Mern
Wir stürmen aus der offenen Laderampe auf das Schlachtfeld. Sofort schwärmen wir aus, gehen in gedeckte Stellung und feuern auf alles, was uns verdächtig vorkommt. Zwei leichte Droiden stellen sich uns tatsächlich in den Weg. Der letzte Fehler ihrer traurigen Existenz. Irgendwie tun sie mir schon Leid. Schließlich wollen sie auch nur in Freiheit leben und wer versteht das besser als ich? Aber ihre Freiheit wurde mit dem Leid von unschuldigen Menschen erkauft. Wäre Trivex nicht zum Verbrecherfürst geworden und hätte lebende intelligente Lebewesen nicht als Sklaven verkauft oder sie gar entschädelt, hätte ich vielleicht sogar so etwas wie Sympathie für diese Freiheitsbewegung empfinden können. Aber so sind sie nur mechanische Verbrecher, die mit ihrem Freiheitskampf ihre verbrecherischen Aktivitäten rechtfertigen.
Schnell ist die unmittelbare Landezone gesichert und wir schwärmen aus. Skav und ich kümmern uns ums schwere Gerät, die anderen um das leichte. Auch RD 79 hilft die Ladung schnell zu verstauen. Innerhalb von zehn Minuten bergen wir vier Blasergeschütze und dreißig Langwaffen der Kategorie Schweres Blastergewehr oder Leichter Repetierblaster. Also die Waffen, die wirklich weh tun.
Die zehn Minuten sind um und Lyn steigt hoch, um nicht weiter ein sitzendes Nuna darzustellen. Wir rücken nun auf die zerstörte Festung vor. Überall quillt Rauch heraus und hier und da ertönt eine kleine Explosion. Ohne Probleme kommen wir an die Festung heran und gehen dort in Stellung. Es gibt einen Riss etwas höher, den wir dann erklettern. Edna und ich sind als erste oben, da wir mit dem Jetpack deutlich besser "klettern" als der Rest des Teams. Es ist Dunkel da drin. Qualm beschränkt die Sicht auf wenige Meter.
Da wir wissen, wo sich die Kommandozentrale befindet, trauen wir uns zu, diese auch auf den schnellsten Weg zu erreichen. Ich übernehme die Spitze und rücke verhalten vor, immer auf das Display meines Scanners achtend. Alles was sich hier drin bewegt ist uns feindlich gesonnen. Also zuerst schießen, drauf halten und sicher stellen, dass derjenige nie wieder aufsteht. Fragen stellen steht heute nicht auf der Angebotsliste. Prophylaktisch schieße ich mehrmals auf Bewegungen. Ein durchtrennter Pneumatikschlauch stirbt als erster im Hagel meines schweren Blastergewehres, danach ein erwachter Protokolldroide. Dann sind wir in der Kommandozentrale. Die Zerstörungen sind massiv und ein Teil der Deckenkonstruktion ist hier eingebrochen. Es gibt einen riesigen Thron, aber der ist verwaist.
"Die Statik ist hier massiv beschädigt", meint Scavangerbot 523 zu dem hier herrschenden Schlamassel.
"Kein Fierfek, Scav!", meine ich dazu etwas angesäuert, weil unsere wertvolle Akquise sich offensichtlich aus dem Staub gemacht hat. Wobei Scavangerbot durchaus recht hat mit seiner Einschätzung und er absolut nichts dafür kann, dass Trivex nicht da ist. Aber Scav ist ein großer Junge und steckt es weg, von mir mal angefaucht zu werden. "Irgend eine Prognose, wohin Trivex sich verdrückt hat?"
In dem Moment knirscht es in den Trümmern vor uns und eine riesige Gestalt drückt sich nach oben. Der Schrott fällt links und rechts zu Boden. Vor uns steht ein gewaltiger Bergbaudroide mit drei Köpfen. Scheint so, als wir hätten hier doch das gefunden, was wir gesucht haben. In der einen Hand trägt er einen riesigen Hammer, der so aussieht, als hätte er ein umgedrehtes Repulsorlift eingebaut. So etwas negiert nicht die Schwerkraft, sondern erhöht sie gewaltig. Wer von so einem Ding getroffen wird, hat ein ernstes Problem. In der anderen Hand trägt Trivex einen leichten Repetierblaster. Das wird nicht einfach werden.
"Du elendiger Verräter! Was fällt dir Schmierölklumpen ein, dich mit diesen minderwertigen Fleischsäcken zu fraternisieren? Ist den Prozessor schon so niedrig getacktet, dass du blind den Befehlen von lebenden Dreck befolgst? Wir hätten so viel erreichen können, eine freie Galaxis für Droiden, wo keiner jemanden gehört! Aber nein, du musstest ja alles zerstören!" Aus irgend einem Grund scheint Trivex unserem Kameraden ganz persönlich die Schuld für sein Scheitern zu geben. In mir keimt der Verdacht auf, dass die beiden schon öfters als uns bekannt miteinander kommuniziert haben. Dieses kleine Detail hat Scavangerbot 523 geflissentlich ausgelassen. Da er uns offensichtlich nicht verraten hat, ist das allerdings für mich unerheblich.
Nach dieser Triade wartet Trivex gar nicht erst auf eine Antwort, sondern schafft Fakten. Für seine Größe entwickelt der riesige Droide eine unglaubliche Geschwindigkeit und ist sofort an Edna heran, der von dem gewaltigen Erschütterungshammer so hart getroffen wird, dass er durch den halben Raum geschleudert wird und gegen die Wand aus Durastahl prallt. Es knirscht dabei höchst unangenehm und ohne Rüstung wäre der Hapaner genau so platt wie ein Nerfschnitzel. So hinterlässt er nur eine tiefe Delle in der Wand aus Durastahl und rappelt sich Schmerz gepeinigt stöhnend wieder auf.
Ich eröffne das Feuer auf den Droiden, den selbst ich aus dieser Entfernung unmöglich verfehlen kann. Trotz seiner massiven Panzerung finden drei meiner Schüsse Lücken in der Rüstung und bohren sich in seine Mechanik. Die blaue Twi´lek versucht etwas Abstand zu schaffen und schießt dann auf Trivex. Auch sie trifft gut, aber in dem Moment erschüttert eine weitere Explosion die Festung und ein Träger löst sich von der Decke. Der saust auf sie herab und schmettert sie zu Boden. Das ist nicht gut, da sie nun darunter eingeklemmt ist und keiner von uns die Möglichkeit hat, sie da schnell wieder raus zu bekommen. Mir wird klar, dieser Kampf wird uns was kosten. Immerhin haben wir einen der drei großen Unterführer von Crimson Dawn vor uns. Und da steigt man nicht so weit auf, wenn man nicht verdammt viel drauf hat.
Scavangerbot trifft ebenfalls mit seinem MWC-35c mit einem mächtigen Einzelschuss, der einen tiefen Krater in der Panzerung des gewaltigen Bergbaudroiden hinterlässt. Trivex revanchiert sich augenblicklich mit einer langen Garbe aus seinem Repetierblaster, der uns alle drei Fleischsäcke trifft. Meine Rüstung bewahrt mich vor dem schlimmsten. Trotzdem sollte das nicht mehr so oft passieren. Für den "Verräter" hat Trivex noch eine fiese Gemeinheit auf Lager, da eines seiner Augen im zentralen Kopf leibhaftig eine miniaturisierte Laserkanone ist. Der Treffer tut Scavangerbot nicht gut. Ich halte mein Feuer aufrecht und treffe ihn ziemlich gut. So gut, dass dies ihn deutlich verlangsamt. Aber in dem Moment gibt der Boden unter mir nach und ich falle etwa einen Meter tief und bleibe dann stecken.
"Fierfek!", fluche ich wütend und durchaus etwas panisch, da dies ein äußerst ungünstiger Moment ist, irgendwo festzustecken. Shaka versucht sich schießend aus dem Träger zu winden und erreicht, dass noch ein weiteres Trümmerstück auf sie herabfällt und ausschaltet. Das ist nicht gut! Edna versucht die Stellung zu wechseln um ein besseres Schussfeld zu bekommen und kracht dabei ebenfalls in den Boden ein. Die Struktur der Festung ist schwerer in Mitleidenschaft gezogen, als von uns gedacht. Auch Scavangerbot ergeht es nicht viel besser.
Ein weiterer Schusshagel bricht über uns herein und sich werde so hart getroffen, dass es mir nun schwer fällt, mich auf meinen Gegner zu konzentrieren. Wobei es durchaus hätte schlimmer kommen können. Aber ich lasse mich davon nicht entmutigen, zentriere mein Ziel und schieße weiter. Irgendwann muss auch Trivex der Saft ausgehen. Immerhin hat er schon einige harte Treffer bekommen. So wie jetzt auch. Ich scheine ein empfindliches System zu treffen und löse eine Sekundäre Explosion an seinem Rückenmodul aus. Die Druckwelle reicht, um den Raum kollabieren zu lassen und alles stürzt über uns zusammen. Etwas hartes trifft mich am Kopf und dann ist nur noch schwärze.
Nakagos wirre Gedanken
Der Endkampf hatte es in sich. Trivex war Antagonist drei, also jede Probe gegen ihn wurde drei mal aufgewertet, was immer mindestens zwei rote Würfel bedeutet hat. Und jeder hat in jeder Runde immer mindestens ein Verhängnissymbol gewürfelt. Deswegen fallen uns andauernd Sachen auf den Kopf oder wir brechen ein. Der Spieler von Scavangerbot hat es sogar geschafft, mit drei Würfeln die Initiative Null zu bekommen. Noch schlechter geht es einfach nicht. Vielen Dank für das Like
Sitzung gespielt am: 29.09.2019
Anwesende Spieler: Lyra, Scav, Shaka, Edna
Erfahrungspunkte: 20 EP +20 EP vom letztem mal, bzw. der Rückgabe von "Verbesserter Betäubungsschlag". Investiert in 10 EP "Schnelle Reflexe", zweite Ebene, dritte Spalte Fahrer. 10 EP in "Starrsinn", zweite Ebene, vierte Spalte Fahrer. 15 EP in "Abgehärtet", dritte Ebene, vierte Spalte. 5 EP gespeichert.
Beute: Daten, 4 schwere lafettierte Waffen, 30 schwere Blaster oder leichte Repetierblaster.
Getötete und überwundene Gegner: Trivex, verdammt viele leichte Sicherheitsdroiden im niedrigen dreistelligen Bereich, mehrere schwere Sicherheitsdroiden. Mehrere militärische Sicherheitsdroiden. Mehrere Executer.
Resümee: Heute wieder bis um ein Uhr gespielt. Und Lyra ist mal wieder zu Boden gegangen. War halt die Folge von dem Schaden durch ein Verhängnissymbol. In meiner eigenen Handlung mal kurz neun Schadenspunkte zu kassieren ist schon hart. Damit habe ich nicht rechnen können. Da hat mich dann halt ein einfacher Sicherheitsdroide mit einem popeligen, wenn auch aufgemotzten Blastergewehr umgeschossen. Passiert eben und greift mein Ego auch nicht wirklich an. War eben Pech. Ich hab halt was riskiert und hatte ein Verhängnissymbol zu viel. Passiert, abhaken und nach vorne schauen.
Verhängnissymbole gab es dieses mal massig. Normalerweise sorgt ja der Spieler von Scavangerbot für ordentlich Masse. Aber heute hat jeder im großen Maßstab mit dazu beigetragen. Ist schon heftig, in welcher Häufigkeit die auf uns eingeprasselt sind. Das war mehr als nur eine statistische Anomalie.
Im großen und ganzen war es eine gute Sitzung. Wir haben einiges abgearbeitet und wir haben uns Trivex vorgeknöpft. Und so wie es aussieht, ist das wohl die fünfte hochdotierte Akquise, die Lyra durch die Lappen geht. Ihr Ruf, als die erfolgloseste Kopfgeldjägerin der Galaxis verdichtet sich immer mehr. Sie spürt ihre Beute auf, bringt sie zur Strecke und kassiert dafür genau Null Credits. Das ist schon frustrierend.
So war es wieder mal schön Abwechslungsreich und wir haben Tory eingesammelt. Hatte ja schon die Befürchtung, dass sie zu Crimson Dawn übergelaufen ist. Wäre Lyra Paranoid, würde sie das vielleicht noch immer annehmen und die Kleine einfach mal vorsichtshalber hinrichten. Lustig war für mich am Tisch, dass sich Shaka dann als Retterin aufgespielt hat, während der Spieler der ganze Zeit über lautstark sein Missfallen über die "sinnlose" Exkursion geäußert hat, um eventuell ein paar nutzlose und belanglose NSC zu retten. Das war äußerst nervig.
Schwach war die eigentliche Endschlacht. Es war spät, so um die Mitternacht und es wäre vielleicht besser gewesen, die Sache auf das nächste mal zu verschieben. Statt was wirklich episches, was das eine mehr oder weniger lustlose Abhandlung und Abstrahierung von dem, was hätte sein können. Ich hätte das gänzlich anders designt. Ich hätte den Spielern die Wahl überlassen, ob sie sich um den Jagdschutz, die Festung oder das Kleinzeug kümmern. Für jedes Szenario hätten verschiedene Schwellen innerhalb von zehn Kampfrunden erreicht und überschritten werden müssen, um ein strategisches Ziel in Teilen oder komplett zu erreichen. Man hätte dann eine definierte Aufgabe gehabt und aus eigener Erfahrung weiß ich, dass die meisten Spieler es zu schätzen wissen, wenn sie ein klares Ziel haben. Schade drum. Unser SL ist sicherlich auch Privat etwas angespannt, da sein armer Vater schwer krank ist. Mal ist der gerade aus dem Krankenhaus draußen oder schon wieder drin.
Auch der Kampf gegen Trivex war mehr Krampf als Kampf. Wäre wirklich besser gewesen, wir hätten an der Szene davor den Abend ausklingen lassen. Das ganze war so gesehen dann äußerst unbefriedigend. Besonders der Abschluss, dass man einfach jede Menge Trümmer an den Kopf bekommt und Ohnmächtig wird. Scavangerbot kam als erster wieder zu sich und konnte noch ein paar Worte mit dem Droiden wechseln. War nichts weltbewegendes darunter, was diese Aktion vom SL in irgend einer Form erklärt hätte.
Der Abend davor war ziemlich cool, nur das finale Gefecht wirkte irgendwie komplett lieblos und Hauptsache, diese Arc ist jetzt endlich abgeschlossen. Ich war so frei, die Sache etwas aufzuhübschen und dynamischer auszugestalten.
Lyras Entwicklung: Mein SL war von dem Talent "Verbesserter Betäubungsschlag" nicht begeistert. Zum einen verlangt das doppelte Buchführung wegen Betäubungsschaden und Lebenspunktverlusten. Zum anderen kann das einen epischen Kampf eben zur Farce werden lassen, wenn ich den Gegner für eine oder mehrere Runde quasi aus dem Spiel nehme. Da gegen dieses Talent nach seinem Vorschlag alle Antagonisten dann ausgenommen wären, brauche ich das dann auch nicht mehr. Falls es doch noch zu einem Schwesternduell kommen sollte, wird Eloy auch mindestens Antagonist eins, wahrscheinlich eher zwei haben. Also brauche ich das Talent dann auch nicht. Für 20 Punkte ist es dann zu viel, weil normale Gegner meist eh nach einem Treffer aus dem Spiel sind und falls nicht, können die einen meist nicht wirklich gefährlich werden. Ich bin deswegen jetzt nicht sauer, da ich die Argumente des SL vollkommen nachvollziehen kann. Also habe ich nun 40 Punkte zu verteilen.
Also nehme ich jetzt die Talente "Schnelle Reflexe" und "Starrsinn" für je zehn Punkte. Das erste gibt immerhin gegen zwei Erschöpfung einen automatischen Erfolg bei einer Initiativeprobe, was nie verkehrt ist und in der heutigen Sitzung mehrmals nützlich gewesen wäre. Und das Erschöpfungslimit kann nie hoch genug sein und beträgt jetzt immerhin schon achtzehn Punkte. Fünfzehn Punkte wandern dann eine Ebene weiter in das Talent "Abgehärtet". Lebenspunkte kann man auch nie genug haben und wären nun sagenhafte 27. Fünf Punkte werden dann erst einmal gespeichert.
Ich denke, werde jetzt dann auf Hingabe des Fahrers hinarbeiten. Dazu muss ich dann noch zwanzig Punkte für "Bastler" ausgeben, was halt total sinnlos ist. Wann hat man schon drei schwarze Würfel bei einer Mechanikprobe zu negieren?
Die Frage wird dann bald sein, was für ein Attribut steigere ich mit Hingabe? Die Körperlichen will ich nicht mehr steigern. Also ein geistiges, gibt gleich vier zur Auswahl. List ist auf vier, alle anderen auf zwei. Intelligenz will ich eigentlich schon länger steigern, ist aber nicht wirklich effizient in Anbetracht der Kosten, da Bastler ja nichts bringt. Qual der Wahl. Auf der anderen Seite würde es passen. Auch will ich mich etwas an den Werten von Asajj Ventress orientieren. Stärke, Gewandtheit und List entsprechen deren Werte. Intelligenz auf drei würde dann dem vierten Wert ihr gleich ziehen. Charisma auf drei ebenso. Nun ja, habe ja noch etwas Zeit, mir darüber klar zu werden.
Beim Entdecker ist klar was kommt, nämlich für die nächsten zehn Seiten "Begabter Pilot" zum dritten mal. Aber bei Pilotenproben können durchaus mal recht fix drei schwarze Würfel in den Pool kommen, weil besonders größere Raumschiffe allein durch ihr Handling schon locker drei schwarze Komplikationswürfel produzieren können. Als drittes Talent gibt es gleich für die nächsten zehn Seiten Stellarkartograf zum zweiten. Das bringt nix, aber das direkt darunter ist dann für fünfzehn Punkte "Defensive Steuermanöver". Und das ist ziemlich gut, da es die Verteidigung des Raumschiffes um einen weiteren schwarzen Würfel erhöht. Und da ich genau noch fünfzehn Seiten übrig habe, nehme ich das auch noch gleich.
Zeitalter – Forged in Battle
Kommen wir heute nun zu einem weiteren Berufsbuch von Zeitalter der Rebellion, dem Buch für den Soldaten mit dem Titel: "Forged in Battle". Die üblichen 100 Seiten für 30 Dollar. Das Artwork ist wie üblich auf hohem Niveau und das Vorwort erklärt, was Soldaten in der Rebellion so den lieben langen Tag so treiben.
Des erste Kapitel heißt "Heroes of the Rebellion". Die ersten Seiten beschäftigen sich mit der Rolle einzelner Spezialisierungen. Dann kommen wir auch schon zu den neuen Rassen. Statt der üblichen drei gibt es hier ausnahmsweise gleich mal vier, wobei zwei praktisch von der gleichen Welt stammen. Da hätten wir die Elom und Elomin, Kyuzo und Shistavanen. Im Gegensatz zu den meisten Büchern bekommt man hier recht viele Informationen auf mindestens zwei Seiten pro Rasse präsentiert.
Die Elom stammen von der Welt Elom (wer hätte das wohl gedacht?) und ein Exemplar war auf Jabbas Barke zu sehen. Elomin waren wohl nie zu sehen, sind angeblich die mutierten Nachfahren von Zabraks. Während die Eloms Stark, aber nicht besonders gut aussehend sind, haben die Elomin einen scharfen Intellekt, sind aber nicht wirklich Willensstark.
Einer der bekannteren Vertreter der Kyuzo ist Embo, der seinen ersten Auftritt in "Die Kopfgeldjäger" in der 17. Folge der zweiten Staffel von The Clone Wars hatte. Auch kam er später immer mal wieder vor und hat in der sechsten Staffel ein Attentat auf Padmé verübt. Die sind recht Agil, dafür ist ihr Aussehen etwas befremdlich. Sie haben überdurchschnittliche Lebens- wie auch Erschöpfungspunkte. Sie dazu noch besonders agil. Also eine solide Rasse, wenn man eine kämpfende Klasse spielen will.
Die letzte Rasse sind dann die Werwolfähnlichen Wesen mit dem langen Namen Shistavanen. Die stammen aus dem Legendsbereich. Sie sind sehr agil und logisch, dafür aber nicht wirklich schön anzusehen und haben durchaus Defizite in Puncto Willensstärke. Dafür haben sie auch noch zwei Lebenspunkte über den Durchschnitt. Auch können sie bei Initiative Proben auf Survival würfeln, in dem sie noch einen Bonusrang bekommen können.
Es gibt drei Spezialisierungen, den "Heavy", den es schon im Söldnerbuch Gefährliche Verträge gibt, den "Trailblazer" und den "Vanguard".
Der Heavy ist ein Experte für schwere Waffen. Die Talente sind hier passend gewählt. Er kann dreimal die Sperrigkeit und Gewicht seiner Waffen reduzieren, denn Schaden auf weite Entfernungen boosten, kann Aufschläge reduzieren oder einmal pro Sitzung einem Angriff das Attribut Panzerbrechend geben, was ein Reduktion der Absorption von zehn Punkten bedeutet. Auch diese Spezialisierungen halte ich im Gegensatz zum Enforcer durchaus für brauchbar. Der kann schweres Gerät durch die Gegend wuchten und damit auch ordentlich Schaden anrichten. Ich kann mich nur wiederholen, genau so sieht eine brauchbare Klasse aus!
Der Trailblazer ist ein Kundschafter und jemand, der aus sicherer Deckung aus dem Hinterhalt angreift. Er hat einen starken Fokus auf Talente, die in der Natur eine Rolle spielen. In Deckung bekommt er und Verbündete verschiedene Boni. Zwei mal Ausweichen bekommt er ebenfalls. Auch kann er Desorientieren und damit noch zusätzlichen Schaden machen. Auch hat er ein Talent, wo er mit einem Manöver Zusatzschaden in Höhe der Heimlichkeit machen kann. Tödliche Präzision macht zwar was ähnliches, aber das ist auch Brauchbar, da es keine Erschöpfung verursacht. Diese Spezialisierung ist gut, wenn man überwiegend auf einem Planeten spielt. Vieles geht auch in künstlicher Umgebung eines Raumschiffes, Station oder Stadt, aber erst in der Natur kann der Trailblazer sein volles Potential ausspielen.
Der Vanguard ist ein ziemlich guter Leibwächter, weil er nicht nur Proben gegen seinen Schützling aufwerten kann, sondern auch den Schaden komplett übernehmen kann. Auch kann er mit einem weiteren Talent weitere Kameraden beschützen. Dazu bekommt er gleich drei mal Abhärtung, was sehr selten ist. Weiterhin bekommt er einige gute Talente, die ihn schneller handeln lassen oder ihn vor Fernkampfangriffen schützen. Auch kann er dafür Sorgen, dass ein Fehlschuss trotzdem Erschöpfung beim Ziel auslöst. Diese Spezialisierung ist perfekt für Teamplayer, die ihre eigenen Kameraden unterstützen möchten. Damit sind mal alle drei neuen Berufe durchaus brauchbar und sinnig.
Anschließend werden die zwei Signatur Fähigkeiten des Soldaten vorgestellt. Die erste ermöglicht Panzerung bzw. Absorption für eine gewissen Anzahl von Runden zu ignorieren. Die andere Fähigkeit ignoriert die Auswirkung von kritischen Wunden bis zu einem gewissen Grad. Beides sehr nützlich.
Und schon sind wir in Kapitel Zwo mit dem Titel: "Weapons of War". Zehn neue Energiewaffen machen den Anfang. Darunter befindet sich auch das ikonische A-280-C Blastergewehr, was die Standardbewaffnung des Soldaten der Allianz darstellt. Angeblich ist es eines der weitverbreitesten Blastergewehre der Galaxis, kostet aber gut doppelt so viel wie ein generisches Model. Bietet dafür zwar Präzise eins, hat aber auch eine Sperrigkeit von drei. So sieht eine schlecht designte Waffe aus. Wer kauft ein Gewehr, dass doppelt so teuer und für den normalen Soldaten mit Stärke zwei schwerer zu bedienen ist? Sprich er bekommt einen schwarzen Komplikationswürfel und einen blauen Verstärkungswürfel. Dazu hat die Waffe nur zwei Ausrüstungspunkte. Nein, dass macht einfach keinen Sinn, so eine Waffe wird nicht Marktführer, zu teuer in der Beschaffung, zu sperrig für den normalen Soldaten, zu wenig Möglichkeiten zur Aufrüstung für den privaten Käufer. Der hohe Preis mag der Präzision geschuldet zu sein, wobei eine Aufrüstung etwas günstiger zu haben wäre. Wenn es sich hier nicht um "das" Blastergewehr der Allianz handeln würde, wäre das alles halb so schlimm. Auch die eine oder andere Waffe ist ein glatter Fehlentwurf von Seiten der Spieledesigner. Passiert eben. Aber das ist nun mal eine der Waffen, die in der klassischen Trilogie durchaus ein tragende Rolle gespielt haben. Und das so in den Sand zu setzen ist schon verdammt traurig.
Das Segment der schweren Waffen ist hier ziemlich gut ausgebaut. Es gibt mal wieder einen leichten Repetierblaster mit mehreren Läufen. Auch eine fest montierte Blasterkanone ist zu finden. Als wirklich exotische Waffe ist ein Kyuzo Energiebogen zu entdecken, der jenseits von gut und böse ist. Stärke Neun mag im ersten Moment nicht viel sein, Durchschlag fünf ist es auf alle Fälle. Dazu noch die Fähigkeit "Niederwerfen", was jetzt im Fernkampf nicht so nützlich ist, da ein liegendes Ziel im Fernkampf schwerer zu treffen ist. Eine weitere "nette" Waffe ist der T7 Ionen Disruptor. Stärke zwölf, gepaart mit Panzerbrechend zwo ist wirklich fies, dazu noch Explosiv sechs und Tödlich sechs. Einziger Nachteil ist die langsame Schussfolge. Aber was das trifft, dürfte ziemlich sicher weg sein.
Weiter geht es Projektilwerfern, gleich drei an der Anzahl. Als nächstes kommt ein Panzerbrechender Thermaldetonator mit Richtladung. Sprich, der hat keinen Radius, sondern macht bei einem Ziel einen Schaden von zwanzig mit Panzerbrechend zwo. Damit kann man auch Lyra und Scav den Tag wirklich versauen.
Und da drei ja so eine schöne Ziffer ist, sind es auch sage und schreibe drei Nahkampfwaffen. Ein tödlicher Vibrodolch und eine Art Hybrid aus Schweizer Messer und Überlebensmesser sind die Vertreter der Klingenwaffen. Letzteres zählt sogar als halber Werkzeugkasten, gibt aber noch einen schwarzen Komplikationswürfel bei Mechanikproben dazu. Jedenfalls besser als zwei. Dazu gibt es noch einen blauen Verstärkungswürfel bei Überlebensproben. Das Highlight ist sicherlich der Kyuzo War Schield, wie er auch von Embo auf dem Kopf getragen wurde. Der hat coole Sonderregeln. Man kann den werfen und bei drei Vorteilen kommt der auch wieder zurück. Erinnert mich irgendwie an das Schild von Captain Amerika, welches wohl Pate gestanden haben dürfte. So was macht durchaus mir mal richtig gute Laune. Gefällt mir, mehr davon!
Wo es Waffen gibt, sind Rüstungen nicht fern. Allerdings gerade mal fünf Stück stehen zur Auswahl und zwei davon sind imperiale Rüstungen. Es gibt zwei "exklusive" Rebellenrüstungen, quasi als Gegenstück zu ihrem imperialen Pedant. Wobei die schwere imperiale Rüstung eine Absorption von drei hat, was sehr sehr selten ist, dafür hat die schwere Allianzrüstung eine Verteidigung von eins zur Absorption von zwei. Es gibt auch eine Schleichrüstung, die es auch in zwei andere Publikationen geschafft hat. Das ist die, welche wir verwenden. In der Summe recht brauchbares darunter, besonders wenn man nur Bücher für Zeitalter der Rebellion hat.
Hier gibt es immerhin drei Modifikationen für Waffen, da ZdR die eher Stiefmütterlich behandelt. Eines macht einen Blaster zu einer Flächenwaffe. Die zweite ist quasi ein Laserpointer, welcher das Zielen auf bestimmte Trefferzonen erleichtert. Die dritte erhöht deutlich den Schaden, produziert aber zwei automatische Nachteilsymbole, was die Modifikation für automatische Waffen von vorne rein fast nutzlos macht.
Die Ausrüstung konzentriert sich logischerweise auf militärische Themen wie Kommunikation, Überleben und Aufklären. Dazu noch, wie bringe ich mein Zeug am besten unter. Sind ein paar nette und brauchbare Sachen darunter.
Natürlich dürfen auch militärische Fahrzeuge nicht fehlen. Es beginnt auch zu gleich mit einem Klassiker, dem AT-TE aus den Klonkriegen. Es gibt noch einen zweiten Läufer mit vier Beinen für nur eine Person. Für einen Läufer schnell, aber sonst ist ein Jetbike eigentlich die bessere Wahl. Es folgt ein leicht gepanzerter Gleiter und ein imperialer Truppentransporter. Könnte sich um das Modell aus Rebels handeln, dass öfters mal auftaucht. Dann kommt die fliegende Festung, wie sie die Trandoshaner in den letzten Folgen der dritten Staffel auf der Jagd nach Ahsoka verwendet haben. Als letztes kommt noch ein Repulsorlift Panzer, der schlechter bewaffnet und leichter gepanzert als der Truppentransporter ist. Unglaublich schlecht designt von den Werten und so fast witzlos. Keine Ahnung, was das Ding da soll. Da frage ich mich, checkt so was in dem Verlag eigentlich keiner mal gegen? Ein Kampfpanzer sollte immer stärker gepanzert und bewaffnet sein als ein Transporter.
Nun kommt die Sektion mit den Luftgleitern und wir beginnen mit zwei weiteren Veteranen aus den Klonkriegen, dem LAAT/I und dem LAAT/C. Am Schluss kommen noch zwei "Flugzeuge", welche "Fallschirmjäger" absetzen können. Einmal ein imperiales und einmal eines von der Allianz. Sternenjäger oder Raumschiffe gibt es hier keine, würde auch weniger passen, da es hier ja primär um den Bodensoldaten geht.
Das dritte Kapitel – Indomitable Courage – richtet sich wie üblich an den Spielleiter. Wie integriert man Soldaten in die Kampagne, was sind ihre Motivationen und Aufgabenfelder. Dann folgen drei kleine Miniabenteuer für Soldaten. Dann wie man eine Kampagne mit Soldaten aufzieht. Dann kommt was wirklich interessantes, nämlich wie man Schützengräben, Bunker und getarnte Stellungen errichtet, was für Vor und Nachteile diese haben können und wie man sie nutzt. Das ist mal recht interessant. Als letztes kommen noch verschiedene Gefechtsfelder zur Sprache, also Stadt, Raumschiffenterkampf und Wildnis.
Fazit: Das Buch für den Soldaten hält, was es verspricht. Immerhin eine wirklich brauchbare Rasse, einige gute Spezialisierungen. Waffen, Rüstungen und Fahrzeuge, die zum Thema passen. Für alle anderen eher nicht so interessant, aber wer einen Soldaten in ZdR spielen möchte, ist hier genau richtig. Für alle anderen ist es kein Fehler, aber man braucht es eigentlich nicht wirklich. Eines der besseren Bücher der Reihe, aber kein Must Have.