Ein Hybrid-Tabletop?

Lord Royal

Fluffnatiker
16. Juni 2014
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Halli Hallo,

Ich bin Game Designer und arbeite seit ein paar Monaten zum wiederholten Male an einem eigenen Tabletop. Kurz vor Weihnachten habe ich eine Runde Villen des Wahnsinns gespielt und denke seitdem über eine "Vertabletoppung" nach... also eine spielbegleitende App, die Lebenspunkte und Ressourcen verwaltet, Zufallsereignisse anzeigt usw. usw. etc. pp.
Ebenfalls soll es einen Tutorialmodus geben, indem den Spielern die Regeln Schritt für Schritt erklärt werden, ein Regelbuch soll so obsolet werden.

Wie groß könnte eurer Meinung nach der Bedarf nach soetwas sein? Soweit ich weiß gibt es sowas noch nicht. Ist das eventuell ne Marktlücke oder lehnt es die Community kategorisch ab?
Oder gibt es eventuell funktionierende Beispiele (mal abgesehen von Golem Arcana... hieß das so?).

PS: Mir ist durchaus bewusst, dass der Profit bei soetwas gen null tendiert... mir geht's eher darum, dass das gezockt wird.
 
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Mir fällt da halt nur Golem Arcana ein. Und die sind erst richtig beliebt geworden, als der Laden pleite gemacht hat. Die hatten eine Finanzierung ähnlich einer Videospielkonsole. Das Grundspiel war viel zu teuer in der Produktion... SensorSpielbrett, Scanner usw. Man wollte die Rendite über die Figuren reinbekommen, hat sich aber gehörig verschätzt, wie lange ein solches Produkt braucht, um rentabel zu werden. Das wäre aber auch nicht der Ansatz und das kann ich auch als Indie Entwickler echt erstmal vergessen.

Mir schwebte halt eher eine Umsetzung wie bei Villen des Wahnsinns vor.
Für alle, die es noch nicht gespielt haben: Der analoge und digitale Part funktionieren voneinander getrennt, können aber dennoch nicht ohne einander. Das Spiel läuft gänzlich über die App, unterbrecht aber nicht den Spielfluss, da es auf eine Eingabe des Spielers angewiesen ist. Konktret heißt das, ich führe einen Würfelwurf durch, addiere sämtliche Modifikatoren durch Karten, Ausrüstung usw. und trage das "analoge" Ergebnis in die App ein, die mir dann die Auswirkungen beschreibt. Darüber hinaus gibt mir die App bei Villen des Wahnsinns globale Ereignisse aus (Stromausfall, merkwürdige Geräusche, die den psychischen Schaden erhöhen usw.) und beschreibt gescriptete Ereignisse, wie zB NSC die auf dem Spielfeld rumlungern und angesprochen werden können. Jedoch weiß die App nie, wo sich Spielerfiguren aufhalten, stattdessen sind die Spieler dazu angehalten erst auf Interaktionssymbole zu klicken, wenn ihre Spielfigur in Reichweite ist. Ich habe vorher schon einige Hybride gespielt, bei denen digitale und analoge Komponenten miteinander konkurrierten oder viele Aktionen zweimal ausgeführt werden mussten (einmal im analogen und einmal in der App). Villen des Wahnsinns hat da gezeigt, wie es anders gehen kann, und ich denke, dass das eine gute Sache sein könnte, die sich lohnt in einem TabletopSpiel übernommen zu werden.

Ich weiß TTs mit Appunterstützung sind mir ein Begriff, aber die leiden eben häufig an der Krankheit "Mach-Alles-Zweimal", da die App zwar das Spiel unterstützt, das Spiel aber nicht die App... zumindest war das häufig mein Eindruck.

Aber was habt ihr so an Erfahrungen gemacht? Warum findet ihr eine elektronische Komponente beim Tabletop schlecht bzw. gut? Bzw was müsste eine solche App eurer Meinung nach tun können, damit ein Mehrwert entsteht? Unvereinbar denke ich sind diese Komponenten nämlich nicht.
 
Star Wars: Imperial Assault hat wohl eine App Unterstützung die auch das Spielen gegen die KI erlaubt. Mehr weiß ich leider auch nicht, aber vieleicht is das interessant für dich.

Ich find App Unterstützung eigendlich sehr spannend, nur darf es nicht zuvieler Eingaben bedürfen.
Besonder interssant wär für mich die möglichkeit von verdeckten Werten.

Die App müsste sämtliche Profielwerte enthalten und etweilige Mods sollten einfach zum Befehl zugefügt werden können.
Zb.
Angreifer wählen
Verteidiger wählen
Mods für deckung usw. Anklicken

App gibt dann ein Ergebniss aus.
Hierbei sollte ein Protokoll mit ausgegeben werden. Ähnlich dem vom BloodBowl Pc Spiel
 
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Ah, jo.
Die App von ImpAssault funzt in etwa so, wie ich mir das vorstelle nur halt ohne eine Map des Spielfelds. Das würde viele Freiheiten negieren, weshalb Tabletops mMn unter anderem gespielt und geliebt werden. Vielmehr wäre die "Map" ein Auswahlmenü an Interaktionsobjekten, deren Position durch Marker auf dem Spielfeld festgehalten werden (zB. Missionsziele, Lootpunkte, NSC usw.).