WHFB Echsenmenschenstory...

Dron Kraevok

Testspieler
7 Juni 2010
119
0
5.761
Habe mich vor einiger Zeit an ein etwas heikleres Thema herangewagt und versuche eine Geschichte in den mystischen Kontext der Echenmenschengemeinschaft einzubetten. Hoffe auf ein bisschen mehr Kritik, Anlass sollte die Interpretation der verwendeten Ereignisse hoffentlich geben!


Aufstieg und Fall der Temppelstadt Chapu-Tepec:
Aus „Chronik der alten Zeit“ von Chuckxipan, oberstem Skink von Itza
Kapitel I: Die Schöpfung der Alten
Die Alten, Schöpfungsgottheiten von unvorstellbarer Macht, betraten vor Zeitaltern diese Welt durch das große Tor hoch im Norden. Direkt nach ihrer Ankunft in dieser Welt begannen sie damit, diese ihren Wünschen entsprechend umzugestalten.
So schufen sie das Volk der Echsenmenschen aus vorhandenen, primitiven Lebensformen, auf das sie ihnen dienlich sein und sie bei der Erfüllung des großen Planes unterstützen würden.
Sie schufen die Slann, nahezu bewegungsunfähige, aufgeblähte Kreaturen, aber mit gewaltigen magischen Fertigkeiten ausgestattet, um als Führer der Echsenmenschen über die Erfüllung der Pläne ihrer Herren zu wachen.
Die Saurusse, mächtige Kreaturen, deren Körper von dicken Hornplatten geschützt sind, dienen den Alten als Krieger, ihre viel kleineren Brüder dagegen, die Skinks, als Verwalter und Künstler.
Die mehrere Schritt aufragenden gewaltigen Körper der Kroxigore wurden erschaffen, um die Materialien für den Bau ihrer gewaltigen Tempelanlagen durch den Dschungel zu transportieren und diese so überhaupt erst zu ermöglichen.
Überall auf der Welt entstanden neue Städte der Echsenmenschen, wuchsen und gediehen unter der weisen Herrschaft der Slann, die den Willen der Alten interpretierten und ausführten. Die ganze Schöpfung war wohldurchdacht und organisiert, Brut um Brut schlüpfte aus den Brutteichen, um die immer vielfältigeren Aufgaben der Alten in dieser Welt zu erledigen.

Eisige Kälte!
Gegenwart, Rücken des Sotek:
Teccixtecatl zog sich über die Kante des Vorsprungs und sank erschöpft auf dem Stein nieder. Vorsichtig lugte der Skink über den Rand seines zugigen Rastplatzes und schaute nach unten, die lange Felswand hinab. Ein laues Gefühl breitete sich von seiner Magengegend aus kommend in ihm aus, als er realisierte, wie hoch er bereits gestiegen war. Ein Blick nach oben zeigte ihm aber auch, dass noch ein unbekanntes Stück Weg vor ihm lag. Er hatte fast die dicke Wolkendecke erreicht, wie weit er danach noch hinauf musste, wusste er nicht und selbst dann war er noch nicht am Ziel seiner Reise angelangt! „Wenn ich es überhaupt bis zum Ende der Steilwand schaffe“, ging es ihm durch den Kopf und seine Stimmung sank weiter.
Er fror bitterlich, der Umhang aus Federn bot gegen den eisigen Wind kaum Schutz und selbst die Kraft des Amuletts, auf das er so große Hoffnungen gesetzt hatte, schien nicht auszureichen um ihm hier oben genügend Wärme zu spenden. Als er sich gegen die Wand kauerte schrappten seine orangeroten Rückenschuppen, die sich deutlich von seiner sonstigen grünschwarzen Färbung abgrenzten, über den nackten Stein.
Nicht einmal der wunderbare Ausblick konnte ihn noch aufheitern, stellte er resigniert fest, dabei hatte gerade dieser ihn doch unter anderem hierher geführt. Nun aber saß er hier, verloren, alleine und starrte versonnen auf die weiße, pulvrige Substanz, die hier überall in kleinen Wehen zu finden war. Die Substanz hatte auch aus der Nähe betrachtet nichts von der Faszination, die sie aus der Ferne auf ihn ausgeübt hatte, verloren. Voller innerer Erregung hatte er, als er zum ersten Mal in der Lage war den in den alten Schriften als Schnee bezeichneten Stoff von nahem zu begutachten, diesen eingehend untersucht. Die einzelnen Flocken, aus denen sich die Wehen zusammensetzten, bestanden aus zierlichen, symmetrischen Mustern. Doch kein Muster von einer dieser Flocken glich dem Muster einer der Anderen. So faszinierend dies für den jungen Skink war, die Berührung der zerbrechlichen Konstrukte war unangenehm kalt und löste Unbehagen in ihm aus.
Hier oben aber, auf dem Rücken des Soteks war eigentlich alles so kalt. Leise verfluchte Teccixtecatl die Prophezeiung, die ihn dazu gebracht hatte, sich gerade an einen solchen, für Echsenmenschen so unwirtlichen, Ort zu verirren. Er hatte den Gedanken kaum beendet, als ihn von irgendwoher, er konnte es nicht genau lokalisieren, neue Wärme, Kraft und Zuversicht erfüllte. Ob diese Kraft von eigenen inneren Reserven, dem Amulett oder einer völlig anderen Quelle entsprang wusste er nicht, es war dem schwarzen Skink in diesem Moment aber auch egal, denn mit neu entfachtem Willen nahm er den weiteren Aufstieg in Angriff. Sorgsam befestigte er den ersten der vier Haken seiner, von ihm selbst entworfenen, Absturzsicherung und begann weiter den Wolken entgegen zu klettern.
 

Dron Kraevok

Testspieler
7 Juni 2010
119
0
5.761
Dieses Kapitel habe ich bei der Kurzgeschichte "Der Auftrag" als Grundlage verwendet, die Parallelen werden dem aufmerksamen Leser sicher auffallen. Das Ende der Kurzgeschichte ist natürlich komplett für diese erstellt worden, Teccixtecatl hat in dieser Geschichte eine größere Rolle zu spielen ;-)

Der Kreis wird durchbrochen!
Tempelstadt Xhotl, 2 Sonnenumläufe zuvor:
Den neuen Tag einläutend erhob sich am Horizont, erhaben und kraftvoll, die Sonne. Immer höher zog das lebensspendende Gestirn seine Kreise und setzte sich daran, die dichten Nebelschwaden, die über dem brütenden, gefährlichen Dschungel Lustrias hingen, aufzulösen. Dem dichten Grün des Dschungels trotzend reckten sich die weißen Bauwerke der Echsenmenschen dem Himmel und der Sonne entgegen.
Die Tempelanlagen waren eine winzige Zelle der Sicherheit inmitten eines brodelnden, dampfenden und höchst gefährlichen Dschungels.
Die dichte, weiße Decke, die über der Stadt lag und sie zu isolieren schien, schwand mit jeder fortschreitenden Stunde des Tages, bis sie sich in kleine Schwaden verflüchtigte und schließlich vollständig auflöste. Von ihrer abgrenzenden Hülle befreit antwortete die Stadt den Aufwartungen der Sonne. Glitzernd spiegelten sich ihre Strahlen in den Brutteiche der Echsen, als sie ihre Reise über den Horizont immer weiter fortsetzte.
Nur diffuses Sonnenlicht jedoch drang bis zu den Eiern vor, die in einer Gallerthülle zusammengepackt unterhalb der Wasseroberfläche ruhten. Zäher Schleim hielt die Eier in ihrer Hülle beisammen und befestigte sie an einer der neun, mit Glyphen übersäten Säulen, die den Brutteich durchzogen. Die Säulen durchzogen den Teich komplett vom Boden bis zur Wasseroberfläche und ragten sogar noch mehrere Meter über diese hinaus. Ihre Spitzen waren untereinander durch eine Gitterstruktur aus Holz verbunden. Dieses Gitter wiederum war dicht von den unterschiedlichsten Rankenpflanzen bewachsen, die das einfallende Licht weiter abdämpften.
Streng dem Plan der Alten folgend warteten die vor Jahrtausenden abgelegten Eier, in ihrer Entwicklung arretiert, bis die Zeit für sie reif war. Neben ihnen lagen die verschiedenen Eierpakete, aus denen die anderen Bruten schlüpfen würden, jede Brut zur ihr vorgesehenen Zeit um die für sie vorgesehene Aufgabe zu erfüllen.
Eine bestimmte Sonneneinstellung in Kombination mit genau definierten Sternenkonstellationen bildeten die Signale für die Zellen, wieder in ihren Zellzyklus einzutreten, ihre Entwicklung und ihr Wachstum zu starten, um dann gemeinsam als eine Brut von Skinks, Sauruskriegern oder Kroxigoren aus dem Brutteich aufzutauchen.
Gekennzeichnet waren die verschiedenen Bruten durch eine ihnen gemeinsame Färbung und einen großen Zusammenhalt untereinander, bedingt durch die gemeinsame Entstehung und Entwicklung der Eier. Seit Beginn ihres Lebens wuchsen sie im engsten Kontakt zueinander auf und tauschten schon früh erste Signale untereinander aus. Dementsprechend eng waren die einzelnen Bruten aufeinander eingeschworen.

Die Sonne ging unter, die Nacht brach herein und die Sterne zogen auf. Ihr Licht strahlte herab auf den Brutteich, der matt die funkelnden Punkte am Himmel reflektierte. Obwohl das Licht scheinbar zurückgeworfen wurde, erreichten deren Signale doch die Eier weiter unten im Teich.
Und in dieser Nacht war es wieder einmal soweit. Die Zeit einer weiteren Brut war gekommen. Die Arretierung des Zellzyklus wurde aufgehoben und bereits nach kurzer Zeit waren die Repressoren der Entwicklung größtenteils abgebaut, positive Regulatoren dagegen aktiviert bzw. neu synthetisiert worden.
Die Entwicklung der Eier war gestartet und ließ sich nicht mehr aufhalten. Nach einem Viertel Sonnentag würden sich die Zellen nach einer tausende von Umläufen andauernden Ruhe zum allerersten Mal teilen.
Dann aber geschah etwas, was so nicht vorgesehen war!
Einer leichten Erschütterung folgend stieß eines der Eier der zweiten Lage an das an der Spitze liegende Ei. Dieses rutschte aus dem schützenden Bereich der Gallerttasche heraus und sank der Schwerkraft folgend langsam tiefer.
Immer weiter sank es dem dunklen Boden des Brutteiches entgegen. Während kurz unterhalb der Wasseroberfläche die Entwicklung der anderen Bruter rasend schnell voranging, wurde seine eigene Entwicklung verzögert. Sie setzte sich fort, Schritt für Schritt, unbeirrbar, doch ohne den physischen Kontakt mit den Anderen und in der deutlich kühleren Umgebung des tieferen Wassers wurde sein Wachstum und seine Entwicklung beeinträchtigt und verlangsamt. Durch den fehlenden Kontakt zur Sonne wurde auch seine Pigmentbildung gestört und das gerade gestartete Leben würde bis an sein Ende gezeichnet bleiben.
Nach Ablauf von 6 Monden schlüpfte die neue Brut, eine Brut von Skinks. Ein leuchtendes Gelb dominierte ihre Färbung, ihre Schuppen dagegen waren von einem dunklen Violettton geprägt.
Das verlorengegangene Ei aber schlüpfte nicht mit den Anderen. Fernab von den Strahlen der Sonne und der anderen Himmelsgestirne wuchs der Skink in fast kompletter Dunkelheit langsam heran. Einzig ein kleiner, schimmernder Gegenstand, auf dem das Ei bei seinem Herabsinken gelandet war, erhellte das Dunkel um ihn!
Die Monde vergingen, die Umläufe strichen dahin, längst waren weitere Bruten aus den umgebenden Brutteichen geschlüpft und selbst aus dem Brutteich, der die gelbvioletten Skinks „geboren“ hatte, war bereits neues Leben in die Welt geschlüpft. Hatte sich seinen Platz in der Geschichte der Echsenmenschen erkämpft und versucht, die von den Alten für sie vorgesehene Aufgabe zu erfüllen.
Straßen waren gebildet, neue Städte errichtet, Ruinen wieder in Stand gesetzt, Schlachten geschlagen und Kriege ausgefochten worden und noch immer entwickelte sich der Skink einsam und allein am Boden seines Brutteiches.
Schließlich jedoch, nach langer Zeit war auch seine Entwicklung abgeschlossen. Seinen Instinkten folgend schwamm er los und strebte, nachdem er in die Schichten des Wassers gelangt war, in die noch Sonnenlicht eindrang diesem direkt entgegen.
 

Dron Kraevok

Testspieler
7 Juni 2010
119
0
5.761
[FONT=&quot]So, dann auch hier nochmal ne erste Fortsetzung, witzigerweise hatte ich die schon geschrieben, aber noch nicht gepostet gehabt, daher war das hier mehr als einfach :p!
[/FONT]

[FONT=&quot]Ansonsten versuch ich mich ranzuhalten, wirklich regelmäßiger und länger zu posten!
[/FONT]

[FONT=&quot]
[/FONT]

[FONT=&quot]Aus „Chronik der alten Zeit“ von Chuckxipan, oberstem Skink von Itza[/FONT]

[FONT=&quot]Kapitel II: Das Netz[/FONT]

[FONT=&quot]Zwar schossen die Städte der Echsenmenschen an allen Ecken der Welt aus dem Boden, doch waren deren Gründungsorte keineswegs auf eine zufällige Verteilung zurückzuführen. Stattdessen folgten sie einem festgelegten Muster, vorgegeben durch den großen Plan. [/FONT]

[FONT=&quot]Mit Hilfe der verschiedenen Städtegründungen wurde ein gewaltiges geomantisches Netz errichtet, das die rohen, magischen Energien, die durch das Warptor im Norden in diese Welt eindrangen, bändigte und in eine organisierte Form zwang. Jede der Tempelstädte wurde an wichtigen Nexuspunkten dieses Netzes errichtet, um es weiter zu stabiliseren und die gefährlichen Kräfte des Warps so zu kontrollieren. [/FONT]

[FONT=&quot]Einer strengen Ordnung folgend war der Aufbau der verschiedenen Tempelstädte nahezu gleich, egal ob sie in den schwülheißen Dschungeln Lustrias, an den wingepeitschten Küsten ferner Gestade oder in hitzegeplagten Wüsten anderer Kontinente errichtet wurden. [/FONT]

[FONT=&quot]Von der Spitze der großen Tempelanlagen der Städte hielten die herrschenden Slann in ihre Meditationen versunken untereinander Kontakt. Ihre wachen Geister spürten die Schwankungen im die Welt umspannenden Netz auf und stabilisierten dieses durch ihre gemeinsamen mentalen Bemühungen wenn etwaige Störungen oder Angriffe auftraten.[/FONT]



[FONT=&quot]Die Prophezeiung:[/FONT]

Generationen zuvor:

Ein heiseres Stöhnen bahnte sich den Weg aus der Kehle von Xho-Pac, als dieser aus tiefer Meditation erwachte. Der Slann befand sich hoch oben auf der Spitze seiner Pyramide in der Sternenkammer, seinem bevorzugten Meditationsort. Es war eine düstere Kammer, erleuchtet einzig durch kleine Lichtstrahlen, die durch sorgsam angebrachte Schlitze hineinfielen. Von hier aus beobachtete der Slann Xho-Pac den Lauf der Himmelsgestirne, um den Willen der Alten zu erforschen.

Kaum einer hätte der massigen Kreatur, die in dieser Kammer auf einer Art Thron saß die Macht zugemutetet, über die sie gebot. Zwar war der Slann kaum in der Lage einen Arm seines aufgedunsenen, froschartigen Körpers zu bewegen, geschweige denn sich auf seinen eigenen Füßen fortzubewegen, doch dasselbe, so hilflos wirkende Wesen, ließ die Erde erzittern, vernichtete ganze Armeen und war Mitglied der uneingeschränkte Führungskaste der Echsenmenschen.

Dicke Steinmauern bildeten die Wände seiner Meditatonskammer und um Störungen während der Meditation zu vermeiden wurde der einzige Eingang hinter ihm durch einen schweren Stein verschlossen. Zwei Sauruskrieger seiner Garde, die draußen vor der Kammer Wache hielten, öffneten die Kammer nur auf ein Signal ihres Slanns aus dem Innern der Kammer oder wenn einer der engen Skinkvertrauten des Hohepriesters Einlass verlangte.

Da Xho-Pac während seiner Meditationen nur wenig Energie verbrauchte, benötigte er weder Nahrungszufuhr noch mussten seine Diener ihm andere Bedürfnisse erfüllen. Seine Skinkuntergebenen hüteten sich davor, ihren Meister wegen unwichtiger Dinge in seiner Konzentration zu stören und wagten es nur zu ihm vorzudringen, wenn sie mit einer vorliegenden Situation überfordert waren oder völlig neue Entwicklungen auftraten.

Mit einem leisen Stöhnen bewegte das große Wesen seinen Kopf, seine milchig bleichen Augen, kaum in der Lage mehr als verschwommene Schemen wahrzunehmen, zuckten, seine Lider flatterten. Wie nur hatte all dies geschehen können?

Das große Warpportal der Alten war kollabiert, die Schöpferrasse verschwunden. Die Alten, die alle Echsenmenschen erschaffen hatten, um ihnen bei der Verwirklichung ihres großen Planes behilflich zu sein hatten ihre Geschöpfe in einer zerrissenen Welt ohne Führung zurückgelassen.

Verzweifelt hatten Xho-Pac und seine Brüder mit ansehen müssen, dass bei der großen Katastrophe des kollabierenden Warptores ihr mühsam aufgebautes Netz von geomantischen Magielienien starken Schaden genommen hatte. Viele Tempelstädte waren darauffolgenden Naturkatastrophen, die die Welt in ihren Grundfesten erschüttern ließen, und einem großem Krieg, zum Opfer gefallen.

Zumindest vermutete Xho-Pac dies, da er zu vielen seiner Brüder, den Herrschern der anderen Tempelstädte keine Verbindung mehr aufnehmen konnte. Seit dem Verschwinden der Alten tobte Krieg durch die Welt. Ein schrecklicher Krieg gegen wilde Geschöpfe, die durch das zerborstene Tor in diese paradiesische Welt eingefallen waren und die ursprünglichen Bewohner beständig zurück drängten.

In ihrer Zahl scheinbar endlos fielen Horden von Dämonen über die Echsenmenschen her. Xho-Pac wusste, dass auch seine Tempelstadt bald dem Ansturm der gegnerischen Horden ausgesetzt sein würde, er hatte es in einer verschwommenen Vision der Zukunft gesehen. Doch so sehr die Slanns auch über einen Sinn von all diesen Entwicklungen nachgesonnen hatten keine Lösung hatte sich ihnen aufgetan. Ob in stiller Meditation verstummt oder über die Entfernung untereinander kommunizierend, ihre Bemühungen waren fruchtlos geblieben.

Nun aber war Xho-Pac erfolgreich gewesen! Zumindest hatte er eine klare Vision gehabt, so klar wie er sie schon lange nicht mehr vernommen hatte. Selbst als die Alten noch unter ihnen geweilt hatten hatte er nur selten eine solch direkte und klare Aufgabe von ihnen erhalten.

Doch trotz der neuen Aufgabe dominierten Fragen seinen Geist.

Wie war eine solch klare Vision nur möglich?

Weilten die Alten doch noch unter ihnen?

Hatten sie sich in einer gemeinsamen Anstrengung aus ihrem Exil an ihn gewandt und waren ihm deshalb so klar erschienen?

Trotz seiner gewaltigen geistigen Kapazitäten konnte der Slann die Fragen, die seinen unruhigen Geist beherrschten, nicht einmal annähernd beantworten. Doch er hatte in seiner Meditation eine Antwort gefunden und auch wenn sie mehr Fragen aufzuwerfen als zu beantworten schien, eines war sicher. Er würde den Willen der Alten erfüllen und seinen Teil zum Gelingen des großen Planes beitragen!
 

Dron Kraevok

Testspieler
7 Juni 2010
119
0
5.761
Ich mach dann auch hier mal weiter, wäre über Kommis erfreut, ob Teccixtecatl etwas zu "menschlich" wirkt:

Anders!

Tempelstadt Xhotl, 2 Sonnenumläufe zuvor:
Nach den langen Jahren des Reifens durchbrach sein Kopf zum ersten Mal die Wasseroberfläche und mit neugierigen Augen blickte er um sich. Gierig sog er die Eindrücke dieser neuen, so völlig anders gearteten Umgebung in sich auf. Weiterhin nur von seinen Instinkten geleitet schwamm er mit kräftigen Zügen seiner vollends entwickelten Gliedmaßen zum Beckenrand, ergriff einen etwa armdicken Baumausläufer, der ins Wasser ragte und zog sich aus dem Brutteich heraus.
Neugierig musterte er diese neue Umgebung und rannte dann auf eine Gruppe von etwas orientierungslos wirkenden Kreaturen zu. Dicke Wasserperlen rannen von deren Körpern und klatschen laut auf den mit steinernen Platten bedeckten Boden, da auch sie gerade erst aus einem benachbarten Brutteich gekrochen waren. Doch hier endeten schon ihre Gemeinsamkeiten. Während der Skink mit wachen, eisblauen Augen um sich schaute und die Schönheit und Vielfalt seiner Umgebung mit frohlockendem Herzen in sich aufzusaugen versuchte, starrten die anderen Wesen nur stumpfsinnig und beinahe regungslos vor sich hin. Die deutlich kräftigeren, einzig für den Kampf geschaffenen Sauruskrieger waren nicht so empfindsame Wesen wie die Skinks.
Ihre Aufgabe in dieser Welt war einfach. Sie waren geschaffen als Krieger, der Krieg war ihre Bestimmung und im Kampf fanden sie die Erfüllung ihrer primitiven Instinkte. Die viel höher entwickelten intellektuellen Fähigkeiten der Skinks waren für diese Aufgabe nicht vonnöten. Körperlich waren ihnen die Skinks dagegen weit unterlegen, denn sie waren von den Alten ursprünglich nicht für körperliche Arbeiten oder Kämpfe vorgesehen. Ihre Aufgaben lagen vor allem im organisatorischem, administrativem und künstlerischem Bereich.
So fertigten ihre flinken und geschickten Hände beispielsweise die Artefakte der Alten, Übersetzungen von Steintafeln und die Chroniken von Lustria an. Sie kümmerten sich auch um die Unterwerfung der wilden Tiere, die den umgebenden Dschungel bewohnten, unter den Willen der Alten. Sie wurden sowohl in Friedens- als auch in Kriegszeiten als Last- und Reittiere verwendet. Die letzte und vielleicht wichtigste Aufgabe der Skinks bestand in ihrer Mittlerfunktion zwischen den Echsenmenschen und ihren Anführern. Auserwählte Skinkschamanen beschäftigten sich damit, den manchmal etwas verworrenen Willen der Anführer der Tempelstädte, den Slann-Hohepriestern, zu deuten und die Ausführung dieser zu überwachen.

Zhertuxu, einer der Skinks die für die Überwachung und erste Einteilung der neu geschlüpften Bruten zuständig waren, staunte nicht schlecht, als hinter einer Einheit von mächtigen Sauruskriegern mit grüner Färbung plötzlich die schmächtige Gestalt eines Skinks eines einzelnen Skinks aus der Richtung der hinteren Bereiche auftauchte. Seine Überraschung währte jedoch nur kurz, da die auffällige Färbung des Neuankömmlings Zhertuxu sofort die Erklärung für das Phänomen eines frisch geschlüpften, einzeln herumlaufenden Skinks lieferte.
Deutlich wies diese den gerade geschlüpften Skink als einen Verlorengegangenen einer früheren Brut aus. Ein selten vorkommendes Ereignis, bei dem ein oder mehrere Skinks während ihres Entwicklungsprozesses von ihren Brutern getrennt wurden. Durch die Entwicklung in Abwesenheit von seinen Brutern und ohne den fördernden Einfluss von Sonnenlicht entwickelte sich seine Pigmentierung völlig anders als die Mitglieder seiner, schon viel früher geschlüpften, Bruter.
Ein tiefes Schwarz prägte seine nasse, von einer leichten Schleimschicht überzogene Haut, seine am Rücken liegenden Hauptschuppen hoben sich in Rot deutlich davon ab. Diese spezielle Färbung trat nur bei einem Verlorengegangenen auf, noch keine ganze Brut war mit einer dieser besonderen Färbung geboren wurden. Die betroffenen Individuen waren ihr Leben lang markiert und gezeichnet, jeder konnte ihre Herkunft sofort erkennen. Ohne Kontakt zu ihrer Brut, alleine in diese Welt hineingeboren waren Verlorengegangene sehr eigenbrötlerisch, lebten zurückgezogen und waren ein ständiger Unruheherd in der wohlgeordneten Gemeinschaft der Echsen.
Die durch ihre einzigartige Färbung nicht zu verbergende Andersartigkeit beunruhigte andere Echsenmenschen, sie beäugten Verlorengegangene stets misstrauisch und versuchten, den Kontakt mit ihnen zu meiden. Nur selten gelang es, einen Verlorengegangenen in eine Gruppe frisch geschlüpfter Echsen einer anderen Brut zu integrieren.
Eines wusste Zhertuxu aber genau, um die Chancen dafür möglichst hoch zu halten galt es schnell zu handeln!
„Wie …“, zunächst fehlte ihm das Wort, sein gesamtes Gehirn war zwar vollends entwickelt, doch war es noch in einem Prozess der Wandlung inbegriffen, da sich einzelne Verbindungen noch schließen mussten. „…schön!“, ging es dem Verlorengegangenen durch den Kopf, als sich das richtige Wort mit einem Mal einstellte, so als hätte er es schon immer gewusst und nur kurzzeitig vergessen. Versonnen betrachtete er die glitzernden Reflektionen des lebensspendenden Gestirns auf einem etwa handgroßen Schmetterlings, der vor ihm durch die Luft flatterte. Scheinbar mühelos durchquerte das Tier, mit lautlosem Flügelschlag, die Lüfte und überwältigte mit dem Farbenspiel seiner Flügel den Skink.
Vorsichtig, um das Tier nicht zu verschrecken oder gar zu beschädigen streckte er erst den rechten Arm, dann die Hand und schließlich den Zeigefinger nach dem fragilen Wesen aus und versuchte es zu berühren. Doch statt das sein Ziel zu erreichen packten starke Finger seinen linken Arm, zerrten ihn weg von diesem Wunder und die Straße hinunter.
Die plötzliche, ruckartige Bewegung riss den gerade Geschlüpften beinahe von den Füßen. Noch war er etwas wacklig auf den Beinen. Wie alle Echsenmenschen war er bereits in seiner adulten Form in diese Welt geboren worden, ein Alterungsprozess war von den Alten für diese Geschöpfe nicht vorgesehen. Doch aufgrund fehlender Übung waren seine Bewegungen noch unbeholfen und staksig.
Der Verlorengegangene wurde von einer wahren Flut an Eindrücken überwältigt. Nachdem er das düstere und dunkle Wasser des Brutteiches hinter sich gelassen hatte, war er in eine grelle und bunte Welt eingetaucht, die sich in voller Pracht rings um ihn herum ausbreitete. Wo er seinen Blick auch hinwandte, er sah neue, wundervolle und schöne Dinge, die es zu erforschen und entdecken galt.
Doch dafür blieb keine Zeit! Unbarmherzig zerrte die Hand seines Artgenossen ihn weiter, immer weiter, die Straße hinunter, die sich als kleiner, freier Bereich, flankiert von dichtem Dschungel, schnurgerade immer dem Horizont entgegen hinzog, bis sie schließlich auf einer kleinen Anhöhe aus seinem Blick verschwand.
Dem schwarzen Skink viel auf, dass sein ungeduldiger Führer sich überhaupt nicht für die faszinierende Vielfalt der Dinge um ihn herum zu interessieren schien. Den Blick stur geradeaus gerichtet, die Wunder zu seiner Linken und Rechten ignorierend, eilte er die Straße hinunter.
Ein lautes Knacken erklang aus dem Unterholz und ließ den Verlorengegangenen zusammen fahren. Direkt hinter ihm brach ein gewaltiges Tier aus dem Dschungel hervor. Es hatte eine bläuliche Färbung, dicke Knochenplatten schützten seinen Körper und große Hörner ragten aus seinem Kopf. Auf seinem Rücken war eine Holzkonstruktion befestigt, auf der sich mehrere Skinks tummelten. Obwohl die Konstruktion bei jedem Schritt hin und her schwankte, waren die kleinen Gestalten emsig damit beschäftigt, Gerätschaften in Position zu bringen, zu reparieren und zu bedienen. Mit einem lauten Grunzen und einer schüttelnden Bewegung seines Schädels verjagte das Stegadon einige Riesenmücken und setzte dann seinen Weg auf der anderen Seite der Straße durch den dichten Dschungel fort.
„Komm schon, wir müssen weiter!“, hörte der Verlorengegangene die ungeduldige Stimme Zhertuxus in seinem Rücken. „Warum?“, lautete die einfache Frage des Angesprochenen.
Von Geburt an in der Lage zu sprechen und mit der Sprache der Echsenmenschen vertraut, klangen auch seine Worte noch stumpf und abgehackt. Ähnlich wie der Rest seiner Bewegungen würde er einige Zeit und Übung brauchen, bevor sich seine Zunge und sein Kehlkopf an die für das Sprechen notwendigen Bewegungsabläufe gewöhnt hatten.
„Frag nicht so dumm“, zischte die abweisende Antwort des Einweisers, der sich mit einem schnellen Schritt hinter ihn setzte und ihn vorwärts schob. Missmutig stapfte der Verlorengegangene weiter, die endlos erscheinende Straße entlang.
Sein Missmut verflog aber schnell wieder. Zu schön war diese Welt, in der er voller Entzücken wundervolle Pflanzen, interessante Tierarten und seltsame Steinformationen entdeckte.
Nach mehreren weiteren Unterbrechungen, in der der Neuling stehenblieb, um sich etwas genauer anzusehen und die Zhertuxu jedes Mal barsch abbrach, erreichten sie das Ziel ihres Weges.
Nach der Überquerung der kleinen Anhöhe wich der Dschungel auf beiden Seiten der Straße zurück, sodass sich ein großer Platz aus dem dichten Grün des Dschungels schälte. Über den Platz hinaus führte die Straße weiter schnurgerade in Richtung Horizont.
Der Platz selbst war, wie die Straße, mit großen, weißen Steinquadern gepflastert und trotze so der ihn umgebenden Wildnis. War der zentrale Bereich nicht weiter bebaut, so reihte sich rechts von ihm Reihe um Reihe kleiner, geduckter Holzhütten an, die Quartiere der Skinks. Einem einfachen Schema folgend, nur aus Holz Schlingpflanzen des Dschungels angefertigt machten sie einen behelfsmäßigen Eindruck.
Links der Straße waren zunächst einige Verschlage zu sehen, in denen Werkzeug und Arbeitsgegenstände gelagert wurden, dahinter schloss sich ein kleiner Marktbereich an. Hinter dem Marktbereich erscholl lautes Geschrei, auf dem skinkeigenen Sportfeld war gerade ein Spiel im Gange.
Zwei Mannschaften versuchten einen Ball mit ihren Schwänzen durch steinerne Kreise zu schlagen, die seitlich an den Begrenzungsmauern des Spielfeldes gemauert waren. Ein Blick auf Zhertuxu, der bereits weiter stürmte, sagte dem Verlorengegangenen, dass er jetzt wohl nicht die Zeit hatte, die Regeln dieses Spiels zu erkunden. Mit einem Seufzer folgte er dem anderen Skink, der in einer der größeren Hütten des Skinkviertels verschwunden war.
Nur langsam gewöhnten sich die Augen des jungen Skinks an die Dunkelheit der Hütte. Während draußen gleißender Sonnenschein alles erhellte, war das Innere der Hütte kaum ausgeleuchtet. Es war kühl und ein modriger Geruch drang in seine Nase, als er sich vorsichtig umschaute. An einem Tisch vor ihm stand Zhertuxu und diskutierte mit einem der dahinter sitzenden Skinks. Mit ausgestrecktem Arm wies der Einweiser auf den gerade Eingetretenen und ein missmutiger Zug legte sich auf das Gesicht des Skinks, als er den Verlorengegangenen mit einem kurzen Blick streifte.
Dann zischte der Gesprächspartner Zhertuxu einige Worte zu, die der gerade Eingetretene nicht verstehen konnte und wies die Beiden mit einer Handbewegung an, sich möglichst schnell zu entfernen. Auch die Geduld des Einweisers war nun endgültig am Ende angelangt.
Er hatte gehofft, dieses Problem schnell an Andere delegieren und sich damit vom Hals schaffen zu können und nun lief er immer noch mit dieser Missgeburt herum. Zu allem Überfluss blieb dieser auch ständig an irgendeinem ach so tollen Gegenstand hängen und betrachtete ihn total fasziniert, als ob er einen Schatz von unvorstellbarem Wert gefunden hätte.
Zhertuxu war sich sicher, er würde den schwarzen Skink nicht vermissen, nun galt es aber erst einmal, ihn endgültig loszuwerden. Mit einer Kopfbewegung forderte er ihm auf ihm zu folgen und trat hinaus. Die Kühle der Hütte hinter sich lassend traten die beiden wieder ins Sonnenlicht.
„Hör mir nun genau zu und unterbrich mich nicht!“, wies Zhertuxu seinen Begleiter zurecht. „Als dein Name wurde Teccixtecatl festgelegt, ich denke das passt so! Vor kurzem ist eine neue Brut Skinks geschlüpft, sie haben ihre Wohnstädte im Quetzlviertel, du gehst also von hier aus diese Straße hinunter, an der dritten Kreuzung rechts, dann die erste links, nach der zweiten Kurve hältst du dich wiederum links. Danach geht es einige Stufen hinauf in das etwas höher gelegene Tlapacviertel, dieses durchquerst du auf der Hauptstraße bleibend und bei der Gabelung auf die du am Ende des Viertels triffst, folgst du dem rechten Weg. So gelangst du in das Quetzlviertel, wo genau du dann hinmusst, weiß selbst ich nicht genau, frag dich einfach durch nach Ixtlub, er ist dein zukünftiger Bruterster und wird sich um alles weitere kümmern!“
So schnell und abrupt, wie Zhertuxu seine Wegbeschreibung von sich gegeben hatte, so schnell war er danach auch schon verschwunden und der schwarze Skink stand verloren inmitten der wimmelnden Horde seine Artgenossen, die nach dem Ende des Spiels ihren Wohnungen entgegen strömten.
Quetzlviertel, Teccixtecatl und Ixtlub, mehr hatte er sich nicht merken können, aber es musste wohl reichen. Er ließ sich zunächst von der wogenden Menge treiben lassen und hielt nach einem Zeichen für den Gott Quetzl ausschau, mit dem das ihm geweihte Viertel gekennzeichnet sein würde. Dabei dachte er über seinen Namen nach.
„Ich denke, dass das so passt!“, hatte Zhertuxu gesagt, mit einem abwertenden Unterton in der Stimme. Das es passte, wusste auch Teccixtecatl , trotz seiner geringen Erfahrung mit der Sprache. Es ließ sich mit „Der vom Mond gezeichnet wurde“ übersetzen.
Ein weiterer, wenn auch passender Hinweis auf meine Andersartigkeit dachte der Skink mit Wehmut. Mit einigen Mühen gelang es ihm, aus dem Strom der heimkehrenden Echsen herauszukommen und in einer wenig belebte Nebenstraße unterzutauchen. Er setzte sich auf einen Stein, schlang die Arme um die Knie und wartete.
Die Sonne lachte und strahlte über ihm, doch in seinem Innern begann sich eine große Traurigkeit breit zu machen. Er wartete darauf, dass ihn jemand ansprechen würde, ein nettes Wort, eine liebe Geste, doch er wartete vergeblich. Schließlich, die Sonne hatte ihren Zenit schon hinter sich gelassen, stand er auf.
„Es liegt wohl an mir“, sagte er mit bitterer Stimme leise zu sich selbst und machte sich auf, den Weg ins Quetzlviertel zu erfragen. Zunächst einmal viel es ihm aber schwer, jemanden zu finden, der bei seinem Anblick nicht sofort die Flucht ergriff oder demonstrativ wegschaute. Diesen Skinks wollte er sich nicht aufdrängen, daher irrte er zunächst auf den Suchen nach einem weniger abweisenden Gesicht durch das Gewirr der Gassen der Skinkquartiere.
Bald schon hatte er sich hoffnungslos verlaufen. Schließlich fand er aber jemanden, den sein Anblick nicht so sehr verstörte und es stellte sich heraus, dass er sogar fast richtig war. Zweimal beschrieb ihm der ältere Skink mit ruhiger Stimme den letzten Wegabschnitt bis ins Quetzlviertel und er hatte sogar gehört, wo die neue Skinkbrut untergebracht worden war und beschrieb ihm auch den Weg dorthin, dann tastete er, die Hände als Unterstützung nutzend da er sein Augenlicht im Kampf verloren hatte, weiter die Wand entlang.
Teccixtecatl verabschiedete sich und fühlte wieder etwas besser, mit frischem Mut machte er sich auf den Weg, um sich seiner zukünftigen Brut anzuschließen.
 

Forget

Bastler
19 September 2009
725
141
8.346
28
naja, ist es eigentlich, aber ich finde es so besser. Denn wenn die echsenmenschen die ganze zeit nur den Plan der alten verfolgen und in keinster weise ihre persönlichkeit zur geltung bringen können ist es einfach nur langweilig. Es ist ja gerade die persönlichkeit die einem mitreisen soll. Und da ist vielleicht etwas abscheu oder misstrauen gar nicht so schlecht.

Ich würde sagen du solltest eine art mittelweg finden. Zum Beispiel das wo ihn fast alle ignoriern ist etwas zu Menschlich. Aber ansonsten finde ich es ganz gut das ihre persönlichkeit auch gezeigt wird.
 

Chakax

Codexleser
15 Februar 2011
301
0
6.851
ich studiere immer noch ob echsenmenschen wirklich aus eiern schlüpfen ich hab das noch nirgendwo gelesen.
die geschichte tönt sehr interessannt, ein bischen zu menschlich finde ich nicht nur deinen helden sondern auch die anderen skinks, du verbindest die echsen sehr mit den inkas (oder Mayas??)
aber ich hab keine pause und alles auf einmal durchgelesen, (obwohl ich aufs klo musste) es gefällt mir sonst sehr

LG Chakax :bounce:
 

Dron Kraevok

Testspieler
7 Juni 2010
119
0
5.761
Schön, wenn es dir gefällt Chakax, die Geschichte mit den Eiern ist halt Künstlerfreiheit würde ich mal sagen. Zumindest ist mir selbst auch nicht direkt ne Quelle, die das belegen würde, bekannt. Aber zumindest für amphibische Kreaturen wie die Skinks und Kroxis finde ich es nachvollziehbar, wenn ich mir die Frösche oder dergleichen bei uns anschaue (obwohl dann der Slann auf jeden auch mit dabei sein müsste :))
Ansonsten ist es sehr schwer, das menschliche komplett rauszuhalten, bzw. auch nicht mein Ziel, vor allem nicht bei Teccixtecatl, denn er ist halt, wie schon die Überschrift eines der vorherigen Kapitel zeigt: Anders...
Ihm fehlt halt viel, was einen Echsenmenschen normalerweise ausmacht!
Ich würde sagen ich verbinde die Echsen sehr mit den mesoamerikanischen Hochkulturen, ist ja auch nur legitim denke ich, Games Workshop hat da ja auch nur geklaut... Aber ich fand die Idee mit dem Spiel einzubauen eigentlich ganz lustig, allerdings wirkt wohl gerade das beschriebene "Stadtleben" ziemlich menschlich, mit Stadion und dergleichen, vielleicht muss ich das nochmal überarbeiten, aber ich hoffe einfach mal, dass es auch so gefällt!


So, nun geht es weiter, passenderweise mit Teccixtecatl, der sich noch immer auf dem Weg nach "oben" befindet und sich mit Gedanken quält, die so gar nicht zu einem Echsenmenschen passen zu scheinen...





Gegenwart, Rücken des Sotek:


Quälend langsam, aber stetig näherte sich Teccixtecatl dem Himmel, von Vorsprung zu Vorsprung, von Steilwand zu Steilwand, kletterte er weiter. Je näher er der zusammenhängenden grauen Decke über ihm kam, desto mehr wirkte sie wie eine große, bedrohliche Wand, die ihm den Durchgang zu seinem Ziel über den ganzen Horizont hinweg versperrte. Doch es gab kein Zurück mehr, Schritt für Schritt, Griff für Griff erklomm der Verlorengegangene weiter den Berg und mit jedem Schritt der ihn seinem Ziel näher brachte, schwand seine Hoffnung, irgendwo in der Nähe eine kleine Lücke zu entdecken. Eine kleine Lücke in der festen Wand, durch die er hätte schlüpfen können. Auf einem weiteren Vorsprung angekommen ließ er sich nieder und sein Blick schweifte nicht zum ersten Mal über das hinter ihm liegende Wegstück.
In der Ferne konnte er das dunkle Grün des Dschungels ausmachen, seinem Startpunkt, der hier und da durch dampfenden Nebel durchbrochen wurde. Es schien eine Ewigkeit seit seinem Aufbruch vergangen zu sein, seit er das schützende Dach des Dschungels hinter sich gelassen hatte. Sein einziger Freund, Joxlug, hatte ihn am Dschungelrand abgesetzt und Teccixtecatl hatte seinen Weg zunächst noch in einer belebten Umwelt fortgesetzt. Doch je höher er gekommen war, umso mehr er sich auf seinem Weg dem Himmel näherte, desto lebensfeindlicher war die Umgebung geworden. Von hier oben konnte er die Grenze zwischen dem Bereich, in dem noch größere Bäume wuchsen und der Zone, in der es nur noch kleinere Sträucher gab deutlich erkennen. Fast einer gerade gezogenen Linie gleich zog sich dieser Übergang einem Gürtel gleich um die einzelnen Berge des Gebirgsmassivs.
Auch die Sträucher, ja selbst die Gräser, waren schließlich gewichen und hatten nacktem Stein und eisiger Kälte Platz gemacht. Schlussendlich hatte er das Gebiet des Lebens hinter sich gelassen und war in die weiße Zone eingedrungen. Teccixtecatl steckte sich ein Stückchen aus seinem getrockneten Proviant in den Mund und kaute gedankenverloren, als er sich die Spur anschaute, die er in der weißen Zone hinterlassen hatte. Deutlich waren seine Fußspuren in der Nähe seines jetzigen Ruheplatzes erkennbar, weiter hinten jedoch begann der Wind bereits damit, das weiße Material über seine Spuren zu wehen und sie zu verdecken.
„Ob wohl alle Spuren, die ich in dieser Welt hinterlassen habe, so einfach verschwinden werden?“ Wieder einmal wurde ihm die Tatsache bewusst, dass seine Mission eine äußerst gefährliche war und keine sichere Heimkehr auf ihn wartete. Schon lange hatte er den Punkt überschritten, von dem aus es kein Zurück mehr gab. Es gab nur noch den Weg nach vorne! Tief unter ihm lag die ihm vertraute Umgebung, zu weit entfernt um sie mit seinen Kraft- und Proviantreserven zu erreichen. Genauso wie sein früheres Leben. „Ob ihn wohl jemand vermissen würde? Würde sein Verschwinden überhaupt allgemein bemerkt werden?“ Teccixtecatl hoffte inständig, dass zumindest die Hilfe seines Freundes für diesen keine Schwierigkeiten zur Folge gehabt hatte. Mutlosigkeit machte sich in dem kleinen Skink breit, als er sich ein weiteres Mal klar machte, dass wohl kein anderer Skink solche Gedanken haben würde. Warum auch, sie waren ja dort hineingewachsen, wo sie hinsollten.
Er spürte wie sich sein Herz in seiner Brust schmerzhaft zusammenzog, als er an Joxlug dachte. Seinen einzigen Freund in dieser feindseligen Welt und er hatte ihn verraten! Um diese Zeit etwa müsste Joxlug am vereinbarten Treffpunkt auf ihn warten. „Ob er ihm böse war, das er nicht kam? Ob er insgeheim bereits damit gerechnet hatte? Ob er vielleicht ebenso wie Teccixtecatl der Meinung war, dass es so vielleicht das Beste für alle Beteiligten war?“ Bei diesen missmutigen Gedanken wurde der Verlorengegangenem eine Sache überdeutlich bewusst:
Ihm fehlte eine Brut, eine angeborene Schar von Kameraden, mit denen er sein Leben gemeinsam hätte meistern sollen.
Stattdessen war er allein, völlig allein und saß hier oben auf dem eisigen und lebensfeindlichen Berg und hing seinen Gedanken nach. Dann wanderte sein Blick wieder nach oben und beobachtete die dichte graue Schicht über ihm. Noch immer konnte er keine geeignete Durchbruchsstelle in den Wolken erkennen und es blieb ihm nichts anderes übrig, als darauf zu
vertrauen, dass etwas so hoch schwebendes nicht fest und undurchlässig sein konnte. Sonst wäre sein Weg hier zu Ende und obwohl er sich müde und elend fühlte, sein für einen Echsenmenschen so untypischer Entdeckergeist hatte noch nicht genug. Er wollte wissen, ob er richtig lag, er wollte sie finden, sie einmal mit eigenen Augen sehen, bevor er aus dieser Welt schied. Er wollte etwas vollbringen, was keiner der anderen Skinks aus Xhotl je vollbracht hatte.
Der Verlorengegangene schulterte sein kleines Paket und machte sich weiter an den Aufstieg, um seine Vorstellungen bezüglich der dichten Schicht über ihm auf die Probe zu stellen. Seinen Ideen zufolge war die Wolkenschicht keine beständige und feste Wand, obwohl sie manchmal genau so erschien. Da sie jedoch höher und tiefer wanderte und sich sogar manchmal auflöste, konnte sie keine feste Struktur darstellen. Es musste einfach so sein!
Allerdings beruhten all seine Überlegungen nur auf Beobachtungen, die er vom viel tiefer liegenden Dschungel aus durchgeführt und daher war er sich nicht sicher, inwiefern seine Erfahrungen aufgrund der großen Entfernung zu dem Gegenstand seiner Betrachtungen wirklich relevant waren. Von da unten wirkte alles so anders, so einfach und vor allem so nah. Seine Berechnungen waren vollkommen falsch gewesen, sein Vorwärtskommen langsamer und die Entfernungen deutlich größer, als sie von seinem Beobachtungsposten aus gewirkt hatten. Seit drei Umläufen hatte er sich entschieden. Statt umzukehren war er weiter nach oben gestiegen und nun befand er sich auf einer Reise ohne Wiederkehr. Weder würde Joxlug so lange auf ihn warten würde, noch würde sein Proviant, geschweige denn sein ausgelaugter und entkräfteter Körper für die Rückreise ausreichen.
Je näher er der Wolkenschicht kam, desto weniger machte diese auf ihn den Eindruck, wirklich eine Wand oder Decke zu sein. Stattdessen schien die Schicht aus einem Flickenteppich von unterschiedlich großen, unterschiedlich dicht gepackten Strukturen zu bestehen. Mehrere dieser Strukturen ruhten übereinander und vermittelten so dem weiter unten stehenden Betrachter eine einzelne, zusammenhängende Schicht, die hier und da mit einigen Ausläufern versehen war. Von hier aus wirkte sie viel durchsichtiger und nicht mehr so massiv und der Skink schöpfte neuen Mut. Vorsichtig, als ob er jeden Moment damit rechnete, dass etwas Gefährliches aus der weißgräulichen Schicht hervorbrechen könnte, streckte er seine Hand aus. Interessiert beobachtete er, wie sie in die unterste Struktur hinein glitt und stellte fest, dass es sich so anfühlte und auch ähnlich aussah wie Nebel. Dann zog er seine Hand wieder zurück, nur um sie nach einer kurzen Pause erneut in der seltsam wirkenden Schicht zu versenken.
Ein weiteres Mal tauchte seine Hand problemlos ein und er konnte sie, je weiter er sie vorschob, nur noch verschwommen sehen. Er drang tiefer und tiefer, wischte mit dem Arm hin und her und versuchte die Schicht zu begreifen, zu verstehen, aus was sie bestand. Er spürte, wie sich ein Gefühl der Feuchtigkeit auf seinem Arm breit machte. Im Gegensatz zu der warmen Feuchtigkeit, die er aus dem Nebel des Dschungels her kannte, war die hier vorherrschenden Temperaturempfindung Kälte. Er spürte, wie sein Arm noch ein bisschen kühler wurde und zog ihn vorsichtshalber schnell wieder aus der Schicht zurück. Dann beobachtete seinen Arm. Fast erwartete er, dass dieser gleich gefrieren und vor seinen Augen absterben würde.
Doch nichts dergleichen geschah.
Also hüllte er seinen Mantel aus Tierfellen fester um sich, umklammerte sein magisches Amulett und nahm all seinen Mut zusammen. Dann kletterte weiter und betrat diese ihm völlig unbekannte Welt.
Bereits nach kurzer Zeit war er vollends in der Wolkenschicht verschwunden und konnte nur noch seine direkte Umgebung sehen. Der Blick zurück war ihm versperrt, doch auch nach oben war sein Sichtfeld stark eingeschränkt. „Wie weit es wohl sein mochte um diese Schicht zu durchqueren?“, ging es ihm durch den Kopf, als er sich sorgsam vorwärts bewegte. Trotz der eingeschränkten Sicht erreichte er ohne einen Zwischenfall die nächste Steilwand und nachdem er einige Meter fast senkrecht nach oben geklettert war, schälte sich eine kleine Felsennase aus der weißen Masse um ihn herum. Eine kleine Anstrengung noch, dann erreichte er sie und zog sich auf sie hinauf.
Die Felsnase aber war längst nicht so stabil, wie sie auf ihn gewirkt hatte. Mit einem Krachen gab das Gestein unter seinem rechten Fuß nach, als sich das, wenn auch nur geringe, Gewicht des Skinks komplett auf den diesen verlagerte. Reflexartig griff er nach hinten, bekam mit seinem linken Arm den Rest der Nase zu fassen und klammerte sich verzweifelt daran fest. Hart schlug sein Körper gegen den kalten Stein und mit Schreck geweiteten Augen sah Teccixtecatl unter sich die Überreste der Felsnase eine gewaltige Kettenreaktion auslösen.
Das Getöse war entsetzlich, als sich der Felsbrocken der Schwerkraft folgend nach unten bewegte und immer mehr Material auf seinem Weg vom Felshang mit sich riss. Krachend stürzte Fels, Geröll, Schnee und Eis in einer gewaltigen Lawine dem Tal entgegen und der aufgewirbelte Schnee umhüllte das kleine Lebewesen, das seinen eigenen Sturz gerade so hatte vermeiden können. Es dauerte eine Zeitlang, bis sich die Lawine unter ihm langsam beruhigte und Teccixtecatl wurde klar, dass er der entfesselten Gewalt dieses Naturereignisses nichts hätte entgegenzusetzen können. Dann riss ihn ein lautes Knacken aus seinen Gedanken. Sein Blick wanderte nach oben und seine eisblauen Augen fixierten ängstlich einen Riss in der Felswand, der sich langsam aber sicher immer mehr zu dem Felsstück, an das der Skink sich klammerte, hin vergrößerte.




Kapitel III: Xho-Pac


Als Mitglied der Slann der zweiten Generation, einer hochgerühmten Brut, schlüpfte auch Xho-Pac.
Ein ehrwürdiger Diener der Alten, dem es obliegenden sollte, Chapu-Tepec zu gründen und zu führen. Chapu-Tepec entwickelte sich schnell zu einer besonderen Stadt der Echsenmenschen, zunächst aber schloss sie nur eine weitere Lücke in dem geomantischen Netz der arkanen Energien. Aufgrund ihrer zentralen Lage an der Überschneidung von 11 Energielinien entwickelte sich Chapu-Tepec schnell zu einer Metropole der Echsenmenschen, trotz seiner untypische Lage.
Untypisch deshalb, weil das erwählte Volk der Alten, als kaltblütige Wesen, gewisse Temperaturen benötigen, um ihre volle Leistungsfähigkeit zu erreichen. Diese werden auf den eisigen Gletscherfeldern der Hochebene von Zhark, oberhalb der Schlucht des Alloros, mitnichten erreicht.
Doch gerade aufgrund ihrer hohen Lage, was sie zum beherrschenden Element des Rücken des Soteks, machte, war dieser Standort eine Schlüsselposition, die es zu sichern galt. Der Rücken des Sotek, das lange Gebirges im Westen Lustrias war als tragende Achse wiederum zentraler Bestandteil des geomantischen Netzes.
Daher lautete die Aufgabe der Alten für Xho-Pac, die Hochebene für das Reich ihrer Kinder zu erschließen. Und der mächtige Slann wurde seiner Aufgabe gerecht.
 
Zuletzt bearbeitet: