40k Dunkles Verlangen Teil 2 - Misstrauen

Tristan

Testspieler
08. März 2013
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Dunkles Verlangen Teil zwei – Misstrauen







Nachricht: Astropathischer Kanal
Status: Verschlüsselt
Medium: Coren Mauris ( sanktioniert )
Absender: Inquisitor Kyprian Rauken
Empfänger: Ordo Häretikus, Zelle auf Hydraphur
Kontakt: Lord Maldor Behrens
Betreff: Stellungnahme zum Fall Warpfalke
Gedanke des Tages: Wer vertraut, wird betrogen.




Verehrter Meister,


wie in meinem Bericht an unsere Herren, auf Terra, bereits erwähnt, handelt es sich bei der Warpfalke um einen mittelgroßen Frachter der Korun – Klasse, welcher, vor etwa einem Sonnenmonat, im nordwestlichen Randgebiet des Segmentum Pazificus, in einem nicht klassifizierten Sektor, das Immaterium verlassen hat. Da die jüngsten Aufzeichnungen, über dieses Schiff, bereits fünftausend Jahre zurück liegen, erweckte der Vorfall bei gewissen Stellen, naturgemäß, einiges Interesse. Glücklicherweise, gehörte ich zu den ersten Individuen, die davon erfuhren, was der Geheimhaltung insofern zuträglich war, dass ich den betreffenden Sektor, für jeglichen Raumverkehr, sperren ließ. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, welche Bedrohung der Diskretion, durch Freihändler und andere nicht offizielle Organisationen, damit vereitelt wurde.
Nach mehreren Scanns und erfolglosen Versuchen der Kontaktaufnahme, stand mein Entschluss, die Warpfalke zu entern, fest. Selbstverständlich, kann so eine Aufgabe nur von Astartes effizient ausgeführt werden. Glücklicherweise, gibt es auch in der, zu meinem Missfallen, immer noch sehr autarken Organisation ihrer Orden, jene, die in meiner Schuld stehen. Also rief ich und sie kamen.
Vor vier Tagen traf der Astartes Angriffskreuzer Dunkles Verlangen, vom Orden der Flesh Tearers, im Sektor ein. Captain Lauro Invictus, von ihrer dritten Kompanie, gelobte, sich der Sache persönlich anzunehmen. Was dann geschah, kann von mir nur, als klarer Fall von Insubordination gewertet werden. Die Weisung lautete klar, erkunden und sichern, beziehungsweise säubern. Von der völligen Zerstörung der Warpfalke war nie die Rede, und doch geschah genau dies. Als ich daraufhin Kontakt mit Captain Invictus aufnahm um ihn, mit seiner Missachtung eines Befehls von höchster imperialer Autorität, zu konfrontieren, folgte nur die knappe Mitteilung; die Warpfalke sei korrumpiert gewesen und musste zerstört werden. Da ich das so, nicht hinnehmen konnte, befahl ich, die Dunkles Verlangen möge an Ort und Stelle bleiben um mein persönliches Eintreffen zu erwarten.
Über die Motive der Astartes bleibt uns, zum jetzigen Zeitpunkt, nur die Spekulation. Wenn ihr diesen Bericht erhaltet, befinde ich mich bereits an Board der Dunkles Verlangen, um, so der Imperator will, sein Licht in diese Angelegenheit zu bringen.
Mir Eures Tadels bewusst, war ich doch so kühn, Euren Kontakt beim Ordo Maleus zu aktivieren.
Mir ist natürlich klar, dass ich für diese Missachtung der Hierarchien Konsequenzen zu erwarten habe. Doch mein Gewissen bleibt rein in dem Bewusstsein, stets zum Wohle des Imperators zu handeln.
Sein Licht leuchte uns.


Euer ergebener Diener


Kyprian Rauken.




Der Astartes ist der Herr des Schlachtfeldes - Der Astartes fragt nicht gegen wen er kämpft, sondern nur wann und wo - Der Astartes trägt keine Zweifel im Herzen - Der Astartes ist standhaft im Angesicht des Schreckens - Der Astartes ist der Beschützer der Menschheit . . .



Captain Lauro Invictus stand auf der Brücke seines Kreuzers und starrte, durch gepanzertes Glas, ins finstere All. Er wusste nicht, warum ihm diese, vor langer Zeit gesprochenen, Worte, gerade jetzt im Kopf umher geisterten. „Der Beschützer der Menschheit.“ War er das etwa nicht? Er hatte sein Banner auf Welten geführt, die schon verloren gewesen waren, für das Imperium der Menschheit. Zusammen mit seinen cretacischen Brüdern, hatte er an Orten gekämpft, die so grausam waren, dass sie jeden normalen Mensch verschlungen hätten, und er hatte es genossen. Das war seine Bestimmung, dafür war er erschaffen worden, vor über hundertsechzig Jahren. Er mochte ein, von einer Todeswelt stammender, Wilder sein, doch er war auch ein Astartes, und nur seinem Meister, dem Primarchen, oder dem Imperator selbst, schuldete er Rechenschaft. Nichtsdestotrotz, würde in Kürze dieser Wurm zu ihm kommen, um ihn aus zu fragen. Die Menschen waren manchmal wie Kinder für ihn - jammernde Kinder, schreiende Kinder, brennende Kinder – oder auch nur quengelnde Kinder. Aber sie bewiesen all zu oft auch Ehre und Weitsicht. Dieser Umstand machte den Umgang mit ihnen Kompliziert. Als er die Gaben des Sanguinus erhielt, hatte er ein neues Leben, mit einem neuen Namen begonnen, Hand in Hand mit der Dunkelheit.
Einer Dunkelheit, mit der er sich seither, während jedem Atemzug, auseinandersetzen musste. Was wusste dieser Inquisitor schon über die Schatten in der Stille. Der ruhigen Zeit zwischen den Einsätzen, wenn es keine Linderung gab und die Schwärze aus den tiefsten Winkeln der Seele hervor kroch. Ein Inquisitor rühmt sich den Feind im Inneren zu bekämpfen, doch hat er keine Ahnung, was das für einen Flesh Tearer bedeutet.
Nun kam dieser Inquisitor auf sein Schiff, wo er ihm mit Ignoranz und Eifer begegnen würde, einer wirksamen Kombination.
Captain Invictus hatte die Schritte bereits gehört, dem entsprechend wenig überrascht, drehte er sich um, als sich das Schott öffnete und Bruder Seargeant Larken, gefolgt von zwei ungleichen Begleitern, die Brücke betrat. Der eine, war ein in Schwarz gekleideter, hagerer Mann mit strengem Blick und fliehender Stirn, der ihm nicht einmal bis zur Brust reichte. Er kannte Inquisitor Rauken bereits. Der Andere, war seinesgleichen, ein Astartes oder mehr als das. Ein Grey Knight, ein Krieger vom Titan, das Siegel des Ordo Maleus prangte am Brustpanzer seiner grauen Servorüstung. Er strotzte vor Reinheitssiegeln und verströmte Weihrauchduft.
Captain Invictus begrüßte die Spannung, die sich in seinem Inneren aufbaute, denn sie lenkte ihn ab, von der Stille, und den Schatten.
„Eure Gäste, Bruder Captain.“, meldete Larken, bevor er sich wider entfernte.
„Der Imperator beschützt.“, sagte der Inquisitor.
„Möge sein Licht uns erleuchten.“, erwiderte Invictus die Begrüßung.
„Mein Begleiter ist ..“
„Ich bin Captain Tybald Veron.“, schnitt ihm der Greyknight das Wort ab, wobei er sich die rechte Faust auf die Brust schlug, bevor er den Arm von sich streckte, die übliche Begrüßung unter Astartes.
Die beiden Krieger musterten sich eine Weile schweigend, was den Inquisitor sichtlich beunruhigte, zu sprechen, wagte er allerdings nicht.
Der indoktrinierte Teil in Lauros Unterbewusstsein versorgte ihn bereits mit Informationen über die Schwachstellen seines Gegenübers. „Ich könnte dich töten, Bruder.“, sagte er nach einer Weile.
Der Grey Knight erwiderte das kalte Lächeln. „Das Gleiche wollte ich gerade zu dir sagen, Bruder.“
Die innere Ruhe, die von ihm ausging, war der Gegenpol zu dem Vulkan, der in Lauros Innerem prodelte.
„Weshalb bist du hier? Etwa um in meinem Gehirn herum zu stochern?“
„Wieso stellst du Fragen, deren Antwort du bereits kennst? Ich bin hier, weil ich die Lüge erkenne, ich erkenne die Schuld, ich erkenne den Dämon.“, beendete der Grey Knight seinen Satz flüsternd.
Inquisitor Kyprian Rauken, der sich in seiner Haut nicht mehr all zu wohl, zu fühlen schien, war zum Statisten degradiert worden, während die beiden Astartes sich gegenseitig einschätzten.
„Und was erkennst du bei mir?“, fragte Invictus, herausfordernd.
Captain Tybald Veron antwortete nicht gleich. Seine edlen Gesichtszüge spiegelten keinerlei Emotion wider, als er es schließlich doch tat. „Nichts davon“, sagte er schlicht, „aber dafür etwas Anderes.“
„Seht mich an und erkennt, dass ich nach bestem Wissen und Gewissen handelte . Zum Schutz meiner Brüder, sowie zum Schutze der Menschheit. Die Warpfalke war korrumpiert, mehr brauche ich dazu nicht zu sagen. Der Befehl lautete, sichern beziehungsweise Säubern, und ich habe eine vollständige Säuberung als angemessen betrachtet. Der Astartes folgt nicht blind, sondern führt Befehle nach eigenem Ermessen aus und das habe ich getan! Mein Orden dient dem Thron seit zehntausend Jahren, auch wenn unsere Schützlinge, uns mit Furcht und Abscheu begegnen. Wir sind was wir sind, und wir tun was wir tun müssen! Wir brauchen uns nicht zu rechtfertigen. Oder will der Herr Inquisitor etwa meine Fähigkeit zu denken, und Entscheidungen zu treffen, in Zweifel ziehen?“
„Das weiß ich noch nicht,“ sagte Rauken, „doch frage ich mich, was, im Namen des Throns, für einen Astartes, einen Halbgott, der Verlängerung des Armes, des Imperators, so bedrohlich gewesen sein mag, dass er zu solchen Mitteln greifen musste.“
„Das Schiff war unnatürlich.“ Entgegnete Invictus stur.
„Das genügt mir aber nicht!“ Der Inquisitor wurde wütend, womit er Lauro zum lächeln brachte.
„Quengelnde Kinder.“ Dachte der Flesh Tearer. Dabei unterdrückte er das Bedürfnis, dem Mann den Arm abzureißen, um ihn damit tot zu prügeln.
Inquisitor Kyprian Rauken war außer sich. Mit rotem Kopf, schritt er auf der Brücke, auf und ab.
„Haltet ihr mich etwa für einen Narren?“, schnaubte er, „Darf ich euch daran erinnern, dass ich das Ergebnis eurer Aktionen auf Taloa neun, mit eigenen Augen gesehen habe, und jedermann weiß was auf Kallern geschehen ist!“
„Meine Kompanie war nicht auf Kallern.“, log Invictus. Er selbst war nicht auf Kallern gewesen, aber natürlich waren dort auch Einheiten der 3. Kompanie eingesetzt worden. Doch das konnte der Inquisitor nicht wissen, und es ging ihn auch nichts an.
Der Grey Knight zog eine Braue hoch. Vermutlich war ihm die Lüge nicht entgangen. Es überraschte Captain Invictus, dass er darauf verzichtete, es dem Inquisitor mit zu teilen.
Kyprian Rauken kam nun allmählich in Fahrt. Er liebte den Ordo, sowie seine Arbeit und er war gut darin. Er mochte Geheimnisse, allerdings hasste er es, wenn Andere welche vor ihm hatten.
„Verehrter Captain, es liegt mir fern euch schaden zu wollen“, begann er zuckersüß, „doch gelangt meine Organisation immer mehr zu der Ansicht, dass eure Kompanie, aus welchen Gründen auch immer, beginnt sich in ein Rudel tollwütiger Hunde zu verwandeln.“
Das Narbengeflecht auf Lauros bleichem Antlitz zuckte bei der Anstrengung, angesichts dieser Beleidigung, nicht die Beherrschung zu verlieren.
„Nun frage ich mich“, fuhr Rauken fort, „wie mit Hunden die ihren Herren beißen, zu verfahren ist. Entweder, beseitigt man sie“, bei dieser Option warf der Inquisitor einen vielsagenden Blick auf seinen Grey Knight – Begleiter, „oder man sperrt sie in einen Zwinger. In einigen Fällen reicht es auch aus, sie etwas kürzer an die Leine zu legen. Ich persönlich bin allerdings der Ansicht, dass das Imperium, auf keinen seiner Astartes leichtfertig verzichten sollte. Aufgrund des Gefallens, den ihr mir erweisen werdet, bin ich also gewillt über dieses Dilemma hinweg zu sehen.“
„Welcher Gefallen?“, knurrte Invictus.
Der Inquisitor legte die Fingerspitzen aneinander.
„Sagt mir Captain, was wisst ihr über die Halosterne . . .
… … ...
 
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Morgen, wie versproche teil zwei auch gelesen..also du hast dein niveau gehalten, sehr gut. Wie schon gesagt etwas mehr beschreinung der characktere bzw des schiffes hätte ich schön gefunden.

Ob es eine gute idee ist einen Grey Knight bzw einen Inquisitor mit solchen worten zu bewerfen? Aber gefällt mir passt gut zur haltung der Flesh Tearers

Haha die Halosterne, das klingt böse. Bin gespannt, freut mich das mehr daraus wird, nur weiter