10. Edition Duck and cover: von Sicht und Deckung

Themen über die 10. Edition von Warhammer 40.000

Kenechki

Hüter des Zinns
08. April 2010
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Ein wichtiges Element in jedem Tabletop ist die Mechanik, wie Sichtlinien und Deckung technisch funktionieren. Das ist bei Warhammer 40k nicht anders und im Laufe der verschiedenen Editionen hat sich diese Mechanik durchaus verändert.

Da ich nach einigen Jahren Pause nun vorhabe, mich wieder mehr aktiv mit dem Hobby auseinander zu setzen (also zu spielen!), ist es für mich wichtig, dass ich dieses grundlegende Konzept von Deckung vollständig verinnerliche bevor es an den Spieltisch geht. Daher möchte ich diese kurze Zusammenfassung schreiben: einerseits um mir selbst die Regeln so klar wie möglich vor Augen zu führen, andererseits aber auch um ggf. im Diskurs Fehlinterpretationen ausfindig machen zu können.

Das Thema lässt sich recht gut in die beiden Unterpunkte Sichtbarkeit und Deckung aufgliedern:

Die Sichtbarkeit von Modellen/Einheiten wird auf Seite 8 des Grundregelbuches erläutert und basiert im Kern auf realen, physisch zu ermittelnden Sichtlinien.

Es gibt dazu aber auch Ausnahmen in Form von abstrakt angenommener (Nicht-)sichtbarkeit, aber dazu später mehr.

An dieser Stelle können zwei Dinge festgehalten werden:
  • Ist eine Zieleinheit/-modell vollkommen nicht sichtbar, so kann es i.d.R. gar nicht erst beschossen werden.
  • Allein die Tatsache, dass eine Einheit/Modell nicht vollständig sichtbar ist, bedingt noch keinen Vorteil durch Deckung.
Beispiel:
Ein Scout steht hinter einem Rhino und kann von dem Schützen nicht gesehen werden. Der Scout ist somit nicht als Ziel wählbar und somit sicher.

Derselbe Scout steht hinter einem Intercessor und wird von dem Schützen zum Teil gesehen. Der Scout kann beschossen werden, genießt allerding keinerlei Vorteil durch die Tatsache, dass er nur teilweise gesehen werden kann. Denn das alleine reicht noch nicht aus.


Die Deckungsregeln werden auf den Seiten 44-48 des Grundhandbuches erklärt. Generell wird Modellweise überprüft, ob Deckung vorliegt. Hier hängt es maßgeblich davon ab, um welche Art von Gelände es sich handelt, welches Deckung bieten soll. Im Kern geht es darum, ob das Gelände die freie Sicht auf das Ziel blockiert.

Wird die real/physisch ermittelte Sicht(linie) durch ein Geländestück eingeschränkt, erhält das Ziel i.d.R. den Vorteil von Deckung. Die Basis bilden hier also wieder die realen, physisch zu ermittelnden Sichtlinien.

Es gibt allerdings Ausnahmen, die das Konzept von Deckung abstrahieren und unabhängig von vorhandenen Sichtlinien anzuwenden sind:
  • Krater können Infanterie Deckung bieten
  • Wälder und Ruinen können Modellen Deckung bieten (Ausnahme: Flieger, Aufragende Modelle)
  • Ein Effekt gewährt Deckung
Wie oben bereits angesprochen wird zusätzlich auch die Sichtbarkeit in Ausnahmefällen abstrahiert angenommen/verneint:

Bei Wäldern kann eine nur teilweise Sichtbarkeit abstrahiert angenommen werden.

Bei Ruinen kann die Sichtbarkeit abstrahiert sogar komplett ausgeschlossen werden.
Ist eine abstrakte Nicht-Sichtbarkeit gegeben, kann eine Einheit/Modell folglich gar nicht erst als Ziel ausgewählt werden.

Dazu gibt es wiederum Ausnahmen von der Ausnahme bei Fliegern, Aufragenden Modellen und indirekt feuernden Waffen. Und es gibt Sonderregeln die Deckung erzeugen. Aber das will ich an dieser Stelle mal ausklammern.


Fazit:
  • Sicht wird i.d.R. real ermittelt, kann aber auch abstrakt angenommen/verneint werden.
  • Sicht ist i.d.R. notwendig für die Zielauswahl.
  • Teilweise verdeckte Sicht ist nicht hinreichend für Deckung, es gehört auch ein Gelände dazu.
  • Deckung wird i.d.R. im Zusammenspiel von realer Sichtlinie und Gelände generiert, kann aber abstrakt angenommen werden.
  • Es gibt Ausnahmen.
Trifft es diese Zusammenfassung? Mein erstes Spiel für die 10. Edition steht noch aus, daher habe ich noch kein Gefühl dafür, aber es scheint mir so, als sei es relativ einfach, von Deckung zu profitieren. Die Regeln lesen sich imho recht intuitiv anwendbar, wirklich aufpassen muss man nur etwas bei Wäldern/Ruinen. Seid ihr mit der Mechanik zufrieden?
 
Ich finde es immer noch recht unintuitiv, das für den Erhalt von Deckung nur Gelände eine Rolle spielt.
Eine Einheit, bei der nur ein Modell ein bisschen hinter einem Fass steht, bekommt Deckung, die selbe Einheiten hinter zB nett fetten Einheit Terminatoren, nen Fahrzeug oder so, so dass unter Umständen nur der Kopf von einem Modell sichtbar ist, bekommt keine Deckung, wenn kein Geländestück involviert ist...

Oder sehe ich das falsch?
 
Bzgl. Ruinen
  • Du kannst auch Deckung erhalten solltest Du dich innerhalb (vollständig = gesamte Base) des Geländestücks aufhalten auch wenn alle deine Modelle sichtbar für die gegnerische Einheit sind (also nicht durch die Ruine verdeckt sind).
  • Befindet sich der Gegner innerhalb der Ruine und schießt aus ihr heraus bietet jene Ruine keine Deckung für deine Modelle welche sich nicht innerhalb dieser befinden
BENEFIT OF COVER
Each time a ranged attack is allocated
to a model, if that model is either
wholly within this terrain feature, or it
is not fully visible to every model in the
attacking unit because of this terrain
feature, that model has the Benefit of
Cover against that attack.
 
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Befindet sich der Gegner innerhalb der Ruine und schießt aus ihr heraus bietet jene Ruine keine Deckung für deine Modelle welche sich nicht innerhalb dieser befinden
Aber nur in dem Fall, dass diese Modelle ''vollständig'' Sichtbar sind für ''alle'' Modelle der angreifenden Einheit. Es kann somit durch ein Mauerstück vorkommen, dass deine Modell doch noch Deckung erhaelt.
 
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Korrekt. Die 5er Einheit bekommt Deckung weil nicht alle Modelle der 4er Einheit sie sehen kann. Absurd, aber ist so.
 

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Ja. Wenn ein Modell aufgrund Gelände nicht vollständig sichtbar für jedes Modell in der angreifenden Einheit ist gibts Deckung.

BENEFIT OF COVER
Each time a ranged attack is allocated
to a model, if that model is either
wholly within this terrain feature, or it
is not fully visible to every model in the
attacking unit because of this terrain
feature
, that model has the Benefit of
Cover against that attack.
 
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Aber hier steht doch eindeutig, dass das Modell welches in Deckung ist, Deckung bezieht. Du als attackierter teilst die Verwundungen zu und wenn der letzte in Deckung, vom Feld gefegt wurde, hat der Rest keine Deckung mehr. Oder nicht? Steht ja nirgends das die einheit dann für den ganzen Beschuss Deckung erhält sonder lediglich das Model in Deckung. Oder bin ich da schief gewickelt?
 
Bei den Runinen bzw. Geländestücken im Regelbuch steht es ziemlich eindeutig. Explizit bei Runinen, nur Modelle die vollständig in der Ruine oder nur teilweise sichtbar sind durch die Runine profitieren von Deckung. In den Regeln für Deckung bei Geländestücke wird immer von den Modellen in einer Einheiten gesprochen. Wie man die Deckung dann nutzt und welche Modelle zu erst getroffen werden liegt dann an dem betroffnen Spieler. Er verteilt die Wunden, laut Regelbuch.
 
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Okay für mich zum Verständnis, 10 Mann Trupp, 2 Mann in der Ruine, 8 Mann nicht. Gegner sieht nur die 8 Mann draußen. Bekommt jetzt der ganze trupp Deckung oder nur die beiden Modelle? In den Regeln lese ich immer nur von Modellen, nie von Einheiten. Sry wenn ich da so blöd frage.
Ja, nur Modelle können Deckung bekommen. Es bekommen alle Modelle Deckung die entweder vollständig innerhalb der Ruine sind, oder nicht vollständig sichtbar für alle Modelle der attackierenden Einheit sind, aufgrund der Ruine.

In dem Beispiel hätte ich korrekterweise schreiben sollen : Alle Modelle in der 5er Einheit bekommen Deckung.
 
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