinstrumenten. Kabal lachte innerlich, während er dem Schädel ein Zeichen gab und aus dem Raum trat. Dieser Steiner würde heute heulend und um Gnade winselnd sogar seine eigene Mutter verraten. Mit einem leisen Zischen schloß sich die Tür hinter ihm.

In den weiten des Alls:

Eine vermummte Gestalt lief leicht gebückt durch die Gänge des dunklen Schlachtkreuzers, in denen abrünnige Chaosmarines kampfbereit warteten. Die Gestalt kam auf eine von 4 Dämonetten bewachte Stahltür zu, über deren Schloß das Mal des Slaanesh prangte. Eine der Slaanesh-Weiber kicherte während eine Zweite mit einer lasziven Bewegung die Tür öffnete und den Weg für den dunklen Diener freigab. Er ging auf den in der Mitte der kleinen Halle befindlichen Tisch zu, über dem 4 Gestalten gebeugt waren und sich leise unterhielten. Hinter ihnen stand an der Wand ein mit Chaosrunen verzierter riesiger Sessel aus Stahl, belegt mit verschiedenen seidenen Kissen, auf denen sich eine leicht bekleidete Sklavin des Kriegsherren räkelte. Die 4 Gestalten erhoben sich und die größte von ihnen, der Kriegsherr, donnerte mit seiner androgynen (also weder männlichen noch weiblichen) Stimme:" Ah, Wembly, du Zwerg, waren deine Mühen erfolgreich. Das hoffe ich für dich." Der Diener verbeugte sich so tief, das seine krumme Nase fast den Boden der Halle berührte:" Allerdings, Mordekai, mein Meister, die Blood Angels sind nunmehr abgelenkt worden, wenn auch die Orkeinheiten nicht allzu erfolgreich waren, waren sie doch fähig......" Mordekai, der Lord des Slaanesh brachte ihn mit einer jähen Handbewegung zum Schweigen. "Gut, wir werden unverzüglich losschlagen. Noch bevor die elenden Anhänger des falschen Imperators, dieser fast toten Mißgeburt im Goldsarg, wissen, wie ihnen geschieht, werden wir sie hinwegfegen." Zu seinen Anführern gewandt sprach er:" Macht die Truppen kampfbereit, wir schlagen los!" dabei haute er mit seiner stachelbewährten Faust auf den Tisch. Die Anführer kicherten und ließen ein mit freudiger Erwartung geschwängertes Stöhnen hören. Darauf machte sich die kleine Flotte aus einem Schlachtschiff und mehrerer Kreuzer auf den Weg in den Warp, um die Truppen zu ihrem Operationsziel zu bringen.

Scriptor Uriel entstieg mit 2 Ehrengardisten als Wache dem Transporter und ging flotten Schrittes mit wehender Robe zum Eingangsportal des Blutgrat-Gefängnisses. Seine Ankunft war bereits angekündigt, so erwartete ihn bereits ein Diener der Inquisition, um ihn zum Verhörraum zu begleiten. Bruder Uriel war eine imposante Erscheinung, denn obwohl er keine Servorüstung und nur die Robe trug war er genauso groß, wie die ihm begleitenden Ehrengardisten der Blood Angels in ihren rot glänzenden Rüstungen mit ihren blanken goldenen Helmen. Der Diener und die beiden Wachen am Eingang des Verhörraumes wirkten dagegen wie nicht ausgewachsene Jugendliche. Sie betraten den Raum und die beiden Ehrengardisten bauten sich links u. rechts des Einganges auf, während Uriel auf den Inquisitor Kabal zuging. Beide begrüßten sich wortlos mit einem Nicken, allerdings konnte Uriel spüren, dass seine Anwesenheit von Kabal als störend empfunden wurde. Auch passte es ihm nicht, das er dem Blood Angel nur bis zur Brust reichte und so immer nach oben schauen mußte, während Uriel ja nichts anderes übrig blieb, als auf ihn herabzusehen. Uriel konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. "Ich weiß ja nicht, was ihr von diesem Verräter zu erfahren hofft, was nicht Sache der Inquisition ist", begrüßte ihn Kabal. Uriel schaute zur Folterliege, auf der Steiner gefesselt lag. Gegenüber an der Wand hing an ein Paar Ketten gefesselt die Kultistenfrau. Ihr Körper war von Schwielen u. Schrammen über und über entstellt und ihr Kopf hing bis auf die Brust herab. Offensichtlich war sie bewustlos. "Das lasst meine Sorge sein, Kabal. Die Kulte interessieren mich nicht, die überlasse ich euren bewährten Händen." Kabal zog sich leicht in die Ecke zurück und stimmte leise ein ' dona nobis pacem ' an. Uriel ging auf Steiner zu und beugte sich leicht über ihn. Steiner starrte zurück. "Öffne deinen Geist, oder du wirst große Schmerzen erleiden." sagte Uriel leise zu ihm. Steiner spieh aus:" Leck mich doch....!" Steiner begann leicht zu zittern und zu stöhnen als Uriel mit seinen Scriptorfähigkeiten in seinen Geist eindrang, um zu erfahren, was er wissen wollte. Er fegte jeden Widerstand seitens Steiner beiseite, doch in seinem verruchten Geist konnte er nur verschwommen das Zeichen des Slaanesh ausmachen. Kein Gesicht, keinen Namen, nichts von Bedeutung für ihn und den Orden. Dennoch genug, um sich einiges zusammen zu reimen. Uriel strebte dem Ausgang zu, als Kabal entgegnete:" habt ihr gefunden, was ihr suchtet?" Uriel schüttelte den Kopf:" Nein!" aber Kabal schien damit nicht zufrieden zu sein. "Ihr würdet mir doch sagen, wenn das, was ihr fandet für das Imperium von Bedeutung wäre?" fragte der Inquisitor scheinheilig und hielt Uriel dabei an der Robe fest. Die beiden Marines gingen sofort einen Schritt vor, doch Uriel hob warnend die Hand, schüttelte die von Kabal ab und meinte:"Ich wollte etwas über die Hintermänner erfahren, die Macht die sie verführte, doch alles blieb im Dunklen." "So geht denn in Frieden", antwortete Kabal. Uriel ging mit seinen Begleitern wieder zurück zum Transporter und dachte:" Dir würde ich das auch sagen, verdammte Schmeißfliege!" Er würde allerdings dem Orden Bericht erstatten, nachdem er Bruder Melisander Meldung gemacht hatte.

Kurz nachdem Scriptor Uriel den Raum verließ und seinen Transporter bestieg, öffnete sich im Verhörraum eine geheime Tür an der Wand und ein weiterer Mönch der Inquisition entstieg der kleinen Geheimkammer. „Nun?“ fragte Kabal den neu hinzugekommenen Mönch. Er versicherte Kabal, dass der BA-Scriptor ehrliche Absichten hatte und nichts aussergewöhnliches verschwiegen hatte. Das einzige was er aus dem Geist des Oberst Steiner erkennen konnte, war das dämonische Zeichen des Slaanesh. „Dennoch,“ meinte Kabal:“ ich traue den BA´s nicht über den Weg und werde sie beobachten.“ Er drehte sich zur Kultistenfrau herum und gab einen der Servoschädel den Befehl, die Frau mit einen Injektion aufzuwecken. „Wenden wir uns nun dem Kultistenzirkel zu“ murmelte Kabal, während er langsam auf die an der Wand hängende Frau zuging. Dabei verfinsterte sich seine Miene und sein Blick wurde eiskalt. Er hoffte nunmehr endlich zu erfahren, was mit dem entführten General Stransky passiert war, der höchstwahrscheinlich dem Chaoskult in die Hände gefallen war.

Währenddessen im nahen Orbit des Planeten war eine kleine Orkflotte dabei, die im Orbit befindlichen Signalsatteliten zu zerstören. Sie veranstalteten eine Art Tontaubenschiessen, konnten sie auf diese Weise doch ihre Zielgenauigkeit prüfen. Die Flotte umfasste einen Orkbrocken(Space Hulk?), 2 schwere Schlachtschiffe und ca. 50 kleinere Orkkampfschiffe.

Im Hauptquartier der Planetaren Verteidigungsstreitkräfte machte Bruder Uriel Meldung über den Versuch, aus Oberst Steiners Geist Informationen herauszuholen. Dabei erwähnte er natürlich das Zeichen des Slaanesh, welches er im umnebelten Geist des Verräters ausmachen konnte. „Wir haben es also nicht nur mit Orks, sondern auch mit einem Chaoskult zu tun?“ fragte Bruder Melisander nochmals nach, was ihm Uriel bestätigte. Per Interkomverbindung konnte die Ordensführung auf Baal mit einer Konferenzschaltung, wenn auch mit etwas Verzögerung, an dem Gespräch teilnehmen. Lord Dante, Mephiston, Corbulo, einige Captains, darunter Saja Idai, waren im Ordenshaus per Konferenz zugeschaltet. Im Hauptquartier befanden sich Captain Melisander, der unruhig auf und ab ging, Scriptor Uriel, Bruder Lemartes und Oberstleutnant Nagoda. Letzterer ergriff das Wort:“ Ich habe Viceadmiral Stukov angewiesen mit seiner Flotte unverzüglich in den Orbit zu gelangen. Er versicherte mir, das er in etwa 5-6 Stunden eintreffen werde. Er wird versuchen, die Orkflotte aufzuspüren, denn irgendwie müssen die ja hierher gekommen sein.“ Melisander ging weiterhin auf und ab. „Nagoda, wie sicher können sie sein, dass ihre Truppen nicht von den Kultisten unterwandert sind?“ Melisander blieb stehen und schaute auf den Oberstleutnant. Dieser überlegte einige Sekunden, dann meinte er:“ Garnicht!“ Im Raum machte sich betretenes Schweigen breit. Lord Dante analysierte die Situation:“ Wir haben knapp 2 Kompanien dort, und Verbündete, denen wir uns wegen des Chaoskultes nicht sicher sein können. Wir haben Orks als Gegner. Und die Inquisition sitzt euch dort ebenfalls im Nacken, die jederzeit überreagieren können und den Exterminatus befehlen könnten.“ Saja Idai beugte sich zu einen der anderen Captains und murmelte leise:“ ja, komm zu den Blood Angels, da macht das Kämpfen noch Spaaaass!“ Lord Dante fragte:“ Was ist da bei euch los? Die Verbindung wird schwächer.“ Auch im Hauptquartier merkte man die Verschlechterung der Verbindung, die mehrmals schwankte und dann ganz zusammenbrach. Melisander rief:“ Was ist los, verdammt?“ worauf einige Stabssoldaten heftige Betriebsamkeit entwickelten. „Wir kriegen keine Verbindung zu den Satteliten Eurat 1 und 2.“ Entgegnete einer der Männer.

In etwa 50.000 Meilen Entfernung vom Planeten entstand ein Riss im Raum und eine kleine Flotte aus einem Schlachtschiff und etwa 10 Schlachtkreuzern des Chaos flog aus dem Warp. Die Flotte machte sich unverzüglich mit hoher Geschwindigkeit auf den Weg zur Orkflotte. In den düsteren Hallen des Schlachtschiffes brüllte Mordekai nach seinem Diener:“ Wembly, du elender Wurm, wo treibst du dich herum?“ Die gekrümmte Gestalt von Wembly hastete so schnell sie konnte zur Halle des Anführers der Chaosarmee. „Hier bin ich, Meister!“ rief er eiligst und außer Atem. „Mach deine nichtsnützigen Orks bereit, sie sollen die Außenstellungen angreifen.“ Zu einem seiner Champions gewandt befahl er:“ Margatto, sorge dafür, das der Orkmek das Kraftfeld aktiviert.“ Margatto beugte sich leicht vor und zog schlürfend die Luft durch den Mund ein, wobei sich sein aus der linken Stirnseite rausragendes Stielauge hastig bewegte. Sein linkes Auge glich einem Facettenauge eines Insekts, mit dem er nicht so gut sehen konnte und die zahnlose linke Mundhälfte war ständig am sabbern, das es ihm sogar das Kinn herunterlief. „Macht euch bereit zum Kampf, Männer, wir greifen an!“

Vorgeschobene Basiliskenstellung hinter der Hauptfront. Der Beobachtungsposten auf seinem Hochsitz konnte in etwa 3 km Entfernung die Frontstellung der PVS ausmachen, wenn er auch lustlos die Beine von dem Hochsitz baumeln ließ und lässig eine Zigarette rauchte. Er kniff kurz die Augen zusammen und beugte sich gespannt vor, als aus dem in wenigen Hundert Metern entfernten Buschwerk die 5 Gestalten eines Blood Angel Scouttrupps zu sehen waren. „Da kommen die Elitekriecher der Bloodies auf uns zu“, rief er nach unten.
Miller, ein Soldat der Begleitmannschaft der Basiliskenbatterie, schaute über den Rand des Grabens, der die Panzerstellungen miteinander verband. „Etwas von unser´m Bier kriegen die aber nich !“ sagte er zu den anderen Männern im Graben, die locker gegen den Rand gelehnt an ihren Bierdosen nippten. Der Feldwebel des Trupps kam aus seinem Zelt gestampft, dabei kratzte er sich ungeniert an seinem fetten Hintern. „Haltung, Männer, lasst die ollen Bierdosen verschwinden“, seine Worte durch einen kräftigen Rülpser unterbrechend, „ich möchte nicht, das die BA´s da glauben, wir seien der letzte Sauhaufen!“ Miller drehte sich mürrisch zum Feldwebel um und murmelte leise zu den anderen:“ Toll, kaum taucht einer von den Marines auf, schon müssen wir aussehen, wie aus dem Ei gepellt.“ „Miller, quatsch nich, mach, das alles sauber aussieht“, rief der fette Feldwebel, „Ich geh jetzt erst mal scheissen und wenn ich fertig bin, ist alles paletti, klar?“ sprachs, drehte sich um und wackelte hinter den Basilisken zur Latrine, nicht ohne noch mal einen Furz hören zu lassen. Als der Offizier ausser Hörweite war, meckerte Miller:“ Blöder Fettsack! Den hätten sie an der Blutgrat-Linie einsetzen sollen, mit seinen Fürzen hätte er die Orks bestimmt niedergemacht“, worauf einige seiner Kameraden ein fieses Lachen anstimmten. Sie sammelten die Bierdosen ein und verstauten sie in einen Rucksack, den sie in einer schattigen Mulde im Graben liegen liessen. Der Sergeant der Truppe kam aus einem der 3 Basilisken herausgeklettert, verschwitzt und ölverschmiert. Er war gerade mit der Reparatur der Kupplung fertig geworden und schaute erschöpft in den Himmel, wobei er allerdings von der Sonne geblendet wurde, daher konnte er auch nicht die aus den Wolken hervorschiessenden Pods ausmachen. Grimmig schaute er auf den schlafenden und dabei laut schnarchenden Fahrer, der es sich im Schatten des Gefährts bequem gemacht hatte. Die Scouts sahen die Pods zuerst und versuchten mit lautem Gebrüll die Artillerietruppe zu warnen, doch der Ausguck wunderte sich nur über die wilden Gesten der Blood Angels und wollte gerade eine Bemerkung machen, als auch schon einer der 6 Pods neben dem Hochsitz landete und 6 abtrünnige Marines des Chaos ausspuckte, die sofort das Feuer auf die Truppe eröffneten. Ehe der Ausguck reagieren konnte, zerfetzte ihn bereits eine Salve eines Noise Marines. Die anderen Pods landeten kurz hintereinander und weitere 30 Marines unter der Führung von Margatto, dem Champion des Slaanesh sprangen heraus. Einer der Pods landete genau vor dem fetten Feldwebel, während er auf dem Donnerbalken der Latrine, die eine Hand an der Hose, die andere am Arsch, hockte. Er schaute erst ungläubig auf den Pod, dann auf die Chaosmarines und zu letzt in den Lauf einer Plasmakanone, die ihn und die Latrine in einen Feuerball auflöste. Miller und die anderen hatten keine Chance und wurden von den Boltern der Krieger durchsiebt. Danach ging einer nach dem anderen der Basilisken in Flammen auf, bzw. dessen Treibstofftanks. Die Noise Marines hatten damit keine Schwierigkeit. Die Marines mit schweren Waffen feuerten auf die Scouts, die sich in den Busch zurückzogen, einen ihrer Kameraden hinter sich herziehend. Von weitem konnte man schon den Kampflärm vom Angriff der Orks auf die Frontlinie hören. Margatto war zufrieden. „Überlaßt die Scouts den Orks. Wir warten hier jetzt auf diesen blöden Mek!“

Inquisitor Kabal wartete im Transportfahrzeug, während die Kämpfer der Inquisition in die alte Pumpstation und von dort in die Kanalisation eindrangen. Den Hinweis hatten sie von einem Passanten, einem wahren Bürger des Imperiums, erhalten, dem das merkwürdige Zeichen an der Tür der Pumpstation aufgefallen war. Leider waren seine Mühen, etwas aus der Kultistenfrau herauszubekommen, erfolglos geblieben. Die verdammte Mätze hatte sich einfach aus dem Staub gemacht, indem ihre Seele in die schon übervolle Hölle gefahren war, und dieser Oberst wusste nichts von dem verbotenem Kult, der sich in Blutgrat ausgebreitet hatte. Unbemerkt von den Menschen, und was schlimmer war, unbemerkt von ihm selbst hatte der Kult bestimmt schon wichtige Positionen unterwandert, und er war sogar in der Lage gewesen, den kommandierenden General Stransky in ihre Gewalt zu bekommen. So konnte das nicht weitergehen! Sein Ruf stand auf dem Spiel und er hatte wirklich keine Lust, sich vor der Führung der heiligen Inquisition wegen dem Kult zu verantworten. Nein, eher würde er dafür sorgen, das der gesamte Planet von dieser Welt getilgt würde. Dann war schluß mit dem verdammten Kult, schluß mit den elenden Orks, schluß mit diesem öden Posten....Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als die Tür des Transporters geöffnet wurde und einer der Kämpfer meldete, sie seien in die geheime Höhle des Kultes eingedrungen. Nach kurzem Feuergefecht wurden eine Handvoll Kultisten getötet, was Kabal eigentlich bedauerte, denn er hätte gerne noch den einen oder anderen verhört. Allerdings wurde General Stransky gefunden. Sie stiegen also von der Pumpstation in die Kanalisation, in der es muffig roch.
Über eine Stahlleiter ging es nochmals ein Stockwerk tiefer hinab, in dessen Gängen es von Ratten wimmelte, die mit einem Flammenwerfer zurückgetrieben werden mussten. Die Feuchtigkeit tropfte von den Wänden und der Decke. Die Soldaten leuchteten den Weg für Kabal, damit er nicht stolperte, behinderte ihn doch seine Robe etwas beim Vormarsch zur Höhle des Kultes. Über 2 Leichen hinweg betrat er den Treffpunkt des Kultes, der gut getarnt in den Untergrund eingemauert worden war. Hinten an der Wand befand sich so etwas wie ein Altar, auf dem bestimmt heidnische Opferungen stattgefunden hatten. Eine Art Blutrinne lief von der Altarfläche hinüber zur Wand indem ein steinernes Blutbecken herausgemeißelt worden war. Vor diesem Becken war eine blasse, halbnackte Gestalt gekettet, die, anscheinend blind den Kopf nach den Geräuschen in der Halle wendend umherwankte. Kabal erkannte in der Gestalt den geschundenen und geblendeten Körper von General Stranksy. Somit war klar, der Kult war ausgeflogen und hatte sich bereits zerstreut. Es musste also mit Sabotageakten in der gesamten Stadt gerechnet werden, und er hatte keinerlei Informationen, wo der Kult als erstes zuschlagen würde. Wütend ließ er durch einen der Soldaten dem General den Gnadenschuß verpassen, denn er war mit dem Chaos in Berührung gekommen und so eine Gefahr in den Augen des Inquisitors. Er würde einen Aufruf an die Bürger Blutgrats verfassen, wachsam zu sein und alles verdächtige seinem Büro zu melden, vielleicht war es noch nicht zu spät.

Auf der Ordensfestung der Blood Angels auf Baal sprachen Mephiston und Lord Dante weiter über die Kampfsituation von Captain Melisander und Bruder Lemartes. Bruder Mephiston äußerte sich besorgt: „ Ich fürchte, wir haben auch eine Chaosmacht als Gegner, denn Bruder Uriel machte in einer für mich persönlichen Nachricht eine entsprechende Andeutung, dass der dortige Kult die Ankunft einer Chaosarmee vorbereiten könnte.“ Saja Idai schlug mit der Faust gegen die Wand: „ Als ob ich es nicht geahnt hätte...!“ Dante meinte, dass es dann wohl an der Zeit wäre, wenn das mit der Chaosarmee zuträfe, selbst dort einzugreifen. „Welche Truppen können wir kurzfristig kampfbereit machen?“ fragte er in die Runde. Sofort wurde ihm von den anwesenden Captains ein Terminatortrupp, ein Terminatorsturmtrupp und ein Devastortrupp mit 2 Baal Predatoren und einem Annihilator zugesagt. „Captain Idai, wie sieht es mit eurer Ersatzkompanie aus?“ wandte er sich an den kleinen Marine. „Ich habe 4 taktische und einen Sturmtrupp zur Verfügung. Dazu kommen noch 2 Scouttrupps, die allerdings noch grün hinter den Ohren sind, mit Verlaub gesagt“, entgegnete dieser. Bruder Mephiston meldete sich zu Wort: „ Ich werde ebenfalls mitgehen, denn ich fürchte, dass Bruder Uriel den Chaosmächten alleine nicht gewachsen sein wird.“ „So sei es denn!“ verkündete Lord Dante und ließ nach dem Ordenspriester Ignatius schicken, um im Turm aus den der Schwarzen Wut verfallenen Brüder die Kampftauglichen herauszusuchen und in die schwarzen Servorüstungen zu stecken. Dann ließ er seine persönliche Ehrengarde kampfbereit machen und überließ seinen Landraider Bruder Mephistons Begleitung. Bruder Corbulo wurde angewiesen, in der Ordensfestung auf Baal zu bleiben. Saja Idai meinte noch, bevor alle den Raum verließen: „Ich hoffe, wir kommen noch rechtzeitig, denn selbst wenn wir uns beeilen, werden wir erst in frühestens 5 Tagen dort eintreffen. Betet für unsere Brüder dort unten....“

Mordekai schaute über die Karten: „So wie es aussieht, haben sie starke Verbände bei den Landeplätzen und den Versorgungsvierteln zusammengezogen.“ Dabei deutete er mit einem Finger auf einen Punkte der Karte. „ Nun gut, kitzeln wir sie also dort. Das Bombardement wird da ansetzen, dann werden sie glauben, dass wir dort angreifen wollen. Unser Hexer wird ebenfalls für einige Ablenkung sorgen, bevor ich mit 12 Hundertschaften im Zentrum angreifen werde. Margatto hat gemeldet, das Wemblys Orks die Stellung durchbrochen haben. Der Mek wird das Spezialfeld aktivieren, dort können dann unsere schweren Waffen landen, die von deren Sensoren nicht auszumachen sein werden. Ha, und verstärkt durch 3 Hundertschaften wird Margatto mit den Orks zusammen in die Hauptstadt eindringen. Die Orkflotte wird zu meiner Unterstützung noch weitere 1000 Krieger absetzen, und dann heißt es: Adios, Muchachos!“ Einer seiner Untergebenen meldete, dass eine imperiale Flotte eingetroffen sei, worauf Mordekai meinte, die Orkflotte solle sich um diese Angelegenheit kümmern.

Viceadmiral Stukov überschaute die Lage ebenfalls auf seinem Hauptschirm. Da waren sie also, die Orkflotte, die er schon länger suchte. Er gab Befehl, die Angriffsformation einzunehmen und die Kapitulationsaufforderung rüber zu funken. Doch er rechnete nicht damit, dass die Grünlinge reagieren würden. „Alle Torpedorohre laden, die Laserlanzen schussbereit machen.....was ist das?“ rief er überrascht, als er auf dem Schirm die kleine Chaosflotte ausmachen konnte. Er hatte allerdings keine Zeit, sich darüber zu wundern, denn die Orks ließen mehrere Torpedos auf ihn zufliegen. „Ausweichkommando Delta, Abfangtorpedos abfeuern!“


Im Hauptquartier gingen inzwischen die Meldungen ein, dass die Orks die Stellung der PVS durchbrochen hätten und die Streitkräfte sich in Richtung der Hauptstadt Blutgrat zurück bewegten. „Haben wir jemanden von uns dort in der Nähe?“ fragte Captain Melisander, worauf geantwortet wurde, dass Sergeant Elisar mit seinem Trupp etwa 30 Minuten entfernt wäre vom Ort des Durchbruchs.
Das Rhino von Elisars Trupp rumpelte weiter durch die öde Landschaft, als die Meldung per Komverbindung eintraf, festzustellen, was bei der Basiliskenstellung passiert war. Elisar gab Befehl, die Waffen bereitzumachen. Er schaute dabei von einem Bruder zum nächsten. 8 seiner Männer waren noch neu und hatten gerade ihre ersten Gefechtsübungen in der Servorüstung hinter sich. Nur Bruder Lancia war kampferfahrener, denn er hatte schon einen Feldzug mitgemacht und saß ruhig auf seinem Platz, den Melter auf den Oberschenkel gestützt. Er war sozusagen als Altgedienter dem Trupp zugeordnet. Die anderen Marines gaben sich nur scheinbar ruhig und gelassen. Manch einer trommelte nervös mit den Fingern oder überprüfte mehrmals den Bolter und die Munition, um auf anderen Gedanken zu kommen. Eine Gruppe aus 4 Marines rezitierte leise Litaneien des Glaubens und der Meditation. Heute würden sie ihr erstes schweres Gefecht erleben. Elisar konnte sich noch an sein erstes Gefecht erinnern, wo sie eine von Tyraniden verseuchte Welt evakuieren mussten und den Landeplatz der Transporter sicherten, wobei sie ständig den Angriffen der Ganten und Hormaganten ausgesetzt waren. Nun, er hatte es überstanden und er war sicher, dass auch seine Brüder hier ihr erstes Gefecht überstehen würden. Er lehnte sich zurück und schloß die Augen, als das Rhino beschleunigte und den Turboantrieb aktivierte. Dann korrigierte sich Elisar selbst, denn ihr erstes wenn auch kurzes Gefecht hatten sie ja hier auf diesem Planeten gegen die Orks gehabt, aber er fand, das zähle nicht...noch nicht...

Munitionslager 4, Blutgrat: Soldat Brian hatte mal wieder die Wache an der Eingangstür und schaute lustlos durchs Fenster seiner kleinen Kabine nach draussen. Wenn er es sich recht überlegte, hatte er es ja ganz gut getroffen. Immer noch besser, als an der Frontlinie im Gefecht zu stehen. Ihm war mittlerweile alles recht, solange er sich an der Front nicht den Arsch wegschiessen lassen musste. Seine Kameraden hatten ihn oft deswegen geneckt, dass er sich für etliche Arbeitsdienste freiwillig gemeldet hatte, doch es war ihm egal und mittlerweile hatten sich die anderen daran gewöhnt, das er die unbeliebten Arbeitsdienste übernahm. Als der Feldwebel Soldaten für die Munitionsbewachung abstellen musste, hatte sich Brian natürlich vorgedrängelt und der Offizier hatte ein Problem weniger. Der Sergeant und die 3 anderen saßen drinne und schwatzten sicherlich über die üblichen Themen. Während er seinen Gedanken nachhing, trat eine hohe Gestalt in einem lila Umhang an seine Kabine heran. Brian stand sofort auf und öffnete die Kabinentür, um den Zivilisten zurecht zuweisen. Bürger hatten hier wirklich nichts verloren, dachte er, dann griff er sich seine Maschinenpistole und wollte gerade den Fremden ansprechen, als dieser eine merkwürdige Handbewegung machte und Brian bekam keine Luft mehr. Er hielt sich den Hals und versuchte verzweifelt zu atmen, doch seine Luftröhre wurde, wie von unsichtbaren Händen, zusammengedrückt. Seine Zunge schwoll an und hing aus seinem Mund und seine Augen begannen, aus den Höhlen zu quellen. Mit einem anhaltenden Röcheln hauchte Brian sein Leben aus und glitt an der Kabinentür langsam nach unten. Der Chaoshexer hatte mit dem Schloß keine Schwierigkeiten. Er legte kurz den Finger auf das Schloß, welches sofort aufsprang und die Tür schwenkte nach innen, dann betrat er den Innenraum. Der Sergeant sprang sofort auf, seine Hand auf dem Pistolenhalfter, doch bevor er etwas unternehmen konnte, verabschiedete sich seine rechte Kopfhälfte vom Rest des Körpers und er sackte über dem Tisch zusammen, an den die Soldaten saßen. Einer der Männer hatte noch die rauchenden Pistole in der Hand und die 3 schauten wissend zum Hexer hinüber, der bereits die 3 Kultisten ignorierend zur Mitte des Raumes ging und sich dort hinhockte, dabei verruchte Beschwörungen murmelnd. 2 der Männer gingen nach draußen, zogen Brian in die Kabine und übernahmen die Wache vor dem Gebäude, damit niemand misstrauisch wurde. Der 3. blieb drinnen, für den Fall, dass der Hexer irgendwelche Wünsche hatte.
Dann begann sich um die Munitionshalle eine unsichtbare Barriere zu bilden.

Margatto stand auf einer kleinen Erhebung im sandigen Gelände und schaute auf die herannahenden Orks, die die Motoren ihrer Pikk-Ups und Bikes aufheulen ließen. Ein Pikk-Up kam herangebrauscht und entließ mehrere Orks darunter auch den Mek-Ork, der von 3 Orkkriegern eine stählerne Kiste abladen ließ. Der Mek kam auf Margatto zu: „Grüssä, Chämp, hia hab ich die Kistä mit da Schpezialfäldgenärador. Wo soll´n wa damit hinä?“ Margatto beäugte mit seinem Stielauge die Orks mit dem Generator und meinte: „ Ist mir egal, aktiviert nur endlich dieses Kraftfeld!“ Er hatte nämlich keine Lust, hier ewig zwischen den Orks in der öden Gegend zu hocken, sondern er brannte darauf, mit den schweren Waffen in die Stadt einzumarschieren. Die Whaagbikes der Orks umrundeten die Basiliskenstellung und wirbelten jede Menge dunklen Staubes auf. 2 von ihnen zogen etwas hinter ihren Maschinen durch den Dreck hinter sich her, was sich als 2 Blood Angel Scouts entpuppte. Die Scoutgruppe wurde also von den herannahenden Grünlingen überwältigt und sie wollten nun ihren Spaß mit ihnen haben. Die Beobachtung dieses Spektakels konnte für Margatto nun doch eine Art willkommenen Zeitvertreib darstellen. Also machte er es sich an einem der Panzerwracks bequem und beobachtete, wie die Heizas einen der malträtierten Scouts auf die Beine zerrten und mit ihm eine Art Spießrutenlaufen veranstalteten. Sie trieben ihn ins offene Gelände, wo schon einige Orks auf ihren Bikes warteten. Diese fuhren dann von links und rechts knapp an dem wackligen Scout vorbei und versuchten ihn mit ihren Handwaffen zu treffen. Der Scout konnte den ersten der Orks noch taumelnd ausweichen, doch der 2. Ork traf ihn mit seiner Waffe am Arm, worauf der Scout herumgeschleudert wurde und auf die Knie sank. Der Treffer wurde mit lautem Gegröhle der anwesenden Orkkrieger begrüßt. Dann machte sich der nächste auf seiner Maschine bereit und ließ den Motor aufheulen.

Bruder Elisar beobachtete den Vorgang auf der etwa 700 Meter entfernten Felsformation durch sein Sensorfernglas und hatte Mühe, seine in ihm aufkommende Wut zu unterdrücken. Das Rhino stand in einiger Entfernung gut getarnt vor den Augen der Orks. Bruder Lancia beaufsichtigte die anderen noch unerfahrenen Kämpfer. Nur 2 seiner Brüder hatte er mitgenommen, die jedoch am Fuße der Felsen auf ihn warteten, damit sie nicht durch einen dummen Zufall entdeckt werden. Der Scout wurde gerade von einem der Bikes überfahren und rührte sich nicht mehr. Der andere Scout wurde von mehreren Orks zur Startposition dieses brutalen Spiels gezogen. Elisar schaute grimmig, denn er konnte nichts für sie tun. Stattdessen beobachtete er, wie ein schwarzer Transportgleiter zur Landung ansetzte. Er konnte es immer noch nicht fassen: Orks und Chaosmarines arbeiteten offensichtlich zusammen und er war schon gespannt, was das Hauptquartier dazu sagen würde.

Der Mek der Grünlinge machte den Generator klar, der auch schon einige merkwürdige Summtöne von sich hören ließ. Doch irgendwie war der Mek noch nicht zufrieden. Er grummelte irgendetwas und kratzte sich verlegen am Kopf. Dann schraubte er noch etwas an diesem Stahlwürfel herum, um kurz darauf wieder kopfschüttelnd aufzustehen und sich gedankenverloren das wulstige Kinn zu reiben. Er wusste, es würde ihm an den Kragen gehen, wenn er den Generator nicht bald zum Laufen kriegte. Der Chaoschampion schaute schon hin und wieder unruhig zu ihm herüber, was ihm gar nicht gefiel. Verdammt, musste das blöde Ding jetzt eine Macke haben? Er kontrollierte nochmals die Verbindungen der Spulen und fummelte an den verschiedenfarbigen Kabeln herum. Das Summen des Stahlwürfels wurde etwas stärker, um gleich danach wieder abzuebben und letztendlich ganz zu verstummen. Wütend trat der Ork gegen den Generator und haute zum Abschluß mit seinem Schraubenschlüssel auf den Deckel des Ungetüms, worauf ein kurzer Blitz aufzuckte und der Generator ansprang. Der Mek atmete heftig aus und fing dann triumphierend an zu grinsen, während sich das Spezialkraftfeld um die Stellung aufbaute.

Elisars Sensorfernglas schien eine Fehlfunktion zu haben, denn das Bild, welches er durch das Gerät wahrnehmen konnte, wurde blass und unscharf, dann verschwand es. Ärgerlich nahm er sich das Gerät vor und überprüfte die Funktionen per Knopfdruck, konnte aber keinen Fehler feststellen. Nachdenklich schaute er nochmals auf die Stellung. Konnte es sein, dass sie seine Sensoren stören? Oder dass sie eine Art Kraftfeld aktiviert hatten? Auch das musste er unverzüglich melden und machte sich an den Abstieg zu seinen Brüdern. Er hatte den Fuß der Felsformation fast erreicht, als er mehrfaches Donnern aus Richtung der Hauptstadt hören konnte. Offensichtlich hatten die Gegner mit der Bombadierung der Stadt begonnen.

Das Donnern der Bomben war bis zur Zitadelle, indem das Hauptquartier eingerichtet war, zu hören. Captain Melisander von den Blood Angels saß ruhig meditierend auf seinem Kommandosessel, während die Funksprüche der einzelnen Truppenteile durch den Raum hallten. Die Stabssoldaten und –Offiziere der imperialen Verteidigungsstreitkräfte waren damit beschäftigt, Meldungen zu verfassen, weiterzugeben, Bewegungen auf Karten zu vermerken und bunte Fähnchen an der Wandkarte zu verschieben oder umzustecken. Gleichzeitig wurde die aktuelle Situation auf dem 3-D-Kartentisch optisch dargestellt. Trotz seiner offensichtlichen Ruhe, die der Captain ausstrahlte, bekam er jeden Funkspruch in seinem Unterbewusstsein mit. Hauptmann Willcox von den Gardisten, die an den Landeplätzen stationiert waren, gab seine Meldung durch: „Willcox hier, der Gegner verstärkt jetzt sein Feuer. Erbitte Verstärkung, damit der Feind, sobald er gelandet ist, zurückgeschlagen werden kann. Bis jetzt über 200 Mann Ausfälle.“ Der leitende Stabsoffizier blickte sich zum Blood Angel Captain um, der antwortete: „Ich beabsichtige nicht, wie ein aufgeschrecktes Huhn zu reagieren. Halten sie die Stellung. Wenn der Gegner landet, werde ich meine Brüder in den Kampf schicken, nicht eher!“ Und wieder hallte es in den Raum: „ Hier Viceadmiral Stukov. Befinde mich im Gefecht mit der im Orbit befindlichen Orkflotte. Haben bereits 3 Orkschiffe abgeschossen oder vernichtet. Es befindet sich aber noch eine Chaosflotte in der Nähe, daher jede Unterstützung ihrerseits erwünscht. Die Chaosflotte scheint die Orks verstärken zu wollen.“ Worauf wieder Melisander entgegnete: „Was der Gegner zu tun scheint und was er tatsächlich tut, sind zwei verschiedene Dinge. Mein Schlachtschiff und der Schlachtkreuzer von Bruder Lemartes bleiben noch als Reserve zurück. Informieren sie mich aber, wenn die Chaosflotte aktiv in die Kämpfe eingreift. Over.“ 2 Schiffe waren nun wirklich in der jetzigen Situation nicht entscheidend, dachte sich Melisander. Kurz darauf kam die Meldung von Sergeant Elisar über den Truppenaufmarsch der Orks und des Chaos herein. Über die Truppen konnte Elisar leider nichts näheres aufgrund des Störfeldes sagen. Melisander dachte sich aber schon, das dort die schweren Waffen des Gegners aufmarschieren würden und er hoffte, das Lord Dante mit der Verstärkung bereits unterwegs zu ihnen ist.

Hauptmann Brandle wunderte sich, wo der Nachschubtrupp blieb, den er losgeschickt hatte, um weitere Munition für die Raketenwerfer zu holen. Immerhin war seine Einheit dabei, in der Hauptstadt verschiedene Widerstandsnester für den bevorstehenden Häuserkampf einzurichten. Schließlich wollte er nicht bei den Kämpfen ohne genug Munition für seine schweren Waffen dastehen. Also schickte er noch mal einen Sergeant mit 6 Mann los, nachzusehen, wo die anderen blieben und um gegebenenfalls beim Tragen zu helfen. Dann wurden weitere Stellungen eingerichtet, Schussbereiche festgelegt und Männer eingeteilt, diese Stellungen zu besetzen. Später meldete sich der Sergeant des 2. Trupps über Funk: „Herr Hauptmann, irgendwas geht hier am Munilager 4 vor sich, das müssen sie sich ansehen.“ Der Hauptmann fragte nach, worin die Schwierigkeiten bestanden und äußerte Vermutungen bezüglich der Kultisten, vor denen sie gewarnt worden waren. „Negativ, keine Kultisten, dennoch ist der Nachschubtrupp tot und habe selbst 3 Mann verloren“ , tönte es aus dem Funkgerät. „Ich kann ihnen das nicht erklären, das müssen sie einfach sehen!“ Das Kommando übergab der Hauptmann einem Feldwebel, dann lief er zu seinem Jeep, der auf der Strasse auf ihn wartete und gab Befehl zur Abfahrt.

Inquisitor Kabal lief in der Zitadelle die steinerne Treppe zum Hauptquartier hoch und erreichte mit wehender Robe den von Ehrengardisten der Blood Angels bewachten Eingang. Er sprach zum Veteranensergeanten der Wache, das er dringend mit Captain Melisander sprechen müsste. Dabei wurden seine Worte von den Explosionen der auf die Landeplätze abgefeuerten Bomben unterbrochen. Als er den Raum betrat stiefelte er sofort auf den scheinbar im Kommandosessel eingeschlafenen Captain zu, der dort mit geschlossenen Augen regungslos saß. „Ich bestehe darauf, unverzüglich mit der Evakuierung zu beginnen, damit wir dieses leidige Problem......“, begann er, wurde aber sofort von Melisander unterbrochen. „Sie sind nicht in der Lage, irgendetwas zu fordern. Für eine Evakuierung ist es zu spät. Ich erwarte, dass sie meine Arbeit nicht stören und bin bereit, ihnen ein Quartier hier in der Zitadelle zur Verfügung zu stellen. Guten Tag.“ Damit entließ der Captain den Inquisitor, der mit offenem Mund wortlos den dreisten Marine anstarrte. Auf einen Wink des Captains hin wurde der Mönch von einem Ehrengardisten ergriffen und nach draußen geführt. „Das wird ein Nachspiel für sie haben, ich werde mich beschweren....“, brüllte er, aber der Marine nahm wieder ungerührt seine Meditation auf.

Hauptmann Brandle war inzwischen beim Sergeant am Munitionslager 4 eingetroffen und ließ sich von diesem Bericht erstatten. Es war offensichtlich, dass der Nachschubtrupp ungehindert am Munilager eingetroffen war, aber nun lag er tot vor dem Eingang des Lagerbunkers neben 2 Wachen, die ebenfalls als mumifizierte Leichen links und rechts des Eingangs an der Wand lehnten. Der Sergeant berichtete, das er 4 seiner Leute vorschickte, um festzustellen, was los war, doch einer nach dem anderen brach auf dem Weg dorthin zusammen. Nur der Jüngste der Gruppe schaffte es, wieder zu ihnen zurück zu kommen. Es war Soldat Francis. Brandle erinnerte sich an Francis. Er war eine Waise und hatte sich direkt aus dem Heim, in dem er lebte freiwillig zu den Truppen gemeldet und war kurz nach seinem 18. Geburtstag aufgenommen worden. Das war vor etwa 5 Monaten gewesen. Der Soldat aber, der nun vor im am Boden saß, konnte nicht wirklich Francis sein, obwohl er seine Uniform trug, ja sogar seine Erkennungsmarke um den Hals hatte. Doch Hauptmann Brandle konnte es nicht glauben, denn der Mann, der da vor ihm saß, würde er aufgrund seines Aussehens, seines schneeweißen Haares und seiner faltigen Haut, sowie seiner Schwerhörigkeit auf über 80 Jahre schätzen.

Der Truppenaufmarsch der Chaosstreitmacht und des Heizakults der Orks an der Basiliskenstellung war abgeschlossen und Margatto konnte den Befehl zum Abmarsch zur imperialen Stadt geben. Unter dem Schutz des Spezialkraftfeldes des Meks, dessen Generator auf einen Pikk-Up geladen worden war, setzte sich die Armee in Bewegung. Die stürmischen Heizas auf ihren Bikes preschten auch sofort los und bildeten somit unfreiwillig die Vorhut. Allerdings stießen sie soweit vor, dass sie das Kraftfeld verließen und somit von Elisar, der seinen Beobachtungsposten nach der Meldung an das Hauptquartier wieder eingenommen hatte, gesehen wurden. So gab denn Elisar die Meldung über den Abmarsch durch einen der Marines an Captain Melisander weiter. „Also wird bald der Angriff erfolgen“, dachte sich Melisander in seinem Kommandosessel sitzend, „nur nicht an den bombadierten Landeplätzen, das ist mal klar.“

Viceadmiral Stukov gab die Meldung durch, dass sich von der Chaosflotte mehrere Landungsschiffe lösten und sich auf dem Weg zur Planetenoberfläche befinden. „Schätze, sie bekommen jetzt Besuch. Kann die feindliche Landeoperation leider nicht stören. Meine Abfangjäger sind mit den Orkjägern und denen der Chaosflotte, die die ihre geschickt abschirmen, beschäftigt.“ Stukov drückte noch kurz sein Bedauern darüber aus, als das Geschehen auf seinem Hauptschirm seine Aufmerksamkeit voll und ganz in Anspruch nahm. Ein Orkkreuzer, der schon von der imperialen Flotte stark beschädigt wurde, befand sich auf Rammkurs direkt auf Stukovs Schlachtschiff zu. „Vorwärts, unter durch wegtauchen, voller Impuls!“ brüllte der Admiral.

Scriptor Uriel traf inzwischen bei Hauptmann Brandle am Munitionslager 4 ein. Er hatte die Meldung des Hauptmanns im Hauptquartier mitbekommen. Zusammen mit 2 Marines und einem Gefangenen aus dem Stadtgefängnis wollte er den Vorgängen am Munitionsbunker auf den Grund gehen. Er kam leider nicht so schnell voran, denn die Strassen waren verstopft mit Bürgern der Stadt, die auf den Weg in die Schutzräume waren, Soldaten, die auf den Weg zu ihren Stellungen waren und Barrikaden und sonstigen Hindernissen. In der Stadt machte sich unter der Bevölkerung langsam Panik breit. Menschen rannten durch die Strassen, Mütter suchten nach ihren Kindern und Polizisten und Soldaten versuchten, einigermaßen Ordnung in das Chaos zu bringen. Fahrzeuge jeder Art standen auf den Fahrbahnen und das Militär griff rigoros durch, um Platz für ihre Panzereinheiten zu machen. Dabei wurde manches Fahrzeug von den gepanzerten Kolossen plattgewalzt oder zur Seite geschoben.
Uriel begrüßte den Hauptmann und besah sich die Umgebung sowie die vor dem Bunkereingang befindlichen Leichen in sicherer Entfernung. Er hatte einen Verdacht, doch war er sich nicht sicher. Darum hatte er den zum Tode verurteilten Gefangenen mitgenommen, der nun von den beiden Marines nach vorne geschoben wurde. „Geh zum Bunkereingang, bring diesen Sensor an der Tür an und komm wieder zurück, dann wird deine Strafe erlassen und die bist frei“, sagte Uriel zum Gefangenen, der misstrauisch den Sensor beäugte sich aber dann auf den Weg machte. Nach ungefähr 10 Schritten schaute sich der Gefangene um, worauf die Soldaten Brandles sofort ihre Lasergewehre in Anschlag brachten und auf den Straftäter zielten. Um auszuschließen, das es sich um einen biologischen Kampfstoff handelte, wurde dem Gefangenen eine Sauerstoffmaske aufgesetzt und seine Sträflingskleidung durch einen Schutzanzug ersetzt. Als der Unglückliche den ersten Toten des Trupps erreichte, wurden seine Bewegungen langsamer. Er stützte sich mit beiden Händen auf den Knien ab, um wieder zu Atem zu kommen, dann setzte er den Gang mit schweren Schritten fort. Als er die Stufen zum Bunkereingang errreichte, nahm er die Maske vom Gesicht. Die Gummiteile der Sauerstoffmaske zerbröselten zwischen den Fingern des Gefangenen und der Schutzanzug riß an einigen Stellen auf. Während der Mann die paar Stufen hinauf ging, schob er sich die Kapuze des Anzugs vom Kopf und sein ehemals schwarzes Haar war nunmehr silbergrau. Mit scheinbar letzter Kraft erreichte er die stählerne Eingangstür des Bunkers und brachte den Sensor an. Dann sackte er langsam an der Wand zusammen, wo er nach einigen Minuten aufhörte zu atmen. Uriel und Brandle schauten auf den Monitor des Empfangsgerätes, das die Signale des Sensors auffing, konnten aber aus den Daten keine besonderen Schlüsse ziehen. Etwa 5 Minuten später konnten keine Signale mehr aufgefangen werden. Uriel rieb sich das Kinn: „Ich schätze, hier wurde eine Art Zeitfeld errichtet. Alles, was innerhalb dieses Feldes sich aufhält, altert in Minutenschnelle mehrere Jahrzehnte, was das offensichtliche Altern der Männer und das mumifizieren ihrer Leichen erklären würde.“ Hauptmann Brandle meinte: „Ich schlage vor, einen Roboter mit einer Sprengladung zum Bunkereingang zu schicken. Dann können wir den Robo hineinschicken, um zu sehen, was dort drinnen ist, denn es müssten noch Leute von uns dort sein. Eine Kamera kann für uns alle aufzeichnen. Wir können nur hoffen, dass sie lang genug hält, damit wir erkennen können, was sich drinnen befindet.“ Dann fragte er den Scriptor: „Wer oder was kann so ein Feld erzeugen?“ Uriel schaute auf den Hauptmann herab: „Die Mächte des Chaos sind unergründlich.“

Drinnen im Bunker saß der Hexer immer noch unbewegt in der Mitte der Bunkerhalle zwischen den Munitionskisten und der Kultist beobachtete durch ein gepanzertes Fenster die Vorgänge außerhalb des Gebäudes. „Da ist jetzt so ein Fatzke in ´ner Robe erschienen von den roten Marines, der tut unheimlich wichtig“, rief der Kultist zum Hexer. Weiterhin unheimliche Beschwörungen murmelnd erhob sich der Hexer langsam aus seiner Sitzposition. Es wird Zeit, sich den Scriptor vorzunehmen, dachte der dunkle Magier und ging langsam auf den Ausgang zu.

Der Angriff der Chaosmächte stand kurz bevor. Die Luft in der Hauptstadt war von dunklem Rauch durchzogen. Die Blood Angels standen bereit. Melisander saß ruhig auf seinem Kommandosessel. Die imperialen Truppen standen Gewehr bei Fuß. Die Flakgeschütze donnerten, als die Landungsschiffe durch die Wolken stießen und wie Fliegen die Landungspods sich vom Schiff lösten. Inquisitor Kabal lief in seinem Quartier innerhalb der Zitadelle nervös hin und her, dabei seinen Rosenkranz zwischen den Fingern ziehend. Hauptmann Brandle machte seine Männer kampfbereit. Scriptor Uriel schaute dem Hexer entgegen, der aus dem Bunker gestampft kam, die Hand griffbereit am Energieschwert. Oberstleutnant Nagoda dirigierte seine Leute von den fast zerstörten Landeplätzen zu den Versorgungsvierteln. Bruder Lemartes überwachte die Todgeweihten Brüder der Todeskompanie bis zu ihrem Einsatz. Sergeant Elisar folgte im gehörigen Abstand Margattos Streitmacht durch die öde Vorlandschaft zur Hauptstadt. Margatto selbst feuerte seine Männer an, während er auf einem Predator saß und den Vormarsch überwachte. Mordekais Diener Wembly, als Orkboss getarnt, saß auf seinem Pikk-Up, während die Heizas langsam die Vororte von Blutgrat erreichten. Mordekai selbst saß in einem der Landepods, um seine Männer in den Kampf zu führen, zum Gefallen seines Gottes. Viceadmiral Stukov überwachte das Raumgefecht zwischen seiner Flotte und der der Orks. Lord Dante und Bruder Mephiston beteten auf dem Schlachtschiff für ihre Brüder, während sie durch den Raum geführt von ihren Navigatoren rasten. Saja Idai studierte alte taktische Aufzeichnungen auf seinem Kreuzer, um für den bevorstehenden Kampf Inspirationen zu sammeln und neue Ideen zu entwickeln. Allen war klar: der Kampf würde blutig werden und über das Schicksal dieses Planeten, wenn nicht sogar über die Zukunft des Ordens entscheiden.

ENDE DES 2.KAPITELS
 
KAPITEL 3
An der Grenze zur Hölle


Ein cadianischer Soldat, sich gehetzt umblickend, lief durch die dunklen Gänge der Verteidigungsstellung von Blutgrat nach unten, einen schweren Rucksack auf dem Rücken. In der allgemeinen Hektik blieb er unbemerkt. Er würde seinem Meister dienen. Er mußte nur die Sprengladung am Fundament platzieren und durch Knopfdruck aktivieren. Das waren die Anweisungen des Slaanesh-Kultführers, als sie ihre geheime Versammlung auflösten und ihre getarnten Tätigkeiten wieder aufnahmen. Sabotage war das Ziel. Die Erfüllung aller Träume durch den Herren Slaanesh war die Belohnung....und er hatte viele Träume! Dumpfe Explosionen waren zu hören und rissen ihn aus seinen Gedanken. Die Bombardierung der Stadt war im Gange und bald würden die Chaostruppen Mordekais landen und beginnen, die Stadt Blutgrat einzunehmen...zu Ehren Slaaneshs. Er war nur ein kleines Rad im Getriebe, aber er würde seine Aufgabe erfüllen, jawohl. Er hatte die alte Kontroll-Luke erreicht, öffnete sie mit etwas Mühe, denn sie war schon im Laufe der Zeit verrostet. Geduckt stieg er durch die Öffnung und nahm den Rucksack vom Rücken. Er stellte ihn an die Wand des Fundament-Segments und öffnete den Verschluß. Dann machte er den Zünder scharf. Er brauchte nur noch auf den Knopf zu drücken und zu verschwinden. Bald würde er bei seinem Meister sein....bald....nur noch diesen Knopf drücken......

Soldat Rusty stand geduckt, sein Lasergewehr im Anschlag auf der Kante der Schießscharte gestützt, im Wehrgang der äußeren Stadtmauer der Blutgrat-Linie, während er und seine Kameraden die herannahenden Orkbikes des angreifenden Heizakults auf sich zukommen sahen, als plötzlich eine gewaltige Explosion eine Bresche in die Verteidigungslinie riß, die groß genug war, um mehrere Fahrzeuge nebeneinander durchfahren zu lassen. Die Druckwelle schleuderte etliche größere Stahlbetonbrocken bis weit hinter die ersten Wohnblöcke der Minenarbeiter der Stadt Blutgrat. Rusty und seine Kameraden wurden durch die Luft an die Rückwand des Wehrganges geschleudert. Der harte Aufprall drückte Rusty die Luft aus den Lungen und er konnte von Glück sagen, dass er seinen Helm aufhatte, dennoch wurde ihm kurz schwarz vor Augen, als er mit dem helmbewehrten Hinterkopf gegen die Wand krachte. Er war nur für wenige Sekunden weg, verdammt, und nun konnte er vor lauter Betonstaub kaum was sehen. Die anderen Soldaten rappelten sich hustend und prustend ebenfalls auf. Der Sergeant räusperte sich und fluchte:“ Ja, leck mich am Arsch, was zum Henker war das?“ dabei spuckte er einmal kräftig aus. „Alles in Ordnung, Männer?“ Kaum hatte er die Frage gestellt, als auch schon das Bolterfeuer der benachbarten Trupps einsetzte, um die angreifenden Orks zurückzudrängen. Rusty und der Sergeant liefen zum Gangende, indem etliche Betonbrocken und die Überreste von 2 Soldaten herumlagen, und beide blickten aus ihrem Wehrgang nach draußen in die Bresche, wo sich der Explosionsstaub zu legen begann. Rusty beugte sich vor und konnte etwa 6 Meter in die Tiefe sehen. Unter ihnen war von der Verteidigungsstellung nur noch ein rauchiger Trümmerhaufen übrig. Weitere Explosionen folgten, wobei die Trümmer durch die Luft gewirbelt wurden. Margatto, der Champion des Slaanesh, war mit seinen schweren Panzern vorgerückt und erweiterte durch gezielten Beschuss die Bresche, sodass die begleitenden Orkbikes und Pikk-Ups leichter durch diese vorstoßen konnten. Als 2 grünhäutige Bikefahrer über die Reste fahren wollten, machte der Sergeant neben Rusty eine Handgranate scharf und war sie wie ein Baseball-Spieler zwischen die rauchigen Motorräder, was zur Folge hatte, dass nach der Explosion der Granate der Flug für die beiden Orkkrieger mit ihren Bikes tödlich endete, anders halt, als die sicherlich gedacht hatten. „Geh zurück, Rusty, und bring die schwere Bolter hierher! Wir werden sie von hier beharken, wenn se hier durchwollen“, sagte der Sergeant und Rusty lief los..

Mordekais Landungspod krachte durch die durch Bombentreffer geschwächte Decke einer Lagerhalle und rummste auf mehrere Container. Er und sein Gefolge stürmten aus den aufgesprungenen Luken, sich rasch umsehend und sicherten sich gegenseitig ab. Mordekai feuerte mit seiner Plasmapistole ein Loch in die Aussenwand und stieg hindurch, um möglichst schnell Verbindung zu seinen anderen Marines herzustellen. Die meisten der Pods kamen unbeschadet durch das imperiale Flakfeuer. „Margatto hat mit seinem Kampfverband die Verteidigungslinie der Stadt erreicht, mein Gebieter“ meldete einer der Chaoskrieger, worauf Mordekai zufrieden nickte. Rasch stiessen die anderen Chaosmarines um sich feuernd zu ihrem Anführer. Der Widerstand der imperialen Soldaten im Landungsbereich der Chaosstreitmacht wurde relativ schnell beiseite gefegt. „Vorwärts, Männer, auf zum Gouverneurspalast. Dies soll mein Gefechtstand werden!“ Die Marines schwärmten aus und arbeiteten sich durch das Abwehrfeuer der Cadianer in Richtung des wenige Hundert Meter zu sehenden Palastes vor.

Hauptmann Brandle hatte den Blood Angel Scriptor verlassen, hatte er doch alle Hände voll zu tun, den verzweifelten Verteidigungskampf in seinem fast unübersichtlichen Bereich zu organisieren.(siehe Kapitel 2) Schüsse und Granatexplosionen hallten durch die Strassen. Gelegentlich war auch ein Schrei eines sterbenden Soldaten zu hören. Der Offizier lief zu einem der sandsackbewehrten Fenster und blickte nach draussen. Das Gebäude, indem er sich befand, war etwa 4 Stockwerke hoch und reichte aus, den vor sich befindlichen Bereich zu überblicken. Nur der Gouverneurspalast hinter ihnen war noch größer und das höchste Gebäude in diesem Viertel. Er konnte sehen, wie sich seine Männer schiessend in Richtung seines von ihm besetzten Hauses und somit in Richtung des Palastes zurückzogen, verfolgt von den vorrückenden Chaosmarines in ihren schwarz und rosa und purpur glänzenden Servorüstungen. Eine Explosion zerriss eines der kleineren Häuser einen Strassenzug entfernt. Brandle zuckte kurz zurück, um aber gleich darauf wieder durch das Fenster zu blicken. Er konnte noch sehen, wie das Haus in sich zusammenfiel und dabei viel Staub aufwirbelte und dabei wohl auch einige seiner Verteidiger unter sich begrub. „Stellt eine Verbindung zum HQ her!“ befahl er.

Im Hauptquartier bei Captain Melisander von den Blood Angels Streitkräften kamen bereits die verschiedenen Meldungen vom Landungsangriff der Chaosarmee herein. Wie Melisander den Meldungen nach entnehmen konnte, hatten sich die Chaosstreitkräfte der Luftlandeoperation in 3 Gruppen geteilt. Die größte Gruppe landete in der Nähe des Gouverneurspalastes, indem sich die 4. Kompanie der 9. Cadianischen Armee, verstärkt durch die Leibgarde des Gouverneurs verschanzt hatte. Sie sollte sich dort eigentlich ausruhen können, war sie doch durch die Kämpfe gegen die Orks stark dezimiert (siehe Kapitel 1) 2 kleinere Gruppen landeten im Industrieviertel und in der Nähe der Landeplätze. Außerdem stieß eine mit Panzern verstärkte Einheit durch die durch Sabotage des Chaoskultes geschwächte Verteidigunglinie in die Aussenbezirke der Stadt vor, begleitet von einer Orkstreitmacht. „Hauptmann Willcox hier“, dröhnte es aus dem Lautsprecher. „Auf den Landeplätzen ist nur eine kleine Gruppe feindlicher Marines gelandet. Geschätzte Stärke: etwa 100 Mann. Denke, ich kann sie in Schach halten, Ende.“ Melisander erkundigte sich nach der Truppenstärke von Willcox´ Einheiten. Oberstleutnant Nagoda schaute in seine Liste: „Willcox dürfte noch mit seinen beiden Gardistenregimentern über etwa 800 Mann verfügen. Ich denke, damit sind die Landeplätze noch unter unserer Kontrolle.“ Melisander nickte zustimmend, weiterhin ruhig im Kommandosessel sitzend. Weitere Meldungen bestätigten, dass sich die andere kleine Chaosgruppe von Marines vom Industrieviertel auf den Gouverneurspalast zubewegte. Nagoda fragte: „ Warum greifen sie nicht gleich die Zitadelle an?“ dabei die Bewegungen auf der 3D animierten Gefechtskarte überblickend.
Der BA Kommandant erwiderte: „ Der Chaosanführer wird wohl warten, bis seine Truppen beisammen sind, um dann einen Generalangriff auf die Festung anzuordnen. Er wird auf die schweren Waffen und die Orks warten.“ Na, toll, dachte Nagoda, die Karre sitzt ganz schön tief im Dreck. Melisander fragte: „ Wo ist eigentlich Uriel?“

Munitionslager 4: Scriptor Uriel starrte auf den Chaoshexer, der mit gezogenem Energieschwert vor dem Eingang des Munitionsbunkers stand und ebenfalls den Blood Angel Scriptor nicht aus den Augen ließ. Der Hexer hatte nichts dagegen unternommen, dass Uriel Hauptmann Brandle und seine Männer zurückschickte. Hier konnten sie ihm nicht helfen. Im Gegenteil, sie hätten ihn nur behindert, denn letztendlich hätte er wohl versucht, ihr Leben zu retten, welches mit Sicherheit durch den Hexer bedroht war. Nun, nachdem sie abgerückt waren konnte er sich mit all seiner Kraft auf den bevorstehenden Konflikt mit dem Chaoshexer konzentrieren. Er zog sein Energieschwert und schaltete den Verstärker für die Psimatrix ein, um dem Hexer seine Kräfte zu blockieren, oder zumindest deren Einsatz zu erschweren. Die Stimme des Chaosmagiers dröhnte: „ Jetzt wirst du vor deinen Schöpfer treten!“ dabei schwirrte die Luft um die behandschuhte linke Hand des Hexers und eine Art Blitz raste auf den Scriptor zu, während der Hexer auf ihn zulief. Uriel spürte einen kurzen Schmerz im Kopf, als es ihm nicht gelang, die Psikraft des Hexers zu unterbinden. Bevor ihn der Blitz erreichte, warf der Scriptor sich zur Seite, rollte sich über die Schultern ab und stand schnell wieder auf den Beinen. Der Blitz raste in eine der dunklen Häuserwände und verschmorte die dort angeklebten Plakate. Dann war der Magier heran und die bläuliche Klinge seines Schwertes sauste auf Uriel herab, der mit einer flinken Bewegung den Schlag parierte und nun selber einige Fechtkombinationen versuchte durchzubringen, die aber der Hexer im Gegenzug abwehren konnte. Die leuchtenden Schwerter klirrten und der Kampf gewann an Geschwindigkeit, die die Klingen fast unsichtbar werden liessen. Schlag auf Schlag folgten, beide gingen vor, um kurz darauf wieder zurückzuspringen. Es hatte den Anschein, als wären die beiden im Schwertkampf ebenbürtig. Schwer atmend standen sich die Kontrahenten gegenüber. Der Hexer riß sich den Servohelm vom Kopf und so konnte Uriel in sein Gesicht sehen. Das Antlitz des Verfluchten beherrschten 3 blinde, weiße Augen ohne Pupillen. Das 3. Auge saß direkt auf der blaßen Stirn und die linke Wange war mit dem Zeichen des Slaanesh verziert. Er begann, unverschämt zu grinsen, wobei Uriel den Eindruck hatte, das Grinsen sei breiter, als bei normalen Menschen. Uriel verzog das Gesicht: „ Du bist wirklich abgrundtief hässlich“, worauf der Chaoskämpfer nur noch breiter grinste.

Hauptmann Brandle rief ins Interkom: "Oberstleutnant Nagoda, ich könnte jetzt wirklich etwas Hilfe gebrauchen!" Dann riß eine Explosion den Offizier von den Beinen. Er stürzte über eine Munitionskiste, rappelte sich aber schnell wieder auf. Der Funker meldete darauf, dass er keine Verbindung mehr zum HQ hätte, weil das Funkgerät beschädigt sei. Heftiges Bolterfeuer der Chaosmarines setzte ein und die Geschosse flogen durch den Raum und rissen etliche Löcher in die Wände. "Zieht euch zum Palast zurück!" rief Brandle, dann schnappte er sich einen Plasmawerfer und den Funker und stieß ihn nach hinten durch die Türöffnung. Ein Marine des Slaanesh durchbrach mit seiner Servorüstung die geschwächte Wand und feuerte seinen Bolter auf Brandles Männer ab, worauf einer tödlich getroffen zusammensackte. 2 weitere schafften es gerade noch durch die hintere Türöffnung, wo bereits der Hauptmann auf sie wartete. "Beeilung!" rief er, Deckung am Türrahmen nehmend, dabei legte er den Plasmawerfer auf den feindlichen Marine an. Boltgeschosse zerfetzten den Türrahmen und eine Kugel streifte den rechten Unterarm des Offiziers. Dies hinderte ihn aber nicht, den Plasmawerfer gezielt auf den Gegner abzufeuern. Das Geschoss brannte sich durch die Rüstung des Kriegers und ließ ihn rücklings durch die Lücke, durch die er in den Raum gekommen war, stürzen. "Sie sind verwundet!" rief ein Cadianer, worauf der Hauptmann erwiderte: " Das ist nichts, machen wir, das wir hier rauskommen."
Im Hauptquartier sprach Captain Melisander mit Bruder Lemartes, der die Todeskompanisten noch unter Kontrolle halten konnte. "Sie brennen darauf, in den Kampf zu ziehen. Ich kann sie nicht mehr länger zurückhalten." Der Captain stand vom Kommandosessel auf, ging zum Ordenspriester und legte im die linke Hand auf den schwarzen Schulterpanzer. "Dann zieh mit ihnen los, nimm noch den Strumtrupp und vernichte die Kampfgruppe an den Landeplätzen." "So sei es!" sagte Lemartes, machte auf den Absatz kehrt und verließ den Kommandoraum.

Rusty und der Sergeant ballerten mit ihrem schweren Bolter, was die Rohre hergaben. Hinter Sandsäcken verschanzt, die mit Patronenhülsen übersät waren, feuerten sie aus dem Gangende an der Bresche in die Menge der Orkkrieger, die die schweren Panzerfahrzeuge der Chaosarmee, angeführt von Mordekais persönlichem Champion Margatto, begleiteten. Etliche der Grünhäute fielen im Bolterfeuer, doch ihr Munitionsvorrat neigte sich dem Ende zu. "Bald sind wir verschossen" , rief Rusty dem Sergeanten zu. Dieser winkte ab und rief gegen den Lärm zurück: "Wir ziehen uns weiter zurück, die Panzer können wir mit den Biestern hier nicht aufhalten. Bevor sie uns den Rückweg abschneiden sammeln wir uns in den Strassen neu und beziehen in den Häusern Stellung." Der Sergeant jagte die letzten Patronen durch und lief dann zusammen mit Soldat Rusty durch den Gang zu seinen Männern, die immer noch soweit möglich mit ihren Lasergewehren durch die Schießscharten feuerten. "Nehmt, was ihr tragen könnt und dann weg hier." Geschosse der Orks prasselten gegen die Stellungsmauer oder pfiffen als Querschläger durch die Scharten. Orkkrieger, die versuchten, durch die Scharten in die Gänge einzudringen, wurden von den Cadianern mit Gewehr, Bajonett, Granaten oder gar bloßen Händen abgewehrt. Trupp für Trupp arbeitete sich aus dem Haupteingang hinaus, durch die Strassen zur angrenzenden Häuserkette. Rustys Trupp deckte den Rückzug der Soldaten. Sie konnten bereits Orkkrieger in den Gängen der Verteidungsmauer hören.

Sergeant Elisar von den Blood Angels folgte mit seinem Trupp im Rhino der Chaos- u. Orkstreitmacht Margattos bis an die Stadtgrenze. Nach der Explosion der Verteidigungsmauer konnte Elisar beobachten, wie der Angriff des Gegners vorankam. Er gab daraufhin Anweisung, mit Vollgas zur Stadt vorzustoßen, um den Verteidigern in ihrem schweren Abwehrkampf beizustehen, mussten sich doch die Angreifer innerhalb der Stadt durch die engen Strassen bewegen, was die Verteidiger und somit auch ihm und seinem Trupp einen Vorteil verschaffen sollte. Elisar meldete an das HQ, dass er sich den Verteidigern anschließen und das Rhino über Umwege zur Zitadelle zurückbeordern werde. "Unterstützen sie die imperialen Einheiten, so gut sie können", meldete sich Oberstleutnant Nagoda. Das Rhino fuhr bis an die Mauer heran, worauf Elisar und sein Trupp in sicherer Entfernung zu den Orks ausstieg und den Code für eines der getarnten Stahltüren in ein verstecktes Terminal eingab. So konnten sie in die Gänge der Stadtmauer hinein.

Rusty hatte sein Lasergewehr im Anschlag und rief nach hinten: "Hey, Serg., da kommt was. Ich kann Schritte hören!" Tatsächlich hallten schwere Schritte durch den Gang. Dann hörte man ein Grunzen, worauf der Aufprall eines Körpers zu hören war, gefolgt von weiteren schnellen Schritten. Während sich die anderen Trupps durch das Treppenhaus hinter ihnen zum Ausgang zurückzogen, ließ der Sergeant seinen Trupp in Stellung gehen, um der eventuellen Gefahr zu begegnen. Plötzlich kam etwas rotes auf sie zu: " Stop!" rief der Sergeant, als er einen Space Marine erkannte, hinter dem noch weitere auf sie zukamen. Elisar ging nach vorne und schaute auf den cadianischen Sergeant herab. "Was geht hier vor?" Dieser antwortete: "Wir ziehen uns in die Häuserbezirke zurück, da die Verteidigungsstellung durchbrochen worden ist." Der Blood Angel nickte: "Gut, schnappen wir uns die reudigen Hunde, beim Imperator!"
Währenddessen erreichte Bruder Lemartes, Ordenspriester der Blood Angels, mit seinen Todeskompanie-Marines und dem Sturmtrupp die Landezone, wo Hauptmann Willcox mit seinen Gardisten die feindlichen Chaosmarines in Schach hielt. Die Landeplätze waren mit Kratern sowie einigen toten Marines und etlichen Gardisten übersät. Anscheinend hatten die Chaoskrieger versucht, das Luftkontrollcenter anzugreifen, sind aber zurückgeschlagen worden und hatten stattdessen die Flakstellungen am Rande einer Landebahn eingenommen und sich dort, unter dem Feuer der Gardisten befindend, eingegraben. Mit ihren Sprungmodulen setzten sich Lemartes und seine Männer in den Rücken der Chaoskämpfer. Lemartes ließ sich über sein im Servohelm untergebrachten Kommunikationssystem mit Willcox verbinden, um einen Ablenkungsangriff auf die Verrätermarines anzuordnen.
Willcox war natürlich nicht sehr begeistert: "Verdammt, ich habe schon herbe Verluste hinnehmen müssen und jetzt soll ich meine Männer wieder gegen dieses gepanzerte Gesocks schicken? Ich bin schon froh, dass die ihre Angriffe eingestellt haben, nun soll ich selber angreifen?" "Sie sollen sie nur ablenken, nicht vernichten. Wenn sie merken, dass ihr Feuer nachlässt, sollten sie allerdings mit ihren Männer vorstoßen und ihnen den Rest geben" , entgegnete Lemartes. Kurz darauf ließ Willcox Nebelgranaten abfeuern, um wenigstens die Sicht auf seine Soldaten zu erschweren. Geduckt gingen die Gardisten vor und die Chaoskämpfer eröffneten das Feuer. Dies war der Moment, auf den Lemartes gewartet hatte. Mit den insgesamt 25 Marines, die seinem Kommando unterstanden (15 TK´s u. 10 Sturmmarines) setzte er zum Angriff an. Die Blood Angels liefen vorwärts, um dann die letzten Meter zum Gegner mit ihren Jumppacks zu überspringen. Die ersten Krieger, auf die die imperatortreuen Marines trafen, wurden völlig überrascht und rasch getötet. Der Chaosleutnant reagierte sofort und beorderte 2/3 seiner Männer sofort zum neu aufgetauchten Gegner, was zur Folge hatte, dass das Abwehrfeuer auf die Gardisten Willcox´ nachließ und ihr Vormarsch somit erleichtert wurde. Der Hauptmann der Gardisten lief jetzt selber seinen Männern voran: "Vorwärts, beim Imperator, macht sie fertig, Jungs!" Die Gardisten liefen nun die Waffen im Anschlag feuernd vor. Lemartes und die Todeskompanisten wüteten inmitten der feindlichen Marines. Der Ordenspriester hatte den Chaosleutnant fest ins Auge gefasst und fällte gerade einen weiteren Slaaneshkrieger, um sich dem Anführer zu nähern. Um ihn herum tobte der Kampf der Blood Angels in Schwarz u. Rot gegen die Abtrünnigen in Schwarz/Rosa/Purpur. Die Wucht des Angriffs ließ jetzt etwas nach, da der Vorteil der Überraschung nun nicht mehr bestand. Kettenschwerter trafen aufeinander, Bolter wurden erhoben und krachten auf die roten Servorüstungen der Sturmmarines. Doch die roten Krieger, davon unbeeindruckt, überwältigten dennoch einen Gegner nach dem anderen. Der Chaosleutnant erwies sich als schwierigerer Gegner. Er hatte bereits einen der Sturmmarines von den Beinen gefällt und kämpfte gerade gegen einen der Todgeweihten der Todeskompanie. Dieser brachte mehrere Schläge mit seinem Kettenschwert an und feuerte gleichzeitig mit seiner Boltpistole auf den Anführer, doch die Kugel prallte vom Schulterpanzer des Chaosoffiziers ab und mit seinen beiden Schwertern parierte er die Schläge des Marines. Plötzlich vollführte der Anführer eine elegante Drehung um seine eigene Achse und jagte dem überraschten TK-Marine seine beiden Klingen in die Brust, worauf der sein Leben aushauchend auf die Knie sank. Noch während der tote Marine nach hinten fiel, zog der Leutnant seine Schwerter wieder heraus, hatte er doch den Ordenspriester ausgemacht, der gerade 2 weitere Chaoskämpfer zu ihrem verfluchten Gott schickte. Mittlerweile hatten die imperialen Gardisten die kämpfenden Marines beider Seiten erreicht und griffen nun ebenfalls in die Auseinandersetzung ein. Willcox stürmte auf einen der feindlichen Marines zu, Boltpistole in der einen, Energieschwert in der anderen Hand. Der Kämpfer feuerte mit seinem Bolter auf den Offizier, der aus der Nebelwand hervorstürmte, doch die Boltgeschosse verfehlten den Hauptmann dank seines Refraktorfeldes. Mit mehreren Schüssen aus seiner Boltpistole trieb er den Marine zurück, um ihn kurz darauf mit der Energiewaffe den halben Arm abzutrennen, den dieser abwehrend in die Luft hielt. Dann war Willcox über ihm und zerschnitt ihm die servobewehrte Brust. Die Chaosmarines wurden trotz harter Gegenwehr überwältigt, bis nur noch der Chaosleutnant übrig blieb. Lemartes deutete auf den Chaosanführer und rief: "Der gehört mir!" Die Todeskompanisten konnten sich kaum zurückhalten, gehorchten aber ihrem Priester. Als die Sonne über den Dächern der Stadt unterging standen sich Lemartes und der Chaosoffizier mit gezückten Waffen gegenüber. "Showdown!" kommentierte Willcox die sich ihm bietende Szene.

Währenddessen ging der Zweikampf zwischen dem Chaoshexer und dem Blood Angel Scriptor Uriel weiter. Den Gefechtslärm aus der Stadt ignorierend machte Uriel einen erneuten Ausfall, aber der Hexer konnte der Spitze des Energieschwertes ausweichen. Dieser stieß nun seinerseits mit der Waffe zu, verfehlte den Scriptor aber nur knapp, stattdessen schlitzte er dessen Robe auf. Uriel schleuderte seine Waffe herum, dabei in die Knie gehend, um den Magier von den Beinen zu fegen, doch der Kämpfer sprang über die Energieklinge hinweg und verpasste dem Blood Angel einen Fußtritt, der den Scriptor zurückwarf. Diesen nicht aus den 3 Augen lassend versuchte der dunkle Hexer in den Geist Uriels einzudringen, doch der Scriptor war mental in der Lage, den Versuch abzuwehren. Durch den aufreibenden Zweikampf kamen die beiden Duellanten näher an das Munitionslager heran, doch zu ihrem Glück ist das Zeitfeld, welches der Hexer um den Munitionsbunker gelegt hatte (siehe Kapitel 2) in sich zusammengefallen, musste dieser sich doch mit aller Kraft auf den Blood Angel Psioniker konzentrieren. Der Scriptor ergriff erneut die Initiative und schlug wie wild mit seinem Energieschwert auf den Hexer ein. Der dunkle Kämpfer wurde von der Wucht der Schläge zur Treppe des Munibunkers zurückgetrieben und stolperte dabei über die steinernen Stufen. Uriel nutzte die Gelegenheit und parierte die Schläge des Hexers, unterlief seine Deckung und jagte dem Chaosmagier sein Schwert in die Seite, worauf dieser schmerzhaft aufschrie. Der Kultist hatte den Kampf durch das gepanzerte Fenster in der Bunkertür beobachtet und eilte nun seinem Hexer zur Hilfe. Er öffnete schnell die Tür und feuerte mit seiner Laserpistole auf den Scriptor, der überrascht von dieser Attacke zurückwich und zur Seite sprang. Der Hexer nahm die Gelegenheit wahr und lief, den Kultisten mitreißend, durch die Panzertür in den Bunker hinein. Trotz seiner Verwundung, war der Kultist kein Gegner für ihn. Er fegte den umnebelten Geist des Kultanhängers beiseite und murmelte kurze Beschwörungen an seinem dunklen Gott gerichtet, dann opferte er den Kultisten zu Ehren Slaaneshs und nutzte dessen Lebenskraft aus, seine eigene Wunde zu heilen. Dann wich der Hexer tiefer in den Bunker zurück. Der Scriptor machte eine kurze Pause und sah gerade die Sonne am Horizont untergehen, dann ging er auf die Bunkeröffnung zu.

Im Orbit des Planeten tobte inzwischen die Schlacht zwischen der imperialen Flotte unter dem Kommando von Viceadmiral Stukov und der Orkflotte, die mittlerweile von der kleinen Chaosflotte Mordekais unterstützt wurde, weiter. Das Gleichgewicht der Kräfte wurde nunmehr durch das aktive Eingreifen der Chaosflotte zugunsten der Orks verschoben. Stukov ließ sich mit dem HQ der Planetaren Verteidigungsstreitkräfte unter Captain Melisander verbinden. "Stukov hier, die Chaosflotte greift jetzt ebenfalls meine Schiffe an. Es wäre also an der Zeit, dass sie mir irgendwie helfen..." Die Verbindung wurde kurz wegen eines Torpedotreffers auf Stukovs Flaggschiff unterbrochen. "..Knistern...euer wird stärk....", dann wurde die Verbindung gestört. Melisander ließ zu seinem Schlachtschiff und das von Bruder Lemartes, die sich auf der anderen Seite des Planetenorbits in Warteposistion befanden, den Befehl übermitteln, zur Flotte von Viceadmiral Stukov aufzuschließen und ihn zu unterstützen. Stukov, im Kommandosessel auf seiner Brücke sitzend, wurde Systemausfall für die Kommunikationsverbindungen gemeldet. "Dann repariert es, verdammt noch mal, aber schnell!" Die Laserlanzen durchschnitten den Raum und trafen einen Orkkreuzer, der darauf manövrierunfähig in Richtung auf den Planeten abdriftete und dabei einem der Chaoskreuzer gefährlich nahe kam. Einige imperiale Kampfschiffe konzentrierten darauf ihr Torpedofeuer auf den Chaoskreuzer, der seinerseits eine volle Breitseite gegen eines der imperialen Flotte schickte und dieses Schiff schwer beschädigte. Zwischen den Großkampfschiffen schwirrten die Abfangjäger beider Flotten umher und lieferten sich wilde Luftkämpfe im dunklen und kalten Raum.

Noch viele Lichtjahre entfernt kam Bruder Mephiston auf dem Flaggschiff von Lord Dante in den Meditationsraum des Obersten des Blood Angel Ordens geeilt, um zu berichten, das die Navigatoren eine Möglichkeit gefunden haben, die Strecke zu verkürzen. "Ich brauche allerdings dazu eure Erlaubnis, weitere Navigatoren einzusetzen, um die Ausfälle, die es aufgrund des dämonischen Warps geben wird, schnell ersetzen zu können", redete Mephiston auf Lord Dante ein. Sollen sie das Risiko eingehen? Denn wenn zu viele der Navigatoren ausfallen, findet die Flotte womöglich den Weg nicht mehr zurück Wie man es dreht und wendet, dass Leben von Melisander und Lemartes stand auf dem Spiel. Die anderen Captains wurden informiert und äußerten ihre Bedenken. Saja Idai entgegnete: "Wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Also vorwärts!"

Margattos Panzerverband arbeitete sich in Richtung der Zitadelle durch die engen Strassen von Blutgrat. Er sonderte sich aber mit fast 200 seiner ihm unterstehenden Chaosmarines ab, um sich den Kämpfen um den Gouverneurspalast anzuschliessen. Die Panzer blieben bei den Orkkräften, die ja Mordekai´s Diener Wembly mehr oder weniger unter Kontrolle hatte. Wembly, durch ein Hologramm und mit chemischen Stoffen als Whaagboss getarnt, begleitete auf einem Pikk-Up mitfahrend die Orkkrieger. Der Mek der Orks fuhr hinter ihm im eigenen Pikk-Up, um mit dem Kraftfeld die Fahrzeuge vor zuviel Schaden zu bewahren. Das große Spezialkraftfeld war durch die Kämpfe in der Stadt nutzlos geworden. Wembly orderte weitere Orkbikefahrer als Vorhut nach vorne, als mehrere Granaten zwischen die Orkfahrer explodierten und sie in Stücke aus Fleisch und Metall zerriß. Die imperialen Verteidiger hatten mit 3 Leman Russ die Strasse versperrt und luden gerade ihre Kampfgeschütze nach, während cadianische Soldaten aus den Häusern weiterhin die Orkfahrzeuge unter Feuer nahmen. Vorsichtshalber schalteten die Panzer ihre Beleuchtung und Scheinwerfer ab, so konnten die Orks die Kampfpanzer nicht klar im Dunkel der Stadt ausmachen. Die Orks gingen zwischen ihren Fahrzeugen und in den Häusereingängen in Deckung. Einige versuchten, ihre Pikk-Ups zu wenden, doch die Heizas behinderten sich in den engen Strassen selbst. So konnten auch die Chaospanzer nicht nach vorne, um sich den Weg freizuschiessen, daher fuhren sie in die Seitenstrassen und bahnten sich einen Weg durch die Häuserwände, die sie mit ihrer Masse eindrückten und niederwalzten. Wembly merkte, dass ihm die Kontrolle entglitt. "Schafft das Zeuch auss´m Weg!" brüllte er die Orks an als plötzlich der neben ihm befindliche Boss von einer Kugel in den Kopf getroffen wurde und rücklings aus dem Pikk-Up kippte. "Schaafschützääään!" rief Wembly. Die waren allerdings das geringste Problem, denn die Besatzungen der Leman Russ Panzer hatten ihre Geschütze wieder schussbereit, schalteten die Scheinwerfer an und nahmen die Pikk-Ups aufs Korn.
Der vorderste Pikk-Up wurde förmlich zerfetzt und die Wucht des Treffers schleuderte Wembly aus seinem Orkjeep heraus. Er rappelte sich schnell wieder auf und verschwand hinter einer Häuserwand, bevor auch sein Fahrzeug in Flammen aufging. Bei diesem harten Sturz auf das Straßenpflaster hatte er nicht bemerkt, dass sein Tarnsystem dabei seine Funktion einstellte und so kam es zur komischen Situation, dass also ein buckliger Mensch, der sich für einen Whaagboss hielt, zwischen all den Orks herumlief und Befehle brüllte, während die Orks versuchten, sich vor dem Abwehrfeuer der Cadianer zu schützen, dabei natürlich diesen Kerl in ihrer Aufregung völlig übersahen. Einem Orkboss wurde das auf Dauer zu bunt und er verpasste Wembly einen Aufwärtshaken, dass er über einen Schutthaufen fiel und dort benommen liegenblieb. Weiteres Schrapnellfeuer hinderte den Orkboss, sich um diesen Winzling zu kümmern und er lief mit mehreren Orkkämpfern los, um sich in eines der Häuser zu begeben, während hinter ihm ein Chaospredator vorfuhr und seine Laserkanonen auf die Leman Russ abfeuerte. Der 1. Leman verlor dabei den kompletten Panzerturm samt Geschütz, ein weitere Treffer legte ihn dann richtig lahm, worauf sich die anderen beiden Panzer rückwärts fahrend zurückzogen. Der Nachtkampf in den Strassen hatte begonnen.

Im Kommandostand von Captain Melisander gingen die verschiedenen Meldungen der fortschreitenden Kämpfe ein. Die Orks verzettelten sich in den Häuserkämpfen und kamen deshalb nicht mehr voran. Die Chaospanzer hatten sich, soweit möglich von dem Orkverband gelöst und arbeiteten sich langsam auf den Gouverneurspalast zu. Melisander fragte: "Wo ist eigentlich der Gouverneur? Den habe ich bis dato nicht gesehen." Oberstleutnant Nagoda antwortete dem Marine: "Der Gouverneur ist zur Zeit in einer Konferenzsitzung auf Terra und wird frühestens in ca. 4 Wochen zurückerwartet." Außerdem kam eine Meldung von Lemartes herein, dass er die Chaoskräfte zusammen mit Willcox und den Gardisten an den Landeplätzen vernichtet habe. Um den Anführer kümmere er sich persönlich. Melisander grinste.

Lemartes und der Chaoschampion umkreisten sich abschätzend. Die verbliebenden Sturmmarines und die Todeskompanisten hatten in sicherer Entfernung einen Ring um die beiden gezogen, während Hauptmann Willcox seine Männer neu ordnete. Lemartes rief herüber zum Champion des Slaanesh : " Genug herumspaziert! Stell dich, Unwürdiger!" Worauf der Ordenspriester vorwärts lief und den Gegner attackierte. Auch der Chaoskämpfer wirbelte mit seinen beiden Schwertern nach vorne, um den schwarz bewehrten Marine anzugreifen. Die Energieklingen trafen aufeinander. Lemartes parierte mehrere Schläge des Anführers und setzte sein Sprungmodul ein, um über den Feind hinweg zu springen, dabei zog Lemartes ein Monofilamentmesser und hatte somit auch zwei Nahkampfwaffen zur Verfügung. Wieder attackierte der Chaoschamp und erneut wehrte der Ordenspriester die Schläge ab. Dann brach plötzlich die Klinge des Messers und im Gegenzug schlug Lemartes dem Kämpfer eines seiner Schwerter aus der Hand. Beide Kämpfer nun mit einer Waffe fechteten ungehindert weiter. Lemartes täuschte einen Schlag auf die Schulter des Truppführers vor, duckte sich und schlug mit der Energiewaffe eine tiefe Wunde in den rechten Oberschenkel des Chaoskriegers. Dieser seufzte erregt auf, spornten ihn die Freuden des Schmerzes doch nur noch mehr an. Einen Sidekick mit dem verwundeten Bein anbringend, schlug er anschließend mit seinem Schwert nach Lemartes, der den Fußtritt mit der linken Hand abwehrte, einem schlimmen Treffer mit dem blitzenden Schwert des Kriegers aber nur durch sein Rosarius entging. Der Slaaneshkrieger tänzelte nicht mehr ganz so behände um den Ordenspriester herum, immer wieder mit seinem Schwert zuschlagend oder plötzlich mit der Klingenspitze nach vorne stechend. "Genug gespielt, jetzt ist Schluß !", tönte es aus dem Servohelm des Marines. Sein Sprungmodul anwerfend sprang er nach oben, vollführte einen Salto, wobei er kopfüber dem überraschten Chaoschamp seine Energiewaffe von oben ins Visier des Servohelms donnerte. Die Klinge der Energiewaffe blieb im Kopf, den Griff aufwärts gerichtet, stecken. Wie angewurzelt blieb der Chaoschamp stehen, senkte ganz langsam seinen Schwertarm, wobei ihm die Waffe aus der Hand entglitt und fiel wie ein Baum auf den Rücken. Lässig schritt Lemartes zur Leiche des Chaostruppführers, zog die Waffe aus dem zertrümmerten Kopf des Gegners und schloss kurzerhand zu den wartenden Marines auf.

Im Hauptquartier betrat ein Servitor den Raum und begab sich zu Captain Melisander, um zu melden, dass der Techmarine den Cybotkörper von Bruder Sanktus, der bei den Orkkämpfen schwer beschädigt worden war (siehe Kapitel 1) wieder einsatzbereit sei. Gleichzeitig meldete sich Sergeant Elisar, der sich den verteidigenden Cadianern mit seinem Trupp angeschlossen hatte, dass eine kleine Chaosmarinestreitmacht sich von den Orks gelöst und sich auf dem Weg zum Gouverneurspalast gemacht hatte. Er bat um Erlaubnis, sich ebenfalls dorthin zu begeben, da er fürchte, dass sich die dortigen Truppen nicht halten würden. "Erlaubnis erteilt!" erwiderte Melisander ins Interkom und fragte darauf Oberstleutnant Nagoda nach den Truppen im Palast. "Soweit mir bekannt, besteht die Palastgarde des Gouverneurs aus 2 Kompanien einer mordianischen Eliteeinheit, angeführt von einem Hauptmann Nixx und unterstützt von Kommissar Eliot, etwa 220 Mann, verstärkt durch die 50 Überlebenden der 4. u. 7. Kompanie. Wahrscheinlich werden sich die Reste von Hauptmann Brandles Regiment dorthin zurückziehen, deren Stärke mir jetzt nach den Kämpfen nicht bekannt ist", führte Nagoda aus.

Ein markerschütternder Schrei in extrem hohen Tönen dröhnte in den Ohren von Hauptmann Brandle, bevor ein Schallgeschoß aus einem Sonicblaster einen Teil der Strassenbarrikade zerfetzte. Dabei wurde der Funker des Offiziers so schwer am Unterbauch verletzt, dass ihm die Gedärme aus dem Körper quollen. Der Soldat brüllte vor qualvollen Schmerzen:" Helfen sie mir, es tut so weh, Sani!" Brandle wusste, dass der Soldat keine Chance mehr hatte. Er rang mit sich, ihm sein Medipack zu überlassen, welches ihm doch nicht helfen würde, oder ihn von seinen Qualen zu erlösen, was der Moral seiner Männer abträglich wäre, würden sie sehen, wie er ihm den Gnadenschuss gäbe. 2 seiner Kameraden kamen herbeigeeilt, um ihn nach hinten in einen der Häusereingänge zu tragen. Seine Männer lagen, knieten oder hockten hinter den mit Sandsäcken bewehrten Strassensperren und feuerten auf die vorrückenden Chaosmarines. "Los, Jungs, lasst euch nicht Bange machen!" versuchte Brandle seine Männer Mut zuzusprechen. Er selbst legte wieder mit seinem Plasmawerfer auf einen der vorrückenden Marines an und feuerte ihm in die Magengegend. Die Gedärme des Chaosmarines verteilten sich auf der Strasse, doch der Krieger rückte, seine Schmerzen herausbrüllend, weiter vor. Karl und Jesse, 2 Cadianer eines Waffenteams mit schwerem Bolter, beobachteten den Vorfall und sahen nun den grausig verwundeten Marine auf sich zukommen. Karl feuerte mit dem schweren Bolter auf die Gegner, während um sie herum die Geschosse durch die Luft schwirrten. "Karl, der kommt immer näher, Karl, schieß ihn ab, Karl", dabei fuchtelte Jesse mit seinem Lasergewehr herum, das anscheinend eine Fehlfunktion hatte. Laut brüllend kam der Marine näher und hielt sich dabei mit einer Hand die Gedärme fest, die bereits teilweise bis auf die Knie herunterhingen. "Karl, mach ihn tot, Karl, los doch, mach ihn endlich tot." Dabei merkte Jesse nicht, dass sein Kamerad bereits aufgehört hatte, zu feuern. Jesse nestelte an seinen Taschen herum, dabei den Blick nicht von dem sterbenden Marine nehmend und ergriff eine neue Energiezelle für seine imperiale Standardwaffe. "Mach ihn tot, Karl", brüllend ersetzte er die Energiezelle und war erneut Schussbereit. Der Marine erreichte die Barrikade, hinter der die beiden in Deckung waren und fiel vornüber auf die aufgehäuften Schottersteine. "Karl, warum hast du ihn nicht totgemacht?" frage Jesse und sah jetzt erst, dass Karl nie wieder jemanden für ihn totmachen würde. Mit leerem Blick auf die vor ihnen befindliche Strasse hockte Karl hinter dem schweren Bolter und hatte ein bluttriefendes Loch in der Stirn. "Weiter zurück!" rief Hauptman Brandle: " Wir gehen in den Palast!"

Sergeant Elisar und sein Blood Angel Trupp rückten derweil über die Seitenstrassen mit den ihnen angeschlossenen Cadianern zum Palast des Gouverneurs vor. Die Chaosmarines hatten es noch nicht ganz geschafft, die Truppen des Palastes völlig abzuschneiden. So gelangten die Blood Angel Marines um Elisar und der Cadianersergeant mit 3 weiteren Infanterietrupps, darunter Soldat Rusty , unbehelligt in den Palastbau. Elisar ließ sich sofort den Weg auf die befestigte Brüstung der Außenmauer zeigen und erklomm die Stufen nach oben. Dort angelangt übersah er die Nachtkämpfe um den Palast. Gefechtsbeleuchtung sorgte für ausreichende Sicht, Leuchtmunition flog durch die Luft auf unbestimmte Ziele zu und Querschläger entschwanden in den rauchigen Nachthimmel, wenn sie von Deckung oder Panzerungen abprallten. Unterdessen forderte der Sergeant Munition für seine Soldaten an und beäugte die Palastsoldaten in ihren schmucken Paradeuniformen mit fransigen Eaupeletten, glitzernden Knöpfen, Schützenschnüren und sonstigem Tand. "Naja, wozu habt ihr euch sonst herausgeputzt!" murmelte der Sergeant. Da kam auch schon der Hauptmann der Palastgarde angerannt und wollte wissen, was los sei, wer sie seien und dass er nichts genaueres mitbekomme, da keiner ihn informieren würde. Dann stutzte er, da er die Blood Angel Marines erspähte, worauf er sofort auf sie zuging und nach ihrem Truppführer fragte. Wortlos deutete einer der Marines zur nach oben führenden Treppe. Sofort stürmte Hauptmann Nixx die Treppen hinauf. Oben angelangt erblickte er den Blood Angel Sergeant, wie er, die Fäuste in die Hüften gestemmt, ruhig dastand und das Geschehen um ihn herum beobachtete. Die Waffenteams der Garde gaben den sich zurückziehenden Cadianern um Hauptmann Brandle Deckungsfeuer. Kommissar Eliot überwachte die Aktionen der Mordianer und schritt dabei mit wehendem Ledermantel die Reihen der Soldaten ab, den Sergeant der Blood Angels hatte er im Eifer des Gefechts noch nicht bemerkt. Der Hauptmann wollte das Wort an den Sergeant der Marines richten, doch dieser deutete ihm, zu schweigen, da er über sein Interkom Meldung über die Ankunft und die Lage im bzw. um den Palast machte. "Es kann nicht mehr lange dauern und sie werden den Palast erreichen", rief er durch den Gefechstlärm ins Interkom. Somit war klar: der Ring um den Palast zog sich immer enger zusammen.


Scriptor Uriel schlich inzwischen durch die Dunkelheit im Munitionsbunker auf der Suche nach dem Chaoshexer. Die Deckenbeleuchtung war abgesehen von einer Leuchtstoffröhre, die unregelmäßig flackerte, ausgefallen. Mit seinen durch implantate verbesserten Augen konnte Uriel allerdings auch im Dunkeln recht gut sehen. Kisten mit Artilleriemunition stapelten sich über Behälter mit Granaten, Boltermagazinen und Raketengeschossen. Der Chaoshexer lauerte auf einem der Kistenstapel und beobachtete den sich nähernden Blood Angel Scriptor. Er wollte warten , bis sich der Blood Angel in die Gänge zwischen den Stapeln begab und ihn dann unter dem Gewicht der Kisten begraben. Doch dieser ahnte die Absicht des Hexers bereits und begann langsam die Stapel in der Mitte des Bunkers zu umrunden. Als er die Außenwand des Bunkers erreichte konnte er die Überreste des Kultisten sehen, die ausgezerrt an der Wand lehnten. Die Leiche erweckte den Eindruck, als würde ihm jede Flüssigkeit fehlen. "Schluß mit dem Kinderspiel!" rief Uriel und versuchte so den Hexer zu provozieren. Der Hexer rief zurück: "Wer hat Angst vorm Roten Mann? Niemand! Neeneeneneneeee!" Das wird mir jetzt zu blöd, dachte Uriel, nahm eine der Granaten aus einer Kiste, die er mit einem ordentlichen Fußtritt eindrückte, und begab sich zur Tür des Bunkers. Dort machte er die Granate scharf, warf sie in Richtung der Munitionskisten und ging durch die Tür hinaus, warf diese schnell zu und entfernte sich eiligst vom Bunker. Kaum das er mehrere Meter vom Bunker weg war explodierte die Granate und sorgte für eine Kettenreaktion. Mehrere Explosionen ließen den Bunker erzittern, rauchiger Qualm entwich den Fenstern am Eingang und dem Belüftungssystem auf dem gepanzertem Dach. Als sich der Rauch verzog schallte es aus dem Bunker heraus: "War das alles, Scriptor? Hast du nicht mehr zu bieten?" Beim Imperator, jetzt reicht´s mir aber, dachte Uriel und rannte zum Bunker zurück. Dort erwartete ihn bereits der Hexer, der mit 2 kühnen Sprüngen das Dach des Gebäudes erklomm und dabei böse vor sich hin kicherte. Uriel war ebenfalls schnell heran und schwang bereits sein Energieschwert. Oben auf dem Dach lieferten sich die beiden wieder einen Schwertkampf, wobei Uriel den Chaoshexer zurücktrieb. Forsch ging der Scriptor vor, übersah aber leider das Gitter eines Belüftungsschachtes, welches sein Gewicht nicht aushielt und verfing sich mit dem Fuß im Schacht. Die Gelegenheit ausnutzend machte der Hexer einen Ausfall und durchbohrte mit seinem Schwert den linken Oberarm Uriels. Durch den Schmerz abgelenkt drang der Hexer zu einem mentalen Duell in den Kopf des Scriptors ein und erwies sich als der Stärkere. Der Geist Uriels erlosch, sein Körper erschlaffte, stürzte auf den Dachboden und rutsche die nach unten verlaufende Rundung des Daches hinunter. Triumphierend riss der Hexer die Arme in den Nachthimmel, der gelegentlich von hellen Blitzen aufleuchtete, die auf den Kampf beider Flotten im Orbit des Planeten hindeuteten.

In den Weiten des Warps, auf dem Schlachtschiff Lord Dantes erlosch im Meditationsraum von Mephiston eine der Kerzen bevor sie halb heruntergebrannt war und die Mephiston für Uriel entzündet hatte. Der Oberscriptor des Ordens senkte demütig sein Haupt und sprach ein Trauergebet für seinen Ordensbruder.

Wembly erwachte aus seiner Bewusstlosigkeit. Sein Schädel brummte gewaltig von dem Schlag, dem ihn ein Orkboss verpasst hatte. Die Orks waren außer Kontrolle, was Mordekai überhaupt nicht gefallen würde. Die Kämpfe tobten inzwischen 2 Strassen weiter, also waren die Orks nicht sehr weit vorangekommen. Gefechtslärm schallte herüber. Plötzlich bewegten sich mehrere Schatten auf der gegenüberliegenden Seite der Strasse. Wembly duckte sich hinter dem Schutthaufen und beobachtete einen Cadianertrupp, der im Laufschritt seine Stellung wechselte. Sie hatten ihn glücklicherweise nicht bemerkt. Auf den Strassen ist es zu gefährlich, befand er, und robbte zum nächsten Gullideckel, durch den er in den Untergrund hinabsteigen wollte. Er hatte etwas Mühe, den Deckel anzuheben, aber als es ihm gelang, kletterte er mit Hilfe der eisernen Metallbügel am Schacht hinunter. Unten angekommen hörte er ein Klicken: "Halt, wer da?" Ein Soldat der Bürgerwehr hatte ihn gefunden und 3 weitere hatten ihre Waffen im Anschlag und zielten auf seinen gedrungenen Körper. Hinter ihnen befanden sich mehrere Bürger der Stadt, die sich in der Dunkelheit des Stollens unter der Stadt zusammen kauerten. Aufgrund seines verdreckten und mit Orkblut beschmierten Gesichtes konnten sie sein Slaanesh-Zeichen über seinem rechten Auge nicht sehen. "Alle Bürger waren doch aufgerufen, die Schutzräume aufzusuchen", sagte der Soldat. "Hattet ihr ihn nicht gehört?" "Doch, doch", bestätigte Wembly eifrig, "aber als ich auf dem Weg war, setzte die Bombardierung ein und die Wucht eines Geschosses haute mich um. Bin eben erst aufgewacht." "Und? Wie sieht´s oben aus?" fragte einer neugierig und Wembly begann zu erzählen, schmückte das Ganze noch etwas aus, hatte er doch jetzt willige Zuhörer und so begann er etwaige Zweifel an seiner Person zu zerstreuen. Später ließ er sich noch den Weg zum Palast des Gouverneurs durch die Tunnel erklären, angeblich weil er dort in der Nähe wohne und nach seiner Familie schauen wolle. Die Soldaten der Bürgerwehr ließen ihn ziehen. Dummes Volk, dachte Wembly.

Im Hauptquartier der PVS erhielt Oberstleutnant Nagoda weitere Informationen. "Offensichtlich kommt die 3. feindl. Gruppe von den Industrieanlagen zum Palast sehr schnell voran. Strassenstellungen werden einfach umgangen oder übersprungen. Das deutet wohl auf Raptoren hin. Genaueres wissen wir noch nicht." Melisander beugte sich auf seinem Kommandosessel vor und stützte sein Kinn mit einer Hand ab. Das waren keine guten Nachrichten. Raptoren konnten die Verteidiger des Palastes in arge Bedrängnis bringen. Er beorderte die Landpeederschwadron zum Palast, um dort den Truppen Luftdeckung zu geben bzw. die Verteidiger vor dem Angriff der Raptoren zu warnen. Erfreulich waren die Erfolge gegen die Orkheizas, die sich mittlerweile völlig in die Abwehrkämpfe der Cadianer verzettelten. Das Vordringen der Orks ließ keinerlei Ordnung mehr erkennen. Die wenigen Chaospanzer, die sich auf die Zitadelle zubewegten kamen ebenfalls nur sehr langsam voran. Die Verteidiger des Palastes waren allerdings nunmehr abgeschnitten. Die Einheiten, die nicht in schwere Kämpfe verwickelt waren, sammelten sich um die Zitadelle. Dann betrat Lemartes wieder den Kommandoraum. "Willcox hält weiterhin die Landeplätze." Dann fragte Melisander nach den Kämpfen mit den Chaosmarines. "Der Anführer dieser Truppe war amüsant", entgegnete Lemartes. Ein Problem weniger, dachte Nagoda. Eine Meldung von Viceadmiral Stukov kam herein, in der er sich für die beiden Schiffe der Blood Angels bedankte, die untertützend in die Raumschlacht eingriffen. "Ich weiß nicht, ob die Orkflotte noch weitere Unterstützung absetzen sollte, aber dies konnten wir erfolgreich verhindern. Das Auftauchen eurer beiden Schlachtschiffe hat sie ganz schön verwirrt. Einen Chaoskreuzer und ein Orkkonvoischiff konnten erfolgreich vernichtet werden. Auch wird wohl ein Orkkampfschiff auf den Nordpol des Planeten stürzen." Nagoda winkte ab. Melisander überlegte: "Die Orkunterstützung wird der Chaosgeneral sehr vermissen." "Umso besser", meinte Nagoda, "Allerdings ist die Verbindung zum Palast unterbrochen." Dann beginnt also dort der Angriff, dachte Captain Melisander und faltete die Hände zum Gebet.

Ende des 3. Kapitels
 
KAPITEL 4:
Wer andern eine Grube gräbt.....

Inquisitor Makith Kabal ging unruhig im ihm zugewiesenen Quartier auf und ab. Verdammt noch mal, sie ignorierten ihn völlig. Das war unverzeihlich, ein Verbrechen, ja ein Sakrileg! Er, der offizielle Vertreter der Inquisition des Ordo Malleus, abgeschoben von der Führung der Blood Angels. Unerhört, ungeheuerlich, das würde ein Nachspiel haben. Mit dem geheimen Sender hatte er bereits eine Nachricht an seine Vorgesetzten abgeschickt, allerdings hatte er wenig Hoffnung, dass die Nachricht auch seinen Empfänger erreicht. Man erlaubte seine Evakuierung nicht. Man verhinderte die Extermination des in seinen Augen verseuchten Planeten. Aber nein, sie wollten sich ja unbedingt mit den Chaoskräften herumschlagen und nahm so die Infizierung der Bürger des Imperiums mit dem Chaos in Kauf. Unfassbar. Aber er würde es ihnen schon zeigen. Allen würde er es zeigen: diesem arroganten Blood Angel Captain, seinen Vorgesetzten, diesem Trottel, der ihn auf diesen öden Planeten geschickt hatte, dem Gouverneur, diesem Feigling, der sich aus dem Staub gemacht hatte. Diese Konferenz war doch nur ein Vorwand gewesen. Seinen Ordensbruder hatte er bereits mit einigen Wachen zu den Landeplätzen geschickt, um zu sehen, ob er nicht ein Shuttle requirieren könne. Er selbst war fast schon auf dem Weg zum Inquisitionsbüro. Sollten sie doch ruhig glauben, dass er in seinem Quartier blieb. Nix da! Wer nicht hören will....Er würde die geheime Bombe scharf machen. Sie hatte eine gewaltige Sprengkraft. Jedem Ort, der ein Inquisitionsbüro enthält, wurde eine geheime Kammer tief unter der Erde hinzugefügt, die diese Bombe enthielt. Sie konnte den Planeten zwar nicht zerstören, aber sie konnte die Stadt den Erdboden gleich machen. Für den Fall einer Verseuchung. Kabal würde sie scharf machen. Sie würde erst zünden, wenn er schon weit weg wäre und dann war Sense, endgültig.
Manchmal muß man Feuer mit Feuer bekämpfen, dachte Kabal, wie in den dunklen Zeitaltern der Hexenverbrennungen. Das hatte er in den uralten Schriften des Ordo Malleus gelesen.

Sie kamen völlig überraschend. Der Ring um den Palast wurde von den Chaosmarines geschlossen. Die Verteidiger wurden mit Geschossen jeder Art beharkt, um sie niederzuhalten. Dann kamen sie: die Raptoren. Mit ihren Sprungmodulen war es für sie kein Problem, das Dach des Palastes zu erreichen. Die Mordianergarde wurde überrascht, indem die Raptoren auf den Dachgängen landeten und zum Teil noch aus der Luft mit ihren Boltpistolen die Soldaten beschossen, um dann die Überlebenden im Nahkampf zu überwältigen. Sobald der Angriff der Raptoren Wirkung zeigte, setzten auch die Chaosmarines vor dem Palast nach und versuchten überall, in diesen einzudringen. Elisar, Hauptmann Nixx und Kommissar Eliot hatten Mühe, Ordnung in die Abwehr zu bringen. "Wir gehen nach oben und halten die Raptoren auf", rief Elisar zu seinem Blood Angel Trupp. Nixx ließ Maschinenkanonen und Bolter an den Treppen zum Eingangsportal aufstellen, um etwaige Eindringlinge mit schwerem Feuer zu empfangen. Kommissar Eliot ging nach hinten, um die Verteidigung am Hintereingang zu leiten. Hauptmann Brandle hatte mit dem Rest seiner Leute die Fensterfront, die mit Sandsäcken verstärkt war unter Kontrolle.

Die Raptoren trieben bereits die Soldaten in die obersten Räume hinein, als Sergeant Elisars Trupp dazukam. Einige der Mordianer kamen ihnen abgehetzt und teilweise verwundet entgegen. "Feuer, beim Imperator!" brüllte Elisar und ließ seinen Bolter sprechen. Einen der Raptoren riß es von den Beinen und er kippte über ein 4sitziges Sofa nach hinten. 2 weitere krachten durch die Fenster in den Raum und töteten kurzerhand die Gardesoldaten, die die Fenster eigentlich verteidigen sollten. Bruder Lancia feuerte seinen Melter auf einen der Raps ab und der Oberkörper des Unglücklichen schmolz dahin. Den anderen erledigten 2 der roten Marines. Er sackte in der Ecke des Raumes zusammen. "Ihr beide bleibt hier, der Rest folgt mir nach", gab Elisar Befehl und rannte mit den anderen in den nächsten Raum. Über die Leiche eines der Gardesoldaten springend jagte Elisar dem Chaosmann seinen Bolter in die Magengrube, gab ihm dann einen Genickschlag und stürzte sich bereits auf den nächsten Kämpfer, während ein anderer Bruder den am Boden liegenden Raptor zwei Kugeln in den Servohelm schoss. Weitere Raptoren kamen durch die Fenster gesprungen oder stürmten durch die Tür am gegenüberliegenden Ende in den Raum. Lancia rief zu Elisar herüber: "Das sind zu viele und sie sind eindeutig zu nah." Sein Melter blitzte auf und ein weiterer Raptor verlor sein unwürdiges Leben. Ein Mordianer wurde krachend in einen der Wandschränke befördert, dessen hölzerne Tür dabei zerbarst, als Elisar dem Gegner seine Energiewaffe abnahm und sie ihm in die Brust steckte. Die Raptoren waren aufgrund ihrer archaischen Sprungmodule, die wie Fledermausflügel geformt waren, in ihrer Bewegung behindert, somit waren die Verteidiger in den Räumen leicht im Vorteil. Bruder Ramos zielte gerade auf einen der heranstürmenden Gegner, als er von mehreren Boltgeschossen in die Brust seiner roten Servorüstung getroffen wurde. Er zuckte mehrmals, dann fiel er nach hinten, dabei seinen Bolter abfeuernd, dessen Geschosse die Wand und die Decke durchlöcherten. Er blieb rücklings auf dem marmornen Schreibtisch des Raumes liegen. Die Raptoren waren in der Überzahl. "Zieht euch zurück, Brüder", rief Sergeant Elisar und sie bewegten sich zusammen auf den Ausgang des Raumes zu.

Die Landspeeder schwebten über die Häuser in Richtung des Palastes, als sie bereits helle Explosionen auf dem Dach ausmachen konnten. Über Interkom gaben sie an Melisander im Hauptquartier weiter: "Anscheinend haben die Raptoren bereits mit ihrem Angriff begonnen. Wir kommen zu spät." Der Captain antwortete: "Dann dreht ab und helft den imperialen Kräften beim Kampf gegen die Panzer." "Bestätigt."

Die Chaosmarines gingen geschlossen gegen den Palast vor. In die Stahlumzäunung wurden mit Granaten mehrere Lücken gesprengt, durch die die Slaaneshkrieger vorrückten. "Bleihagel", schrie Hauptmann Brandle und seine Männer eröffneten das Feuer auf den Gegner, von denen allerdings nur wenige fielen. Betonbröckchen flogen durch die Gegend, Sandsäcke zerplatzten, Querschläger jaulten davon, Männer schrieen Befehle oder vor Schmerzen. Brandle fiel ein Soldat ins Auge, der eifrig Handgranaten durch die Fenster nach draußen warf. "Zieh die Granaten wenigstens ab, Mensch", brüllte er ihn an. Der Soldat sah ihn verstört an, tat dann aber, wie ihm geheißen. "Erschießt sie", brüllte der Kommissar: "Erschießt sie alle, oder beim Imperator, ich erschieße euch alle, wenn die es nicht tun!" Dabei legte Eliot seine Laserpistole auf die herannahenden Gegner an. Vorerst konnten sie den Hinterausgang sichern.

Hauptmann Nixx hatte allerdings weniger Glück. Den massiven Angriff auf das Haupttor konnte er nicht aufhalten. Die feindlichen Marines stürmten unter dem Feuer der Verteidiger durch und erreichten das Tor, um dort Sprengladungen anzubringen. Nixx brachte seine Leute rechtzeitig in die 2. Verteidigungsstellung an der Vorhalle. Sie gingen hinter den Balustraden und den Geländern, die mit Sandsäcken verstärkt waren, in Deckung. Am ersten Treppenabsatz, wo die Maschinenkanonen und schweren Bolter standen, wurden noch schnell die letzten Sandsäcke aufgetürmt. Dann waren sie soweit, als bereits die ersten Boltgeschosse die Tür durchschlugen und reichlich Holzsplitter nach Innen schleuderten. Eine Explosion zerfetzte das Eingangsportal und bevor der Rauch sich legte eröffneten die Mordianer um Hauptmann Nixx das Feuer, ohne einen Gegner wirklich ausmachen zu können. Dann ertönten mehrere schrille Schreie und die Soldaten duckten sich hinter ihrer spärlichen Deckung, als wenig später die Schallgeschosse der Noise Marines im Empfangsbereich am Eingang niedergingen. Eine geschlossene Front von um sich schiessenden Chaosmarines ging zügig vorwärts und passierte das zerstörte Portal. Hinter ihnen begleitete sie der Chaoshexer, der es irgendwie geschafft hatte, um die vorgehenden Krieger ein Schutzgitter zu weben, das die meisten Geschosse ablenkte.

Derweil zog sich Elisar mit seinen Blood Angels in das 5. Stockwerk zurück. Über ihnen konnte sie die schweren Schritte der Raptoren hören, die dumpf durch den Raum dröhnten. Von unten hallten die Geräusche des einsetzenden Angriffs der Chaosmarines herauf. Doch die Raptoren sprengten einfach ein Loch in die Decke bzw. in den Fußboden und hielten sich somit nicht lange damit auf, durch das Treppenhaus vorzustoßen. Elisar zog gerade noch einen der Mordianer an der Jacke nach hinten, bevor ein Stück der Decke vor seinen Füßen auf den Boden krachte. Mehrere Raptoren sprangen durch das gesprengte Deckenloch in den Raum, dabei ihre Waffen abfeuernd. Wieder brachen einige der Mordianer getroffen zusammen, erwiderten aber das Feuer. Die Blood Angels stürzten sich erneut auf den Gegner. Bruder Lancia schoss mit seinem Melter auf einen der Raptoren, dessen schnabeliger Helm über seinen Oberkörper zerfloss. Boltpistolen krachten, aber die Geschosse prallten von den roten Servorüstungen ab. Ein Raptor schnappte sich einen Gardesoldaten und warf ihn rücklings durch ein Fenster nach draußen, wo er in die Tiefe stürzte und inmitten der heranstürmenden Chaosmarines fiel. Bruder Rubik kämpfte gegen einen Chaoskrieger, der mit einer Energieklaue ausgestattet war. Einige Hiebe konnte der Marine abwehren. Dennoch gelang es dem Slaaneshanhänger den linken Arm des Blood Angels mit einem wuchtigen Schlag vom Körper abzutrennen. Elisar wollte seinem Bruder zu Hilfe eilen, doch ein weitere Raptor mit so was wie ein Raketenwerfer in den Händen landete vor ihm auf dem Teppich. Elisar duckte sich unter dem Rohr durch und drückte es nach unten auf den Boden. Überrascht zog der Raptor den Abzug und die Granate ließ den Boden zerschmettern. Die Explosion riss ein großes Loch hinein und Elisar stürzte zusammen mit dem Raptor in die Tiefe ins 4. Stockwerk Weitere Deckenteile fielen auf die beiden Kämpfer herab und um Elisar wurde es Dunkel.

Rusty und der Sergeant bildeten mit den anderen des Trupps und den Cadianern der 4. u. 7. Kompanie die Reserve. Ausfälle an den Stellungen der Verteidiger wurden mit ihnen wieder aufgefüllt. Noch war die Reihe nicht an Rusty und dem Sergeant angelangt. "Wir werden doch hier rauskommen, oder?" fragte er seinen Sergeant. Der überprüfte die Wumme, die er einem toten Ork abgenommen hatte und ließ dabei seinen Zigarrenstummel von einem Mundwinkel in den anderen wandern. "Bin ich der Imperator? Nein! Kann ich fliegen? Nein! Ich weiß es nicht, Mann!" Dann lud der die Wumme durch: "Mach dich nicht verrückt. Wir finden einen Ausweg." Snyder, ein anderer Soldat des Trupps meinte, man könnte ja durch die Tunnel der Bergarbeiter gehen. Der Serge dachte kurz nach, dann ging er zu einem der Mordianer und fragte ihn, ob er von einem Fluchttunnel unterhalb des Palastes wüsste, was dieser verneinte. "Kein Wunder, ihr sollt ja den Palast verteidigen, nicht abhauen", murmelte der Sergeant leise und ging zu seinem Trupp zurück.

Inzwischen kam Hauptmann Nixx am Haupteingang in arge Bedrängnis, denn die Chaosmarines rückten unaufhaltsam vor. "Macht die Sprengladung klar", befahl er und eine der Wurfsprengladungen wurde scharfgemacht. Hauptmann Nixx ließ sich die Wurfbombe selbst geben. Er wollte sich lieber persönlich der Sache annehmen. Seinen Leuten traute er es sonst zu, sich selbst in die Luft zu sprengen. 4 der vorgehenden Marines waren bereits zusammengebrochen, aber die anderen begannen jetzt mit dem Aufstieg der Treppen, dabei ihre Waffen unablässig abfeuernd. "Deckungsfeuer!" brüllte Nixx und einige der Mordianer feuerten ihre Lasergewehre ab. Nixx sprang auf und warf die Sprengladung in hohem Bogen in die Menge der Marines. "Köpfe runter" brüllte er wieder und die Bombe riss eine große Lücke in die Reihen der Chaosmarines. Einem trennte es beide Beine ab und der Oberkörper wurde bis zur Balustrade des Treppenaufgangs geschleudert. Blutige Fetzen klebten an den Wänden und Säulen und liefen langsam daran herunter. Auch den Chaoshexer hatte es umgehauen und er lehnte etwas benommen am Eingang an der Wand. Doch schon kamen neue Krieger herein angeführt vom persönlichen Champion Mordekais: Margatto. Seine Männer brannten auf den Kampf und stürmten feuernd vorwärts. Sie machten ihre Handgranaten scharf und warfen sie nach den Stellungen der Mordianer, die darauf in Deckung blieben, um der Wirkung der Handgranaten möglichst zu entgehen. Margatto selbst sprang vor und lief auf 2 seiner Männer zu, die sich schnell hinknieten, um ihrem Anführer eine Art Sprungpodest zu liefern. Margatto segelte durch die Luft und kam hinter der ersten Balustrade herunter. Noch in der Luft befindlich zog er sein Energieschwert und streckte damit mehrere imperiale Soldaten nieder. Die Marines nutzten die Verwirrung, die Margatto verursachte und stießen auf der Treppe weiter vor, dabei durchsiebten sie die Gardesoldaten des Palastes mit ihren Boltern und warfen die schweren Waffen um.

Nun erreichten Mordekais Schergen auch die Fenster des Palastes, die Hauptmann Brandle verteidigen sollte. Während ihre schweren Waffen und die Noise Marines die sandsackbewehrten Fenster unter Feuer nahmen, arbeiteten sich weitere Krieger an die Fenster heran und warfen ihre Granaten durch diese, um die Verteidiger auszuschalten oder zurückzutreiben. Brandles Männer wichen zurück, wollten sie nicht von den Granaten zerfetzt werden.

Am Hinterausgang spielten sich ähnliche Szenen ab. Obwohl Kommissar Eliot die Soldaten antrieb und sogar einen Sergeanten exekutierte, konnten sie dem massiven Ansturm der Chaosmarines wenig entgegensetzen. Die Trupps um Soldat Rusty wurden zur Verstärkung zum Hinterausgang beordert. Sie bezogen an der vorletzten Wand Stellung, wo in diese Schießscharten geschlagen worden waren. Ihnen entgegen humpelten und liefen die abgekämpften Mordianer der Palastgarde und einige wenige der 4. Kompanie, zum Teil schwer verletzt. Ihnen folgte eiligen Schrittes der Kommissar und die noch einsatzfähigen Gardesoldaten, den Rückzug absichernd. 2 von ihnen feuerten mit Granatwerfern auf die herannahenden Chaosmarines. Als die letzten von ihnen durch die Türöffnung durchkamen wurden den Feinden einige Handgranaten entgegen geworfen, bevor dann ein schwerer, mit Sandsäcken beladener Unterschrank vor die Öffnung geschoben wurde. Dahinter nahmen sofort 3 Kameraden von Rusty Deckung, dabei einen Flammenwerfer bereitmachend. "Gebt ihnen Saures, beim Imperator" rief der Kommissar, dabei wich er langsam zurück und bewegte sich auf einen Zwischengang hinter einem Treppenaufgang zu, an dessen Ende eine in die Wand eingearbeitete Tür war.

Wembly erreichte inzwischen durch die Tunnel den Palast und befand sich direkt unterhalb des Palastes. Von der Tunneldecke rieselte gelegentlich Staub, hervorgerufen durch die Explosionen, die dumpf zu hören waren. Wembly stolperte über einen herabgestürzten Brocken, der mitten im Gang lag und den er aufgrund der zum Teil ausgefallenen Beleuchtung nicht sehen konnte. Er schimpfte leise vor sich hin und wäre fast gestürzt, als ihm einige Stufen auffielen, die in die Wand gehauen waren und beim genaueren Hinsehen nach oben führten. Fast hätte er sie gar nicht bemerkt. Er nahm an, es wäre eine Möglichkeit, in den Palast zu kommen und begann zögernd mit dem Aufstieg.

Der angeschlagene Blood Angel Trupp lief durch das Treppenhaus nach unten, vor sich die noch lebenden Mordianer vor sich hertreibend und verfolgt von den Raptoren. Bruder Lancia mit seinem Melter und 2 seiner Brüder hielten die Raptoren in Schach, 2 weitere begleiteten die Mordianer und Bruder Moses lief ihnen voraus. Moses kam unten an, einen verletzten Mordianer unterm Arm und schaute etwas verdutzt auf das Chaos, was sich ihm bot. Palastgarden, Cadianer, einzelne Chaosmarines, alles lief, schoss, schrie durcheinander. "Lancia", brüllte er ins Treppenhaus: "Hier her!" Dann ließ er den verletzten Soldaten fallen und stürzte sich ins Getümmel. Nach und nach kamen dann auch die anderen unten an. Die Mordianer arbeiteten sich an der Wand entlang nach hinten. Die Blood Angels stellten sich der Situation. "Es sind eindeutig zu viele" dachte Lancia, dann ließ er den Treppenaufgang sprengen, um die Raptoren aufzuhalten und so etwas Zeit zu gewinnen. Seine Brüder stellten sich inzwischen den Slaaneshkämpfern entgegen. Hauptmann Brandle ließ die Bajonette aufpflanzen und seine Männer bildeten einen um sich schiessenden Igel. Hinter ihm kämpften die Palastgardisten an der Balustrade. Margatto wirbelte mit seinem Schwert herum und köpfte dabei einen der Mordainergarde. Dann war Bruder Moses heran. Er schoss die letzte Patrone seines Bolters auf ihn ab und griff sich dann ein Kettenschwert eines toten Sergeanten der imperialen Soldaten. Der Angriff des Space Marines gab den Mordianern um Margatto Gelegenheit, sich zurückzuziehen. "Na, wen haben wir denn da?" schlürfte Margatto, dessen Stielauge aufgeregt hin und her schwankte. Die Schwerter prallten aufeinander und Bruder Moses versuchte eine Schlagkombination, die Margatto hätte entwaffnen sollen, doch der Chaoschampion sah die Aktion voraus, nutzte den Schwung des Angriffs von Moses und ließ ihn gegen die Balustrade, durch die hindurch und in die Menge der Chaosmarines stürzen. Lancia arbeitete sich ebenfalls an der Wand entlang, in der einen Hand den Melter und in der anderen Hand eine Boltpistole, mit der er einen der Chaosmarines, der seinen servobehelmten Kopf durch eines der Fenster steckte, niederschoss. Dann versuchte er auf den Chaoschampion anzulegen, doch die vielen Kämpfer in der Empfangshalle machten ein genaues zielen unmöglich. Die Chaosmarines kletterten währenddessen durch die Fenster hinein, empfangen vom Abwehrfeuer der Imperialen. Brandle legte mit seinem Plasmawerfer auf einen der Krieger an, der getroffen rücklings aus dem Fenster fiel. Ein zweiter Krieger brach im benachbarten Fenster zusammen und sein Oberkörper und die Arme hingen schlaff an der Fensterbank herab. Hauptmann Nixx leitete das Feuer in Richtung des Haupteingangs, als ihm eine Boltkugel in die linke Schulter traf und ihn herumschleuderte. Ein Cadianer sprang herbei und half dem Offizier wieder hoch. Er ließ sich aber nicht nach hinten bringen und kommandierte pflichtbewusst weiter. Bruder Mento von den Blood Angels verfiel der Schwarzen Wut und stürzte sich mit seinem verschossenen Bolter auf die Chaosmarines. Ein Schlag mit dem Bolterschaft fällte einen der Krieger und einem weiteren brach er das Genick, bevor er seine Handwaffe ziehen konnte. Dann wurde er von den anderen Chaoskriegern empfangen. Von mehreren Kugeln schwer getroffen lief er mit ausgebreiteten Armen die Treppen hinab auf die feuernden Marines des Slaanesh zu und starb den Heldentod, indem er im Fallen noch einen weiteren Chaosmarine unter seiner Rüstung begrub. Margatto stellte inzwischen einen weiteren Blood Angel zum Kampf. Der noch etwas unerfahrene Marine ging dem Champion in die Falle. Margatto täuschte einen Vorstoß auf die Brust der roten Marines vor, wich dann aber blitzschnell zur Seite aus und rammte ihn sein Schwert rechterseits ins Nierenbecken. Bevor der Marine seine Hände um Margattos Kehle legen konnte zog der Chaoskrieger sein Schwert ruckartig wieder heraus. Durch den Schwung drehte sich der Blood Angel einmal um die eigene Achse und Margatto war soweit, ihm sein Schwert in den Hals zu schlagen. Tot brach der Space Marine zusammen. "Euer Ende ist nah!" sabberte der Champion erregt.

Der weitere Vormarsch der Chaosmarines konnte am Hinterausgang aufgehalten werden. Die Rückwand des letzten Raumes mit den Schießscharten erwies sich als sehr effektiv. Rusty und der Sergeant feuerten abwechselnd durch die Türöffnung und unterstützten so noch den Flammenwerfer, während die anderen Soldaten durch die Schießscharten das Feuer aufrecht erhielten. Einer der Cadianer riß beide Arme hoch und fiel mit Kopfschuss nach hinten um. Der Sergeant fluchte und nahm die Stelle des Soldaten ein, dabei seine Orkwumme leerfeuernd. Der Kommissar beobachtete das Treiben und zog sich dabei unauffällig zur getarnten Tür zurück. Er wusste von den Geheimgang in die Bergwerkstunnel und hatte keine rechte Lust, sein Leben hier aufzuopfern. Im geeigneten Augenblick öffnete er schnell die Tür und huschte hindurch und erschrak. Eine bucklige dunkle, dreckig verschmierte, merkwürdig stinkende Gestalt stand vor ihm: Wembly. Dieser reagierte ungewohnt schnell, riß dem verdutzten Kommissar die Laserpistole aus der Hand und zog den Offizier am Ledermantel packend nach vorne an ihm vorbei. Kommissar Eliot stolperte einige Stufen hinunter, verlor dabei seine Mütze und wäre fast gänzlich hinabgestürzt, doch er konnte sich noch am Geländer festhalten. "Wer, zum Teufel...."brachte er noch ärgerlich heraus, bevor er in die Mündung seiner Laserpistole blickte. Der Laserstrahl brannte sich durch sein linkes Auge in sein fanatisches Gehirn und löschte seine Gedanken vollständig aus. Leblos und mit überraschtem Gesichtsausdruck fiel der Kommissar nach hinten um und kullerte die Stufen der steinernen Treppe bis ganz nach unten hinab. Wembly kicherte und nahm sich die Mütze des Offiziers, setzte sie sich auf, ruckelte an ihr prüfend herum, nickte und machte auf den Absatz kehrt, um letztendlich durch die Geheimtür in den Palast zu gelangen.
"Wo ist eigentlich der Kommissar hin?" fragte Rusty den Sergeanten. Dieser blickte sich suchend um. Eben war er doch noch hinter ihm bei der Treppe gewesen. Ein Kommissar macht sich aus dem Staub? Nee, dachte der Serge. "Haltet sie auf. Konzentriertes Feuer", rief er seinen Männern zu, dabei tippte er Rusty an der Schulter an und deutete ihn, ihm zu folgen. Beide wichen zur Treppe zurück und blickten suchend in den Gang, als sich die Geheimtür öffnete und Wembly den Raum betrat. "Der Kommissar kommt", raunte Rusty, die Mütze erkennend und der Sergeant rannte schnell vor und verpasste dem Mann mit der leergeschossenen Orkwumme eins über den Schädel. Wembly ging zum 2. Mal unfreiwillig schlafen. "Das ist ja gar nich der Kommissar", meinte Rusty und rümpfte die Nase. "Der riecht aber merkwürdig." "Der stinkt wie ein Ork", antwortete der Sergeant. Nun hatten sie aber eine Gelegenheit, aus dem Schlamassel herauszukommen. Rusty informierte die anderen während der Sergeant nach vorne ging, um den dortigen Kämpfern Meldung zu machen.

Dort wurde es inzwischen immer turbulenter. Die Macht des Chaos ließ sich nicht aufhalten. Es fielen immer mehr imperiale Kämpfer als Chaosmarines. Daran hatte natürlich auch der Champion Margatto regen Anteil. Dieser sah bereits den nächsten Blood Angel auf sich zukommen, dem er zurief, er solle sich hinten anstellen. Dann streckte er mit dem zweihändigen Schwert wieder einige Mordianer nieder. Bruder Lancia versuchte einen Schuß mit dem Melter gegen Margatto, verfehlte ihn aber knapp und stattdessen erwischte es einen Chaosmarine, der einige Schritte zurücktaumelte und über die Brüstung an der Treppe kippte, dann unten in der Vorhalle aufschlug. Mittlerweile kam auch Mordekai selbst in die Vorhalle und trieb seine Kämpfer weiter vorwärts. "Wir haben den Feind eingeschlossen, mein Gebieter", meldete einer der Marines seinem Anführer. "Der Palast steht kurz vor dem Fall." "Vorzüglich", antwortete Mordekai ungerührt und stapfte dabei auf die steinernen Stufen der Vorhalle zu. Nunmehr hatte der Blood Angel den Champion erreicht. Mit Kettenschwert und Boltpistole ging er auf den Elitekrieger zu. "Komm zu Papa", lockte Margatto und stemmte lasziv eine Hand in die Seite, während die andere das lange Schwert hielt. Der Marine in roter Servorüstung holte zum Schlag aus, aber Margatto wich blitzschnell zur Seite aus. Eine Finte und ein kurzer Schlag und die Boltpistole fiel mit samt der gepanzerten Hand daran zu Boden. Der Blood Angel schrie auf, drehte sich dabei aber um die eigene Achse und erwischte Margatto seinerseits an der Schulter. Sein Kettenschwert traf aber nicht genau, hinterließ dennoch immerhin eine tiefe Kerbe in der Schulterpanzerung des Champions, die Haut wurde nur angeritzt. Der Bruder atmete schwer und schaute auf seinen Armstummel, aus dem regelmäßig ein Blutstrahl spritzte. Wütend griff der Marine erneut an und wieder wich der Slaaneshmann erneut aus, stand im Rücken des Marines und ließ sein Schwert sprechen. Dabei durchtrennte er die Kniesehnen beider Beine des Marines, die ja nicht so geschützt waren durch die Servorüstung, wie die anderen Körperflächen. Der Blood Angel fiel auf die Knie, den Rest übernahmen die anderen Chaoskrieger, die ihn überwältigten. Nun war Bruder Lancia mit Bruder Marius allein. Die Reihen der Imperialen lichteten sich immer stärker. Der Sergeant fand Hauptmann Brandle in der Menge und informierte ihn über die Rückzugsmöglichkeit durch die Tunnel. Dieser raunte ihm zu, er solle die Verwundeten nach unten bringen, da die Slaaneshkrieger keine Gefangenen machten. Dann ordnete Brandle den Rückzug an. Die beiden letzten Blood Angels des Trupps stellten sich vor die imperialen Soldaten und die Mordianer taten es ihnen gleich. Hauptmann Nixx wurde dabei von einem Kameraden gestützt, der mittlerweile seinen linken Arm nicht mehr bewegen konnte. Brandle ging mit seinen Männern nach hinten, um zu verhindern, dass die feindlichen Marines am Hintereingang durchbrachen, dann setzte auch schon erneut das Bolterfeuer des Gegners ein. Wieder fielen einige Soldaten und dem Sergeant drang eine Kugel durch die rechte Wange, zerschlug dabei einige Zähne und hinterließ eine Loch auf der anderen Gesichtshälfte. Der Sergeant brüllte auf und hielt sich dabei mit beiden Händen das Gesicht. Rusty griff sich den Sergeant und führte ihn zum Geheimgang in die Tunnel. Unten fanden sie dann den toten Kommissar, der mit gebrochenen Gliedmaßen auf den letzten Stufen lag. Nach und nach brachten die 3 Sanitäter die noch gehfähigen Verwundeten nach unten. Einer von ihnen kümmerte sich dann um den verwundeten Sergeant, dessen Gesicht langsam anzuschwellen begann. Oben arbeiteten sich die imperialen Soldaten zum Geheimgang, als der letzte Angriff der Chaosmarines begann. Feuernd stürmten die Krieger vor und überwältigten die Mordianer. Hauptmann Nixx, von mehreren Boltgeschossen getroffen, brach zusammen. Die beiden verbliebenen Blood Angels versperrten mit ihren servogeschützten Leibern den Durchgang nach hinten, dabei ihre Waffen abfeuernd. Am Hinterausgang allerdings überwanden die Chaosmarines die mit Schießscharten durchsetzte Wand, indem sie große Löcher mit Plasmawaffen hinein schossen und durch diese Lücken vordrangen. Hauptmann Brandle legte seinen Plasmawerfer erneut auf einen Krieger an, aber durch das ständige Feuer seinerseits überhitzte die Waffe und schloß ihn in einem Feuerball ein, als sich die Plasmakammer der Waffe entzündete. Die letzten Soldaten wurden mit Boltkugeln durchsiebt, mit Bajonetten erstochen oder mit langen Schwertern aufgespießt. Margatto tötete Bruder Marius, der schon mit zerschossener Servorüstung zusammengebrochen im Durchgang lag. Bruder Lancia versuchte noch, zum Geheimgang zu gelangen und nahm sich eine Sprengladung mit. Die Chaosmarines feuerten hinter ihm her und mehrere Kugeln drangen durch die Rüstung in den Rücken des Marines ein. Mit letzter Kraft machte Lancia die Sprengladung scharf, drang durch die Tür und schleppte sich langsam die Treppe hinunter. Nachdem er wenige Stufen überwunden hatte, explodierte die Sprengladung und zerriß ihn, seine Verfolger und die Seitenwände des Aufganges. Wembly wurde gerade wach und versuchte aufzustehen, als die Geheimtür durch die Wucht der Explosion aus den Angeln flog und ihm ins Kreuz krachte. Zum dritten Mal brach Wembly bewusstlos zusammen. Unten schaute Rusty nach oben in den Gang, als durch die Explosion etliche Brocken nach unten stürzten und die Treppen herunterkullerten. Dann folgte eine undurchsichtige Staubwolke, die ihm endgültig die Sicht nahm und die Hoffnung, dass einige Kameraden noch entkommen würden. Nur 16 Mann hatten es geschafft: Rusty, der Sergeant, die 3 Sanitäter und 11 verwundete Soldaten, die sich kaum auf den Beinen halten konnten.
Oben machte man Mordekai Meldung, das der Palast erobert sei. Nur wenige Kämpfer seien in einem Geheimtunnel entkommen. Ärgerlich darüber ließ Mordekai die schwer Verwundeten, die in den hinteren Räumen lagen, erschießen, denn sie taugten nicht mal mehr als Opfer für seinen Gott Slaanesh.

Mittlerweile erreichte Inquisitor Kabal sein Büro, das kaum durch die Kämpfe beschädigt worden war. Rasch ging er durch den dunklen Raum, indem er sich blind zurechtfand, so oft hatte er ihn schon durchschritten. Zielgenau fand er die getarnte Klappe mit dem Tastenfeld. Nach Eingabe der Code-Nummer öffnete sich die Geheimtür zur unterirdischen Kammer, die diese Bombe enthielt, die er scharfmachen würde. Schnell tippelte er die Stufen hinab, erreichte eine weitere Tür, die er mit einem Schlüssel, den er um den Hals trug, aufschloss und betrat den geheimen Raum, der nur wenige Quadratmeter groß war. Er kniete sich vor dem schwarzen Kasten in der Raummitte nieder und öffnete eine kleine Klappe, wo er ein beleuchtetes Tastenfeld und eine LCD-Anzeige erkennen konnte. Er bediente kurz das Tastenfeld und betätigte den Aktivierungsknopf, worauf die LCD-Anzeige die Zahl: 60.00.00 anzeigte und rückwärts zu zählen anfing. In 60 Stunden würde die Faust des Imperators zuschlagen und alles Verseuchte und Kranke von diesem Platz fegen, denn der Imperator ist groß und mächtig.......

Ende des 4. Kapitels.
 
KAPITEL 5
Mal den Teufel an die Wand...

Mordekai stampfte selbstzufrieden durch den Palast auf der Suche nach einem geeigneten Operationsraum für das kommende Gefecht und den Sturm auf die Zitadelle. Während unten die Krieger die Leichen der Gefallenen beiseite zogen, damit man wieder einigermaßen zu Fuß durch den Palast gehen konnte, schaute sich Mordekai in den oberen Stockwerken um. Der große Raum im 4. Stock gefiel ihm besonders, vor allen Dingen weil in der einen Ecke des Raumes ein Schutthaufen mit vielen Deckenstücken aufgetürmt war unter dem sich ein Chaosraptor und ein Blood Angel befanden. Auf dem großen Marmortisch in der Mitte des Raumes wurde die Holo-Karte installiert. Margatto und der Raptoranführer betraten den Raum, um von Mordekai die Anweisungen für den Angriff auf die Zitadelle zu erhalten und um von ihren Beobachtern die letzten aktuellen Meldungen über die Verteidigungsstellungen durchzusprechen. "Margatto wird noch in den Morgenstunden die Chaostruppen zum Sturmangriff aufmarschieren lassen, so dass der Angriff während des Sonnenaufgangs starten kann, zusammen mit den noch kampfbereiten Panzern und den Orkkriegern....", erklärte Mordekai und stutzte. "Wo sind eigentlich die Orks? Wembly? Wo ist Wembly? Findet diesen Kerl", dabei immer lauter werdend. "...und stellt eine Verbindung zur Flotte her!"
Mittlerweile traf auch der Chaoshexer oben ein, hielt sich das Kinn und prüfte die kräftige Beule am Hinterkopf. Unten kam Wembly wieder zu sich, dabei hielt er sich den brummenden Schädel und sein schmerzendes Kreuz. Verdammt, diesmal hatte es ihn aber übel erwischt, befand er. Mühsam quälte er sich durch den Gang, stolperte dabei fast über den toten Körper von Bruder Marius, dem Blood Angel Marine. Ein Chaoskrieger raunte ihm zu: "Der Meister sucht dich." Wembly ahnte bereits nichts gutes. Langsam stieg er die Treppen zum Operationsraum seines Meisters empor. Dabei musste er des öfteren über die Leichen von Gefallenen hinwegsteigen. Er musste sich etwas einfallen lassen, sollte es ihm nicht an den Kragen gehen.

Inzwischen bekam Captain Melisander die Meldung von der Eroberung des Gouverneurspalastes durch die Slaaneshtruppen. Viele sahen bestürzt zu Boden. Nagoda war außer sich, beruhigte sich aber schnell wieder, da er wusste, dass es wichtiger war, die Zitadelle zu halten, als den Palast. Die Verbindung zu Sergeant Elisar ist unterbrochen. Es muß angenommen werden, dass alle Verteidiger des Palastes gefallen sind. Melisander schaute in die Runde: "Manchmal müssen die Besten sterben, damit der Rest leben kann. Das solltet ihr alle wissen." Nagoda klatschte in die Hände: "OK, Jungs, auf eure Posten, weiter geht´s." Unterbrochen wurde er durch die Meldung von Viceadmiral Stukov und der imperialen Flotte. Die Orkflotte und die begleitenden Chaosschiffe zogen sich etwas zurück und formieren sich nunmehr neu. Das gibt der Flotte etwas Zeit, sich ebenfalls neu zu ordnen. Somit ist im Orbit eine gewisse Waffenruhe eingekehrt. Durch den Rückzug war es der feindlichen Flotte nicht mehr möglich, weitere Truppen zu landen. Der Gegner musste also mit den Truppen auskommen, die er hatte. Melisander erging es nicht anders. 8 Ehrengardisten, 6 Terminatoren, etwa 30 Marines und 8 Sturmmarines + die verbliebenen 10 Todeskompanisten von Bruder Lemartes, sowie 1 Landspeederschwadron, 2 Landraider und den Cybot von Bruder Sanktus standen ihm zur Verfügung. Ihm und der imperialen Armee standen noch etwas mehr als 800 Chaosmarines gegenüber, darunter ca. 80 Raptoren und die verbliebenen 5 Chaospredatoren. Die Orks zählten nicht mehr, da es von ihnen nur noch etwa eine Handvoll Widerstandsnester in der Stadt gab. Die imperialen Verluste wurden mit 320 Gardisten und ca. 1.500 Cadianern angegeben, dazu kam die mordianische Palastgarde. Ein hoher Preis für die derzeitige Pattsituation.

Wembly kam um die Ecke geschlichen und erreichte den Absatz zum 4. Stock des Palastes als ihm Margatto entgegen kam. Er war auf dem Weg, den Aufmarsch der Truppen zur Zitadelle zu leiten, dabei gab er Wembly einen harten Klaps auf die Schulter und ließ ein dreckiges Kichern hören. Der Bucklige linste in den großen Raum und wurde auch prompt von Mordekai erspäht. "Wembly, du Wurm, du elendiger, verdammter, dreckiger Zwerg", dröhnte die schrille Stimme Mordekais durch den Raum. "Komm hier her!" Der dunkle Diener kam eilfertigst herangeeilt, fiel vor seinem Herrn auf die Knie. "Da bin ich, mein Meister..." "Schnauze, du Abschaum der Menschheit! Wo, zum Teufel, sind meine Orkkrieger???" Dabei stemmte der Anführer seinem Diener den Fuß in den Nacken und drückte ihn weiter auf den Boden, seine Nase plattdrückend. "Wieso?" greinte Wembly: "Sind sie noch nicht da? Die Flotte sollte sie doch längst gelandet haben...!" Der Chaosgeneral verlor die Geduld, nahm den Fuß wieder runter und packte Wembly am schmutzigen Kragen. Dann riß er ihn nach oben und hielt ihn sich vor sein Gesicht. "Würde ich sonst fragen, wenn sie da wären, du schleimiger Kriecher? Und wo sind deine Orkeinheiten geblieben?" "Das die Flotte versagt hat, dafür kann ich nichts und die Orks hier sind von Margatto im Stich gelassen worden und die Abwehr der Truppen war doch stärker...." "Schieb dein Versagen nicht auf Margatto. Eigentlich sollte ich dir deinen elenden Hals umdrehen." Er schüttelte dabei seinen Diener so stark, dass dieser seine Kommissarmütze verlor. "Aber mein Gebieter, ihr braucht mich noch für den Chaoskult hier und die Gänge unter der Stadt..." Mordekai wurde stutzig. Gänge? Was für Gänge? Er wollte mehr Informationen. Wembly eröffnete dem General, dass die Stadt mit vielen Tunneln untergraben und durchzogen ist und einer wird bestimmt bis unter die Zitadelle führen, genauso wie einer bis unter den Palast reicht, durch den die letzten Verteidiger entkommen waren. "Ich bin selbst auf diese Weise in dies Gebäude gelangt." Der Anführer fragte nach dem Eingang zum Tunnel und ließ dabei Wembly wieder auf seine krummen Füße herunter. "Den hat der letzte Blood Angel wohl in die Luft gesprengt. Aber es gibt bestimmt noch mehr Eingänge, z.B. durch die Abwasserkanäle." Das ergab für Mordekai neue Möglichkeiten. Es wurde also Zeit, dass er Verbindung zum Chaoskult aufnahm. Schade, dass dieser Oberst Steiner nicht mehr zur Verfügung stand (Siehe Kapitel 2).

Hauptmann Willcox von den Gardisten ließ inzwischen die Landeplätze weitgehend von den Leichen der Gefallenen der letzten Kämpfe räumen und absichern, als ein Mönch der Inquisition mit 4 begleitenden Kämpfern auftauchte. Im Dunkel der Nacht waren diese kaum auszumachen. Der Mönch verlangte die Übergabe eines Gleiters und erklärte diesen als für die Inquisition requiriert. "Moooment", beschwichtigte Willcox. "Ich habe Befehl, keinen der Gleiter rauszugeben. Anordnung vom OK, tut mir leid..und um das gleich klarzustellen, ich stelle die Inquisition nicht in Frage, auch wenn ich ihre Methoden nicht gutheiße, dennoch ist es mir nicht möglich, ihrem Wunsch nachzukommen." Damit nahm er dem Mönch den Wind aus den Segeln, bevor er irgendwas erwidern konnte. Das Schicksal kam Willcox zur Hilfe, bevor er sich um Kopf und Kragen redete und eine Explosion zerriß nacheinander die 3 Gleiter auf den Landeplätzen. Aufgeregt liefen die Gardisten umher und Willcox meinte zum Mönch: "Verdammte Kultisten, sie sind überall. Damit hat sich das Problem wohl erledigt?" Der Abgesandte des Ordo Maleus verzog säuerlich das Gesicht, machte kehrt und gab seinen Begleitern einen Wink zum Abmarsch. Willcox machte Meldung über den Vorfall an Captain Melisander. Dieser dachte nur, dass wohl jeder hier sein eigenes Süppchen kochte...womit er recht hatte.

X-Zeit: 57.46.30

Soldat Rusty und der verwundete Sergeant begaben sich auf den Weg durch die Bergwerkstunnel unterhalb der Stadt, begleitet von den Sanitätern und den wenigen Verwundeten, die den Sturm auf den Palast überlebt hatten, um zu versuchen, einen Weg zur Zitadelle zu finden. Hier und da gab es Markierungshinweise der Bergleute, dennoch war es für die Soldaten schwierig, sich zurecht zufinden. Einer fragte, was es wohl mit dem Hinweis: "Loch des Imperators" auf sich hatte, der an einer Weggabelung in die Steinwand gemeißelt war. Der Sergeant brummte und Rusty sah grinsend den Frager an, worauf dieser anfing, zu lachen, darauf gleich die Luft schmerzhaft einsog. "Es tut besonders weh, wenn ich lache", worauf er wieder ein stöhnendes Lachen hören ließ. "Wie tief sind wir eigentlich? Ich kann nichts mehr von den Kämpfen oben hören." Diejenigen, die sprechen konnten, diskutierten nun, ob wohl eine Feuerpause herrschte, oder die Schlacht um die Stadt entschieden sei. Argumente, Gegenargumente, Flüche, Verhöhnungen. Keiner wusste was genaues. Plötzlich stießen sie auf eine mit Stacheldraht bewehrte Sperre. "Halt, wer da?" rief jemand aus dem Dunkel. Dann bewegten sich einige Gestalten näher heran, die sich als bewaffnete Zivilisten entpuppten. "Gangmilizen", raunte einer der Verwundeten. Der Sergeant brummte etwas, sprechen war aufgrund seines geschwollenen und verbundenen Gesichts nicht möglich. "Soldat Rusty vom 54zigsten. Wir sind auf dem Weg zur Zitadelle. Könnt ihr uns helfen?" "Kann ja jeder sagen", meinte einer der Ganger, dabei sich breitbeinig in den Durchgang der Sperre stellend und 2 Maschinenpistolen zückend. Rusty war kurz vor dem Ausflippen: "Jetzt hör mal zu, du Witzfigur! Wir sind die letzten Überlebenden, die den Palast verteidigt haben. Ich hatte einen echt beschissenen Tag. Erst kämpf ich gegen die blöden Orks, die mir fast die halbe Stadt wegsprengen, dann kommen da Chaosmarines an, die mir den Palast unterm Arsch wegbrennen und da ich so in Stimmung bin, kommst du Heini mir gerade recht." Dabei hielt er dem verdutzten Milizführer eine Plasmagranate unter die Nase. "Und wenn du jetzt nicht Platz machst und uns dabei noch den Weg zur Zitadelle zeigst, spreng ich dir deine blöde Fresse samt idiotischer Sperre hier in tausend Stücke, comprende, Amigo? Also, schwing die Hufe!" Der Sergeant schaute erstaunt auf seinen Soldaten, dem er soviel Kratzbürstigkeit gar nicht zugetraut hatte und brummte zustimmend. Die jüngeren Milizen duckten sich hinter ihrer Stellung, ihr Anführer ging beiseite und ließ den kleinen Haufen von abgekämpften Männern passieren. Rusty behielt dabei den Mann im Auge, falls er auf dumme Gedanken käme. Einer der Milizen bot sich an, sie zu führen, was dankbar angenommen wurde. So machte sich die Gruppe auf den Weg durch die Tunnelsysteme.

Und noch eine Gruppe stieg durch einen Schacht ins Tunnelsystem: etwa 20 Chaosmarines geleitet von ihrem Chaoshexer und einen Kultanhänger als Führer durch das Tunnellabyrinth machte sich auf den Weg, um so unter die Zitadelle zu gelangen, während Margatto die Chaostruppen für den ersten Angriff auf diese Festung aufmarschieren ließ. Mordekai befand sich noch mit seiner Leibgarde, den Raptoren und Wembly im eroberten Palast und verfolgte das Geschehen durch seine Hologefechtskarte. Sein gedungener Knecht Wembly stolzierte inzwischen durch den Palast und fühlte sich schon als neuer Gouverneur. Margatto machte Meldung, dass die imperialen Truppen seinen Marines auswichen und sie nahezu ohne Gegenwehr zur Zitadelle durchließen. "Ha, die Memmen verkriechen sich wie Kakerlaken." Mordekai brummte verächtlich irgendetwas, sagte aber zu Margatto nichts. Er wunderte sich nur, dass sie ihre Zitadelle nicht erbittert verteidigen und seinen Aufmarsch dorthin stark behindern. Der Anführer schürzte die Lippen und dachte: "Das riecht nach einer Falle!"

Am Horizont war langsam das leuchtende Morgenrot zu sehen, welches den Beginn eines neuen Tages einleitete. Die cadianischen Truppen von Blutgrat warteten in ihren Stellungen rund um die Zitadelle auf den Sturmangriff des Feindes. Hauptmann Willcox von den Gardisten wurde von Hauptmann Tscherkassov von den cadianischen Husaren am Landeplatz abgelöst und dirigierte nunmehr seine Männer zur Zitadelle, um dort neu aufzumunitionieren und als Reserve zu dienen. Dabei nahmen sie einen Umweg in Kauf, um nicht auf die aufmarschierenden Chaosmarines zu treffen. "Willcox wird mit seinen Männern bald eintreffen", meldete Oberstleutnant Nagoda an den Blood Angel Captain, der auf dem geschützten Balkon des Hauptquartiers stand und frische Luft schnappte. Dabei nahm er die Gelegenheit wahr und verschaffte sich auf dieser Seite einen Überblick über die Stellungen der Zitadelle. Über ihm schwirrte die Landspeederschwadron zum Landeplatz auf dem Dach der Festung, um dort ihre Energiezellen zu erneuern. Der Sergeant der Schwadron meldete durch das Interkom an Melisander, dass die verbliebenen Chaospanzer nicht zerstört seien, dafür aber die Widerstandsnester der restlichen Orks ausgehoben wurden. Nagoda stand schräg hinter Captain Melisander und konnte so das Gespräch mithören. "Na, immerhin sind wir die Orks los. So langsam sehen wir wieder Licht am Horizont", sagte er und schaute dabei auf die aufgehende Sonne. Melisander blickte über die Schulter zu Nagoda: "Sie scherzen, wir haben uns noch um ein paar Hundert feindliche Marines zu kümmern und das wird kein Spaziergang werden." Nagoda seufzte: "Sie können einen aber auch jede Stimmung verderben." "Wir haben keinen Grund, Stimmung aufkommen zu lassen", meinte der Blood Angel. "Auch können sie sich hier nicht sicher fühlen, nur weil sie hinter 2-3 Meter verstärkten Stahlbeton sitzen. Ich weiß nicht, ob wir noch mit Verstärkung rechnen können, und wer weiß, was der Gegner noch für Überraschungen parat hat. Ich mal den Teufel nicht an die Wand aber glauben sie mir, ich bin überhaupt nicht in Stimmung!!!"

Inquisitor Makith Kabal war inzwischen wieder in seinem Quartier in der Zitadelle und wartete auf die Rückkehr seines Ordensbruders mit dem requirierten Gleiter. Eigentlich war er schon überfällig. Verdammt, setzte er sich etwa mit dem Gleiter selbst ab? Ohne ihn mitzunehmen? Das wäre ja echt die Höhe. Mal den Teufel nicht an die Wand, ermahnte er sich. Während also Kabal seinen paranoiden Gedanken nachhing, traf sein Inquisitionsgehilfe mit den 4 Begleitern in der Zitadelle ein und machte sich auf den Weg zu seinem Vorgesetzten. Makith verlor die Beherrschung. Jetzt durchkreuzte ausgerechnet dieser Kult seine Absetzpläne. "Na, wartet nur. Die Faust des Imperators wird euch zerschmettern", dachte Kabal und beherrschte sich wieder. Schließlich durfte sein Bediensteter keinen Verdacht schöpfen. "Geht los und versucht, eine Chimäre zu bekommen. Dann fahren wir eben durch die Ebenen zur Südstadt." Als sein Ordenspriester die Stufen zu den Untergeschossen hinabstieg, erschütterten einige Explosionen die Festung. Der Beschuss des Feindes hatte begonnen.

Währenddessen zeichnete sich im Orbit eine Wende zugunsten der imperialen
Flotte ab, als 4 Kriegsschiffe der Blood Angels aus dem Warp sprangen und sich
mit hoher Geschwindigkeit dem Planeten näherten. Bedienstete der Blood Angel
Flotte liefen durch die Gänge der Schlachtschiffe und machten unter anderem
Saja Idai Meldung über die Ankunft am Zielort. „Na also, geht
doch“, rief Idai aus. „Zeit, den Ballermann auszupacken, Männer, macht euch
bereit zum Kampf!“Den feindlichen Flotten der Orks und des Chaos
blieb dies nicht verborgen. Da die Space Marine Schiffe der Orkflotte in den
Rücken zu fallen drohten, zogen diese sich zurück und die Chaosflotte versuchte
sich alsdann allein durch die imperialen Reihen zu schlagen und griffen die
Imperiumsschiffe rücksichtslos an, was kurz darauf auch 2 Konvoischiffe
explodieren ließ. Die beiden Schiffe von Melisander und Lemartes versuchten, in die
Flanke der Orkflotte zu manövrieren, was ein Orkschiff zu verhindern
versuchte und dafür die Torpedos und Laserlanzen abbekam, worauf mehrere Explosionen
das Innere des Schiffes aufleuchten ließen , es vom Kurs abkam und feurige
Plasmaströme hinter sich in den Raum bließ. „Beim Imperator, jetzt haben
wir sie“, rief Viceadmiral Stukov begeistert aus und ließ seine Schiffe
in Kampfformation auf den Gegner zufliegen.

Rusty und der verwundete Sergeant erreichten eine erneute Stellung, durch
Stacheldrahtverhaue gesichert. Dahinter befand sich eine Gangkreuzung, schwach
beleuchtet. „Verdammt, wer hat denn diesen Mist hier liegen lassen“, rief
Rusty und begann mit einem Leichtverwundeten der Mordianergarde, die Verhaue
beiseite zu räumen, während der Serge mit einem Lasergewehr, zusammen mit dem
Milizionär die Räumung absicherte. „Müssen wir hier durch?“fragte
Rusty diesen, der zustimmend nickte. „Ja, das ist der einzige Weg von
hier aus.“ Rusty seufzte hörbar: „ Na gut, dann fasst mit an.“ Ein
Sani und ein weiterer, am Bein verbundener Cadianer gingen bzw. humpelten zur
Sperre, als plötzlich eine scharfe Stimme durch den Gang hallte:
„Halt, wer da? Nicht anfassen!!“ Alle hielten in der Bewegung inne. Rusty
gab sich und die anderen zu erkennen und forderte den Unbekannten ebenfalls
dazu auf. Aus einem Seitengang kamen 3 Soldaten des 18. Regiments. Sie
entschärften die Minen an der Sperre und ließen die Männer durch. Rusty fragte nach
dem befehlshabenden Offizier. „Corporal Hicks hat hier das
Kommando“, dabei deutete einer von ihnen zu einer Sandsackstellung an einem
Seitengang, die vor einem Bunkereingang aufgestellt worden war.
Der Bunker war ein Sammelbunker für die Bevölkerung der Stadt und Rusty bat
darum, die verwundeten Soldaten und die Sanitäter dort aufzunehmen. Er und
der Sergeant würden mit Hilfe des Milizionärs zur Zitadelle weitergehen. Nach
kurzer Rücksprache mit dem Bezirksvorsitzenden, dem Sprecher der Bürger im
Bunker, waren sie einverstanden. Die Männer verabschiedeten sich voneinander und
Rusty, der Sergeant und der Milizmann machten sich auf den Weg, froh
darüber, wieder nur für sich verantwortlich zu sein.

X-Zeit: 52.33.20

Der Chaoshexer Mordekais schlich zusammen mit den begleitenden 20 Slaanesh-Marines durch die Gänge des Bergwerktunnel-Systems unterhalb der Stadt. Mit den Orientierungshinweisen der Bergleute konnten sie verständlicherweise nichts anfangen, dennoch konnte der Hexer mit seinem übernatürlichen Sinnen den richtigen Weg aufspüren, sodass sie nicht unnötig in Sackgassen landeten oder ziellos herumirrten. Alsdann trafen sie auf die Sperre der Gangmilizen, welche Rusty und die anderen Überlebenden des Gouverneurspalastes schon weit hinter sich hatten. Auch wenn die Marines sich nahezu lautlos bewegten, waren die Milizen vorsichtig genug, in Deckung zu bleiben. „Erst auf mein Kommando feuern“, flüsterte der Gangboss leise zu den anderen. Gedeckt durch ein paar Chaoskämpfer brachte sich der Hexer in Position und sammelte seine Psi-Kräfte, um die Sperren durch Telekinese beiseite zu drücken. Der Hexer vollführte mit seinen Händen kreisende Bewegungen und die Sperren krachten gegen die Felswände. Als die Chaosmarines vorrücken wollten, eröffneten die Gangmilizen das Feuer. Einer der Kämpfer brach zuckend zusammen. Die anderen Krieger erwiderten das Feuer und erstickten den Widerstand der Milizen in Blut und Stahl. Als sich der Rauch legte, stiegen die Chaoskämpfer über die Leichen der knapp 2 Dutzend Milizen hinweg, nur der Gangboss lehnte röchelnd und mit zerschossenen Gliedmaßen an der Felswand. Der Hexer näherte sich ihm und drang mit Hilfe seiner Psi-Kräfte in den Geist des Unglücklichen ein. Der Zivilist beschimpfte den vor ihm breitbeinig stehenden Magier, während ihm etwas Blut aus dem Mund quoll. „Mach dich fort, elendes Chaospack“, röchelte er. Amüsiert zeigte der Hexer ihm die Qualen, die ihm nun entgehen würden, worauf sich der Geist des Bosses verabschiedete. Diese vielen Eindrücke verarbeitete das menschliche Hirn nicht, worauf der Hexer enttäuscht den Kopf des Anführers platzen ließ. Haarige Schädelstücke und Hirnmasse verteilten sich rings um den Leichnam des Mannes und vermischten sich mit dem Staub des felsigen Bodens. Der dunkle Magier wandte sich wieder den Chaosmarines zu und sie setzten ihren Weg fort.

Ende des 5. Kapitels
 
KAPITEL 6
Der Sturm auf die Zitadelle

Hauptmann Willcox von den Gardistenregimentern traf mit seinen Männern am Haupteingang der Zitadelle ein. Während seine Sergeants die Gardisten zur Eile antrieben, möglichst schnell in die Festung einzurücken, fragte er nach dem Nachschub für seine Einheit. In Schlangenlinien wälzte sich die Einheit durch die mit Sandsäcken verstärkten Stellungen, als einige Lasergeschosse die stählernen Außenmauern der Festung trafen und tropfen geschmolzenen Metalls auf die Soldaten herabregneten. "Scheiße", rief Willcox aus: " Jetzt komm ich vom Regen in die Taufe." Die Festung wurde von mehreren Raketengeschossen getroffen. Dumpf hallten die Einschläge durch die Räume bis zum HQ, indem Captain Melisander und Oberstleutnant Nagoda über dem Holotisch gebeugt das weitere Vorgehen besprachen. "Nun, gebt der Landspeederschwadron Befehl, die Panzer anzugreifen. Wenn der eine oder andere zerstört wird, müsste sich der Beschuss folglich abschwächen", meinte Nagoda und Melisander nickte zustimmend. "Wir bekommen gerade ne Meldung rein, dass die Inquisition eine Chimäre beschlagnahmt hat. Sie ist auf dem Weg hierher." Melisander verdrehte die Augen: " Na, meinetwegen. Die holen wohl den Inquisitor ab, dann sind wir den hoffentlich los."

Mordekai stand ebenfalls über seinen Holotisch im eroberten Palast gebeugt und beobachtete die eingeleiteten Kämpfe um die von den imperialen Kräften gehaltene Zitadelle. Er trommelte ungeduldig mit den Fingern auf die Umrandung des Tisches: "Das dauert mir alles zu lange", sagte er zum Raptorenführer. "Leider geht es nicht anders, da wir die Orks nicht haben und der Hexer noch nicht unter der Zitadelle bereitsteht", meinte der Raptorchampion.
"Nichtsdestotrotz haben die Kultisten ihre Anweisungen, mein Meister", rückte sich Wembly ins rechte Licht. Schließlich musste er noch Pluspunkte sammeln, wenn es auch unangenehm für ihn war. "Allerdings, das hoffe ich für dich, du Wurm, sonst endest du, wie deine elendigen Orkmaden! Der Angriff erfordert exaktes Timing." Wembly verbeugte sich und verließ rückwärts gehend den Tisch. Er begab sich in die Ecke des Raumes, wo die Deckentrümmer lagen, unter denen der tote Raptor und der Blood Angel lagen. Er wühlte in Gedanken versunken in den Trümmerresten herum und legte dabei das blutige Gesicht Elisars frei. Der Kopf des Blood Angels sah übel aus. Die rechte Gesichtshälfte war eine blutige Masse, aus welcher der Wangenknochen rausragte und man die teilweise zerstörten Zähne sehen konnte. Darüber befand sich die leere Augenhöhle mit den Resten des ausgelaufenen Augapfels. Ein Teil des Schädelknochens über der rechten Augenhöhle fehlte. Wembly stocherte mit einem Holzspan zwischen den Zähnen des Marines herum. Bald würde es soweit sein, dann brauchte er nicht mehr vor Mordekai kriechen. Er hatte wirklich gute Karten. Würde Mordekai siegen, würde der Gott Slaanesh seinen Herrn abberufen und woanders einsetzen und er würde im Namen Slaaneshs über diesen Planeten herrschen. Wenn Mordekai aber versagte, konnte er sich immer noch absetzen und die Leitung des Slaanesh-Kultes übernehmen. Dann würde er sich diesen Gouverneur vornehmen. Mit Hilfe Slaaneshs würde er die Gestalt des Gouverneurs annehmen, dann hätte er diesen Planeten ebenfalls in der Tasche....und Mordekai kann bleiben, wo der Pfeffer wächst. Wembly stand langsam wieder auf und ging in die gegenüberliegende Ecke des Raumes, dabei aus dem Fenster sehend, seinen Blick auf die Zitadelle gerichtet. So bemerkte er nicht, das Elisars linkes Auge sich öffnete.

X-Zeit: 49.25.39

Rusty und der Sergeant erreichten in Begleitung des Milizanhängers die Stellungen unterhalb der Zitadelle, doch man ließ sie nicht in die Stellungen, bevor sie nicht die Parole durchgaben. "Parole?" schimpfte Rusty: " Ach, für so´n Scheiß hab ich jetzt echt nicht mehr den Nerv, Mann." Der Sergeant wusste sie, konnte aber aufgrund seiner Verletzung immer noch nicht sprechen. Er zeichnete die Worte in den Staub des Tunnelbodens und deutete brummend darauf. Also gab Rusty die Parole durch und man ließ sie passieren, während der Milizionär sich verabschiedete und umkehrte. Rusty schimpfte derweil vor sich hin und ein Soldat erwiderte: "Kann man nix machen. Befehl ist Befehl" Andere Soldaten, die die beiden auf sich zukommen sahen, machten unwillkürlich Platz, denn die beiden machten in ihrer verdreckten Aufmachung, mit Betonstaub und Blut beschmiert, einen sehr abgekämpften Eindruck. Nachdem sie also Meldung beim befehlshabenden Offizier dieser Festungsregion gemacht hatten und dieser den Rapport weitergab, wurde angeordnet, die beiden zum HQ zu geleiten. Oberstleutnant Nagoda wollte die beiden Überlebenden der Kämpfe des Gouverneurspalastes persönlich sehen. So machte also das Gerücht die Runde, dass es Überlebende der Palastverteidiger gibt und diese sich in die Zitadelle durchgekämpft haben. Ihr Ruf eilte ihnen somit voraus, als sie durch die Gänge auf dem Weg nach oben ins Hauptquartier waren. Gespräche zwischen Soldaten verstummten, als sie vorbeikamen. Rusty flüsterte zum Sergeant: "Langsam wird mir das unheimlich." Der Sergeant klopfte ihm auf die Schulter und deutete ihm, weiterzugehen. Ein pflichteifriger Leutnant hielt die beiden vor dem HQ auf und fuhr die beiden an: " Wie seht ihr denn aus. Macht euch gefälligst sauber. So könnt ihr nicht vor dem Befehlshaber erscheinen." Während er die beiden weiter anblaffte, öffnete sich die schwere Tür zum Befehlsraum und ein Veteranensergeant der Blood Angels kam in seiner roten Servorüstung, auf dem Rücken das Banner des Ordens, mit schweren Schritten die Treppe hinab und donnerte: "Ruhe! Ihr beiden, mir folgen!" Die Worte duldeten keinen Widerspruch und Rusty steckte im Vorbeigehen dem Leutnant die Zunge raus. Die beiden betraten den Raum, indem mehrere Stabsoffiziere herumliefen, Listen in den Händen hielten und auf irgendwelche Konsolen an den Wänden starrten. In der Mitte befand sich der Holo-Gefechtsstand an dem Oberstleutnant Nagoda und der Blood Angel Captain Melisander standen und den Angriff der Chaosmarines auf den Haupteingang der Festung beobachteten.
Rusty und der Sergeant trauten sich erst nicht, weiterzugehen, bis der Blood Angel Veteranensergeant sie mit einem Wink in die Mitte zu den beiden Befehlshabern scheuchte. Die Stabssoldaten hielten in ihren Tätigkeiten inne, als sie der beiden staubigen Gestalten gewahr wurden. Durch die plötzliche Stille irritiert, schaute Nagoda auf. "Was ist? Habt ihr nichts zu tun?" fragte er in die Runde, worauf die Männer ihre Tätigkeiten wieder aufnahmen. "Kommt näher!" forderte Melisander die beiden Cadianer auf. "Und erstattet Bericht", ergänzte Nagoda und Rusty erzählte.

Inquisitor Makith Kabal eilte mit wehender Robe die Treppen hinunter, um zum Hintereingang der Festung zu gelangen, wo schon sein Gehilfe mit der requirierten Chimäre wartete. Langsam wurde es Zeit, aus Blutgrat zu verschwinden. Die verdammten Chaosstreitkräfte standen schon vor der Festung und er hatte nun echt keine Lust, hier hocken zu bleiben. Wieder erbebte die Festung durch einige Raketengeschosse. Er sah 2 taktische Trupps der Blood Angels, die sich zum Haupteingang bewegten. Blood Angels, Hah. Dieses arrogante Pack, keinen Respekt hatte es vor ihm als Vertreter des Ordo Malleus. Keiner sollte es wagen, seine Autorität in Frage zu stellen. Kein imperialer Soldat und ein Space Marine schon gar nicht, ganz egal von welchem Orden. Das wäre ja noch schöner. Gedankenversunken erreichte er die Halle am Hinterausgang, sein Gehilfe stand vor der Chimäre, die von einigen Inquisitionskämpfern abgeschirmt wurde. So betrat Kabal die Chimäre, ohne aufgehalten zu werden. Seine Begleiter folgten stumm und die Motoren des Transportpanzers wurden angeworfen. Die Chimäre wälzte sich vorwärts, durch das Tor nach draußen und fuhr auf die Hauptstrasse, zwischen 2 in Stellung befindlichen Leman Russ Panzern hindurch auf die Häuserfront zu, als mehrere Granateinschläge die Panzersperren und Sandsackstellungen der Cadianer zerfetzten. Kurz darauf tauchten auch die rosaschwarzen Rüstungen der Chaoskämpfer auf und ein Predator versperrte den Weg. Die Chaosmarines hatten inzwischen den Ring um die Zitadelle geschlossen und Kabal hämmerte mit den Fäusten laut fluchend auf die Konsolen an der Wand des Transportpanzers.

X-Zeit: 47.58.16

Im Orbit um den Planeten tobte die Raumschlacht der verschiedenen Flotten weiter. Als die Blood Angel Schlachtkreuzer im Rücken der Orkflotte auftauchten und die beiden Schiffe von Lemartes und Melisander den Orks in die Flanke fielen, stoben die Orkschiffe auseinander. Viele der Orkschiffe hatten ihre Torpedos bereits verschossen und feuerten nur noch mit ihren Bord- u. Zappkanonen oder sonstigen Orkgeschützen auf die imperialen Kampfschiffe. Die imperiale Flotte unter Viceadmiral Stukov durchbrach die Formation der Chaosflotte. Dabei stießen ein imperiales Konvoischiff und ein leichter Chaoskreuzer zusammen. Eine heftige, grelle Explosion ließ beide Schiffe auseinanderbrechen. Ihre Wrackteile schwebten nun durch den Raum, umschwirrt von den Jägern beider Flotten, die sich heftige Luftkämpfe lieferten. Der Widerstand der Chaosjäger erlahmte allmählich, da die imperialen Jäger von denen der Blood Angel Schiffe verstärkt wurden. Aufgrund der Feuerkraft der Blood Angel Schiffe blieben die Orkkampfschiffe auf Abstand, sodass die Space Marines ihre Schiffe näher an den Planeten bringen konnten. Ihre Kampfbesatzungen machten sich fertig und bestiegen die Thunderhawks.

Mittlerweile erreichte der Hexer mit den 19 Marines die Aussenstellungen in den Tunnels unterhalb der Zitadelle. Der Weg dorthin war für den Hexer kein Problem. Zwischendurch kam ihnen nur ein bewaffneter Zivilist entgegen, aus dessen Erinnerungen der Hexer die Informationen herausfilterte, die jene Stellungen vor ihnen betrafen. Mit seinen übernatürlichen Sinnen durchbrach er das Dunkel, während ihn die Marines abschirmten. Aus einer verborgenen Tasche holte er die bis dahin versteckte Ikone heraus und ließ sie durch seine bleichen Finger gleiten. Leise begann er mit den Beschwörungsformeln.....

Im Palast befahl Mordekai den Aufbruch der Raptoren, während ihn Wembly misstrauisch beobachtete und er sich ein Sprungmodul an seine Rüstung anbringen ließ. Während die Raptoren ihrem Befehlshaber das Sprungmodul anbrachten, ließ Mordekai eine goldene Kette mit einem großen, runden Medaillon durch seine Finger gleiten. Das Medaillon war eine seinem Gott Slaanesh geweihte, heilige Ikone, die er seinerzeit von seinem dunklen Gott als Belohnung für einen gelungenen Feldzug gegen die Dark Eldar bekommen hatte. Diese Ikone hütete er wie einen Schatz und war seine persönliche Trumpfkarte, die er nun bald gedachte, auszuspielen, sobald er in die Zitadelle gelangt war. Bald, meine Kinder, dachte Mordekai und schloß sich seinen Raptoren an, die sich über die Dächer der zum Teil zerschossenen Häuser auf den Weg zur Zitadelle machten.

Im Orbit gelang es Viceadmiral Stukov die gegnerische Chaosflotte auseinander zu treiben, so dass die Blood Angel Flotte Gelegenheit hatte, ihre Orbitallander mit dem schweren Gerät in Position zu bringen, während die Thunderhawks vorausflogen. Lord Dante ließ sich mit dem Hauptquartier in Blutgrat verbinden. "Captain Melisander, bitte melden!" rief er ins Interkom, als er auf dem Weg zu seinem Thunderwawk war. "Ehrwürdiger Lord Dante, ich freue mich, von euch zu hören", antwortete Melisander. "Bruder Melisander, die Verstärkungen sind bereit. Wir werden unverzüglich landen. Haltet durch, bis wir von den Landeplätzen zu euch vorgestoßen sind." Melisander bestätigte: "Dies hatten wir wahrhaftig vor, mein Lord, auch wenn wir einen hart zuschlagenden Gegner haben." Seine Worte wurden durch heftige Explosionen an der Zitadelle untermauert. "So sei es denn. Wir sind auf dem Weg. Dante, Ende!" Saja Idai empfing Lord Dante auf dem Startdeck. "Meine Trupps sind unterwegs. Ich selbst werde mit den Terminatoren direkt an der Zitadelle runtergehen, wenn ihr erlaubt, mein Lord." "Euch brennt es wieder unter den Nägeln, was?" schmunzelte Lord Dante, "Nehmt auch Bruder Ignatius mit den Todeskompanisten mit und verhindert das Schlimmste." Idai verbeugte sich und schob sein rotes Barett zurecht. "Seid aber wachsam, Idai, und unterschätzt das Chaos nicht." "Haben wir nicht alle die Glocken um Mitternacht läuten hören, mein Lord?" Dante stutzte: "Wieder eines eurer Zitate aus den uralten Schriften?" Saja Idai grinste, ließ dabei seine Augenzähne blitzen und klatschte in die Hände. Dann lief er zu den Terminator- und den Terminatorsturmtrupp und rief: "Auf denn, zum Sieg!" Bruder Mephiston näherte sich und Lord Dante sagte zum Scriptor gewandt: "Seine Zuversicht ist wirklich unschlagbar." Mephiston lächelte. "Er ist eigentlich kein typischer Space Marine", sagte Dante. "Hab ich euch schon mal erzählt, wie Idai zu uns in den Orden kam?" fragte Mephiston den Ordensobersten. "Ihr hattet schon damals eure schützende Hand nach ihm ausgestreckt, so ich mich erinnere", sprach Lord Dante. Und Mephiston erzählte ihm die Geschichte von Saja Idai, während sie darauf warteten, dass Dantes Thunderhawk startklar war.

Saja Idai, der eigentlich Sire Eddi heißt, befand sich in einem Gleiter auf der Flucht. Vor wem, erzählte er mir allerdings nicht. Sein Gleiter stürzte in den unmenschlichen Wüsten über Baal ab. Sire Eddi allerdings überlebte den Absturz. Mit den Proviantpaketen aus dem Gleiterwrack machte er sich auf den Weg und schlug sich tatsächlich in ca. 3 Wochen bis zu einer unserer heiligen Stätten durch, wo sich schon eine Anzahl neuer Anwärter versammelt hatte, aus der wir, wie sie wissen, unseren Nachwuchs rekrutieren. Da er nicht wusste, was ihn erwartete, schlich er sich an den Wachen vorbei. Das konnte er übrigens sehr gut und hatte es schon als kleines Kind trainiert. Einer der Anwärter allerdings musste Austreten und ging leider direkt auf Eddis versteck zu. Er geriet in Panik und tötete kurzerhand diesen Anwärter. Da aber nun die Anzahl der Anwärter nicht mehr stimmte, nahm er dessen schmutzigen Umhang und gesellte sich zu den anderen, weil wir schon mit der Auswahl begonnen hatten. Man wählte damals auch ihn aus und der Tote wurde erst entdeckt, als Sire schon auf dem Schiff war, welches auf den Weg zur Ordensburg war. Dort bekam er wie alle anderen die Gene Sanguinius´ injiziert und verbrachte wie alle anderen die übliche Zeit für die Metamorphose in der Stasiskammer. Auffallend war, dass das Wachstum bei ihm nicht so ausgeprägt war, wie bei den anderen. Er also durch seine geringe Größe auffiel. Wir ihr wisst, prüfen wir anschließend die Anwärter auf Psi-Auffälligkeiten und hier traf ich ihn zum ersten Mal. Ich konnte seine Gedanken nicht lesen und nicht in seinen Geist eindringen, was äußerst ungewöhnlich war. Ich beschloß daher, ihn nicht auszusondern, aber ihn weiterhin zu beobachten. Sofern er die Einsätze der vielen Implantate überlebte und mit ihnen umzugehen lernte, konnte seine Fähigkeit noch mal für den Orden nützlich sein. Bruder Corbulo und Bruder Lemartes stimmten mir seinerzeit zu. So blieb er bei uns und machte sich schon als Scout sehr gut. Sein damaliges Training als Kind machte sich hier bemerkbar, so hatte er den anderen Scouts einiges voraus. Als bei einem Kampfeinsatz der Vet. Sergeant starb übernahm kurzerhand Sire Eddi, der sich ab jetzt Saja Idai nannte, die Führung der Gruppe. Übrigens bestand er seinerzeit darauf, sich seinen Namen selbst auszusuchen und nicht einen Ordensnamen von uns zu bekommen, erinnert ihr euch? Nun, er rettete damals seine Gruppe und die Mission, so kam er zu den taktischen Marines. Nach 2 oder 3 Feldzügen hatte er schon seine ersten Ehrenzeichen erworben. Ab da nahm ich ihn das erste Mal auf meinen Missionen und Konferenzen mit, da er Informationen sicher überbringen konnte, ohne gescannt werden zu können. - Wie kam dass? Fragte Dante. - Wir entdeckten in seinem Kopf eine kleine Senderkugel. Keine Ahnung, wer sie dort hingesetzt hatte. Auch dies erzählte er mir nicht. Das Material war uns unbekannt, wahrscheinlich ausserirdischen Ursprungs. - Hätte da nicht die Inquisition aufmerksam werden müssen? - Ich denke, dass seine Flucht damit zu tun hatte. Wie auch immer, er bewährte sich auf meinen Missionen und arbeitete sich in der Ersatzkompanie nach oben. Als der Befehlshaber während eines Einsatzes starb, befürwortete ich, Idai als Befehlshaber der Scouts einzusetzen. Später übernahm er eine der Ersatzkompanien, die er bis dato befehligt.

"Also so war das, interessant", sagte Lord Dante. "Ich breche nun zum Gleiter auf, um mit der Ehrengarde, den schweren Waffen und den Panzern auf den Landeplätzen abgesetzt zu werden, dann stoße ich wieder zu euch", sprach es und machte auf den Absatz kehrt.

Der Chaospredator brach durch die Mauer des Wohngebäudes, während er die Verfolgung der Chimäre aufnahm. Das linke Lasergeschütz in der gepanzerten Seitenkuppel glühte auf und der gebündelte Laserstrahl bohrte sich durch die qualmdurchzogene Luft und raste auf den imperialen Transportpanzer zu, verfehlte ihn aber nur knapp. Einer der Leman Russ Panzer versuchte mit seinem Lasergeschütz der Chimäre Feuerschutz zu geben und zielte auf den heranbrausenden Predator. Der Laserstrahl traf die Front des Panzers, konnte aber die schwere Panzerung nicht durchdringen. Kabal schrie die Fahrer an: "Bringt die Karre zurück, verdammt, und passt auf, dass ihr nicht den Leman Russ rammt!" Der Fahrer gab ordentlich Gas und das Gefährt ruckelte durch die Stellungen zurück zum Hintereingang der Zitadelle, dabei wurde die Besatzung reichlich durchgeschüttelt und Makith Kabal verlor fluchend das Gleichgewicht und landete auf seinen Hintern. Nun rückten auch mehrere Chaosmarines in ihren schwarz-rosa-roten Servorüstungen gegen die imperialen Stellungen vor und hielten die wenigen Verteidiger, die das vorbereitete Feuer überlebt hatten in ihren Gräben nieder. Einer der Chaoskämpfer machte einen Raketenwerfer schussbereit und legte auf die zurückweichende Chimäre an. Durch die rasante Fahrt des Transportpanzers traf das Raketengeschoss nicht voll, sondern die vordere Seitenpanzerung und schlug ein Loch ins Fahrzeug. Durch die Wucht der Explosion wurde Kabal und 3 der Inquisitionskämpfer nach hinten geschleudert. Der 4. Kämpfer wurde von einigen Metallfetzen durchbohrt, klatschte an die gegenüberliegende Wand des Panzers und starb. Teile der Innenverkleidung schmolzen aufgrund der ernormen Hitze dahin und Flammen züngelten in den Innenraum. Auch von außen schien der Panzer an der Seite in Flammen zu stehen, fuhr aber unbeeinflusst weiter. Einer der Inquisitionssoldaten ergriff einen Feuerlöscher und erstickte die Flammen mit der Pulverladung des Behälters, während Kabal einige kleinere Flammen an seiner Robe ausschlug, wobei ihm sein Gehilfe unterstützte. Derweil lieferten sich der Leman Russ und der Chaospredator ein kurzes aber heftiges Feuergefecht, was der Chimäre die Flucht ermöglichte. Beide Panzer umfuhren sich in voller Fahrt, soweit es in den Trümmern möglich war. Der Predator der Slaanesh-Streitkräfte nahm den Leman mit seiner synchronisierten Laserkanone im Turm unter Beschuss, traf auch den Geschützturm des imperialen Kampfpanzers und sorgte so für eine Verklemmung des Kampfgeschützes des Leman Russ. Dieser seinerseits feuerte mit den schweren Boltern in den Seitenkuppeln um sich, erwischte aber nur einen Chaosmarine, der sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte, da er sich in den Stacheldrahthindernissen der Verteidiger verfangen hatte. Eine Kugel zerfetzte den rechten Arm des Marines, eine weitere den Brustkorb und er stürzte zwischen die Stacheldrahttollen. Der Predator wich der Front des Leman Russ aus, so hatte dieser keine Chance, einen Fangschuss mit seinem Lasergeschütz im Rumpf anzusetzen. Der 2. Leman Russ, der den Hintereingang deckte wartete aber nur auf die Gelegenheit und feuerte mit seinem Kampfgeschütz auf den herumrasenden Chaospanzer, erwischte ihn aber nicht voll, sondern zerfetzte nur die rechte Seitenkuppel des schweren Gefährts. Dafür jagte jetzt der Predator mit seinem Lasergeschütz der noch intakten Seitenkuppel einen Strahl in die Seite des sich drehenden imperialen Panzers und ließ ihn in Flammen aufgehen, als die Hitze die fürs Kampfgeschütz gelagerten Granaten explodieren ließ. Dem verbliebenen Leman Russ Panzer kam aber jetzt ein Landspeeder des Blood Angel Kontingents zur Hilfe und feuerte mit seinem Multimelter auf das Heck des Chaospanzers, während der Gleiter über eines der Häuserruinen herangeschwebt kam. Im letzten Augenblick konnte sich der feindliche Panzer noch wegdrehen und so erwischte der Multimelter nur die Seitenpanzerung, die an einigen Stellen dahinschmolz und auf den zum Teil felsigen Boden tropfte. Derweil erreicht die brennende Transportchimäre den Hintereingang und die sich dort befindliche Halle. Mehrere Soldaten liefen herbei und begannen mit der Löschung der Flammen. Als sich die Tür öffnete entstieg aus dem qualmenden Innern des Panzers der laut fluchende Inquisitor Kabal und sein etwas bedrückt dreinschauender Gehilfe, sowie die 3 verbliebenen Inquisitionskämpfer, wobei einer etwas humpelte, da er sich wohl durch einen Sturz den Fuß verknackst hatte. "Das war ja wohl nix", dachte sich der Gehilfe, hielt aber wohlweislich seinen Mund, da er den lauten Flüchen des Inquisitors nicht noch mehr Nahrung geben wollte.

X-Zeit: 45.12.39

Dunkelheit. Nichts als Dunkelheit. Kein Gefühl, keine Schmerzen. Dumpfes Dröhnen im Kopf. Vergessen. Erinnerung. Namen? Wer bin ich? Wo bin ich? Space Marine. Blood Angel. Sanguinius. Er war Blood Angel! Kämpfe und Tod. Schlachten und Ehre. Es fiel ihm wieder ein. Langsam kam das Gefühl wieder zurück. Irgendetwas summte um ihn herum. Stimmen? Ja, dumpfe Stimmen summten. Worte? Er verstand nichts davon. Er hatte gekämpft, sie hatten gekämpft. Gegen wen? Er öffnete das Auge. Schwache Lichtschimmer konnte er erkennen. Seine Sehkraft war noch geschwächt. Das andere Auge war blind. Er konnte riechen, er konnte schwach den Geschmack von Blut schmecken. Seine Zunge war irgendwie taub. Irgendetwas lastete schwer auf ihm. Er bewegte ganz schwach die Finger seiner Hände. Dann hörte er ein dumpfes Krachen.

Wembly duckte sich, als das Raketengeschoss über ihm in den Palast krachte. Ein Blindgänger, der vom vorbestimmten Kurs abgekommen war. Draußen konnte er die Kämpfe um die Zitadelle beobachten. Wie Explosionen aufblitzten. Alle Chaosmarines waren nun an der Zitadelle im Kampf. Er war allein, aber er wusste, dass einige Kultisten auf dem Weg in den Palast waren, um ihn abzuholen. Ja, bald würde es sich entscheiden, wer der neue Herr über diesen Planeten sein würde. Über den Planeten, seinen Bergwerken und seinen Mineralienvorkommen. Er hörte Schritte auf der Treppe. Die Kultisten waren eingetroffen. Nun konnte er die Beschwörung vorbereiten, denn sie brachten ein Opfer mit, ein Opfer für Slaanesh.

Schrapnells flogen durch die Luft, als der Haupteingang zur Zitadelle von mehreren Geschossen getroffen wurde. Die imperialen Soldaten zogen sich schiessend in die Festung zurück. Den Ansturm der Chaosmarines konnten sie leider nicht lange standhalten. Viele der Verrätermarines nahmen einfach die schweren Waffen der toten Cadianer und feuerten nun mit diesen Waffen auf ihre Gegner. Die beiden taktischen Blood Angel Trupps deckten den Rückzug der Soldaten. Margatto trieb seine Männer vorwärts, die Menschen zu vernichten, die es wagten, sich ihnen entgegen zu stellen. Sie stürmten auf die gepanzerten Stellungen der Verteidiger zu, die versuchten, sich so teuer wie möglich zu verkaufen. Heftiges Feuer schlug ihnen entgegen und einige der Slaanesh-Kämpfer fielen zu Boden. Doch viele, angeführt von Margatto erreichten die Stahlbetonmauern. Sie sprangen auf die angeschrägten Stellungen und feuerten von oben in die labyrinthartigen Gänge. Margatto ließ dabei ein irres Gelächter hören: "Los, Männer, harhar, macht sie nieder, harhar, schlürf." Dabei sabberte er sein Kinn voll. Ein Sergeant kam nicht rechtzeitig weg und Margatto sprang in den Gang und durchbohrte den Unglücklichen mit seinem Schwert. Die Gänge füllten sich mit den Leichen der Gefallenen und die fliehenden Soldaten stolperten über ihre toten und verwundeten Kameraden. Ein Tornado-Landspeeder flog über ihren Köpfen hinweg und beharkte die feindlichen Marines mit seiner Sturmkanone. "Holt dieses Ding vom Himmel", brüllte Margatto und ein Marine mit einem erbeuteten Raketenwerfer versuchte, den Gleiter anzuvisieren, während um ihn herum die Geschosse des Tornados die Betondecke aufbrachen. Mit dem Rohr des Raketenwerfers folgte er den Bewegungen des Blood Angel Gleiters und als er über ihm hinweg geflogen war, feuerte der Chaoskämpfer ein Geschoss hinter ihm hinterher. Die Rakete verfehlte den Gleiter allerdings und explodierte in einem der Hochhäuser, welche die Zitadelle umringten.

Der Tornado umschwebte das Hochhaus und kam auf der anderen Seite wieder zurück, dabei schwebte es direkt in die Raptoren-Gruppe von Mordekai, die gerade mit ihren Modulen durch die Strassen sprangen. Der Pilot des Tornados riß die Augen auf und schrie überrascht: "Verdammt, Kopf runter, Bruder...", als auch schon der Körper Mordekais vom Gleiter erfasst wurde. Mordekai selbst war aber geistesgegenwärtig genug, sich an den Flügelstreben des Schwebefahrzeugs festzuhalten. Dank seiner Slaanesh geweihten Servorüstung passierte im nichts schlimmeres und er zog ein Monifilamentmesser, das er dem Schützen des Tornados in den Nacken stieß. Er schwang die Füße herum und glitt in die Flugkanzel des Speeders. Der Blood Angel Pilot fluchte erneut, doch der Chaosbefehlshaber war schneller, griff mit beiden Händen den Kopf des Marines und brach ihm mit einem Ruck das Genick. Dann stieß er sich mit gestartetem Sprungmodul nach oben ab, während der Landspeeder weiterraste. Die Raptoren, durch den Tornado-Landspeeder auseinander getrieben, sammelten sich wieder und setzten ihren Weg fort. "Auf zum Seiteneingang!" Der Gleiter allerdings, dessen Piloten ihn ja nun nicht mehr steuern konnten, raste vorerst weiter, glitt langsam in eine Schräglage und prallte gegen die Außenmauern der Zitadelle, wo er in einem grellen Feuerball explodierte.

Der Hexer unterhalb der Zitadelle beendete seine Beschwörungsformeln und trat vor. Die imperialen Wachen hörten seine Schritte und riefen ins Dunkel: "Halt, wer da? Parole!" Doch sie erhielten keine Antwort. Stattdessen warf der Hexer seine Ikone durch die Gänge über die Hindernisse hinweg vor die Sandsackstellungen der Cadianer. "Deckung, Granate", rief einer der Männer die sich dann schnell duckten, doch nichts passierte. Sie hörten nur, wie die Scheibe über den Felsboden schepperte. Dann waberte plötzlich die Luft um dieses Ding herum und ein Riß im Warp tat sich vor ihnen auf. "Oh Mann, was für eine Scheiße", jammerte ein Soldat und der Riß vergrößerte sich blasenförmig bis zu den Felswänden. Aus dieser Blase heraus traten 6 x 6 Dämonetten des Slaanesh, während der Hexer mit seinen Marines vorrückte. "Vorwärts, Kinder, zeit für die Ernte", murmelte der Hexer und die Dämonetten griffen an. Grausig verzerrte, mutierte, dennoch irgendwie betörende, weibliche, teils unbekleidete, mit Klingen und Scheren bewährten Armen versehene, schrecklich kreischende Slaaneshweiber drangen in die Abwehrstellung der Imperialen ein und überwältigten die staunenden Männer. Teilweise wie erstarrt erwarteten sie ihr Schicksal. Kaum einer löste seinen Blick von ihnen und nur wenige kamen dazu, ihre Waffen abzufeuern. Eine Dämonette kam auf 3 Cadianern zu, von denen einer wie erstarrt dastand, während der andere konfus seine Waffe suchte und der Dritte aber unbeeindruckt sein Lasergewehr auf die Gestalt anlegte. Die Dämonin duckte sich agil unter dem Laserstrahl durch und stieß ihre Klinge in den Bauch und anschließend von unten in den Kiefer des Soldaten. Noch während dieser langsam zusammensackte, schnitt sie mit ihren zu einer gezackten Hornklinge mutierten linken Arm dem Konfusen die Kehle durch. Dann ging sie langsam zum Erstarrten der 3, dem sie mit ihrer langen Zunge übers Ohr und die Wange leckte und während sie ihn auf dem Mund küsste, zerschnitt sie ihm kreuzweise den Bauch, aus dem dann die Gedärme des Mannes herausquollen. Der Soldat sackte auf die Knie und versuchte sich die Innereien, die aus seinem Unterleib hingen, wieder in den Körper zu stecken. Dabei fiel er nach vorne aufs Gesicht und hauchte seinen letzten Atemzug in den Staub des Felsbodens. Die Dämonin leckte sich die blutige Klinge ab und wandte sich um, ihr zerstörerisches Werk fortzusetzen.

Melisander machte sich ebenfalls kampfbereit. "Die Verstärkungen unseres Ordens werden jeden Augenblick eintreffen", sagte er zu Oberstleutnant Nagoda. "Wir können also jetzt aufs Ganze gehen. Die Terminatoren gehen mit zum Haupttor, da dort der stärkste Angriff stattfindet. Bruder Lemartes mit den TK´s und dem Sturmtrupp übernimmt den Hintereingang. Ich gehe mit der Ehrengarde...." "Meldung vom geheimen Tunneleingang", rief einer der Stabsoffiziere. "Dämonen dringen in die unteren Regionen ein, begleitet von einem Hexer mit einigen Marines!" Der Blood Angel Captain fluchte: "Verdammt, wo bleiben die Verstärkungen? Dritter taktischer Trupp zum Seiteneingang, Landraider Alpha zum Haupttor, Beta zum Hintereingang. Ich gehe mit der Ehrengarde selbst nach unten!" Schon lief Melisander mit den Ehrenwachen des Ordens schweren Schrittes die Stufen hinunter. Im Lauf ließ er sich vom Veteranensergeanten seine Energieaxt geben. Auf den Gängen begegnete ihm der Inquisitor Makith, der immer noch vor sich hinschimpfte. Als er den Blood Angel Captain sah, rief er sofort: "Halt, im Namen der Inquisition des Ordo Malleus befehle ich die sofo...." Aus dem Weg, Mann!" rief der Vet.Sergeant der Garde und Melisander meinte: "Machen sie sich mal nützlich und nehmen sie bei den eindringenden Dämonen ne spirituelle Reinigung vor. Mir nach!" Dann ließ er den Mönch und seine Begleiter links stehen und rannte weiter nach unten, um sich den dämonischen Eindringlingen zu stellen. "Dämonen?" fragte sein Gehilfe. So weit war es also schon gekommen. "Versiegelt die Kommandozentrale", befahl Kabal seinem Gehilfen und schickte die Inquisitionskämpfer mit ihm. Er selbst begab sich aufs Dach der Zitadelle. Dort mussten ja gelegentlich die Landspeeder dieser Blood Angel Truppen landen. Die würden ihn schon von hier wegbringen, bevor die Faust des Imperators zuschlug. Er machte seine Plasmapistole scharf und verbarg sie unter seiner Kutte. Sollten Worte nichts bewirken war sie ein durchschlagendes Argument.

Die empfindliche Apparatur der Inquisitionsbombe wurde in seiner Funktion gestört, als mehrere Einschläge das Büro des Ordo Malleus trafen. Dabei löste sich ein Brocken von der Decke der geheimen Kammer und stürzte auf den Kasten, dessen Zählwerk daraufhin einen Sprung machte, nachdem eines der Kabelkontakte durchschmorte. Die angezeigte X-Zeit von 38.15.48 änderte sich dahin, das die erste LCD-Anzeige ausfiel und somit die Bombe mit der X-Zeit: -8.15.46 weiterzählte.

Wembly erwartete inzwischen die Kultisten, die auch kurz darauf den Raum betraten. Er bereitete dann den Beschwörungskreis vor und ließ sich ein Säckchen mit den Bestandteilen für die Vorbereitungen durch einen Kultisten aushändigen. In der Mitte des Raumes neben dem Holotisch, den Mordekai hatte installieren lassen, zeichnete er den großen Kreis vor, indem der Dämon des Slaanesh erscheinen sollte. An der Raumwand wurde ein kleinerer Kreis mit Kreide auf dem Fußboden gemalt, der für das Opfer bestimmt war. Für ihn selbst malte er einen dritten Kreis an der Fensterfront des Raumes. Nun streute er diverse Pulverchen auf den Kreislinien aus. Dabei achtete er darauf, das keine Lücken bei der Streuung entstanden. Um den Beschwörungskreis für den Dämon malte er diverse mysteriöse Schriftzeichen und um den für ihn bestimmten Kreis mehrere verschiedene Schutzzeichen. Nach Abschluss dieser Vorbereitungen ließ er die Kultisten wissen, dass sie das Opfer hereinbringen konnten. Alsdann betraten 3 Personen den Raum, 2 Kultisten führten in ihrer Mitte einen mit einem schwarzen Tuch maskierten und gefesselten Mann herein. Sie zerrten ihn zum Opferkreis und zwangen ihn, nieder zu knien. Wembly erkundigte sich, ob alles nach Plan verlaufen war. "Ja, die Piraten und Schmuggler machten keine Schwierigkeiten. Besonders nachdem sie ihren Lohn erhalten hatten, wollten sie eiligst wieder verschwinden", berichtete einer der Männer. "Das Schiff wurde wie versprochen abgefangen. Er kam nie nach Terra." "Ausgezeichnet", lobte Wembly. "Nun lasst uns unseren Gast näher betrachten." Dabei trat er vor und riss dem Gefesselten das Tuch vom Kopf. Zum Vorschein kam Yul Mercier Debond, der Verwalter und Gouverneur dieses Bergbauplaneten.

Am Hintereingang der Zitadelle machten die Chaosstreitkräfte einen Vorstoß, unterstützt von dem Predator, der zuvor die beiden Leman Russ Kampfpanzer ausgeschaltet hatte, die den Eingang sichern sollten. Die Chaosmarines rückten feuernd durch die Stacheldrahthindernisse vor und der Chaospanzer wälzte die Barrikaden nieder, als durch das hintere Eingangstor der Landraider Beta von den Blood Angel Streitkräften angefahren kam und den Chaospredator mit seinen Laserkanonen aufs Korn nahm. Die zurückweichenden Cadianer jubelten, als der Chaospanzer in Flammen aufging. Und als Lemartes mit den Todeskompanisten und dem Sturmtrupp mit den Spungmodulen heranrauschte, setzten die imperialen Soldaten sogar zum Gegenstoß an. Lemartes und die anderen Blood Angels erreichten die Gegner noch bevor sie die Hindernisse überwunden hatten. Inmitten der Stacheldrahtverhaue entbrannte ein heftiger Nahkampf mit den Chaoskriegern des Slaanesh. Einer der Chaoskämpfer legte seinen Plasmawerfer auf die heranfliegenden Marines an. Er erwischte einen der Todeskompanisten, der von dem Plasmageschoss in die Brust getroffen und etliche Meter durch die Luft zurückgeschleudert wurde. Ein anderer Chaosmarine mit schwerem Bolter feuerte auf die heranstürmenden imperialen Soldaten und 3 von denen stürzten zu Boden. Dann war einer vom Sturmtrupp der BA´s heran. Er landete neben den Gegner, feuerte mit seiner Boltpistole in die Seite des Kriegers und hieb ihm mit seinem Kettenschwert nieder. Die Cadianer nahmen den vorwärts fahrenden Landraider als Deckung und rückten wieder zu ihren vormals verlassenen Stellungen, während die Blood Angels trotz zahlenmäßiger Unterlegenheit die feindlichen Marines zurücktrieben. Immer wieder ihre Sprungmodule nutzend kamen Lemartes und seine Männer an den Gegner heran. Einige Cadianer erschossen einen der Chaosmarines, da er durch die plötzlichen Attacken der loyalen Space Marines in ihren roten Rüstungen abgelenkt wurde. Andere hielten stand und erwiderten das Feuer der Cadianer, doch schon bald waren die Blood Angels heran und vernichteten ihr Ziel. Dennoch konnte der Feind nicht völlig vernichtet werden, da auch die Zahl der Sturmtruppler und der Todeskompanisten abnahm. Einer der Sturmmarines explodierte förmlich, als ihn ein Raketengeschoss zerfetzte. Ein anderer starb im Kampf, als er sich gleich auf 4 Gegner stürzte, dabei zwar 2 von ihnen tötete, im Gegenzug aber von den verbliebenen beiden überwältigt wurde. Ein TK-Marine und ein Slaanesh-Krieger durchlöcherten sich mit ihren Boltpistolen gegenseitig. Beide gingen zuckend auf die Knie und gaben sich gleichzeitig den finalen Todesschuß, indem sie sich jeweils eine Boltkugel ins Visier des Servohelms jagten. Als die imperialen Soldaten ihre Stellungen wieder inne hatten, befahl Lemartes wenn auch widerstrebend den Rückzug der verbliebenen Marines. Es waren gerade mal er selbst und 10 Mann, davon 7 Todeskompanisten.

Auch am Haupttor kam der Angriff unter Margattos Befehl ins Stocken, als der Landraider Alpha und die 6 Terminatoren den Eingang versperrten. Die zurückflutenden Cadianer sammelten sich innerhalb der Zitadelle und die Offiziere schickten schnellstmöglich ihre Reserveeinheiten nach vorne. "Aha", rief Margatto aus: "Nun kommt Bewegung in die ollen BA´s. Bis jetzt kämpften sie eher auf dem Arsch sitzend." Der Chaoschampion trieb seine Männer nach vorne. Dann gab er durch sein Interkom den noch zurückgehaltenen beiden Predatoren bescheid und die Panzer setzten sich in Bewegung. Schließlich hatte er nicht mehr so viele Panzer zur Verfügung. Den letzten schickte er mit zum Seiteneingang, um auch dort den Druck auf die Verteidiger zu erhöhen. "Vorwärts, ihr Nichtsnutze", sabberte Margatto. "Wir zerquetschen sie wie reife Früchte." Den vorrückenden Blood Angels schlug hartes Feuer der Chaoskämpfer entgegen. Der Landraider wurde von mehreren Laser- und Raketentreffern erschüttert und auch einen der Terminatoren erwischte ein Laserstrahl, der den Unglücklichen verdampfen ließ. Nur seine Stiefel und Unterschenkelpanzer blieben als rauchige Relikte seines Daseins übrig. Trotz des starken Feuers hielten die beiden taktischen Trupps und die Terminatoren in der letzten Stellung vor dem Haupteingang aus.

Am Seiteneingang brachte sich der letzte taktische Blood Angel Trupp und Veteranensergeant Julius in Position, um die vorrückenden Chaosmarines abzuwehren. Leider waren hier nicht so kampferfahrene imperiale Einheiten postiert, sodass diese schon zurückgetrieben wurden, als die Chaosmarines mit ihrem Angriff noch nicht richtig begonnen hatten. Immerhin kam zu deren Unterstützung noch eine Sentinelschwadron herangestakst, die sich an den Kämpfen gegen die Orks beteiligt hatte. Als sie den Chaosmarines in den Rücken fallen wollten, kam gerade Mordekai mit den Raptoren heran. Die vorrückenden Marines des Slaanesh wurden durch das Multilaserfeuer der Sentinels in ihrem Rücken überrascht und waren verwirrt. Bruder Julius mit seinem Trupp nutzte das aus und trieb seine Brüder und die imperialen Soldaten der leichten Infanterie nach vorne, um wenigstens die hinterste Grabenstellung wieder zu besetzen. Mordekai und die Raptoren machten sich sofort daran, die Sentinels auszuschalten. Ein Raptor mit Melter landete zwischen der Schwadron und schmolz einem Sentinel eines der Laufbeine kaputt, worauf der Läufer zu Boden stürzte. Mordekai nahm einem toten Chaosmarine eine Sprenggranate ab und sprang mit dem Modul auf das Kabinendach des Sentinels, hockte sich hin und warf die scharfe Granate durch eines der Sichtfenster an der Front in die Kabine. Mit Hilfe des Sprungmoduls landete der Chaosgeneral sicher auf der zerschossenen Strasse, bevor die Kabine des Läufers zerbarst. Der letzte der Sentinelschwadron versuchte, zur Zitadelle durchzukommen, wurde aber von einem Raptor und einem Chaosmarine, die beide ihre Plasmawerfer auf den Läufer abfeuerten, zerstört. Mordekai rief: "So, sammelt eure Knochen wieder ein und bringt mich endlich in diese Festung hinein!"

Der Gehilfe des Inquisitors kam abgehetzt in den Kommandoraum gerannt und begann sofort damit, reinigende Gebete aufzusagen und die gepanzerte Stahltür am Eingang mit geheiligtem Wasser zu besprühen. Rusty und der Serge blieben nach ihrem Bericht in der Kommandozentrale, da Nagoda wenigstens ein paar kampferprobte Soldaten hier haben wollte, wenn die feindlichen Kräfte in die Festung eindrangen. Offensichtlich wollte er sich nicht auf seine Stabssoldaten verlassen. Rusty fragte den Gehilfen, was er da mache und dieser sagte es ihm schnell, um darauf sofort weiterzumachen. "Dämonen, he?" fragte Rusty. "Na toll, das setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Warum auch sollte ein beschissener Tag nicht noch beschissener werden." Der Serge verteilte an die Stabssoldaten bessere Waffen, wie Plasmapistolen und -werfer, Granatwerfer, Waffen halt, die etwas mehr Bums haben. Und Nagoda hatte ja auch noch eine Reserve: die Gardisten von Hauptmann Willcox.

Willcox bekam allerdings im Eifer des Durcheinanders in der Festung nicht mit, dass er mit seinen Leuten die Kommandozentrale absichern sollte, sondern war damit beschäftigt, innerhalb der Zitadelle eine zweite Verteidigungslinie aufzubauen. Unterstützt wurde er dabei von Bruder Sanktus, dem ehrwürdigen Cybot der Blood Angels. Er blieb aber eher passiv und stellte sich in die Mitte der Zentrumshalle, sodass auch jeder seinen massiven Stahlkörper sehen konnte. Auf diese Weise verbreitete Bruder Sanktus wieder etwas Zuversicht unter den demoralisierten Soldaten und behielt bei der Gelegenheit sogleich den Haupt- als auch den Seiteneingang im Auge, um sich sofort auf alles zu stürzen, was durch die Tore zu ihm hereinkommen würde, was immer es auch sein möge.

Inzwischen setzten endlich die schweren Landungsschiffe der Blood Angels die Verstärkungstruppen an den Landeplätzen ab. Bruder Mephiston überwachte selbst das Ausladen der schweren Fahrzeuge. Nach und nach waren so der Landraider mit dem Devastortrupp, in den auch er einsteigen würde und die beiden Baal-Predatoren, der Annihilator, die 4 Rhinos mit den taktischen Trupps und die beiden Scouttrupps versammelt.
Lord Dante selbst näherte sich im Thunderhawk zusammen mit seiner Ehrengarde und dem Sturmtrupp aus Idais Kontingent der Stadt. Im 2. Thunderhawk waren Bruder Ignatius mit den 12 Todeskompanisten sowie Saja Idai, die ebenfalls auf die Stadt und die Zitadelle zuhielten. Die beiden Terminatortrupps waren noch auf den Schiffen. Sie würden mit Hilfe von Idai´s Teleportpeilsender zielgenau abgesetzt werden. Der Gegenangriff der Space Marines konnte beginnen.

Der Hexer, abgeschirmt durch die ihn begleitenden Chaosmarines, bewegte sich sicher durch die unteren Festungsgänge weiter nach oben. Die Säuberung der Gänge von möglichen Gegnern überließ er seinen Dämonetten. Einige beherzte Trupps leisteten etwas Widerstand, zogen sich dabei aber nach oben zurück. Die Slaanesh-Weiber kreischten weiterhin durch die Gänge und überraschten dabei viele der Cadianer, die den Rückzug irgendwie verpasst hatten. Melisander kam mit seiner 8 Mann starken Ehrengarde den zurückweichenden Soldaten entgegen. Er machte mit den Marines platz, um die Imperialen durchzulassen. "Vorwärts", sagte er: "In Dreiergruppen!" Ein Heulen und Kreischen hallte ihnen entgegen. An einer Gangkreuzung teilten sie sich auf. Melisander nahm mit 2 Brüdern den Mittelgang, der Veteranensergeant mit 2 weiteren Brüdern den linken Gang, die letzten 3 Blood Angel Ehrengardisten, davon einer mit Melter, hielten sich rechts. Eine der Dämonetten hatte sich etwas zu weit vorgewagt und kam ich rechten Gang auf die Blood Angels zu. Dabei spielte sie Fußball mit einem Kopf, dem sie einen ihrer Opfer abgetrennt hatte. Diesem einen kräftigen Tritt gebend kullerte er den Gang in einer langgezogenen Kurve hinunter und prallte dabei gegen die Außenwand. Die Blood Angels dadurch alarmiert drückten sich an die Innenwand und der Bruder mit dem Melter wechselte in die vorderste Position. Mit angelegter Waffe gingen sie weiter vorwärts und trafen dabei auf die vor sich hinkichernde Dämonin. Ehe sie reagieren konnte, ging der Blood Angel einen Schritt vor in die Mitte des Ganges und feuerte seinen Melter auf sie ab. Grell aufschreiend wurde sie getroffen und ihre rechte obere Körperhälfte verschmorte nach kurzem Aufflammen. Die Dämonin sackte besiegt an der Außenwand herab und nach etwas mehr als 10 Sekunden begannen sich ihre körperlichen Überreste in einem staubigen, dunklen Nebelschleier aufzulösen. Der Space Marine gab seinen Brüder einen Fingerzeig und sie rückten wieder vor. Captain Melisander mit seinen beiden Begleitern traf im Mittelgang hinter einer Ecke auf 4 weitere Dämonenweiber, die gerade die Überreste von 2 Cadianern zerhackten. Der Captain sprang vor und ließ seine Energieaxt zwischen den Dämonen kreisen. Einer zerschlug er den Brustkorb, einer weiteren gab er mit der Linken eine ordentliche Ohrfeige, dass sie gegen die Wand geschleudert wurde.
Der Dritten spaltete er den mutierten, langhaarigen Schädel. Seine Brüder durchbohrten der geohrfeigten den Magen mit ihren Kettenschwertern. Die letzte von ihnen ließ ihre Klingen durch die Luft surren und schrammte dabei über die Servorüstung von Melisander, dabei eine Kerbe hinterlassend. Unbeeindruckt sauste die Axt von Melisander auf die Kämpferin herab, die schnell zurückwich, aber der Captain bückte sich und langte dabei nach vorne, sodass die Axt der Dämonin den Unterschenkel ihres linken Beines spaltete. Das Chaosweib schrie auf und wurde dann von der Boltpistole des Ehrengardisten hinter Melisander durchlöchert, der über die gebückte Gestalt seines Offiziers hinwegschoss. Kurz darauf lösten sie auch diese Leichen im dunklen Nebel auf. Wortlos gingen die Marines weiter. Der Gruppe des Veteranensergeanten kamen auf der linken Seite nur 3 Cadianer entgegen, die einen ihrer verletzten Kameraden mit sich schleppten, der unablässig schmerzhaft brummte. Ihre Bolter fester umklammernd rückten auch diese Blood Angels ins Ungewisse vor.

Ende des 6. Kapitels.
 
KAPITEL 7
Der Dämon im Zentrum

Spiritismus, schwarze Messen. Davon hatte Elisar schon gehört. Nun wurde er allerdings Zeuge einer solchen dunklen Beschwörung, die der bucklige Wembly, im von ihm gezeichneten Magiekreis sitzend begann, durchzuführen. Der Gouverneur hockte gefesselt, wie ein Paket zusammengeschnürt, in dem für ihn vorgesehenen Kreis und musste wortlos aufgrund eines Knebels diese magische Anrufung über sich ergehen lassen. Elisar versuchte möglichst geräuschlos, sein Bein unter einer Deckenplatte hervorzuziehen. Als etwas stärkerer Kampflärm von der Zitadelle herüberschallte, nutzte Elisar die Geräuschkulisse, um mit einem kurzen, kräftigen Ruck sein Bein von der Deckenplatte zu befreien. Ein paar kleinere Betonbröckchen kullerten davon, doch Wembly bemerkte nichts , war er doch voll auf seine Beschwörungsformeln konzentriert. Nun arbeitete sich sein vom Oberkörper verdeckter Arm langsam vorwärts. Die Finger zusammenkrümmend schob er nach und nach den Arm unter seinem Oberkörper hervor.

Margatto trieb inzwischen seine Männer an, den Haupteingang endlich einzunehmen, um dann in die Festung einzudringen. Den Blood Angels schlug hartes Feuer entgegen, wurden Margattos Kräfte doch jetzt von 2 Predatoren unterstützt, die weiterhin das Feuer auf den Landraider und die Space Marines aufrecht erhielten. Die Besatzung des Blood Angel Panzers feuerte mit den Laserkanonen auf die feindlichen Fahrzeuge, doch diese, wohl durch ihren dunklen Gott beschützt, erhielten oft nur unbedeutende Streifschüsse. Der Maschinengeist des Landraiders feuerte unablässig mit der synchronisierten schweren Bolter im Rumpf auf die vorrückenden Chaosmarines. Ein Raketengeschoss, abgefeuert von einem Chaosmarine mit Raketenwerfer sauste über die Köpfe des taktischen Trupps der loyalen Marines hinweg und detonierte hinter ihnen, dabei Schrapnells in die Gegend verteilend. Die imperialen Soldaten zogen sich erneut in die Zitadelle zurück. Margatto verstärkte den Druck auf das Haupttor und deren Stellungen, sodass selbst die Blood Angels gezwungen waren, sich weiter zurückzuziehen. Ein Chaosmarine mit Plasmawerfer rückte auf die Gräben der Blood Angels zu und feuerte auf einen Space Marine, der gerade versuchte, mit seinem Flammenwerfer die Chaoskämpfer zurückzutreiben. Der Krieger ging in die Knie, als ein Feuerball auf ihn zukam und legte auf den Marine an, dessen Feuerstrahl über ihm hinwegschoss und einige Flammen auf seiner Servorüstung tanzen ließ. Das Plasmageschoss traf den Blood Angel in die Brust und ließ in zurücktaumeln. Dabei drehte er sich leicht nach links und erwischte mit seinem Feuerstrahl seine beiden Brüder an seiner Seite, bevor er im Graben zusammenbrach. Der vordere Bruder stand von der Hüfte an bis zum Servohelm in Flammen, der hinter ihm befindliche Marine ignorierte die Flammenspritzer auf seinem rechten Arm und feuerte unaufhörlich weiter. Dank der Servorüstung passierte dem Blood Angel nichts schlimmeres, außer dass er etwas hustete, als er Rauch und Hitze einatmete. Als die Flammen erloschen, war seine zuvor rote Servorüstung etwas angeschwärzt und glänzte nicht mehr so schön. Ein erneuter Vorstoß unter Margattos Führung erreichte den Graben und die Chaosmänner sprangen in den Graben zwischen die Blood Angel Marines, worauf ein kurzes aber heftiges Handgemenge begann. 2 Slaaneshkrieger wurden von Boltgeschossen niedergestreckt, bevor Margatto selbst über deren am Boden liegenden Körper hinweg in den Graben sprang und mit seinem Schwert den ihm am Nächsten stehenden Blood Angel niederstreckte. Die nachfolgenden Chaosmarines übersprangen einfach den mit um sich schlagenden Marines gefüllten Graben hinweg und stürmten auf den Haupteingang zu, wo sich ihnen die 5 verbliebenden Terminatoren entgegenstellten, dabei ihre Sturmbolter abfeuernd. Margatto erspähte gerade den Vet. Serg. des taktischen Trupps der BA´s und säbelte ihm mit seinem Schwert die Bannerstange vom Rückenmodul, da sich der Sergeant unter der heransurrenden Klinge hindurch duckte. Im Gegenzug ließ der Veteran sein Kettenschwert auf den Champion niedersausen und feuerte mit seiner Boltpistole auf ihn. Der Klinge des Kettenschwertes konnte er ausweichen, den Boltgeschossen nicht. 2 prallten an seiner Rüstung ab, die 3. blieb im Brustpanzer stecken. Margatto blieb kurz die Luft weg, dann sabberte er: "Jetzt schick ich dich zu deinem toten Primarchen, dann kannst du ihm den Arsch lecken, harhar..schlürf." Der Sergeant schaute grimmig, dann rief er: "Für Sanguinius!" und deckte den Champion mit weiteren Schlägen ein. Dieser wich einigen Schlägen aus und wehrte die anderen mit seinem Schwert ab. "Füüüür Sangünüus", sabberte Margatto und amte dabei den Sergeanten nach und fuchtelte mit beiden Händen in der Luft herum. Ein Chaosmarine wollte seinem Champion helfen und drängte sich zwischen ihm und dem Blood Angel Truppführer. Der Space Marine drängte diesen zur Seite: "Mach Platz!" Dann surrte das Kettenschwert und der Chaosmarine verlor einen Arm und anschließend seinen Kopf. "Das war aber ganz ungezogen", rief Margatto zum Sergeanten und donnerte seinen Fuß mit einem Sidekick ins Gesicht des Truppführers, der dadurch zurücktaumelten, über eine Leiche stolperte und auf den Rücken fiel. Mit einem geübten Streich seines Schwertes trennte er dem Blood Angel die Hand ab, die das Kettenschwert hielt und obwohl der Space Marine seine Boltpistole erneut auf ihn abfeuerte, konnte er nicht verhindern, dass der Chaoschamp seinem Leben ein Ende setzte. Breitbeinig stand er über der Leiche des Blood Angels und brummte leise: "Uuuhh, bin ich böse aber ich fühl mich guuut." Damit war ein taktischer Trupp ausgelöscht worden und der andere Trupp zog sich, die Bolter abfeuernd hinter die Terminatoren zurück. Der Landraider wollte ebenfalls zurücksetzen, wurde aber durch zwei Treffer der Predatoren lahmgelegt. Eine weitere Explosion zerriß eine der Seitenkuppeln, hervorgerufen durch eine Attacke eines Kämpfers mit einer Melterbombe. Da der Landraider lahmgelegt war, wichen die Chaospanzer nun auf die Seite aus, dessen Seitenkuppel zerstört war und konnten sich dann auf die Terminatoren konzentrieren. Als dann auch noch zwei der Terminatoren fielen, zogen sich die Blood Angels in die Festung zurück. "Na also", rief Margatto aus: "Macht sie platt!"

Am Hintereingang trieben die Chaosmarines ihre imperialen Gegner wieder aus ihren Stellungen. Ordenspriester Lemartes konnte nicht viel mehr tun, als zuzusehen, wie die abtrünnigen Marines die Gräben wieder erreichten und die Cadianer niederschossen, sofern sie nicht vor ihnen zurückwichen. Der einzelne Landraider konnte dort nicht allzu viel ausrichten und setzte daraufhin ebenfalls zum Hintereingang zurück. Lemartes teilte seine Männer dazu ein, den Eingang zu verteidigen, sodass den Imperialen eine sichere Rückzugsmöglichkeit gegeben wurde. Sie bildeten dort eine lebende Mauer und erwarteten so den Ansturm der Chaosmarines. Plötzlich donnerten mehrere Geschosse in die herannahenden Slaaneshkrieger und viele von ihnen riss es von den Beinen. Die beiden Thunderhawks der Blood Angel Entsatztruppen waren eingetroffen und beharkten nun mit ihren Bordgeschützen die Massen der angreifenden Chaoskämpfer. "Jaaa, Baby, das hat wehgetan", brüllte Saja Idai und ließ den Thunder tiefer und langsamer fliegen, damit Ordenspriester Ignatius mit den 12 Todeskompanisten herausspringen konnte. Er selbst sprang ebenfalls heraus, lief ein paar Schritte und aktivierte seinen Teleportpeilsender. Einige Sekunden später blitzte eine grelle Lichtkugel auf, aus welcher der Terminatortrupp heraustrat und kurzerhand das Feuer auf die überraschten Chaos- u. Noisemarines eröffnete, einer von ihnen sogar mit einem Cyclone-Raketenwerfer. Lord Dante flog mit seinem Thunderhawk weiter und auch Idai sprang wieder behände auf seinen Thunderhawk auf, um die Sturmterminatoren am Haupteingang abzusetzen. Lemartes lächelte unter seinem Servohelm und rief begeistert: "Vorwärts, wir greifen sie an!"

Zur gleichen Zeit setzte Mordekai zum entscheidenden Schlag aus, den taktischen Trupp um Bruder Julius am Seiteneingang zu zerschmettern und in die Zitadelle einzudringen. Die Truppen der leichten Infanterie hatten wie Erwarten keine Chance gegen die gepanzerten Chaosmarines, die Raptoren und Mordekai selbst und wurden schnell zerschlagen. Daraufhin zog sich der auf 6 Mann geschrumpfte taktische Trupp zum Seiteneingang zurück. Stetig feuernd erreichten sie das Tor und während sich 3 Brüder ins Gebäude zurückzogen, gaben die 3 anderen ihnen Deckung. Anschließend gaben diese aus dem Tor herausfeuernd ihren Brüdern Deckung. Kaum das diese durch das Tor liefen erreichten auch schon die ersten Raptoren mit ihren Sprungmodulen das Tor und feuerten ihre Waffen in den Eingang hinein ab. Als dann die ersten Raptoren in die Festung eindrangen, kamen auch schon die nachstürmenden Chaosmarines mit Mordekai zusammen heran und drängten in den Eingang.
Bruder Sanktus in seinem Cybotkörper sah am Seiteneingang die 6 Brüder auf sich zukommen, gab Hauptmann Willcox von den Gardisten einen Wink und stampfte auf den Seiteneingang zu, um seine Brüder des taktischen Trupps zu unterstützen. Willcox ließ 2 Gardistentrupps zu den Blood Angels aufrücken, um ihnen etwas zu helfen, beorderte die anderen aber hinter die Verteidigungsstellung am Treppenaufgang der Haupthalle. Konzentriertes Feuer des Blood Angel Trupps und des Cybots mit seinen an den Armen angebrachten Sturmboltern schlug den eindringenden Raptoren entgegen, von denen 4 im Feuer zusammenbrachen. Ein Raptor schnappte sich den Flammenwerfer seines gefallenen Kameraden und setzte 3 der Gardisten in Brand, die daraufhin schreiend und brennend in der Halle umherliefen. Dann folgten auch schon einige Chaosmarines mit ihren Boltern, trieben die Gardisten zurück und setzten mit Bolterfeuer einen der Blood Angels außer Gefecht. Bruder Sanktus sprang vor und schnappte sich den Raptor mit dem Flammenwerfer, brach ihm das Rückgrat und schmetterte ihn gegen die Wand, worauf sein Sprungmodul von der Rüstung sprang und ohne ihn durch die Halle zischte, dabei wilde Kapriolen in der Luft schlagend. Der Cybot holte mit seinem Kampfarm aus und schmetterte einem Chaoskämpfer seinen Servohelm in den Brustkorb, sodass dieser vollständig im Brustpanzer des Unglücklichen verschwand, bevor er tot zusammenbrach. Mordekai legte über seine Kämpfer hinweg mit seiner Plasmapistole auf den Cybot an und schüttelte ihn mit einem Treffer am Panzer des Sarkophags kräftig durch, dann rief er seinen Raptorchampion zu sich, während die anderen Chaosmarines weiter in die Halle vorrückten.

Elisar hatte es inzwischen geschafft, seinen Arm unter seinem Oberkörper hervorzuziehen und beobachtete dabei mit seinem Auge die Beschwörung von Wembly, dessen Sprache mittlerweile nur noch als unbestimmte, gurgelnde Laute zu vernehmen war. Elisar traute seinem Auge nicht, als er im mittleren Beschwörungskreis einen wabernden rosa Nebel ausmachen konnte, der sich langsam innerhalb des Kreises zum Rand und nach oben ausbreitete. Ein seltsames Summen und Knistern erfüllte den Raum und im Beschwörungskreis war eine neblige Säule entstanden, worauf Wembly verstummte. Innerhalb des Nebels war schemenhaft ein riesiger Kopf zu erkennen, dessen Form aber durch den Nebel verzerrt wurde und daher nur zu erahnen war. "Ich danke dir, großer Slaanesh, Hüter aller Geheimnisse, das du das Flehen deines dir ewig treuen Dieners erhört hast", sagte Wembly feierlich zur Nebelsäule. "Schweig, Unwürdiger", donnerte eine schnarrende Stimme, bei deren Klang Wembly unweigerlich zusammenzuckte. Dem gefesselten Gouverneur erging es nicht anders. "Wenn einer meiner persönlichen Favoriten hier nicht durch seine Kämpfe meine Aufmerksamkeit auf diesen Brocken im All gelenkt hätte, würde ich mir gar nicht die Mühe machen. Also, sprich, was ist dein Begehr?" Wembly faltete die Hände und spielte nervös mit seinen Fingern. "Nun", begann er: "Wir wissen doch beide, das Mordekai wohl nicht in diesem Kampf bestehen wird. Wenn doch, Glückwunsch und ich sage meinen Dank, mein Gebieter. Was ist aber, wenn er scheitert? In diesem Fall kann ich euch weiterhin die Herrschaft Slaaneshs auf diesem Planeten garantieren. Versteckt unter den Augen eurer Feinde." Wembly wartete einen Augenblick eine mögliche Reaktion auf seine Worte ab, doch nichts passierte. "Dies kann ich euch garantieren, wenn ihr mit die Gestalt und das Aussehen des Gouverneurs dieses Planeten gebt, den ich hier als Opfer für euch im Gegenzug habe." "Er belustigt mich! Wahrlich, ein gewagter Plan", antwortete die Stimme: " ..und darum sei dein Wunsch gewährt." Ein rauchiger Arm erschien aus der Nebelsäule heraus und schoss auf Wembly zu, der in einem rauchigen Umhang gehüllt wurde. Der bucklige Diener wollte noch etwas sagen, doch die Worte erstarben in seinem Mund. Er zuckte zusammen, krümmte sich anscheinend vor Schmerzen und sank auf die Knie. Er riß sich die Kleider vom Leib und seine Haut warf blasen, als sie sich veränderte. Auch der Gouverneur schrie auf, lösten sich plötzlich seine Fesseln auf und er begann ebenfalls, sich die Kleider vom Leib zu reißen. Elisar machte sich bereit, aufzuspringen. Der Rauch um Wembly verzog sich. Elisar sprang plötzlich auf, Betonbröckchen flogen durch die Gegend, als er sich aufrichtete und nach der Boltpistole im Halfter des toten Raptors griff. Plötzlich stutzte er. Wo war der Bucklige hin? Im Raum standen 2 Gouverneure, nackt, zwischen ihnen die dämonische Nebelsäule und Elisar, Sergeant der Blood Angels, schwer angeschlagen, mit zuckender Gesichtshälfte, flackerndem Auge und die Wörter: "Bei Sanguinius", auf den Lippen.

Der Thunderhawk mit Captain Saja Idai an Bord umrundete die Zitadelle und gelangte zum Haupteingang. Dort drückte sich die Masse der Chaosmarines gegen das Haupttor und begann damit, in die Festung einzudringen. Idai ließ sich wieder absetzen und aktivierte erneut seinen Teleportpeilsender, der die Sturmterminatoren auf der Bildfläche erscheinen ließ. Diese gingen gegen die Chaoskräfte vor, indem sie sich in den Nahkampf mit den abtrünnigen Marines stürzten, um nicht von den beiden Predatoren unter Beschuss zu geraten. Idai rannte los und hechtete wieder in den knapp über dem Boden schwebenden Thunderhawk. Einer der Chaospanzer feuerte mit seiner Laserkanone auf den schweren Gleiter, verfehlte ihn aber, da er in dem Moment gerade wieder abhob. "OK, das wär´s", sagte Idai zu den Piloten. "Bringt mich jetzt aufs Dach der Zitadelle."

Lord Dante erreichte mit dem schweren Gleiter den Bereich um den Seiteneingang und konnte beobachten, wie sich die Massen der Chaosmarines durch den Eingang in die Festung zwängten, dabei gedeckt durch einen Chaospredator. Der Ordensführer mit seiner Ehrengarde und der Sturmtrupp setzten sich mit Hilfe ihrer Sprungmodule im Flug des Thunderhawks von diesem ab und griffen den Predator an. Einer der Sturmmarines landete auf dem Turm des Panzers und sprengte mit einer Granate die Turmlucke auf. Ein anderen Bruder, der neben dem Panzer gelandet war, machte eine Melterbombe scharf und warf sie seinem Bruder auf dem Turm zu, der sie geschickt auffing und durch die Luke des Turms ins Innere des Fahrzeugs fallen ließ. Daraufhin sprang er vom Panzer weg, dem dann eine heftige Explosion den Turm mit der synchronisierten Laserkanone vom Rumpf schleuderte und mit einem lauten Krachen hinter dem Panzer aufschlug. Einige Chaosmarines, durch die Explosion aufmerksam geworden, wandten sich dem neuen Gegner hinter ihnen zu und empfingen die Blood Angels um Lord Dante mit einem Hagel aus Bolt- und Schallgeschossen, während sich die Raptoren, in der Festung ohnehin in ihrer Bewegung eingeschränkt, an die Sturmmarines und die Ehrengarde heranmachten.

Am Haupttor wurden die wenigen Blood Angels von der Masse der Chaosmarines einfach weggedrückt. In der Haupthalle vor der Gardistenstellung bildeten sie eine Kampflinie, war doch das Gerücht bereits zu ihnen durchgedrungen, dass die Entsatztruppen eingetroffen seien. Margatto trieb mit seinem zweihändigen Schwert einen taktischen Marine vor sich her und erspähte dabei seinen Gebieter Mordekai, wie er auf seinen Raptorchampion einredete. Dieser wurde von den Chaosmarines abgeschirmt, die sowohl im Nahkampf als auch im Fernkampf die Blood Angels zurückdrängten. Nur Bruder Sanktus in seinem Cybot-Körper stemmte sich wie ein Fels in der Brandung ihnen entgegen. Ein gewaltiger Rundumschlag von ihm fällte gleich 3 der Chaoskämpfer von den Beinen, die regungslos zu seinen Füssen danieder sanken. Im Kampfgetümmel konnte Mordekai ungestört seine Beschwörungslitaneien herunterbeten, um den Dämon aus seinem Raptorchamp herauszulocken. Der Champion war tatsächlich ein Besessener, ein weiterer Gunstbeweis vom Hüter der Geheimnisse an seinen persönlichen Favoriten. Und nun begann sich der Raptorführer zu verändern.

Im gleichen Augenblick schrie der verzerrte Kopf in der rosa leuchtenden Nebelsäule überrascht auf, wollte er sich doch das von Wembly vorbereitete Opfer holen. Nun wurde er aber von den begonnenen Beschwörungen Mordekais daran gehindert und gezwungen, den Ort des Geschehens hier zu verlassen, um sich im Körper des Raptors zu manifestieren. Die Nebelsäule begann wie wild zu rotieren, bevor sie in sich zusammenbrach. Ein merkwürdiger, betörender Duft breitete sich im ganzen Raum aus und Elisar stand jetzt vor den beiden Exemplaren des Gouverneurs und sein Blick wanderte von einem der Zwillinge zum anderen und wieder zurück. Beide Gestalten begannen zur gleichen Zeit auf ihn einzureden und versuchten ihn, mit allen redegewandten Mitteln davon zu überzeugen, dass jeder von ihnen der einzig wahre Gouverneur und der andere ein Betrüger und Doppelgänger sei. Elisar war verwirrt. Was sollte er tun? Er hatte den Gouverneur nur zwei Mal gesehen: bei seiner Ankunft hier, als die Blood Angels von ihm begrüßt wurden und bei seiner Abreise zur Konferenz, wo er ja wohl offensichtlich nicht angekommen war. Sein Kopf schmerzte. Keine Zeit für langwidrige Entscheidungen. Er musste eine Lösung finden. Er war ein Blood Angel, verdammt noch mal. Er war Elitesoldat. Ein Soldat betrachtet die Dinge einfach, also brauchte er eine einfache Lösung.....und Elisar traf eine Entscheidung.

Der Raptorchampion wurde förmlich zerfetzt, als der Dämon des Slaanesh aus ihm herauswuchs. Der Dämon überragte mit seiner enormen Gestalt alle Kämpfer in der Halle, einschließlich des Blood Angel Cybots. Bruder Sanktus hielt in der Bewegung inne, dabei hatte er einen toten Chaosmarine zwischen den Cybotarmen hängen. Mordekai deutete auf den rotgepanzerten Läufer und kreischte ein unbekanntes Wort in der Dämonensprache. Der große Dämon setzte sich in Bewegung und lief auf den Cybot zu. Bruder Sanktus ließ den schlaffen Körper des toten Marines fallen und stampfte ebenfalls vorwärts. "Sanguinius, gib mir Kraft", murmelte Bruder Sanktus und prallte auf die riesige Warpgestalt. Da der Cybot beschäftigt war, konnten die Chaosmarines mit Mordekai weiter vorrücken und rannten gegen die Stellung der Gardisten unter Hauptmann Willcox an. Margatto übernahm den Nahkampf gegen die Blood Angel Marines und was sich von den Imperialen gegen ihn zu stellen traute.

Inzwischen kam auch die Streitmacht um Mephiston in ihren gepanzerten Fahrzeugen durch die Strassen der Stadt Blutgrat zum Vorplatz der Zitadelle, dessen Platz einem grausamen Schlachtfeld glich. Als sie die beiden Chaospredatoren erspähten, warfen die Besatzungen der Rhinos ihre Turbolader an, um die Entfernung zwischen sich und dem Eingang der Zitadelle möglichst schnell zu überwinden. Die Panzer, die es vorher noch schafften, einen der Sturmtermies zu grillen, wandten sich den heranrumpelnden Rhinos zu. Einer der Panzer drehte seinen Turm und nahm eines der Rhinos unter Feuer, welches die ersten Gräben überfuhr und traf es an der Kettenpanzerung, die sofort dahinschmolz. Durch die Panzerung durch brannte sich der Laserstrahl und beschädigte die Panzerkette, worauf aufgrund der rotierenden Ketten Teile davon durch die Luft wirbelten. Der getroffenen Transportpanzer drehte sich daraufhin auf der beschädigten Stelle und war damit lahmgelegt. Der taktische Trupp stieg sofort aus und ging hinter dem Rhino in Deckung. Mephistons Landraider erreichte nun ebenfalls den Vorplatz, schwenkte leicht nach rechts ein, um den nachfolgenden Predator und dem Baal-Panzer Platz zu machen und richtete sich auf die beiden Chaospanzer aus. Diese nahmen bereits das nächste heranrasende Rhino unter Feuer. Beide Schüsse verfehlten das Rhino nur knapp, zerstörten aber den Sturmbolter auf dem Dach des Transportpanzers. Die anderen beiden Rhinos hüllten sich in eine Nebelwolke ein, was dem Blood Angel Predator allerdings die Sicht auf die feindlichen Panzer nahm und ihn zur Änderung seiner Position zwang. Der Landraider allerdings, in seiner Sicht nicht eingeschränkt, schoss seine beiden synchronisierten Laserkanonen auf einen der Chaospanzer ab und traf ihn voll. Die Explosion war gewaltig. Der Panzerturm wurde vom Rumpf gesprengt und stieg mehrere Meter nach oben, bevor er wieder nach unten auf das brennende Wrack prallte. Glühende Metallteile wurden durch die Luft geschleudert und verteilten sich in der näheren Umgebung. Das größte Stück war der Rest einer Seitenkuppel, das auf den anderen Chaospredator prallte, über den Turm hinwegkullerte und hinter dem Panzer in einem der Gräben verschwand. Der verbliebene Feindpanzer schoss mit seiner synchronisierten Laserkanone im Turm und einer Kanone aus der Seitenkuppel auf den Landraider, wobei der schwere Bolter im Rumpf zerstört wurde. Die beiden durch eine Nebelwand getarnten Rhinos durchbrachen diese und näherten sich schnell den Pulk von Kämpfern am Haupteingang. So wurde die Sicht für den Blood Angel Predator wieder frei, der nun den letzten Chaospanzer anvisierte. Der erste Treffer schüttelte die Besatzung durch. Der zweite Treffer betäubte sie. Die verbliebenen 3 Rhinos hatten nun freie Bahn und bretterten über die letzten Hindernisse, um kurz vor dem Marinepulk am Haupttor anzuhalten und die taktischen Trupps aussteigen zu lassen. Sie stürzten sich sofort auf die abtrünnigen Marines und unterstützten so die Sturmterminatoren, die nun ihrerseits die Chaosmarines in die Festung drückten, wie zuvor die Slaanesh-Kämpfer die Blood Angels. Die Panzer brachten sich in Position, um den letzten feindlichen Panzer den Rest zu geben. Ein weiterer Volltreffer ließ den Treibstofftank des Panzers explodieren und Flammen schossen aus den verschiedenen Öffnungen des Gefährts, während drinnen die Besatzung langsam geröstet wurde und zu kleinen Klumpen zusammenschmorte. Mephiston stieg aus seinem Landraider, begleitet von den Devastoren, deren Einsatz nunmehr, da die Panzer vernichtet waren, nicht unbedingt von Nöten war. Er ließ sie wieder einsteigen und beorderte den Baal-Predator zusammen mit den Devastoren im Landraider zum Hintereingang. Er selbst schloss sich den 4 taktischen Trupps an und verstärkte den Druck auf die Chaosmarines am Haupttor.

X-Zeit: -5.34.23

Mittlerweile hatte auch der Hexer mit seinen Dämonetten mitbekommen, dass ein harter Gegner in den unteren Gängen aufgetaucht war, der seinen Marines und Dämonen gefährlich werden konnte, nämlich Melisander und seine Ehrengarde. Darum bereitete der Hexer einen Hinterhalt vor, der zumindest eine der 3 Gruppen vernichten sollte. Während 5 Chaosmarines sich auf die Lauer legten, ging ein weiterer Marine mit 2 Dämonetten in einen der Gänge, um die dort befindlichen Blood Angels in die Falle zu locken und zwar den linken. Somit trafen die beiden Dämonetten und der Marine auf den Veteranensergeanten der Ehrengarde und 2 seiner Brüder. Die Blood Angels rückten langsam vor. Sobald der Chaosmarine sie sehen konnte, eröffnete er das Feuer mit seinem Bolter, wich daraufhin aber sofort wieder zurück. Hinter ihm kicherten die Slaanesh-Weiber. Der Bruder mit dem Bolter im Anschlag ging nach vorne, gefolgt vom Sergeanten und dem letzten Bruder, die beide mit Kettenschwert und Boltpistole, sowie Fragmentgranaten bewaffnet waren. Der Sergeant meinte: "Das wird mir jetzt aber zu bunt. Beim nächsten Feuerstoß rücken wir zügig vor und erledigen sie." Dieser ließ auch nicht lange auf sich warten. Der Chaosmarine ging kurz vor, jagte einige Kugeln durch seinen Bolter und wollte sich daraufhin wieder zurückziehen, aber der Blood Angel Marine an der Spitze der drei erwiderte das Feuer und rückte, den anderen beiden Deckung gebend, schnell vor. Hinter dem Chaoskämpfer sprangen plötzlich die beiden Dämonetten nach vorne und stellten sich dem Sergeant in den Weg, der die Schläge der einen mit dem Kettenschwert abfing und die andere mit seiner Boltpistole empfing. Diese wand sich aber geschickt und flink, das die Kugeln ihren Körper verfehlten. Die Marines mit den Boltern schossen, was das Magazin hergab aufeinander, das Funken von Querschlägern an den Wänden und den Rüstungen aufsprühten. Eine der Lampen der spärlichen Deckenbeleuchtung zerplatzte, getroffen von einer Boltkugel. Mehrere Kugeln schlugen in die Rüstungen der beiden Elitekrieger und ließen sie durch die Wucht des Aufpralls zurücktaumeln. Der Sergeant der Ehrengarde schlug auf eine der Dämonetten ein, die ihrerseits seine Schläge mit ihrer Waffe und der Hornklinge ihres linken Arms parieren konnte. Wütend feuerte er wieder seine Pistole auf sie ab, doch die Dämonin drehte ihren mit 2 Hörnern deformierten Kopf beiseite, sodass die Kugel nur einige Zähne ihres ekligen Gebisses zerschlug und eine tiefe Furche über ihre Wange zog. Mit einem wilden Hieb ihrer Klinge versuchte sie, die Kehle des Sergeanten zu treffen, dieser wich aber zurück und zersäbelte seinerseits ihre Hornklinge mit seinem surrenden Kettenschwert. Die physikalischen Gesetze schienen nicht für die Dämonen zu gelten, denn die zweite Dämonin bewegte sich auf allen Vieren an der Wand und der Gangdecke entlang und kroch so über die Blood Angels hinweg in deren Rücken, um sich dort auf den hintersten Space Marine fallen zu lassen. Das hätte sie lieber nicht tun sollen, denn der rote Marine spießte die Dämonin noch im Fallen mit seinem Kettenschwert auf, während ihre Klingen über seine Servorüstung schrammten. Der Chaosmarine hatte nunmehr sein Magazin leergeschossen und stürmte auf den Blood Angel zu. Dieser war so gerissen, eine Kugel in seinem Magazin zurück zu behalten und legte nun auf den heranstürmenden Chaoskrieger an, dem er mit einem gezielten Schuss in den Kopf durch eines der Helmaugen niederstreckte. Der letzten Dämonin im Kampf mit dem Sergeanten gelang es, ihre Klinge in die linke Armbeuge des Veteranen zu rammen und ihn so zu verletzen, bevor auch sie ihre dunkle Seele verlor. Der Sergeant presste schmerzhaft die Lippen zusammen, als er die Klinge aus der Armbeuge zog. Mit einem leisen Klirren fiel sie auf den steinernen Boden des Ganges. Die Blood Angel Ehrengardisten nickten sich wortlos gegenseitig zu und rückten durch den Gang weiter vor, bis sie an einen Vorraum gelangten, indem mehrere tote Cadianer lagen. Dort ereilte sie ihr Schicksal in Form der auf sie lauernden Chaosmarines, die geduckt hinter einigen Kisten und einer Mauerecke mit schussbereiten Waffen auf sie warteten, bis sie im Vorraum standen. Dann schnellten sie plötzlich hoch und eröffneten das Feuer auf die Ehrengardisten. Der Bruder mit dem Bolter wurde förmlich von den Kugeln durchsiebt, trotz seiner Servorüstung und brach zusammen. Dem Sergeanten der Ehrengarde flogen ebenfalls die Kugeln aus den feindlichen Boltern um die Ohren. Sein Banner wurde zerlöchert und mehrere Kugeln drangen in die Oberschenkel und den Brustpanzer und er sank auf die Knie. Weitere Geschossen durchtrennten die Bannerstange und ließen einige Stücke seines Ehrenzeichens auf dem Schulterpanzer abplatzen. Als eine Kugel in seinen Hals eindrang, war es aus mit ihm und er fiel auf den Rücken. Der letzte Bruder der Gruppe starrte auf die toten Augen seines Veteranensergeanten und erwiderte das Bolterfeuer mit seiner Pistole, während er wütend vorstürmte, dabei sein Kettenschwert schwingend. Im Lauf warf er die Pistole beiseite, nahm eine Fragmentgranate und warf sie auf die Gegner, um sie aus ihrer Deckung zu treiben. Dies gelang ihm auch und er stürzte sich auf den ersten Gegner, dem er seinen Bolter aus den Händen schlug, um ihn anschließend mit einem gezielten Hieb den Kopf von den Schultern zu trennen. Dann trafen 2 Boltgeschossen seinen goldenen Helm und er wurde zurückgerissen. Weitere Geschossen folgten, drangen in Brust, Arm und Unterleib, worauf dieser Bruder seinen letzten Atemzug tat, bevor er an der Wand herunterrutschte. Dort sitzend streckte er die Beine von sich und war tot. Die Chaosmarines rückten weiter vor, auf der Suche nach ihrem nächsten Opfer.

Elisar hatte seine Entscheidung gefällt und nahm die Boltpistole hoch. Langsam legte er sie auf den Gouverneur an, der seinerseits große Augen machte. "Sie machen einen großen Feh....", mehr bekam er nicht heraus, als die Kugel in seine Stirn oberhalb der Nasenwurzel eindrang und die halbe Schädelplatte am Hinterkopf zerfetzte. Mit verdrehten Augen stürzte der unbekleidete, echte Gouverneur nach hinten und blieb reglos auf dem marmornen Boden liegen. Das dies der echte gewesen war, konnte Elisar allerdings nicht wissen. "Bravo", rief der andere Gouverneur (ehemals Wembly) aus. "Damit habt ihr diesen Kultistenzauberer erledigt. Nun können wir zusammen alles wieder in Ordnung bringen." Elisar drehte sich, die Boltpistole im Anschlag zur anderen Gestalt um. "Irrtum", antwortete er. "Wir befinden uns im Kampf gegen das Chaos. Ich habe nicht die Zeit und die Kompetenz herauszufinden, ob sie der echte oder der falsche Gouverneur sind." Dabei machte der Blood Angel einen Schritt auf den Nackten vor ihm zu. "Um zu verhindern, dass das Chaos weiteres Unheil hier verursacht, erschieße ich euch einfach beide. Ende der Diskussion!" "Häh? Das könnt ich ni..." rief der falsche Gouverneur aus und bekam ebenfalls eine Kugel in den Kopf. Er riss dabei beide Arme hoch und machte eine merkwürdige Tanzbewegung im Beschwörungskreis, bevor er zur Seite kippte und mit dem Kopf auf dem Marmorboden aufschlug. Elisar hörte mehrere aufgeregte Stimmen im Treppenaufgang, blinzelte mehrmals mit seinem Auge und machte sich bereit, die Kultisten zu empfangen.

Der Thunderhawk schwebte auf das Dach der Zitadelle zu und Saja Idai machte sich bereit, aus dem Schweber zu springen, dabei sah er durch die geöffnete Tür einen Mönch oder Priester auf dem Landeplatz stehen. "Ah, das Empfangskomitee", murmelte er. Ungeduldig tänzelte Makith Kabal von einem Bein auf das andere. Wurde aber auch Zeit, das endlich jemand hier landete. Die verdammten Landspeeder ließen sich einfach nicht blicken. Der Thunder wirbelte reichlich Staub vom Dach der Zitadelle auf, als Saja Idai heraussprang und auf dem Landeplatz stand. Der merkwürdige Mönch kam auch sofort mit wehender Robe, die Kapuze glitt ihm vom Kopf, auf ihn zugeeilt. "Ich bin Makith Kabal vom Ordo Malleus. Im Namen der Inqusition des Imperators befehle ich sie, mich von hier zu evakuieren." Eine Hand des Mönchs verschwand unter seinem Gewand und grimmig schaute er auf den Blood Angel Captain, der langsam auf ihn zukam. "Immer mit der Ruhe. Erstmal müssen wir für euch die Karre aus dem Dreck ziehen, sprich das Chaos zerschlagen, also tretet beiseite." Das hatte ihm noch gefehlt. Ein Inquisitor. Ausgerechnet ein Inquisitor, dachte Idai. Gerade denen hatte er doch sein Schicksal zu verdanken. Seine Familie wurde aus fadenscheinigen Gründen damals von der Inquisition gejagt und ausgelöscht. Nur er konnte den Häschern des Ordo Malleus entkommen. "Halt", rief Kabal. "Ihr werdet mich von hier fortbringen und meine Autorität nicht in Frage stellen, verstanden?" Dabei hielt der Mönch den Space Marine mit ausgestrecktem Arm und erhobener Hand vor der Brust auf. "Verdammter Pfaffe, Ihr werdet...", entgegnete Idai und verstummte schlagartig, denn der Inquisitormönch zauberte aus seinem Gewand eine Plasmapistole, die er nun auf ihn gerichtet hielt. "Ihr werdet gehorchen, im Namen des Imperators!" Kabal winkte mit der Pistole zum Thunderhawk hinter dem Captain. "Also los, bewegt euch", sagte Kabal zu ihm.

Am Hintereingang trieben Ordenspriester Ignatius und Lemartes mit ihren Todeskompanisten und dem Terminatortrupp die feindlichen Marines vor sich her. Wer sich nicht zurückzog und das waren sehr viele dieser Slaanesh-Anhänger, wurde niedergemacht. Die Noise-Marines wehrten sich nach Leibeskräften und zerfetzten einen der Terminatoren mit ihren Schallwaffen, bevor sie von den Cyclone-Raketenwerfer vernichtet wurden, den einer der Terminatoren auf den Schultern seiner rot schimmernden Rüstung trug. Die Terminatoren und Bruder Ignatius verfolgten die zurückweichenden Chaosmarines in Richtung der Todeskompanisten und der letzten beiden Strummarines um Bruder Lemartes. Einige durchbrachen diesen Ring und versuchten, sich in Richtung der Stadtgebäude zurück zu ziehen, doch der zur Verstärkung eintreffende Baal-Predator und der Landraider nahmen die Verfolgung auf und vernichteten die kleine Gruppe noch weit vor den ersten Gebäuderuinen. Die Todeskompanisten hackten sich gnadenlos durch die Reihen der Chaoskämpfer und Bruder Ignatius stand ihnen in nichts nach. Schon stürzte er sich auf 2 weitere Gegner, die sich ihrerseits schon auf den Nahkampf zu freuen schienen. Mit gezückten Nahkampfwaffen erwarteten sie den Ordenspriester, der den ersten mit einer geschickten Drehung und einem gezielten Hieb seiner Energiewaffe an den Kopf ausschaltete. Der zweite griff an und schlug mit seinem Kettenschwert dem Priester die Boltpistole aus der Hand, während er mit der anderen Hand den Waffenarm von Ignatius ergriff und kraftvoll festhielt. Das gleiche tat der Ordenspriester mit dem Slaanesh-Anhänger und beide rangen nun so aneinander geklammert darum, den anderen zu Fall zu bringen. Der Chaoskämpfer begann, dem Ordenspriester sein Knie in den Unterleib zu rammen und bekam so fast die Oberhand, als plötzlich Lemartes hinter ihm auftauchte und dem Unglücklichen seine Waffe in den gepanzerten Rücken unterhalb des Rückenmoduls steckte, sodass dieser tot zusammenbrach. Ignatius und Lemartes sahen sich kurz durch ihre Servohelme an, nickten sich gegenseitig zu und wandten sich erneut zu ihren zahlreichen Gegnern.

Die Haupthalle war nunmehr überfüllt von Chaosmarines. Im Zentrum rangen der Blood Angel Cybot und der Slaanesh-Dämon miteinander. Die Überlebenden von Melisanders taktischen Trupps zogen sich zu Willcox seinen Gardisten zurück, verfolgt von den chaosanhängenden Marines, dem Champion Margatto und ihrem Anführer Mordekai.

Oberstleutnant Nagoda konnte im Hauptquartier auf den Bildschirmen, die das Innere der Festung zeigten sehen, wie sich die Blood Angels innerhalb der Festung zur Auffangstellung der Gardisten zurückbewegten. "Schätze, die klopfen bald an unsere Tür", bemerkte Rusty. Der Sergeant mit seinem verbundenen Gesicht lehnte mit verschränkten Armen über der Brust an der Wand, neben sich einen Melter. Die Stabssoldaten schauten ebenfalls gebannt auf die verschiedenen Bildschirme. Der Inquisitionsgehilfe von Kabal stand hinter dem Holotisch und murmelte ständig Litaneien zur Festigung des Glaubens. Der Eingang zum gepanzerten Raum war mittlerweile von den Männern mit Tischen, Stühlen, Tafeln, einer ausgehängten Verbindungstür und anderen Sachen verbarrikadiert worden. Einem kampferfahrenen, voll bewaffneten Chaosmarine würden diesen Hindernisse aber nicht aufhalten oder zumindest nicht lange. Nagoda wusste es, der Sergeant wusste es und Rusty ebenfalls. Die Stabssoldaten klammerten sich an die Hoffnung, dass die Blood Angel Einheiten rechtzeitig in die Festung zu ihnen durchstoßen würden, um sie zu retten. Nagoda sagte nichts und Rusty würde sich hüten, ihnen diese Hoffnung zu nehmen. Also blieb er ruhig und begann langsam, seinen Granatwerfer mit Munition zu bestücken. Leise begann er, einen archaischen Song zu singen, den er noch aus seiner Kindheit kannte: "We are live in a yellow submarine...."

Der Kampf in der Haupthalle nahm inzwischen an Härte zu. Bruder Sanktus im Cybot schlug dem Dämon seine Energiefaust in die Seite. Der Dämon knickte kurz ein, griff dann aber selber zu und zerfetzte den anderen Nahkampfarm des Cybots, worauf Sanktus ordentlich durchgeschüttelt wurde. Ein weiterer Hieb riß dem Cybot den Nebelwerfer vom Sarkophag, der scheppernd gegen die Hallenwand krachte. Die Chaosmarines brachen derweil in die Stellung der Gardisten ein. Mordekai rückte selbst vor, als plötzlich einer der verbliebenen Terminatoren vor ihm stand und mit seiner Energiefaust ausholte. Mordekai zückte seine Plasmapistole und zerschoss ihm den Servohelm, dessen Servostückchen, Knochensplitter und Hirnbröckchen sich im Raum verteilten. Einen Blutstrahl aus dem Hals verspritzend brach der Elitekrieger zusammen. Auch Margatto ließ sich nicht aufhalten. Mit seinem zweihändigen Energieschwert säbelte er gerade 2 Gardisten nieder, als sich ihm ein Blood Angel entgegenstellte. Mit einem bajonettbesetzten Bolter ging er auf den Champion los und versuchte, ihn im Gesicht zu treffen. Der Kämpfer ging leicht in die Knie und drehte seinen Kopf beiseite, so verpasste die Klinge sein Gesicht knapp. Margatto ließ seine Energieklinge nach oben schnellen und durchtrennte dabei den Bolter des Space Marines, dessen vordere Hälfte auf den leichenbedeckten Boden fiel. Der folgende tödliche Hieb ließ die Klinge des Schwertes von der Schulter bis zum Brustkorb der Servorüstung eindringen und beendete das Leben des Bruders. "Ihr seid alle mein!" schlürfte der Slaanesh-Champion und stürmte weiter vorwärts.

Idai und Kabal bestiegen den auf sie wartenden Thunderhawk der Blood Angels. "Laßt euch ja keine Dummheit einfallen", meinte der Inquisitor zum Captain und dieser gab den Befehl, abzuheben. Senkrecht stieg der schwere Gleiter des Ordens nach oben. "Wollt ihr nicht endlich die Luke schließen?" fragte Makith. "Wieso? Bekommt euch die frische Luft nicht?" frozzelte Saja Idai und ließ sich viel Zeit, auf die Luke zuzugehen, dabei hielt er sich sein rotes, für Space Marines untypisches Barett auf dem Kopf fest. Der Mönch beäugte argwöhnisch den Blood Angel Captain, als ihm jetzt erst die Stoffteile an Lenden und Schulter des Marines auffielen. Aufmerksam sah er sich das Muster des Stoffes an und fragte dann: "Sagt mal, woher habt ihr diesen Stoff?" Idai zog die Augenbrauen zusammen und fragte ebenfalls, warum er dies wissen wolle. "Wenn ich mich recht erinnere, ist dies das Muster des Clans Sutherland, der seinerzeit in Verbindung mit dem Clan MacKenzie stand, der von der Inquisition wegen seinen Beziehungen zu Außerirdischen ausgelöscht wurde." Idai hielt in der Bewegung inne und bemerkte: "Was zur Folge hatte, dass der Clan Sutherland ebenfalls von euch verurteilt und verfolgt wurde." Dies bestätigte Kabal. "Genauso ist es. Ich war seinerzeit mit der Auslöschung der Familie Sutherland beauftragt. Also, woher habt ihr diesen Stoff? Damals ist uns einer von ihnen entkommen und vielleicht könnt ihr mich auf seine Spur bringen, dann will ich von eurer Widerspenstigkeit hier absehen." Saja Idai begann, breit zu grinsen und ließ dabei die spitzen Augenzähne als Zeichen des Sanguinius sehen. "Sagen wir mal so, ich habe sie geerbt!" Kabal riss überrascht die Augen weit auf. "Geerbt? Das würde ja heißen, ....", stammelte der Mönch. "...dass ich dieser Entkommene bin. Ja, ich bin der letzte des Clans Sutherland!" rief Idai laut aus und schnellte nach vorne. Dabei entriss er dem verdutzten Inquisitionsmönch die Plasmapistole aus der Hand, als dieser zurückwich. "Ihr ward das also damals!" entwich es aus Kabals Mund. "Ja, wahrhaftig und ich habe es mir nicht träumen lassen, denjenigen mal in die Hände zu bekommen, der dieses Unglück über meine Familie und mich selbst gebracht hat. Bei Gott und dem Jesusmenschen. Gepriesen sei der Herr...." Kabal wich soweit es die Wände der Kammer zuließen zurück. "Ihr wagt es nicht, mich anzurühren, oder die Faust des Imperators wird euch zerschmettern, Ketzer!" Er fletschte dabei die Zähne. "Von wegen die Faust des Imperators, voher werdet ihr meine Faust spüren." Ein, zwei schnelle Schritte des Marines und er war heran, griff sich den Mönch und zerrte ihn zur immer noch offenen Ausstiegsluke. "Die Faust des Imperators ist übermächtig. Ihr könnt ihr nicht entkommen!" rief der Inquisitor als er im harten Griff des Blood Angels zappelte. "Wißt ihr was?" fragte Idai den Mönch scheinheilig. "Ich werde euch doch evakuieren und wünsche euch einen guten Flug!" Dann packte Saja Idai den Inquisitor des Imperators Makith Kabal fester, hob ihn etwas hoch und warf ihn durch die Luke des Thunderhawks nach draußen. Mit einem grell tönenden Schrei fiel Kabal in die Tiefe auf die Ruinen der Stadt Blutgrat zu und sein Körper bohrte sich fast einen Meter in die durch die Kämpfe brüchige Asphaltdecke der Strassen von Blutgrat. Idai zeigte mit dem Daumen nach unten und deutete so den Piloten des Thunderhawks, wieder auf dem Dach der Zitadelle zu landen.

Der Kampf zwischen Bruder Sanktus und dem Slaanesh-Dämon näherte sich seinem finalen Ende. Beide rangen miteinander und der Dämon schleuderte den Cybot von sich, doch Sanktus konnte den Schwung abfangen und fiel nicht. An Ermangelung einer geeigneten Waffe schnappte sich der Dämon einen toten Chaosmarine an den Beinen und nutzte ihn wie einen Dreschflegel. Weit ausholend schlug er auf den schwer gepanzerten Elitekrieger des Blood Angel Ordens ein, dabei löste sich der Servohelm von der Leiche und sprang vom Sarkophag des Cybots quer durch die Halle davon. Ein weiterer kräftiger Tritt gegen die Front des Kriegers ließ ihn nach hinten taumeln. Sein schwerer Fuß zerquetschte einen toten Gardisten. Um nicht umzustürzen, hielt sich Sanktus mit seinem funktionstüchtigen Arm an der Wand der Halle fest. Der Dämon nutzte die Gelegenheit und griff in die Streben des zerstörten Arms, riss ihn herum und schleuderte den Cybot gegen die Wand. Der Sarkophag drückte sich in den Beton hinein und etliche kleinere Brocken lösten sich, als der Cybot sich von der Wand abstieß. Der Dämon entwandt sich geschickt dem Zugriffsversuch des Cybots und schlug seinerseits wieder mit der Leiche des Chaosmarines in seinen Händen zu. Dieser Schlag war so gewaltig, dass der Oberkörper sich vom Bein des Marines löste, an dem der Dämon ihn festgehalten hatte. Der riesige Dämon schaute verdutzt auf das zerfetzte Bein des Chaosmarines in seinen Händen und hielt es vor sein schimmerndes Gesicht. Dann fletschte er die Zähne und warf das Bein lässig über seine Schulter nach hinten. Vom Schlag des Dämons in die Knie gezwungen kam der Cybot gerade wieder hoch, als die Warpgestalt laut brüllend auf ihn zugerannt kam. Wie ein Football-Spieler rammte der Dämon die Brustpartie des Sarkophags und schleuderte so den ehrwürdigen Bruder von den stählernen Beinen. Beide krachten auf den Hallenboden, dabei die Körper der Gefallenen unter sich zu blutigen Brei zermalmend. Der agile Dämon war schneller wieder auf den Beinen als der schwerfällige Stahlkoloss. So griff der Dämon erneut zu, schleuderte den schweren Körper des Cybots hoch und ließ ihn wieder mit dem Rücken auf den Hallenboden fallen. Durch den Aufprall betäubt war der Elitekrieger nun machtlos und dem Dämon ausgeliefert. Mit seiner krallenbewehrten Hand riß der Dämon die Brustplatte vom Sarkophag und schleuderte sie wie ein Frisbee durch die geräumige Weite der Haupthalle über die Köpfe der hereinbrechenden Blood Angel Marines am Haupteingang hinweg. Danach nahm er einen krallenbewehrten Fuß hoch und drang mit einem kraftvollen Tritt in die Brustkammer des Cybotkörpers ein. So endete das ehrwürdige Leben des Bruder Sanktus, der seinen Platz in der Halle der Gefallenen des Ordens einnehmen würde, wo er ein leuchtendes Beispiel für Mut und Tapferkeit für die Anwärter des Ordens abgeben würde. Zu Ehren des Primarchen Sanguinius.

Lord Dante schaute entsetzt auf die rauchigen Überreste des ehrwürdigen Bruder Sanktus, nachdem er 2 Chaosmarines mit seiner Energiewaffe gefällt hatte. Die ihn begleitenden Ehrengardisten und Sturmmarines arbeiteten sich ebenfalls durch die Reihen der Abtrünnigen. Langsam begannen diese, sich vor ihnen zurückzuziehen und sich ihrem vordringenden Anführer anzuschliessen. Auch Mephiston hatte am Haupteingang keine allzu schweren Probleme, seine taktischen Marines und Sturmterminatoren vorwärts zu bringen. Doch für die Gardisten um Hauptmann Willcox wurde die Lage wirklich brenzlig.

Am Hintereingang zeichnete sich eine Niederlage für die von den Todeskompanisten umzingelten Chaosmarines ab. Lemartes hielt sich jetzt etwas zurück und überließ es den Todeskompanie-Marines, dem Gegner den Rest zu geben. Einige von ihnen hatten sich wirklich nicht mehr unter Kontrolle und brüllten aus Leibeskräften und heulten und wetterten, während sie auf die Slaanesh-Anhänger einschlugen. Wie wilde Berserker, ihre Umgebung nicht mehr wahrnehmend, hauten sie auf die Überreste der besiegten Chaosmarines ein. Auch diese Gegner wollten sich nicht ergeben und schlugen auf die Blood Angels ein. Die letzten beiden Sturmmarines des Ordens wurden überwältigt, und ein verrückter Chaosmarine sprengte sich und einen Terminator mit einer Melterbombe in die Luft. Der Ring der schwarzgefärbten Blood Angels wurde immer enger. Jeder Ausbruchsversuch seitens des Gegners endete in den Energiefäusten der Terminatoren oder den Kettenschwertern der todgeweihten Brüder unter der Leitung von Ordenspriester Lemartes und Ignatius. Die Devastoren sicherten die Umgebung des Hintereingangs ab. Der Baal-Predator und die beiden Landraider drehten ihre Runden und einer der Landraider machte sich auf den Weg zum Seiteneingang, auf der Suche nach einem potentiellen Gegner. Den letzten der Slaaneshmarines schlugen die Todeskompanisten in Stücke und trennten ihm den Kopf ab, den sie auf eine Stange eines Stacheldrahthindernisses aufspießten und inmitten ihres Pulks in die Höhe hielten. Dabei brüllten sie so laut, dass es quer über das Schlachtfeld bis zu den Häuserruinen herüberhallte: „Sanguinius, Sanguinius,Sanguinius!“ Lemartes und Ignatius standen sich gegenüber und Lemartes wollte Meldung über das Interkom in seinem Servohelm abgeben, doch er bekam keine Verbindung zum Hauptquartier und zu Captain Melisander.

Elisar wartete hinter dem Eingang des Raumes und hörte, wie die Kultisten die Treppe hinauf hasteten. In der einen Hand die Boltpistole des toten Raptors, in der anderen eine Laserpistole, die er in den Sachen des einen toten echten oder unechten Gouverneurs gefunden hatte, ging er ins Treppenhaus und eröffnete das Feuer auf die heraufkommenden Gestalten. 5 Kultisten kamen die Stufen herauf. Bevor sie wußten, was los war, fielen die ersten 3 dem Feuer von Sergeant Elisar zum Opfer und stürzten auf die Stufen herab. Die letzten beiden schossen ihre Lasergewehre gegen ihn ab, doch die Strahlen der Waffen konnten die Servorüstung nicht durchdringen. Durch die herunterkullernden Leichen ihrer Gefährten aus dem Tritt gebracht, verfehlten die weiteren Schüsse der beiden Kultisten die Gestalt von Elisar völlig. Die Boltpistole war leergeschossen und der Sergeant ließ sie nutzlos fallen. Mit der Laserpistole im Anschlag schritt er die Stufen herab auf die beiden Kultisten zu. Ruhig zielend legte er auf den ersten an, brauchte alledings 3 Schüsse, bis er ihn endgültig erledigte. Tja, mit einem kaputten Auge zielt es sich wohl nicht so gut, das räumliche Sehen war eingschränkt. Der letzte Kultist warf die Laserwaffe weg und griff über seine Schulter nach einer Schrotflinte, die in einem Halfter auf seinem Rücken steckte. Er konnte die Waffe noch durchladen, zum Schuß kam er nicht mehr. Elisar war über ihm und bohrte die beiden Finger seiner verletzten Hand in die Augenhöhlen des Verräters. So den Schädel des Unglücklichen im festen Griff vollzog er einen kräftigen Dreh zur Seite und dem Mann wurde zusätzlich sein Genick gebrochen. Er zerrte die Leiche des Mannes nach vorne und schnappte sich die Schrotflinte. „Mal sehen, wer hier noch so herumläuft“, murmelte er und machte sich an den Abstieg zur Haupthalle des Palastes.

Seine Aufgabe war es, die eingehenden Nachrichten weiterzugeben. So konnte er sehen, wie Lemartes eine Verbindung zum HQ bzw. zu Captain Melisander herstellen wollte, also kappte er kurzerhand die Verbindung. Dann aktivierte er einen Störsender und brachte ihn verdeckt an einem der Kontrollpulte an. Bis jetzt hatte er noch keine Gelegenheit gehabt. Aber jetzt, wo alle so aufgeregt waren, da die Lage innerhalb der Zitadelle nicht mehr so rosig war, konnte er für den Slaanesh-Kult unbemerkt agieren. Sie hatten ja keine Ahnung.....

Saja Idai ging die Gänge der oberen Etagen der Zitadelle entlang auf der Suche nach dem Hauptquartier. In den Gängen lagen viele verwundete Soldaten, betreut durch etliche Sanitäter aus verschiedenen Einheiten. Ein Leutnant kam auf ihn zu. "Sir, wir müssen die Verwundeten unbedingt von hier wegbringen." Idai überlegte kurz: "Bringen sie die Männer nach oben auf den Landeplatz. Dort wartet mein Thunderhawk. Er soll sie zu den Landeplätzen bringen, die von meinen Scouts geschützt sind. Beeilen sie sich!" Dann ließ er sich noch den Weg zum Hauptquartier erklären und stiefelte los. Die Männer würden schon alleine klarkommen.

Die Männer reagierten sehr nervös, als sie Geräusche vor den verbarrikadierten Stahltür vernahmen. Deutlich war zu hören, wie sich jemand an der Schalttafel im Gang zu schaffen machte. Die Stabssoldaten schnappten sich ihre Waffen und legten auf den Eingang an. Der Sergeant nahm seinen Melter auf und Rusty entsicherte den Granatwerfer. Nagoda machte seine Plasmapistole scharf und stützte sich am Holotisch ab, als plötzlich die Stahltürflügel auseinander fuhren. "Verdammt noch mal, was ist den hier los?" hörten sie eine Stimme brüllen. "Nicht feuern", rief Nagoda schnell und die Männer entspannten sich etwas. Dann krachten auch schon einige Stühle von der improvisierten Barrikade herab. "Gott und der Jesusmensch, schafft dieses Zeug beiseite, sonst wird sich hier noch einer umbringen", rief der Blood Angel am Eingang und rumpelte dabei durch die Möbelstücke durch. "Als ich von hier fort ging, war noch alles halbwegs in Ordnung", schimpfte der Barett tragende Marine. "Kaum bin ich ne Woche nicht da, schon geht hier alles den Bach runter." Dabei befreite er sich mühsam von einem Stufenhocker, der sich an seinem Bein verfangen hatte. "Saja Idai, Captain der Blood Angels", stellte Idai sich vor. "Will vielleicht mal jemand hier Meldung machen?" brummte er ungehalten. Einer der Stabssoldaten, der ihm am nächsten stand, nahm sofort Haltung an. "Hauptquartier unter Befehl von Oberstleutnant Nagoda. Wir bereiten uns auf die Verteidigung gegen die eingedrungenen Chaosmarines vor. Deshalb die verbarrikadierte Tür." "Aha, vielen Dank Soldat, darf ich auch mal was sagen?" "Natürlich, Sir, ich dachte nur...." Idai winkte ab. "Ach, hören sie auf zu denken. Gedanken sind keine Lichter und Ärsche keine Gesichter." Dabei trat der Blood Angel weiter in den Raum hinein. "Hier herrscht ja das totale Chaos und Dämonen sind auch da, hab ich gehört. Wo sind eigentlich die Inquisitoren wenn man sie braucht? Nicht da, verstecken sich irgendwo, aber einmal wegen einer ausserirdischen Grippe gehustet oder mit Weltraumherpes infiziert, schon hat man sie alle am Arsch!" Idai war so richtig in Fahrt und inspizierte zwischendurch die verschiedenen Anzeigetafeln. Dann trat der Gehilfe Kabals vor: "Ich bin Bruder Vittorio, Gehilfe des Inquisitors." "Ich bin Oberstleutnant Nagoda, derzeitiger Befehlshaber der imperialen Truppenverbände", stellte sich auch Nagoda vor. "Ah, endlich ein fähiger Offizier, wie ich hoffe, dieser Oberst Steiner war ja inkompetent, mit Verlaub gesagt." Idai beobachtete die Bildschirme, die das Geschehen in der Haupthalle zeigten, "und das war noch geprahlt." (Siehe Kapitel 1)

Willcox hatte Mühe, seine Männer zusammenzuhalten, denn der Druck der vorgehenden Chaosmarines wurde immer größer. Er stand selbst inmitten seiner Leute und ihm flogen die Boltgeschosse nur so um die Ohren. Einige Kugeln jaulten als Querschläger davon, eine andere Kugel schlug in seine Plattenrüstung ein. Er stöhnte kurz auf: "Uff, das wird einen blauen Fleck geben." Schon rissen weitere Geschossen zwei seiner Männer von den Beinen. Willcox schaute sich kurz um, ob die nächste Stellung mit den Maschinenkanonen soweit war. Tatsächlich, die Männer des 7. Regiments hatten 3 Maschinenkanonen hinter ihnen im Gang aufgestellt. "OK, Männer, zurück bis hinter die Kanonen", rief der Hauptmann. Das ließen sich die Gardisten nicht zweimal sagen. Mit schnellen Schritten zogen sich die Soldaten hinter den schweren Waffen, die im Gang aufgebaut waren, zurück. Nur noch 2 taktische Marines der ursprünglichen Blood Angel Besatzung waren noch bei ihnen: Sergeant Julius und Bruder Proximus. Zusammen mit einigen Gardisten, die mit Melter und Plasmawerfer bewaffnet waren, hielten sie die vorrückenden Chaosmarines auf Abstand, sodass es den anderen Männern möglich war, hinter den Maschinenkanonen Stellung zu beziehen. Julius rief: "Los, Jungs, im Laufschritt!" dann drehten sie sich um und hasteten zu den anderen weiter hinten im Gang. Daraufhin trieb Margatto seine Männer nach vorne. Als die letzten Verteidiger hinter der Auffangstellung waren, feuerten die schweren Waffen auf die herannahenden Slaanesh-Kämpfer. Margatto fluchte und drückte sich gegen die Stahlwand, während 3 Chaosmarines von den Geschossen der Maschinenkanonen durchlöchert wurden und zu Boden gingen. Die Marines duckten sich, während über ihren Köpfen die Geschosse durch die Luft schwirrten. Mordekai nahm seine um den Hals hängende Ikone in die Hände und begann mit den Beschwörungsformeln. Er brauchte dringend Verstärkung und wo bleibt dieser verfluchte Hexer eigentlich?

Der Hexer war auf dem Weg durch die unterirdischen Gänge unterhalb der Zitadelle nach oben. Es wurde Zeit, dass er sich seinem Führer anschloss, doch diese Gänge waren sehr weitläufig. Abgeschirmt durch seine Dämonetten und 4 Chaosmarines waren sie auf der Suche nach dem Aufgang. Die anderen Marines hatte er zurückgelassen, um sich mit den verfolgenden Blood Angels zu beschäftigen. Sie erreichten einen weiteren Vorraum, indem an den Wänden Überwachungskameras angebracht worden waren. Ein kurzer Ruck mit seinem Kopf und eine der Dämonetten kroch über die Wände zu den beiden Kameras und machte sie unbrauchbar. Das sie kommen, wussten sie ohnehin, aber sie brauchten ihre Stärke nicht zu wissen. Beim weiteren Vorrücken erreichten sie einen Lastaufzug. Der Hexer hielt es allerdings für keine gute Idee, diesen zu benutzen. Weiter hinten hatte er Kisten mit Sprengstoff ausgemacht, die ließ er jetzt bringen, um sie in den Aufzug zu platzieren und mit einem Zeitzünder versehen. Die Marines stapelten die Kisten im Lastenaufzug und machten sie zur Sprengung scharf. Dann startete der Hexer den Aufzug und drückte die 3 für den 3. Stock. Die Türen schlossen sich und der Aufzug setzte sich in Bewegung. Der Hexer grinste über sein weißes Gesicht: „Ein bisschen Spass muß sein.....“

Elisar kam inzwischen in der Haupthalle des Palastes an und übersah die aufgetürmten Leichen der Gefallen. Auch entdeckte er die Mitglieder seines Trupps unter den Toten. Langsam ging er die Stufen der steinernen Treppe hinunter und gelangte in den Vorraum der Eingangshalle, wo er die toten Körper von Bruder Moses und Bruder Mento erspähte. Durch die Bewegung kam sein Kreislauf wieder in Schwung, was auch bedeutete, das mehr Blut aus seinen Wunden im Gesicht und am Kopf sickerte. Ächzend setzte er sich an den unteren Stufen nieder, neben der Leiche von Bruder Mento und löste den Servohelm von der Rüstung des Toten. „Ich hasse die Dinger, aber du wirst ihn nicht mehr brauchen, Bruder.“ Um die Wunden an seinem Kopf zu behandeln, entnahm er dem Medipack des toten Marines einen Wundschaum, der beim Auftragen die Blutung stillt und die Wunden provisorisch verschließt. Danach setzte er den Servohelm auf. Nun konnte er durch die Verbesserungen im Helm besser durch sein verbliebenes Auge sehen. Schussbereit legte er die Schrotflinte des Kultisen über seine Knie, als am Eingang einige Gestalten auftauchten. Elisar schrak hoch, entspannte sich aber sofort wieder. Die Gestalten entpuppten sich als Scouts der Blood Angels in Begleitung eines Apothecarius, der auch sofort seine Arbeit aufnahm und den Fortbestand der Gensaat sicherte, indem er entsprechende Proben aus den Leichnamen der gefallenen Brüder entnahm. Auch wenn es Elisar nicht gefiel, nur so konnte sein Orden überleben. Die Scouts mussten ihm auf die Beine helfen, denn mittlerweile machten sich auch die Schmerzen am Bein bemerkbar, aber das war bedeutungslos, denn sein Orden würde ihn wieder aufpäppeln. Er würde ein bionisches Auge erhalten und eine verstärkte Schädeldecke und schon konnte er wieder seine Aufgaben erfüllen. Für Sanguinius.

Ende des 7. Kapitels
 
Kapitel 8
..ein Fraß für die Würmer

Der Slaanesh-Dämon richtete sich in der Haupthalle zu voller Größe auf und brüllte seine Verachtung über die Menschen in einem infernalischen Schrei heraus. Dann ging er auf die Blood Angels zu und fällte mit einem kräftigen Hieb seiner Klaue einen der rotgerüsteten Elitekämpfer des Ordens, worauf dieser gegen die Betonwand der Halle krachte und sich dabei das Rückgrat brach. Mephiston und die anderen taktischen Marines wichen dem Dämon aus und arbeiteten sich weiter auf die sich zurückziehenden Chaoskrieger zu. "Nehmt euch die Abtrünnigen vor", rief Lord Dante aus. "Die Sturmterminatoren zu mir!" Diese kamen an ihren Ordensobersten heran und gruppierten sich um die goldene Gestalt. "Und jetzt, Dämon, nimm dir einen Gegner vor, der deiner würdig ist!" provozierte Dante die Warpgestalt. Der Dämon wirbelte herum und konzentrierte sich auf den Kämpfer in der goldenen Rüstung inmitten der Sturmterminatoren, der es gewagt hatte, ihn herauszufordern. Seine Pupillen wurden enger, er fletschte erneut die spitzen Zähne, seine Klauen öffneten und schlossen sich unablässig. Dann grummelte seine tiefe Bassstimme durch die Halle: "DDDDAAANNNTTTEEEEEEEEEEEEEEEE!!!"

Ordenspriester Lemartes sprach zu seinem Bruder Ignatius: "Gehe du mit den Brüdern in die Zitadelle, um zu helfen, wo es nötig ist. Ich werde mit 3 Brüdern mit Hilfe ihrer Sprungmodule zum Hauptquartier hochsetzen, vielleicht sind dort schon Gegner eingedrungen." "So sei es, Bruder", antwortete Ignatius und gab den Todeskompanisten und Terminatoren einen Wink. Kurz darauf betrat die Gruppe um Ignatius die Zitadelle durch den Hintereingang, während Lemartes sich mit 3 der Todeskompanie über die Aussenmauern zur hoch oben zu erkennenden Balustrade des Balkons am Hauptquartier hocharbeitete.

Captain Melisander wartete inzwischen an einer Gangkreuzung auf die beiden Gruppen seiner Ehrengarde, die er losgeschickt hatte, den Hexer und die Dämonetten aufzuspüren (siehe Kapitel 6). Er schaute sich während der Wartezeit die zurückgelassenen Leichen der Cadianer an, die diese Slaanesh-Brut niedergemetzelt hatte. 5 Cadianer hatten es nur bis zu dieser Kreuzung geschafft, bevor sie von den Dämonetten eingeholt wurden. Ein Cadianer hing aufgespießt mit seinem Bajonett besetzten Lasergewehr an der Wand des Ganges, dabei ragte das Gewehr in den Gang hinein, die Füße hingen etwa 20 cm über dem Boden. Ein weiterer Soldat saß, rücklings an die Wand gelehnt, da und hatte seinen Kopf in den Händen haltend auf dem Schoß. 2 Leichen lagen mit gebrochenen Gliedmaßen, wie man unschwer an den wilden Verrenkungen erkennen konnte, in einem der abzweigenden Gänge. Der letzte wurde offensichtlich in Stücke gehackt und sauber aufgeschichtet. Erst der Rumpf, dann schichtweise Beine, Arme und obenauf der Kopf, aus dessen Mund das abgetrennte Glied des Mannes herausragte. Anscheinend hatten die Dämonetten einen merkwürdigen Sinn für Humor. Als Geräusche in Form von Schritten aus einem der Gänge hallten, sprang Melisander auf und nahm seine Energieaxt in beide Hände. Doch es war die 3er-Gruppe mit dem Melter, die nunmehr zu ihrem Captain aufschloss. Als sie sicher sein konnten, dass die Gruppe um den Veteranensergeanten wohl nicht mehr kommen würde, nahmen sie die Suche wieder auf.
Irgendwo mussten sie ja sein, dachte Melisander, als eine gewaltige Explosion zu hören war.

Der Servitor war gerade auf den Weg nach unten, um die Reparatur an einem Leman Russ Panzer zu beenden. Er war nur in der Waffenkammer gewesen, um einen schweren Bolter zu holen, den er noch einzubauen hatte, als er die Geräusche des hochfahrenden Lastenaufzugs wahrnahm. Normalerweise bestand die Anweisung, die Lastenaufzüge während anhaltender Kampfhandlungen nicht zu benutzen. Unter ihm konnte er die Kampfgeräusche hören, die die Versuche der Gegner kennzeichneten, weiter in die Festung vorzudringen. Als der Lastenaufzug seine Etage erreicht hatte, stoppte er. Der Servitor setzte den schweren Bolter mit seinem bionischen Arm ab, als sich die Türen des Aufzugs öffneten. Sein künstliches Auge fuhr die Okularlinsen aus. Was hatten denn die Munitions- oder Sprengstoffkisten hier zu suchen? Wo waren die Arbeiter? Er machte zwei Schritte in den Aufzug hinein, als er die Apparatur an einer Kiste ausmachte. Er trat näher heran und fuhr einige Werkzeuge aus seinem anderen bionischen Arm heraus, die sich aufgeregt drehten. Erschrocken erkannte der Servitor den Zündmechanismus, wählte schnell einen Greifer aus seinem Werkzeugsatz und versuchte, den Mechanismus von der Kiste zu reißen, doch es war zu spät. Die Explosion riss ihn in tausend Stücke. Eine mächtige Druckwelle arbeitete sich durch den Aufzugsschacht nach unten und oben und eine Feuerwand glitt durch den Gang in der Etage.

Die Stabssoldaten im Hauptquartier duckten sich und Rusty, der es sich auf einen der Stühle bequem gemacht hatte, fiel fast nach hinten über. Der Sergeant grunzte irgendwas und schnappte sich seinen Melter. Nagoda und Idai schauten auf die Bildschirme, von denen einige schwarz waren oder dieses Krisselbild zeigten. Die Inquisitionssoldaten sprangen ebenfalls auf und Makiths Gehilfe zog die Kapuze seiner Kutte über seinen kahlen Schädel. "Das kam von oben", rief einer. "Nee, das war unter uns", rief ein anderer. "Redet nicht wie alte Waschweiber", fuhr Idai sie an. "Solange hier nichts durch die Tür kommen will ist alles außerhalb dieses Raumes für euch auf dem Mond, verstanden? Was ist eigentlich mit den Comverbindungen?" fragte Idai. Ein Stabssoldat ging zu seinem Terminal, drückte einige Tasten und schüttelte den Kopf. "Noch immer keine Verbindung möglich." Saja Idai kam auf ihn zu: "Ach, laß mich mal, das gibt's ja gar nicht." Der Blood Angel Captain setzte sich ans Terminal und tippte etwas grob auf die Tastatur, zog dann am Kabel herum und brummte leise vor sich hin. "Scheiß Technik!" Ungehalten darüber, dass auch er keine Verbindung hinbekam, schlug er mit der geschützten Faust auf den Tisch, dass es krachte. Dabei fiel allerdings der Störsender des Kultisten unterhalb des Tisches herunter und hatte so keinen Kontakt mehr zu den Leitungen. Prompt war auch wieder eine Verbindung da, zumindest zu den Truppen ausserhalb der Zitadelle und zur Haupthalle. "Na sieh mal einer an, die Frösche haben ja doch Haare", meinte Idai und Nagoda schaute irritiert.

General Mordekai hatte seine dunklen Beschwörungen beendet und legte seine Ikone auf den Boden. Kurz darauf breitete sich eine Warpblase im Gang aus, aus der dann 36 Dämonetten des Slaanesh erschienen. "Vorwärts, meine Kinder", rief Mordekai: "..bereitet mir den Weg!" Die Dämonetten stürmten heulend und kreischend den Gang entlang auf die Stellung der Gardisten zu, die sofort das Feuer mit ihren Maschinenkanonen eröffneten. Vier, fünf, dann sechs Dämonetten wurden von den Kugeln durchsiebt, bevor sie die schweren Waffen erreichten. Sie stürzten sich auf die Soldaten und streckten sie nieder. Willcox, durch das Auftauchen der Dämonetten verwirrt, rief seinen Männer zu, sich zurückzuziehen. Erneut trieben die Dämonetten, diesmal die von Mordekai, die imperialen Soldaten durch die Gänge vor sich her. Der Weg nach unten war ihnen verwehrt, so zog sich Willcox nach oben zurück. Er hastete die Stufen des Treppenhauses empor und erreichte die Etage mit dem Hauptquartier. Seine Männer versuchten, den Gegner am Treppenhaus aufzuhalten, indem sie mehrere Handgranaten die Treppen hinunterkullern ließen. Weitere 4 Dämonetten lösten sich nach ihrem Tod im Nebel auf. Doch den Slaanesh-Weibern dicht auf folgten die Chaosmarines, die im Laufschritt die Stufen erklommen und mit den paar Gardisten dort kurzen Prozess machten. In der unmittelbaren Nähe des Hauptquartiers hatten die Soldaten eine automatische Kanone aufgestellt. Willcox hastete mit seinen letzten 50 Mann hinter die Kanone und ließ sie scharf machen. Dann zog er sich zur nächsten Etage zurück. Die automatische Kanone auf Lafette begann sofort mit der Abtastung des Ganges und eröffnete das Dauerfeuer, als es mit den Sensoren die Dämonetten und die Chaosmarines ausmachte. 2 Dämonetten schafften es nicht, rechtzeitig an den Wänden hochzuklettern und sich über die Decke des Ganges zu schlängeln. Die hinter ihnen befindlichen Marines wurden ebenfalls niedergemäht. Margatto warf sich auf den Boden und bekam einen Streifschuss am linken Arm ab. Mordekai war durchaus bereit, die Dämonetten zu opfern, nicht aber seine treuen Marines. Also gingen die Dämonetten weiter vor, doch keine der Warpgestalten erreichte die Autokanone. Sie alle wurden zerfetzt und lösten sich letztendlich im Nebel auf. Die Autokanone verstummte allerdings, denn sie hatte ihre komplette Munition, über 300 Schuss, verbraucht. Nun war der Weg für Mordekai frei.

Die Insassen des gepanzerten HQ-Raumes konnten das unaufhörliche Belfern der Autokanone gedämpft durch die dicke Stahltür hören. Die Stabssoldaten wurden langsam nervös, wenn sie es ohnehin nicht schon waren. "Los, Männer", befahl Nagoda. "In Position!" "Verdammte Scheiße, die sind einfach nicht aufzuhalten, hört euch das an", greint einer der Soldaten. Rusty und der Sergeant mit seinem vermummten Gesicht aufgrund des Wundverbandes sahen sich wortlos an, dann zuckte der Sergeant mit den Achseln. Rusty schnaufte verächtlich. "Ihr seid ja alle wahnsinnig", murmelte er, worauf Idai erwiderte: "Na, dann bin ich ja in passender Gesellschaft, was?" Idai stellte sich zwischen dem Sergeant und Rusty und zog 2 Plasmapistolen aus seinen Halftern. "Der Imperator sagt, mich kriegt er hier schon wieder heraus, aber ihr", dabei zwinkerte Idai Rusty hämisch zu: "..ihr seid im Arsch!" Dann lachte er aus vollem Halse. "Hahahaha!" Rusty machte dicke Backen und lud den Granatwerfer durch.

Mephiston nahm inzwischen mit den taktischen Trupps die Verfolgung der Chaosmarines durch die Gänge der Zitadelle auf. Nachzügler wurden erbarmungslos niedergemacht. Manchmal blieb eine kleinere Gruppe von Slaanesh-Marines zurück, um den Rückzug oder Vormarsch, wie auch immer, zu decken. Nach kurzem aber heftigem Nahkampfgefecht wurden die Abtrünnigen überwältigt. Der Munitionsvorrat der Chaosmarines neigte sich nämlich dem Ende entgegen. Da tauchten plötzlich aus einem Seitengang, der zu einem Treppenaufgang führte, einige Dämonetten auf, die sich sofort auf die Blood Angels um Magister Mephiston stürzten. Der Oberscriptor selbst wurde von 2 Dämonetten zugleich angegriffen. Die eine hatte 2 Hörner auf dem Kopf, wobei ein Horn wie eine Lanze aus ihrer Stirn ragte und war ansonsten leicht gepanzert. Die andere hatte einen nackten Oberkörper und ihre nicht weniger als 3 schweren, nebeneinander sitzenden Brüste wippten im Takt ihrer Schritte. Mephiston unbeeindruckt ob solcher Reize wirbelte mit seinem Energieschwert durch die Luft und fing ihre Attacken mit Leichtigkeit eines geübten und kampferfahrenen Marines ab. Dann ergriff er mit seiner linken Hand die Gehörnte und schleuderte sie herum zu den anderen Marines, die sich ihrer annahmen. Gleichzeitig wirbelte erneut sein Schwert herum und er spießte die andere Dämonette, ihre mittlere Brust durchbohrend, auf. Sie hauchte ihr dämonisches Leben am ausgestreckten Schwertarm des Scriptors aus, als Mephiston den Chaoshexer erspähte, der am Treppenaufgang stand und ihn hasserfüllt beobachtete. "Es gibt die Zeit des Gebetes und es gibt die Zeit des Kampfes...", sagte Mephiston. "...und nun ist die Zeit des Kampfes!" beendete der Hexer den Satz und zog sein Energieschwert.

„Dante“, rief der Dämon: „schon wieder ihr. Es wird Zeit, dass ihr endlich eurem Schöpfer gegenüber steht.“ Der Dämon griff an und schnappte sich einen der Sturmterminatoren, der nicht schnell genug ausweichen konnte. Mit seinem Energieklauenpaar versuchte er noch, die riesige Gestalt zu treffen, doch der Dämon war zu agil für ihn. Mit beiden Klauen griff er zu und hielt den Unglücklichen vor der breiten Brust. Dann zog er an beiden Enden und riß den Krieger des Ordens in der Mitte entzwei. Der Oberkörper und die Beine flogen an die gegenüberliegenden Wände und prallten auf den blutigen Boden. Die anderen Sturmtermies griffen nun ebenfalls an und hauten mit ihren Energieklauen und ihren Energiehämmern auf ihn ein. Ein Tritt des Dämons beförderte einen der Terminatoren von den Beinen, er rappelte sich aber baldigst wieder auf. Dante fluchte, denn in dem Gewimmel konnte er nicht seine Infernopistole einsetzen, ohne Gefahr zu laufen, einen seiner Ordensbrüder zu treffen. Ein Terminator entging dem tödlichen Hieb des Dämons nur aufgrund seines Sturmschildes. Dennoch war der Hieb so stark, dass der Blood Angel benommen am Boden liegenblieb. Einer von Lord Dantes Ehrengarde versuchte sein Glück und sprang dem Dämon mit Hilfe seines Sprungmoduls in den Nacken. Mit seinem Kettenschwert wollte er dem Riesen seine Kehle durchschneiden. Doch der Dämon griff einfach mit der Klaue hinter sich, riß den Unglücklichen von seiner Schulter herab und warf ihn mit solcher Wucht aus dem Seiteneingang, dass er noch mindestens 4 weitere Meter außerhalb der Zitadelle durch die Luft flog und einem Apothecari vor die mit weißer Servorüstung geschützten Füße fiel. Abgelenkt durch den Ehrengardisten nutzte Dante die Möglichkeit, näher an den Dämon heranzukommen und schlug mit seiner Energiewaffe zu. Der Slaanesh-Dämon hatte dies aber bemerkt und fing den Schlag mit seiner Klaue ab, unterschätzte aber die Wirkung der Energiewaffe, was ihm 2 seiner Finger kostete. Einen rosanen Schwall eines merkwürdigen Nebels ausstoßend übersprang der Dämon zwei herannahende Sturmterminatoren und landete hinter ihnen. Dante war kurz verwirrt und feuerte seine Infernopistole in den rosa Nebel ab, traf aber nur die Decke der Haupthalle, von der auch einige faustgroße Betonbrocken herunterfielen. Mit beiden Klauen zugreifend, schnappte der Dämon sich die beiden Terminatoren und stieß ihre Servohelme aneinander, worauf diese benommen zu Boden gingen. Ein weiterer Ehrengardist feuerte seine Plasmapistole auf den Dämon ab und traf ihn an der Schulter. Dieser zuckte kurz zurück, schnappte sich einen der benommenen Terminatoren und warf ihn auf den Gardisten, der aber gerade noch mit seinem Sprungmodul ausweichen konnte, mit dem goldenen Helm allerdings dabei an die Decke stieß, die Kontrolle verlor und durch die Halle sauste. Der Dämon allerdings blutete aus der Schulterwunde und sein rosafarbenes Blut rann über den muskulösen Arm und der Brust seines riesigen Körpers. „Dante, du elender Wicht“, schimpfte der Dämon. „Läßt du immer deine Brüder für dich fechten? Komm und zeig mir deine lächerliche Todesmaske!“

X-Zeit: -3.05.45

Mordekais Schergen jagten inzwischen die Gardisten von Hauptmann Willcox vor sich her und erreichten dabei die Panzertür des HQ´s. Doch bevor Mordekai zu seinem Champion Margatto aufschliessen konnte, betätigte Willcox einen geheimen Knopf und aktivierte die versteckten Fallgitter, die sich sofort von der Gangdecke lösten, auf den Boden krachten und unverrückbar einrasteten. Margatto war somit von der Streitmacht Mordekais getrennt und hatte nur etwa 20 Marines bei sich, während die restlichen etwa 60 Marines um Mordekai zurückblieben. „Margatto, erledige das Hauptquartier“, befahl der Chaosgeneral und beschloss, sich in die unteren Gänge zurückzuziehen. Hierfür nutzte er einen der Lastenschächte und seine Marines machten sich an den Abstieg.

Margatto machte sich daran, die Panzertür zu knacken und ließ ein paar Sprengsätze scharf machen und an die Türflügel anbringen. Dies waren Hohlsprengladungen, besonders für die Aufgabe geeignet. Die Insassen des geschützten Raumes merkten, dass dort etwas vor sich ging. „Nehmt lieber die Köpfe runter“, bemerkte Nagoda und schon riß eine Explosion die Türflügel auseinander und die Wucht ließ die improvisierte Barrikade, bzw. dessen Bestandteile, wie Möbel, Hocker usw. den Verteidigern um die Ohren fliegen. Noch bevor sich der Rauch gelegt hatte, versuchten die Chaosmarines in den Raum einzudringen, wurden aber von den Verteidigern des Hauptquartiers dank ihrer guten Waffen daran gehindert. Drei, vier der Chaosmarines gingen tödlich getroffen zu Boden, als die Männer um Nagoda und Idai das Feuer eröffneten. „Gebt ihnen Saures“, rief Idai und feuerte seine Plasmapistolen ab, was einen weiteren der Chaoskrieger im Gang nach hinten schleuderte und ihm sein Leben kostete. Ein andere Krieger legte sich auf den Boden hinter die Leichen seiner gefallenen Kameraden und feuerte blindlings mit dem Bolter in den Raum hinein. 2 Stabssoldaten wurden tödlich getroffen und einer der Inquisitionskämpfer wurde am Arm verwundet. Dies nutzte Margatto aus und schleuderte eine Sprenggranate in den Raum hinein, doch der vermummte Sergeant war geistesgegenwärtig genug, die Granate zu ergreifen und sie durch das Fenster über die Balkonbrüstung nach draussen zu werfen. Doch dies blieb nicht die einzige Granate. Weitere folgten, darunter auch Fragmentgranaten. Eine fing Rusty aus der Luft auf und warf sie einfach wieder zurück. Idai griff kurzerhand Rusty am Nackensaum seiner Uniform und zog ihn hinter den Holotisch in Deckung, als kurz darauf 2 oder 3 Explosionen erfolgten. Der Sergeant wurde gegen die Wand geschleudert und blieb bewußtlos liegen. Einem Stabssoldaten wurde der linke Arm abgerissen und flog durch die Wucht der Explosion über den Holotisch hinweg, hinter dem Nagoda und der Inquisitorgehilfe hockten und Rusty, Idai, sowie die beiden anderen Inquisitionssoldaten am Boden lagen. Der Kultist in den Reihen von Nagodas Männern wollte die Gelegenheit nutzen und Nagoda erschiessen. „Für Slaanesh“, rief er und legte mit dem Plasmawerfer, dem ihn Rusty besorgt hatte, auf den Oberstleutnant an. Doch der Schuß einer Laserpistole machte dem Kultisen einen Strich durch die Rechnung und durch seinen Oberkörper, wo das Herz sich befand. Der Kultist kippte nach hinten und blieb reglos über der Tastatur seines Computers liegen. Alle hinter dem Holotisch schauten auf den Schützen: es war der Inquisitionsgehilfe, Bruder Vittorio. „Bravo“, kommentierte Idai die Tat.

Der Hexer und Magister Mephiston starrten sich abschätzend an, während hinter dem Oberscriptor des Ordens die taktischen Marines weiter gegen die Chaosmarines von Mordekai vorgingen. „Schließt zu Mordekai auf“, befahl der Hexer seinen Dämonetten, die sich auf den Weg machten. „Also ein Duell. Du und ich“, meinte Mephiston und der Hexer ließ sich nicht lange bitten und versuchte eine Psi-Attacke gegen den Blood Angel, die dieser aber abblocken konnte. Mephiston setzte zu seinem hypnotischen Blick an, doch der Hexer zog sich ins Treppenhaus zurück. Mephiston folgte ihm und trat auf einen Treppenabsatz, wo ihm der Hexer schon auflauerte. Er stieß mit dem Energieschwert vor und versuchte, Mephiston zu treffen. Der Blood Angel wich geschickt aus und die Klinge des Hexers schrammte über die Betonwand und hinterließ einen tiefen Riss. Der Scriptor schlug auf den Hexer ein und dieser konnte die Schläge gerade so abwehren, wobei er die Stufen hinab zurückwich, weil der Blood Angel im Vorteil war. Von oben herabstoßend trieb er den Hexer vor sich her und holte zu einem kräftigen waagerechten Hieb aus, um den elenden Magier zu enthaupten. Doch der Hexer duckte sich und die Klinge Mephistons surrte über seinen Kopf hinweg in die Treppenhauswand, dass die Betonbrocken nur so flogen. Der dunkle Magier begegnete diesem Schlag mit einem Psi-Strahl aus seiner ausgestreckten Hand. Dieser Strahl bohrte sich allerdings nur durch die Robe des Scriptors und traf auf die Betonwand hinter ihm, wobei wieder etliche Betonbrocken durch das Treppenhaus sausten. Mephiston gab dem Hexer einen ordentlichen Fußtritt ans Kinn und der Slaanesh-Anhänger wurde zurückgeschleudert und stürzte die restlichen Stufen der Treppe hinunter, ohne sich dabei das Genick zu brechen, wie Mephiston aufrichtig bedauerte. „Weglaufen verlängert nur dein Leiden, Unglücklicher“, rief Mephiston dem Hexer hinterher und kam die Stufen herab. Der Slaanesh-Anbeter hatte sich gerade wieder aufgerappelt und erwartete den Blood Angel am Stolleneingang zu den Minen unterhalb der Zitadelle.

Captain Melisander kam mit seinen Ehrengardisten zum Vorraum, wo die Lastenaufzüge waren und vernahm merkwürdige Geräusche aus dem ganz linken Schacht. Ein Ehrengardist machte sich auf den Weg und schaute vorsichtig durch die geöffnete Tür den Schacht hinauf, als mehrere Boltgeschosse um ihn herum in den Boden schlugen und dort tiefe Löcher hinterließen. Dann folgten einige Handgranaten und Melisander zog seinen Ordensbruder zurück, als die Explosionen loskrachten. „Zurück! Ich schätze, wir haben den Hexer gefunden.“ Doch es waren Mordekais Kämpfer, die für ihren Meister den Weg abwärts freimachen sollten.

Wieder versuchten mehrere Chaosmarines ins Hauptquartier einzudringen. Rusty nahm seinen Granatwerfer und schnellte hinter dem Holotisch hoch, um die Marines unter Granatfeuer zu nehmen. Dem ersten Chaoskrieger erwischte er voll in die Brust und das Geschoss zerfetzte den Oberkörper des Kriegers, worauf sich Kopf und Arme in verschiedene Himmelsrichtungen davonmachten. 2 weitere Geschossen verfehlten die Krieger, da zu hastig abgefeuert und schlugen in die Wand und einen Computer, dessen Teile nun durch den Raum und die Eingangstür nach draußen flogen. Idai und Nagoda feuerten ihre Plasmawaffen gegen die Eindringlinge ab und schickten die beiden nachfolgenden Chaosmarines zu ihrem dunklen Gott. Wieder wurde eine Sprenggranate in den Raum geworfen, was die Verteidiger hinter den Holotisch in Deckung trieb. Nur einer den Inquisitionskämpfer bekam das nicht mit und er schnellte mit schussbereiter Waffe hinter dem Tisch hoch, als die Bombe explodierte. Die Wucht ließ den Kämpfer in die Bildschirmwand hinter ihm krachen und er wurde förmlich in die Terminalwand hineingedrückt. Willcox unternahm wieder durch das nach oben führende Treppenhaus einen Vorstoß, sodass Margatto mehrere seiner Marines dorthin schicken mußte, um den Vorstoß zu stoppen. So war er mit 2 Marines allein vor dem Eingang des HQ´s. Vittorio meinte: „Könnten wir uns nicht einfach totstellen?“ Worauf Saja Idai entgegnete: „Machen sie Witze?“ Rusty machte den Vorschlag, erst zu feuern, wenn wieder Chaosmarines im Raum seien. So könnte man wenigsten welche von ihnen erwischen. Viel Zeit zum Nachdenken blieb ihnen nicht, denn Margatto drang mit den beiden Begleitern in den Raum ein. Die Chaosmarines drangen schießend vor, wußten sie ja nun, wo die Verteidiger hockten, nämlich hinter dem Holotisch. Die Kugeln surrten und pfiffen nur so, dass die Fetzen flogen. Die beiden Chaoskrieger mit ihren Boltern und Idai, Nagoda, Rusty, Vittorio, ein Stabssoldat und der unverletzte Inquisitionskämpfer mit ihren Waffen schossen, was die Magazine hergaben. Im allgemeinen Kugelhagel verfehlte Rusty mit seinem Granatwerfer erneut die Chaosmarines und jagte einen anderen Computer an der Wand in die Luft. Der bewußtlose Sergeant wurde von PC-Teilen und Betonbröckchen überschüttet. Ein Chaosmarine zuckte zusammen und wurde nach hinten geschleudert, als ihn Idai mit seiner Plasmapistole traf. Die andere hatte er Vittorio überlassen, der aber erneut in Deckung ging, als einige Bildschirme implodierten. Der andere Chaosmarines streute mit seinem Bolter über den Holotisch hinweg und traf den Inquisitionskämpfer in den Hals und ins Gesicht, worauf dieser nach hinten fiel und über die Verwundeten stürzte. Nagoda bekam einen Streifschuss an der Schulter ab und verriß seinen Plasmawerfer, worauf ein Stück der Balkonbrüstung zerfetzt wurde. Idai bekam einen Treffer an der Brust- und der Schulterpanzerung ab. Beide Treffer ließen ihn nach hinten taumeln und er fluchte: „Verdammter Mist!“ Die Kugel blieb in der Brustpanzerung stecken. Der Schultertreffer jaulte als funkensprühender Querschläger davon. Rusty wurde der Granatwerfer aus den Händen gerissen. So hechtete er nach vorne auf die am Boden liegende Waffe des Sergeanten zu, schnappte sich den Melter und feuerte auf den abtrünnigen Marine, dessen linkes Bein am Oberschenkel von Rest des Körpers abgetrennt wurde. Der Marine drehte sich um die eigene Achse und feuerte dabei seinen Bolter durch den Raum ab. Der Stabssoldat, der noch auf den Beinen stand, bekam einen Treffer am Rippenbogen ab, schrie auf, stützte sich aber an den Terminals ab, dabei ließ er seine Plasmapistole fallen. Idai bekam Gelegenheit, auf den verwundeten Chaoskämpfer anzulegen und feuerte ihm ein großes Loch in die Brust. Leblos fiel dieser auf dem am Boden liegenden Rusty, der kurz aufschrie, als der schwere Körper auf ihn donnerte. Er jappste anschließend nach Luft. Nun stürmte auch Margatto, der Champion des Slaanesh, in den Raum und schwang dabei sein großes Schwert. „Himmel, hört das den nie auf?“ Saja Idai wurde langsam ungehalten. „Jetzt geht die Party richtig los“, sabberte der Champion und sein Stielauge zuckte aufgeregt. Idai legte auf den Champion an, doch dieser ließ sein Schwert sprechen und schlug dem Blood Angel Captain die Waffe samt des Abzugsfingers aus der Hand. Bevor Saja Idai aufbrüllen konnte, bekam er noch einen Fußtritt gegen die Brust und kippte nach hinten. Der am Terminal stehende, verwundete Stabssoldat bekam von Margatto einen Kinnhaken, der ihn auf das Terminal stürzen ließ. Dann sprang Margatto auf den Holotisch und verpaßte Nagoda einen Fußtritt an den Kopf, sodass dieser einen Salto machte und auf den Boden krachte. Rusty schaffte es mühevoll, den schweren Körper des toten Chaosmarines von sich zu heben, erfaßte die Situation und versuchte, den Melter zu erreichen. Vittorio, der Inquisitionsgehilfe, hatte sich soweit wieder unter Kontrolle und legte mit der von Idai erhaltenen Plasmapistole auf den Slaanesh-Anbeter an, doch dieser wich dem Plasmageschoß aus und wieder löste sich einige Betonbrocken aus der Wand. „Imperator, steh uns bei“, flüsterte Vittorio. Der Stabssoldat hatte den Kinnhaken des Champions verdaut und rutschte vom Terminal herunter, dabei eine Laserpistole in der Hand. Auch Idai fing sich wieder und wollte am Holotisch vorbei, um sich ein Kettenschwert eines der toten Chaosmarines zu greifen. Er lief los und hechtete unter den Schwerthieb des Champions hinweg, rollte sich am Boden ab und erreichte die Leiche eines gefallenen Chaoskriegers. Der starke Schwerthieb, der Idai gegolten hatte, erwischte stattdessen den Stabssoldaten und trennte ihm den Kopf oberhalb des Unterkiefers vom Rumpf. Der Soldat knickte an den Knien ein und fiel tot nach vorne. Rusty erreichte endlich den Melter, riß die Waffe herum und feuerte auf den Champion, doch der Schuß war zu hoch angesetzt und er zerschmolz dem Krieger nur sein Stielauge. Der Champion heulte erregt auf und sprang vom Holotisch herunter, um sich Saja Idai zu stellen, der es geschafft hatte, sich eines Kettenschwertes eines Gefallenen zu bemächtigen. „Jetzt bist du dran, Blood Angel“, hechelte Margatto. „Ach, leck mich am Arsch“, entgegnete Idai wütend und holte zum Schlag aus, den Margatto allerdings parierte. „Das wäre mir ein Vergnügen, Sanguiniusanhänger!“ Idai drehte sich auf der Stelle und traf mit seinem ausgestreckten Bein den Champion an der Seite, worauf dieser leicht zurücktaumelte. „Dafür ist deine Zunge nicht lang genug!“ „Was du nicht sagst“, entgegnete der Champion und die Schwerter beider Kämpfer prallten aufeinander. Margatto holte erneut zum kräftigen Schlag aus und trennte ein gutes Stück des Kettenschwertes ab, welches Idai in der Hand hielt. „Das Siegel: Made on Mars ist auch nicht mehr das, was es mal war“, meinte Saja Idai und wich einen erneuten Schlag Margattos mit dem Schwert aus. Dies krachte in die Terminals hinter Idai und ließ Platinen, Leitungen und Festplatten durch die Luft fliegen. Nagoda stöhnte schwer auf und hielt sich auf den Knien befindlich am Holotisch fest. Vittorio hielt mit beiden Händen die Plasmapistole vor sich und versuchte, den Bewegungen Margattos zu folgen, wagte aber nicht, abzudrücken, aus Angst, den Blood Angel zu treffen. Rusty versuchte ebenfalls, auf die Beine zu kommen, als Margatto es schaffte, Idai am Arm festzuhalten und ihn herumzuschleudern. Dabei taumelte Idai auf Rusty zu und stolperte über ihm, worauf beide erneut zu Boden stürzten. Vittorio wollte auf den Champion feuern, doch dieser nahm eine Art Wurfstern von seinem Gürtel und ließ ihn auf den Inquisitorgehilfen zufliegen. Vittorio wurde mit seiner Kutte an die Wand genagelt. Erschrocken ließ er die Pistole fallen. „Jetzt seid ihr am Ende“, schlürfte Margatto, als eine Stimme erscholl und rief: „Nur nicht so schnell, Abtrünniger!“ Es war Bruder Lemartes, der mit 4 Todeskompanisten auf dem Balkon der Zitadelle stand, den er mit Hilfe der Sprungmodule erreicht hatte und blickte auf den Chaoschampion.

Ordenspriester Ignatius erreichte mit den Todeskompanisten die Haupthalle und sah so den Kampf zwischen dem Dämon des Slaanesh und Lord Dante und seinen Brüdern. 3 der Todeskandidaten rannten auch sofort laut brüllend auf den Dämon zu. Die riesige Warpgestalt schaute auch sofort auf seine neuen Gegner und erwartete deren Angriff. Dem ersten Blood Angel in scharzer Rüstung gab er einen kräftigen Tritt mit seinem behuften Fuß, worauf dieser durch die Halle flog und bewußtlos liegen blieb. Dem Zweiten schlug er, die Boltgeschosse ignorierend, die Klauenfaust auf den Schädel und zermanschte dabei den Kopf des Bruders samt Servohelm. Der Dritte erreichte den Dämon tatsächlich und schaffte es, ihn am Bein mit seinem Kettenschwert zu verwunden. Dieser zischte etwas und fegte den Todeskompanisten mit einem Rundschlag seiner klauenbewehrten Hand, an der allerdings 2 Finger fehlten, von den Beinen, wortwörtlich. Der Oberkörper klatschte gegen die Hallenwand und die Beine des Unglücklichen blieben vor dem Dämon auf dem blutbefleckten Boden liegen. Dante nutzte die Ablenkung des Dämons, um in seinen Rücken zu gelangen und legte mit der Infernopistole auf ihn an. Er traf ihn auch voll, doch irgendwie schaffte es der Dämon, den Treffer zu absorbieren und das Geschoss löste sich ein einem rosaroten Streunebel auf. Laut loslachend nahm der Dämon den abgetrennten Cybotarm des ehrenwerten Bruder Sanktus und nutzte diesen als Knüppel. Weit ausholend ging er auf Dante zu und versuchte diesen zu treffen, doch der Ordensführer konnte rechtzeitig ausweichen und der Schlag traf den steinigen Boden. Eine Strebe des Arms löste sich ab und flog davon. Erneut feuerte Dante und traf den Arm des Dämons, der den improvisierten Knüppel hielt, am Ellenbogen. Der Dämon schrie brüllend auf, als sich der Unterarm verabschiedete. Aus der Wunde wuchs allerdings eine Art Tentakel mit Widerhaken besetzt heraus und der Dämon schlug erneut zu. Der erste Schlag verfehlte Dante nur knapp, der zweite allerdings traf den Blood Angel in seiner goldenen Rüstung an der Seite und er wurde herumgeschleudert und fiel über mehrere Leichen. Schnell war Dante wieder auf den Beinen, blutete allerdings aus einer Wunde an der rechten Seite. Dante atmete schwer und der Dämon ließ nicht nach, sondern kam erneut wütend auf ihn zu.

Mordekais Schergen drangen bis nach unten durch die Schächte der Lastenaufzüge und bereiteten so ihren Rückzug aus der Zitadelle vor. Der Chaosgeneral wußte, dass er versagt hatte. An einen Sieg war nunmehr nicht zu denken. Die Flotte war anscheinend weg. Die Orks ebenfalls. Seine Streitkräfte waren im wesentlichen zerschlagen, auch wenn das Ziel, die Zitadelle von Blutgrat zu erobern, zu 75% erfüllt war, konnte diese doch mit den verbliebenen Truppen nicht gehalten werden. Er war von seinem Champion getrennt. Die Zerstörung des feindlichen Hauptquartiers würde keinen Vorteil mehr bringen, da die Blood Angel Einheiten verstärkt worden sind. Die Unterstützung durch den Slaanesh-Kult war eher unzureichend, auch wenn sie die imperiale Führung ausschaltete. Dies übernahmen dann aber ebenfalls die Kräfte der Blood Angels. Offensichtlich konnte nicht rechtzeitig die Verbindung zur Blood Angel Heimatwelt zerstört werden, was ihnen ermöglichte, doch noch rechtzeitig hier einzutreffen und seinen Plan zu vereiteln. Er mußte versuchen, aus dieser Stadt herauszukommen, sich in den Weiten dieses Planeten zu verstecken, dann bestand vielleicht noch Hoffnung. Es sei denn, der große Dämon schaffte es, ein Warptor aufzureissen, um die dämonischen Streitkräfte des Slaanesh in großer Zahl durch das Tor in diese Welt zu bringen.
Doch konnte er solange durchhalten, konnten sie solange durchhalten? „Wir müssen hier raus, also vorwärts, durch die Tunnel!“ Ein kurzer, heftiger Schusswechsel beschehrte ihm weitere Verluste. „Mein Gebieter, einige Blood Angels blockieren den Weg zu den Tunneln“, meldete einer der Chaosmarines. „Sprengladungen her“, befahl Mordekai, die ihm auch kurz darauf gebracht wurden. „Du, komm her!“ wählte er einen der Chaosmarines aus. An seinem Körper wurden die Ladungen angebracht. So hatte Mordekai eine lebende Bombe. „Nun geh und vernichte die Feinde deines Meisters!“ „Ja, mein Gebieter“, sagte der Marine. Es war ihm eine Ehre sein Leben für Slaanesh zu opfern. Er kletterte in den Schacht bis nach unten und machte sich bereit. Ein anderer, der bereits unten im Schacht wartete, warf in den Gang einige Fragmentgranaten, in der Hoffnung, die verteidigenden Blood Angels niederzuhalten.

Mephiston stand erneut dem Hexer gegenüber, der vor einem Stolleneingang Stellung bezogen hatte. Wieder versuchte der Hexer, eine Psi-Kraft einzusetzen, doch Mephiston blockte die Kraft ab. Über die Leiche eines Cadianers steigend ging der Scriptor auf den Magier zu und begann, mit einer Psi-Kraft seine Schnelligkeit zu verbessern. Der Scriptor raste heran und der blasshäutige Hexer hatte Mühe, die auf ihn eindringenden Schläge des Blood Angels abzuwehren. Plötzlich zog der Hexer eine Laserpistole, die er dem Toten abgenommen hatte und feuerte auf Mephiston, der gerade seine Hand ausstreckte, um den Hexer mit Hilfe von Telekinese umzuwerfen. Der Schuß traf die linke, ausgetreckte Hand des rotgekleideten Marines und durchbohrte die Handfläche. Mephiston schrie kurz auf, fing sich aber sofort wieder und lenkte mit Hilfe seines Energieschwertes den nächsten Laserstrahl der Waffe ab. Der Strahl traf die Decke des Stolleneingangs und einige Brocken lösten sich von der Decke und prallte auf den Hexer, der zurückwich und im Stollen verschwand. Mephiston schaute auf seine verwundete Hand und nahm dann aber wieder die Verfolgung des Hexers auf. Dieser hetzte durch den Stollengang und erreichte einen Übergang. Die stählerne Brücke, an beiden Seiten Geländer zum Festhalten, führte über eine tiefe Schlucht, dessen Grund nicht zu erkennen war und sich im Dunkel verlor. Über ihm ragte etliche Stalaktiten von der Decke. Mephiston kam schnell heran und erkannte, dass ihm der Hexer zu entkommen drohte. Sofort begann er seine telekinesischen Kräfte zu bündeln und verbog vor dem Hexer die Geländer so, dass sie eine Barriere bildeten, die es dem Hexer unmöglich machte, die andere Seite der Schlucht zu erreichen. Der Magier versuchte ebenfalls, durch Telekinese die stählernen Geländer zurückzubiegen, doch der Scriptor blockierte die Kraft des Hexers. Mephiston rief: „Also, du Hyäne, stell dich!“ Dem Hexer blieb nichts anderes übrig. Er schnellte herum und eröffnete mit der Laserpistole das Feuer, doch der Scriptor duckte sich und der Strahl verfehlte ihn. Als der Blood Angel die Mitte der Brücke fast erreicht hatte, ließ sich eine Dämonette, die zurückgeblieben war und sich an der Decke festgekrallt hatte, hinter den Marine fallen und landete sicher auf der Brücke. Der Hexer grinste breit, sah er doch jetzt eine Chance, diesen Scriptor zu überrumpeln. Mit vorgestreckter Laserpistole im Anschlag und wirbelndem Energieschwert rannte er auf den Hexer zu. Die heulende Dämonette des Slaanesh tat dasselbe und wirbelte mit ihren Klingen vor ihrem leicht gepanzerten Körper, während sie vorschnellte. Mephiston drehte sich zur Seite und blickte abwechselnd zum Hexer und der Dämonin. „So sei es“, murmelte er und zog ein Messer als zusätzliche Waffe.

Margatto wich zum Holotisch aus, als der erste Todeskompanist in Begleitung ihres Ordenspriesters Lemartes auf den Chaoschampion zuging. Die anderen 3 wurden von ihm in den Gang geschickt, um dort die anderen Chaoskrieger zu bekämpfen. Der Todeskompanist versperrte dem Champion den Weg nach draußen und Lemartes zog seine Waffen, Energiewaffe und Boltpistole, um dem Abtrünnigen den Garaus zu machen. Während Idai sich langsam aufrichtete, krabbelte Rusty über den Boden hinter den Blood Angel Ordenspriester aus der vermeintlichen Gefahrenzone. Lemartes löste die Verbindungen seiner Servorüstung zum Sprungmodul und das Gerät fiel von seinen Schultern auf den Boden. So hatte er für den bevorstehenden Kampf im Raum des Hauptquartiers mehr Bewegungsfreiheit. Der Todeskompanist wollte nicht mehr warten und griff Margatto an, der den Schlag des Marines mit seinem Schwert abfing. Dann sprang er wieder auf den Holotisch und gab Nagoda wieder einen Fußtritt, der ihn gegen die mittlerweile kaputten Terminals fallen ließ. Als der Todeskompanist ebenfalls auf den Tisch sprang, drehte sich im selben Augenblick Margatto auf der Stelle und fegte den schwarzen Marine mit seinem ausgestreckten Bein von denen des Marines, worauf dieser mit dem Oberkörper auf den Tisch krachte. Ein Schlag mit dem Schwert trennte auch diesem Kämpfer das Sprungmodul von der Rüstung, wodurch es aktiviert und durch den Raum auf Idai zuflog, der sich gerade noch ducken konnte, als es kurz darauf über ihm an die Wand krachte und zerplatzte. Lemartes eilte heran und sprang ebenfalls auf den Holotisch. Dabei feuerte der Ordenspriester seine Boltpistole auf den Chaoskämpfer ab und traf den Oberschenkel eines Beines. Die Kugel durchschlug zwar nicht die Panzerung, drang aber dennoch tief in die Rüstung ein. Margatto verzog das Gesicht und ließ sein Schwert auf Lemartes niedersausen. Der Ordenspriester fing den Schlag mit seiner Energiewaffe ab und setzte erneut seine Pistole auf den Krieger an, doch Margatto ergriff die Pistolenhand des Blood Angels, drückte sie nach unten und schlug mit dem Knie zu. Lemartes ließ die Pistole fallen. „Zeit für ein Tänzchen“, scherzte der Slaanesh-Krieger und verstummte jäh, denn der Ordenspriester schlug mit dem behelmten Kopf gegen den des Champions, worauf dieser nach hinten kippte. Margatto ließ sich vom Tisch fallen, stand aber sofort, nach einer Rolle rückwärts wieder auf den Beinen. Weit ausholend schlug der Krieger mit dem Schwert gegen den wieder vorgehenden TK-Marine und die Klinge seines langen Schwertes beschrieb einen weiten Bogen, der fast den an der Kutte zerrenden Inquisitormönch die Brust aufschnitt, doch dieser presste sich noch mehr an die Wand, um der Klinge zu entgehen. Dies schaffte der schwarzgerüstete Marine aber nicht. Die Klinge durchtrennte das Kettenschwert, den Oberarm und die Brust des Marines und ließ ihn auf der Stelle zusammensacken. Idai hatte inzwischen den auf dem Boden liegenden Melter ergriffen und zielte nun auf Margatto. Dies konnte der Champion rechtzeitig erkennen und schnellte geduckt über den Leichnam des TK-Marines, als der Melter feuerte. Der Schmelzstrahl traf die Terminalwand und verschmorte die Gerätschaften dort. Idai seufzte, als er den Elitekrieger verfehlte. Lemartes stürzte sich aber auf den Champion des Chaos und beide fielen auf den mit Toten und Möbelstücken übersähten Boden, dabei verloren beide ihre Waffen. Margatto schaffte es irgendwie, die Beine unter den Körper Lemartes zu bekommen und schleuderte ihn von sich, was den Ordenspriester auf den Holotisch fallen ließ. Idai warf seinem Ordensbruder ein Bajonett zu, welches ihm Nagoda mit dem Fuß über den Boden zugleiten ließ. Lemartes fing es auf, mußte sich allerdings schnell wegdrehen, denn Margatto hatte die Energiewaffe des Ordenspriesters ergriffen und schlug mit beiden Händen haltend auf den Blood Angel ein. Er traf allerdings dank der schnellen Reflexe des Priesters nur den Holotisch. Als der Chaoschampion erneut ausholte und beide Arme weit über seinem Kopf hielt, um mehr Schwung für den nächsten Schlag zu bekommen, stieß Lemartes plötzlich mit dem Bajonett vor und rammte es dem Chaoskrieger unterhalb des Brustpanzers in die ungeschützte Stelle in den Bauch. Der Champion stöhnte auf und taumelte zurück. Nun ergriff Lemartes die Waffe aus den Händen des Chaoskämpfers, entwandt sie seinem Griff und schlug damit auf die Brust des Gegners. Die Energiewaffe drang in den Brustpanzer ein und fällte Margatto von den Beinen. Am Boden ausgestreckt lag nun der Champion des Slaanesh sterbend zu Füßen von Lemartes, der ordentlich durch den Servohelm schnaufte. Im Sterben murmelte Margatto: „Was sind wir? All unsere Kämpfe, all unsere Siege sind nichts wenn der Tod kommt“, ächzte er und ein Schwall dunklen Blutes ergoß sich aus seinem sabbernden Mund. „ Am Ende sind wir alle nur Fraß....“ Seine Stimme erstarb und der Kopf glitt zur Seite. Margatto war Tod und Lemartes vollendete den Satz: „...für die Würmer!“

Die Ehrengardisten preßten sich an die Wand, als die Fragmentgranaten explodierten. Dann schnellte ein Chaosmarine mit Bolter auf die goldbehelmten Blood Angels zu und feuerte sein Magazin leer, während er vorrückte. Die roten Kämpfer erwiderten das Feuer und einer der Gardisten wurde zurückgeschleudert, als ihn mehrere Boltgeschosse trafen. Er sackte an der Wand zusammen, versuchte allerdings, seinen Bolter trotz der Verwundungen, nachzuladen. Der andere Gardist feuerte weiter auf den Slaaneshmarine und auch der Bruder mit dem Melter machte sich bereit und legte auf den Kämpfer an, der gerade über einen gefallenen Chaoskrieger hinwegstieg, als hinter ihm ein weiterer rosarot- und schwarzgerüsteter Kämpfer auf sie zugerannt kam, der unablässig aus einer Boltpistole auf sie schoss. Melisander wollte gerade in den Gang vor den Schächten hineingehen, als die Wucht einer kräftigen Explosion ihn von den Beinen riß und ihn zurückschleuderte. Die beiden Chaoskrieger wurden zerrissen und der Bruder an der Wand starb durch die Druckwelle. Der andere Bruder wurde ebenfalls zerrissen und klatschte mit seinem Oberkörper, dem ein Bein fehlte, gegen die Wand. Den mit Melter bewaffneten dritten Ehrengardisten schleuderte die Druckwelle in einen der Aufzugsschächte, indem allerdings kein Aufzug war und er verschwand im dunklen Schacht und stürzte mehrere Stockwerke in die Tiefe. Die beiden letzten Blood Angels duckten sich oder preßten sich an die Gangwand, zwischen sich den am Boden liegenden Captain. Kurz darauf liefen einige Chaosmarines auf sie zu, gefolgt von Mordekai, noch einer Handvoll Marines und 5 Dämonetten, die es geschafft hatten, zu ihrem Chaosgeneral vorzudringen. Den Rest beließ Mordekai oben, um die Blood Angels Trupps zu beschäftigen, die ja die Verfolgung durch die Gänge der Zitadelle aufgenommen hatten. Kurzerhand ergriffen die beiden der Ehrengarde ihren Captain und zogen sich durch den Gang in die Stollen zurück.

Die Explosion hallte durch die Stollen und lenkten die Dämonette und den Hexer etwas ab, was Mephiston sofort ausnutzte, auf das Geländer sprang und darauf entlang balancierte. So kam er an die Dämonette heran, die sich überrascht umgesehen hatte. Aufkreischend ließ sie ihre Klingen durch die Luft surren, doch Mephiston sprang hoch und landete auf der Stahlbrücke neben der Dämonette und hatte so die Dämonin zwischen sich und dem Hexer gebracht. Durch seine Psi-Kräfte beschleunigt, trieb er das Weibsbild vor sich her, trennte ihr einen klingenbewehrten Unterarm ab und durchbohrte ihren Hals mit dem Messer, worauf sie auf der Brücke zusammenbrach. Kurz darauf löste sie sich im Nebel auf, der langsam durch die Gittersegmente der Brücke durchsickerte. Nur das Messer blieb zurück. Der Hexer schoß erneut mit der Laserpistole auf den Scriptor und streifte den Blood Angel an der Schulter. Mephiston ignorierte den Schmerz und rannte auf den Hexer zu, dabei sein Energieschwert vor sich wirbelnd. Bevor der Hexer erneut feuern konnte, war der Magister heran und schlug ihm die Pistole aus der Hand. Weitere Schläge parierte der dunkle Magier geschickt und holte sogar selbst zum Schlag aus, der allerdings den Blood Angel verfehlte und stattdessen das Geländer der Brücke traf und durchtrennte. Wieder wirbelten die Klingen der Energieschwerter und trafen, blaue Blitze versprühend, aufeinander. Mephiston drücke die Klinge des Hexers mit seiner Waffe zur Seite und wieder durchschnitten die Energiewaffen das Geländer. Ein Stück einer Strebe löste sich und fiel in die Tiefe der Schlucht hinab. Beide Kontrahenten tänzelten auf der Brücke abwechselnd im Kampf vor und zurück, dabei versuchten sie, sich gegenseitig zu treffen, was aber an den Schwertkampfkünsten des jeweiligen Gegners scheiterte. Unerwartet für Mephiston unternahm der Hexer eine erneute Psi-Attacke und schleuderte den Blood Angel auf der Brücke zurück, worauf sich dieser mehrmals überschlug und auf dem Rücken liegenblieb. Da Mephiston hart mit dem Hinterkopf auf die Stahlstreben schlug, war er etwas benommen, als der Hexer auf ihn zukam und übermenschlich breit grinste. „Jetzt werdet ihr fallen, Fehlgeleiteter“, sagte der Hexer überheblich und ließ sein goldenes Gebiss sehen.

Lemartes Todeskompanisten hatten die verbliebenen Chaosmarines Margattos getötet und Hauptmann Willcox stand nun am Eingang des Hauptquartiers und ließ durch seinen Sanitäter Oberstleutnant Nagoda verbinden. Die anderen Verwundeten wurden mit Hilfe der Gardisten nach oben gebracht, um evakuiert und im an den Landeplätzen eingerichteten Versorgungslager behandelt zu werden. Der Sergeant war inzwischen wieder wach und hielt sich brummend den Kopf. Idai fragte Rusty, wie es ihm gehe und warum der Sergeant eigentlich vermummt ist. „Mir geht es hervorragend. Die Sonne scheint mir aus dem Arsch und ich fühle mich bestens“, erwiderte Rusty. „Der Sergeant ist vermummt, weil niemand seine Schönheit ertragen kann“, worauf der Sergeant wieder etwas brummte und dabei den Kopf schüttelte. Idai ging zum Inquisitorgehilfen Vittorio und zog den Wurfstern aus der Wand, an dem der Mönch nämlich nicht herankam. Vittorio bedankte sich und fragte nach dem Inquisitor. „Er wollte auf´s Dach, um evakuiert zu werden. Seid ihr ihm begegnet?“ „Allerdings“, antwortete Captain Idai. „Ich habe versucht, ihn zu evakuieren, aber er ist abgestürzt. Die Landung war härter, als er es gewohnt war und dabei faselte er ständig etwas von der Faust des Imperators. Damit ging er einem echt auf die Nerven!“ Der Inquisitorgehilfe wurde blaß: „Er sagte wirklich die Faust des Imperators?“ Idai bestätigte dies: „Ja, die Faust des Imperators wird uns treffen, blablabla. Er drohte sogar damit.“ Vittorio schlug die Hände über seinem kahlen Kopf zusammen. „Die Bombe!“ Idai wurde hellhörig und fragte sofort nach: „Bombe? Was für eine Bombe? Nun redet schon, Mann!“ Vittorio erzählte Idai von der Bombe und ihren Zweck unterhalb des Inquisitionsbüros. „Dann müssen wir los und sie entschärfen!“ „Entschärfen?“ fragte der Mönch ungläubig und wich vor Idai zurück. „Ja, entschärfen und ihr werdet mich begleiten“, sprachs, schnappte sich den Mönch und zog ihn an der Kutte bis zum Balkon des Hauptquartiers. Dann bestellte er über das Interkom einen der Landspeeder. Lemartes fragte nach, ob Idai nicht mitkommen wolle, den Chaosgeneral zu jagen, doch Idai lehnte ab. „Ich muß mich um eine andere Angelegenheit zusammen mit Bruder Vittorio kümmern. Bestellt dem Chaosgeneral einen schönen Gruß von mir!“ Rusty und der Sergeant erklärten sich aber bereit, sich Lemartes anzuschließen und der Ordenspriester nickte zustimmend. Der Landspeeder kam dicht an die Brüstung des Balkons herangeschwebt und Idai befahl dem Schützen, auszusteigen. Zu Vittorio gewandt rief er: „Los, einsteigen! Keine Widerrede!“ Vittorio nahm in der Kanzel Platz und Idai stellte sich aufs Trittbrett des Speeders und hielt sich gut fest. „Abflug!“

X-Zeit: -2.20.36

Mephistons Schädel brummte und er richtete sich auf, als der Hexer wieder heran war und zum Schlag gegen den Scriptor ausholte. Der Hexer entschied sich aber dann doch anders und versuchte ein mentales Duell. Trotz der leichten Benommenheit des Blood Angels waren ihre geistigen Kräfte in diesem Moment gleichstark, sodass also das mentale Duell unentschieden endete. Laut fluchend schlug der Hexer wieder mit dem Energieschwert zu und drängte dabei seinen Gegner weiter zurück. Mephiston fing sich wieder und hielt mit seinem Schwert dagegen. Dann schnellte er vor und gab dem dunklen Magier einen Fußkick in die Magengrube. Ein anschließender Seitwärtshaken mit der Linken traf den weißhäutigen Hexer ans Kinn. Dabei drehte er sich um sich selbst und schnellte mit dem Schwert vor. Mephiston entging der Klinge, indem er zurücksprang, stolperte allerdings dabei und fiel wieder nach hinten. Der Hexer lachte laut auf und erspähte dabei einen Stalaktiten an der Decke der riesigen Höhle, der direkt über dem Blood Angel hing und setzte sofort seine Kräfte dafür ein, den Stalaktiten von der Decke auf seinen Kontrahenten stürzen zu lassen. Der Scriptor riss die Augen erschrocken auf und sprang auf die Füße. Gerade rechtzeitig, denn der allerdings etwas kleine Spitzbrocken zerschellte hinter ihm auf dem Stahlgitter der Brücke. Wieder löste der Hexer mit seiner Psi-Kraft mehrere Stalaktiten von der Decke und ließ sie um ihn herum schweben. Mephiston erkannte die Gefahr und versuchte seinerseits, mit seiner Psi-Fähigkeit dagegen zu halten. Einer der kegelförmigen Felsen schnellte als Geschoss auf den Scriptor zu, doch Mephiston konnte ihn stoppen, worauf er zwischen den beiden Magiern in der Luft schwebte. Ein weiterer Spitzbrocken kam von der Seite auf ihn zugeflogen, doch der Blood Angel drehte sich zur Seite und der Stalaktit verfehlte ihn knapp. Seine Aufmerksamkeit war aber nun nicht mehr voll auf den in der Mitte schwebenden Brocken konzentriert und der dunkle Hexer ließ erneut diesen auf den Gegner zufliegen. Der Magister ließ sich auf den Rücken fallen und entging so dem Geschoss, welches hinter ihm gegen die Stollenwand krachte und in etliche Stücke zersplitterte. Dabei fühlte Mephiston das Messer mit den Händen hinter sich liegend, das er im Kampf gegen die Dämonette verloren hatte. Er hielt es an der Klinge und schleuderte es auf den Hexer zu. Der sah dies durch seine drei Augen und stoppte das Messer vor seinem Gesicht, um es dann einfach mit der Hand aus der Luft zu pflücken. Dabei übersah er allerdings, dass Mephiston die Kontrolle über einen der schwebenden Stalaktiten übernommen hatte. Dieser krachte mit der Breitseite gegen den überraschten Hexer und dieser wurde zur Seite geschleudert. Er versuchte noch, sich an dem Geländer festzuhalten, doch dieses Teilstück war durch die Schwertkämpfe eingeschnitten und es hielt nur noch eine Senkrechtstrebe an seinen Platz. Die Strebe war dem Druck nicht gewachsen und das Geländer, an dem sich der Hexer festklammerte knickte nach außen weg. Der Magier des Slaanesh schrie ängstlich auf und stürzte von der Brücke. Mit einem starken Ruck wurde der Hexer in seinem Fall kurz gestoppt, doch der Knick in der Stützstrebe war zu stark, so dass sie brach und der Hexer fiel, das Geländerstück in beiden Händen, in die dunklen Tiefen der Schlucht und verschwand aus dem Blickfeld Mephistons. Schwer atmend schaute Mephiston auf das noch intakte Geländer gestützt ins Dunkel der Schlucht hinunter. „Und so endest du, wo du herkamst, in der Dunkelheit.“ Dann nahm er sein Schwert wieder auf und ging den Weg zurück.

Ignatius und die ihn begleitenden Todeskompanisten sowie 3 Sturmterminatoren und einige der Ehrengarde Lord Dantes umkreisten vorsichtig den großen Dämon des Slaanesh in der Haupthalle. Dante selbst stützte sich mit den Knien ab und hielt sich dabei seine verwundete Seite. Die Luft um die rechte Hand des Dämons begann sich zu verändern und er erschuf aus dem Warp eine doppelklingige Lanze, die aus seiner Hand herauszuwachsen schien. „Damit werde ich dich pfählen, Dante“, brummte der Dämon im tiefsten Bass. Er machte sich bereit, Dante anzugreifen, doch die anderen Blood Angels konnten dies nicht zulassen und ein Ehrengardist legte mit seiner Plasmapistole auf die Warpgestalt an und traf ihn in den Rücken, während die Todeskompanisten auf den Dämon zugingen und ihn angriffen. Sie wußten alle, dass, je länger sie zögerten, desto stärker die Kraft und die Festigkeit des Dämons im Diesseits zunahmen. Dies war aber auch ein Nachteil für den Dämon, denn er wurde so verwundbarer, was der Schuß des Ehrengardisten in den Rücken des Unholds bewies. Mit einem qualmenden Loch im Rücken wurde der Dämon von Dante abgelenkt und wandt sich den Angreifern zu. Er wirbelte mit der klingenbewehrten Lanze herum und spießte einen der Todeskompanisten auf, der sich zu nah an den Dämon herangewagt hatte. Dann setzte er die Klinge gegen einen der Sturmterminatoren ein, doch dieser konnte den Treffer mit seinem Sturmschild abwehren, wich dabei aber wieder zurück. Ignatius und die anderen gingen erneut gegen den Dämon vor, doch dieser schlug erneut zu und fegte einen Ehrengardisten von den Beinen, der gegen die Wand der Halle geschleudert wurde und mit gebrochenen Armen liegenblieb. Dann schlug er mit einem behuften Bein nach hinten aus und traf einen TK-Marine an der Brust, was diesen zurückfliegen ließ. Ein Griff mit seiner intakten Klaue nach vorne brach einem weiteren schwarzen Marine das Genick und sein wahnsinniges Geheule erstarb. Dann ergriff er erneut seine Lanze und schmetterte die Stange gegen Ignatius, der durch die Wucht des Treffers auf die Knie sackte. Der Dämon holte zum tödlichen Stoß gegen den Ordenspriester aus, doch Dante wollte den Tod des Priesters verhindern und rannte zum dämonischen Riesen hin, um ihn mit seiner Infernopistole den Rest zu geben, doch darauf hatte der Dämon nur gewartet. Ein erneutes Wirbeln mit seiner Lanze und Dante wurde am behelmten Kopf getroffen, was ihn aus dem Gleichgewicht brachte und er stürzte nach vorne. Er drehte sich noch schnell um, doch der Dämon war schneller und durchbohrte mit seiner Lanze den Oberschenkel des Ordensführers der Blood Angels. Dante schrie schmerzhaft auf und der Warpdämon brüllte triumpfierend, zog die Lanze wieder heraus und holte bis weit über dem Kopf aus, um Lord Dante auf dem Hallenboden festzunageln, den Kopf des Blood Angels zu ihm gewandt. Dies nutzte Dante aus und startete sein Sprungmodul, was ihn auf den Dämon zubeförderte, als er über den Boden schlitterte. Zwischen den Beinen des Dämons stoppte der Lord und feuerte seine Infernopistole von unten in den Rumpf des Dämons, der tödlich getroffen aufbrüllte. Das Geschoss durchdrang von unten das Becken und den Rumpf des Unhold und zertrennte das Rückgrat des Riesen, der darauf zusammenbrach. „Wir sehen uns wieder, Dante“, schmetterte die tiefe Stimme des Dämons durch den Raum und er begann sich, wie alle Dämonen, wenn sie besiegt sind, aus dem Diesseits aufzulösen. Doch bevor er verschwand, ergriff er den überraschten Ordenspriester Ignatius und riß ihn zusammen mit seinen Überresten in den Warp, der sich urplötzlich um seinen geschundenen Körper herum auftat. „Nein“, brüllte Dante und streckte die Hand nach dem Ordenspriester aus, doch es war zu spät. Sowohl der Dämon als auch Bruder Ignatius der Blood Angels verschwanden im Warpriß, der sich sofort wieder schloß. Enttäuscht haute Dante liegend mit der Faust auf den Boden. Der Dämon hatte sich doch noch ein Opfer geholt.

Lemartes schloß mit Soldat Rusty und dem am Kopf und Gesicht verbundenen Sergeant zu den taktischen Marines auf, indem sie durch entsprechende Signale die Fallgitter wieder in die Decke der Gänge versenkten. In relativ kurzer Zeit wurden die Chaosmarines, die ihren Vormarsch aufhalten sollten, niedergemacht, da deren Munitionsvorräte so gut wie verbraucht waren. Im Nahkampf hatten sie dann gegen Lemartes, seine 3 TK-Marines und die Blood Angel Trupps keine Chance. Rusty und der Sergeant hielten sich verständlicherweise zurück und überliessen den Nahkampf den Elitekämpfern der Menschheit. Danach war klar, dass der Chaosgeneral versuchte, durch die Schächte der Lastenaufzüge nach unten in die Stolleneingänge zu den Minen zu entkommen. Einige verstreute Cadianer hatten sich den Space Marines angeschlossen. Darunter war einer, der sich sehr gut in der Zitadelle auskannte. So konnten sie mit Hilfe dieses Soldaten relativ schnell in die unteren Regionen vordringen und erreichten den Vorraum der Lastenaufzüge. Sie übersahen die Spuren des Kampfes gegen Melisanders Ehrengarde und nahmen also die Verfolgung Mordekais auf.
Kurz darauf stieß auch Magister Mephiston zu ihnen und erzählte vom erfolgreichen Kampf gegen den Chaoshexer und dessen unrühmliches Ende. Chaosmarines seien ihm aber nicht begegnet. Somit war klar, welchen Weg Mordekai und hoffentlich auch Melisander eingeschlagen hatten.

Melisander und seine ihm verbliebenen 2 Brüder wichen stetig auf den Gegner feuernd weiter zurück. Mehrmals gelang es ihnen, die Verfolger auflaufen zu lassen, was inzwischen 2 Marines und 2 Dämonetten mit ihrem verfluchten Leben bezahlten. Dennoch war der Gegner in der Überzahl, was es Melisander unmöglich machte, sich dem Feind im Nahkampf zu stellen, da er befürchten mußte, überwältigt zu werden. Da er nicht wußte, dass bereits Verstärkung unterwegs war, wollte er sich nicht opfern, um den Gegner nicht entkommen zu lassen. Mordekai war ihnen auf den Fersen und es gab keine Ausweichmöglichkeit in diesem Stollengang, also liefen sie weiter und kamen an einen Felsübergang über eine weitere Schlucht in unteren Stollensystem. Der Felsübergang war an den Seiten mit Seilen zum festhalten gesichert, doch ein Warnschild wies darauf hin, dass nur maximal 2 Personen den Felsübergang betreten sollten, da sonst Einsturzgefahr bestand. Dies war die Gelegenheit für Melisander, den Chaoskräften eine erneute Falle zu stellen. Kurzerhand entfernte er das Warnschild und legte sich mit seinen Brüdern an den Seiten des Stollens in Deckung, nicht bevor sie noch 2 Lampen der Grubenbeleuchtung zerstörten. So warteten sie im Dunkeln auf ihre Verfolger.

Die Chaosmarines um Mordekai rückten durch die Gänge vor, wußte er doch, dass ihnen wohl nur schwache Kräfte gegenüber standen, sonst wäre die Gegenwehr heftiger. Der Chaosgeneral ließ 6 Marines zurück, um die Verfolger zu beschäftigen und ging mit den restlichen 8 Männern und den 3 Dämonetten weiter. Bald erreichten auch sie die Stelle mit dem Felsenübergang und Mordekai befahl 6 Marines als Vorhut den Übergang zu erkunden, während er abwartend zurückblieb. Schweren Schrittes liefen die 6 Marines, nachdem sie sich kurz umgesehen hatten, auf den felsigen Übergang, der darauf auch laut zu knirschen anfing, als sich einige Bröckchen lösten. Im selben Moment, als die Vorhut inmitten des Felsenübergangs stand, eröffneten Melisander und die beiden Ehrengardisten das Feuer. Im Dunkeln blitzten die Mündungen auf, als die Schüssen durch die Stollen hallten und ein Chaosmarine wurde tödlich getroffen. Die 6 Marines wollten zu ihrem Gebieter zurück, doch für sie war es zu spät. Ihr Gesamtgewicht übertraf der Tragfähigkeit des Felsenübergangs und er knickte am hinteren Ende nach unten weg. Ein Chaosmarine erreichte noch den sicheren Boden, die restlichen stürzten in die Tiefe, als sich auch das andere Ende des Übergangs mit einem lauten Knacks von der gegenüberliegenden Felswand löste. Melisander sprang vor und beförderte den Überlebenden der Vorhut mit einem Schlag seiner Energieaxt in die Schlucht. Auch die Ehrengardisten nahmen den Kampf auf und eine Dämonette löste sich im Nebel auf. Die anderen überwanden ihre Überraschung und Mordekai zog sein Energieschwert. Einer der Brüder erlöste eine weitere Dämonette von ihrem Dasein und wurde danach von Mordekai überwältigt. Er ergriff den Kopf des Blood Angels und rammte ihn gegen die Stollenwand. Die letzte Dämonette hatte im Dunkeln klare Vorteile und sprang dem letzten von Melisanders Ehrengarde in den Nacken, um ihn beide Klingen in den Hals zu stoßen. Dann war auch Melisander heran und spaltete der Dämonin den haarigen Schädel. Der tödlich verwundete Blood Angel stürzte sich auf den letzten von Mordekais Begleitung und Melisander sah sich dem Chaosgeneral gegenüber.

Idai und Vittorio erreichten mittlerweile das Inquisitionsbüro und sprangen aus bzw. vom Landspeeder, der die beiden dorthin gebracht hatte. Sie liefen ins Bürogebäude und Idai sah den Mönch fragend an: „Wo ist die Bombe?“ Der Inquisitionsgehilfe wies dem Blood Angel Captain, ihm zu folgen und sie erreichten die Geheimtür. Vittorio betätigte die Tastatur der Tür und sie sprang auf. „Glück gehabt“, meinte Vittorio. „Kabal hätte die Kombination auch ändern können!“ „Egal“, erwiderte Idai: „Weiter jetzt!“ Sie hasteten die Stufen hinunter und erreichten die zweite Tür zur Geheimkammer. Vittorio drehte sich mit traurigem Gesicht zu Idai um. „Ich habe keinen Schlüssel“, greint er. „Red keinen Scheiß jetzt!“ Vittorio erzählte, dass der Schlüssel nur dem Inquisitor ausgehändigt wurde. Idai rollte die Augen und stöhnte, dann zog er seine Plasmapistole und zerschoß kurzerhand das Schloß. Mit einem kräftigen Fußtritt sprang die Tür zur Seite und knallte gegen die Wand. „Na also, da wären wir“, meinte Idai und betrachtete den schwarzen Kasten in der Raummitte. Vittorio beugte sich auch sofort über die Tastatur und schaute auf die LCD-Anzeige, die eine X-Zeit von –1.42.38 anzeigte. Der Blood Angel Captain warf einen Blick über die Schulter des Mönches auf die Anzeige und meinte: „Na, da hätten wir uns ja nicht so beeilen brauchen. Wir haben ja noch ne Menge Zeit.“ Der Mönch allerdings schüttelte den Kopf und erwiderte: „Freut euch nicht zu früh. Ich kenne nämlich den Entschärfungscode nicht.“ „Himmelherrgottnochmal“, brüllte Saja Idai und zog Bruder Vittorio an der Kutte hoch vor sein Gesicht. „Ihr traut euch wohl nicht mal untereinander, was?“ Idai bleckte die Zähne. Der Mönch meinte, sie sollten so schnell wie möglich verschwinden, doch der Captain entgegnete: „Nix da, wir stehen das jetzt zusammen durch, klar?“ Er zog ein kleines Multifunktionsmesser aus dem Gürtel und machte sich an der Tastatur zu schaffen, indem er die Klinge unter den Rahmen klemmte und die Tastatur abzog. Nun hatte er das mit mehreren Kabeln verbundene Innenleben der Bombe vor sich. Innerhalb der Bombe befanden sich verschieden farbige Kabel: ein rotes, ein blaues, ein grünes und ein gelbes Kabel. Vittorio, der schon aufgeregt zitterte, schaute auf die Kabel. „Ja, das Grüne ist unerheblich. Eines der anderen 3 muß das Zündkabel sein, nur welches?“ „Oh Mann, ihr seid wahrlich eine große Hilfe. Ihr wisst im Grunde gar nichts.“ Nun fingen sie an, miteinander zu diskutieren, welches Kabel nun durchzuschneiden sei. „Tja, da ich ein Blood Angel bin, plädiere ich für das rote Kabel.“ „Nein, bloß nicht. Wenn es nun das falsche ist?“ greinte Vittorio. Idai meinte, dass sie dies nicht rauskriegen würden, wenn sie es nicht ausprobierten. Dann sagte er, er könne ja auch das Gelbe durchschneiden. „Nein, auf keinen Fall das Gelbe. Das bringt Unglück!“ Idai rollte wieder mit den Augen. „Du gehst mir langsam auf die Nerven. Warum soll ich eigentlich nicht das Grüne nehmen?“, fragte der Captain und meinte dann: „Eigentlich sollte ich dir gar nicht trauen.“ „Das Grüne sorgt nur für die korrekte Zeitmessung“, antwortete der Mönch, worauf der Blood Angel meinte, dass sei Blödsinn und schnitt das Grüne durch. Kurz darauf begann das Zählwerk mit nahezu dreifacher Geschwindigkeit zu laufen, was auch an der LCD-Anzeige abzulesen war und der Countdown lief wesentlich schneller. „Oh nein“, jammerte Vittorio und schlug die Hände über den Kopf zusammen. „Warum habt ihr nicht auf mich gehört“, schrie der Mönch. „Wenn ihr das falsche Kabel durchschneidet, explodiert die Bombe sofort.“ „Also werde ich das Blaue durchschneiden.“ „Bitte nicht, nehmt das Gelbe!“ „Ihr sagtet doch , Gelb bringe Unglück. Entscheidet euch endlich!“ Idai wurde langsam ungehalten. „Ganz ruhig“, sinierte dann der Mönch. „Denken wir nochmal in Ruhe nach.“ „Wir haben keine Zeit zum Nachdenken. Ich schneide jetzt das Blaue durch.“ Vittorio schrie laut auf: „Nein, nicht das Blaue.“ Doch es machte SCHNIPP und der Mönch schloss ganz fest die Augen. Nichts passierte. „Was ist?“, fragte der Inquisitionsangehörige und Idai antwortete: „Ich habe das rote Kabel durchgeschnitten.“ „Waaaass?“, Vittorio riß ungläubig die Augen auf. „Ihr wolltet doch das Blaue durchschneiden.“ Idai grinste: „Ich habe gelogen! Allerdings läuft die Anzeige immernoch rückwärts.“ Idai rieb sich nachdenklich das Kinn. „Na, dann schnei
 
Vittorio wollte ihm das Messer aus der Hand reißen, doch Idai wehrte die Versuche des Mönchs ab. Während die beiden dort um das Messer rangelten lief die Anzeige weiter und näherte sich der Nullstellung gefährlich. Im letzten Moment griff Idai einfach mit seiner geschützten Hand in die Schaltungen rein und riß alles einfach raus, was er mit einer Hand greifen konnte. Mehrere Teile in der Hand schaute Idai auf die LCD-Anzeige, die immernoch weiterlief. „Oh, nein“, brüllte der Mönch und schloß, sein Ende vor sich sehend, die Augen. Als die Nullstellung erreicht wurde, fing der Kasten an zu qualmen und der Mönch hörte auf, im harten Griff des Blood Angels zu zappeln. Beide schauten auf die Kastenbombe, dann sich gegenseitig an. „Tja, das wars wohl. Mit der überlegenen Technik wird einst die Menschheit über alles im Universum obsiegen“, frozzelte Idai, ließ den Mönch los und begann, die Stufen der Kammer hinauf zu steigen. Vittorio, dem die Schweißperlen vom Gesicht tropften, ließ sich schwer atmend auf den Hintern fallen und faltete die Hände zum Gebet.

Der Nahkampf zwischen Melisander und Mordekai tobte. Der Ehrengardist und der Chaosmarine verschwanden im Stollengang, aus dem sie gekommen waren. Die beiden Anführer waren alleine und schlugen mit ihren Waffen aufeinander ein. Mordekai wich einem Schlag von Melisander aus und schlug mit seiner Stachelfaust ins Gesicht von Melisander, der schwer am Kinn getroffen wurde und zurücktaumelte, während er Blut spuckte. Dann ließ Melisander seine Axt kreisen und traf den Gegner allerdings nicht mit der scharfen Klinge, sondern mit dessen Breitseite, sodass die Rüstung Mordekais nur eine ordentliche Delle bekam. Wütend darüber versuchte der Captain den Chaosgeneral mit einem Fußtritt zu treffen, doch der General wich erneut zur Seite aus und Melisander traf nur die Stollenwand. Dies nutzte Mordekai aus und schlug Melisander mit seinem Energieschwert den linken Unterarm ab, worauf der Blood Angel laut aufbrüllte. Mit einem lauten Schrei schwang die Energieaxt Melisanders herum, im Versuch, Mordekai zu köpfen, doch dieser war zu schnell und duckte sich unter die Klinge hinweg. Mordekai schnellte vor und durchbohrte Melisander den Unterleib. Der Chaosgeneral hob den Blood Angel hoch und schmetterte den Körper seines Feindes auf den Boden. Melisander spuckte erneut Blut und blieb regungslos am Boden liegen. Mordekai konnte schon durch den Gang seine Verfolger hören und machte sich auf den Weg zum Felsenübergang, der allerdings für ihn nicht mehr passierbar war. Lemartes und die anderen trafen auf den schwer verwundeten Ehrengardisten, der seinen Gegner besiegt hatte und begann sofort, ihn zu versorgen. Der Ordenspriester rannte mit Rusty und einigen taktischen Marines sofort weiter, kamen aber zu spät. Mit Hilfe seines Sprungmoduls, welches Mordekai noch hatte, sprang er über den Abgrund auf die andere Seite. Lemartes brüllte fluchend auf und Mordekai winkte ihm hämisch zu. „Bis zum nächsten Mal“, rief Mordekai herüber und drehte sich um. Plötzlich stand er einem Halbling gegenüber, der sein Scharfschützengewehr auf ihn angelegt hatte. „Mach dich davon, du Knirps“, schimpfte Mordekai verächtlich, doch der Halbling wich keinen Schritt zurück. Ein donnernder Schuß durchfuhr die Stille und Mordekai blieb regungslos stehen. Die Kugel hatte den Sehschlitz seines Helms durchdrungen und steckte nun in seinem Kopf. Lautlos fiel der General des Chaos und oberster Befehlshaber der feindlichen Slaanesh-Truppen nach vorne und blieb leblos liegen. Der Halbling schulterte sein Gewehr und kam bis auf den äußersten Rand des felsigen Übergangs mit seinen kurzen Füßen herangestampft. „Alles in Ordnung, ich frage euch?“, rief er herüber und kaute dabei auf einem Stück Maisbrot. „Verdammt, ein Halbling“, rief Rusty und flippte aus. „Ein verdammter Halbling. Ich fass es nicht. Wir kämpfen hier tagelang gegen eine Chaosstreitmacht und kriegen fast diesen blöden General nicht und da kommt ein einfacher Halbling daher und macht einfach Schluß.“ Rusty lief aufgeregt hin und her, soweit es der Stollengang zuließ. „Scheiße nochmal. Hättest du nicht schon eher auftauchen können? Häh? Dann wäre uns bestimmt diese ganze Scheiße erspart geblieben.“ Der Halbling setzte sich an den Rand der Schlucht und kaute weiter auf seinem Maisbrot. „Im Einsatz gegen Orks ich war“, rief er herüber. „Ach so, das entschuldigt natürlich alles. Leck mich am Arsch“, schimpfte Rusty. „Ich habe keinen Bock mehr. Ich besauf mich jetzt.“ Drehte sich um und begann, den Weg zurückzulaufen. Von weiten konnten sie ihn noch schimpfen hören: „Ein bekloppter Halbling. Ich krieg zu viel.“ Ein Apthecarius kam auf sie zu und begann, Melisanders Wunden zu versorgen, damit er hier rausgehen kann. Ein Cadianer meinte über die Reaktion von Rusty, das er wohl auch kein Maisbrot möge. Lemartes sendete einen Gruss zum Halbling herüber. „Lebe wohl und lang.“ Der Halbling nickte dem Ordenspriester zu und antwortete: „Haltet die Ohren offen und den Blick weit.“
So endeten die Bemühungen des Chaos, diesen Planeten zu erobern.

Die imperialen Streitkräfte sammelten sich an der Stadtgrenze und der Zitadelle. Die Verwundeten wurden in die Lazarette gebracht. Die Bevölkerung konnte mit dem Wiederaufbau beginnen, während Nagoda das Kommando übernahm und dem Konsortium auf Terra Meldung machte, dass das monatliche Pensum an Mineralien wohl die nächsten 6 Wochen im Rückstand sein werde. Solange würde es dauern, die Schäden der Kämpfe an den Minenanlagen zu beseitigen. Viceadmiral Stukov wurde zum Flottenstützpunkte des hiesigen Sektors zurückbeordert. Auch die Blood Angels zogen sich auf ihre Heimatwelt Baal zurück, wurden sie doch von 2 Kompanien der Sons of Sanguine, einem Nachfolgeorden der Blood Angels abgelöst.
Oberstleutnant Nagoda wurde zum Oberst befördert und übernahm das Kommando der imperialen Streitkräfte auf diesen Planeten, bis ein Nachfolger für General Stransky gefunden wurde.
Soldat Rusty wurde mit dem Tapferkeitsorden 2. Klasse (silber) ausgezeichnet und zum Sergeant befördert.
Der Sergeant bekam ein neues Gebiss und implantierte Kieferknochen und wurde ebenfalls mit dem Tapferkeitsorden 2. Klasse (silber) ausgezeichnet. Außerdem wurde er zum Leutnant befördert und befehligt zukünftig den 2. Zug des 54. Regiments von Cadia, indem auch Rusty dient.
Inquisitionsgehilfe Vittorio wurde in den Innendienst für 3 Jahre strafversetzt um die alten Schriften zu studieren, da er keine vernünftige Erklärung für den Tod von Inquisitor Makith Kabal liefern konnte.
Hauptmann Willcox bekam die Tapferkeitsmedaille 3. Klasse (bronze) und übernahm wieder den Befehl über das 10. Gardistenregiment.

Die Blood Angels waren im Auditorium auf Baal versammelt, um für die Seelen der gefallenen Brüder zu beten, besonders die in den Kämpfen beteiligten waren anwesend, darunter Melisander, Saja Idai, Elisar, Lemartes, Magister Mephiston und natürlich Lord Dante, der befürchtete, dass sie Bruder Ignatius nie wiedersehen würden. Und wenn doch, dann wohl auf der Seite des Chaos, was er aber nicht hoffte.

Ende des 8. Kapitels


EPILOG
Der Müllsammler

Er war teil der Reinigungstrupps, die jetzt überall in Blutgrat unterwegs waren, um den Schutt aufzusammeln und jedwedes Metall, das nicht mehr für die Reparaturen einzusetzen war, dem Recycling-Programm zuzuführen. Er war nur ein kleines Rad im Getriebe des Ganzen. Er fegte gerade gedankenverloren die Schuttteile und Patronenhülsen zusammen, als ihm ein merkwürdiger metallener Teller auffiel mit einmaligen geheimen Verziehrungen. Er blickte sich schnell um, ob jemand anderes dies bemerkt hatte, doch keiner achtete auf ihn. Schnell packte er den Teller und steckte ihn in die Brusttasche seines Anzugs. Er dachte, er könnte ihn auf den Schwarzmarkt verkaufen und so ein paar zusätzliche imperiale Schekel verdienen. Dann vergaß er ihn bis er Feierabend hatte. In seiner privaten Unterkunftszelle holte er ihn wieder hervor und betrachtete ihn etwas genauer. Vorsichtig fuhren seine Finger über die erhabenen Schriftzeichen auf diesem mysteriösen Objekt. Plötzlich hörte er wirre Stimmen, die sich zu einer Stimme vereinten. Sie erzählten ihm von den geheimsten Wünschen seiner Kameraden. Von den geheimsten Wünschen seiner Träume. Sie versprachen ihn, bedeutend zu machen, zu etwas besonderem, großem, mächtigem. Ja, das hätte er gerne, dann könnten sie nicht mehr auf ihm herumtrampeln, dann müssten sie ihn beachten, dann müssten sie sich vor ihm verbeugen, nicht er vor ihnen. Ja, das wäre toll, das wäre supertoll. Wenn er so weitermachte, war er ein nichts, aber wenn er auf die Stimme hörte, konnte er etwas besonderes werden. Er wurde Nachwuchs für die ...
...Wiege des Bösen.

ENDE
 
Boah, also ich habe jetzt nur das erste gelesen und das hat mir schon eigentlich gereicht. Aber neine, ich konnte es ja nicht lassen und musste noch auszüge vom rest lesen <_<

Gleich am anfang vielen mir gtrausige sachen auf, also, aufzählen:

1.<div class='quotetop'>ZITAT</div>
die 3. Imperiale Arme[/b]
Was? Wie bitte? Die Imperiale Armee ist eine Organisation, aber es gibt keine Kampfverbände die so heißen! Armeen werden nach ihrer Heimatwelt, oder nach dem Feldzug/Kreuzug/System/subsektor genannt, wo sie gerade kämpfen!

2. <div class='quotetop'>ZITAT</div>
War da jemand ein wenige schreibfaul? Unnötige Abkürzungen, vor alem in wörtlicher Rede (!), senken den Stil der Geschichte ins Bodenlose! <div class='quotetop'>ZITAT</div>
Sarge/ Sarge´s [/b]
gehört auch dazu.

3. <div class='quotetop'>ZITAT</div>
... seinen Melter durchzuladen und auf den Ork abzufeuern.[/b]
Weißt du überhaupt wie ein Melter funktioniert?


4. <div class='quotetop'>ZITAT</div>
Elisar rappelte sich schnell wieder auf und übersah den Kampf, [/b]
Ähm, dazu sage ich mal gar nichts, das ist zu peinlich...

5. <div class='quotetop'>ZITAT</div>
Mehrere Tausend  dieser wilden Grünlinge lief[/b]
liefEN!!!!

6. Ein klinerer SM. Einenen ganzen Kopf kleiner als seine Brüder? Das glaubst du doch selber nicht, oder?

7.<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Er rannte mit seinem lauten Geschrei auf den Cybot zu[/b]
Furchtbarere Satz.


So, das war jetzt nur ein Auszug aus dem, was mir aufgefalen ist. Dein Satzbau ist teilweise (oft) grausig bis abartig. Wegen der vielen Sätze á la: das und das machend, liest sicht der Text wie eine schlechte überstzung aus dem Englischen.
Außerdem scheint es so, als ob du dein gesamtes Hintergrundwissen nur aus dem Codex BA und Orks beziehst.
Halt, moment, mir sind gerade noch mehr kritikpunkte aufgefallen:

8. Admiral Stukov, Oberst Steiner und ein gewisser BA namens Ritchie? Also du könntes dir wenigsten a, namen selber ausdenken und b, vernüftige Namen ausdenken.

9. Imperiale Schekel ? Es gibte keine Währeng die im ganzen Imperium gültig ist. Weißt du überhaupt wie groß es ist?

10. Deine BA kommen rüber wie Helden aus schlechten Actionfilmen mit Dulph Lundgren! Außer dass sie halt noch beten. Sie fluchen, sie scheren sich einen Dreck um Autoritäten aber sie kämpfen für eine gute sache, denn sie sind MÄRINES, gell? Setzt noch ein US Army vor die MArines und du weißt, was ich meine!

Fazit, kaum Hintergrundwissen, komischer (schlechter) schreibstil und grammatikalische schwächen.
Also um das Hintergrundwissen zu verbessern langt es ja oft, einfach mal im forum bnachzufragen.
Die beiden anderen Mängel kann man nur durch übung verbessern. Glaub mir, ich weiß, wovbon ich rede äh, schreibe.
 
Zu den Kritikpunkten ist zu sagen:

Die Fehler beziehen sich weitgehend auf das erste Kapitel. Da die Geschichte ursprünglich als Kettenroman im BA-Forum gestartet wurde, haben dort 5 Personen am 1. Kapitel mitgeschrieben, die natürlich unterschiedliche Schreibstile und Schreibkenntnisse hatten. Somit wirkt das 1. Kapitel etwas zusammengewürfelt.
Ich denke aber, da die Geschichte ab dem 2. Kapitel (ausgenommen der Absatz, indem Makith Kabal das erste Mal auftaucht) von mir geschrieben wurde, dass sich der Schreibstil zum Positiven änderte.

Ich behaupte auch nicht, allwissend zu sein, sowohl was den 40k Hintergrund angeht, an dem sich so einige hochziehen, als auch, was die Rechtschreibung angeht.

Was den Melter angeht, hätte man auch hochladen oder aufheizen schreiben können......ok.....ich glaube aber kaum, dass selbst Awatron die korrekte Funktionsweise des Melters kennt.

Im Eifer des Schreibens kann man schonmal den einen oder anderen Buchstaben vergessen, davon ist selbst Awatron nicht gefeit, was sein Beitrag beweist. (Zenit schreibt man groß, siehe deine Geschichte, 2. Teil)

Die Namen finde ich durchaus ok.

Was imperiale Schekel angeht: wenn es keine durchgängig gültige Währung im Imperium gibt, spricht zwar nichts dafür, aber auch nichts dagegen, dass irgendwo im Imperium solch eine Währung benutzt wird.
Ich mag mich ja irren, aber ich glaube, im Regelbuch für Battlefield Gothic stand ein Kostenplan für einen imperialen Kreuzer. War dort nicht die Währung in Schekel angegeben?

Der kleine Marine-Captain ist eine besondere Figur in der Geschichte, der auch einen eigenen Hintergrund
erhalten hat. Das Wachstumsgen schlug in der Stasiskammer bei ihm eben nicht so an, wie bei "normalen" Marines.

In den anderen Punkten gebe ich dir Recht. Niemand ist perfekt. Vielleicht findet ja die Geschichte als solche mehr Beachtung als der Schreibstil.
 
So, jetzt habe ich auch das 2. Kapitel gelesen.

Ok, die rechtschreibfehler können durchaus tippfehler sein, das bin ich bereit zu glauben. Über groß und kleinschreibung habe ich mich gar nicht aufgeregt, da kann ma leicht etwas übersehen und dagegen ist niemand gefeilt.
Das mit den Schekeln in Gothik war mir nicht ganz bewusst, ok, mein fehler. Aber trotzdem, die bezeichnung "imperiale Schekel" setzt voraus, dass es auch nicht imperiales Geld gibt. Und das würde das imperion nicht so gerne sehen.

Zum schreibstil: Mir sind im zweiten Kapitel keine Änderungen in positive richtung aufgefallen. Noch imer der seltsame satzbau und die Abkürzungen. Noch immer Hintergrundschwächen. Und vor allem (ok, ist deine Sache, aber ich glaube jetzt vertrete ich die Meinung von Vielen), lass doch die offizielen Charaktere GW-Sache sein.
 
Ich hab mir die Geschichte durchgelesen und kann nur sagen: RESPEKT. Man merkt nicht, dass sie von einem ganz normalen Spieler kommt, sondern könnte es auch für einen professionell geschriebenen Sci-Fi-Roman halten. Es wird nicht eine Sekunde langweilig und Spannung ist bis zum letzten Satz garantiert. Einige deiner Formulierungen scheinen zwar an bekannte Filme angelehnt, aber das stört mich nicht. Dass einige der „berühmteren“ Charaktere wie z.B. Dante nicht sterben würden, war eigentlich von Anfang an klar. Es war auf jeden Fall ein Vergnügen, die Geschichte zu lesen und ich hoffe, dass es noch mehr geben wird. Mach weiter so.

P.S.: Die Rechtschreibfehler oder grammatikalische Unebenheiten, die Awatron angeprangert hat, sind mir zwar auch aufgefallen. Während ich las, spiegelten sich jedoch alles vor meinem geistigen Auge wieder und wenn einem Autor das gelingt, kann die Geschichte nicht so schlecht geschrieben worden sein.
 
Habe bisher nur das erste Kapitel gelesen, werde aber gleich weitermachen. Klor sind da teilweise arge Hintergrundfehler drin und viele der Kritiken stimmen zu. Es ist ne Spannende und Unterhaltsame Geschichte und darum gehts ja schließlich. Soll sicher kein Geld mit verdient werden, von daher voll ok 🙂

(Konnte mir die Schlacht richtig Vorstellen, vorallem der umgefallene Cybot <g>, auch wenn ein Cybot sicherlich net von nem Melterschuss umfallen kann!)

Hmm, ok. Hab das zweite Kapitel auch fast durch und die andauernde Autoritätsverletzung und die lockere Art der Charaktere finde ich doch äußerst störend. Kein Marine, geschweige den ein Inquisitor würde sich so benehmen.