Dafür dass irgendwelche Deppen die Bibel wörtlich nehmen können die Verfasser nichts.
Das Buch hat kleine Geschichten über Moral, Regeln und Sozialverhalten.
Diese Dinge sind bis heute unverändert, man kann sich immernoch daran orientieren und wenn das alle machen würden, dann gäbe es heute kein Mobbing, keine besoffenen Jugendlichen mit großen Maul die rumpöbeln, Vergewaltiger die mit Pillen in ne Disco gehen... Die Leute haben Moral verlernt und argumentieren tatsächlich mit "Es gibt garkeinen Gott oder Zauberer!" EGAL! Spielt keine Rolle. Jeder mit nen halben Hirn kann in die Bibel schauen und sinnvolle Weisheiten interpretieren.
Zwar kann die Bibel partiell durchaus als Leitfaden für Leben und Gesellschaft gesehen werden (durchaus nicht überall, vor allem im alten Testament eher weniger), doch mit gelebten Anstand hat Glaube, Kirche oder die Bibel nichts zu tun. Menschen sind, in gewissem Maße, unmoralisch agierende Geschöpfe. Vergewaltigungen sind zu "bibelfesten" wie auch zu religionslosen Zeiten belegt, der Anteil dürfte sich wenn überhaupt durch die modernen Rechtsstaaten, die Strafverfolgung und gesellschaftliche Aufklärung verbessert (sprich: verringert) haben.
Ob man Taten durch die Vorhandenheit eines Gottes (geliebtes Beispiel: Kreuzzüge! Auch wenns noch so vorgeschoben war, genutzt wurde es dennoch) oder seine Abwesenheit rechtfertigt macht auch keinen Unterschied. Tatsächlich verringert ein atheistisches Weltbild manche Gefahrenpotentiale sogar. Man liest jedenfalls recht selten von Atheisten, welche ihre unkeuschen Frauen im Dorf steinigen.
Der dümmste Spruch des es gibt ist immernoch "Religion muss abgeschafft werden" denn wenn wir heute immernoch strenggläubiger wären, gäbe es nicht so viele Konflikte die durch Verzogenheit und Arroganz kommen. Aber die meisten Atheisten begreifen das nicht, deswegen werde ich mich auch nicht rechtfertigen, wenn einer meint gegen meine Rede argumentieren zu müssen.
1. Wenn wer gegen mich argumentiert ist der mir egal ist so ziemlich die allerschlechteste Grundlage für eine Diskussion, nebenbei gesagt eine die unsere Kirchen lange oder gar bis heute mit Vorliebe nutzen und die so mancher intelligenten Lebensform als schlimmster Teil des organisierten Glaubens vorkommt. Der Anspruch auf die eigene, absolute Wahrheit ist Hybris, die sich selbst Wissenschaftler bei allgemein anerkannten Thesen nicht erdreisten.
2. Verzogenheit und Arroganz sind menschliche Grundcharakteristika. Es gab beide schon nachweislich seit der Antike, im Mittelalter, in der Neuzeit. Bei Juden, Christen, Heiden, Atheisten, Muslimen, Buddhisten, Hindu und vielen anderen, deren Religionsgemeinschaften ich jetzt nicht kränken will.
Die These, die du aufstellst, ist schlicht nicht zu beweisen.
Technischer und wissenschaftlicher Fortschritt ist eine der wenigen Sachen, die wirklich messbar in säkularen Gesellschaften zunehmen.
Der Unterschied ist der; Es gibt Regeln und es gibt Moral. Man kann entweder gezwungen sein in Grenzen zu leben, oder man hat Moral und findet die eigenen Grenzen, ohne anderen zu schaden und ohne nur an sich selbst zu denken.
Und genau dazu sind Religionen nicht notwendiger als das Grundgesetz, gesunder Menschenverstand, Disziplin oder einfache Anpassungsfähigkeit.
Für die Katholithen, die nach bescheuerten Regeln leben und wo einer von zehn Priestern pädophil ist, kann die Bibel nichts für. Vor allen, wenn ich mich so umschaue, sind allgemein einer von zehn Männern pädophil. Und das ist richtig krank. Fast schon so krank wie es immer an die Glocke gehangen wird, wenn ein Priester der Pädophile war. Es gibt auch perverse Politiker oder Assis. Selbst hier sehe ich irgendwelche Typen um die 30 Jahre die mit 13 Jährigen Mädchen in den Armen rumlaufen.
Tatsächlich rührt die Betroffenheit der Gesellschaft nicht daher, dass so viele Priester sich mit Kindern vergnügen oder sich Frauen suchen, sondern dass sie, als primär moralische Instanz, ein solches Fehlverhalten an den Tag legen.
Denken wir an Wulf - die Affäre war eine Lappalie an und für sich, aber das Amt verlangt nach gewissen moralischen Standards, die jedoch nicht eingehalten wurden. Bei einem Normalbürger wäre das ganze keine hochgezogene Augenbraue wert.
Und in wiefern die Bibel daran schuld oder eben nicht ist lässt sich schwer nachvollziehen. Sie hat 2000 Jahre lang latent auf die Gesellschaft eingewirkt - was dadurch besser oder schlechter geworden ist kann man kaum sagen. Man könnte ebenso die These aufstellen, dass wir, würden wir nach römischen oder germanischen Glauben leben, heute weiter entwickelt und besser leben würden.
So, und jetzt zur eigentlichen Frage: Auch ich bin, wenig verwunderlich, Atheist, schere mich daher auch nicht wirklich um einen Papst. Einer, der etwas mehr auf die Säkularisierung drängt, wird wohl eher nicht vorkommen, darüber wäre ich aber glücklich. Staat und Religion gehören spätestens in Zeiten, in welchen ein großer Teil der Gesellschaft wenn überhaupt dann nur noch auf dem Papier gläubig ist, getrennt. Das Kirche sich erdreistet, in Gebiete vorzudringen, mit denen sie rein gar nichts zu schaffen hat (Staat, Wissenschaft, in gewissen Maßen auch Gesellschaft/Moral), ist mir ein Dorn im Auge.