40k Durchbruch

21. Mai 2001
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Hallo ihr da 🙂

Hier habe ich mal ein Experiment gewagt.
Zum einen ist es eine Vorgeschichte für eine andere... an der ich arbeite.. zum anderen ist sie mal etwas anders geschrieben. Ich wollte mal versuchen wie es wirkt wenn man gezielt im Kopf des Lesers ein Kinoartiges Bild hervorruft.

Ich bin gespannt auf Eure Reaktion.

Ich möchte noch anmerken, dass ich sowohl für diese Kurzgeschichte, als auch für die folgenden, aus einem reichen Fundus anderer Geschichten geschöpft habe.
Wem also die eine oder andere Szene sehr bekannt vorkommt, ich mache daraus kein Geheimnis, gibt es doch viele Geschichten die ich so genial finde, dass ich sie gerne nochmal "covern" würde.
Ich "oute" mich also schon jetzt dafür, möchte aber das mir nicht nachgesagt wird ich "klaue". Ich werde immer auf die Inspirationsquelle hinweisen.

So und nun... viel Spass

(die Inspiration zu dieser Story stammt aus dem Buch "Die dunkle Seite der Macht" von Timothy Zahn.)


[Kamera, Froschperspektive]

Der Betrachter sieht den blauen Himmel, eine gleißende Sonne die Reflexe auf die Linse zaubert. Im Hintergrund, durch das flirren der Luft kaum erkennbar, eine ferne Hügelkette, davor Ruinen. Der Boden fängt leicht an zu vibrieren. Kleine Steine fangen an herumzutanzen, das Bild fängt an zu zittern. Dann verdunkelt ein Schatten die Sonne und die Sicht wird durch eine Staubwolke genommen.

[Kamera ein paar Meter entfernt]

Mit einem lauten knirschen kommt ein riesiger Panzer zum stehen. Staub wirbelte um ihn herum auf und hüllte ihn in eine dichte Wolke, die alsbald vom leichten Wind davon getragen wird. Einige Sekunden verstreichen. Dann öffnet sich quietschend eine kleine Luke auf der Oberseite. Eine Gestalt schiebt sich heraus, stützt sich auf dem Rand der Luke ab und betrachtet die Szenerie vor sich.


>>Hauptmann von Thoda lies seinen Blick über die Ruinen vor sich schweifen.
Die Luft war heiß, trocken, staubig. Nach einer Weile hob er sein Markofernglas an die Augen. Suchte die Trümmer vor sich nach Lebenszeichen ab. Diese Trümmer die einmal eine blühende Stadt gewesen waren... vor den Orks. Jetzt, nach Monaten der Kämpfe, war es nur noch eine einzige große Ruine.

Es rauschte kurz in seinem Headcom und der junge Hauptmann senkte das Fernglas, betätigte den Schalter an seinem Helm und meldete sich. Er bestätigte seine neuen Anweisungen und deaktiviert das Mirko. Noch einmal hob er das Fernglas und lies es über die Ruinen vor sich gleiten. Dann aktivierte er abermals das Headcom, diesmal auf einer anderen Frequenz und schaute nach links und rechts während er in sein Mikro sprach.

Schräg vor dem riesigen Panzer standen zwei kleinere, gedrungenere. Die Kommandanten dieser beiden schauten ebenfalls aus ihren Luken und gaben bestätigenden Handzeichen als sie Ihre Order vernommen hatten. Der Hauptmann nickte zufrieden als die kleineren Fahrzeuge ihre Luken schlossen. Dann verschwand er selber im inneren des Behemoths und verriegelte die massive Luke über sich.<<


[Kamera über dem großen Panzer auf die Ruinen gerichtet]

Die Luft beginnt zu wabern als die Motoren hochgefahren werden, dunkle, schwarze Wolken fauchen aus den Abgasrohren und das Brüllen der Turbinen lässt den Boden zittern.
Dann setzen sich die kleineren Panzer, mit einem Ruck, in Bewegung. Ein paar Sekunden später schiebt sich ihr weitaus größerer Bruder hinter ihnen her. Die drei Fahrzeuge rasseln in V-Formation über den harten, ausgedörrten Boden, Staubwolken hinter sich herziehend, welche nach kurzer Zeit die Sicht nehmen.

[Kamera ein Stück entfernt, von rechts, über der Formation]

Dichte Staubfahnen hinter sich herziehend donnern die drei Fahrzeuge über eine von Trümmern übersähte breite Strasse. Im Hintergrund, 150 Meter entfernt, überquert eine weitere Formation die Strasse.

[Kamera ein Stück entfernt, hinter und über der Formation]

Die beiden Leman Russ Panzer rasseln eine Strasse entlang, dicht gefolgt von dem weitaus größerem Baneblade. Auf beiden Seiten stehen beschädigte und zerstörte Gebäude, leere, gähnende Fenster sind stumme Zeugen dieser Szenerie. Ein Stück voraus ist die Außenwand eines Hauses quer über die Strasse gefallen, Mauerteile blockieren teilweise die von Trümmern übersähte Strasse.


[Kamera schräg über dem linken vorderen Panzer]

Mit einen röhren kommt der Kampfpanzer vor einem großen Teil der Außenwand zum stehen. Sein Turm schwenkt als suche der Panzer selber eine Lücke durch das Hindernis.
Im Hintergrund weicht der rechte Leman Russ aus um ebenfalls eine Lücke zu finden.
Im gleichen Augenblick kommt der Baneblade ins Bild gerumpelt und bremst. Er wippt leicht nach vorne als die mächtigen Stossdämpfer das enorme Gewicht des Panzers abfangen. Der Wind trägt den aufgewirbelten Staub vorbei.


[Kamera im Inneren des Baneblade Turms, Kommandositz]

Der junge Hauptmann wendet den Blick von einem Monitor ab und schaut durch einen der Sehschlitze, aktiviert dabei sein Mikrophon..


>>"Cloud One, könnt ihr durchkommen?“
Nach einer kurzen Pause meldete sich der Kommandeur des Panzers. „Negativ, Sir. Wir kommen nicht durch. Die Wand ist zu dick, ich riskiere eine Beschädigung des Frontlasers.“
Der junge Hauptmann nickte zu sich selber. „Roger....“
Ein statisches Rauschen unterbrach ihn.

"Shhh... Cloud Alpha, hier Wetterstation, Aufschliessen, sie fallen zurück!...“
Der junge Hauptmann schluckte hart als er den Zorn in der Stimme vernahm, der trotz der Verzerrung deutlich hörbar war. Er straffte unbewusst seine Schultern und wechselte die Frequenz.

„Cloud Alpha an Wetterstation, Sir, wir versuchen es. Ein großes Trümmerstück blockiert die Route, meine Scouts kommen nicht durch.“

„Shhshh... Sie auch nicht ?“

Der junge Hauptmann räusperte sich. „Doch, Sir, wir würden schon durchkommen, aber ich wollte die Flanke aufrecht erhalten.“

„Das mag ja schön im Manöver aussehen, Mann, aber hier hat der Kampfplan oberste Priorität! Lassen Sie sie zurück!“

Abermals schluckte der Hauptmann und schollt sich selbst einen Narren, war er doch sonst in Strategie und Taktik so hervorragend. Peinlich berührt gab er Rückmeldung.
„Ja, Sir. Natürlich, Sir.“
Er ließ den Sprechknopf los und wechselte auf internen Funk.
„Wir fahren weiter. Voll Leistung, Marsch!“
„Roger“, antworte der Fahrer und mit einem Ruck und aufheulenden Turbinen setzte der überschwere Panzer wieder in Bewegung.<<

[Kamera schräg über und hinter dem Baneblade]
Mit einer dicken Rußwolke ruckt der Koloss vor, passiert klirrend seine beiden Begleiter und kracht gegen die Mauerreste. Mit einem grässlichen Knirschen gibt der Stahlbeton nach und der Baneblade bricht ohne Verzögerung durch das Wandstück, zermalmt es unter seinem enormen Gewicht. Unbeeindruckt und beschleunigend setzt er seinen Weg fort, die beiden kleineren Panzer hinter sich zurücklassend.


(für alle die nicht wissen was ein Baneblade ist.... klick)
 
nett 🙂

die vorgabe der sichtinkel funktioniert ganz gut, auch wenn es die story selbst etwas... unnatürlicher erscheinen lässt, weil die phantasie nichts mehr bestimmt. aber es funbktioniert.

der prolog an sich ist auch gut, nur das ich denke, das die leman russ durchaus auf den spuren des baneblade folgen könnten, nachdem der die betonwand geplättet hat... aber egal 🙂

kleiner rechtschreibfehler:

statt mikro schreibst du mirko, an der stelle, an der der hauptmann das erste mal auftaucht.
 
Das mit den Blickwinkeln funktioniert... Schön ist in dem Zusammenhang für mich immer die Erwähnung zusätzlicher Details wie das Zittern der Steine, wenn ein Panzer angerollt kommt. Viele Amateur-Erzähler vergessen so etwas, dabei läßt genau dieser Kram das alles erst lebendig wirken.

Die Kameraperspektiven als Vehikel zwingen Dich dazu, Deine Phantasie spielen zu lassen und solche Details zu erwähnen.

Durch die zusätzliche Auswahl und Festlegung der Perspektive wählst Du auch aus, welche Details Du erzählst - und Deine Phantasie kommt auf Gedanken, die Du vielleicht sonst nicht hättest.

Darum wirkt die Geschichte schön plastisch, aber gleichzeitig ungewöhnlich. So etwas mag ich. Ich habe diesen Kameratrick mal bei Terry Pratchett gelesen, ich glaube "Die Farben der Magie" oder so. Auf den ersten Seiten beschreibt er seine Scheibenwelt in dieser Perspektive, um dann aber aprupt in die (normal erzählten) Geschehnisse zu wechseln.

Mir gefällts bis jetzt sehr gut. Hoffentlich komm noch mehr!
 
Ruhig bleiben, Schwester.

Ich für meinen Teil habe hier auch mehrmals reingeschaut, um deine Antwort auf mein Feedback zu lesen. Außerdem schreibe ich auch in Words und poste das geschriebene anschließend hier, das gibt dann gleich zwei Views für eine Antwort...

Es ist nicht so, daß jeder View von jemand neuem kommt.

Hab Geduld, Prioris, übe Dich in Meditation und lege den Flammenwerfer zur seite... gaaanz langsam.... ja, so ist gut. Und puste die Zündflamme aus... :wish:
 
Hmmm. Ich hab ein Weilchen drüber nachgedacht, und diese detaillierten und filmischen Schilderungen gefallen mir sehr gut. Zur Handlung kann man ja noch nicht viel sagen, aber große Panzer stehen für mich schon mal gleichbedeutend mit VIEL SPASS!

Nur stören mich diese Kameraperspektiven ehrlich gesagt beim Lesen. Ich weiss, du wolltest das mal ausprobieren, Sister, aber ich empfinde das als störend, da ungewohnt und irgendwie die schönen Beschreibungen unterbrechend.
Ich habe mal versucht, die Kameraperstpektiven nicht mitzulesen und mich allein auf die beschreibungen zu konzentrieren, und ich persönlich fand, dass das sehr viel besser funktioniert. Man kann das IMO einfach weglassen, die Beschreibungen erzeugen selbst ein gewisses Bild, eine gewisse Perspektive, die man unweigerlich im Kopf hat.
Mach ruhig so wieter, wie du angefangen hast, aber denk vielleicht nochmal über meine Anmerkung nach. Ich warte in jedem Fall gespannt auf die Dinge die da kommen (oder rollen) mögen.
 
@Avenger:

ja du hast recht.. im nachhinein bin ich mit der Story als ganzes nicht sehr.. zufrieden...

wegen der perspektiven... nur bei einer beschreibung stellt sich eben jeder was anderes vor.. ich wollte ja das der leser das so sieht wie ich es in meinem kopf habe...

ich sage mal.. experiement erfolgreich... aber ich belasse es dabei 🙂

@Caladius:

jaa bin ja gaaaaanz ruhig....... sowas von ruhig 😉

der smilie ist ja super cool.