Eigene Codizes

Ich spiele nicht, aber da ich selber einen aus Spaß schreibe und "eigene Regelwerke" aus anderen Hobbys kenne, sag ich es mal so:
Du hast bereits den Fehler gesagt, sie sind Overpowert. Weil de meisten in ihre eigenen Regelwerke nie Schwächen einbauen. Es ist im Grunde Rosinenpickerei. Immer das beste.

Anderseits muss man ja auch sagen, das GW auch nicht besser ist. Jeder neue aktuelle Codex ist an sich "toll". Aber die machen das aus absicht. In der Regel ist das Balancing im Spiel ja immer das schwierigste.
 
Naja ich würd da schon ein bisschen differenzieren. Wenn jemand aus meiner Spielrunde die Zeit investieren würde einen eigenen Codex zu schreiben (für welches Volk, welche Fraktion auch immer) und dann Mitspieler für Testspiele braucht, würde ich mich prinzipiell schon zur Verfügung stellen. Grundvorraussetzung ist natürlich, dass derjenige weiß was er tut. Damit ein derartiges Projekt auch nur ansatzweise Sinn macht, sollte derjnigen über eine entsprechend reichhaltige Erfahrung bei 40k besitzen, am besten schon seit mehreren Editionen aktiv zocken, sodass er die Ups & Downs der einzelnen Völker mitbekommen hat und dementsprechend ein Gefühl für Balancing haben. Dasselbe gilt übrigends auch für den Testspielpartner. Ich sehe wenig Sinn darin einen eigenen Codex gegen jemanden zu testen, der gerademal die Grundzüge von 40k beherrscht und gar nicht so recht weiß wie ihm geschieht.

Klar ist aber, dass ein solches Spiel immer unter dem Titel "Experiment" läuft und beiden Spielern muss klar sein, dass sowas auch gewaltig in die Hose gehen kann. Daher müssen beide wissen, auf was sie sich da einlassen. Würde ich micht mit jemanden den ich nicht kenne zu einem 40k Spiel verabreden und derjenige überrascht mich zu Spielbeginn mit der Info, dass ich gegen einen selbst gebastelten Codex spielen soll, würd ich meinem Gegenüber was husten. Schließlich gehört sowas nicht zum offiziellen Regelwerk und benötigt daher die Zustimmung beider Spieler.

Wenn sich im Zuge eines solchen Spiels dann herausstellt, dass der eigene Codex maßlos overpowered ist, würde ich meinem Mitspieler auf die Punkte, die meiner Meinung nach nicht gebalanced sind, hinweisen und Tipps geben, wo man noch was drehen kann. Sollte derjenige dann auf stur schalten, würde ich Danke sagen und ihm mitteilen, dass er sich einen anderen Testspielpartner suchen kann.

Aber ganz ehrlich: kommt sowas wirklich in der Realität vor? Gibt es wirklich Leute die sich hinsetzen Regeln schreiben die jenseits von Gut und Böse liegen und dann erwarten, dass man, voller Freude, dagegen spielt? Falls ja würde ich mich von solchen Leuten so oder so fern halten, auch abseits des Spieltisches 😉
 
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@Sarius

Kannst Du ein paar konkrete Beispiele geben?

Hier sind Fanmade Kodexe vorgestellt, in der Entwickelung und Diskussion oder beriets fertig.

Armeen werden gerne auch personalisiert, dazu gehören dann auch selbstkreierte Charaktermodelle/HQs, mit entsprechenden Umbauten. Die setzen sich normalerweise aber aus Optionen zusammen die eh in den Kodexen offiziell vorhanden sind.
 
Mir wäre dafür meine Zeit zu schade. Ich will mit den Spielen lernen und zu einem besseren Spieler lernen, auch aus "fun-Spielen", wo man mal sieht wie sich nicht übliche Turnierarmeen schlagen.

Wenn sich da jetzt einer was ausdenkt....welchen Sinn macht das dann?

Gegen Proxen habe ich nichts (also wenn jetzt Jemand z.B. seine Sororitas / Inquisitoren als Space Marines / Imp-Verbündete spielen will oder Blood Angels mal grün sind usw oder auch wenn Jemand mal einige Einheiten testen will, bevor er sie kauft...alles kein Thema), aber wozu Regeln ausdenken, wenn es doch so viele schon gibt ?
 
Vorweg, es ist sehr zeitaufwendig...
Die ganzen Regeln studiert man regelrecht und sucht vergleichbare Dinge in 40k

Meinen eigenen Codex findet man in meiner Signatur. Ist zwar noch die alte Version, wovon ich einiges wieder geändert hatte und der Hintergrund wird sich auch noch etwas verändert.

Meine Devise ist eher, nicht zu viel verändern und wenn, dann soll es auch ausreichend was kosten oder begrenzt sein. Mir ist meine Neigung in der Armee wichtig. Ich mag die Vielfalt und meine bekommen jede Menge Möglichkeiten an Waffen und diverse Vehikel. Wobei ich einiges gestrichen hatte.
 
Wenn sich da jetzt einer was ausdenkt....welchen Sinn macht das dann?
Es hat einen ganz bedeutenden Sinn, praktisch das Kernelement des Spiels, Spaß haben.

Man sollte im Hinterkopf behalten das alles Material was von GW kommt letztendlich auch nur ausgedacht ist und manchmal alles andere als ausgeglichen ist.
 
Ich hatte die Idee ebenfalls schon öfter... ?. Allerdings sind die Leute in meinen Club derart gegen sowas das ich es gelassen habe.

Dank der forgworld regeln zur heresy konnten wir uns zumindestens im kleinen Kreis auf allgemeine Hausregeln einigen.
Wie zb.
-aus stehen geblieben Fahrzeugen darf man angreifen, wie in der 5ten Edition.
-im Nahkampf darf jedes Modell mit Base Kontakte zum Gegner seine Granate nützen.

Ect.
 
Ich habe auch einen eigenen Codex für die Death Guard geschrieben, allerdings bevor die neuen Regeln erschienen sind.
Da habe ich auch deutliche Schwächen/ Einschränkungen eingebaut. Z.B. können die Seuchenmarines nicht rennen und es gibt für die gesamte Infanterie keine schweren Waffen oder überhaupt Reichweiten von über 24 Zoll. Schwere Waffen gibt es nur an Läufern und Fahrzeugen. Außerdem verzichte ich komplett auf Formationen und kostenlose Einheiten. Die Nurgle Dämonen im Codex müssen ganz normal bezahlt werden und können nicht einfach als Zusatz beschworen werden.
Wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, poste ich hier mal die Datei.

Gruß Red
 
Hallo verehrte Hobbyisten,
Ich stelle euch eine Frage :
Wie seht ihr das mit eigenen Codizes? Weil einige haben sich eigene geschrieben und das fand ich höchst unfair da die Truppen meist Over overpowert sind .
Ich bitte um Meinungen .

Um auf die Ursprungsfrage einzugehen. Fan Codizes haben oft den Grund eine Armee zu erschaffen deren Regeln eher dem Hintergrund entsprechen (verglichen mit aktuellen Publikationen vom GW. Das kann entweder das aufleben eines Codex einer alten Edition sein oder ein komplett eigenes Volk.
Ich weiß jetzt nicht seit welcher Edition du 40k spielst, aber es gab zum Beispiel in der 3. und 4. Edition bei Space Marines und der Imperialen Armee (heute Astra Militarum) Fertigkeitstabellen (also Vor- und Nachteile wodurch ein Imperiales Regiment oder ein Space Marine Orden Sonderregeln zusätzlich erhalten konnten, aber zum Beispiel auch negative Sonderregeln zum ausgleich oder eingeschränkten bzw. keinen Zugriff auf Truppentypen (wobei positive Sonderregeln meist auch Punkte kosteten). Teilweise möchten Spieler auch einfach ihre Armee durch nen eigenen Codex näher an das heranbringen, was sie eben früher hatten.
Das Problem ist nur, dass für sowas dann eben einige Testspiele nötig sind um den Einheiten entweder Nachteile zu geben die die Vorteile ausgleichen oder die Punktkosten anpassen.
Wobei die aktuelle Edition im letzten genannten Thema auch teilweise seine Probleme bringt, weil dort durch Kontingent- und Formationsregeln Sonderregeln, Ausrüstung oder ganze Modelle kostenlos gegeben werden, was es schwieriger macht bei Fan Codizes ein gesundes Mittelmaß zu finden.
 
... was auch mMn ein großes Problem ist.

Jeder der einen Fan-Codex schreibt oder dessen Einheiteneinträge designt würde keine mittelmäßige Einträge erschaffen.
Jede Einheit ist dort spezialisiert und erfüllt im Armeekonzept einen wichtigen Zweck. Das sorgt dafür, dass diese Codizes zwar - im besten Fall - intern im perfekten Gleichgewicht funktionieren, aber die anderen 40k Codizes dieses eben nicht haben und jeder Fan-Codex (den ich bisher sah) daher überdurchschnittlich gut ist.
Eine beliebte Sache ist auch ein Sonderregel-Overload. Sonderregeln über Sonderregeln um der Armee den richtigen "Flair" zu geben. Dieser Fehler bedingt sich zu Teilen meiner Meinung nach allerdings selbst.
Ein Beispiel: Eine 40k Zombiearmee.
Eine Möglichkeit wäre es z.b. eine Armee um ein besonderes CSM Charaktermodell zu bauen, das tatsächlich die Möglichkeit eines (einzelnen) Zombieeintrags mitbringt. Oder aber man nutzt den Codex Orks und sucht sich dort nur die passenden Auswahlen raus.
Der Punkt ist: Sobald hier ein Zombiecodex geschrieben wird, hat der Autor selbst bereits alle anderen Möglichkeiten eine Zombiearmee darzustellen ausgeschlossen. Vermutlich aus dem - je nach Armee gerechtfertigten - Grund, dass die zur Verfügung stehende Armeeliste eben nicht genug den Flair der Armee wiederspiegelt. Hier wird dieser Flair dann mit Sonderregeln im eigenen Codex versucht aufzubauen. Ich persönlich glaube, dass die Darstellung auf dem Spieltisch einen viel größeren Flair-Einfluss hat. Die Umbauten, Farbschemata und Gelände.
 
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Ich seh das auch so in der Art. Fancodize sind eine gefährliche Sache weil die schnell dazu neigen aus Begeisterung zu viel zu stark zu machen. Shubs Idee den Spieß für Testspiele umzudrehen find ich genial.
Persönlich würd ich bei Fancodize grundsätzlich nur bereits vorhandene Codize nehmen und mit etwas Einheitenfluff und Stories umändern - und selbst da neigt man ja noch dazu die Sachen zu stark zu machen weil man dann ja jedes besondere Charaktermodell nach Möglichkeit unterbringen möchte oder sowas.

Generell würd ich sagen der Aufwand lohnt sich nicht weil ich auch davon ausgehe dass die meisten Fancodize nicht haben wollen werden und man sich dann jede Menge Arbeit ganz umsonst gemacht hat.
Auf der anderen Seite würds mich aber unheimlich Reizen die alten Squat-Codize in modernere Systeme zu konvertieren. Theoretisch kann man das ja relativ sicher machen und anhand anderer Codize prüfen ob es einen einheitlichen Umrechnungsfaktor für Punktkosten gibt. Nur bei den Formationen ist es dann kritisch. Aber die scheinen mir ohnehin regelrechte Sonderregelschleudern zu sein. Hier würde ich mich so rantasten dass ich einfach eine Anzahl bestehende Formationen aus einer (und nur einer!) passenden Armee nehme und halt da auch wieder den Fluff leicht umschreibe damits für meine Armee passt.