Dungeon Crawler

Hagrodin

Testspieler
21. Juli 2010
91
0
7.916
Hallo zusammen,

ich habe im Moment tierisch Lust auf einen schönen Brett-Dungeon Crawler. Mich würde eigentlich Descent reizen, aber das soll recht komplexe Regeln haben und ist dann wahrscheinlich für einen spontanen Spieleabend mit Freunden (keine feste Gruppe) eher ungeeignet oder?
Im Moment spielen wir meist Talisman, welches sich ja auch ums Aufleveln usw. dreht.

Habt ihr evtl. noch irgendwelche schönen Geheimtipps, welche schönes Material, einfache Regeln usw. haben?
 
Hero Quest. Der Klassiker schlechthin. Außerdem die Ableger wie Advanced Hero Quest oder Warhammer Quest, wenn man sie auftreiben kann.

Descent ist ziemlich aufwändig und eigentlich ungeeignet, wenn man dauernd die Regeln erklären muss, macht aber Spass. Für spontane Abende mit wechselnder Crew ist aber HQ wohl deutlich besser geeignet. Kriegt man aber eigentlich nur noch via ebay.
 
Kommt drauf an, was du von dem Dungeon Crawler erwartest. Wenn du ein Spiel mit vielfältigen taktischen Optionen und Anspruch erwartest, dann Descent. Aber wie Bloodknight schon schrieb, ist Descent für einen Spontan-Spieleabend nur bedingt geeignet. Man kann es dennoch machen (mach ich mangels gleichbleibender Gruppe ebenfalls), aber es gibt einige Rahmenbedingungen zu beachten:
- jedes Mal Regeln erklären (man wird mit der Zeit schneller...)
- mindestens 3 Mitspieler
- mindestens 5 Stunden Zeit
- man wird IMMER als Overlord spielen (mangels Regelkenntnis der Mitspieler)

Kannst du mit obigen Fakten leben, dann ist Descent eine Überlegung wert. Wenn nicht, dann wäre wohl ein anderes Spiel eher geeignet.

Recht neu und erst seit kurzem erhältlich ist Dungeons & Dragons: Castle Ravenloft. Ebenfalls ein Dungeon Crawler im Stil von Descent, allerdings mit signifikant kürzerer Spielzeit und einfacheren Regeln. Ich habs selbst noch nicht gespielt und kann deshalb leider auch keine persönliche Einschätzung abgeben, aber mehr Informationen dazu findest du hier.

Neben Talisman, was du ja schon hast, wäre eventuell die Neuauflage von GW's Klassiker DungeonQuest eine Überlegung wert (Verlag ist ebenfalls Fantasy Flight Games).
Hier spielt jeder Spieler einen Helden, der versucht möglichst viele und möglichst wertvolle Schätze aus dem Dragonfire Dungeon zu bergen. Es handelt sich dabei um das gefährlichste Dungeon weit und breit, dessen Zentrum von einem Drachen bewacht wird. Der Zugang öffnet sich bei Sonnenaufgang und schließt sich bei Sonnenuntergang. Wer mit den meisten Schätzen herauskommt, hat gewonnen. Soweit die Theorie.
Praktisch sieht es meist anders aus.
Das Spiel beginnt mit einem komplett leeren Spielbrett und den Helden in den Eingängen zum Dungeon. Ist man an der Reihe, zieht man ein Flur-Plättchen, legt es an und schaut was passiert. Manche Flur-Plättchen haben eigene Sonderregeln (z.B. mein Favorit "The bottomless pit": bestehe eine Test auf dein Glück oder du bist tot), meist zieht man eine Karte vom Dungeon Deck. Diese Karte sagt dir, was passiert - ähnlich wie in Talisman. Manchmal findet man einen Schatz, manchmal passiert nichts, manchmal fasst man in ein Skorpionnest und bekommt W6 Wunden. Gelgentlich hat man die Option, in die Katakomben hinabzusteigen - in denen man theoretisch sehr, sehr wertvolle Schätze finden kann, die Unanehmlichkeiten aber meist auch noch etwas unangenehmer als im Dungeon selbst sind.
Hat man es bis zum Drachenhort im Zentrum geschafft, kann man diesen plündern - und hoffen, dass der Drache nicht erwacht. Sollte dies doch der Fall sein, wird man in Flammen gebadet, verliert alle Schätze, die man aus dem Drachenhort geplündert hat und flieht in einen angrenzenden Raum (sofern man noch lebt).
Selbstverständlich gibt es auch die obligatorischen Kämpfe gegen Monster - in DungeonQuest allerdings lediglich zum Zweck der Selbsterhaltung. Tötet man das Monster nicht, tötet das Monster dich. Belohnung gibts keine, aber man darf weiter durch das Dungeon streifen. Für die Kämpfe gegen Monster werden Kampfkarten verwendet. Das System ist mit Abstand das Komplexeste in DungeonQuest und braucht einen oder zwei Kämpfe um wirklich verstanden zu werden, danach ist es aber kein Problem mehr und fügt sich sehr gut ins Spiel ein.
Unterm Strich ist DungeonQuest ein Fun-DungeonCrawler für Sadisten und Masochisten. Fun, da so gut wie alles dem Zufall überlassen ist - selbst die Wirkung eines Heiltranks wird ausgewürfelt. Für Sadisten und Masochisten, da die Chancen gut stehen, dass der eigene Held (oder eben die der Mitspieler) sterben, bevor sie das Dungeon verlassen. Ob und wann das eintrifft, entscheidet alleine der Zufall. Selbst der vorher angesprochene Heiltrank kann diese Wirkung haben - ist es doch eine "unstable Potion of Healing" und tötet den Helden augenblicklich.
Meine persönlichen Rekorde waren Tod in Runde 2 und überragender Sieg mit über 3000 Punkten an Schätzen. Es ist alles drin.
Spielen kann man DungeonQuest mit maximal 4 Spielern, die Spielzeit liegt bei etwa einer Stunde.

Hoffe geholfen zu haben. 🙂
 
zu DungeonQuest:
Ja, es gibt optionale Regeln am Ende des Regelhefts, die das Spiel weniger tödlich oder eben noch tödlicher machen - je nach persönlicher Vorliebe.
Die weniger tödliche Variante nennt sich "Death can wait": wird ein Held ausgeschaltet, muss er W6 Gegenstände ablegen, bekommt die Hälfte seiner Trefferpunkte sofort wieder und beendet seinen Zug. Danach geht es normal weiter.
Wobei es allerdings nicht allzu schlimm ist, wenn der Held stirbt. Das Spiel dauert nicht sehr lang und man bekommt die Wartezeit eigentlich gut damit rum, schadenfroh über seine Mitspieler zu lachen. 😉
 
Bei warhammer quest gibts n zufallsdungeon karten stapel, im prinzip wird jedesmal bei dem öffnen eines raums eine karte gezogen auf der abgebildet ist wie das nächste Tile (kein Tippfehler) angelegt wird, für die Monster gibts dann auch nen kartenstapel...
Kann spass machen artet aber sehr doll in Hack and Slay aus...

Ich würde mir bei der HQ-Corporation im Forum tipps holen, da gibts auch einige sehr gute Regelwerke (Das von Xarres ist sehr zu empfehlen)

Ist halt mittlerweil de facto was für selbstbastler ^^

Grüße
 
zu DungeonQuest:
Ja, es gibt optionale Regeln am Ende des Regelhefts, die das Spiel weniger tödlich oder eben noch tödlicher machen - je nach persönlicher Vorliebe.
Die weniger tödliche Variante nennt sich "Death can wait": wird ein Held ausgeschaltet, muss er W6 Gegenstände ablegen, bekommt die Hälfte seiner Trefferpunkte sofort wieder und beendet seinen Zug. Danach geht es normal weiter.
Wobei es allerdings nicht allzu schlimm ist, wenn der Held stirbt. Das Spiel dauert nicht sehr lang und man bekommt die Wartezeit eigentlich gut damit rum, schadenfroh über seine Mitspieler zu lachen. 😉

Hört sich gut an, wäre mal ne Überlegung wert.
 
Ich kann Dungeon Quest auch nur empfehlen wenn man einen regeltechnisch einfachen aber fix zu spielenden Crawler sucht. Und es darf keiner sauer wegen der Schadenfreude der Mitspieler sein, denn davon lebt das Spiel. Es gibt nichts besseres als wenn der erste Spieler im ersten Raum direkt getötet wird.

Evtl. ist auch die alte Version von Schmidt via eBay interessant. Heisst dann Drachenhort.

Der Kampf ist in Drachenhort simpler und schneller, die Gänge tödlicher und es gibt keine Sonderregeln für Katakomben.

Während man in Dungeonquest bei betreten einer Grube einen Geschicklichkeitswurf macht, um nicht in die Katakomben zu stürzen und von dort weitermacht ist man in Drachenhort bei falschem Wurf direkt Tod. Und man muss teilweise 1-4 auf eine W12 werfen…

Aber beide Versionen sind super!
 
Zuletzt bearbeitet: