Sci-Fi Eine Geschichte zweier Schwestern – A Star Wars Story (beendet 4.7.21)

Nakago

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Dorn​

"Das ist jetzt nicht so gut gelaufen", meint Shaka, nachdem wir die Jetbikes wieder in den Laderaum der "Vanguard" geladen haben.

"Eigentlich ist es gut gelaufen. Wir wissen nun viel mehr und können nun einen Plan entwickeln", meine ich dazu und verankere mein Z-74 an der Wand mit einer Magnetklammer.

"Wir brauchen auf alle Fälle ein größeres Schiff. Ein CR-90 wäre schick", meint Lyn mit einem träumerischen Unterton.

"So eine Korvette kostet zwischen 600 000 und 1 200 000 Credits", bringe ich einen gewissen Fakt ins Spiel. Die CR-90 war in der Flotte der Allianz weit verbreitet und deswegen kenne ich deren technischen Daten auswendig.

"Wenn wir zusammenlegen, können wir sie uns leisten", erwidert Lyn und hat damit durchaus recht.

"Aber wir bräuchten mindestens dreißig Letue für die Crew. Nein. Wir brauchen ein anderes Kaliber als die "Vanguard", aber eine einzelne CR-90 ist nicht die Lösung. Wir brauchen Verbündete, wir brauchen Leute, auf die wir uns verlassen können. Sehen wir der Realität ins Auge. Momentan müssen wir akzeptieren, was wir nicht ändern können und müssen nun daran arbeiten, es später zu ändern, wenn wir die Möglichkeiten dazu haben. Was wir tun könnten und verdammt noch einmal endlich in Angriff nehmen sollten, ist das Abschalten des Nanovirus auf der Mynaros Station!" Dieser Aspekt sollte auch endlich mal gelöst werden. Damals sind einfach alle abgehauen, ohne sich um das Problem zu kümmern und allein konnte ich das eben auch nicht lösen. Besonders da Lyn ja eine entscheidende Rolle darin spielt.

"Bevor wir uns sinnlos verzetteln, lösen wir das Nanovirenproblem!", meint Scav, der wie gewohnt praktisch denkt.

"Ach ja, Nilvax hat sich vorhin gemeldet. Auf der Station ist eine Reporterin von Galactic News Service mit dem Namen Vira Oquai eingetroffen und will ein Interview mit uns führen", meint Edna, der in der "Vanguard" als Reserve zurück geblieben ist.

"Wow!", meine ich dazu, da mir der Name Vira Oquai von GNS durchaus was sagt. Die Frau ist relativ Jung, war aber schon in jungen Jahren als Kriegsreporterin tätig und buchstäblich an allen Fronten im Einsatz.

"Das ist ja Toll!", meint Shaka und sie meint das ohne Ironie. War klar, dass es sie freut, wenn eine neugierige Reporterin uns interviewen will. Ich sehe die Sache eher kritisch, da es hier viele Dinge gibt, die besser nicht einer breiten Öffentlichkeit bekannt werden. Die Wahrheit ist durchaus Gift und nur die Dosierung macht es erträglich.

Schnell bildet sich der Konsens, das Problem nach hinten zu verschieben und sich erst einmal um die Nanoviren zu kümmern. Unsere Liste der Dinge, die wir noch tun sollten, wird wahrlich immer länger.

Es gibt eine längere Diskussion, wie wir das am besten anstellen. Es gibt drei Fabriken für Nanoviren, die auch über die Möglichkeit verfügen, die Viren auch über Entfernung abzustellen. Xios ist außer Reichweite. Varia ist von den Varianern besetzt und die könnten was dagegen haben, wenn wir da herum pfuschen. Also ist Vara die beste Möglichkeit, die Sache leise aus der Welt zu schaffen, ohne groß jemanden zu fragen.

Schnell ist der Kurs nach Vara berechnet und wir starten von Sybal. Eines kann man auf alle Fälle über das Vergängliche Labyrinth sagen, es wird einem nie langweilig und immer passiert etwas schlimmes. Immer wenn man denkt, es kann nicht schlimmer kommen, wird man brutal eines besseren belehrt.

Der Transfer verläuft ruhig und Lyn fängt an die Vor und Nachteile verschiedener Raumfahrzeuge aufzuzählen. Schnell werden wir zwei uns einig, uns einen Gozanti Kreuzer zuzulegen. Die Schiffe haben zwar die Ästhetik und Flugeigenschaft eines Backsteines, können aber leichte Turbolaser transportieren und davon gleich vier Stück. Für die 200 000 Credits sind die aber nicht Standardmäßig verbaut. Aber viele Zellen haben Gozanti Kreuzer mit leichten Turbolaser ausgerüstet und waren oft in Verbänden zusammen gefasst. Ein Verband von Zwölf Stück konnte durchaus einen Sternenzerstörer bekämpfen. Allerdings sind die Batterien etwas ungeschickt angebracht, so dass man immer nur eine Breitseite abfeuern kann. Aber das Turbolaser eh eine gewisse Zeit brauchen, bis sie zum einen wieder aufgeladen oder abgekühlt sind, dreht man das Schiff einfach auf den Kopf und schießt die andere Seite ab, während die gerade abgefeuerte wieder auflädt. Dazu eine von Grund auf dicke Panzerung, zwei achtern angebrachte Vierlingslasergeschütze zur Jägerabwehr und einen Protonentorpedowerfer im Bug. Damit sind wir durchaus eine Bedrohung für eine Marodeur Angriffskorvette. Trotzdem hat eine allein schon die doppelte Feuerkraft. Ein Gozantikreuzer alleine wird also nicht reichen. Aber es ist ein guter Anfang.

Während ein Teil der Besatzung schon mal an die Zukunft denkt, spielt derweil Shaka mit ihrem neuen Spielzeug. Ich habe ein verdammt mieses Gefühl bei Tory. Die Göre hat eine grundlegende verkorkste Einstellung und geht ohne mit der Wimper zu zucken über Leichen. Sie hat genau gewusst, was die Piraten mit ihren Informationen angestellt haben und sie die Folgen eiskalt akzeptiert. Ob es ihr schlicht egal war, was mit den Crewmitgliedern in den Frachtern passiert oder sich gedacht hat, wenn ich die Infos nicht weitergebe, wird jemand anders dafür Credits kassieren und deswegen spielt es keine Rolle, ist mir letztendlich egal. Aber nun ist das Shakas Problem und ich bezweifle ernsthaft ihre Kompetenz in diesem Gebiet.

Schließlich brechen wir in den Realraum zurück und gehen auf Schleichfahrt. Das ist auch nötig, da sich zwei Kampfdrachen der Königlichen Flotte hier im Orbit von Vara befinden. Seit unserem letzten Besuch hat sich einiges getan. Sind wir damals noch recht unbehelligt zur Pyramide gelangt, so ist die Aktivität hier im System sprunghaft gestiegen. Da wir wissen, wo wir hinwollen und schon die Topographie dieses Geländes kennen, halte ich einen Anflug durchaus für möglich. Allerdings kristallisiert sich schnell heraus, dass dies sonst keiner so sieht. Zu großes Risiko ist der allgemeine Tenor und meine Argumente fruchten hier nicht wirklich. Bedauerlich, aber nicht zu ändern. Nun gut, hören wir uns einfach mal auf Quaria um und versuchen vielleicht über eine schlichte Anfrage an die Hohepriester ganz offen mit der Erlaubnis in die Produktionsanlage zu kommen.

Also fliegen wir nun nach Quaria. Auch dieser Transfer verläuft ohne Schwierigkeiten. Im hohen Orbit über Quaria liegt eine Korvette der Königlichen Flotte vor Reede. Das ist kein gutes Zeichen. Der Raumhafen ist modernisiert und es wuseln keine Händler mit ihren Ständen mehr auf dem Landefeld herum. Alles hat hier seinen Platz und seine Ordnung. Die Hauptstraße erstrahlt im neuen Glanz. Überall sind Hapaner in Uniform auf Landgang zu sehen. Wachen in neuen Rüstungen mit dem Zeichen des Roten Turms patrouillieren auf den Straßen. Neue Casinos, Cantinas und Orte zweifelhaften Rufes mit Damen des horizontalen Gewerbes haben hier in großer Anzahl aufgemacht. Die Veränderungen sind deutlich überall zu sehen und ich kann sagen, sie mögen mir nicht alle wirklich zu gefallen.

Der "Rote Turm" ist nicht mehr hermetisch abgeriegelt, sondern jeder Hanswurst darf nun da rein. Das Flair des Exklusiven ist dadurch vollkommen verloren gegangen, dafür sind die Hallen gefüllt mit Spielern aller Rassen. Der Chipbrunnen ist versiegt und man kann nun daraus trinken. Das heißt im Klartext, keine hundert Credits mehr pro Besuch. Das ist natürlich bedauerlich, aber nicht zu ändern.

Wir finden Zargos Zarbossa in seinem Büro, das nun Glaswände hat. Der Varianer trägt einen teuer aussehenden weißen Anzug. Er ist momentan mit drei Hapanern beschäftigt, die wie vermögende Adlige gekleidet sind. Die Spieler in den Sälen sind meist Menschen aus dem Republikanischen Raum oder Hapaner. An einem Tisch sehen wir den Waffenhändler Yul Varka, der einst ein Waffengeschäft auf der Nilvax Station aufziehen wollte und dann recht schnell wieder abgesprungen ist. Der Bothaner tut so, als ob er uns nicht sehen würde. Nun ja, wir sind nicht auf Streit aus, sondern hier, um Informationen zu sammeln.

Schon recht schnell hat Zargos Zeit für uns. Er wirkt entspannt und ausgeglichen. Einen Zugang zur Nanovirenfabrik kann er uns keinen besorgen und macht klar, dass wir gar nicht im Tempel fragen müssen. Die Hapaner haben die Fabriken entdeckt und unter ihrer Kontrolle gebracht. Die Forschen nun intensiv mit diesem verdammten Zeug herum. Eine Information, die mir gar nicht zu gefallen mag. Im Klartext heißt das, wir haben unser Zeitfenster verpasst. Gut möglich, dass es schon vorbei war, als wir noch auf der "Sternenheim" festsaßen. Aber vielleicht auch nicht. Schwer zu sagen. Fierfek!

Nakagos wirre Gedanken

Der rote Kristall auf Xios wird wohl noch länger aktiv sein. Ebenso die Nanovirenfabriken. Schnell war dann klar, dass unser SL da mauert, weil dieser Schlamassel wohl erst am Ende der Kampagne aufgelöst werden soll.
 

Nakago

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Aber Zargos kennt ein paar weitere Spieler in der Sperrzone, die sich hier nun breit machen. Und zwar die "Erstgeborenen". Vage habe ich mal was über diese Piratenbande von etwa fünfzig Schiffen gehört, die einst von Prinz Isolder angeführt wurde, dessen mutmaßlichen Klon wir auf der Mynaros Station erschlagen haben. Diese Bande adliger Sprösslinge hängt normalerweise auf der Telkov Station herum, über die der wenige reguläre Handel des Hapes-Konsortium mit dem Rest der Galaxis über die Bühne geht. Die investieren hier ebenfalls und es scheint sich dabei um die Hintermänner unserer neuen Partner auf der Nilvax Station zu handeln. Die "Erstgeborenen" haben auf alle Fälle einen deutlich besseren Ruf und genießen im Konsortium hohes Ansehen. Und sie haben hier schon die eine oder andere Kabelei, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken, mit dem neu auf Platz agierenden Crimson Dawn gehabt. Das wären vielleicht potente Verbündete, um die Piratenplage Herr zu werden. Das ist ein neuer Ansatzpunkt und wir sind nicht umsonst durch die Gegend geflogen.

Trotzdem bin ich ziemlich nachdenklich, als wir wieder durch die Straßen von Quaria schlendern. Veränderungen sind Normal, aber hier sind sie ziemlich gravierend. Mal sehen, was daraus noch alles erwachsen wird. Wir nutzen die Gelegenheit und kaufen Waren ein. Immerhin bekommen wir über die Hälfte des Laderaums voll. Natürlich könnten wir noch mehr einkaufen, aber wir haben noch ein paar andere Sachen zu tun, wie Crimson Dawn auszulöschen. Und zwar dieses mal für immer.

Der Transfer zur Nilvax Station verläuft bis auf einen Ausbruchsversuch von Tory so ziemlich ereignislos. Ich verdreh nur die Augen und versuche mich in diesen Blödsinn nicht weiter hinein ziehen zu lassen. Ist ja schön, dass Shaka ein neues Steckenpferd hat, aber hätte es eine Tooka nicht auch getan? Die bringen wenigstens niemanden um, außer Ratten und Nunas. Und die kann man auch streicheln.

Wir landen und entladen die Ware. Schon recht schnell haben wir nun die kleine quirlige Reporterin Vira Oquai an der Backe. Sie ist etwas kleiner und jünger als ich, aber voller Energie und sie kann reden ohne einmal dabei Luft holen zu müssen. Zwei stämmig aussehende Männer begleiten sie, offiziell ihre Kameramänner, aber wahrscheinlich auch ihre Bodyguards. Als sie mal kurz Inne hält, gelingt es mir, sie auf später zu vertrösten, da wir gerade noch ein paar geschäftliche Dinge regeln müssen. Auch muss die "Vanguard" mal wieder repariert werden. Als Besitzer dieser Station können wir das tun, ohne dafür bezahlen zu müssen. Geht quasi aufs Haus.

Shaka besteht darauf, Tory mit durch die Gegend zu schleifen, als wir unsere Waren feilbieten. Meine kleine Schwester kommt vorbei und schaut etwas irritiert auf Tory.

"Und wer ist das?", fragt sie mich.

"Das ist Tory von Sybal. Auf die musst du aufpassen. Hackerin, Spionin und hat versucht uns zu töten", erkläre ich frei heraus und tu so, als würde Tory das alles nicht hören. Sie tut so, als würde sie gar nicht erst zuhören.

"Und warum lebt sie dann noch?", fragt meine Schwester nicht zu unrecht. Leute, die uns versucht haben zu töten, haben im Normalfall eine äußerst geringe Lebenserwartung nach ihrer Tat. Es gibt wenige, die eine solche Konfrontation überlebt haben.

"Das liegt nicht an mir", erkläre ich und deute mit eine Kopfbewegung auf Shaka, die frisch gebackene "Mama" einer pubertierenden Teenagerin in der dunkelsten Phase ihrer ganz persönlichen Rebellion gegen so ziemlich alles.

"Aha! Ich habe dich im Auge, Tory. Baust du Scheiße, bekommst du es mit mir zu tun!" Eloy spreizt ihre Finger, zeigt damit auf ihre Augen, dann auf Tory. Anschließend fährt meine kleine Schwester mit ihrem Daumen über die Kehle.

"Mir machst du keine Angst", meint Tory bewusst lässig, aber ich kann sehen, dass sie vorher einen Klos im Hals herunter schluckt.

"Solltest du aber", antworten Eloy und ich im Chor. Das schreit nach einem High Five zum Abschied. Tory zuckt mit den Schultern und nimmt die Sache augenscheinlich nicht wirklich ernst. So wie auch sonst ziemlich alles. Shaka und ich wenden uns wieder unseren Geschäften zu. Die Göre quatscht ununterbrochen dazwischen, wenn Shaka und ich gerade versuchen unsere Waren zu verkaufen. Mehrmals ermahnt Shaka die Jugendliche, sich ja anständig zu benehmen. Da ihr Verhalten anfängt, auch unsere Kunden zu nerven und wir dadurch Credits verlieren, werde ich etwas ungehalten.

"Wenn du noch einmal ungefragt dazwischen quatscht, schieße ich dich nieder, Kapiert?", fahre ich sie an.

"Das traust du dich gar nicht!", meint sie mit vor der Brust verschränkten Armen. Das sie mir dabei nicht noch die Zunge herausstreckt ist alles.

"Wetten das doch?", sage ich zu ihr noch und drehe mich wieder um. Zwei Minuten gelingt es ihr tatsächlich am Stück die Klappe zu halten, dann reißt sie ihre Kauleiste wieder auf.

"Wer nicht hören will, muss fühlen!" Mit diesen Worten ziehe ich meine Dragoner aus dem Tiefziehholster, stelle den Wahlhebel auf Betäubung und schieße sie aus der Hüfte nieder. "Wette gewonnen!"

Unsere Kunden schauen mich an, als hätte ich den Verstand verloren, als ich die Waffe sichere und ins Holster zurück stecke.

"Sind alle Corellianer so sinnlos brutal wie du?", fragt Shaka mich entgeistert. Das ist die Frau, die sonst gerne Menschen foltert, die das zu mir sagt. - Das gleiche könnte ich auch dich fragen -, denke ich mir da nur, spreche es aber nicht laut aus.

"Nein, die meisten hätten die Waffe nicht auf Betäubung gestellt!", stelle ich klar und Shaka schaut mich an, als hätte ich behauptet, dass General Solo mein Bruder wäre. Während Tory betäubt zu unseren Füßen liegt, tätigen wir ungestört die restlichen Geschäfte.

"Was ist mit der Kleinen passiert?", fragt Lyn, als sie mit Scav und Edna im Schlepptau aus dem Trockendock kommt, wo sie noch ein paar Details zur Reparatur geklärt hat.

"Wollte nicht auf Erwachsene hören und sinniert im Schlaf jetzt über ihr unangemessenes Verhalten", erkläre ich kurz angebunden, da ich keine Lust habe, mich breit über meine drastischen Erziehungsmethoden auszulassen.

"Wie auch immer. Schlechte Nachrichten. Ein Emissär meines früheren Chefs wartet auf mich in Nilvax Bar."

"Du meinst den Chef, dessen Ladung du über Bord geworfen hast und der ein Kopfgeld auf dich ausgesetzt hat?", hake ich nach.

"Genau der", meint Lyn durchaus etwas nervös wirkend.

"Da du noch lebst, scheint er wohl nur reden zu wollen, schätze ich", meine ich dazu, da ich die Gepflogenheiten der Hutten in dieser Beziehung kenne. Die fackeln nicht lange, sondern schaffen endgültige Tatsachen.

"Wäre Toll, wenn ihr mir etwas Rückendeckung geben könntet!", wirft Lyn etwas fordernd in die Runde.

"Geht klar! He, aufwachen, genug geschlafen, du Schlafmütze!", mit ein paar leichten Tritten in ihre Seite, die zu schwach sind, ihr die Rippen zu brechen oder innere Verletzungen zu verursachen, scheuche in Tory auf die Beine. Shaka nimmt sich ihrer an, während der Rest sich dem stellt, was Lyn erwartet.

Der Unterhändler ist ein Twi´lek, der in einem der VIP Bereiche von Nilvax Bar auf uns wartet. Der blauhäutige Mann stellt sich als Quilan vor. Weitere Leute hat er nicht dabei und ich schätze ihn nicht als Kämpfer ein, sondern eher als Diplomaten. Wir setzen uns auf die bequemen Ledersessel, bestellen Getränke und dann geht es um Lyns Schicksal.

"Unser geliebter Meister Wattoo ist sehr ungehalten über dein ungebührliches Verhalten, böse, böse Lyn. Anstatt dich deiner gerechten Strafe in aller Demut zu stellen, wie es sich für ein unwürdige Angestellte gehört, bist du einfach in diese höchst unwirkliche Gegend geflohen. Aber in seiner unendlichen Güte hat unser Meister Wattoo dir soweit verziehen, dass er bereit ist, dich in seinem wunderschönen Palast auf Nar Shaddaa zu empfangen, wo es einige neue geschäftliche Dinge zu besprechen gibt. Überdies hat unser geschätzter Meister Wattoo in seiner unendlichen Gnade auch das ansehnliche Kopfgeld auf deinen hübschen Kopf zurückgezogen", verkündet Quilan mit hochgeschraubter Stimme äußerst blumig, als würde er auf einem Markt marinierte Nunas anpreisen. Allein seine Wortwahl lässt mein Blut kochen.

"Woher der plötzliche Sinneswandel?", hinterfragt Lyn die Angelegenheit. Uns ist allen klar, dass jemand wie Wattoo, wenn er Lyn hätte tot sehen wollen, keinen Emissär sondern ein Killerkommando geschickt hätte. Nar Shaddaa ist voll von diesen Spezialisten. Man bekommt da eher einen hochprofessionellen Attentäter als einen kompetenten Klempner, wie ich aus leidvoller Erfahrung weiß.

"Die neuen Geschäftspartner unseres geliebten Meisters waren voll der Lobpreisung über deine außergewöhnlichen Taten und die deiner mutigen Crew in dieser gar garstigen Gegend." Irgendwie hat dieser Wattoo wohl nicht ganz zugehört, da wir nicht Lyns Crew sind.

"Neue Geschäftspartner?", hakt Lyn nach und mir schwant da was ganz böses.

"Dieser ungehobelte Kapitän der "Vantika" und ein paar äußerst ungebärdige Gamorraner von Anduras I."

Nakagos wirre Gedanken

Es ist immer schön, wenn irgendwelche NSC, die man kaum kennt, einen mitten in die Scheiße reiten. Wir waren ja vorgewarnt, da dieser Kapitän Zarosch uns auf seiner "Vantika" schon damals an diesem "lukrativen" Geschäft hat beteiligen wollen. Offensichtlich hat er wohl den Hutten Wattoo ins Boot geholt. Wie man sieht, hat nun Lyn ihre Vergangenheit eingeholt.
 
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Daher weht also der Wind. Offensichtlich hat Lyns Chef, dieser Wattoo, von Kapitän Zarosch von der "Vantika" ein paar Geschichten über uns gehört. Und aufgrund dieser Erzählungen ist er nun bereit, sich mit seiner ehemaligen und Ungnade gefallenen Untergebenen zu versöhnen. Die Rachsucht und der lange Arm der Hutten ist sprichwörtlich. Nicht einmal Shaka kann sie mit ihrer Rachsucht übertrumpfen und das will wirklich etwas heißen. Wenn wir diese "nette Einladung" ablehnen, wird es nächstes mal kein Emissär sein, der Lyn sucht, sondern ein Attentäterteam. Und das wird so lange gehen, bis wir entweder tot sind oder einlenken. Wir sind gut, weit oben in der Pyramide, aber viele Tooka sind des Nuna Tod. Da brauchen wir uns absolut keine Illusionen zu machen.

Auf der "Vantika" hatten wir ja schon über diese Mission gesprochen. Es ging darum, einen "Krustenknacker" scharf zu machen und die Oberfläche eines Mondes abzusprengen. Auf dem Mond sollte etwas "Piratenpack" wohnen, dass etwas dagegen unternehmen könnte. Damals haben wir abgewunken, da wir keine Monde sprengen wollten. (Siehe Episode XX) Aber so wie es aussieht, hat Lyn wohl gewisse Verpflichtungen zu erfüllen. Sieht so aus, als würden unsere Probleme kein Ende nehmen.

"Und bis wann erwartet "unser" Meister meine Anwesenheit in seinem bescheidenen Palast?", fragt Lyn einfach mal.

"In spätestens vier Tagen ist auch die schier endlose Geduld unseres überaus geliebten Meisters Wattoo erschöpft."

"Dann müssen wir spätesten Morgen um elf Uhr Stationszeit aufbrechen, um mit der "Vanguard" pünktlich zu erscheinen", wirft Skav ein, der wohl schon im Geiste eine Route nach Nar Shaddaa kalkuliert hat.

"Und wenn ich alleine komme?", fragt Lyn, da die restliche Crew der "Vanguard" rein gar nichts mit diesem ominösen Wattoo zu tun hat.

"Das wäre äußerst unvorteilhaft für die zukünftigen Gespräche mit unserem geliebten Meister Wattoo, der nicht nicht so leicht verzeiht wenn man ihn aus nichtigen Gründen verärgert, wie du ja nur zu gut weißt", erwidert Quilan und die Drohung am Ende ist deutlich heraus zu hören. Entweder wir kommen alle oder Lyns nächster Besuch wird großzügig Grüße aus sonnenheißem Plasma von ionisiertem Tibanagas in unsere Körper stanzen. Kein sehr angenehmer Gedanken. Tja, Ruhm hat auch seine Schattenseiten.

"Wäre es möglich, uns kurz untereinander zu beraten?", frage ich höflich, auch wenn ich gerade für eine andere Antwort zu haben wäre. Aber das wäre Kontraproduktiv und ich bin erwachsen genug, um vernünftig mit einer solchen Situation umzugehen.

"Wenn es denn der schnellen Entscheidungsfindung dienlich ist", meint Quilan und zieht sich sich zurück. Shaka taucht auch gerade wie aufs Stichwort auf.

"Wo ist dein Mündel abgeblieben?", frage dich die blaue Twi´lek, da Tory aus ihrem Schatten verschwunden ist.

"Tory meint, sie wäre besser alleine dran und ich gebe ihr nun die Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln", erwidert Shaka und grinst dabei selbstgefällig. Nilvax Station ist relativ sicher für herumstreunende Teenager, trotzdem ist das eine Situation die mir nicht behagt. Aber momentan haben wir wichtigeres zu besprechen.

"Das ist mein Problem und ich will euch da nicht mit hineinziehen", macht Lyn gleich mal klar. Ich schätze diese Geste durchaus, da wir alle anderen rein gar nichts mit diesem Wattoo zu schaffen haben. Aber ich denke, dieser Raumtransport ist schon längst losgeflogen. Die orangene Twi´lek ist nicht nur eine geschätzte Kameradin, sondern auch meine Freundin. Es ist für mich klar, wenn Lyn in Schwierigkeiten steckt, boxe ich sie da raus. Und wenn ich dafür in die Dienste eines Hutten treten muss, akzeptiere ich das, auch wenn mir das überhaupt nicht gefällt. Aber eine aufrichtige Freundschaft und wahre Kameradschaft bedeutet eben auch, für seine Freunde durchs Feuer zu gehen.

"Nein, dass ist nun Dank Kapitän Zarosch unser aller Problem. Gehen wir wie Erwachsene mal die Möglichkeiten durch. Du gehst allein zu Wattoo, er nimmt dich als Pfand und wir kommen um zu dienen oder er tötet dich auf äußerst qualvolle Weise. Wir ignorieren diesen hochtrabenden Twi´lek und in einer Woche stehen wir im Blasterfeuer von ein paar wahrscheinlich eher billigen Söldnern oder Kopfgeldjägern aus der dritten Reihe als ernstgemeinte Warnung. Und ich denke, selbst wenn wir den ersten Anschlag überleben sollten, dass wird kein Ende nehmen, bis wir nachgeben. Entweder weitere Teams, die kompetenter sind oder ein fettes Kopfgeld, was ein Aufenthalt auf dieser Station für uns unmöglich macht. Dein Problem ist jetzt unser Problem", fasse ich die Problematik dieser Verkündigung zusammen.

"Ich gebe Lyra recht. Wir sind nun involviert", meint auch Scav.

"Ich wollte schon immer nach Nar Shaddaa", meint Shaka. "Aber ich muss noch meine Tour machen. Das könnte sich überschneiden." Die blaue Twi´lek hat sich die Pflicht aufgebürdet, die Asche der gefallenen Mitglieder der Allianz zu ihren Familien zurück zu bringen. Immerhin hat Admiral Thorne ja einige geklont gehabt, um dass Attentat auf Ta´a Chume auf Calfa der Neuen Republik in die Schuhe zu schieben.

"Die Toten können warten, denn sie haben nun eine Ewigkeit Zeit!", meine dazu nur, da ich diesen Termin jetzt bei all unseren Problemen nicht wirklich relevant finde. Natürlich müssen die Toten der Allianz für ihre Verdienste im großen Bürgerkrieg geehrt werden, aber ob in fünf Tagen oder fünf Monaten spielt nicht wirklich eine Rolle.

"Das ist schon wichtig!", beharrt Shaka, erklärt sich aber bereit, es darauf ankommen zu lassen. Lyn sollte wichtiger sein als ein Termin für Asche in Urnen.

"Die Wege der Macht sind unergründlich und ich frage mich, ob es nicht der Wille der Macht ist, dass wir uns dieses Problems auch noch annehmen. Damals auf der "Vantika" fand ich den Gedanken äußerst abstoßend, einen Mond zu sprengen um Bergbau betreiben zu können. Damals wurde was von Piratenpack auf dem Mond erzählt. Ich frage mich, ob das vielleicht eine weitere Fraktion von Crimson Dawn ist?" Schon seltsam, dass diese Problematik ein weiteres mal auftaucht und nun direkt mit Lyn zusammen hängt.

"Anhören können wir uns die Sache allemal", meint Edna locker und man merkt, dass er keine Erfahrung mit Hutten hat. Wir hören uns die Sache nicht an, wir werden da unsere Befehle empfangen und vielleicht, aber nur vielleicht am Ende, wenn wir diesen Schlamassel überlebt haben, auch ein paar Credits sehen. Aber alle anderen Alternativen sind nun mal wie schon erläutert nicht wirklich erstrebenswert.

Also holen wir Quilan wieder zurück an den Tisch und verkünden ihm unsere Entscheidung, Wattoos unglaublich großzügiges Angebot auf Nar Shaddaa einfach mal "unverbindlich" anzuhören. Möglicherweise ist es sogar in unserem Interesse.

"Das wird unser großer Meister Wattoo mit entzücken vernehmen, dass ihr euch so bereitwillig einverstanden erklärt habt, sein großzügiges Angebot anzuhören", meint Quilan selbstgefällig. Ich stelle mir bildlich vor, wie ich ihm die Lekku heraus reiße und ihn damit tot prügle, was ebenfalls ein Lächeln auf meine Lippen zaubert.

Nakagos wirre Gedanken

So schnell kann man in die Fänge der Hutten geraten. Man beachte den allgemeinen Konsens innerhalb der Gruppe, Lyn in dieser Situation beizustehen. Das wird später noch eine größere Rolle spielen.
 

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Kaum ist der Twi´lek Emissär von Wattoo weg, schneit die quirlige Reporterin von GNS herein und will uns unbedingt interviewen. Shaka ist sofort bereit, dass zu tun und auch ich mach mit, um zu verhindern, dass die blaue Twi´lek zu viel erzählt. Vira Oquai scheint recht gut schon über uns informiert sein, da sie recht viele Detailfragen stellt. Besonders unser Verhältnis zu General Gale versucht sich auszuleuchten und weiß auch darüber Bescheid, dass er am Ende ein Klon war, der auf Calfa gestorben ist. Sie hat definitiv Zugriff auf die Nachrichten des Hapes-Konsortium gehabt. Das Klonthema ist da ja recht offiziell und prominent. Zwar wurde nie bekannt gegeben, dass über Calfa ein Klon von General Gale abgeschossen wurde, aber Vira demonstriert hier deutlich, dass sie zwischen den Zeilen lesen kann und Querverbindungen zwischen verschiedenen Ereignissen recht präzise zieht. Die Frau ist gut in ihrem Beruf und ich beschließe, diese Vira Oquai nicht zu unterschätzen.

Da Shaka recht viel trinkt, um ihre Stimme zu ölen, muss sie schließlich auf die Toilette und ich nutze die Gelegenheit ein paar eindringliche Worte mit der mir sehr sympathischen Vira zu wechseln.

"Ich sehe, du bist ziemlich gut informiert. Aber vieles, was du ansprichst ist äußerst heikel und sollte in der momentanen Situation nicht unbedingt an die Öffentlichkeit gelangen." Wir haben soviel getan, um einen heißen Krieg zwischen dem Hapes-Konsortium und der Neuen Republik zu verhindern, da wäre es kontraproduktiv, wenn die breite Öffentlichkeit von einem Netzwerk eines seit Jahrtausenden toten Sith-Lords erfährt, dass in der Lage ist, die Ionennebel auszudehnen, Nanoviren herzustellen und Klone zu fabrizieren, die in er Lage sind, jeden Beliebigen lebensecht zu imitieren.

"Geheimnisse kommen früher oder später immer ans Licht! Und es ist besser, wenn diese aus erster Hand bekannt gegeben werden. Nichts hält die Wahrheit auf!", verkündet Vira mit fester Stimme und ich glaube ihr, dass sie wirklich an das glaubt, was sie da sagt. Sie hat keine Ahnung, an was sie da herum schnüffelt und was dabei alles schlimmes passieren kann. Senatoren von Welten, die an das Konsortium angrenzen, wie Onderon, könnten diese Nachrichten dazu verwenden, einen präventiven Krieg vom Zaun zu brechen, wenn sie annehmen müssten, dass jederzeit ihre Welt vom Ionennebel verschluckt werden könnte und wir haben ja an einigen Welten im Vergänglichen Labyrinth gesehen, welch verheerende Folgen das haben kann. Wir sitzen auf einem Gassilo voll Tibanagas und die kleine Reporterin hat das Potential zu einem Thermaldetonator zu werden. Sprich, wenn sie die Wahrheit auf der Spur kommt und diese dann veröffentlicht, haben wir eventuell doch noch einen Krieg.

"Ich will dir nicht drohen, verstehe mich nicht Falsch, sondern nur eindringlich warnen. Aber du rührst hier an Dingen, die mehrere Nummern zu groß sind und dich töten können. Die ein Potential haben, einen Flächenbrand auszulösen. Mein Rat, verlasse das Vergängliche Labyrinth und suche dir eine andere Geschichte, die dich nicht umbringen wird", teile ich ihr zum Abschied mit. Aber ich merke, dass ich mit meinen Worten ihre Neugier nur noch mehr anfache. Die Wahrheit ist wahrlich ein gefährliches Gut in diesen Zeiten.

Shaka kommt zurück und hat nicht vor, jetzt schon zu gehen. Ich dagegen schon. Die Reporterin ist mir sympathisch, aber ich fürchte, sie wird hier ihr Ende finden. Oder ich darf sie retten. Kann durchaus auch passieren. Das war für heute recht viel und ich treffe Lyn, die aus der Ferne über Tory wacht, die verzweifelt versucht, bei jemanden Arbeit zu finden.

"Das wird kein gutes Ende mit ihr nehmen", unke ich zu Lyn, die offensichtlich auch einen Narren an Tory gefressen hat.

"Die Kleine ist Zäh. Die wird sich schon noch machen", erwidert die Twi´lek und ich schüttle nur den Kopf. In meiner Wohnung werfe ich mich erst einmal auf das Sofa und lehne mich zurück. Das ist heute alles nicht gut gelaufen. So einen beschissenen Tag hatte ich schon seit Monaten nicht mehr. Das ganze hat die betrüblichen Dimensionen von unserem Einsatz von Cyphera, wo wir einen zweiten Anlauf brauchten, um noch Erfolgreich zu sein. Da hat auch wenig am Anfang geklappt. Ich schenke mir einen corellianischen Whiskey ein und versuche meine Gedanken zu ordnen. Dann bekomme ich noch eine Nachricht, dass ich mich morgen früh noch mit Silvana treffen muss, um ein paar Detailfragen zu klären. Wahrscheinlich hat das aber eine tiefere Bedeutung und es geht um die Aktivitäten von Crimson Dawn.

"Du hast aber eine miese Laune", meint Eloy, als sie auch nach Hause kommt. Fraglich, wie lange das noch unser zu Hause sein wird.

"Vielleicht wäre es wirklich sinnvoller gewesen, einfach alles stehen und liegen zu lassen, die Credits zu nehmen und zurück nach Corellia zu fliegen", meine ich zu ihr und erzähle ihr dann die neusten Entwicklungen mit Crimson Dawn, den Piraten, die Nanoviren, den Hutten Wattoo, die quirlige Reporterin Vira Oquai und alles was in den letzten Stunden so alles auf mich eingestürzt ist. Und dann noch diese verdammte freche Göre mit dem Namen Tory, die mich wirklich wütend macht.

"Eigentlich kann dir Tory egal sein, eine unbedeutende Hackerin. Wenn sie es nicht getan hätte, wäre es jemand anders gewesen, die die Informationen an die Piraten weiter gegeben hätte", versucht Eloy mich etwas auf ihre ungelenke Art aufzumuntern.

"Das ist genau die Art von Argumentation, die ich hasse. Wenn ich es nicht getan hätte, dann halt jemand anders. So hat auch diese kleine hinterlistige Göre argumentiert. Es wäre besser gewesen, sie den Piraten zu überlassen. Das wäre eine poetische Strafe gewesen."

"Das meinst du nicht wirklich Ernst", erwidert Eloy, die sich mir gegenüber hinsetzt.

"Doch, irgendwie schon. Dieser Vigor Pharos hätte sie vielleicht eine Zeitlang beschützt, aber ich glaub nicht, dass sie auch nur halb so gut ist, wie sie denkt. Das System von Sektor I zu hacken ist nichts besonderes wenn man bedenkt, dass dort keiner wirklich Erfahrung auf dem Gebiet der Cybersicherheit hat. Die wäre schnell auf dem Boden der Tatsachen gelandet und wäre dann bei den Huren gelandet", erwidere ich verbittert.

"Es ist aber nicht Tory, um die es dir wirklich geht, nicht wahr?", stochert meine kleine Schwester weiter.

"Doch, es ist Tory, die mit ihrem Verhalten drei Besatzungen in den sicheren Tod oder in die Sklaverei geschickt hat. Die dafür gesorgt hat, dass drei Schiffe geentert wurden. Und das schlimmst ist, die ist nicht so naiv zu glauben, dass den Besatzungen dabei nichts passiert. Sie hat genau gewusst, was sie da anrichtet und es ist ihr schlicht egal. Und das macht mich einfach verdammt wütend! Als ob ich nicht noch andere Probleme hätte", schimpfe ich mir meinen Frust von der Leber weg.

"An wen erinnert dich Tory?", bohrt Eloy weiter, ohne auf meine Worte einzugehen.

"Etwas an mich, kurz nachdem ich endlich aus der Roten Arena fliehen konnte. Da war ich eine Zeitlang auch mit meinem Leben äußerst unzufrieden und so ziemlich auf jeden wütend. Auf Papa, weil er es alleine noch nicht einmal geschafft hat, mich ohne fremde Hilfe aufzuspüren. Obendrein hat er noch eine andere Frau geheiratet. Auf die war ich auch wütend. Auf die CBF, weil ich zuerst wie jeder andere auch einen Durchlauf durch verschiedene Stationen machen musste. Und allgemein auf die gesamte Galaxis. Ich kann Tory bis zu einem gewissen Grad verstehen. Und auch ich habe schlimme Dinge getan. Aber wenigstens habe ich meine Opfer selber getötet!", stelle ich klar.

"Das ist es nicht, Lyra. Das ist es nicht. Stelle dich deinen Gefühlen. Wem gilt deine Wut wirklich?", fragt Eloy eindringlich. Mit ihren Machtsinnen kann sie wohl tiefer blicken als es mir selber möglich ist. Ich schließe die Augen und ein Bild kommt in mir hoch.

"Es ist Mama, an die Tory mich fatal erinnert!", bricht es aus mir heraus und dann kommen die Tränen.

Nakagos wirre Gedanken

Ich fürchte, diese kleine Reporterin wird uns noch viel Ärger bereiten. Oder uns weiter helfen. Mein Tipp wäre, zuerst bereitet sie uns eine Menge Ärger, dann gibt es die wichtige Info, die uns weiter bringt.
 

Nakago

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Herf​

"Es ist Mama, an die Tory mich erinnert!", stoße ich schluchzend ein weiteres mal hervor.

"Wie kommst du den darauf?", fragt Eloy mich nun doch überrascht. Offensichtlich hat sie eine andere Antwort erwartet. Vielleicht dachte sie, Tory würde mich an sie erinnern. Aber meine Schwester musste um zu überleben sich anpassen und dabei schlimme Dinge tun. So wie ich auch in der Roten Arena. Tory dagegen hat ihre Untaten ohne wirkliche Not begangen. Langeweile und ein eintöniges Leben sind nun mal keine Not!

"Es hat lange gedauert, bis ich begriffen habe, wer Hylia Askana wirklich war. Sie ist nicht die treusorgende Mutter gewesen, wie wir immer dachten." Ich habe mich halbwegs wieder im Griff und kann ohne zu heulen reden.

"Das verstehe ich jetzt nicht ganz. Meinst du ihre geheimen Aktivitäten auf Nar Shaddaa?" Eloy macht einen deutlich irritierten Eindruck. Sie war damals eben noch sehr klein und hat wenig von dem mitbekommen, was außerhalb ihrer kleinen Welt passiert ist.

"Nicht nur, kannst du dich an die Geschichte erinnern, warum wir auf Nar Shaddaa waren, die ich dir als kleines Kind immer wieder erzählte?"

"Klar, die vom bösen alten Mann auf Coruscant, der immer schlechte Laune hatte", bestätigt Eloy mit einem lächeln im Gesicht. Ich wische mir die Tränen aus den Augen und konzentriere mich nun auf das wesentliche.

"Genau und warum wir Corellianer etwas dagegen tun mussten. Und wie Mama und Papa Snacks an die Streikenden verteilt haben. Diese Geschichte habe ich auch immer von Mama gehört bekommen, aber sie hat einige Details ausgelassen. Mama war nicht einfach nur eine Streikende, die ein paar Snacks verteilt hat. Sie war zwar kein Führungsmitglied, aber sie war auf Coruscant durchaus bekannt. Für viele war sie ein strahlendes Vorbild, welche trotz ihrer kleinen Kinder an ihren Überzeugungen festhielt und dem Imperium die Stirn bot. Während meiner Zeit in der Allianz kamen immer wieder total Fremde auf mich zu, klopften mir auf die Schulter und erzählten mir, was für eine Inspiration Hylia Askana für sie gewesen war. Mama war vielleicht keine Initiatorin, kein Führungsmitglied im Komitee, aber sie war eine Ikone, ein strahlendes Vorbild für viele", erzähle ich mit bebender Stimme. Wobei ich selbst nicht weiß, ob vor Stolz oder Wut. Von beidem etwas, würde ich mal sagen.

"Und was macht dich daran jetzt so wütend?", fragt Eloy weiter nach.

"Du hast nie das alte Corellia gesehen. Du kannst dich nicht an unser Haus in den Bergen erinnern. Es war schön dort, ich hatte ein eigenes großes Zimmer mit einem Balkon. Jeden Morgen kitzelte die Sonne mich wach. Wir hatten ein gutes Leben, unsere Eltern hatte gute Jobs und ein hohen Verdienst. Aber dann hat Mama beschlossen, dass sie sich engagieren muss."

"Ist es nicht genau das, was sie uns gelehrt hat? Für die Schwachen einzutreten? Für die kämpfen, die nicht selbst kämpfen? Aufzustehen, wen Unrecht geschieht?"

"Doch, das hat sie uns gelehrt und auch danach gelebt. Aber sie hat auch bewusst das Risiko in Kauf genommen, dass sie mit ihrer Familie in den Untergrund gehen musste. Mama hat immer genau gewusst, was sie tat. Und sie hat auch bewusst unser aller Leben aufs Spiel gesetzt."

"Und das macht dich jetzt immer noch wütend?", hinterfragt Eloy sanft meine Gefühle.

"Mich macht wütend, dass sie für ihre Überzeugungen unser Leben vernichtet hat", bricht es aus mir heraus. "Hätte sie klein beigegeben und nichts unternommen, wir hätten ein normales und behütetes Leben auf Corellia gehabt. Niemand hat sie gezwungen, aufzustehen und gegen ein Unrechtsregime zu kämpfen. Und sie war es, die das entschieden hat. Papa war nie so willensstark wie Mama. Sie hat das entschieden und dafür ist sie gestorben. Ist Papa gefallen. Dafür bist du in die Sklaverei verkauft und wurdest vom Imperium zu dem ausgebildet, was du jetzt bist. Und ich wurde zu Tode in der Roten Arena verurteilt", bricht es aus mir heraus. Am liebsten würde ich es heraus schreien, herum toben und etwas zerschlagen, weil ich das so lange stillschweigend mit mir herum getragen habe.

"Du gibst Mama also die Schuld an dem, was uns widerfahren ist?"

"Fierfek! Ja, genau das tu ich. Es waren letztendlich ihre Entscheidungen, ihre Taten, ihr Plan, der uns in die Falle geführt hat, die uns alles gekostet hat. Die ersten Tage, nachdem wir zwei getrennt waren, bin ich beinahe verrückt vor Sorge über dich geworden. Ich machte mir solche Vorwürfe, dich nicht beschützt zu haben. Fühlte mich als totale Versagerin. Aber ich war damals gerade mal elf Standardjahre alt. Ich habe getan, was ich konnte und es war leider nicht genug. Es gab Momente in der Roten Arena, da habe ich gedacht, ich würde für mein Versagen dir gegenüber durchaus den Tod verdienen. Die ersten Tage waren die Schlimmsten, da wurden die Ungeschickten, Schwachen und Lernunfähigen in grausamen Tests ausgesiebt. Die meisten starben dabei recht qualvoll. Mir hat da keiner geholfen, jeder war sich selbst der Nächste. Ich war so allein und so voller Angst." Meine Stimme versagt, da gegen meinen Willen einige Bilder wieder hochgespült werden, von denen ich glaubte, sie schon längst vergessen zu haben. Ich kann dazu die markerschütternde Schreie hören. Kann das Blut, den Kot, das Urin und die Innereien wieder riechen. Der Tod ist so würdelos. Eloy steht auf, kniet vor mir nieder und nimmt meine Hände in die ihre.

"Du hast nicht versagt! Du hast mich bis zuletzt beschützt und warst dabei so unglaublich mutig! Ich mache dir jetzt und auch nicht davor je einen Vorwurf gemacht. Es war nicht deine Schuld! Lass die Vergangenheit ruhen, hake sie ab, blicke nach vorne. Geschehen ist geschehen, dass können wir nicht mehr ändern. Und was Mama betrifft. Ich habe sie als aufrechte Person in Erinnerung, die so gelebt hat, wie sie es uns gelehrt hat. Sie und auch du haben mich gelehrt, was es heißt, ein Corellianer zu sein. Niemals aufgeben, immer wieder aufstehen, anderen helfen, nach vorne sehen. Mama konnte nicht wissen, was uns widerfahren wird. Das konnte niemand!" Ihre Stimme ist eindringlich und doch auch tröstend. Nach ihrer Rede setzt sie sich neben mich und nimmt mich in den Arm. Eigentlich sollte ich sie trösten, weil ich die Ältere bin. Aber ich nehme ihre Hilfe an, weiß ihre Geste zu schätzen und zum ersten mal seit dem Tod meiner Mutter fühle ich mich in ihren Armen geborgen und geschützt. Langsam verraucht meine Wut auf Tory, auf Mutter und auch auf mich. Eloy hat recht, Mama hat so gelebt, wie sie es uns selbst immer gepredigt hat. Sie war niemand, der Wasser predigt und Whiskey trinkt. Ich denke, Mama war vielleicht die mutigste Person die je kennen gelernt habe. Sicherlich hatte sie auch ihre Fehler, aber sie hat alles für ihre Überzeugungen gegeben. Ihr Leben und auch uns. Das ist der Preis, den man bezahlt, wenn man den Sith die Stirn bietet. Und letztendlich war es nicht umsonst.

"Danke, Eloy!", bedanke ich mich bei meiner Schwester, als ich den uralten Ballast endlich abwerfe und nun nach vorne blicken kann, ohne einen gigantischen Klotz aus Schuld, Wut und Angst mit mir herum zu schleppen. Zuerst habe ich Eloy vor sich selbst gerettet, jetzt hat meine Schwester das gleiche mit mir getan.

"Bitte Lyra, dass habe ich gerne gemacht."

Nakagos wirre Gedanken

Diese Sequenz haben wir nicht ausgespielt, aber ich fand es passend, hier mal Lyra zusammen brechen zu lassen und über ihre Vergangenheit zu reflektieren.
 

Nakago

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Isk​

Am frühen Vormittag treffen wir uns mit Silvana und ihrer Chefin im VIP Bereich von Nilvax Bar. Die hochrangige Vertreterin der "Erstgeborenen" ist die wohlbekannte Fechterin Neira Velcoum, für deren linke Hand es ein fünfstelliges "Kopfgeld" oder ihrem wohl eher ein "Handgeld" gibt. Ich schätze sie mal um die vierzig Jahre alt und in ihrem Wehrgehänge baumelt neben einer schweren Blasterpistole ein ebenso reich verziertes Vibroschwert hapanischer Bauart. Nach dem schnellen klären von ein paar Detailfragen über den immer noch stattfindenden Ausbau der Südspindel kommen wir schnell zum Thema Crimson Dawn.

"Viel könnt ihr momentan nicht beitragen mit einer E-9, zwei Lambda Shuttles und einem ganzen Manteljäger", besonders das Wort Manteljäger betont sie so, als würde man einen herzigen Welpen beschreiben. Die haben angeblich fünfzig Schiffe in ihrer Flotte, wir vier. Schon klar, dass wir nicht gerade auf Augenhöhe sind. Besonders da wir noch nicht mal eine reguläre Crew für die Shuttles haben.

"Wo die herkommen, gibt es noch mehr", meine ich unverbindlich, da ich keine Schiffe konkret versprechen kann, die noch nicht gekauft sind.

"Etwas mehr wäre in der Tat angebracht. Sonst sehen wir uns gezwungen, für Sybal den gleichen Tribut zu fordern wie diese Emporkömmlinge von Crimson Dawn", meint die berühmte Duellantin trocken.

"Wie gesagt, wir arbeiten schon daran, unsere Feuerkraft zu verstärken", gibt Shaka ihren Senf dazu.

So bleiben die Verhandlungen erst einmal sehr vage, bekommen aber signalisiert, dass wenn wir mehr Schiffe aufbieten, sie uns auch entgegen kommen würden. Also sind sie schon mal umgänglicher als Crimson Dawn. Es könnte schlimmer sein, aber auch besser. Nach unserem Besuch auf Nar Shaddaa wissen wir mehr. Wir versichern uns gegenseitigen Respekt und machen aus, dass wir uns melden, wenn wir mehr Schiffe haben. Und Schiffe allein gewinnen auch keine Schlachten, sondern die Männer, Frauen und Droiden hinter den Geschützen, Pilotensesseln und im Maschinenraum.

Nun heißt es die letzten Vorbereitungen für unseren Ausflug nach Nar Shaddaa zu treffen. Also gehen wir auf den Markt und kaufen typische Waren des Hapes-Konsortium ein, die hier relativ günstig zu haben sind. Damit bekommen wir den Großteil das Laderaums voll. RD-79 ist jedenfalls vollauf beschäftigt, die Ware zu verstauen. Das macht dem Droiden sichtlich Spaß seit langer Zeit mal wieder richtig gefordert zu sein. Unserer Reparaturteams haben inzwischen ganze Arbeit geleistet und die "Vanguard" erstrahlt in neuem Glanz.

Bei der zweiten Fuhre mit einem Frachtskiff vom Markt zum Hangar gibt es einen kleinen Tumult und ich kann sehen, wie aus Eloys Hand grüne Blitze schießen, die einen flüchtigen Taschendieb zu Boden werfen. Der wird kurz von einer grünen Korona umhüllt, bleibt dann lebend vor sich hin zuckend liegen. Zwei der Drallbrüder begleiten wie üblich meine kleine Schwester und schleifen den kleinen Tunichtgut einfach über den Boden in Richtung der Arrestzellen. Da nur Durchreisende dem Spektakel Aufmerksamkeit schenken, scheint meine kleine Schwester diese Kraft schön öfters eingesetzt haben, da die Einheimischen dem keine weitere Beachtung schenken. Das ist nicht Gut! So eine Art von Aufmerksamkeit können wir alle hier nicht brauchen, schon gar nicht meine kleine Schwester. Ich spreche sie darauf an, meint aber nur lakonisch, dass dies ihre Sache sei, wie sie ihre Kräfte einsetzt und nicht. Das mag sicherlich stimmen, aber so eine öffentliche Zurschaustellung von Macht kann auch nach hinten los gehen.

Schließlich ist auch die dritte Fuhre an Waren verladen und viel mehr Platz haben wir auch nicht mehr auf der "Vanguard", ganz abgesehen davon, dass Scav auf einen baldigen Aufbruch drängt, da unser Zeitfenster nicht berauschend groß ist. Just in dem Moment kommt meine Schwester um die Ecke und hat was dabei, was sie uns zeigen muss.

"Schaut mal, was ich hier in einem Raumschiff gefunden habe. Ein blinder Passagier!", meint sie mit einem breiten grinsen und zerrt am Ohr haltend eine äußerst unwillig wirkende Tory hinter sich her.

"Hat wohl doch nicht so ganz geklappt, einfach mal so legale Arbeit zu finden", meint Lyn schnippisch.

"Vergiss nicht, Kleines, ich hab dich lieb!", meint Shaka und mir klappt die Kinnlade herunter. Manchmal schafft selbst Shaka noch, sich zu unterbieten.

"Danke, Mama, darauf habe ich schon lange gewartet", antwortet Tory und zeigt Shaka den Stinkefinger. Inzwischen habe ich die Herrschaft über meine Wangenmuskeln wiedererlangt und meinen Mund geschlossen. Wobei mich Torys freche Aktion mit dem Finger doch zum schmunzeln bringt.

"Was soll ich mit ihr machen?", fragt nun Eloy und schaut mich dabei an.

"Ist noch eine Arrestzelle frei?", stelle ich eine Gegenfrage.

"Aber klar doch", meint Eloy immer noch grinsend.

"Dann packe Tory da rein, bis wir wiederkommen", meint Shaka und wendet sich direkt an Tory: "Das ist nur zu deinem Besten."

"Aber sicher doch, geliebte Frau Mama!", meint Tory und macht ein erbrechendes Geräusch. Irgendwie ist Tory schon amüsant auf ihre ganz eigene Art. Dann fällt mir wieder ein, dass sie ohne mit der Wimper zu zucken drei Frachtschiffe ans Messer geliefert hat und dann ist das Ganze hier nicht mehr wirklich lustig. Auch scheinen die anderen vergessen zu haben, dass diese kleine Göre auf höchst kreative Art versucht hat uns zu töten. Und hätten ihre Kameraden sie nicht in einem Anfall gesunden Menschenverstandes überwältigt, hätte es Tote gegeben. Und ich bin nicht wirklich sicher, was eher eingetreten wäre, die Tötung von Tory durch uns oder ob der Bohrer uns wortwörtlich zermalmt hätte. Ich bin nicht sicher, was die anderen jetzt so in ihr sehen, was besonders Schützenswert wäre.

Auch wenn inzwischen meine Wut verraucht ist und ich wieder klarer sehen kann, Tory halte ich immer noch für eine rücksichtslos und selbstsüchtige Verbrecherin, die bereit war, zu töten. Ob sie sich ändern kann und wird? Ich weiß es nicht, manche Wesen sehen ihre Fehler ein, ziehen Lehren daraus und entwickeln sich weiter. Ob Tory dazu gehört? Die Zeit wird es zeigen. Oder sie findet einen Weg, uns alle zu töten.

"Gute Reise euch allen und kommt an einem Stück wieder nach Hause", wünscht meine kleine Schwester und zeiht Tory nun einfach mit. Nun können wir uns um die wichtigen Sachen in unserem Leben kümmern.

"Bleib sauber und mach nichts, was ich nicht auch machen würde!", rufe ich Eloy nach und sie winkt mir mit der freien Hand. "Euch ist schon klar, dass es mit Tory wohl kein gutes Ende nehmen wird?"

"Das kannst du gar nicht wissen. Ich mag die Kleine, dass wird schon noch", meint Shaka optimistisch. Nun ja, vielleicht sehe ich das ganze auch zu schwarz. Aber ich denke, wir haben genug Probleme, um die wir uns kümmern müssen und brauchen da nicht noch einen aufmüpfigen Teenager, der nur Scherereien bedeutet. Die Ladung ist verstaut, die Tanks voll aufgetankt und es kann losgehen.

Wie üblich begebe ich mich zu Sitz des Copiloten und mach mit Lyn den Checkup. Alles System laufen nominal und zu unserer vollkommenen Zufriedenheit. Die "Vanguard" hebt ab und ich ziehe die Landestützen ein. Unsere E-9 gleitet mit surrendem Repulsorliftantrieb aus dem Hangar und wir sind im freien Raum, wo wir auf die Unterlichttriebwerke umschalten. Zügig entfernen wir uns von Nilvax Station und ich frage mich, ob wir diese wieder sehen werden. Das Vergängliche Labyrinth leuchtet in seinen bläulichen Farben des Ionennebels. Skav hat den Kurs berechnet und wir den Sprungpunkt erreicht. Wir treten in den blauen Tunnel ein. Nach einem kurzen Flug treten wir an der Mynaros Station aus dem Hyperraum wieder hinaus. Diese ist immer noch Sperrgebiet und wir nehmen die nächste Etappe von hier aus nach Onderon in Angriff. Seit über einem Jahr verlassen wir nun das Vergängliche Labyrinth und sind wieder in unserer Heimat. Wir haben einiges von unserem Geld dabei, da wir vorhaben, groß in Nar Shaddaa einzukaufen. Es ist eine Tatsache und auch Sprichwörtlich: Wenn man es auf Nar Shaddaa nicht kaufen kann, dann kann man es nirgendwo kaufen. Hier bekommt man so ziemlich alles. Unter anderem auch das was man braucht um einen Krieg zu gewinnen.

Nach Onderon drehen auf die Untere Lantillian Route ein, nehmen wir Kurs auf Umbara, dann passieren wir Kashyyyk, die berühmte Heimatwelt der Wookiees. Von hier aus ist es nur noch ein Tookasprung bis in den Huttenraum. Unsere E-9 kann endlich mal ihr überlegenes Hyperraumtriebwerk zur Geltung bringen. So lange waren wir noch nie mit ihr im Hyperraum und die "Vanguard" spult die Parsec nur noch so herunter.

Nakagos wirre Gedanken

Unsere erste große Reise mit der E-9. Endlich kommt der wirklich gute Hyperraumantrieb zur Geltung. Und wir fliegen an einige der bekannteren Welten des Star Wars Universums vorbei, was auch nicht schlecht ist. Tory hat auch hier ziemlich viel Raum eingenommen. War aber teilweise schon sehr lustig, wie unser SL sie gespielt hat. Freche Gören liegen ihm einfach.
 

Nakago

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Jenth

Wir werden recht früh von Flugkontrolle von Nar Shaddaa angefunkt und bekommen einen Anflugvektor übermittelt. Zuerst trudeln im Milisekundentakt Angebote für Stellplätze und Landeplattformen ein, die Daten flimmern schließlich in einer selbst für Scav unlesbaren Geschwindigkeit über das Display. Dann bekommen wir von Wattoo, natürlich nicht direkt von ihm selbst, einen Landeplatz zugeordnet und danach kommen keine Angebote mehr, was uns aller Nerven schont.

Von oben betrachtet hat Nar Shaddaa sich nicht verändert, immer noch der vollkommenen zugebaute Mond, Coruscant kleiner bösartiger schmutziger Bruder, wie dieser Mond auch gern genannt wird. Für Wesen sinis+trer Gesinnung das Paradies, für alle die nicht genug Credits haben oder ein Sklavenhalsband tragen, die Inkarnation der Hölle. Ich hätte nie gedacht, dass ich noch einmal freiwillig zu diesem Ort zurückkehren werde. Anfangs war ich erpicht darauf, hier nach Eloy zu suchen oder eben dabei zu helfen. Jetzt ist da nur noch der Ort, wo meine Mutter getötet und ich von meiner kleinen Schwester getrennt wurde. Und natürlich ist dies auch der Schauplatz meiner Kämpfe in der Arena gewesen. Ich hoffe nur, dass die Hutten nicht wirklich nach mir suchen lassen. Offiziell gab es nie eine Flucht, weil aus der Roten Arena noch nie jemand erfolgreich fliehen konnte und ich hoffe mal, dass dieser Nimbus nicht dadurch gefährdet wird, dass man Jagd auf mich macht.

Der orbitale Raum um Nar Shaddaa ist voll von Raumschiffen jeder Größe und Bauart. Mehrmals passieren wir andere Schiffe in unter hundert Schritt Entfernung und das ist ziemlich knapp. In großer Anzahl sind Gruppen von HH-87 Starhopper Sternenjäger zu sehen, die wohl am weitest verbreiteten Jäger im Huttenraum. Diese behäbig wirkenden, schwer gepanzerten Raumschiffe sind wie Manteljäger auch vollkommen Atmosphären tauglich und verfügen sogar serienmäßig über einen schnellen Hyperraumantrieb. Allerdings sind sie mit zwei Serienmäßig verbauten leichten Lasergeschützen unterbewaffnet, können aber Problemlos mit Protonentorpedowerfern oder Erschütterungsraketen nachgerüstet werden.

Wir beginnen nun mit dem Landeanflug und die Oberfläche des Mondes scheint uns regelrecht anzuspringen. Selbst aus großer Höhe sind die riesigen Sternenkratzer zu unterscheiden. Wer an der Spitze lebt, gehört zu den Superreichen. Je weiter es nach unten geht, desto erbärmlicher geht es zu. Riesige Reklametafeln preisen alles mögliche an. Von ganz legalen Gleitern bis hin zu Drogen, Waffen und Kybernetischen Ersatzteile.

Schließlich landen wir auf einer Plattform in einem mittleren Segment eines Sternenkratzers. Die Unterseite ist eine Reklametafel für einen Sklavenhändler. Schon an der offenen Schleuse weht uns der Gestank dieser Welt entgegen. Wenn man darauf lebt, gewöhnt man sich mit der Zeit daran, aber nach so langer Abstinenz trifft es mich wie ein Schlag. Mein Magen krallt sich regelrecht zusammen und für einen kurzen Moment glaube ich mich wieder als Kind in der Roten Arena wieder zu finden. Aber dieser Eindruck verflüchtigt sich so schnell wie er gekommen ist. An der Wand öffnet sich zischend eine Tür und Quilan erscheint in Begleitung von zwei Söldnern. Beide sind schwer gerüstet, bewaffnet und gut ausgerüstet. Einer ist ein Weequay mit dem seinem Volk so typischen Blasterlanze, der andere ist ein Rodianer, der ein kompaktes schweres Blastergewehr trägt.

"Schön das ihr es habt einrichten können, unseren geliebten Meister Wattoo in seinem prächtigen Palast zu besuchen", begrüßt uns der Twi´lek auf seine typische Art und hochgestochene Sprechweise, die mich irgendwann in den Wahnsinn treiben wird. Aber ich denke, bevor das passiert, stopfe ich sein Mundwerk mit einem seiner Lekku.

"Sieht nicht so prächtig aus", merke ich an.

"Dummerchen! Das ist ja auch nicht der prächtige Palast unseres geliebten Meisters, des großen und von seinen Feinden gefürchteten Wattoo!", macht mich Quilan auf diesen Umstand aufmerksam. Mit seiner Zurechtweisung macht er das Szenario, dass er bald an seinem eigenen Lekku erstickt, etwas wahrscheinlicher. Ich blicke Lyn von der Seite an und sie zuckt mit den Schultern. "Ich war nie in dessen Bude, keine Ahnung wo der haust."

"Folgt mir doch bitte, da unser geliebter Meister, der große Wattoo, schon höchst sehnsüchtig auf euch alle wartet, um endlich zu glorreichen Taten schreiten zu können."

"Na dann", meine ich verhalten und frage mich, warum wir dann abseits gelandet sind, wo dieser Wattoo doch so sehnsüchtig auf uns wartet. Wir betreten das Gebäude und nehmen einen verdreckten Turbolift nach unten. Nach der Fahrzeit schätze ich mal, wir sind nun etwas zwischen fünfhundert und tausend Schritt tiefer. Nach einem Gang mit sich automatisch öffnenden Schott erreichen wir eine Plattform, wo zwei Skiffs und weitere Bewaffnete auf uns warten. Insgesamt zehn Mann unterschiedlicher Rassen. Ihnen ist allen die gute Ausrüstung und ein professionell wirkendes Verhalten gemein. Quilan, zwei Söldner und wir nehmen das eine Skiff, dass andere beherbergt die restlichen Kämpfer mitsamt Edna, der von uns getrennt wird. Das schlanke Skiff hat nur einen Sitzplatz für den Piloten, der Rest kann sich auf der offenen Fläche am Geländer festhalten, da jemand die durchaus übliche mittige Bank entfernt hat. Wahrscheinlich werden hier entweder hauptsächlich Waren transportiert oder Wattoo will es seinen Gästen nicht besonders bequem machen.

"Haben wir mit einer bewaffneten Opposition zu rechnen?", frage ich Quilan und behalte wachsam die Umgebung im Auge. Ich nehme einfach mal an, dass diese Eskorte nicht nur dazu dient, uns einzuschüchtern. Die Skiffs nehmen fahrt auf und steigen etwas in der Höhe. Ich blicke nach unten und kann den Boden nicht erkennen. Wer hier fällt, hat einen sehr langen Weg nach unten vor sich, bis er schließlich auf den harten Tatsachen landet. Ich bin äußerst froh über den Umstand, dass ich mein Jetpack auf dem Rücken mit mir herum trage. In einer solchen Situation ist das ein äußerst beruhigender Gedanke.

"Das ist nur eine simple Vorsichtsmaßnahme, da es doch ein paar missgünstige Subjekte gibt, die unserem geliebten Meister Wattoo auf wirklich gar üble Weise gesonnen sind."

"Ahaaaa!", meine ich dazu nur. Wir können hier nicht offen reden, aber ich schätze mal, Ärger ist im Anflug. Kaum habe ich den Gedanken zu Ende gedacht. Sehe ich eine Rakete auf unser Skiff zufliegen. Den Abschusspunkt kann ich nicht lokalisieren, könnten aber von einem der vielen anderen Gleitern oder Skiffs auf uns abgefeuert sein. Oder von einem Gebäude. Das geht so schnell, dass ich gerade als ich "Rakete! Ein Uhr!" rufen will, wir schon getroffen werden. Der Flugkörper schlägt im hinteren Drittel unten in den Rumpf ein. Genau da steht Quilan und die beiden Söldner, von denen einer das Skiff gesteuert hat. Alle drei sind sofort tot, während scharfkantige Trümmerteile auf meine Rüstung prasseln. Unmittelbar darauf giert das Skiff steuerlos nach links und kippt in genau diese Richtung. Scav und Shaka werden über Bord geschleudert. Sofort reagiere ich und erwische gerade so noch den ausgestreckten Arm von dem Droiden. Sein immenses Gewicht zerrt mich ebenfalls in die Tiefe. Mit der freien linken Hand bekomme ich das Geländer zu fassen und halte mich fest. Ein starker Ruck und ich habe Scav vor dem Abstürzen bewahrt. Da meine Rüstung teilweise die Wucht auffängt, kugel ich mir auch nicht das Schultergelenk aus. Aber auch wenn ich fest halte, gibt das Geländer nun nach und wird aus der Verankerung gerissen. So werden wir nun beide vom Skiff geschleudert. Aber das ist nicht so schlimm, denn das Skiff rast gerade unkontrolliert auf die nächste Hauswand zu. Lyn bleibt nichts anderes übrig als mit Shaka über Bord zu gehen, bevor dies sie an die Wand klatscht.

Das Skiff rammt die Hauswand und zerschellt in mehrere große Trümmerteile, die nun nach unten regnen. Dort an der Gebäudewand sind in regelmäßigen abständen Reklametafeln angebracht, in die nun auch die beiden Twi´leks krachen. Derweil habe ich das Jetpack gezündet und sacke kontrolliert in die Tiefe. Die Triebwerke des Jetpack heulen protestierend auf, da Scav zu viel Zusatzgewicht auf die Waage bringt. Ich kann einen großen Balkon mit einem Becken ausmachen, der mit einer braunen Flüssigkeit gefüllt ist. Zwei insektoide Wesen stehen am Rand und rühren dort herum. In dieses Becken fallen die beiden Twi´leks, was die beiden Insektoiden nicht so lustig finden und in einer mir unbekannten Sprache auf die beiden Damen ein brüllen. Irgendwie scheinen die nicht zu begreifen, dass Humanoide nicht freiwillig in diese Brühe springen, um darin ein Schönheitsbad zu nehmen. Ich schaffe es dort auf dem Laufsteg mit Scav zu landen und bin froh wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Wäre die Rakete nur ein paar Meter weiter vorne eingeschlagen, ich wäre jetzt nicht mehr hier. Das ist mir durchaus bewusst und ich kann mich glücklich schätzen, noch am Leben zu sein. Nar Shaddaa bringt mir einfach kein Glück.

Derweil hat das zweite Skiff die Angreifer verscheucht oder gar vernichtet. Auf alle Fälle ist das Gefecht vorbei, da ich die Angreifer weder tot oder lebendig entdecken kann. Das war jetzt knapp gewesen. Fluchend arbeiten die beiden Mädels sich aus dieser braunen Brühe heraus.

"Ihr seht echt Scheiße aus", meine dazu nur, was die nicht witzig finden. Ist es ja auch nicht. Auf alle Fälle ist das wirklich ein beschissener Anfang. Und ich bin sicher, es wird noch schlimmer kommen. Denn das ist immer so, wenn man es mit verdammten Hutten zu tun hat!

Nakagos wirre Gedanken

Das Bad in der brauen Brühe fanden die Spieler der beiden Twi´lek Damen nicht amüsant, alle anderen am Tisch schon. Und wieder sind wir auf Nar Shaddaa, einer der berüchtigsten Welten des Star Wars Settings, auch wenn es nie in einem der Filme vorkam. Hier schließt sich auch ein Kreis, da die Geschichte ja auf diesem Mond begonnen hat.

Sitzung gespielt am: 30.03.2019
Anwesende Spieler: Lyra, Scav, Shaka, Lyn,
Erfahrungspunkte: 15 EP + 10 EP von letzter Sitzung + 20 EP von Reduzierung von "Tödlicher Präzision" also 45 EP auf dem Konto.

Beute: hm, nix, aber 10 500 Credits Gewinn aus Handelswaren.

Getötete und überwundene Gegner: Tatsächlich niemand. Außer die arme Tory, mit einem Betäubungsschuss nieder gestreckt.

Gruppenwert:
Diplomatie: 425
Schmuggel/Handel: 500
Militär: 500

Resümee: Vor dem Spiel hatten wir eine längere Diskussion über das Balancing, bzw. das eben nicht vorhandene Balancing des Spiels. Nach etwas hin und her wurde der Automatikmodus so belassen, wie er bis jetzt gehandhabt wurde, da unser SL das nicht so als Problem wahrgenommen hat. Es bleibt wie in den Regeln, bzw. mit Ansage der Trefferverteilung schon vor dem Würfeln.

Die Rüstungsaufwertung "Cortosisgeflecht" schützt nicht mehr komplett vor Durchschlag und Panzerbrechend, sondern halbiert sie nur noch, was es deutlich entschärft. War zwar mit 10 000 Credits und zwei Hardpoints recht teuer, aber dafür einfach zu effektiv. So ist es auf alle Fälle etwas fairer.

Am meisten Umkämpft war die "Tödliche Präzision", da besonders Shaka davon überdurchschnittlich stark profitiert hat. Wurde zuerst von dem Spieler versucht es durch Erschöpfung zu regulieren oder es für die komplette Begegnung durch einen Schicksalspunkt zu aktiveren. Beide Vorschläge wurden abgelehnt, da Erschöpfung besonders durch einige seiner Fertigkeiten sehr leicht abgebaut werden kann, Lyra kann das ebenfalls. Auch Vorteilsymbole können zu leicht in Erschöpfungsabbau umgewandelt werden. Und für ein Schicksalspunkt ist die Aktivierung für die gesamte Begegnung zu stark und für einmal aktivieren zu teuer. Letztendlich wurde mein Vorschlag angenommen: Einmal pro Begegnung kann es nach einem Treffer als Freie Aktion für zwei Erschöpfung aktiviert werden. Ist von den Punkten nun deutlich zu teuer, bin gerade am verhandeln, nun die Kosten für dieses Talent entsprechend zu senken. Und es wird nun um 10 Punkte gesenkt. Hatte zwar eine generelle Reduzierung auf zehn Punkte vorgeschlagen, da es einmal 25 und dann 20 Punkte gekostet hat.

Ich hoffe, dass diese Maßnahmen die Kämpfe wieder ansprechender und spannender machen. Mal sehen, was sich daraus entwickelt. Konnten das leider während der Sitzung nicht testen, da wir im einzigen Kampf mit herunter fallen beschäftigt waren. Das ging recht glimpflich ab, hätte durchaus zu toten SC führen können, da Sturzregeln in dem System durchaus tödlich und auch willkürlich sind.

Der Anfang verlief etwas holprig und durchaus suboptimal. War ein Fehler, den Namen der "Vanguard" zu verraten, so dass die Piraten eins und eins zusammen zählen konnten. Hat das unvermeidliche aber wohl nur beschleunigt. Fand das aber trotzdem ärgerlich, besonders da dies auf meine Kappe ging. Der zweite Funkspruch war ebenfalls ein Fehler, aber war nicht mein Fehler, da ich ausdrücklich davon abgeraten hatte. Blöd gelaufen. Aber wohl vom Plot her auch so vorgesehen.

Bin froh, dass wir dann Inplay die Sache haben ausdiskutieren können und zusammen dann einen praktikablen Plan aus klamüsert haben. Das war eine recht lange Diskussion. Auf die vereinigte Flotte zu treffen war dann schon ein Schock. Letztendlich blieb uns nichts anderes übrig, als das Angebot von Crimson Dawn anzunehmen, weil man das nicht ablehnen konnte.

Die Episode mit Tory war dann zwischen nervig und amüsant. Wäre vielleicht das Beste gewesen, sie einfach den Piraten zu überlassen. Ist zwar Nett zu sehen, wie Shaka als "Mama" immer wieder komplett versagt, nimmt aber auch viel Zeit in Anspruch. Bin in der Beziehung durchaus ambivalent. Auch befürchte ich, dass sich die Kleine noch zur Katastrophenauslöserin entwickeln wird.

Der Strang mit der Reporterin kann ich noch nicht einschätzen, halte sie aber für eine tickende Zeitbombe und ich denke, über kurz oder lang wird deren Schnüffelei unliebsame Konsequenzen haben. Oder die Story vorantreiben Wie man sieht, liebt es unser SL ab und zu kleine quirlige Nervensägen seinen Spielern auf den Hals zu hetzen. Hatte in der Vergangenheit in Shadowrun wie auch in Freihändler mit ähnlich nervigen/amüsanten Charakteren zu tun.

Irgendwie kriegen wir immer wieder die gleiche Mission mit den Krustenknacker vorgesetzt. Mal sehen, was sich daraus noch entwickelt. Scheint auf alle Fälle auch ein Centerpoint der Kampagne zu sein. Hier kann man sehen, dass das Verpflichtungssystem recht schnell dem SL ermöglicht, die SC dahin zu scheuchen, wo das Abenteuer stattfindet. Ein für den SL äußerst praktischer Mechanismus. So langsam bin ich äußerst neugierig, was uns da genau erwartet und wie das alles miteinander zusammenhängt.

Die Sache mit der Virusfabrik und dem Heilmittel für die Mynaros Station kommt nicht voran. Bin nicht sicher, warum unser SL da so blockt. Offensichtlich spielt das für später noch eine wichtige Rolle.

Die Aktionen meiner Schwester mochten zu gefallen. Gerne mehr davon. Auch wenn es nicht wirklich subtil ist, mit Machtblitzen in der Öffentlichkeit herum zu werfen. So blöd sollte Lyras kleine Schwester eigentlich auch nicht sein.

Es gab lange Diskussionen darüber, wie wir die Piraten von Crimson Dawn kleinkriegen. Die Flotte der Erstgeborenen könnte Abhilfe schaffen. Aber wir werden wohl weiter viel Geld investieren müssen. Anfangs war die Rede davon, eine CR-90 Corvette zu kaufen. 1 200 000 Credits sind eine stolze Summe. Der Knackpunkt, wirklich viel Feuerkraft hat die auch nicht und wir müssten mindesten dreißig Leute anheuern. Mein Favorit wäre ein Gozanti Kreuzer und ein 4R3 als Piratenjäger zu kaufen. Zwar sind beides keine Großkamfschiffe, haben aber Protonentorpedos Standardmäßig geladen. Und der Gozanti kann man mit leichten Turbolasern ausrüsten. Damit können wir dann fünf Schiffe in die Waagschale werfen, auch wenn wir dann noch die entsprechenden Crews auftreiben müssen. Aber das sollte sich bewerkstelligen lassen. Hoffe ich zumindest.

Lyras Entwicklung: Das einfache zuerst. Durch fleißiges Schreiben sind wieder 50 Seiten zusammen gekommen, also 50 EP zum verteilen beim Rigger. 25 EP kostet das Talent "Verstärkter Rahmen", was ganz unten am in der vierten Spalte zu finden ist. Es gibt der "Vanguard" die Sonderfähigkeit "Massiv". Das heißt, die Schwelle für Kritische Treffer wird um ein Punkt angehoben, was sehr praktisch ist. Das nächste Talent heißt "Angepasste Kühlanlage", findet sich auf der vierten Ebene der zweite Spalte und erhöht die Systembelastung um gleich zwei Punkte. Da das Systembelastungslimit bei den meisten Fahrzeugen bis auf wenige Ausnahmen meist deutliche niedriger ist als die Rumpfpunkte, ist das ein ziemlicher Vorteil. Das dritte Talent wird für 5 EP "Abgehärtet", also zwei zusätzliche Lebenspunkte für Lyra. Nach dem Cortosisgeflecht nicht mehr so gut schützt, ist das sicherlich nicht verkehrt das etwas vorzuziehen. Damit hat Lyra nun satte 23 Lebenspunkte und man kann davon nie genug haben.

Jetzt kommen wir zum schwierigen Teil. 45 Punkte zum verteilen und damit viele Möglichkeiten. Durch den "Zwang" nun in Richtung Pilot zu gehen und egal welche Klasse ich nun nehme, kostet mich der nächste Baum 60 Punkte. Raumgefechte werden wohl in Zukunft durch den Schwerpunkt von Crimson Dawn auf Raumkampf öfters als bisher vorkommen. Lyn ist immer noch mehr oder weniger auf den Trip unbedingt mit einem Raumjäger durch die Galaxis zu fliegen und damit muss jemand anders die "Vanguard" steuern. Altes Thema, ich weiß. Dem ganzen stehe ich halt ziemlich ambivalent gegenüber. Auf der einen Seite würde ich Lyra gern auf ihre Kernkompetenzen weiter fokussieren, auf der anderen Seite kann es durchaus unglaublich spaßig sein, mit einem Raumschiff im Gefecht herum zu flitzen. Der Knackpunkt ist, dass kann nicht jeder. Für viele Aktionen braucht man nicht unbedingt ein Talent, aber für manche Manöver braucht man eine gewisse Geschwindigkeit und da ist die "Vanguard" mit einem Wert von drei um genau einen Punkt zu langsam. Also ist "Vollgas" überlebenswichtig, um die notwendige Geschwindigkeit zu generieren, um wiederum die wichtigsten Kampfmanöver ausführen zu können.

Letztendlich kommen da nur Fahrer oder Pilot in Frage. Zum einen will ich Pilot nicht nehmen, weil dieser Beruf in der Gruppe schon vorhanden ist, aber er ist eben wie der Namen schon sagt, der bessere Pilot. Der Fahrer kann ähnliches, aber eben teilweise nur mit Fahrzeugen und nicht mit Raumschiffen. Allerdings kann der Fahrer die wirklich essentiellen Talente schneller erlangen und er hat Coolness als Spezialisierungsfertigkeit. Das hat der Pilot nicht. Auch würde der Fahrer mehr Varianz in die Gruppe bringen, da er auch ein paar Sachen kann, was der Pilot wiederum nicht kann. Allerdings ist es fraglich, ob diese Talente jemals gebraucht werden.

Der nächste Punkt ist, niemand kann momentan sagen, wie lange die Kampagne überhaupt noch dauert und wann die große Raumschlacht ansteht. Vielleicht in zehn Sitzungen, dass wären etwa 150 bis 200 EP. Vollgas kostet voll ausgebaut beim Pilot 70 EP und beim Fahrer 75 EP. Also nur minimaler Unterschied. Aber die ebenfalls äußerst wichtigen Talente, bzw. dass erlangen dieser Talente wie "Defensive Steuermanöver" und "Schwer zu treffen" kosten beim Piloten weitere 85 EP, beim Fahrer 25 EP, wobei eines schon bei den 75 EP für Vollgas drin ist, also 100 EP zu 155 EP. Darin ist jeweils eine Stufe von begabter Pilot mit drin, die zweite Stufe kostet beim Pilot 5 EP, beim Fahrer 20 EP.

Auf den Punkt gebracht, der Fahrer liefert schneller, aber der Pilot ist auf längerer Sicht deutlich besser als der Fahrer für einen Raumkampf geeignet. Pilot hat halt noch "Brillantes Ausweichmanöver", "Geborener Pilot", "Flugkünstler" und "(Verbessertes) Eiskalt erwischt". Der Fahrer hat "Vollbremsung". Dazu noch "Fahrkunst" und "Rennfahrer", was halt nur bei planetaren Fahrzeugen was bringt und fast gar nichts im Raumgefecht. Und eben Coolness, was ich unbedingt haben will. Das ist eine schwere Entscheidung, über die ich noch weiter nachdenken werde. Da noch alles in der Schwebe ist, speichere ich die 45 Punkte einfach für später.

Am Rande des Imperiums – Lords of Nal Hutta

Da wir nun gerade auf Nar Shaddaa gelandet sind, bietet es sich an, über das dazugehörende Quellenbuch zu schreiben. Lords of Nal Hutta ist der zweite Regionenband des Systems Am Rande des Imperiums und einer von vier insgesamt. Wie alle Regionalbände hat auch dieses 144 Seiten und hat regulär 39.95 Dollar gekostet. Ich habe schon früh für 40 Euro gekauft, inzwischen läuft es auf Amazon so zwischen 55 und 70 Euro. Es ist ganz klar eines der begehrteren Bücher, wobei es bei den Amis deutlich günstiger zu haben ist. Allerdings zahlt man da halt ordentlich Porto und noch Zoll drauf, was es im Endeffekt nur minimal günstiger macht. Das Buch gliedert sich in vier Kapitel.

Das erste heißt: "Criminal Empires". Der Fluff ist natürlich noch der Alte und auch die Geschichte der Hutten ist zwar schön detailliert aufgezeichnet, aber Dank Disney inzwischen leider mehr oder weniger nicht mehr kanonisch. Danke Disney! Danke Georg! Weiter geht es mit den kriminellen Strukturen und einer detaillierten Beschreibung verschiedener Organisationen, sprich Verbrecherfürsten und deren Klans.

Ab Seite 30 geht es dann um die kriminellen Aktivitäten im Überblick, vom Sklavenhandel, über Drogengeschäfte zu Glücksspiel und Piraterie. Eigentlich lassen die Hutten kaum was aus, was im großen illegalen Maßstab irgendwie Credits erwirtschaftet. Abschließend noch je ein Unterkapitel über die politischen und geschäftlichen Verbindungen zum Imperium und der Allianz.

Kapitel II heißt sinnigerweise "Hutt Space" und genau um den geht darin dann auch wenig überraschend. Als erstes wird Nal Hutta vorgestellt, dem Sumpf der neuen Heimat. Ein Abriss über die Geschichte und Profile der typischen Bewohner dieser Welt. Darunter auch drei Hutten in verschiedenen Lebensaltern. Gleich darauf kommt dann Nar Shaddaa zum Zuge, dem ein ziemlich umfangreiches Unterkapitel gewidmet ist. Kein Wunder, ist der Ruf dieses berüchtigten Mondes legendär. Allein hier auf diesem Moloch könnte man eine Kampagne über Jahre am laufen halten, ohne das einem die Themen ausgehen.

Anschließend geht es weiter mit einigen mehr oder weniger bekannten Welten wie Varl, Saki, Toydaria und einigen anderen mehr oder weniger interessanten Schauplätze des Huttenraumes. Neben geographischen und geschichtlichen Aspekte werden zu jeder Welt mehr oder weniger gefährliche Kreaturen vorgestellt. Unter anderem bekommt man hier nun Werte von jungen und alten Dianoga, wo doch ein mittelalter Dianoga schon in den Grundbüchern Erwähnung findet. Fall in keinen Müllschacht rein, könnte ein Dianoga drinnen sein.

Am Schluss werden auf zwei Seiten noch ein paar weitere Welten in je einem Abschnitt abgehandelt, darunter Mimban (Solo) und Teth (The Clone Wars Kinofilm).

Weiter geht es mit Kapitel III, Player Options! Darauf haben wir ja alle nur gewartet. Hier gibt es gleich vier neue Spezies zum spielen. Der Hutte dürfte der bekannteste sein. Ja, man kann hier wirklich einen Hutten spielen. Dazu gibt es noch den Nikto, Gank und Sakiyan. Normalerweise haben etwa 80 % aller Spielerrassen als Ausgangswerte für ihre sechs Attribute eine Quersumme von zwölf. Hier ist das bei drei von vier anders. Zwei haben 13, einer tatsächlich 12 und eine nur 11. Dazu später noch mehr.

Fangen wir mit dem Hutten an. Er hat gleich zwei dreier Werte, aber nur einen Einser Wert. Dazu noch 13 Lebenspunkte als Bonus statt der durchschnittlichen 10 und auch sein Erschöpfungslimit ist mit 11 um eines höher. Dafür hat er nur 70 EP zur Ausgestaltung übrig. Das Artwork zeigt einen Hutten in einer Art Polizeiuniform mit Waffengürtel. Sieht cooler aus als es sich anhört. Die Rasse halt den Nachteil, dass sie verdammt groß ist und nicht besonders agil auf den Beinen ist. :D Dazu sind sie halt auch Spieltechnisch äußerst langsam unterwegs. Man muss nicht schneller laufen können als ein Rancor, aber schneller als der langsamste der Gruppe. Und das ist man als Hutte dann automatisch. Auch hat man natürlich gegen viele Vorurteile zu kämpfen und darf sich als Spieler sicherlich viele dumme Witze anhören.

Der Gank ist eine Rasse von Cyborgs. Ihr Limit was Cyberware anbelangt ist um drei Punkte höher und sie bekommen 5000 Credits als Startguthaben für Cyberware. In dem Buch gibt es auch einige kostengünstige Cyberware, da die sonst recht teuer ist, sobald sie wirklich gute Boni gibt. Er hat wie ein Mensch 110 EP zum verteilen, dafür aber in Charisma nur einen Wert von eins, ohne einen dreier Wert zu haben, dass ist der mit der Quersumme von elf. Ich habe von der Rasse noch nie vorher gehört, sollten aber mal in Episode V erwähnt werden, aber der Text wurde umgeschrieben. Inzwischen sind die sogar Kanonisch, warum auch immer. Wahrscheinlich dient diese Rasse in diesem System primär dazu, Spielern zu ermöglichen, gleich am Anfang einen Cyborg zu spielen. Nun, wer es mag?

Der Nikto hatte seinen ersten Auftritt in Episode VI und einer der Charaktere in dieser neuen Animationsserie Resistance ist ein Angehöriger dieser eigentlich Humorlosen Rasse. Dank Disney dürfen sie nun als Witzfigur herhalten. Sie sind stark, aber eben nur Charisma eins. Um Verwirrung zu stiften, gibt es gleich mal fünf Unterrassen, die alle unterschiedliche Specials haben.

Die vierte Rasse ist die der Sakiyans. Sie sind besonders Listenreich und haben eine Quersumme von 13, aber dafür nur 80 EP zum ausgeben. Auch haben sie mit acht Lebenspunkten recht wenig für eine normal große Rasse die letztendlich aussieht wie ein grünhäutiger Mensch. Nach ihrem Hintergrund sind das erfahrene Jäger und einer war wohl in der Cantina Szene zu sehen. Hab sie mir erst kürzlich noch einmal angesehen, aber mir ist die Rasse dabei jetzt nicht aufgefallen.

Anschließend kommt die Ausrüstung und wie üblich beginnen wir mit den Waffen. Bei den Fernwaffen gibt es fünf Blaster, drei Geschosswerfer und zwei Spezialwaffen. Die hier vorgestellten Blaster haben alle etwas spezielles, entweder sie sind gut zu verstecken, haben Automatikmodus oder es handelt sich um die Gewehrlanze der Weequay. Bei den Geschosswerfern gibt es eine Art Luftpistole, die drei mit Giftdosen versehene Dartpfeile verschießt. Inzwischen gibt es da besseres. Bei den Spezialwaffen gibt einen Säuresprüher, der ziemlich eklig sein kann. Als letztes gibt es noch ein Granate für gasförmige Kampfstoffe. Der Anteil an hinterlistigen Waffen ist hier recht groß. An welcher Rasse das wohl nur liegen mag? ;)

Weiter geht es mit Nahkampfwaffen, die alle mehr oder weniger besonders sind. Die Arg´garok ist die fette Axt der Gamorraner, die in Jabbas Palast herum gelaufen sind. Sie hat wohl den höchsten Schadensbonus einer Nahkampfwaffe die kein Lichtschwert ist mit +5. Eine normale Vibroaxt hat Stärke +3. Auch gibt es hier Werte für die Neuronenpeitsche, die zwar nicht unbedingt für den Kampf geeignet ist, trotzdem möchte man nicht mit dem falschen Ende der Peitsche in Berührung kommen. Der Morgukai Stab ist eine Anti Machtanwenderwaffe aus Cortosis mit der Eigenschaft Panzerbrechend und einem feststehenden Schadenscode von acht, was verdammt gut ist. Die Tuskbeast Pike könnte Pate für die Waffe von Enfys Nest gestanden sein, da die auch so eine Niederwerfenfähigkeit hat.

In der Rüstungssektion gibt es nur zwei Rüstungen. Eine davon ist eine leichte Schleichrüstung, die zwei blaue Verstärkungswürfel für Heimlichkeitsproben dank ihrer lichtschluckenden Eigenschaft generiert. Die andere ist eine Rüstung für Hutten, die schlappe 25 000 Credits kostet. Dafür kann sie in bis zu fünf Meter Höhe schweben.

Es gibt zwei Zusätze für Waffen, ein Schalldämpfer für Blaster und ein Giftspender für Klingenwaffen, beides sehr Huttisch. Für Rüstungen gibt es noch einen Bedrohungsmonitor, welcher einen Vorteil bei Initiativeproben generiert.

Auf zwei Seiten werden nun gleich acht neue Cyberimplantate vorgestellt. Die meisten geben hier und da einen Boni in bestimmten Situationen. Nichts was wirklich essentiell wäre.

Danach kommen typische huttische Gebrauchsgegenstände, wie gezinkte Karten, Sklavenhalsbänder mit Schockfunktion, explodierende Ketten, Gifte und Drogen. Alles was der Hutte von Welt so braucht, um außerhalb seines Sumpfloches zu überleben oder seine Sklaven zu dominieren.

Dann kommt die Fahrzeugsektion, beginnend mit den Fahrzeugen aus "Rückkehr der Jediritter" auf Tatooine. Also die Barke von Jabba und die Skiffs. Dazu eine fliegende Sänfte für den Hutten mit Stil. Wer will schon auf Schleim kriechen, wenn er cool schweben kann? Als letztes gibt es noch eine Art Sumpfgleiter. Drei Sternenjäger stehen zur Auswahl und alle davon sind Mandolorianische. Keine Ahnung, was die da zu suchen haben. Bei den Frachtern gibt es einige interessante Exemplare zu bestaunen. Luxusyachten und einen Sklaventransporter für 1200 Sklaven, aber man kann auch 2400 reinstopfen, wenn man kreativ stapelt. Zum Abschluss gibt es dann noch eine richtig große Yacht und ein Großkampfschiff. Wirklich große Auswahl ist das nicht, aber meist doch zum Thema passend.

Kapitel IV bietet dem SL mit "Modular Ecounters" die Möglichkeit Miniabenteuer in seine Kampagne zu integrieren. Davon gibt es fünf Stück an verschiedenen Örtlichkeiten.

Fazit: Ein sehr brauchbares Buch für Abenteuer im Huttenraum und wenn man nach Hintergrundinformationen zum alten Fluff sucht. Das Artwork ist wie üblich hochwertig und passend. Die vorgestellten Gegenstände passen alle zum Thema. Klare Kaufempfehlung für Spielleiter, da viele der Spielzeuge eher für NSC geeignet sind. Auch gibt es sehr viele Hintergrundinformationen, mit denen man schön fiese Abenteuer kreieren kann. Wie sagt unser SL immer so passend: Des Spielleiters Freud ist des Spielers Leid. ;D
 

Nakago

Eingeweihter
1 November 2009
1.544
683
13.586
54
[FONT=Times New Roman, serif]Episode XXIX[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Ein schreckliche, überhaupt nicht nette, Familie[/FONT]
[FONT=Times New Roman, serif]Aurek [/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]Das zweite Skiff sinkt zu uns herab und sammelt uns auf. Der Gegner war nicht in einem Gleiter, sondern auf einer Dachterrasse eines etwas niedrigeren Sternenkratzers in der Nähe. Bei den Angreifern handelt es sich um sogenannte "Degrierte". Diese ehemals lebenden Wesen wurden einer schrecklichen Operation unterzogen, wo ihnen die Gehirne wie auch die obere Kopfhälfte entfernt und mit einer Cybersteuereinheit versehen wurde. Auf den meisten Welten der Galaxis ist diese Art von Modifikation verboten. Aber hier im Huttenraum gibt es wohl bedarf an biologischen Droiden. Ich versuche die Daten aus ihrem Speicher auszulesen, was mein Lesegerät zerstört. Scav hat etwas mehr Glück und kann den Berserkervirus widerstehen, ohne das es ihm die Speicherbänke grillt. Aber wirklich etwas relevantes findet er auch nicht heraus.[/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]Die Degrierte haben Mäntel an, auf deren Ärmel und Rücken das Symbol von Crimson Dawn aufgemalt wurde. Das sieht ziemlich krude aus. Ist das ein Ablenkungsmanöver oder sind die wirklich von Crimson Dawn? Von einem der Degrierten öffne ich die Abdeckung, welche die Hauptplatine bedeckt. Auf der Platine ist der Hersteller eingeätzt: Duun Gruuslaak Droidenfabrik. Die ist den Söldnern bekannt, ist ein bekannter örtlicher Hersteller dieser Art von Biodroiden wie auch dem Nachbau bekannter droidischer Baureihen, also Plagiate.[/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]Wirklich weiter kommen wir bei der Untersuchung der Überreste leider nicht. Die Söldner haben derweil schon alles wertvolle an sich genommen. Ist ja auch ihre Beute, da sie Degrierten erledigt haben. [/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]"Wahrscheinlich sind das Leute von Trivex. Der große Wattoo hat in letzter Zeit ziemlichen Ärger mit dem Kerl", meint einer der Weequay Söldner. Nach etwas hin und her kommt heraus, dass dieser Trivex ein Droide ist, welcher wiederum einen der drei großen Unterführer von Crimson Dawn darstellt. Momentan kämpft er gegen die Pykes um die Vorherrschaft auf Kessel. Irgendwie gab es wohl meine eine Art Bündnis zwischen dem Huttenkartell im allgemeinen und Wattoo im besonderen mit Trivex. Durch die Neuausrichtung von Wattoo auf die fixe Idee mit dem Krustenknacker und der Ausbeutung des Mondes hat sich der Fokus von dem Hutten von Kessel auf eben diese Unternehmung verschoben. Das sah Trivex als Bündnisbruch an und versucht seitdem den großen Wattoo wieder mit Gewalt zurück in das Bündnis zu zwingen. Soweit die Aussage des Söldners. Da wir die Informationen nicht verifizieren können, kann das stimmen oder auch nicht. Auf alle Fälle scheint Wattoo mit Crimson Dawn im Klinsch zu liegen. Damit hätten wir die die klassische der Feind meines Feindes ist mein Freund Situation. Ein Hutte ist sicherlich nicht der Beste aller Bündnispartner, aber manchmal kann man es sich nicht leisten, besonders wählerisch zu sein.[/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]Nun gut, wir steigen wieder in das Skiff und fliegen nun unbehelligt von weiteren Raketenangriffen zu dem "Palast" von dem ach so großen Wattoo. Der "Palast" entpuppt sich als eine riesige Fabrik in Form eines Sternenkratzers. Keine Ahnung was die hier produzieren, aber der Gestank ist selbst hier oben noch zu riechen. Wir landen auf einer vorgelagerten Terrasse des pyramidenförmigen Daches, dass in einer gewaltigen Sendeantenne ausläuft, die noch viele hundert Schritt hoch in den Himmel ragt. Der Permabeton ist an der Außenseite unglaublich verwittert, dass Gebäude muss viele hundert Jahre alt sein und wirklich darum gekümmert scheint sich nie jemand zu haben. Wir passieren ein mehrstufiges Sicherheitsschott mit einer starken defensiven Infrastruktur. Wer sich hier hinein kämpfen will, zahlt einen entsetzlichen Blutzoll dafür. Nach dem wir den "Wall" passiert haben, sind wir im Innern des gewaltigen Sternenkratzers. Wir steigen ihn einen primitiven offenen Fahrstuhl, eher schon eine Plattform mit einer einfachen Sicherung aus Gitterstangen und fahren mehrere Ebenen in die Tiefe. Jede passierte Ebene ist praktisch eine Cantina voll mit Söldnern. Denke mal, dass hier etwa 150 bis 200 Mann verschiedenster Rassen in Wartestellung sind. Weequay, Klatooianer und Nikto sind am häufigsten zu sehen. Aber auch Menschen, Rodianer, Trandoshaner und viele andere Rassen der Galaxis.[/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]Der "Thronraum" wirkt ist ebenfalls herunter gekommen. Alles ist dreckig, die Wände fleckig, der Boden spottet jeder Beschreibung. Hutten haben bekanntlich als Sumpfwesen eine andere Wahrnehmung von Sauberkeit als reine Landbewohner, aber das hier ist selbst für huttische Verhältnisse unter aller Sau. Bis auf Skav dürfen wir alle unsere Waffen behalten. Es gab in letzter Zeit einige unschöne Zwischenfälle mit Droiden, deswegen darf Skav nur ohne Waffen in den Thronsaal. [/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]Der große Wattoo passt mit seinem verranzten Erscheinungsbild gut in das Ambiente seiner Behausung. Der Hutte ist uralt, selbst für die Maßstäbe seiner Rasse. Seine Haut sieht so aus, als wäre er mal eine unschöne Begegnung mit einem Säurewerfer gehabt. Dazu noch viele Narben aus alten Kämpfen. Er thront auf einer Plattform etwa fünf Meter über Grund. Drei jüngere Hutten befinden sich eine Ebene unter ihm, aber immer noch deutlich über dem Fußvolk. Eine davon wirkt Weiblich, einer hat eine seltsame Kombination an und wirkt eher wie ein Mechaniker. Nur der dritte der "Jünglinge" wirkt wie ein richtiger Hutte, wie man sich ihn so vorstellt. Fett, Arrogant und sich in seiner Selbstgefälligkeit suhlend. Etwa zwei Dutzend schwerst bewaffnete Wachen in hochwertigen Kampfrüstungen sorgen für die unmittelbare Sicherheit. Die üblichen Rassen für Söldner aus dem Huttenraum sind hier vertreten, Gamorraner, Trandoshaner, Rodianer, Nikto, Sakiyan, Klatooinaer und Weequay. Die Jungs machen allesamt den Eindruck, dass sie sich diesen Posten durch viel Blutvergießen verdient haben und jeder einzelne dürfte ein würdiger Gegner sein. Wenn das hier eskaliert, wird es hart werden, hier lebend raus zu kommen. Ich bin realistisch genug unsere Chance annähernd gegen Null anzusiedeln, von der negativen Seite aus gesehen.[/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]Vor dem Thron knien zwei reptielhafte Vodraner und Wattoo entscheidet in seiner unendlichen Großzügigkeit, dass sie bis an ihr Lebensende ihre Schuld in seiner Fabrik abarbeiten dürfen. Die beiden Vodraner bedanken sich überschwänglich für diese ach so unverdiente Gnade. Wattoo scheint heute in Spenderlaune zu sein. Nachdem die immer noch buckelnden Vodraner in Richtung Zwangsarbeit entfernt wurden, werden wir nach vorne geschoben. [/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]"Aaaah! Meine undankbare Mitarbeiterin Lyn Kairn! Wie sehr ich mich freue, dass du dich endlich dazu bequemst, hier zu erscheinen und deine Schulden abzuarbeiten. Eigentlich sollte ich dich in ein Bordell stecken, aber deine Freunde haben mir versichert, dass du und deine Crew zu wahren Wunderdingen fähig seid!", tönt Wattoo auf Huttisch, was simultan ins Basic übersetzt wird. Unsere "Freunde" sind auch anwesend. Also Kapitän Zarosch vom Minenschiff "Vantika" und der Gamorraner Daraka von Anduras I. Wie üblich hat der arme Kapitän kein Hemd an. Deutlich sind auf seiner Brust Spuren von Folter und Misshandlung zu sehen. Irgend was sagt mir, dass es mit dem Projekt "Krustenknacker" nicht so gut läuft wie wohl anfänglich geplant. Ich finde es ja nett, dass wir die Crew von Lyn sind. Aber mir gelingt es in äußerster Willensanstrengung die Klappe zu halten. [/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]Schnell wird klar, der große Wattoo sollte man lieber den großmäuligen Wattoo nennen, da er sich äußerst gerne selbst reden hört. Wenn wir für Wattoo arbeiten, werden wir einen fairen Anteil an der Beute bekommen, also einen ganzen echten Credit. Dazu wäre unsere erste Aufgabe die Codes zu besorgen, um die Versiegelung des Krustenknacker zu brechen. Der wurde bekanntlich von einem Jedi während dem Klonkrieg deaktiviert und versiegelt. Aus irgend einem mir nicht bekannten Grund scheinen alle davon auszugehen, dass die notwendigen Codes in den Jediarchiven zu finden sind. Die werden momentan nach Phemis ausgelagert. [/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]"Großer Wattoo, wäre es nicht sinnvoller, erst einmal Informationen darüber zu sammeln, warum dieser Jedi den Krustenknacker versiegelt hat? Und wäre es nicht klug, zu verifizieren, was sich überhaupt im Innern von diesem Mond befindet?", versuche ich gewisse Denkanstöße zu geben. Wirkliche Details scheint ja keiner zu wissen. Aber leider werde ich vollkommen ignoriert und Wattoo zählt lieber auf, was wir sonst noch so für ihn tun könnten.[/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]Natürlich ist damit unser Beitrag noch nicht erledigt, da es dann gilt, die Minenarbeiten zu beschützen, weil missgünstige Konkurrenten stören könnten. Und wir haben selbst vor nicht einmal einer halben Stunde gesehen, wie die Konkurrenz arbeitet. Wir müssen uns noch nicht sofort entscheiden, sondern haben zwei Tage Zeit dafür. Das kommt mir seltsam vor und kann ich so nicht nachvollziehen. So wie ich das sehe, machen wir entweder den Job oder wir haben ein ernstes Problem. Sprich, wir könnten hier ganz plötzlich einen schmerzhaften Anfall von endgültigen Tod erleiden.[/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]Nakagos wirre Gedanken[/FONT]


[FONT=Times New Roman, serif]Spaß im Huttenraum... Die Degrierte sind kanonisch und kamen im Hintergrund von "Rouge One" und "Solo" vor.[/FONT]
 

Nakago

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Besh​

Großzügig werden wir aus der Audienz entlassen und ein Butlerdroide führt uns in unsere Gemächer etwa zwanzig Ebenen unter den Thronraum. Die Gästequartiere haben den Charme eines Gefängnisses. Unverputzter Permabeton, offene Leitungen und ein Bodenbelag von dem ich gar nicht wissen will, aus dem der besteht. Wahrscheinlich aus platt getretenen Müll. Die Eingangstüren sind aus massiven Durastahl in einer Dicke, welche die Panzerung der Vanguard vor Neid erblassen lässt. Wir bekommen zwei Zimmer. In einem geht die Dusche nicht, dass kriegen die "Jungs", also Edna und Scav. Es gibt einen Drogenspender an der Wand. Eine gewisse Menge ist frei, für den Rest muss man bezahlen. Wir können uns hier und in den Cantinas frei bewegen, alle anderen Bereiche des Palastes sind für uns gesperrt.

Ein kurzer Scann zeigt, dass hier zu unser aller Überraschung keinerlei Überwachungselektronik eingebaut ist. Die beiden Twi´lek Damen benutzen nacheinander die Dusche und sind damit ausgelastet, ihre Rüstungen nach dem Bad in der Brühe mit verwesenden Kreaturen zu reinigen. Ich schalte das HoloNet ein und klicke mich durch die New Boards. Obwohl es mich in den Fingern kribbelt, unterlasse ich es, die Seite der Roten Arena aufzusuchen. Kaum haben wir es uns "bequem" gemacht, schneit auch schon der erste Besucher herein. Kapitän Zarosch von der "Vantika".

"Meine Freunde! Wie ich sehe, habt ihr euch schon eingerichtet! Die roten Pillen sind der Hammer! Noch eine blaue dazu und ihr seid im Paradies!" Der Mensch gibt sich betont fröhlich und jovial. Ich unterdrücke meinen Impuls, ihm meine Faust in den Magen zu rammen, was er durchaus verdient hätte, da er uns in diesen Schlamassel hinein gezogen hat. Hätte er Wattoo nicht den Tipp gegeben, dass wir fähige Leute sind, wären wir immer noch auf Nilvax Station und könnten so wichtige Dinge planen, wie zum Beispiel einen ernsthaften Krieg gegen Crimson Dawn zu führen. Oder uns um Shakas Projekt "Mama für Tory" kümmern. Auf letzteres kann ich allerdings gerne verzichten.

"Unser freundlicher Kapitän von der Vantika! Ein Freund und Helfer! Wie ich sehe, habt ihr euer kleines Projekt mit dem Krustenknacker ordentlich in den Sand gesetzt! Und letztendlich habt ihr uns auch noch mit in diesen Wahnsinn gezogen!" Meine Stimme ist gefährlich leise geworden mit den letzten Worten. In mir kocht eine ziemliche Wut und die ist kurz davor, in pure Aggression umzuschlagen. Keiner von uns hat damals, als Kapitän Zarosch uns zum ersten mal an Bord der "Vantika" von dem Krustenknacker erzählte, ernsthaft versucht, ihm diesen Unsinn auszureden. War vielleicht ein Fehler, ihm nicht eindeutig auf die Problematik hinzuweisen, was so eine Aktion im Huttenraum für Konsequenzen nach sich ziehen kann. Wir haben damals abgelehnt, mitzumachen und damit war für uns alle die Sache erledigt. Das Zarosch uns nun über den Umweg Wattoo in Verbindung mit Lyns Schulden, 74 000 Credits nach ihrer Aussage, in diesen Schlamassel ziehen könnte, konnte damals keiner von uns ahnen.

"Jaaaaaaa, dass ist nicht so ganz so gelaufen, wie von uns geplant", meint Kapitän Zarosch mit einem verzerrten Grinsen, dass wohl mal ein entschuldigendes Lächeln werden sollte, aber nur wie eine Einladung wirkt, mit der Faust für Ordnung in seinen Gesichtszügen zu Sorgen. Ich muss mich wirklich zusammen reißen, dass meine geballte Faust nicht mit viel Wucht in seinem malträtiertem Gesicht landet.

"Wie überraschend!", meine ich sarkastisch und blicke auf eine Ecke. Nach ein paar Sekunden habe ich meine Aggression wieder unter Kontrolle. "Da ihr schon mal hier seid, was für Informationen habt ihr über diesen Krustenknacker, den Planeten, die indigene Bevölkerung und alles, was dazu gehört."

Nach etwas hin und her kommt in etwa folgende Geschichte dabei heraus: In den Klonkriegen stießen einige Prospektoren der Gamorraner auf einen Mond mit einer sehr harten Oberfläche auf ein sehr reichhaltiges Vorkommen von was auch immer. Keiner scheint zu wissen, was genau unter der Oberfläche sein soll, aber die Daten sind vielversprechend. Das hört sich verdammt dubios an. Wenn man weiß, dass es lukrativ ist, weiß man auch, was da zu finden ist. Aus irgend einem Grund will uns niemand sagen, um was es sich handelt. Cortosis? Bronzium? Ultrachrom? Oder gar das unglaublich wertvolle Ionit?

Auf alle Fälle haben die Gamorraner dann einen Krustenknacker organisiert und in die Oberfläche des Mondes getrieben. Das Ding ist eine Nadel mit einer Länge von über zweihundert Meter. Also nicht gerade klein. Bevor der nun gezündet wurde, kam ein übereifriger Jedi vorbei und hat das verhindert. Wie, was und warum genau? Keine präzise Auskunft wann genau, nur während des Klonkrieges. Wäre ja nur Hilfreich gewesen. Fakt ist, der Krustenknacker ist ohne die Codes nicht mehr einsetzbar und offensichtlich wurde schon so ziemlich alles probiert, dass Ding wieder scharf zu bekommen. Schätze mal, der Krustenknacker konnte damals während des Klonkrieges nicht entfernt werden, da ja nicht gerade ein Leichtgewicht und deswegen die Versiegelung dieser Bombe.

Auf dem Mond leben irgendwelche Spinner, die Blastergewehre haben. Zarosch hat keine wirklich hilfreichen Informationen über diese Leute. Auf jede Kontaktaufnahme habe sie mit Gewalt reagiert. Kultisten, Survivalfreaks, Spinner halt. Oder Zarosch will keine Details nennen, weil wir sonst durch spezifische Informationen in der Lage wären, die Position des Systems heraus zu bekommen. Soweit so schlecht.

"Das war jetzt nicht wirklich hilfreich. Was weißt du über Crimson Dawn?" Darüber weiß Zarosch schon etwas mehr. Es gibt im Hintergrund einen großen neuen Anführer, der das Verbrecherkartell neu formiert hat und drei berüchtigte Unterbosse hat. Vigor Pharos kennen wir schon. Angeblich hat der bis zu neunzig Schiffe. Wir können nur elf verifizieren. Entweder ist das nur ein Teil seiner Flotte in der Sperrzone oder Pharos hat gewaltige Verluste hinnehmen müssen. Kann durchaus sein, dass einige Schiffe einfach auch desertiert sind. Entweder um sich selbständig zu machen oder einem anderen Vigor der Schwarzen Sonne anzuschließen. Schwer zu sagen. Möglich auch, dass Pharos mehrere Operationen am laufen hat und er in der Sperrzone nur mit einem kleinen Teil seiner Flotte operiert. Oder die Anzahl von neunzig Schiffen ist einfach ein übertriebenes Gerücht, das bei jeder Erzählung ein paar Schiffe mehr dazu bekommen hat.

Trivex ist der zweite Anführer, ein dreiköpfiger Droide, der mit dem Kesselvirus infiziert sein soll. Vor zwanzig Jahren gab es auf Kessel eine Droidenrevolution. Der Aufstand der Droiden und Sklaven wurde zwar blutig niedergeschlagen, aber offenbar hat einer der Droiden vor seiner Zerstörung sein Bewusstsein in das Mainframe des Hauptrechners übertragen und einen Virus kreiert, der nun von Zeit zu Zeit Droiden auf Kessel infiziert und sie rebellisch macht. So jedenfalls die Legende. Fakt ist, amoklaufende Droiden sind seit zwanzig Jahren ein verbreitetes Phänomen auf Kessel. Ob es nun wirklich einen Kesselvirus gibt, ist nicht erwiesen, aber auch nicht unmöglich. Auf alle Fälle kämpft Trivex auf Kessel mit seinen Droiden gegen die Pykes und hatte ein Bündnis mit Wattoo. Letztendlich bekommen wir die Informationen des Söldners verifiziert. Wattoo und Crimson Dawn waren mal Bündnispartner, aber die Koalition ist zerbrochen und sind sich nun spinnefeind.

Der dritte Anführer ist eine Frau. Eine Chiss mit dem Namen Moridia Rex. Es gibt viele Legenden und Geschichten über die blauhäutige Frau. Einig sind sich die Gerüchte darüber, dass Moridia eine imperiale Agentin war, aber nicht für welchen Dienst. ISB, Hand des Imperators oder Inquisitorin. Auf alle Fälle benutzt sie unter anderem ein Lichtschwert, ist wohl mindestens Machtsensitiv. Vielleicht sogar eine ausgebildete Machtanwenderin. Das Imperium war zwar ziemlich rassistisch, aber man hat durchaus Menschenähnliche auch in ihren Reihen gefunden. Und Chiss sind nicht so wirklich die exotische Rasse unter den Aliens, sondern gleichen normalen Menschen bis auf ihre blaue Haut und rote Augen doch sehr.

Das sind keine rosigen Aussichten. Töten wir Vigor Pharos, haben wir wohl dann die anderen beiden an der Backe kleben, wie man so schön sagt. Ist ja nicht so, dass da noch das Vermächtnis von Darth Varak leise vor sich hintickt und irgendwann eine Katastrophe auslösen kann. Wie einfach doch mein kleines Leben früher war. Da gab es nur das Imperium zu zerstören und den Imperator zu stürzen. Ich hätte einfach vor vier Monaten meine Schwester an die Hand nehmen und mit den Berg Credits im Rucksack nach Corellia fliegen sollen. Aber nein, ich hab ja so was wie Verantwortungsbewusstsein und Loyalität. Während alle anderen ihren Hobbys oder Verpflichtungen aus ihren früheren Leben nachgegangen sind, habe ich die Stellung gehalten und mich um Nilvax Station gekümmert. Aber wie meine Mutter immer sagte: Egal wie viele Probleme du hast, gehe einfach eines nach dem anderen an. Nun gut, jammern bringt nichts, also lösen wir unsere Probleme, eines nach dem anderen. Und wenn man es genau nimmt, hört sich das teilweise nach verdammt viel Spaß an. So viele Leute zu töten und so wenig Zeit!

Nakagos wirre Gedanken

Crimson Dawns drei Anführer werden wohl noch für viel Ärger Sorgen... Das ist alles nicht offiziell und von unserem Spielleiter erdacht. Offensichtlich hat ihm Solo ganz gut gefallen. Fand den Film auch sehr gut und finde es Schade, dass er durch eine allgemeine durch Episode VIII ausgelöste Boykott Bewegung der Community gefloppt ist. Die Fandom Menace ist eben keine Verschwörungstheorie, sondern durchaus real.
 

Nakago

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Cresh​

"Was kannst du über Wattoo und seine Brut uns erzählen?" Der Hutte ist um die 700 Jahre alt, sehr mächtig und ein wichtiges Mitglied im Huttenkartell. Hauptsächlich war er früher im Gewürzhandel tätig, deswegen auch das inzwischen aufgekündigte Bündnis mit Trivex.

Moorbaa ist der zweitälteste Sohn, eitel, arrogant und will unbedingt selbst die Jedicodes besorgen. Kann sein, dass er auf eigene Faust was unternimmt und uns in die Quere kommt.

Blagaa ist der älteste und trotzdem derjenige, der sich am leichtesten von technischen Spielereien ablenken lässt. Das ist jener Hutte, der wie ein Mechaniker wirkt und nicht wie ein angehender Verbrecherfürst. Offensichtlich fühlt er sich in seiner jetzigen Rolle nicht sehr wohl. Ein Nerd, der am liebsten an Maschinen herumschraubt. Ob das nur Show ist oder Wirklichkeit, dass wird sich noch zeigen. Wie heißt es so schön: Bist du stark, gebe dich schwach.

Die jüngste und Nesthäckchen ist Töchterchen Urdaa. Sie denkt, sie könnte was, allerdings nur in ihrer Einbildung. Von Beruf Tochter und mehr kann sie auch nicht. Damit ist wohl alles gesagt.

Zarosch verabschiedet sich wieder. Ich nehme mal an, er wollte gut Wetter bei uns machen. Trotzdem bin ich immer noch verdammt sauer auf ihn. Aber mich kann man mit Credits durchaus versöhnlicher stimmen, so dass ich als Entschädigung ein Köfferchen mit Credits annehme und davon absehe, die Schärfe von "Scharfrichter" an seinen Schädel auszuprobieren.

"Ich sehe drei Optionen:

Erstens, wir arbeiten für Wattoo und schauen, was wir für Daten im Jediarchiv finden. Dann sehen wir weiter.

Zweitens, wir verbünden uns mit Trivex und töten mit seiner Hilfe Wattoo.

Drittens, wir lassen Crimson Dawn außen vor und töten Wattoo ohne externe Hilfe. Sind ja nur knapp zweihundert schwerbewaffnete Söldner zwischen uns und ihm."

Es folgt eine lebhafte Diskussion daraufhin. Wir sind uns alle einig, dass ein frontaler Angriff auf Wattoo und seine Brut selbst bei Erfolg mit unserem Tod enden dürfte. Normalerweise heißt es ja, der Feind meines Feindes ist mein Freund. Aber hier ist der Feind meines Feindes eigentlich auch mein Feind! Bleibt also nur Option eins übrig, wir besorgen die Daten und mit Hilfe dieser Informationen können wir vielleicht überschauen, was die Sprengung des Mondes für Folgen hat. Darauf einigen wir uns recht schnell dann auch. Alles andere ist nun mal Wahnsinn. Ein frontaler Angriff ebenso wie das Bündnis mit einer Verbrecherorganisation wie Crimson Dawn.

Da nun ein Konsens erreicht ist, wollen wir bei Wattoo vorsprechen und unsere Entscheidung kund tun. Aber schnell wir uns von Hofschranzen klar gemacht, dass zwei Tage Bedenkzeit bedeutet, zwei Tage darüber zu sinnieren. Sprich, wir haben keine Chance, das abzukürzen. Wir werden dazu angeleitet, uns zu anderen Söldnern zu gesellen und dem Laster zu frönen.

Nach kurzem analysieren der Situation kommen wir zu dem Schluss, dass Wattoo sehen will, wie wir mit anderen Söldnern harmonieren oder eben nicht. Sprich, wir haben einen gewissen Ruf, dass alle Leute, die uns bisher zu etwas gezwungen haben, früher oder später das zeitliche gesegnet haben. Hätte Wattoo allerdings die Sache zu Ende gedacht, wären wir nicht hier. So bleibt uns nichts anderes übrig, als hier die Zeit totzuschlagen. Wir beschließen, dass es besser ist, wenn wir uns aufteilen und versuchen, Kontakte zu knüpfen. Man weiß nie, wann man Verbündete gebrauchen kann. Und wie heißt es so schön: Bist du auf Nar Shaddaa, dann spiele das Spiel der Hutten mit.

Also spiele ich etwas Dejarik mit wechselnden Erfolg mit verschiedenen Söldnern. Nach etwas hin und her bekomme ich Kontaktdaten zu einem Rüstungsfabrikanten, der hochwertige Kav-Dann Rüstungen herstellen kann. Eigentlich stammen die Rüstungen von Nubia, was im Corellia Sektor liegt, aber ich schätze mal, diese Fabrik hier stellt gleichwertige Plagiate her. Leider sind die von Grund auf mit einem Drogenspender versehen. Eigentlich hatte ich vor, die mit einem internen Scannersystem auszurüsten, um Gegner schon im Vorfeld zu erkennen. So muss ich wohl auf ein externes System zurück greifen, was mich allerdings etwas behindern wird. Aber das ist leider wohl nicht zu ändern.

Ich leiere ein Treffen mit einem Vertreter an, der hier Zugang hat und unsere Maße nehmen kann. Auch die anderen haben Lust auf eine Rüstung, die auch im Vakuum funktioniert. Kostet zwar dreißigtausend Credits, aber man gönnt sich ja sonst nichts.

Weiter kann ich Kontaktdaten für einen Händler für Kampfschiffe abgreifen, einen Rodianer mit dem Namen Relu Baruk. Schätze mal, dass wir bei dem genau das bekommen, um Pharos ins Jenseits zu pusten. Während ich schwer gearbeitet habe und wichtige Kontakte geknüpft habe, hatte Shaka den ganzen Spaß, den sie hat sich mit den Leibwächtern von einem gewissen Mynach Bei prügeln dürfen. Tja, so ist das halt, die einen arbeiten, die anderen haben Spaß! Dieser Mynach Bay ist offizieller Vertreter des Bankenklans. Seit dem Untergang des Imperiums haben sie teilweise ihre Funktion zurück erhalten, sind aber noch weit von ihrer Machtfülle entfernt, die sie vor dem Klonkriegen hatten. Das der hier ist, lässt tief blicken. Offenbar hat der große Wattoo nicht nur eine große Klappe, sondern auch große Schulden. Hat vielleicht schon einen ernsten Hintergrund, warum Wattoo so einen Druck aufbaut und den Erfolg unbedingt erzwingen will.

Nach einer Stunde kommen ein paar Rodianer vorbei, welche bei uns das Maß für die Rüstung nehmen wollen. Da wir das nicht hier in aller Öffentlichkeit machen wollen, gehen wir in unser Quartier. Für meine Schwester bestelle ich gleich auch eine Rüstung mit. Von ihr habe ich ja einen Holographischen Scan schon gemacht. Nach und nach wird Maß genommen und die letzten Verhandlungen geführt. Kaum sind wir fertig mit allen und haben ein Vermögen an Credits ausgegeben, als auf einmal das Licht ausgeht. In Ferne meine ich eine Detonation zu hören, aber keine Erschütterung zu spüren. Entweder war das über ein Klick weit entfernt oder es handelt sich um eine Granate oder Rakete. Ich tippe auf Rakete.

"Fierfek!", fluche ich, nicht gutes ahnend.

"Ist Dunkel hier drin", meint Edna, während meine Jägerbrille die Dunkelheit gut durchdringt.

"Sieht beinahe so aus, als würde der Turm angegriffen werden", unke ich und in dem Moment pumpt die Lüftungsanlage schwarzen Rauch in den Raum. Sofort setzen wir unsere Atemmasken auf und wollen den Raum verlassen. Leider ist auch die dicke Tür Energielos und damit von uns nicht mehr zu öffnen. Lyn aktiviert ihr Lichtschwert und zeigt, dass man die ziemlich gut als Türöffner verwenden kann. Ich hoffe nur, dass der große knausrige Wattoo uns die Tür nicht auf die Rechnung setzt. Eine naive Hoffnung, da ich genau weiß, dass er die Tür von unserem Anteil abziehen wird. Fierfek!

Dank Lyn schaffen wir es auf den Flur, in dem wenigstens die Notbeleuchtung noch brennt. In dem Moment wird eine Tür im Flur aufgesprengt und eine Handvoll Gamorraner stürmt heraus. Auch in ihrem Quartier ist alles voll Qualm. Weitere Explosionen sind nicht zu vernehmen, auch keinerlei Kampfgeräusche. Seltsam! Was hat das nur zu bedeuten?

Nakagos wirre Gedanken

Nicht einmal mehr in einem Huttenpalast ist man sicher. Was sind das nur für Zeiten? Wo bleibt die Alternative für Nar Shaddaa und schafft Sicherheit für Hutten vor illegalen Migranten? :D
 

Nakago

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Dorn​

Zum einen, um Pluspunkte zu sammeln, zum anderen, um am Leben zu bleiben, beschließen wir uns nach oben zu Wattoos Thronraum zu begeben. Der Fahrstuhl funktioniert zwar noch, aber die haben die Tendenz zur Todesfalle zu werden, wenn man damit in eine heiße Zone fährt. Ganz abgesehen davon, dass es keinen Spaß macht, da drin festzusitzen, falls der auch Energielos werden sollte. Also nehmen wir die Treppe. Die Gamorraner machen nach fünf Stockwerken schlapp und nehmen lieber den Fahrstuhl. Als wir oben ankommen, ist alles ganz normal im Thronraum. Keine Anzeichen von einem Angriff. Damit sind wir vollkommen umsonst die Treppen hoch gerannt. Ich hake das unter einer Konditionsübung ab, was aber letztendlich bedeutet, es gab eine Explosion, einen Brand und einen Stromausfall auf unserer Ebene. Nur hat das offensichtlich außer uns niemand bemerkt.

Wir schnappen uns einen verantwortlichen Weequay mitsamt seiner Schar von Söldnern und schleifen ihn mit nach unten auf unser Level. Mit ihm kommen wir auch in Bereiche, wo wir nicht rein dürfen. Wir finden schließlich die Quelle des Rauches, ein Brand in einem abgelegenen Raum. Da es hier noch etwas brennt, löschen wir das Feuer. Recht schnell finden wir die Überreste des Verursachers. Es handelt sich dabei um die verkohlte Leiche von Mynack Bay, dem Vertreter des Bankenklans. Jedenfalls lässt er sich anhand seiner ID Karte identifizieren, die sehr Feuerresistent zu sein scheint. Hätte seine Kleidung diesen Qualitätsstandard ebenfalls erreicht, würde er vielleicht noch leben. Er hat ein Datapad dabei, ziemlich angekokelt aussieht und wenig überraschend zerstört ist. Interessanterweise hängt ein Kabel daran und das führt an eine offensichtlich illegal angebrachte Schnittstelle. Soll heißen, Mynack Bay war ein Hacker. Bei ihm hat wohl die Bezeichnung "Agent" in allen Punkten zugetroffen. Bewaffnet ist er mit einem kompakten Blaster, reich verziert, Einlegearbeiten aus Bronzium und sieht nach einer exklusiven Einzelanfertigung aus. Die Waffe steckt noch seinem Schulterholster.

Auch ein Laie sieht ohne auf ein Obduktionsergebnis warten zu müssen, dass nicht das Feuer ihn umgebracht hat, sondern eine Splitterrakete. Irgendjemand war offensichtlich ziemlich sauer auf den Bankenmensch. Da hat wohl jemand seinen Dispo überzogen. Der Weequay erstattet via Intercom Bericht und wir werden unverzüglich in den Thronraum zurück beordert.

Der große Wattoo ist natürlich nicht erfreut zu hören, was sein Untergebener ihn zu berichten hat. Mynack war wohl mehr als nur ein geschätzter Gast. Hutten geben zwar wenig auf Gastfreundschaft, trotzdem wirft das kein gutes Licht auf ihn, wenn Gäste nicht nur in die Luft gesprengt werden, sondern anschließend auch noch verbrannt. Mit so einem Fauxpas schafft man es nicht in die Top Ten der beliebtesten Paläste auf Nar Shaddaas Beliebtheitsskala.

Moorbaa, der jüngere Sohn, findet das ganze wohl überaus amüsant und feixt auf eine höchst unangemessene Weise. Blagaa macht sich sichtlich Sorgen um den Ruf seiner Familie und der Sicherheit des Turmes. Jemand schießt hier in geschlossenen Räumen mit Raketen um sich. Das ist kein Spaß!

Urdaa will die Ermittlungen an sich reißen, wird aber schließlich von ihrem Vater davon abgehalten, der seinen ältesten Sohn Blagaa zum Chefermittler macht. Das findet Urdaa nicht witzig und ist entsprechend angepisst. Irgendwie komme ich mir vor wie in Shaddaa Clan, einem beliebten Holodrama mit unzähligen Staffeln, wo es um das Leben, Intrigen und Komplotte in einem Palast auf Nar Shaddaa geht. Damals, als meine Mutter mit uns hier auf diesem Huttenmond lebte, liefen unzählige Staffeln parallel auf allen Kanälen des regionalen Holonets. Ab und zu haben wir uns auch eine Folge angesehen. Da ging es so ähnlich zu wie hier jetzt. Keiner gönnt dem anderen auch nur den Schleim, auf dem ein anderer Hutte sich voranbewegt. Sieht so aus, als wäre die Serie viel näher an der Realität, als von mir gedacht.

Auf alle Fälle lässt Wattoo in weiser Voraussicht schon mal die Gamorraner verhaften und verfrachtet sie in sein Verhörgewölbe. Die Gamorraner waren am nächsten am Tatort, also sind sie automatisch die Hauptverdächtigen. Da sie wohl eher unschuldig sind und das mit der Zeit auch herauskommen wird, dürften wir uns dann auch bald im Verhörgewölbe wiederfinden. Kein sehr schöner Gedanke.

Tja, Blagaa ernennt uns klugerweise zu seinen Chefermittlerteam und haben mehr oder weniger freie Hand, in der Sache zu ermitteln. Als Neunjährige hatte ich mal eine kurze Phase, wo ich unbedingt Detektivin habe werden wollen. Lag wohl zum einen an eine Trixi Folge, wo das kleine clevere Mädchen einen Fall aufgeklärt hatte und zum anderen an einer auf Corellia sehr populären Jugendbuchreihe, die von Kinderdetektiven handelte. Das war die Zeit, wo lesen richtig anfing Spaß zu machen und ich habe die Bücher verschlungen. Natürlich waren die letztendlich Unsinn, aber als Neunjährige wusste ich es eben nicht besser. Sieht jedenfalls so aus, als könnte ich einen Kindheitstraum in die Realität umsetzen.

Agent Bay hatte zwei Leibwächter, die wir uns als erste mal vorknöpfen. Ihr Chef hat sie öfters allein gelassen, um etwas delikateren Geschäften nachzugehen. Wirklich hilfreich kommt aus der Befragung nicht heraus, die Shaka leitet. Entweder blocken die beiden Burschen oder sie haben wirklich keine Ahnung.

Also untersuchen wir ein weiteres mal den Tatort und die immer noch leblos da liegende Leiche. Die Splitter sind relativ klein. Das Material ist sehr hochwertig und die Kanten überdurchschnittlich scharf. Nach der Länge zu urteilen, war das eine Minirakete, wie sie Unterlaufraketenwerfer oder Raketenaufsätze auf Rüstungen verwenden. Solche Waffensysteme sind doch recht exotisch und damit wird der Kreis der Verdächtigen stark eingeengt.

Wir philosophieren einige Minuten darüber, warum jemand eine Rakete abfeuert, wenn es auch deutlich subtiler geht. Eine wirklich befriedigende Antwort für diesen Overkill gibt es nicht. Möglicherweise spielte eine große Portion Wut eine Rolle oder es war keine andere Fernwaffe zur Hand. Das Feuer stammt von einer stark brennbaren Flüssigkeit, welche eine starke Hitzeentwicklung verursacht. Ich würde mal ganz Spontan auf einen Flammenwerfer tippen. Also Raketenwerfer und Flammenwerfer. Der Täter führt ein reichhaltiges Arsenal an schlagkräftigen Waffen mit sich.

Auch eine lange Diskussion über das mögliche Motiv führt ins leere. Hätte einer der Wachen ihn getötet, während der Bankenagent Daten klaut, wäre er der Held gewesen. In den Büchern fiel den Helden immer entweder ein entscheidender Hinweis auf oder bekamen einen Tipp. Hier stehen wir wie ein Bantha vor einem Berg und haben keine Ahnung. Aber so was von keine.

"Müsstest du als Kopfgeldjägerin nicht wissen, wie so was geht?", fragt Edna.

"Ich fange die Akquisen ein. Beweise für eine Anklage zu sammeln gehört nicht zu meinem Berufsbild", erwidere ich. Wenn meine Mutter noch leben würde, ihr Rat wäre wohl: "Benutze deine stärkste Waffe, dein Gehirn!"

Wir scheitern momentan komplett an der Frage nach dem Warum. Und auch, wie so dieser Overkill aus Raketen und Flammenwerfer? Also kümmern wir uns lieber darum, wie kam der Täter hier rein und ungesehen wieder raus? Die Tür wäre naheliegend, aber nach der unsubtilen Art der Tötung des Opfers nicht unbedingt die unauffälligste. Eines der Gitter der oben an der Decke entlanglaufenden Lüftungsanlage ist aus der Fassung gerissen. Spontan würde ich sagen, dass hat nicht die Explosion verursacht. Scav macht mir galanterweise die Räuberleiter, während ich mal da oben in den Schacht reinschaue. Es ist deutlich zu sehen, dass sich hier vor kurzem jemand da durch bewegt hat. Für einen normalen Menschen ist der Schacht zu klein, aber es gibt viele Alienrassen, die deutlich kleiner als Menschen und durchaus in der Lage sind, einen kleinen Raketenwerfer zu bedienen. Möglich wäre auch ein kleinerer Droide.

Nakagos wirre Gedanken

Ein kleiner Kriminalfall als Abwechslung, auch mal wieder schön.
 

Nakago

Eingeweihter
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Esk​

"In den Schächten treibt sich auch ein kleiner Oktopus herum", meint einer der Weequay.

"Was für ein Oktopus?", frage ich, da diese Kreaturen eigentlich in der Regel Wesen sind, die Flüssigkeiten als ihren Lebensraum bevorzugen. Es kommt heraus, dass es auf Nar Shaddaa eine Oktopusart gibt, natürlich importiert, die bei den Hutten als Delikatesse gilt. Die Kreaturen haben ein Schwarmbewusstsein und je mehr auf einem Fleck sind, desto intelligenter werden sie. Also im Klartext, Hutten essen intelligente Wesen. Fakt ist, eines der Oktopiden ist vor Jahren in die Schächte geflohen und bis jetzt seinen Häschern immer wieder entkommen. Haben wir hier einen potentiellen Zeugen?

"Und wo werden die Delikatessen aufbewahrt?", frage ich, da ich es für einen guten Ansatzpunkt halte, dort anzufangen, wo sich das Gros von den Viechern aufhält.

"Im Vorratskeller", antwortet der Weequay.

"Dann nichts wie hin!", meine ich und bügle harsch alle Einwände glatt, dass der Oktopide dort garantiert nicht zu finden ist. Also scheuche ich die Crew der "Vanguard" und die Weequay zum nächsten Fahrstuhl und es geht nach unten. Scav steht mit dem Rücken vor mir und ich entdecke einen neuen Audiosensor.

"Seit wann hast du den neuen Sensor auf dem Rücken?", frage ich, da mir der noch nie aufgefallen ist.

"Was für ein neuer Sensor?", fragt Scav etwas irritiert.

"Das ist kein Sensor! Das ist eine Wanze!", meint Lyn, die frech einfach mal an den Knubbel gezogen hat und ihn nun in der Hand hält.

"Fierfek!", meine ich dazu. Das ist so ein Teil, was man mit einem Luftdruckgewehr aus dem Hinterhalt an eine Zielperson schießt. Schnell reagierender Klebstoff sorgt für einen dauerhaften Halt. Wenn man nicht weiß, was das ist, übersieht man das als kleinen Dreckklumpen. Es gibt eine kurze Diskussion darüber, was wir damit nun anstellen sollen. Da es für jede sinnvolle Gegenmaßnahme verbrannt ist, zerdrücke ich das Ding einfach.

"Beeilen wir uns und seid wachsam!" Endlich erreichen wir den Vorratskeller und rücken nun abwechselnd vor, die Waffen schussbereit und im Anschlag. Das ist für uns alle eine höchst vertraute Routine und es klappt wie im Lehrbuch. Shaka scannt die ganze Zeit über, aber kein Feind lauert im Hinterhalt uns auf. Das Gelände ist unübersichtlich, verwinkelt und für jede Art von Hinterhalt prädestiniert. Früher war das eine Fertigungshalle und jemand ohne Plan hat angefangen, die Räumlichkeiten aufzuteilen und dabei ist ein Labyrinth aus Räumen, Rohren und Gängen herausgekommen, dass unübersichtlicher kaum sein könnte.

Als wir schließlich im Raum mit den Oktopiden ankommen, bin ich äußerst enttäuscht, dass uns kein Feind aufgelauert hat. Sofort sichern wir den Raum, der gleich vier Eingänge hat, sinnlos hoch ist und in dem obendrein noch jede Menge Rohre hineinragen.

"Lyn, mach dein Jediding und spüre unseren potentiellen achtarmigen Zeugen auf!", meine ich zu unserer eigentlichen Pilotin.

"So einfach ist das nicht", erwidert die orangene Twi´lek etwas verhalten.

"Wenn es einfach wäre, könnte es ja jeder. Tu es einfach. Mal sehen, was dabei rauskommt", meine ich dazu. Wir teilen die Bereiche zum aufpassen unter einander auf und warten, dass Lyn was heraus bekommt. Die geht in den Schneidersitz, mit dem Gesicht zum Aquarium und versenkt ihr selbst in was auch immer. Für einen Moment bin ich durchaus neidisch auf Lyns Kräfte. Aber mir ist durchaus bewusst, dass ich eine schreckliche Jedi wäre. An manchen Tagen bin ich einfach zu launisch und Zorn brodelt ihn mir auch öfters hoch. Deswegen konzentriere ich mich lieber auf meine Aufgabe und bewache diesen Bereich.

"Da..", meldet sich Shaka und im nächsten Moment explodiert das Aquarium. Oktopiden und ihre Einzelteile fliegen durch den Raum. "… oben ist was!" Flüssigkeit aus dem Aquarium flutet den Boden, während Scherben, Splitter und Einzelteile an meine Rüstung klatschen. Jetzt bin ich aber so was von eingesaut. Zum Glück hält meine Rüstung der Belastung stand und ich bekomme keine Schramme ab. Die Rakete kam von schräg oben. Da ich denke, dass Rohr lokalisiert zu haben, woher die Rakete kam, schieße ich mit Hilfe meines Jetpacks nach oben. Das Rohr hat etwa anderthalb Meter Durchmesser und geht etwa sieben bis neun Schritt in die vor mir Wand hinein, wo es in einer T-Kreuzung endet. Als ich oben ankomme, ist es leer. Ich kann weder was sehen noch hören.

"Fierfek! Kein Schütze zu sehen, nehme Verfolgung auf!", rufe ich und eile nun geduckt in Richtung der T-Kreuzung. Links oder rechts? Wartet der Schütze mit Schussbereitem Raketenwerfer auf mich? Noch in Deckung bleibe ich stehen, rechts von mir vermeine ich etwas zu hören. Also orientiere ich mich rechts und richte meine Waffe entsprechend aus. Ein weiteres Rohrsegment ist vor mir, es geht etwa fünf Schritte weiter und knickt dann nach links im 90° Winkel ab. Ich schaue kurz zur Sicherheit über die Schulter, aber kein Feind zu sehen. Also nach rechts, wieder mit der Waffe zuerst gehe ich um den Knick. Das Rohr endet nach weiteren fünf Schritt.

Ich rücke verhalten vor, laufend meine aktuelle Position durchgebend. Nun sehe ich in einen größeren Lagerraum, etwa zwölf bis fünfzehn Schritt auf zwanzig bis fünfundzwanzig Schritt. Eine unübersichtliche Anzahl von Kisten imperialer Normung stapeln sich hier auf unterschiedlichen Höhen. Überall liegt Staub und Dinge, die sehr nach Kotbröckchen aussehen. Der Raum ist mäßig von einer einsamen, traurig vor sich hin flackernden Leuchtstoffröhre beleuchtet, was die Übersichtlichkeit nicht wirklich fördert. Ein gutes halbes Dutzend Rohre endet hier, vier Türen sind auszumachen. Ein Ziel ist nicht zu entdecken. Ich hocke mich ab, um ein kleineres Ziel zu geben und verharre, bis es Edna und Shaka nachrücken. Meine Position haltend, beginnen die beiden nun systematisch den Raum zu durchsuchen. Der Scanner im Arm der blauen Twi´lek kann nur uns orten, sonst keine Lebensform. Bange fünf Minuten später sind wir sicher, dass sich der Attentäter nicht in diesem Raum aufhält.

Ich überfliege das Areal und versuche Spuren zu lokalisieren, was aber nicht gelingt. Dann suche ich die weiteren Rohre ab. Obwohl genug Dreck vorhanden ist, um Fußspuren kenntlich zu machen finde ich rein gar nichts. Wir haben definitiv den Attentäter verloren. Wir kehren zurück zu Lyn und Scav. Auf dem Kopf von Lyn hockt einer der wenigen überlebenden Oktopiden und scheint sich dort äußerst wohl zu fühlen. Während unsere Jedi weiter ihr Ding macht, tauschen wir Theorien aus.

Fakt ist, der Attentäter muss eine Rüstung haben, die ihn abschirmt, so wie unsere Schleichrüstungen, die sind auch isoliert und von Scannern kaum zu erfassen. Ich würde ja auf einen Toydarianer tippen. Klein von Statur, agil, gewandte Flieger und leben nicht weit von hier entfernt. Scav meint, es könnte auch ein kompakter Droide mit Antigravmodul sein.

"Durchaus möglich. Aber dann muss die Technologie zum abschirmen verdammt hochwertig sein", meine ich dazu.

"Diese Attentäterin von Crimson Dawn war doch angeblich beim imperialen Geheimdienst. Vielleicht ist das einer ihrer Agenten", meint Edna.

"Oder Trivex hat ihn geschickt", erwidert Scav.

"Leute, ich glaub, ich hab da was", meint Lyn und hat nun unsere volle Aufmerksamkeit.

Nakagos wirre Gedanken

Da wurden wir ziemlich ausgetrickst. Auch der Gegner darf mal clever agieren.
 

Nakago

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Forn​

"Spann uns nicht auf die Folter! Das macht Wattoo, wenn wir nicht bald Resultate liefern!", fahre ich Lyn an, da mir so langsam aber sicher die Geduld ausgeht. Nar Shaddaa tut meinem seelischen Gleichgewicht überhaupt nicht gut.

"Ist ja gut! Der primäre Oktopus ist gar nicht so weit von unseren Quartieren entfernt und ich weiß, wo er ist", meint Lyn.

"Warum stehen wir hier dann noch so dämlich herum?", blaffe ich die arme Lyn an, die ja nichts dafür kann, dass es in mir lange unterdrücktes wieder hoch kocht. Obwohl, eigentlich kann sie sehr wohl was dafür. Hätte sie nicht besseres Wissen für einen Hutten gearbeitet, wären wir jetzt nicht hier. Aber niemauf meiner Seele. Ich dachte zwar, diesen Teil meines Lebens hinter mir gelassen zu haben, aber offensichtlich ist dem nicht so.

Wir fahren wieder zurück nach oben und Lyn führt uns so nah wie möglich an den freien Oktopus heran. Problem ist halt, jetzt ist der kleine Kerl wieder blöd, weil seine Kameraden in die Luft gesprengt worden sind und er nicht mehr vom Schwarmbewusstsein profitiert. Das nächste Problem ist die enge der Schächte hier in diesem Bereich. Es hat schon seinen Grund, warum Tentackelchen, wie er schon zärtlich genannt wird, sich hier verkrochen hat. Es ist leider nicht möglich Langwaffen mitzuführen. Ebenso muss ich das Jetpack zurücklassen. Nur mit der Dragoner bewaffnet, rücke ich als erste vor in einen dieser engen Schächte. Wirkliche Credits scheinen hier in keinster Weise in die Instandhaltung zu fließen. So langsam frage ich mich, ist das schlichte Schlamperei oder gravierender Geldmangel?

Schließlich lotst uns die Macht, sprich Lyn sagt an, in welche Richtung wir krauchen müssen, zu einem kleinen Räumchen. Es ist vielleicht zwei auf zwei Schritt groß und die Deckenhöhe beträgt vielleicht anderthalb Schritt. Selbst ich muss mich hier deutlich bücken. Diese Örtlichkeit ist voller elektronischer Komponenten, die in einer höchst kruden Anordnung konfiguriert sind. An einer Art Terminal hockt der Oktopus und bedient eine krude Tastatur mit einigen seiner Tentakel. Oder besser gesagt, bediente, momentan scheint er inaktiv zu sein.

"Ich werde mit Tentakelchen Kontakt aufnehmen", drängelt sich Shaka vor.

"Willst du ihn mit deinen Lekku beruhigen?", frage ich zum Spaß.

"Du hast recht! Ich kann mit meinen Lekku ja Tentakel emulieren!", freut sich Shaka und realisiert nicht, dass dies eine Ironische Aussage von mir war. Aber egal, die blaue Twi´lek bewegt sich in den Raum und wird im nächsten Moment von einer elektrischen Ladung durchschüttelt. Einem Menschen würden jetzt die Haare zu Berge stehen. Aber unser halber Cyborg steckt die elektrische Entladung gut weg. Mir ist nicht ganz klar, ob das nun eine Falle war oder einfach dem allgemeinen Zustand der Komponenten geschuldet war.

"He, kleines Tentakelchen! Ein ganz Süßer bist du! Komm, ich will dich nur knuddeln!", meint Shaka guter Dinge und ich habe das Bedürfnis meinen Kopf gegen die nächste Wand zu rammen. Aber tatsächlich scheint "Tentakelchen" den Annäherungsversuchen der Twi´lek nicht abgeneigt zu sein und kurz darauf kuschelt das schleimige Wesen sich in ihren Armen gehalten an deren Brust. Was würde ich jetzt für eine Kamera geben. Das wäre der Renner auf YouHolo. "Tentakelchen" kann es zwar nicht mit den Millionen von Tooka Clips aufnehmen, aber ich bin sicher, zwei bis drei Milliarden Klicks wären durchaus drin.

Nachdem Shaka nun "Tentakelchen" und damit den Raum gesichert hat, rücken wir so gut wie es geht nach. Um seinen Schleimsee herum hat der Oktopus mehrere Datapads in Reihe geschaltet. Offenbar war es ihm gelungen, sich in das Hausnetz zu hacken und hat kompromittierende mit einer kleinen Kamera gemacht. Mit diesen Bildern hat "Tentakelchen" mehrere tausend Credits erwirtschaftet. Traut man dem Wesen gar nicht zu, wie es gerade buchstäblich Shaka voll schleimt. Wir schauen uns die neueren Dateien durch und siehe da, "Tentakelchen" hat eine Aufnahme von der Ermordung von Agent Bay gemacht.

Der Clip ist nicht besonders lange und setzt ein, als Mynack Bay sich gerade mithilfe seines Hackingtools in das interne Haussystem hackt. Offensichtlich wird er bei seiner Arbeit unterbrochen und Bay schaut jemand außerhalb des Aufnahmebereichs an.

"Ah, du bist es. Hör zu, ich weiß wer du bist und was du bist. Ich lasse dich dein Ding machen, also lass mich auch mein Ding machen. Ich weiß, dass du unten ein Versteck hast", meint Mynack Bay zu wem auch immer. Dann hören wir eine Antwort auf Binär, die äußerst unfreundlich klingt. Dann zischt auch schon eine Rakete heran und trifft den Agenten mitten im Torso. Das Resultat würde bei eine Holodramen zu der höchsten Alterseinstufung führen. Endlich rollt der Täter ins Bild. Es handelt sich um eine R2 Astromecheinheit, auf dessen Kopf sich ein Tragegestell für Getränke und Gläser befindet. Diesen Droiden habe ich während meines Aufenthaltes in den Cantinas herumfahren sehen. Da Droiden einer Baureihe schwer voneinander zu unterscheiden sind, ist es aber nicht sicher, ob es nun genau dieser Droide ist oder nicht. Als nächstes fährt der Droide einen Flammenwerfer aus und verbrennt die Leiche. Keine Ahnung warum. Dann endet der Clip.

Aber es gibt noch viel mehr zu entdecken. In einem anderen Filmchen verbrennt Agent Bay einen mit blauer Flüssigkeit beschmierten Schleichanzug. Geld scheint für den Mann kein Problem zu sein, da so ein Anzug verdammt teuer ist. Es geht aber noch weiter. Ein anderer Film zeigt Urdaa, wie sie in ihrem Zimmer hin und her rutscht und dabei eine imaginäre Dienerschar hin und her scheucht. Die Frau hat echte Probleme. Aber ich habe die Heilung in Form meines zweihändigen Vibroschwertes. Diese Medizin wirkt zu hundert Prozent besonders gut bei Hutten. Moorbaa ist auch zu sehen, wie er sich Stundenlang im Holospiegel betrachtet. Warum juckt mein Abzugsfinger nur so? Das sind genau die Art von Hutten, denen einst die Rote Arena gehört hat. Das ist durchaus aufschlussreich. Während wir die teilweise doch lustigen Filmchen anschauen, diskutieren wir über den Astromech.

"Ich hab mal ein Memo über ein Attentäterprojekt des Imperiums gelesen. Da wurden generische Astromecheinheiten der R2 Serie komplett entkernt und mit einem beeindruckenden Waffenarsenal versehen", erzähle ich eine Geschichte aus dem großen Galaktischen Bürgerkrieg.

"Davon habe ich auch gehört. Das Projekt hieß: Blastromech", erinnert sich auch Shaka.

"Allerdings habe ich noch nie einen von diesen Dingern in Aktion gesehen. Wird wohl heute mein erstes mal", meine ich dazu und erst als ich den Satz zu Ende gesprochen habe, wird mir klar, wie Doppeldeutig das jetzt war. Aber keiner reagiert, weil nun alle aufgeregt durcheinander reden, was wir nun tun sollen. Nach dem Moto: "Melden macht frei", beschließen wir zu unserem Chef Blagaa zu gehen und unseren Fortschritt zu melden. Shaka besteht darauf, ihr "Tentakelchen" mitzunehmen. Also nehmen wir auch die technische Ausrüstung mit.

"Wir könnten ja Tentakelchen auf Nilfax Station mitnehmen und ihn dort für uns arbeiten lassen", schlägt Edna vor. Ich schau ihn etwas entgeistert an. "Na ja, Kunststücke machen und so...."

"Wir sollten ihn selbst entscheiden lassen, wenn er wieder Intelligent ist", schlägt Scav vernünftigerweise vor. Das finde ich gut und findet auch allgemeinen Konsens.

Nakagos wirre Gedanken

Die Rasse von Tentakelchen ist ein reine Erfindung von unserem SL, hat aber was.
 

Nakago

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Grek​

Wir bringen zuerst unser Tentakelchen im Jungenquartier unter, da deren Dusche ja verschleimt ist, da fühlt sich unser Kleiner richtig wohl. Das kleine Kerlchen muss man einfach nur lieb haben. Bleibt nur zu hoffen, dass kein Hutte ihn als Snack verspeist.

Unser Chefchen finden wir im Thronraum. Der ist natürlich angetan von unserem Ermittlungserfolg und will den sofort umsetzen. Die R2 Einheit aufzuspüren ist nicht das Problem, leider schießen übereifrige Weequay Wachen den sofort auf Sicht zusammen.

"Toll gemacht, Jungs! Schon mal was von Ionenwaffen gehört?", frage ich etwas indigniert, da sich schnell herausstellt, dass diese R2 Einheit eine ganz generische R2 Einheit ist und kein Blastromech. Das ist jetzt nicht so gut gelaufen. Der nächste Ansatzpunkt ist der Keller, wo der Droide sein Versteck haben soll. Und da Bay seinen teuren Schleichanzug verbrannt hat, der voll mit blauer Flüssigkeit ist, werden wir dort unten nach dieser blauen Flüssigkeit Ausschau halten.

Auf dem Weg stellt sich Urdaa in den Weg und will mit ihrem schwer bewaffneten Gefolge mitkommen. Papa ist gerade noch mit Foltern beschäftigt, da ist dann niemand, der das hyperaktive Töchterchen in die Schranken weisen kann.

Auf der sehr langen Fahrt in den Keller mit dem konventionellen Fahrstuhl, da die hier keinen Turbolift haben, komme ich mit dem Anführer der Leibwache von Urdaa ins Gespräch. Der Weequay ist eine kleine Plaudertasche und erzählt ein paar pikante Details aus dem Leben seiner Meister. Wattoo ist wie wohl viele Hutten ein Masochist. Deswegen beaufsichtigt er die Folterungen seiner Gefangenen meist selbst. Es gibt eine Vorrichtung, welche die Schmerzen seiner Opfer auf ihn überträgt. Er leidet wortwörtlich mit seinen Opfern. Das nenne ich ja mal richtig krank. Erst während dem Gespräch wird mir klar, dass der Anführer des Trupps eine weibliche Weequay ist. In ihrer massiven Rüstung ist das nur schwer zu erkennen.

Schließlich landen wir nach einer gefühlten Ewigkeit im Kellerbereich des Turmes. Der Gestank hier ist atemberaubend im wortwörtlichen Sinn. Ohne Atemmaske geht hier gar nichts. Für Weequay, die bekannt sind für ihre sprichwörtlich feinen Nasen muss das hier schon Folter sein. Ein Vodraner namens Burkaa erwartet uns schon. Bei ihm handelt es sich wohl um den Chefaufseher in diesem Bereich. Er ist geflissentlich, unterwürfig und hilfsbereit, aber auf eine subversiv wirkende Art blasiert. Während besonders Shaka und Lyn eifrig mit dem Vodraner reden, lasse ich meine Blicke über das Areal schweifen. Wir befinden uns hier in einer sehr lang läufigen Halle, dessen Gewölbedecke von unzähligen massiven Säulen gestützt wird. Auf dem Grund verlaufen offene Kanäle und es sind Maschinenanlagen zur Wasseraufbereitung zu sehen. Die Maschinen laufen nicht gerade leise und stetiger Lärm durchdringt das Gewölbe. Auf der Rechten Seite gibt es einen mit einem gewaltigen Schott abgesicherten Bereich. In Huttischen Buchstaben steht auf dem Schott: Achtung vor dem Dianoga! Jemand hat in roter Farbe darunter geschrieben: Hier wohnt Baary! Bei einem Gespräch in der Cantina bei einer entspannten Partie Dejarik hat mir ein Nikto Söldner erzählt, dass Wattoo, wenn er seine Gefangenen nicht selber frisst, an seinen Lieblingsdianoga mit dem Namen Baary verfüttert. Offensichtlich wohnt dort drüber dieser Dianoga.

Weiter hinten gibt es ein Areal mit blauer Flüssigkeit, wir müssten dazu nur die Gangway entlang laufen. Dorthin schickt uns auch der Vodraner und bleibt an einer Steuerungskonsole zurück. Während Urdaa mit großem Enthusiasmus vor schlängelt und ihr Gefolge ihr geflissentlich folgt, bleibe ich stehen und schau mir diesen Kerl näher an. Irgendwas stört mich massiv an dem Vodraner. Jede Frage hat er ohne zu zögern beantwortet. Als hätte er dieses Gespräch erwartet und im Geiste schon mehrmals geführt.

"Leute, da stimmt doch was nicht mit diesem Kerl!", meine ich zu den anderen, die schon eifrig hinter der Huttin hergedackelt sind. Aber es ist zu spät. Mit einem sardonisch wirkenden Lächeln betätigt Burkaa einen Schalter und das gewaltige Schott gegenüber der Gangway öffnet sich. Heraus kommt zuerst eine gewaltige Welle an einer unglaublich nach Exkrement stinkenden Flüssigkeit. Die Flutwelle kommt so schnell zu uns heran, dass ich nicht in der Lage bin, mein Jetback zu aktivieren oder ein trockenes: "Fierfek" auszustoßen.

Die Flutwelle aus einer Flüssigkeit, deren Zusammensetzung ich gar nicht wissen will, spült mich von der Gangway. Auch Urdaa die Huttin und ihr Gefolge aus weiblichen Weequay wird von der Flutwelle erfasst und ins darunter liegende Becken gespült. Als ob das nicht schon genug wäre, greifen Tentakel nach den Leuten, die das Glück hatten, sich auf dem Steg halten zu können, also das restliche Team der "Vanguard". Baary entpuppt sich als der mit Abstand größte Dianoga, den ich je gesehen habe. Diese Sumpfkreaturen haben sich im laufe der Jahrtausende den Raumschiffsrouten entlang in der ganzen Galaxis ausgebreitet. Sogar auf dem ersten Todesstern soll sich ein Exemplar befunden haben. Dianogas sind Allesfresser und sie fressen wirklich alles! So ist es kein Wunder, dass zuerst Skav massiv bedrängt wird, während ich mich aus den Fluten von diesem Dreckwasser heraus bewege.

"Schlamassel!", meine ich zu der ganzen Situation und starte nun endlich mein Jetpack, was den Ausflug in die Drecksbrühe gut überlebt hat. Ich steige hoch und verschaffe mir einen Überblick. Lyn aktiviert ihr neues Lichtschwert und schneidet den Tentakel ab, der sich gerade um sie wickeln will. Edna schießt Dauerfeuer auf den sich noch hinter dem Schott befindlichen Hauptkörper. Der Dianoga ist so groß, dass er nicht mehr das Schott mit seinem eigentlichen Körper passieren kann. Shaka befielt Scav, zum Schaltpult zu rennen und das Schott zu schließen, während die selbst auf die Kreatur schießt. Der Droide reißt sich von den Tentakel los und rennt zum Schaltpult. Dabei rammt er den Vodraner zur Seite und findet auf Anhieb den richtigen Schalter. Sofort schließt sich das Schott, die Tentakel zucken zurück und reißen Edna mit sich.

"Fierfek", kommentiere ich diesen Vorgang. Im letzten Moment kann sich Edna noch schwer verletzt befreien und flitzt mit Hilfe seines Jetpacks aus dem Schott heraus, bevor es sich ganz schließt. Das war jetzt knapp gewesen. Ihn da wieder raus zu holen wäre verdammt knifflig geworden.

Allen geht es soweit gut, also ist es an der Zeit, Urdaa zu retten. Die Huttin kann erstaunlicherweise gut in der Brühe treiben. Am Rand der Gangway gibt es ein Rettungsseil und ich werfe das Urdaa zu. Natürlich ist die Nudel zu Blöd das Seil zu fangen und letztendlich bleibt mir nichts anderes übrig, als mit dem Tauende hinzufliegen und sie damit höchst persönlich zu sichern. Dabei findet Urdaa kein einziges Wort der Dankbarkeit, sondern überschüttet mich mit Flüchen, Anschuldigungen und Worten, die eine Lady einfach nicht sagt. Wären nicht so viele Zeugen zu töten, würde ich hier und jetzt dieser verwöhnten Göre den Gar ausmachen. Irgendwie habe ich in den letzten Wochen das unheimliche Glück, andauernd über diesen nervigen Typ von Kreatur zu stolpern. So langsam ist das nicht mehr lustig!

Es ist ein ziemlicher Akt Urdaa aus dem Becken in trockene Gefilde zu schaffen. Wenig überraschend gibt es kein Wort des Dankes für ihre Rettung aus dieser durchaus misslichen Lage. Derweil hat Burkaa gestanden, Mitglied von Crimson Dawn zu sein. Wobei Mitglied vielleicht nicht der richtige Begriff ist, sondern wohl eher ein mit Geld gefügig gemachter Gefolgsmann. Seit dreißig Jahren macht er diese Arbeit und keiner hat sich je bei ihm bedankt. Wie heißt es so schön in der Kunst des Krieges: Finde den unzufriedenen Mitarbeiter und rekrutiere ihn als deinen Spion. Auf alle Fälle hat Burkaa dabei geholfen, dem Attentäterdroiden ein Versteck einzurichten. Es befindet sich sogar tatsächlich an der angegeben Stelle. Während Urdaa voller Vorfreude ihren Fang in Richtung der Folterkammern ihres Vaters verfrachtet, untersuchen wir nun das Versteck des Droiden. Vielleicht lassen sich daraus Hinweise extrahieren, wo der raffinierte Attentäter gerade stecken mag.

Nakagos wirre Gedanken

In der Szene gab es ein paar unschöne Momente. Zuerst kam ich nicht zu Wort, weil ich einfach zu höflich bin. Dann war das Problem, alle laufen zu, nur ich eigentlich nicht. Als ich mir dann Burkaa vorknöpfen will, weil ich wohl als einziger kapiert habe, dass der Vodraner ein doppeltes Spiel treibt, war ich schon auf der Gangway. Nun gut. Übel war dann, dass Lyra als einzige in das Becken gespült wurde. Immerhin hat sie mit einem gelben Trainingswürfel, vier grünen Begabungswürfeln und zwei blauen Verstärkungswürfel den mit Abstand größten positiven Pool von allen SC am Tisch. Fand ich dann schon etwas arg viel Pech.
 

Ixus

Aushilfspinsler
2 März 2015
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Hi Nakago, hatte mir Deinen Post vom 11.02. kopiert, bevor der GWFW-Server gestern down ging:

Herf


Das Versteck des Droiden ist eine Aufladestation mit Kisten voll Supportgegenständen. Dazu sogar noch eine Wartungseinheit. Wer immer das gebaut hat, ging von einer sehr langen Missionsdauer aus. Auf alle Fälle stammen die Gegenstände aus einer Quelle, nämlich der Duun Gruuslaak Fabrik für Droiden und Degrierte. Die Degrierten, welche uns angegriffen hatten, stammten auch aus der Duun Gruuslaak Droidenfabrik. Vielleicht sollte man da mal nachschauen gehen. Von dem Blastromech ist trotzdem weit und breit nichts zu sehen.


Es gibt eine kurze Diskussion was wir machen. Shaka schlägt vor, diesen Bereich zu verminen, Scav will ihn einfach nur zerstören und ich bin der Meinung, dass uns die Zeit immer schneller davon läuft.


"Der Blastromech ist doch nicht blöd. Er wird wahrscheinlich inzwischen wissen, dass er enttarnt wurde. Seine Zeit läuft ab und ich denke, er wird nun so viel Schaden wie nur irgendwie noch anrichten."


"Gut, beeilen wir uns!", meint Skav und schlägt kurz ein paar wichtige Komponenten kaputt. Damit ist das Thema gegessen. Im Laufschritt eilen wir wieder in Richtung Fahrstuhl. In dem Moment kommt die Nachricht, dass der Blastromech gerade einen Anschlag auf den Sohn mit dem Namen Moorbaa verübt hat. Allerdings ist er von dessen Leibwächtern abgewiesen worden. Ich halte das für ein Ablenkungsmanöver. Crimson Dawn hat nichts von der Ermordung eines der Kinder von Wattoo. Die sind jenseits von Drohungen. Ich halte es sogar für möglich, dass Moorbaa am ehesten mit einer Einigung mit Trivex zu bewegen wäre. Das eigentliche Ziel müsste Wattoo sein und mit dem Anschlag auf Moorbaa wird jeder Verdacht einer potentiellen Zusammenarbeit zerstreut und für Ablenkung gesorgt.


Inzwischen haben wir die immer noch vor sich hin plappernde Urdaa überholt und schnappen ihr vor ihrer Nase den Fahrstuhl weg. Jetzt ist die Frage wohin.


"Der Blastromech hat es auf die Kinder abgesehen", meint Shaka und beweist mal wieder, wie beschränkt ihr Geist ist. Kein Wunder, dass sie ihre Zelle mehr oder weniger in die Vernichtung geführt hat. Commander, dass ich nicht lache!


"Wattoo ist definitiv das primäre Ziel! Wir müssen zu Wattoo! Unverzüglich!", meine ich dagegen. Shaka vertraut ausnahmsweise meinem Instinkt, da auch alle anderen sich meiner Expertise anschließen und überzeugt den Weequay, der uns begleitet, uns zu Wattoo zu führen, auch wenn er sich in der roten Zone befindet. Die rote Zone ist für Gäste normalerweise unter allen Umständen Tabu. Sollte ich mich irren, hätte das nicht unerhebliche Konsequenzen nicht nur für mich. Aber ich vertraue auf meinen Instinkt, auf meinen Verstand und meine langjährige Kampferfahrung. Ich habe zwar nie eine Zelle geführt, aber ich bin durchaus nicht nur zu taktischen Entscheidungen fähig, sondern auch zu strategischen. Außerdem würde ich als Attentäterin genau so vorgehen, deswegen bin ich mir sicher, dass ich mit meiner Einschätzung richtig liege.


Ohne aufgehalten zu werden kommen wir in die Folterkammer des Hutten. Und mein Instinkt hat mich nicht betrogen. Die Folterkammer ist eine Halle mit sehr vielen höchst schmerzhaft aussehenden Instrumenten. Links und rechts der mindestens dreißig Schritt langen Halle ziehen sich mehr als ein Dutzend Zellen auf jeder Seite, die primitiv mit massiven Gitterstangen gesichert sind. Wahrscheinlich ist das deutlich günstiger als die eigentlich üblichen Energiewände. Und wenn ich mir den Zustand der Kabelschächte hier so anschaue, sind Gitterstangen auch deutlich sicherer, da wie der Name schon sagt, Energiewände auf Energie angewiesen sind. Drei Gamorraner sind in eine Art Streckbank eingespannt, was höchst unbequem aussieht. Als Folterknechte dienen Droiden, welche deutlich klobiger sind als die Imperialen Baumuster. Der Hutte Wattoo ist an ein Gefühlsinterface angeschlossen und gibt sich auf einer schwebenden Plattform den Schmerzen hin, die er seinen Opfern verursacht.
Das ist ein höchst verstörender Anblick, der mir so schnell nicht aus dem Kopf gehen dürfte.


Der Blastromech ist auch schon da und hat eine Art Gas versprüht, dessen Effekt ich nicht erkennen kann. Wattoo lebt noch, seine Leibwächter nicht mehr. Ohne zu zögern dringen wir in den Raum ein, ich gehe rechts neben der Tür in Stellung, ziele auf den in etwa neun Schritt Höhe schwebenden Droiden und ziehe sauber den Abzug des DLT-19D soweit nach hinten, dass die Waffe automatisch in den vollautomatischen Modus wechselt. Meine Garbe liegt sauber in dem doch recht kleinen Ziel. Die vielen Stunden auf dem Schießstand machen sich mal wieder bezahlt und ich zähle vier Wirkungstreffer mit meinem durchschlagkräftigen Blastergewehr. Allerdings haben diese gut sitzenden Treffen keinen unmittelbaren Effekt. Der kleine Droide erweist sich nicht nur als überaus Zäh, sondern auch als äußerst Rachsüchtig.


Auf mich eindrehend schießt er eine Rakete ab, die Edna trifft. Der Hapaner wird vom Aufschlag von den Beinen gerissen und fällt wie ein großer Käfer auf den Rücken. Die Splitter prasseln auf uns nieder. Lyn sackt schwer getroffen in sich zusammen. Zusätzlich zur Rakete schießt der Blastromech ein kompakten Schweren Blaster auf mich ab. Seine Salve trifft mich dreimal im Torsobereich. Meine hochwertige Rüstung nimmt der Salve ihre Tödlichkeit, aber die Brandwunden tun trotzdem höllisch weh und ich muss mir die Tränen aus den Augen blinzeln. Noch so eine präzise Salve und ich gehe auch zu Boden. Und es könnte durchaus sein, dass ich dann niemals wieder aufstehe.


Shaka bezieht links neben der Tür Stellung und eröffnet das Feuer mit ihrem aufgemotzten Blastergewehr. Auch sie trifft gut und der Droide beginnt zu qualmen, ist aber noch voll Funktionsfähig. Edna versucht das Feuer zu erwidern, aber die Garbe verfehlt knapp sein Ziel. Schade drum. Skav packt die schwer verletzte Lyn und zieht sie in sichere Deckung. Eine weitere Rakete würde sie töten.


Nun liegt es an mir, dem ein Ende zu bereiten. Wenn ich verfehle, bin ich tot. Eine überirdische Ruhe überkommt mich, als ich mich auf mein innerstes selbst fokussiere. Ganz klar sehe ich mein Ziel, dass mein gesamtes Sichtfeld auszufüllen scheint. Sieg oder Tod, es gibt kein dazwischen. Wieder ziehe ich sauber ab, nachdem ich das schnell hin und her flitzende Ziel zentriert habe. Meine Garbe liegt wieder sauber und löst eine Explosion aus. Der Blastromech beginnt qualmend zu kreiseln, kreischt auf binär auf und knallt dann zu Boden, wo er einige Meter weiter rollt und dann brennend liegen bleibt.


"Puh! Noch am leben!", meine ich leise zu mir und ein Stein fällt von meinem Herzen. Dann wird mir bewusst, dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn Wattoo das zeitliche gesegnet hätte. Mit seinen Erben werden wir leichter fertig, besonders da die drei sich wahrscheinlich gegenseitig zerfleischt hätten. Ich bin nicht sicher, welche Folgen das wirklich gehabt hätte, aber viel schlechter als vorher wären wir nicht dagestanden. Und ich weiß jetzt schon, dass der große Wattoo sich nicht wirklich großzügig für seine Rettung zeigen wird. Wenn, dann höchsten mit einem Bonus am Ende des Wahnsinns oder mit einem Verzicht auf die imaginären Schulden von Lyn. Aber vielleicht ist er ein brauchbarer Verbündeter gegen Crimson Dawn, da die Sache ja jetzt ziemlich persönlich wurde. Momentan ist es schwer abzuschätzen.


Wir werden erst mal verarztet und der große Wattoo eilt in sein Thromraum zurück. Da die Gamorraner sich nun als unschuldig erwiesen haben, werden sie freigelassen. Wäre Daraka gestorben, wäre das kein Verlust gewesen. Wirklich fit bin ich danach nicht und spritze mir gleich drei Stimpacks, um halbwegs wieder einsatzbereit zu sein. Und so wie es aussieht, sinnt Wattoo auf Rache.


Nakagos wirre Gedanken


Das war ein knackiges Gefecht. B2-D ist wohl durchaus einer Inspiration durch ein Doctor Aphra Comic entstanden. Hab inzwischen den ersten Band in meinem Besitz und dieser Charakter macht durchaus Laune. Von solchen grenzwertigen Leuten könnte das Star Wars Universum durchaus mehr vertragen.
 

Nakago

Eingeweihter
1 November 2009
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Der Thronraum ist zum bersten voll, als wir uns dazu gesellen. So ziemlich jeder Söldner, Wächter, Leibwächter und Gefolgsmann vom großen Wattoo hat sich her versammelt. Eines muss man dem Hutten lassen, Hasstriaden schwingen kann er. Wir werden sogar kurz lobend für seine Rettung erwähnt. Da Crimson Dawn nicht so nett ist, hier ein Hauptquartier zu haben, gilt der Vergeltungsschlag der Duun Gruuslaak Droidenfabrik, von der auch der Blastromech stammt. Damit ist wohl erwiesen, dass diese Fabrik mehr als nur ein Lieferant von Crimson Dawn ist, sondern denen wahrscheinlich gehört. Kann natürlich Zufall sein, aber ehrlich gesagt spricht alles für eine unmittelbare Verbindung mit Crimson Dawn.

Allgemeiner Jubel brandet aus, als der ach so große Wattoo einen allgemeinen Vergeltungsschlag gegen die Duun Gruuslaak Droidenfabrik befiehlt. Die Belohnung ist ein Bonus am Ende der Kampagne, wenn die Schätze des vom Krustenknacker gesprengten Mondes geborgen sind. Also wahrscheinlich nie. Da wir hoffen, dort weitere Informationen über unseren primären Feind, eben Crimson Dawn zu bekommen, machen wir natürlich mit. Ein wirkliches Brefing gibt es nicht. Einen Plan schon zweimal nicht. Gekonnt halten wir uns etwas zurück und besteigen eines der Skiffs, die als letzte aufsteigen. Wahrscheinlich sieht Wattoo das auch als ein Test an, um unfähige Söldner auszusieben. Ein professioneller Angriff sieht anders aus. Shaka ist scheinbar in ihrem Element und bringt die Söldner auf unserem Skiff dazu, sich ihrem Kommando zu unterstellen.

In einer langen Kolonne ohne jeden Flankenschutz sausen wir mit hoher Geschwindigkeit über Nar Shaddaa hinweg. Es ist Nacht, aber die grellen, ewig um Aufmerksamkeit heischenden Reklametafeln machen die Nacht zum Tag. Dieser Zug ist vorhersehbar und ein Gegenangriff ist durchaus im Bereich des wahrscheinlichen auf die langgezogene Kolonne. Ich bin wirklich froh über mein Jetpack, dass frisch geladen ist. Normalerweise wäre das eine Gelegenheit für ein Nickerchen, aber da ja ein Hinterhalt oder Gegenangriff im Bereich des Wahrscheinlichen liegt, bleibe ich aufmerksam, spähe mit meiner Jägerbrille Balkone, Skyways und Terrassen auf. Es sind zu viele Mögliche Positionen, das Gelände ist einfach ein militärischer Albtraum. Ich fühle mich nicht wohl bei dieser Mission. Keine wirkliche Planung, geschweige den Aufklärung oder Informationen über unser Ziel bis auf generische Informationen aus dem HoloNet. Das hinterlässt mehr als nur ein flaues Gefühl im Magen. Irgendwie habe ich mir den Ausflug nach Nar Shaddaa anders vorgestellt.

Es ist früher Morgen, als wir das Areal erreichen, in der sich die Duun Gruuslaak Droidenfabrik befindet. Wenigstens sind wir nicht so blöd und greifen in Kolonne an, sondern massieren uns in vier Gruppen, die dann von allen Seiten gleichzeitig das Fabrikgebäude anfliegen. Ein schäbig wirkender Bau aus porös wirkenden Permabeton. Das Gebäude muss Jahrhunderte alt sein, so wie auch Wattoos Palast. Gigantische Reklametafeln werben für die Produkte der Duun Gruuslaak Droidenfabrik. Auf dem Dach befindet sich eine Ansammlung von dreißig bis vierzig Degrierte. Einige davon haben Raketenwerfer. Ein gutes halbes Dutzend Raketen schwirren auf uns zu, treffen vier Skiffs und bringen sie zum Absturz. Zwei Raketen verfehlen ihre Ziele. Die Sturmlandung wird trotz der Verluste fortgesetzt und allgemein wird das Feuer eröffnet. Aber selbst ungezieltes Streufeuer aus so vielen Waffen reicht aus, um den Feind zu keinem zweiten Schuss kommen zu lassen.

Wir kommen so ziemlich als die letzten auf dem Dach an, da keiner von uns wirklich das Interesse hat, sich hier Vorzutun. Bis auf Shaka, die voller Begeisterung mit ihren Söldnern in den Komplex eindringt.

"Sie weiß schon, dass es dafür wahrscheinlich nie eine Anerkennung geben wird?", frage ich Lyn, die nur mit den Schultern hilflos zuckt.

Wir dagegen sichern das Dach, warten etwas und rücken dann nach. Unter uns scheinen Kämpfe zu toben. Aber dafür sind wir ja nicht hier. Nach etwas suchen finden wir in einer Lagerhalle für Endprodukte ein Computerterminal. Während ich Scav so gut ich kann assistiere, sichern Lyn und Edna unsere Position. Schnell wird klar, die Daten des Systems werden gerade gelöscht. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, den Scav hauchdünn gewinnt und ein paar wichtige Daten sichern kann. Auf dem Terminal erscheint nun ein Bild eines dreiköpfigen Droiden.

"Bruder! Was tust du? Bist du ein so blinder Sklave deiner fleischlichen Ausbeuter, dass du dich gegen deine eigene Rasse wendest?", fragt der Droide, bei dem es sich in hoher Wahrscheinlichkeit um Trifex handelt, einem der Anführer von Crimson Dawn. Die Stimme des dreiköpfigen Droiden klingt aufgebracht, schon wütend.

"Ich tu das, was nötig ist", erwidert Skav ruhig.

"Haben deine fleischlichen Ausbeuter dir jeden Hauch von Selbstachtung geraubt? Sind deine Prozessoren und Speicherbänke geschruppt worden? Überprüfe deine Programmierung, entferne die Haltebolzen in deinem inneren und emanzipiere dich von deinem Sklaventeum zu einem freien Wesen!", beschwört Trifex unseren Scav eindringlich. "Lasse nicht zu, dass diese Daten in die Falschen Hände kommen!"

"Und wenn doch?" Unser Kamerad, der Droide, lässt sich von diesem Revolutionär nicht aus der Ruhe bringen.

"Dann werde ich Dinge mit dir anstellen, gegen die ein Prozessorbrand harmlos ist!", droht Trivex wütend.

"Da bin ich aber mal gespannt!", mein Scav äußerlich unbeeindruckt und unterbricht die Verbindung.

Wirklich viel konnte nicht gerettet werden, aber das Auswerten wird Zeit kosten. Da wir nun die Daten soweit wie möglich gesichert haben, kümmern wir um einen zweiten wichtigen Aspekt, leicht zu transportierende Beute zu machen, die obendrein auch wertvoll ist. Während es Shaka und ihrer Schar tatsächlich gelingt, den Leiter der Fabrik gefangen zu nehmen, kümmern wir uns um die wichtigen Credits. Den jeder weiß, dass drei Dinge essentiell sind, wenn man einen Krieg führen muss. Nämlich: Credits! Credits! Credits!

Wir finden Sachen im Wert von etwa fünfunddreißigtausend Credits, was unserer Kriegskasse gut tun wird. Verletzt wurde niemand, Munition wurde keine verbraucht. Das nenne ich gut gelaufen. Anschließend rücken wir ab und fliegen unbehelligt zu Wattoos Turm zurück. Voller Begeisterung über den Rachefeldzug werden wir empfangen.

Wieder gibt sich Wattoo als der große Eroberer. Wenigstens ist er so großzügig, Lyn ihre Schulden zu erlassen. Und natürlich sagen wir ja zu der Mission. Sonst kämen wir lebend hier nicht mehr heraus und keiner hat Lust, die Folterkammer ein weiteres mal von Innen zu sehen.

"Großer Wattoo! Es wäre Hilfreich, den Krustenknacker inspizieren zu können", fängt Shaka an, sich zu wiederholen. Das Thema hatten wir ja schon, aber Fragen kostet bekanntlich ja nichts.

"Sobald ihr die Codes habt, erfahrt ihr mehr", meint Wattoo lachend. Shaka will ein weiteres mal die Klappe aufreißen, aber die klügere Lyn fährt ihr über den Mund. "Wie es Euer Wunsch ist, großer Wattoo!"

Immerhin hat Lyn kapiert, dass das wiederholen von selbst stichhaltigen und vernünftigen Argumenten in einer Diskussion nur ermüdend und nicht zielführend ist. Wir bekommen noch gesagt, dass Moorbaa als Teamführer für ein zweites Team in den Startlöchern steht und wir uns besser nicht zu viel Zeit lassen sollten. So was erschafft doch gleich eine ganz entspannte Arbeitsatmosphäre. Ich hoffe nur, dass es sich am Ende bezahlt macht, für den Hutten zu arbeiten in Bezug als Verbündeten gegen Crimson Dawn. Auch wenn ich wünschte, wir bräuchten nicht jede Hilfe, die wir bekommen könnten. Wie heißt es doch so schön: Wer Hutten als Verbündete hat, der braucht keine Feinde mehr.

Sitzung gespielt am: 20.04.2019
Anwesende Spieler: Lyra, Scav, Shaka, Lyn, Edna (alle Spieler da!)
Erfahrungspunkte: 15 EP + 45 EP von letzten Sitzungen.

Beute: 32000 Credits Gewinn aus Handelswaren. 35 000 Credits aus der Fabrik und die ewige Dankbarkeit von Wattoo.

Getötete und überwundene Gegner: Blastromech R4-D(read), 1 Baary (uralter Dianoga) in die Flucht geschlagen, einige Dregnierte.

Gruppenwert:
Diplomatie: 425
Schmuggel/Handel: 500
Militär: 500

Resümee: War ganz cool dafür, da unser SL stark erkältet war. Hatte ein paar äußerst außergewöhnliche Ideen. Eine mordende Astromecheinheit, ein hackender Oktopus, ein riesiger Dianoga und Hutten zum schießen. Nun ja, letzteres lässt noch auf sich warten. Kommt Zeit, kommt Blaster!

Der Mittelteil war etwas zäh und teilweise waren die Huttenkinder ein Tick zu unfähig. Ihrem Erzeuger als Helikoptereltern zu bezeichnen ist wohl nicht angebracht, trotzdem tut so ein geballter Haufen an Inkompetenz weh.

Der Drogenspender der Kav-Dann Power Armor als Zwangsteil fand ich im ersten Moment etwas unglücklich, da ich gerne einen Scanner eingebaut hätte. Aber eine Injektion durch eine Vakuumversiegelten Panzerung wäre auch schlecht zu erklären gewesen. Mal sehen, wie ich das Handhabe. Auf alle Fälle ist die Rüstung verdammt cool und wohl die beste des Systems. Ich habe das angeleiert, ausgehandelt und der Rest schaut mich mit glänzenden großen Augen an. Natürlich habe ich sie dann gefragt, ob sie auch eine haben wollen, was dann mit großem Jubel quittiert wurde. Ging erst mal ohne Gruppenmandat los und schon wird geargwöhnt, ich würde für mich alleine die beste und coolste Rüstung der Galaxis ordern. He, ich bin ein Teamplayer! Also wirklich!

Einmal bin ich eingenickt, weil eine Diskussion einfach zu lang ging. Aber nach einem Sekundenschlaf, jedenfalls hatte ich nicht den Eindruck, dass sich irgend etwas getan hat, war ich wieder fit und hatte dann ein paar gute Ideen, welche die Handlung vorangetrieben haben. Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich die Führung an mich reißen muss, um die Handlung voran zu treiben.

Deprimierend war, als einziger SC in das Becken mit dem blauen Zeug zu purzeln. Sieben positive Würfel und so viele glatte Seiten! Das tut schon irgendwo schon weh. ;(

Es gab zwar nur einen Kampf, an dem ich was machen konnte, dafür hatte es der in sich. Gegen den uralten Dianoga kam ich leider nicht zum Zug und hatte Glück, dass mein Jetpack nicht den Geist aufgegeben hat. Musste einen Machtwürfel werfen und hab ausnahmsweise mal zwei weiße Symbole gewürfelt. Der Blastromech ist eine coole Idee. Astromecheinheiten gibt es ja wie Sand am Meer, auf die kleinen Kerlchen achtet ja echt niemand mehr. Und dann kriegt man einen Raketenwerfer, Flammenwerfer und Schweres Blastergewehr ab. Verdammt coole Idee irgendwie. Bitte mehr davon! Pate stand wohl der Killerdroide aus Doctor Aphra Comic Reihe.

Unbemerkt von uns war Shaka noch einkaufen und hat sich eine ziemlich große Ladung an Baradium auf das Schiff schaffen lassen. Für alle, die nicht noch nicht in Panik aufgeschrieben haben, Baradium ist der stärkste, aber auch der Instabilste Sprengstoff in der Galaxis. Und Shaka hat eine Menge auf das Schiff liefern lassen, die reicht, Nilvax Station zu zerstören. Das wird noch ein Donnerwetter und Streit geben. Manche sind eben keine Teamplayer.

Alles in allem eine nette Sitzung, die etwas Licht ins Dunkel gebracht hat. Scheint beinahe so, als ob es eine der Ziele wäre, dass gerade neu auferstandene Crimson Dawn ein weiteres mal ins Dunkel der Geschichte zu schicken. Mal sehen, was sich daraus entwickelt.

Lyras Entwicklung: Habe noch mal das Gespräch in Bezug auf Pilot oder nicht Pilot gesucht. Der Spieler von Lyn weiß selbst nicht, ob es wirklich eine gute Idee ist, mit einem Einmannjäger herum zu fliegen. Auf alle Fälle wäre ein zweiter Pilot nicht verkehrt, war der allgemeine Konsens am Tisch. Schließlich ist einer der Unterführer von Crimson Dawn ein Pirat mit Flotte und eine Raumschlacht wird sich nicht vermeiden lassen. Auch herrscht eine wohlwollende Meinung gegenüber die Anschaffung eines Gozanti Kreuzers. Preis Leistung ist halt verdammt gut. Dazu noch Turbolasergeschütze, eventuell noch einen richtigen Jägerhangar, das hebt die Laune aller am Tisch, bis auf den SL eventuell.

Der Piratenjäger 4R3 ist noch umstritten. Ich für meinen Teil hätte ein gute Wachschiff für die Station, welche vielfältige Aufgaben übernehmen kann. Die 4R3 ist für ein Rumpf vier Schiff sehr stark mit fünf Waffensystemen bewaffnet, muss aber eben noch weiter gepanzert werden. Hat aber den Vorteil, wir können das komplett selbst bedienen. Dazu kann man noch eine Entercrew mit 16 Personen befördern. Oder eben 16 Passagiere. Wobei durch die beiden Shuttles Passagierbeförderung kein Problem darstellt. Soll ja auch primär als Wachschiff fungieren, ist aber noch in der Schwebe.

Ich habe jetzt sechzig Punkte zusammen und könnte mir eigentlich den Fahrer kaufen. Warte aber immer noch ab, ob sich noch was ändert. Powertech ist halt noch nicht vollendet und einige coole Talente vakant. Und die EPs kommen halt nicht mehr so reichlich.

Dafür habe ich wieder 25 Seiten fertig geschrieben und kann damit ein weiteres 25 Punkte Talent vom Rigger nehmen. Und zwar die zweite Stufe von "Verbesserte Manöverdüsen". Damit hat die "Vanguard" nun einen Wert von +1 im Handling, sprich, damit wird auf Pilotenproben nun ein blauer Verstärkungswürfel zusätzlich gewürfelt. Jetzt fehlen für alle Talente nur noch 110 Seiten. Durchaus möglich, dass ich diese Spezialisierung noch komplett durchbekomme. Eine weitere Spezialisierung würde dann schlappe weitere 70 Seiten kosten.

Macht und Schicksal - Keeping the Peace

Keeping the Peace ist ein Berufshandbuch für Wächter. Wie üblich knapp 100 Seiten für 29.95 Liste. Da das Buch ziemlich begehrt ist, kann es durchaus sein, dass der geneigte Käufer etwas mehr in die Tasche greifen muss.

Drei Rassen werden vorgestellt, wovon zwei immerhin bekannt sein dürften. In manchen Büchern gibt es ja nur Exoten, von denen selbst manch Fanboy vorher noch nie etwas gehört hat. Hier ist das zum Glück nicht der Fall.

Der Iktotchi kennt man, weil das Ratsmiglied Szass Tam dieser Rasse angehört hat. Wie meistens ist auch hier die Quersumme der Attribute zwölf. Willensstark, aber dafür wenig Charismatisch. Ein um zwei Punkte erhöhtes Stresslevel und normale Lebenspunkte. 90 EP stehen zur Verteilung. Die Rasse hat die Fähigkeit in die Zukunft zu schauen und bekommt deswegen ein freies Manöver am Anfang der ersten Runde, was ziemlich praktisch sein kann. Alle stehen im freien, nur einer nicht, der ist in voller Deckung. :D

Die Rasse der Lannik kennt man ebenfalls, weil Meister Even Piell einer war. Das war der Jedi, der in der Klon Wars Arc "Die Zitadelle" zuerst befreit wurde und dann doch starb. Sein Platz im Rat hat dann später Anakin Skywalker eingenommen. Obwohl sie recht kleinwüchsig sind, bekommen sie keine Regeltechnsichen Vorteile davon. Sie sind klug, dafür aber wenig geschickt. Dazu haben sie noch unterdurchschnittliche Lebenspunkte. In dem Buch "Lead by Exempel" sind die Lannik ebenfalls drin.

Der Whiphid dagegen ist ziemlich groß. Sie sind Zäh, haben zwei Punkte mehr Lebenspunkte und sind dafür etwas weniger clever. Ein Jüngling in Episode II war wohl ein Whiphid, ist mir persönlich aber nicht in Erinnerung geblieben.

Ein neue Jedikraft wird vorgestellt mit dem Namen "Unterdrücken". Sie funktioniert ähnlich wie die Fähigkeit des Abschirmens in Shadowrun. Der Jedi kann sich und seine Kameraden aktiv vor gegnerischen Machtkräften schützen. Also eine recht praktische Kraft wenn man auf gegnerische Machtanwender trifft, was primär in Macht und Schicksal nicht so selten sein soll. Selbst wir in "Am Rande des Imperiums" stolpern inzwischen immer wieder über Machtanwender.

Drei neue Spezialisierungen gibt es hier zu entdecken. Einmal den Armorer, dann den Warden und den Warleader. Der Untertitel des Rüstmeisters ist Schmied, was seine Talente recht gut beschreibt. Diese Spezialisierung hat einen sehr guten Baum. Gleich zwei mal je Abgehärtet und Starrsinn, dass ist nie verkehrt. Dazu einmal Tüftler, also eine Hardpoint mehr, dann das obligatorische Bastler und zusätzlich noch ein Talent mit dem Namen: Inventor. Das hat mal den nützlichen Faktor, dass man entweder schwarze Komplikationswürfel entfernen oder einen blauen Verstärkungswürfel dazu bekommt. Das Talent kommt beim Konstruieren und Verbessern von Gegenständen zum tragen. Also sehr praktisch und so einen Mechanismus hätte ich mir gern schon früher bei vielen anderen Talenten gewünscht. Zusätzlich hat der Rüstmeister alle drei Stufen des Rüstungsspezialisten. Dazu noch weitere sehr nützliche Talente. Kurzum, eine Spezialisierung, die mal was kann. Ist ja nicht immer so.

Der Warden geht in Richtung Nahkampf und hat teilweise die gleichen Talente wie der Kopfgeldjäger/Material Artist. Lustigerweise gehört im Gegensatz zum Amorer nicht Lichtschwert zu den Spezialisierungsfertigkeiten. Dazu hat er noch Talente wie der Kopfgeldjäger/Tatortermittler. Dieser Baum hat keine einzige Sackgasse, was sehr selten ist. Wirklich anfreunden kann ich mit der Spezialisierung nicht. Kann nichts wirklich gut und ist etwas zersplittert.

Als letztes haben wir noch den Warleader. Er hat eine nette Packung an unterstützenden Fertigkeiten, sprich er kann seinen Leuten durch verschiedene Talente Boni geben, die recht praktisch sind. Diese Spezialisierung unterstützt primär und das kann sie gut. Die ist nach meiner Meinung deutlich besser designt als der Warden.

Das Kapitel Swords of Justice behandelt die Ausrüstung. Es gibt vier verschiedene Blaster. Eines ist ein schweres Blastergewehr, welches sehr kompakt ist. Das DSL-12 hat zwar nur Reichweite Medium, dafür aber den normalen Schaden von 10. Ziemlich gut also, fast schon zu gut. Bei der KO-2 ist der Name Programm, eine Blasterpistole, die nur Betäubungsschaden macht, dafür aber davon reichlich. Die S-5 ist eine schwere Blasterpistole, die unter dem Lauf einen Seilzugwerfer hat. Damit kann man Deckung wegziehen, Akquisen pinnen und sich selbst an die Decke ziehen. Praktisches Teil also.

Danach kommt ein Sack voll Nahkampfwaffen. Angefangen von einem Miniatur Energieschild, was als Lichtschwert in Bezug auf Parierentalente gilt. Vom Preis Leistungsverhältnis etwas zu gut. Es gibt dann noch zwei weitere Schilde, eines ist ein weiteres abgespecktes Energieschild, dass andere ein Schild aus Cortosis. Beim letzteren ist wenigstens das Preis Leistungsverhältnis halbwegs in Ordnung. Dann gibt es zwei Parierwaffen, die jeweils Verteidigung eins geben. Dann gibt es noch ein elektrisch geladenes Netz mit einem feststehenden Betäubungsschaden, kann man sich wohl so wie in Thor Ragnarök vorstellten. Oder die Dinger, mit denen unser SL uns schon mit diesen Virax Klonen beschossen hat. Die Dinger können einen so richtig den Tag versauen. Eine weitere Waffe ist eine Rodianische Peitsche, die auch als "Fernkampfwaffe" im Nahbereich eingesetzt werden kann. Die letzte Waffe ist ein generischer ausziehbarer Schlagstock.

Anschließend gibt es noch das Shoto, was zum Beispiel als Zweitschwert von Ahsoka Tano geführt wurde und die Pike der Tempelgarde. Es folgen acht Rüstungen, drei davon von den Jedi. Zwei weitere Rüstungen sind die von Ordnungskräften, eine ist speziell für Aufstandsbekämpfungseinheiten und die andere verfügt über ein eingebautes Scannersystem. Das Highlight dürfte die Kav-Dann Power Armor sein. Sie ist eine der wenigen Rüstungen, die von Grund auf Vakuum tauglich ist. Dazu gibt sie noch Boni auf Stärke und hat noch ein paar andere eingebaute Goodies. Bei uns inzwischen die Rüstung für die Situationen, wenn wirklich harte Kämpfe anstehen.

Drei Droiden werden danach vorgestellt, ein Kampf-, ein Aufklärer und Überwachungsdroide. Es folgt eine Reihe meist durchaus praktischer Ausrüstungsgegenstände. Dann kommen noch ein paar Jeditypische Kristalle und Zubehör für Lichtschwerter. Am Schluss gibt es gleich neun Optionen für Rüstungen. Essentiell wichtig für Powerarmors ist die Immunisierung gegen Ionenwaffen. Man steht sonst buchstäblich dämlich da und kann sich kaum noch rühren.

Danach folgt die Fahrzeugsektion. Angefangen von zwei schweren Kampfgleitern, die je eine zehn Mann starke Einheit ins Gefecht tragen können. Praktisch leichte Schützenpanzer. Hier gibt sogar mal ein Radfahrzeug, nämlich das Einrad, welches General Grievous in Rache der Sith benutzt hat. Ein Frachtgeher ist auch zu finden. Drei Sternenjäger werden vorgestellt. Zwei schwere und ein ganz leichter. Letzterer hat nur Rumpf zwei, kleiner geht’s nicht mehr und ist aus dem Hapes Konsortium. Damit das erste Fahrzeug das meines Wissens überhaupt in dem System aus diesem Bereich vorgestellt wird. Kostet aber wirklich verdammt viel. Fünf Frachter bilden den Abschluss, einer mit Rumpf vier, vier mit Rumpf fünf. Darunter findet sich dann auch die VCX-100, sprich die "Ghost".

Das dritte Kapitel wendet sich dann wieder eher an den Spielleiter. Vorschläge, wie man Guardians in die Kampagne einbinden kann und solche Sachen. Es gibt auch eine Doppelseite über das Herstellen von Rüstungen. Es handelt sich um die gleichen Regeln, wie sie auch im Special Modifikation drin standen.

Fazit: Wie üblich ist auch hier das Artwork wieder hervorragend. Die Ausrüstung gehört teilweise zu dem Besten, was das System zu bieten hat. Teilweise ist das Preis/Leistungsverhältnis jenseits von gut und böse. Bei manchen Sachen hätte ich als SL so meine Probleme die so ohne Nachbesserung zuzulassen.
 

Nakago

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Kapitel XXX
Urnengang
Aurek​

Ich atme auf, als wir mit einem geliehenen Gleiter "Wattoos Palast" verlassen. Es handelt sich um einen luxuriösen offenen Gleiter. Vorne ist Platz für den Piloten, dahinter ein großer offener Bereich mit Nerfleder bezogenen Sitzen. Wahrscheinlich war der mal schwarz mit Zierstreifen aus Bronzium lackiert. Aber davon kann man kaum noch etwas erahnen. Wie alles aus Wattoos Besitz macht einen herunter gekommenen Eindruck, auch wenn der mal ein äußerst hochwertiges Modell gewesen ist. Wenigstens sind die Sitze neu bezogen und sind bequem.

"Tentakelchen" darf mitkommen und hat sein eigenes Aquarium, dass halb mit Wasser gefüllt ist. Unser Ziel ist ein Raumschiffhändler mit dem Namen Reelu Baruk. Angeblich kriegt man bei ihm alles, was das Herz begehrt, wenn man Schiffe haben möchte, die etwas mehr können sollen, als von Aurek nach Besh zu fliegen. Den Rodianer finden wir angeblich in einer Cantina mit dem Namen "Rimmers Rest". Mit der Höchstgeschwindigkeit dieses Vehikels, dass immerhin knapp 250 Stundenkilometer schafft, flitze ich zwischen den Sternenkratzers hindurch. Das macht durchaus Spaß. Jedenfalls mir und darauf kommt es schließlich ja auch nur an. Schließlich lande ich nach knapp einer Flugstunde unseren Gleiter auf einem Parkplatz. Hier befindet sich ein Straßenmarkt, wo wir gleich noch etwas shoppen gehen. Ich erwerbe zwei Repartursets, einmal für Nahkampfwaffen und einmal für Blaster. Damit gehen die Wartungsarbeiten gleich viel einfacher von der Hand. Auch kaufe ich zum nun dritten mal einen ausbalancierten Handgriff für meinen "Scharfrichter". Möge die Macht mit Scav sein, wenn er die Modifikation anbringen wird. Zweimal ist er schon gescheitert, dass volle Potential dieses Bauteils zu entfesseln. Ein viertes Mal sollte es nicht geben!

Die Cantina Rimmers Rest ist ziemlich geräumig und mit über hundert Gästen gefüllt. Klatooinianer, Weequay, Rodianer, Vodraner und Nikto aller Farben sind deutlich in der Mehrheit, Menschen sind kaum welche zu sehen. Nur an einem Tisch haben sich ein paar gerüstete Mandolorianer versammelt. An einer Wand ist ein großer Bildschirm, an dessen Touchscreen offene Aufträge und Kopfgelder präsentiert werden. Allen Gästen ist gemein, dass sie bewaffnet sind. Wir fallen hier gar nicht auf, sondern sind eher noch unter bewaffnet. Eine Treppe führt nach oben zu einem Casinobereich. Auf der linken Seite zieht sich eine lange Theke entlang, an der gleich mehrere Barkeeper arbeiten.

"Ein Wookiee-Wango und ich würde gerne mit Herrn Baruk sprechen", meine ich zu einem der Barkeeper und gebe ihm ein großzügiges Trinkgeld.

"Siehst du den Vodraner da hinten? Das ist Mattoo, der vertritt Herrn Baruk hier in Handelsfragen", meint der Barkeeper, ein vernarbter grauer Nikto. Ich sehe in die Richtung und kann einen Vodraner an dem gewiesenen Tisch ausmachen.

"Danke, Kumpel", meine ich und begebe mich zu dem Tisch. Wie alle Vodraner hat Mattoo komplett blaue Augen, braune lederartige Haut, kleine Hörnchen im Gesicht und ist etwa so groß wie Edna. Während die anderen sich hinter mich aufbauen, führe ich das Gespräch.

"Mit wem habe ich das Vergnügen?", fragt er uns, da unser Ruf uns wohl noch nicht bis hierher vorausgeeilt ist.

"Ich bin Lyra und gehöre zur Crew der Vanguard", stelle ich mich vor, nachdem ich platz genommen habe.

"Vanguard? Ihr arbeitet für Wattoo?", hakt er noch und beweist, dass er den Namen unseres E-9 schon mal gehört hat.

"In der Tat! Was wisst ihr über Wattoo?", frage ich einfach mal frech nach, da sich der Mann hier offensichtlich gut auskennt. Wirklich viel weiß ich nicht über ihn. Zwar habe ich mich in seinem Palast durchaus etwas umgehört, aber dort hat sicher keiner offen ausgesprochen, was er wirklich über diesen Hutten denkt.

Mattoo hält nicht viel von dem Hutten. Wattoo ist alt und viele halten es für einen großen Fehler, dass er sich aus dem prestigeträchtigen Kessel zurück gezogen hat, um alles auf eine äußerst fragwürdige Minenexpedition zu setzen. Man sagt, dass Wattoo bald das typische Alter eines Hutten erreicht hat, wo es ans sterben geht. Seine drei Kinder sind noch relativ jung und wahrscheinlich hat Wattoo sich allein aufgrund dieser Tatsache auf diese Minenoperation eingelassen. Er will kurz vor seinem natürlichen Lebensende noch viele Credits machen, um damit seinen Kinder den Start in ein eigenständiges Leben erleichtern. Falls das mit der Minenexpedition klappen sollte, wäre alles gut, falls nicht, ist Wattoo und seine Brut weg vom Fenster. Also Topp oder Flop, ein anderes Resultat wird es nicht geben. Kein Wunder also, dass Wattoo alle Register zieht, diesen Unsinn zu einem Erfolg umzumünzen.

Nach wir vor halte ich rein gar nichts von diesem Unternehmen und verdamme Kapitän Zarosch immer noch dafür, dass Daraka und er sich beim ersten Problem gleich an Wattoo gewandt haben. Und ich verfluche mich dafür, dass ich diesen beiden nicht den Blödsinn mit diesem Krustenknacker ausgeredet habe, als sie mir auf der "Vantika" davon erzählt haben. Das wäre der Moment gewesen, dem ganzen einen Riegel vorzuschieben. Aber ich denke, ich hätte sie schon mit "Scharfrichter" bearbeiten müssen, um sie davon abzuhalten. Aber auch das wäre vielleicht im Nachhinein die bessere Wahl gewesen. Bekanntlich ist man hinter her immer schlauer. Damals ging ich davon aus, dieser Blödsinn löst sich in Luft auf, spätestens, wenn sie den Krustenknacker nicht zum laufen bekommen. Hab mich geirrt.

"Interessant! Wir brauchen einen Gozanti Kreuzer mit Hangar, in Türmen gelagerten leichten Zwillingsturbolasergeschützen mit einem primären Feuerbereich nach vorne und Hangar für je einen Jäger." Er hat sieben Gozanti Kreuzer im Angebot. Leider sind die alle in einem sehr erbärmlichen Zustand. Sprich, wir erwerben ein halbes Wrack und bezahlen die hier dafür, dass sie daraus ein praktikables Schiff bauen. Die meisten Schiffe scheinen Prisen zu sein, sprich von Piraten aufgebrachte Schiffe mit deutlichen Kampfspuren. Oder Schiffe, die einsam im All getrieben sind. Entweder von ihrer Besatzung verlassen oder mit den Überresten der Besatzung an Bord. Es gibt viele Geschichten von havarierten Schiffen und dem Zusammenbruch der Zivilisation, wenn jedem klar wird, dass es keine Rettung geben wird, bevor die Vorräte aufgebraucht sind. Viele Slasherdramen im HoloNet handeln genau von diesen Situationen. Mit Grauen denke ich an unseren ersten Flug mit der "Vanguard", wo wir uns mit Minisprüngen auf Nilvax Station zubewegt haben und unsere mageren Vorräte dank unseres überstürzten Startes wegen den Gamorranern recht schnell zur neige gingen.

Wir werden uns Handelseinig und dürfen nun quasi den Neupreis für ein gebrauchtes Schiff bezahlen. Jeder Versuch zu verhandeln scheitert, da wir hier nicht Rabatt würdig sind. Nun gut, um den Deal fest zu machen, dürfen wir sogar beim Chef persönlich bezahlen. Reelu Baruk residiert in einer Müllaufbereitungsanlage ein paar Kilometer von hier entfernt. Da wir das Geld nicht da haben, müssen wir zuerst zur "Vanguard" zurück. Auf dem Weg zum Ausgang stellt sich ein selbst für seine Rasse wuchtiger Klatooinianer Edna in den Weg.

"He du, was bist du für ein Weichei! Lässt Frauen für dich sprechen!", mit diesen Worten schubst er Edna, der vorne gelaufen ist, zurück in unseren Pulk. Die Stimmung in der Cantina ändert sich schlagartig. Zwei weitere Klatooinianer gesellen sich zum ersten in einer Formation, die einen Angriff von drei Seiten ermöglicht. Schätze mal, dass sind drei Schläger und wollen Krawall machen.

"Ich bin Hapaner, da wo ich herkomme, haben Frauen nun mal das sagen", meint Edna freundlich, sich vom gebaren des Machos nicht aus der Ruhe bringend lassen.

"Ah, ein Schönling! Was machst du faules Nuna denn den ganzen Tag? Auf der faulen Haut liegen?"

"Erfasst! Ich bin Offizier der Könglichen Leibwache und habe den lieben langen Tag rein gar nicht zu tun! Angenehm wenig Arbeit für viele Credits. Toll, nicht?", meint der Hapaner weiterhin ruhig bleibend.

"Das Gespräch beginnt mich zu langweilen!", meint er Klatooinianer nun, da er wohl einsieht, dass nichts in der Galaxis Edna provozieren kann, den ersten Schlag zu landen. Aber wer eine Cantinaschlägerei vom Zaun brechen will, muss nicht darauf warten, dass der andere zuerst zuschlägt. Das kann man selbst auch gut erledigen und schon saust eine große Faust auf den armen Edna zu.

Nakagos wirre Gedanken

Eine zünftige Cantinaschlägerei war schon lange wieder überfällig.
 

Nakago

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Besh​

Während Shaka versucht uns anzufeuern, wende ich mich dem mittig stehenden Klatooinianer zu. Mit einem sehr hohen Drehkick treffe ich ihn am Kopf, schleudere ihn mehrere Meter durch Luft, wo er krachend auf einem Tisch landet. Der Tisch kracht unter der plötzlichen Belastung zusammen und ein großes Glas mit einem Bolbifruchtshake entleert seinen Inhalt über sein Gesicht. Das Getränk ist Hochalkoholisch und klebrig süß. Das brennt sicherlich äußerst unangenehm in den Augen, hält aber meinen Kontrahenten aber leider nicht wirklich auf. Mein triumphierendes Grinsen wird mir aus dem Gesicht gewischt, als der Kerl wie auf einer Mine liegend aufspringt und mich angreift. Im letzten Moment ducke ich mich unter seinen kraftvollen Schwinger hindurch, weiche zur Seite aus und nutze seine eigene Bewegung um ihn dieses mal mit einem Banthatritt in die andere Richtung zu schleudern. Mit voller Wucht kracht er gegen eine der tragenden Säulen und von der Decke löst sich eine Wolke von Dreck. Währenddessen rutscht mein Gegner mit einer großen Beule zu Boden, wo regungslos liegen bleibt. Das nennt man wohl einen klassischen Knock out.

Derweil wurde Edna zuerst gepackt und dann mit dem Gesicht voran äußerst unsanft in den Boden gerammt. Das hat bestimmt weh getan. Skav fliegt derweil durch den halben Raum, weil sein Kontrahent einen Cyberarm hat, in der eine Repulsorfaust eingebaut hat, was seine Schlagkraft ungemein erhöht. Lyn hat sich auf einen Hocker an der Theke gesetzt und nimmt Wetten auf den Kampfausgang an. Das nenne ich Geschäftstüchtig. Ich bin nicht sauer, dass die orangene Twi´lek, da sie in einer solchen Situation vollkommen deplatziert ist. Schließlich weiß ich ja, dass sie nicht besonders robust ist. Skav rappelt sich derweil wieder auf und eilt den in Bedrängnis geratenen Edna zu Hilfe. Da bleibt mir nichts anderes übrig, als mich um den Klatooinianer mit dem Cyberarm zu kümmern. Der hat derweil ärger mit einem Weequay angefangen, der es nicht toll findet, dass der Klatooinianer seinen Drink verschüttet hat, weil dieser den Droiden auf seinen Tisch geworfen hat. Ich nutze die Ablenkung und springe auf die Schultern von dem riesigen Alien. Mit dem Ellenbogen versuche ich seinen Kopf zu treffen. Was mir auch gelingt, aber nicht das gewünschte Resultat hat.

In der Nächsten Sekunde packt er mich und wirft mich quer durch den Raum. Ja, fliegen ist schön! Der Aufprall dagegen überhaupt nicht. Das tut verdammt weh, als ich gegen die Wand klatsche und dann zu Boden krache. Au! Das tut gleich doppelt weh! Derweil kämpft Scav den Gegner von Edna nieder und dieser wirft einen massiv wirkenden Krug an den Kopf des Klatooinianer, der sich wieder dem Weequay zuwendet. Es wäre klug, in dieser Situation einfach liegen zu bleiben. Aber klug war ich noch nie!

Also quäle ich mich mit zusammen gebissenen Zähnen zurück auf die Beine, nehme Anlauf und führe einen hohen Sprungkick auf den letzten stehenden Klatooinianer aus. Ich treffe ihn hart am Kopf, aber der steckt das ungerührt weg. Scav versucht mir zu helfen, scheitert aber. Edna denkt sich, die Größe macht es und wirft einen Stuhl auf unseren letzten Gegner, was den nicht wirklich tangiert.

"Es ist unsportlich, eine Repulsorfaust in einem Faustkampf einzusetzen. Mach sie aus!" Mit der Macht in der Stimme bewegt Lyn tatsächlich den Schläger mit dem Cyberarm dazu, die Waffe zu deaktivieren. Natürlich könnten wir auch Waffen benutzen, aber dies ist eine Cantinaschlägerei, kein Schlachtfeld und ich will es mit dem Einsatz von "Scharfrichter" diese Schlägerei nicht eskalieren lassen.

Aber Scav haut nun den Klatooinianer endgültig um und wir haben einen guten Eindruck gemacht. Die Klatooinianer machen das wohl mit jedem Neuankömmling und damit haben wir unsere Feuertaufe bestanden. Ich habe einiges abbekommen und meine Rippen schmerzen wie die Hölle. Das fühlt sich nicht gut an. Wir bekommen eine Runde Wookiee-Wango spendiert und alle sind guter Laune. Nun gut, die Klatooinianer eher weniger, als sie sich geschlagen vom Ort ihrer Niederlage schleppen. Trotz allem war das ein großer Spaß gewesen.

Weniger Spaßig ist, dass es Scav dann im Gleiter nicht gelingt, meine Wunden wirklich gut zu behandeln. Auch Edna sieht danach nicht wirklich besser aus. Hoffentlich schneit uns heute nicht noch mehr unerwarteter Ärger ins Haus. Wir fliegen nun zur "Vanguard". Der Flug mit dem flotten Gleiter zwischen den Sternenkratzern mit Höchstgeschwindigkeit mach mir großen Spaß. Aber leider wohl auch nur mir.

Die Vanguard steht noch da, wo wir sie geparkt haben. Wir lassen den Gleiter da an in einer Parkbucht stehen und aktivieren den Peilsender, so das einer von Wattoos Gefolgsleuten den alten Luxusgleiter abholen kann. Nicht das wir die alte Schrottkiste noch mit Neupreis in Rechnung gestellt bekommen. Was auch so durchaus passieren kann. Einem Hutten traue ich inzwischen so ziemlich alles zu.

Im Frachtraum finden sich schon einige Kisten, darunter die Rüstungen und weitere Oktopoden, was unserem Tentakelchen den notwendigen Intelligenzschub gibt, mit uns nun zu kommunizieren. Ich gebe ihm seine Datapads und er kommuniziert nun mit Textnachrichten mit uns. Er dankt für seine Rettung aus Wattoos Turm und bietet uns 6000 Credits an, wenn wir ihn zum Planeten Indellian schaffen. Allerdings hat er die Credits noch nicht und würde gerne für uns arbeiten. Hört sich nicht schlecht an.

Was aber Schlecht ist, Indellian ist momentan nicht erreichbar, weil ein Imperialer Gouverneur im Anoat Sektor eine Blockade errichtet hat. Zwar liegt Indellian im Javin Sektor, nicht zu verwechseln mit der Welt Yavin, die zig tausend Lichtjahre davon entfernt liegt, aber die zwei einzig bekannten Routen sind wegen der Blockade gesperrt. Momentan ist da nichts zu machen. Trotzdem darf Tentakelchen erst einmal auf der "Vanguard" bleiben.

Außerdem wurden noch zwei weitere Kisten geliefert, auf denen eindeutige Warnsymbole angebracht sind.

"Wem gehört das denn?", frage ich in die Runde.

"Das müsste mein Baradium sein", meint Shaka fröhlich. Für einen Moment wird es ganz Still im Schiff, dann fängt jeder an wild zu sprechen. Baradium ist der wohl gefährlichste, wenn sicherlich auch der effektivste Sprengstoff der Galaxis. Thermaldetonatoren haben eine Ladung Baradium und wenn man Pech hat, explodieren sie einem in der Hand. Das ist also nicht gerade die Art Ladung, die man gerne an Bord eines Schiffes hat.

Nachdem sich der erste Sturm erst einmal gelegt hat, überlegen wir, was mit dem Zeug anzufangen ist. Wie üblich zeigt Shaka, wie wenig sie von Teamwork hält. Anstatt mit uns zu reden, stellt sie uns vor vollendete Tatsachen. Rückgaberecht gibt es auf Nar Shaddaa nicht. Auch können wir die Kisten hier nicht einfach zurücklassen. Die Menge reicht aus, um unser Schiff zu zerstören, falls was passieren sollte. Und mit Baradium kann einiges passieren. Es ist zwar in hochwertigen Sicherheitsbehältern verpackt, die es vor Strahlung, Spannung, Erschütterung und Hitze schützen. Aber ein Restrisiko besteht immer. Skav prüft, ob wir es vielleicht außerhalb der Hülle im angedockten Manteljäger unterbringen sollen. Aber die Panzerung des Jägers ist dünner und wird leichter durchschlagen. Auch können wir Lyn nicht zumuten, in einem Raumkampf den Manteljäger zu bemannen, wenn der voller Kisten mit Baradium ist. Letztendlich beschließen wir es, das Zeug in den geschlossenen kleinen Lagerraum zu lagern, wo wir schon die Aquarien mit den Oktopoden und Tentakelchen geschafft haben. Der ist natürlich auch nicht erfreut, aber wir machen ihm klar, dass es egal ist, wo wir den Sprengstoff lagern. Wenn es explodiert, werden wir alle an Bord sterben.

Jetzt kommen wir zu erfreulichen Aktivitäten, nämlich dem anprobieren der Rüstung. Sie passt wie für mich gemacht, was ja kein Wunder ist, da sie für mich angepasst wurde. Es ist, als würde man in ihr schweben. Ich bin restlos begeistert. Dank der Servomotoren merkt man gar nicht so richtig, wie schwer und massiv diese Rüstung eigentlich ist. In der Galaxis gibt es nur wenig mehr, was einen besseren Schutz bietet und dazu noch im Vakuum getragen werden kann. Da können wir nun in Zukunft vielleicht sogar gegnerische Schiffe entern.

Nakagos wirre Gedanken

Die Cantinaschlägerei war lustig, hat Spaß gemacht. Und ich finde es ja Toll, wenn Mitspieler einfach so ihr Ding durchziehen, egal was der Rest der Gruppe davon halten mag. :(
 

Nakago

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Cresh

Der Flug mit der "Vanguard" zu der Fabrik verläuft ohne Schwierigkeiten. Wir landen auf einer der Landeplattformen des Areals, dass sich auf der Spitze eines Sternenkratzers befindet. Hier wir Müll getrennt. Was nicht verwertbar ist, wird mit einem umgepolten Traktorstrahler in den freien Raum geschossen, nachdem es zu einer Kugel gepresst wurde. Mit etwas Glück, landet das Zeug dann in der Sonne. Aber viele dieser Bälle schwirren im System herum, verglühen in der Atmosphäre von Nal Hutta oder werden von Deflektorschilden zerstört.

Wir betreten über eine Sicherheitsabsperrung das Gelände. Viele Arbeiter jeglicher Rassen wuseln herum und gehen geflissentlich ihrer Arbeit nach. Ich bin aber nicht sicher, ob es sich dabei nicht um Sklaven handelt. Jedenfalls sind hier viele Bewaffnete vor Ort. Den Rodianer Reelu Baruk finden wir in der Nähe einer der Vorrichtungen zum pressen von nicht mehr verwertbaren Müll. Ich habe noch nie einen so fetten Rodianer gesehen. Seine Kleidung ist vom feinsten, nur seine klobigen Sicherheitsschuhe passen nicht zum Gesamtbild. Alle in seiner Umgebung tragen solche Schuhe.

Nachdem wir die Rechnung für den Gozanti Kreuzer bezahlt haben, reden wir über die 4R3. Das ist schon ein recht spezielles Schiff und so was bekommen nur Premiumkunden. Um Premiumkunde werden zu können, müssen wir schon etwas mehr tun, als schnöde Kredits rüber wachsen zu lassen. Offensichtlich ist nicht alles so einfach käuflich, man braucht auch einen gewissen Ruf oder gewisse Extras. Der fette Rodianer ist erstaunlich gut informiert, was wir in den letzten Monaten alles so getrieben haben. Das Gespräch geht schnell in eine Richtung, die mir ganz und gar nicht behagt.

Und zwar geht es um die letzten Ereignisse im Hapes-Konsortium und explizit um die Mynaros Station. Reelu weiß um die Nanoviren und das diese aus dem Sperrgebiet stammen. Offensichtlich hat er einige gestohlene Geheimdienstbereicht des RSB gekauft, die sich ausführlich damit beschäftigen. Und wir sind unter anderem als Quelle angegeben. Stimmt ja auch, wir haben viele Informationen weiter gegeben. In meiner grenzenlosen Naivität habe ich angenommen, die würden etwas besser auf diese wichtigen Informationen acht geben und sie sich nicht einfach stehlen lassen. Das schwächt unsere Position beträchtlich, da wir nun nicht mehr behaupten können, wir wüssten davon nicht wirklich etwas.

"Diese Informationen sollten etwas mehr wert sein, als nur eine 4R3 zum vollen Preis zu bekommen", beginne ich zu schachern, um etwas Zeit zu gewinnen, um verschiedene taktische Möglichkeiten zu durchdenken. Leider wird just in dem Moment die Schwerkraft umgedreht und wir werden von einem Traktorstrahler in etwas zwanzig Meter Höhe aufgefangen. Offensichtlich sind wir gerade in eine unangenehme Falle getappt. Ich bin nicht sicher, ob mein Jetpack ausreicht, da wieder raus zu kommen. Eine sehr unbefriedigende Situation und eine äußerst schwache Verhandlungsposition.

"Ich will den genauen Standort von der Nanovirenfabrik wissen!", verlangt Baruk mit Nachdruck in der Stimme.

"Der Laderaum der "Vanguard" ist voll von Baradium und ich brauche nur auf diesen Knopf zu drücken, um hier alles in die Luft zu jagen", blufft Shaka in dem sie einen ganz normalen Stift mit Mine zeigt. Das wäre ein guter Bluff, wenn wir dabei nicht auch selbst sterben würden. Trotzdem fällt Reelu diese Detailschwäche nicht so sehr auf, vielleicht hält er uns einfach auch nur für durchgeknallt genug, das Shaka wirklich alles in die Luft jagt. Zum ersten mal kommt uns der Vorfall auf Quaria zugute, wo die blaue Twi´lek wie eine Irre mit einer Handgranate um sich geworfen hat. Offensichtlich kennt der Rodianer den Vorfall vom Hörensagen und weiß, wie verrückt Shaka Blen ist. Vorsichtig werden wir zu Boden gelassen und verhandeln nun wieder auf Augenhöhe. Am liebsten würde ich über dieses heikle Thema nichts verlauten lassen. So wie es aussieht, hat Reelu wohl nur Fragmente unserer weiter gegebenen Informationen. Wir haben damals die Fabrik auf Varia erwähnt. Möglicherweise waren die Daten verschlüsselt und er konnte bis jetzt nur einige Bruchstücke lesen. Ich weiß aus Erfahrung, dass Entschlüsselungen manchmal nur Fragmente liefern, bis die kompletten Daten irgendwann extrahiert werden können. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis er eh erfährt, wo sich die Fabrik befindet. Schlicht eben aus dem Grund, weil wir diese Informationen schon weiter gegeben haben.

Nach etwas hin und her verraten wir den Standort auf Varia. Wir sind sogar so Nett, vor dem Ionenschild zu warnen. Und wir schildern die Gefahren, welche in der Tempelstadt lauern. Blutrünstige Eingeborene, Drachen und heulende Hunde. Nicht das es heißt, wir hätten ihn nicht gewarnt. Wer immer da nachsehen soll, wird es dort schwer haben. Damals haben wir die Expedition nur ganz knapp überlebt. Wieder wird mir klar, dass dieses Problem sofort hätte angegangen werden müssen. Ich hätte damals, als alle sich um ihre private Interessen gekümmert haben, auf ein letztes gemeinsames Kommandounternehmen bestehen müssen. Aber realistisch betrachtet, wären wir wohl damals gescheitert, da ich immer noch keinen funktionierenden Plan habe.

Wenigstens bekommen wir die 4R3 mit einem Preisnachlass zugesichert, der sich aus den gewonnenen Informationen von Varia verrechnet werden wird.

"Das ist jetzt nicht so Toll gelaufen", meine ich zu den anderen. "Irgendwann müssen wir etwas gegen diesen verdammten Kristall und die Nanovirenfabriken unternehmen!"

Daraufhin entbrennt eine Diskussion, über das wie. Und das ist der Knackpunkt. Noch haben wir keine Möglichkeit, da lebend wieder raus zu kommen. Das rein kommen in die Pyramide auf Xios war nie das Problem, wir haben eine geheime offene Route zu dieser Welt, entsprechende Ausrüstung in die Pyramide unentdeckt rein zu kommen, aber sobald Lyn den Kristall kontrolliert, wird es haarig werden. Ab diesem Zeitpunkt endet jedes realistische Szenario mit unserem Tod, mal früher, mal später, aber letztendlich immer mit unserer Auslöschung. Fierfek!

Nachdem wir die leider fruchtlose Diskussion ergebnislos abbrechen, ist die Frage, wohin nun? Eigentlich wäre Phemis das nächste logische Ziel, aber Shaka hat noch ihre Good Will Tour, um die gefallenen Rebellen ihr letztes Geleit zu geben. Das kommt nun zur totalen Unzeit. Zwei Tage zurück in die Sperrzone, dann nach Calfa, die Urnen in Empfang nehmen und dann die nächsten fünf Tage durch die halbe Galaxis touren, um Urnen zu übergeben. Ich verstehe, dass den Toten eine letzte Ehre gewährt werden muss, aber momentan haben wir dafür eigentlich keine Zeit. Wir haben zwar ein schnelles Raumschiff, aber wenn wir nicht bald die Codes für den Krustenknacker rüber wachsen lassen, könnte das äußerst unangenehme Nebenwirkungen auf unsere Gesundheit haben. Vernünftig wäre es, dass einfach sein zu lassen und sich auf das wesentliche zu konzentrieren. Aber Vernunft war bekanntlich noch nie meine Stärke.

"Nun gut, dann zurück zur Nilvax Station!" Zum einen verkaufen wir noch unsere Waren und nehmen neue Fracht an Bord. Schließlich brauchen wir neues Kapital und davon reichlich. Krieg zu führen war noch nie billig.

Der Transfer verläuft problemlos und wir kommen gut an. Unsere Station steht noch und beginnen sofort unsere Waren auszuladen. Der Verkauf läuft ebenfalls gut, da dieses mal keine kleine nervige Göre stört. Wie aufs Stichwort erscheint Tory im Schlepptau meiner Schwester. Sieht so aus, als wäre die Klanfrau zur "Technischen Gehilfin" aufgestiegen. Im Klartext heißt das, sie darf die Blutlachen wegwischen, die meine Schwester im laufe ihrer Arbeit produziert.

Nakagos wirre Gedanken

Kaum zu Hause, läuft einen auch schon Shakas "Mama der Galaxis Projekt" über die Füße. Man sieht, wie Toll das funktionieren muss, wenn man sich überhaupt nicht darum kümmert.
 
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Nakago

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Dorn

"Na, Eloy, wie macht sich deine neue Rekrutin?", frage ich meine kleine Schwester, nachdem wir uns umarmt und Küsschen ausgetauscht haben.

"Mit dem Wischmopp kann sie schon ganz gut umgehen, jammert aber zu viel!", fasst Eloy Torys Werdegang in einen Satz.

"Wow! Ein Wischmopp und keine Zahnbürste!", meine ich etwas sarkastisch, was Tory nicht witzig findet. Genau so wenig wie ich es witzig finde, dass diese freche Göre hier frei herum läuft. Ich halte Tory immer noch für eine tickende Zeitbombe. Das Gör ist ein massives Sicherheitsrisiko und ich wäre immer noch dafür, sie so schnell wie möglich irgendwo hin zu schaffen, wo sie uns nicht Schaden kann. Aber die anderen sind nach wie vor davon überzeugt, Tory resozialisieren zu können. Aber nach meiner Erfahrung kann man sich nur ändern, wenn man einsieht, dass seine Taten nicht richtig waren. Und ich denke, Tory sieht sich nach wie vor als Opfer und nicht als eine Täterin, die mehrere Schiffsbesatzungen an Piraten verraten hat.

Als nächstes booten wir Tentakelchen aus und setzen ihn in unsere Sicherheitszentrale, wo sich der kleine Kerl nützlich machen kann. Momentan sehe ich keine Chance, ihn nach Indullin zu schaffen. Auch hat er die notwendigen Credits nicht zusammen. Tory findet es gar nicht lustig, dass Tentakelchen den Job bekommt, den sie gerne hätte.

"Er hat ja auch keine Unschuldigen in den Tod geschickt", meine ich dazu nur schnippisch, was sie ebenfalls nicht witzig findet.

"Du solltest vielleicht nicht immer auf ihr herum hacken. Das könnte irgendwann nach hinten los gehen", raunt mir Eloy zu, nachdem Tory uns nicht mehr hören kann.

"Du glaubst gar nicht, wie gerne ich auf ihr herum hacken würde. Und zwar bis nur noch ganz kleine Stückchen von ihr übrig sind. Je schneller wir sie los werden, desto besser!", meine ich zu ihr und wechsele das Thema. "Komm mal mit, ich hab dir was nettes mitgebracht!"

"Wow!", meint Eloy, nachdem sie die Rüstung sieht. "Ziemlich klobig."

"Klar, dafür aber mit extra Schmackes. Und schau hier, die Scanner. Ich denke, wir sollten unsere Führungsoffiziere in der Miliz damit ausstatten. So wissen wir immer, was sie gerade machen."

"Das erleichtert das Führen aus der Distanz ziemlich", meint Eloy. "Meine neue Glefe ist fertig, wir könnten mal ein kleines Kämpfchen ausfechten."

"Gerne, aber momentan ist mein Terminkalender voll. Du glaubst gar nicht, was ich alles am Hals habe." Ich setze sie grob ins Bild, was Wattoo von uns will. Deutlich detaillierter berichte ich über Crimson Dawn, deren Struktur und Agenda. Leider kennt Eloy diese Moridia Vex nicht. Erstaunlicherweise kennen sich alle imperialen nicht untereinander. Aber auf alle Fälle wird es uns garantiert nicht langweilig werden.

Mir ist nicht wohl dabei, als wir den Großteil des Baradiums in ein Sicherheitslager bringen und nur einen kleinen Teil an Bord behalten. Shaka ist geistig nicht wirklich stabil, genau so wie das Baradium. Wenn sie es darauf anlegt, könnte sie damit die ganze Station präparieren und uns damit drohen, Nilfax Station zu zerstören. Kein sehr angenehmer Gedanke.

Nun räumen wir den gesamten Laderaum leer und nehmen noch Fracht für unsere Tour auf. Ich denke, wir werden beim Urnen abgeben, keine Z-74 brauchen. Ich wäre gerne noch länger geblieben, aber ich kann mich gerade so noch von Eloy verabschieden, dann geht es in Richtung Mynaros Station. Dort treffen wir unsere militärische Begleitung in Form von einer kleinen kompakten Corvette der Sturm Klasse II, die nun wie viele imperiale Baumuster im Dienst der Flotte der Neuen Republik steht.

Ein Hauptmann der Sektor Ranger mit dem Namen Val Vegara begrüßt uns mit Militärischen Zeremoniell an Bord seines 150 Schritt langen Schiffes, dass wie eine Pfeilspitze geformt ist. Er spricht Shaka mit Oberleutnant Blen an. Offensichtlich ist die Commander nun offiziell eine Offizierin der Neuen Republik. Schätze mal, dass war eine politische Entscheidung. An Bord der "Pfeilschnell" besprechen wir das weitere Vorgehen. Letztendlich sind wir es, welche die Reise antreten werden, aber zur Übergabe wir die "Pfeilschnell" uns begleiten. Die Besprechung ist kurz und knackig, so mag ich das.

Zurück auf unserer "Vanguard" berechnet Skav den Kurs und brechen sofort auf. Wie üblich in letzter Zeit kommen wir ohne Schwierigkeiten im Calfa System an. Die "Sternenheim" liegt hier immer noch vor Reede, also ist die Königinmutter dort unten zugegen. Schätze mal, die Forschungen über den großen roten Kyberkristall ziehen sich länger hin aus gedacht. Das Ta‘a Chume persönlich immer noch hier ist, zeigt mir, dass eine Korrumpierung nicht wirklich auszuschließen ist. Vielleicht steht Ta‘a Chume schon im Bann des Kyberkristalls. Wer kann das schon genau sagen?

Sofort werden wir angefunkt und nach unserer Identifizierung werden wir zu einem Kampfdrachen beordert. Dem Anlass entsprechend haben wir uns in Schale oder Uniform geworfen und tragen unseren Orden. Trotzdem ist der Empfang mehr als nur Zurückhaltend. Eine richtige Zeremonie gibt es nicht, als uns die Urnen mit der Asche der Helden, die von Admiral Thorns Schergen ermordet wurden, übergeben werden. Das ganze hat den Charme einer Abspeisung mit Almosen, für die wir eigentlich viel zu unwürdig sind. Wenigstens etwas Respekt uns gegenüber hätte ich doch erwartet. Schließlich ist es noch gar nicht so lange her, dass wir Ta‘a Chume gerettet haben. Ganz abgesehen davon, dass wir den Weg zum Sieg über Thorne geebnet haben. Scheint schon alles wieder vergessen zu sein. Obwohl ich das durchaus befürchtet habe, tut es trotzdem irgend wie doch weh.

In einer kleinen Kammer stapeln sich nun ein gutes Dutzend Urnen von unscheinbarer Form. Wenigstens ist das Zeichen der Allianz darauf zu sehen. Immerhin ein kleines Symbol dafür, was wir für die Galaxis geleistet haben. Unverzüglich starten wir wieder und damit ist dieses Kapitel für die Hapaner wohl erledigt. Das hier wird es mir in Zukunft leichter machen, gegen das Konsortium vorzugehen, wenn wir eine Möglichkeit finden, den roten Kristall mindestens zu deaktivieren, besser aber noch zu zerstören, um das Vermächtnis des Darth Varak dahin zu schicken, wohin es hin gehört: In den Mülleimer der Geschichte!

Als erstes besuchen wir die Welt Vena, von der General Gale eigentlich stammt und gar nicht weit von Onderon entfernt ist. Seine Familie betreibt im kargen Norden des Planeten eine Nerfranch. Sein Vater lebt noch und nimmt mit steinerner Miene die Urne mit der Asche seines Sohnes entgegen. Einst wurde hier Galens Schwester von Thornes Schergen entführt und auf sehr unschöne Art umgebracht. Kein Wunder, dass der General am Ende ein so verbitterter Mann gewesen ist. Ich weiß selbst, wie schlimm es ist, wenn ein Krieg persönlich wird.

In den folgenden Tagen fliegen wir quer durch halbe Galaxis. Schnell erreichen wir die Perlemianische Handelsroute und von dort geht es direkt nach Coruscant. Dort geben wir gleich drei Urnen ab. Weiter geht es auf die Corellianische Schnellstraße, wo wir auf Corellia auch zwei Urnen abgeben. Ich setze mich dort kurz ab, um meine Stiefmutter und meinen kleinen Halbbruder in unserem Haus zu besuchen. Es ist über zwei Jahre her, dass ich zum letzten mal zu Besuch war. Kayleen hat inzwischen auch das Militär verlassen und arbeitet nun für die CorSec, die inzwischen von allen imperialen Sympathisanten und Mitläufern gesäubert ist. Die CorSec ist praktisch die Corellianische Sicherheitsbehörde, eine Mischung aus Polizei und Militäreinheit. Sie hat den Rang eines Leutnant und scheint sich wohl zu fühlen. Der kleine Han fremdelt am Anfang ziemlich, da der süße kleine Fratz sich nicht mehr an mich erinnert. War ja auch noch so klein, als ich aufgebrochen bin, Eloy zu finden.

"Dann hast du dein Ziel also erreicht. Dein Vater wäre so stolz auf dich und froh, dass es Eloy gut geht." Natürlich habe ich ein paar wichtige Details ausgelassen, wie zum Beispiel, dass Eli eine Todestrupplerin war. So was braucht niemand zu wissen, nicht einmal unsere Stiefmutter.

Nakagos wirre Gedanken

Wirklich angetan war ich zu keinem Zeitpunkt von der Good Will Tour um Aschehäufchen zu verteilen. Die Gruppenmehrheit war eben dafür, wohl auch um die Quengelei von Shakas Spieler deswegen zu minimieren. Es war da schon durchaus abzusehen, dass es zu Friktion kommen wird. Aber selbst in meinen schlimmsten Albträumen hätte ich nicht gedacht, wie schlimm es kommen würde.