Einsteiger 40k

Blebbens

Aushilfspinsler
07. Juni 2017
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Hallo,

vor zahlreichen Jahren spielte ich Das Schwarze Auge... nach langer Zeit suche ich nun ein spannendes Spiel, das ich mit meinen Kinder (10 + 12 Jahre alt) spielen kann.

Nun schaute ich zufällig ein Youtube-Video zu Warhammer 40k, genaur, Dark Imperium zu EUR 120.

Habe es so verstanden, dass es aufgrund des mitgelieferten Zubehörs und Regelwerks eine top Möglichkeit für Einsteiger bietet und die Figuren nicht zwingend angemalt werden müssen.

Kann mir jemand sagen, wie schnell man als Anfänger ins Spiel kommt (bei 280 Seiten Regelwerk) ? Ist es für meine Jungs geeignet? Sollte man mit einem anderen Einstiegsset anfangen?

Mich reizt das Ambiente und die Ausbaufähigkeit.
 
Hallo Blebbens,

die Zeit zum Einsteigen ist höchstwahrscheinlich so gut wie nie. Das von dir erwähnte "Dark Imperium" ist die Grundbox für die neue (achte) Edition welche in einer Woche erscheint. Darin ist wie üblich alles enthalten was du zum Spielen brauchst: 2 Armeen, die allgemeinen Regeln, sowie die spezifischen Regeln für die beiden Armeen, allerlei Zubehör (Messstab, Würfel, ...)

Wie gut die Regeln sind um als Einsteiger reinzufinden, ist derzeit schwer abzuschätzen da sie ja erst veröffentlicht werden (wenn sie auch bereits vollständig im Internet geleakt wurden). Eine Absicht von GW in der neuen Edition war aber auf jeden Fall, das Spiel zugänglicher für Einsteiger zu machen. Zumal die grundlegenden Regeln, die du für das erste Spiel brauchst nur 12 (oder 14?) Seiten des Regelbuchs ausmachen. Der Rest sind dann zT "fortgeschrittene Regeln" bzw bereits enhaltene Erweiterungen (zB erweiterte Regeln für Gelände)

Also ja: wenn du gedenkst, deine Kinder in nächster Zeit an das Hobby heranzuführen ist die Vorbestellung/Anschaffung der neuen Grundbox sicher kein Fehler
 
Die Frage nach der 9. Edition stellt sich nicht wirklich. Die 8.Edi steht gerade erst in den Startlöchern. Keiner weiß ob eine 9. Edition in zwei Jahren, in zehn Jahren oder überhaupt irgendwann einmal rauskommen könnte. Es stellt sich maximal die Frage ob man auf die 7.Edition setzt (welche vermutlich in einem halben Jahr augestorben ist) oder auf die 8.Edition. Sprich nicht mal diese Frage stellt sich 😉

Also ran an den Speck und mit der 8.Edition ins Hobby starten - die Vorraussetzungen (=Einsteigerfreundlichkeit) sind mMn günstig wie nie
 
Ich würde aber hinzufügen wollen, dass zu Warhammer 40k mehr gehört als nur das Spielen. Das Hobby beinhaltet (für mich und wohl die meisten anderen auch) das Basteln, das Bemalen und das Spielen mit den Figuren. Wenn die ersten beiden Punkte so gar nichts für euch sind, ist das Gesamtpaket auch nichts, würde ich sagen. Aber klar, für den Anfang ist das Zusammenbauen der ersten Figuren recht einfach und anmalen muss man diese auch erst mal wirklich nicht.

Die 8. Edition sollte wahrscheinlich wirklich recht einsteigerfreundlich sein. Die Grundregeln umfassen nur ein paar Seiten und vom gesamten Regelbuch ist die erste Hälfte auch nur Geschichte und Einleitung in das Warhammer 40k Universum.
 
Prinzipiell ist Dark Imperium schon recht einsteigerfreundlich. Man hat in der Box alles was man so braucht (ein Zollstock wäre aber ratsam - in der Tat Zollstock, es wird nicht in Zentimetern gemessen). Für die Miniaturen sind zudem Kleber (am besten Plastikkleber) und Utensilien zum Heraustrennen aus dem Gussrahmen und Glätten der Verbindungsstellen nötig (Seitenschneider/Messer/Feile).

Die Regeln sind zwar nicht allzu simpel, aber mit Gamesmaster/Spielleiter/Schiedsrichter/Erklärbär (also dir) recht schnell grob verinnerlicht.

Die Fraktionen sind archetypisch in Gut und Böse unterteilt, man sieht es ihnen schnell an. Die "Bösewichter" sind trotz der zuweilen fröhlichen Gesichtern am lebendigen Leibe verwesende Kreaturen mit heraushängenden Gedärmen - inwieweit das für Zehnjährige geeignet ist, ist zumindest fraglich.

Bezüglich der Ausbaufähigkeit: die ist gegeben und sehr, sehr groß. Allerdings würde ich bis auf kleine Dinge damit warten um festzustellen, ob die Jungs das ganze auch annehmen und auch die von Takeo Kurita erwähnten Aspekte anschlagen (beim Bemalen bzw. Üben desselbigen bieten sich irgendwelche billigen Miniaturen bei Ebay an).
 
Ich denke beim Bemalen sollte man keine Berührungsängste haben. Einfach mal ausprobieren, wenn die Jungs Lust drauf haben. Dazu kann man auch direkt die Modelle aus der Grundbox nehmen. Die bieten zwar einen größeren Detailgrad mit teilweise viel Klimbim, aber an dem kann man sich als Anfänger auch gut entlang hangeln (so ähnlich wie malen nach Zahlen). Ich war damals mit 12 auch stolz wie Bolle auf meine mit Wasserfarben bemalten Heroquest-Figuren und auch wenn die aus heutiger Sicht eher dahingestümpert wirken entfalten sie immer noch einen gewissen nostalgischen Charme. Selbst wenn man die Malleistung dann in ein paar Jahren als "jugendliche Katastrophe" sieht hat man bis dahin ja Spaß genug gehabt. Da braucht man sich nicht extra Trainingsmodelle bei Ebay zu suchen. Wer weiß ob die Malmotivation überhaupt so lange anhält.

Und auch ohne die Figuren zu bemalen kann man prima los spielen. Sind dann halt ein Haufen grauer Figuren, aber optisch unterschiedlich genug, um auch unbemalt klar erkennen zu können, was wohin gehört. Einzig mit dem Zusammenbau und Kleben der Figuren muss man sich im Vorfeld beschäftigen, aber dazu wurde ja schon geschrieben.

Was die Regeln angeht, so ist in der Box alles vorhanden, um mit den einfachen Grundlagen loszulegen. Übersichtliche 12 Seiten Grundregelwerk und ein paar Seiten Profile zu den Einheiten der Box. Damit lässt sich ausgiebig spielen und den ganzen dicken Regelkopf dahinter kann man gut ignorieren bis das Interesse da ist, das Spiel etwas zu erweitern.
 
In der Box gibt es sehr einfach gehaltene Malanleitungen wie die Figuren bemalt werden können. Um dir / euch die richtigen Farben nennen zu können, müsstet ihr euch für eine Art Herkunft der jeweiligen Armeen entscheiden. (Ähnlich DSA Mensch ist nicht gleich Mensch, sondern kann aus verschiedenen Ländern stammen. So ist das mit den beiden Fraktionen ebenfalls.)

Am einfachsten ist es natürlich im örtlichen GW Laden (in Hamburg gibt es glaube ich sogar 2?) zu gehen und dich mit deinen Jungs mal beraten zu lassen. Die haben Ahnung vom Hintergrund und können dir die anfänglichen Farben / Pinsel direkt in die Hand drücken. [ Ist aber auch wahrscheinlich die teuerste Variante]

Alternativ kannst du dir beim Forumsbetreiber dich mit Farben und Pinsel eindecken. Da gibt es die Original GW Pinsel (In meinen Augen sehr teuer bei mittelmäßiger Qualität, wobei viele sagen die neuen Pinsel sind besser)
Mein Liebling sind die Da Vinci Pinsel. Halten super von der Qualität und wenn sie regelmäßig mit Pinselseife gereinigt werden, halten die ihre Spitze auch gut.

Die Original GW Farben sind wieder recht teuer, die verwende ich aber auch hauptsächlich, da sie mir gut gefallen und die Farbpalette sehr üppig ist.
Vallejo Farben sind etwas günstiger und auch sehr breit von der Auswahl, zusätzlich stimmt die Qualität auch.


Aber am Anfang kann man mit folgenden Farben recht wenig Falsch machen:
Sprüh - Grundierung ( Schwarz oder weiß)
Schwarze Farbe
Silber/Metall
Grün (Für die bösen)
Blau (Für die guten)
Gold
Rot

Das reicht um zumindest die Grundfarben auftragen zu können. Natürlich kann man hier noch mehr kaufen. Auch lohnt es sich sogenannte Shades /Tusche Farben zu kaufen, diese schattieren die Farbbereichen und verleihen deinen Figuren zusätzliche Tiefe.
 
Der Standard sind Acrylfarben auf Wasserbasis und Pinsel mit einer guten Spitze. Echthaar oder Kunsthaar ist eine Geschmacks- und Preisfrage. Auch mit billigen Pinseln lassen sich gute Ergebnisse erzielen.
Bei den Farben ist es sicher nicht verkehrt, direkt für den Modellbau hergestellt Farbpaletten zu nehmen. Die einfachste Möglichkeit ist sicher, gleich bei Games Workshop zuzugreifen, die Farben sind qualitativ gut. Wenn man sich etwas umschaut gibt es natürlich günstigere Alternativen, aber das gibt sich nicht viel. Wenn man einen Hobbyladen vor Ort hat und dort einkaufen will, bietet sich natürlich an die Farbpaletten zu nehmen, die der Laden im Programm hat.

Bei den Pinseln sollten für den Anfang Pinsel in den Stärken 0 bis 3 ausreichen. Dickere und dünnere kann man nach Bedarf nachholen. Ich hole mir gern die günstigen Naturhaarpinsel aus dem lokalen Künstlerbedarfladen (etwa 3€ pro Pinsel) und nutze sie als Verbrauchsmaterial, das regelmäßig ersetzt wird, wenn die Spitze ausfasert. Top-Produkte braucht man zum Anfangen eher nicht, hauptsache die Pinsel haben eine gut verarbeitete Spitze.

Im Raum HH gibt es sicher Spielergruppen und Vereine. Allerdings kann da sicher jemand vor Ort (evtl im lokalen Laden nachfragen) mehr sagen, es sind sicher auch genug Hamburger hier im Forum vertreten die da eher Auskunft geben können.
 
@Farben/Pinsel: gibt's es theoretisch alles direkt von GW, allerdings bevorzugen die meisten Hobbyisten eher Produkte von anderen Herstellern, da die von GW nicht ganz so toll und auch von Preis/Leistung her nicht so prickelnd sind. Ich würde euch pragmatischerweise dennoch dazu raten, erstmal direkt bei GW zu kaufen, dann müsst ihr euch nicht ganz so tief in die Materie fuchsen (um zB zu ermitteln welchen Hersteller ihr bei Farben bevorzugt und welchen Hersteller bei Pinseln), könnt erstmal eure ersten Schritte machen und notfalls später immer noch die Frage nach Alternativherstellern stellen. Zum Üben bzw Herausfinden ob euch dieser Teil des Hobbies Spaß macht, sollten auch die Sachen von GW reichen 😉 Einzig so "Standardartikel" wie einen Seitenschneider zum Herauslösen der Bauteile aus dem Gussrahmen würde ich lieber für 5€ im Baumarkt als für 10€ bei GW kaufen (Hausnummern, keine Echtpreise)

@Hamburg: dass es in einer Metropole wie Hamburg keine Spielrunden gibt, wage ich zu bezweifeln. Die Frage wird eher sein: wie findet man die? Erste Möglichkeit wäre mal der Kontaktbereich dieses Forums, da gibt es immer Einzelspieler/Gruppen, die Anschluss und/oder neue Leute suchen. Eine weitere Möglichkeit wäre der Besuch eine GW-Ladens (ich gehe mal davon aus, dass es in Hamburg ein bis mehrerer solcher gibt). Dort kann man sich nicht nur mit Kunden/Personal über das Hobby austauschen, sondern Leute kennenlernen und ggf auch direkt vor Ort spielen. Die Adresse/n der einzelnen Läden findest du wahrscheinlich auf der GW-Website.
 
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@Farben/Pinsel: gibt's es theoretisch alles direkt von GW, allerdings bevorzugen die meisten Hobbyisten eher Produkte von anderen Herstellern, da die von GW nicht ganz so toll und auch von Preis/Leistung her nicht so prickelnd sind.
Abgesehen von einem Teil der Pinsel sind die Werkzeuge von GW qualitativ gut. Sie sind nur teurer als vergleichbarer Produkte anderer Hersteller. Und was die Farben angeht, da gilt das gleiche. Qualitativ sind sie meiner Ansicht nach um Klassen besser als z.B. die Game Color von Vallejo. Und wenn man immer etwas verdünnt und die Farben nicht eintrocknen lässt, dann fällt der höhere Preis auch nicht so ins Gewicht, weil die Farben eben doch recht lange reichen.
 
Das Problem der GW Farben ist nicht die Farbe an sich sondern die vollkommen hirnverbrannten Töpfe. In der Handhabung einfach der größte Müll den es auf dem ganzen Markt gibt. Es trocknet einem ohne Ende Farbe ein, sie bleiben nicht vernünftig offen wenn sie das sollen, man kann sie aus versehen leicht umstoßen und hat dann die Farbe auf dem Tisch etc.
 
Deswegen (und wegen der Verschmutzung der Farbe) holt man sich auch etwas Farbe aus dem Pott und malt von einer (Nass-)Palette, nicht aus dem Topf.
So sehr Töpfe auch manchmal verfluche, sie können auch den Verbrauch verringern. Wenn ich z.B. nur die Augen eines Modells weiß malen will, kann ich mir aus einem Topf eine Pinselspitze holen, bei den Tropffläschchen kommt dann immer ein ganzer Tropfen.

Kennst du übrigens noch die alten Töpfe mit Schraubdeckel, die GW mal hatte? DIE waren Müll.