Dystopian Wars - Prussian Empire

Ferox21

Tabletop-Fanatiker
18. März 2010
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Da die Preußen meine Hauptfraktion sind, wollte ich doch auch mal etwas über sie schreiben. Zwar hat ja Livegiver seine wirklich guten Nationsbeschreibungen in einem Thread zusammengefasst, aber ich will den Preußen doch einen eigenen Thread geben. Das wird aber deutlich weniger umfangreich ausfallen als meine Betrachtungen von Frankreich oder dem Covenant. Und da ich doch ein Hintergrundfanatiker bin, wird es heute nur um die Geschichte der Preußen in Dystopian Wars gehen.


-- Das Preußische Kaiserreich -- (engl.: Prussian Empire)


Eckdaten:

Staatsoberhaupt: Kaiser Friedrich Gründer (engl.: Frederick Grunder)
Regierungsform: Autokratische Monarchie
Territorium: Deutschland, Niederlande, Österreich-Ungarn, Norwegen, Schweden, Teile Grönlands

Verbündete: Republik Frankreich, Kaiserreich der Strahlenden Sonne, Liga der itaalienischen Staaten
Neutraler Status: Föderierte Staaten von Amerika, Osmanisches Dominion
Im Krieg mit: Königreich von Britannien, Russische Koalition, Bund von Antarktika


Geschichte:

Durch geschickte politische Schachzüge, Kriegsglück und einige glückliche Fügungen der Geschichte konnte sich das Königreich Preußen zu Beginn des 19. Jahrhunderts zur dominaten Großmacht in der Mitte Europas aufschwingen. Die vernichtende Niederlage von Österreich-Ungarn durch die Nepoleonischen Truppen und den unerwarteten Tod Nepoleons 1804 ausnutzend, konnten die Preußen die Donaumonarchie quasi im Handstreich erobern. 1806 verzichteten die Habsburger im Fieden von Breslau auf sämtliche Herrschaftsansprüche und anstelle des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nationen wurde nun das Preußische Kaiserreich mit dem preußischen Kaiser Heinrich Otto an der Spitze ausgerufen. 1808 intervenierten preußische Truppen auf Drängen der verzweifelten republikanischen Fraktion im französischen Bürgerkrieg, womit man sich Britannien zum Feind machte, das die Situation selber ausnutzen und Frankreich für sich erobern wollte. Um die Küsten abzsichern annektierte Preußen 1810 Norwegen und Schweden - aus "Gründen der Sicherheit", wie es euphemistisch im offiziellen Sprachgebrauch hieß.

Allerdings tieb es der schon immer etwas paranoide Kaiser Heinrich Otto nun zu weit. 1811 wurde das bisher neutrale Polen überfallen, um die Russische Koalition auf dem Landweg direkt anzugreifen. Dies erwies sich letztlich als fatal und es folgen 4 ernüchternde Kriegsjahre ohne klaren Sieger, an deren Ende die entscheidende Niedelage des Kaiserreichs von 1815 bei Waterloo gegen die ersten britschen Landschiff-Prototypen steht. Im folgenden Friedensvertrag kam Preußen dennoch überraschend glimpflich davon. Das den Preußen aufgrund der erfolgten Hilfe gegen die Briten dankbare Frankreich wurde ein souveräner demokratischer Staat, der dem Kaisserreich von da an immer nahestehen sollte, während man die uralten Feindschaften gegen die Briten kultivierte. Im Osten wurde wiederrum das Polisch-Litauische Commonwealth gegründet, was allerdings den Preußen von anfang an offen feindlich gesonnen war. Sämtliche übrigen Eroberungen wurden allerdings den Preußen zugesprochen, womit sie ihre Vormachtsstellung auf dem europäischen Kontinent festigen konnten.

1819 starb Kaiser Otto und der damals noch junge Friedrich Gründer wurde zum neuen Kaiser ausgerufen. Er ging daran, die von Otto unterdrückten Minderheiten und ins Exil getriebenen alten Organisationen wieder mit dem Kaiserreich zu versöhnen. Die folgenden Jahrzehnte war das Kaiserreich vornehmlich damit beschänftigt, die verschiedenen Volksgruppen mit ihrem neuen Herrscher zu versöhnen und aus den unterschiedlichen Mentalitäten eine Nation zu schmieden. Außerdem war nach Waterloo die mittlerweile veraltete Armee offenkundig geworden, weswegen ehrgeizige neue Rüstungsprojekte gestartet wurden, an deren Spitze vor allem der Bau eigener Landschiffe stand.

In Folge der zunehmenden Industrialisierung und dem hohen Ressourcenbedarf für den Bau dieser Landschiffe kam es zu einer weltweiten zunehmenden Verelendung der Arbeiter, was mit dem Erscheinen des kommunistischen Manifests 1849 zu großen Revolutionsbewegungen in Europa führte. In Preußen konnte die starke und modernisierte Armee die Aufstände zwar niederschlagen, aber das Problem der Verelendung blieb dennoch bestehen. Erst die durch den Bund von Antarktika ab 1857 verfügbar gemachten Technologien erlauben eine dauerhafte Lösung des Problems durch eine enorme Verbesserung der Lebensumstände der unteren Bevölkerungsschichten. Als positiver Nebeneffekt weuden dank Element 270 bzw. Sturginium gleichzeitig die Produktionskapazitäten der Schwerindustrie dramatisch gesteigert.

Als sich die Krise zwischen dem Königreich von Britannien und dem Kaiserreich der Strahlenden Sonne in Südostasien 1870 zu einem Krieg ausweitet schließen die Preußen mit den Japanern ein Bündnis. Die Idee ist, dass die jeweilige Nation auf ihrem Kriegsschauplatz die Streitkräfte der Briten bindet, so dass diese sich untereinander keine Verstärkung schicken können. Ferner wird auch ein Technologietransfer vereinbart – japanische Giftgaswaffen gegen Preußische Tesla-Technologie.

Das Preußische Kaiserreich eröffnet dann auch die Feindseligkeiten mit den Briten mit einem Überraschungsangriff auf London, der von einem experimentellen U-Boot auf das britische Parlament ausgeführt wird, das die Themse hinauf bis in die Stadt gefahren ist und sogar unbehelligt wieder entkommen kann. Letztlich hat das kurzzeitige Hissen der Preußischen Flagge auf dem Big Ben nur symbolische Bedeutung, rüttelt aber die Briten wach.

Weitere Pläne der Preußen müssen aber gestoppt werden, da die Russische Koalition zusammen mit dem Polnisch-Litauischen Commonwealth einen großangelegten Überraschungsangriff auf die Preußische Ostgrenze durchführt. Der Vormarsch der Russen kann letztlich unter großen Verlusten an den Wolfgang Festungen gestoppt werden - einem gigantischen Festungsgürtel, der sich von Pommern bis nach Schlesien zieht. Allerdings ist die Koalition bis dahin bereits weit auf Preußisches Gebiet vorgerückt. So in Bedrängnis geraten beruft sich das Preußische Kaiserreich auf seine alten Bündnisse mit der Republik Frankreich und der Liga der italienischen Staaten. Die Franzosen sollen dabei Rückendeckung gegen die Briten geben, die mittlerweile ein starkes Armeekontingent im eigentlich neutralen Belgien stationiert haben während die Italiener eine zweite Front gegen die Russen eröffnen sollen.



So viel erstmal. Ich hoffe wenigstens, ihr findet den Hintergrund von Dystopian Wars ebenso spannend wie ich... 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
So, ich habe heute erst wieder Zeit, micht hierum zu kümmern. Wie gesagt wird das jetzt keine komplette Betrachtung aller Preußischen Einheiten, sondern nur meine Ansicht zu den besseren davon. Und ich beschränke mich vornehmlich auf die maritimen Auswahlen.

Es ist ja so, dass man für "friendly games" in Dystopian Wars aus der gewählten Hauptkampfebene (See, Land, Luft) jeweils eine Massive-/Large-, Medium- und Small-Class Auswahl mitnehmen muss. Bei der Flotte stellt sich das so dar:

Massive/Large-Class Auswahlen

Derer hätten wir drei zur Auswahl: Den Dreadnaught der Blücher-Klasse, das Emperor-Class Schlachtschiff und den Rhein-Flottenträger.

Von den drei Auswahlen halte ich den Blücher-Dreadnaught für die beste. Klar, Dreads sind immer gut, bei den Preußen ist die Kampfwertsteigerung im Vergleich zum Schlachtschiff aber weitaus deutlicher als bei den anderen Nationen - eine Ausnahme sind vielleicht noch die FSA.
4 Geschütztürme, statt 3 auf dem Schlachschiff, dazu noch die Option auf zwei zusätzlichen Generatoren (2 mal Schild oder Schild und Tesla oder zweimal Tesla) sind schon eine Ansage. Die üblichen hohen DR und CR Werte für einen Dreadnaught kommen noch dazu. Sofern man in seiner Spielergruppe sich nicht vor vorne herein gegen Dreadnaughts entscheidet (z.B. wegen den hohen Wiederstandswerten und meist zwei Schildgeneratoren) oder erstmal nur Starterboxgefechte austragen will würde ich jede Preußische Flotte um einen Dreadnaught herum aufbauen.

Dahinter sortiere ich den Flottenträger der Rhein-Klasse ein. Hierbei handelt es sich vornehmlich um einen Supportcarrier, bei dem man aber für relativ wenige Punkte gleich 3 Aktivierungen bekommt - Träger, 5er Wing Tiny Flyers und das Recon Plane. Letzteres kann sogar nutzen, um die Bombarde im Bug der Schiffes auch recht effektiv auf indirekte Ziele abfeuern zu können. Insgesamt sicher kein Battlecarrier wie bei Franzosen, Japanern und Briten, aber für zusätzliche Luftunterstützung würde ich den Rhein-Träger in der aktuellen Edition sogar der Imperiums-Festung vorziehen.

Der Emperor Schlachtschiff bildet leider das Schlusslicht. Insgesamt ist es nicht wirklich schlecht, aber ihm fehlt einfach irgend ein starkes Gimmick, dass die Schlachtschiffe der anderen Nationen haben (z.B.: Briten: Guardian Generator; Antarctica: Wave Lurker; Japaner: Sharp Turn und kostenloser Schildgenerator). Vor allem das es nun das einzige Schlachtschif ist, dass für einen Defensivgenerator echte Feuerkraft einbüßen muss, wiegt schwer. Das machen auch der zusätzliche Zoll in der Bewegungsreichweite und die verbesserten Teslawaffen nicht wieder wett.


Medium-Class Auswahlen

Bei den Auswahlen der mittleren Klasse zur See haben die Preußen leider nur mittelprächtige Einheiten zur Verfügung, wenn wir dies mit den anderen nationen vergleichen. Erstmal die beiden möglichen Optionen: Kreuzer der Reiver-Klasse und Kanonenbott der Hussar-Klasse.

Insgesamt sehe ich den Reiver-Kreuzer hier von den beiden Möglichkeiten als leicht besser an. Das Hussar-Gunship leider vor allem daran, dass es im Vergleich zu den anderen Gunships/Armored Cruisern keine große Defensivsteigerung gegenüber dem Reiver erfahren hat, dafür aber deutlich teurer ist. Man bekommt natürlich eine hörere Feuerkraft mit 3 starken Geschütztürmen und einem kostenlosen Tesla-Generator, aber insgesamt ist die Hussar-Klasse dennoch zu teuer. Ich sage glatt, dass es die schwächste Gunship/Armored Criuser Auswahl im ganzen Spiel ist. Die Einheitengröße ist übrigens 1-2 Modelle, weswegen einige lästern, dass man nur ein Hussar-Schiff aufstellen sollte, um die Minimalanforderungen für Seegefechte abzudecken.

Ich halte davon wenig und habe ein 3er Geschwader an Reiver-Kreuzern in meiner Flotte fest eingeplant. Mit der kombinierten Turmsalve wird man Schlachtschiffen schon sehr gefährlich, auch Kreuzer müssen sich in Acht nehmen. Außerdem sind 6 Assault Points pro Schiff ebenfalls sehr gut. Der große Nachteil ist vor allem die Aufspaltung der Breitseite in Geschütz- und Tesla-Waffen. Damit kann man maximal Small-Class Modelle effektiv angehen, oder gegen Kreuzer auf Linked Fire und Würfelglück hoffen. Und es gilt die genrelle Schwäche der Kreuzer im spiel, mit der aber jede Nation zu kämpfen hat. Andere Nationen können die Medium-Class Auswahlen zur See aber sicherlich besser mit ihren Kanonenboten/Panzerkreuzern auffüllen.

(PS: Reiver waren übrigens eine Gruppe von Raubrittern an der englisch/schottischen Grenze im Mittelalter, die nur einige Jahre wüteten. Warum die Preußen einer Schiffsklasse diesen Namen geben würden erschließt sich mir nicht so ganz.)


Small-Class Auswahlen

Bei den kleinen Schiffe können die Preußen glänzen. Zur Auswahl stehen dabei: Fregatte der Arminius-Klasse, Zerstörer der Stolz-Klasse und Korvette der Sachsen-Klasse. Die Reihenfolge stimmt dabei auch. Die Korvette vergessen wir lieber schnell wieder, die verblasst gegenüber dem Prunkstück.

Die Arminius-Fregatte zählt zu den besten Auswahlen der Preußischen Flotte und ohne zwei volle 4er Geschwader sollte man nicht das Haus verlassen. Das Schiff hat zwar nur einen Turm, dieser ist mit 270 Grad Rundumsicht und 6 AD im RB1 sehr stark. Damit kann man auf sich alleine gestellt andere Fregatten effizient beschädigen und im Linked Fire mit 15 AD auch Dreadnaughts gefährlich werden. Dazu kommen noch unglauabliche 3 Assault Points pro Schiff, womit eine 4er Einheit 12 AP aufbringen kann, mehr als auf jedem Schlachschiff. Insgesamt ist es meiner Meinung nach die beste Fregatte im Spiel. Einziger Nachteil: Der Gegner weis dies auch und wird versuchen, die Arminius-Fregatten schnell zu dezimieren, denn im Nahkampf sind sie gegen jedes Ziel tödlich.

Der Zerstörer wirkt daneben schon blass, auch wenn er mit seiner 6/4/2 Fixed Channel Kanone im Bug und Pack Hunter eine der Einheiten mit der besten Reichweite bei den Preußen ist und mit 18/13/8 AD in der Linked Salve der vollen 4er Einheit in allen 3 Rangebändern ordentlich Schaden austeilen kann. Leider ist die Feregatte eben klar besser, dazu kommen noch die höheren Punktekosten für einen Zerstörer.

Ach ja, die Eskorte zählt nicht zu den Small Class Auswahlen, ist aber auch ansonsten die schwächste ihrer Zunft im Spiel, die ich nur dann aufstellen würde, wenn ich ein paar Punkte übrig habe, die ich sonst nirgendwo unterbringen kann.


Als Zusammenfassung, welche Einheit in in jeder Klasse als Favoriten empfehlen würde:

Large/Massive: Dreadaught der Blücher-Klasse
Medium: Kreuzer der Reiver-Klasse
Small: Fregatte der Arminius-Klasse