Ein gewöhnlicher Morgen auf dem Eisplaneten. Die Bürger des Planeten machen sich auf für ihre Schicht in den Minen. Transportfahrzeuge donnerten die Straßen entlang in Richtung der Schächte aus denen bereits Qualm und Rauch aufstieg. Thunderbolts drehen ihre Patrouillen über die dünn besiedelten Habitate des Planeten.
Die militärische Präsenz hat stetig zugenommen, in den letzten Jahren gab es immer wieder Xenos Überfälle. Reptilienartige Wesen terrorisierten die umliegenden unterirdischen Wohnkomplexe und schlachteten hunderte Zivilisten gnadenlos ab. Man vermutet es sind die Überreste der Ureinwohner von Betalis III, ehe das Imperium den Planeten für sich beanspruchte.
Der abgestellte Gouverneur Jamuel Escavar wollte dieses Xenos Problem diskret lösen. Er wollte keine seiner eigenen Regimenter der imperialen Armee abbestellen um die Xenos auszulöschen. Der Nachschub war knapp und die Versorgungskonvois ließen auf sich warten.
Auf Terra machte er vor Jahren Bekanntschaft mit einer Söldnerin. Der Anführerin einer Spezialeinheit namens „Elite Hunting“. So stand es zumindest auf der Holo-Visitenkarte die sie dem Gouverneur gab. Irgendwo her wusste Jamuel das er diese Karte irgendwann brauchen könnte. So steckte er sie ein. Jetzt, Jahre später zog er die Holo-Karte aus seinem Portmonee. Die Karte sah immer noch aus wie an dem Tag als er sie bekommen hat. Hochwertige Qualität.
Über einen sicheren Kanal nahm er Kontakt auf mit der Söldner Dame. Ihr Name war Serina. Er erzählte ihr von dem Problem. Sie versicherte ihm das Problem sei innerhalb einer Woche erledigt. An und Abreise sowie Vorbereitung inklusive.
Einen Tag später landete ein weißer Arvus Lighter auf Deck 4 des westlichen Spaceports auf Betalis. Ein abgesannter des Gouverneur – Oberst Somas Ar – nahm die Truppe in Empfang. Der Oberst war sich nicht sicher was er von den Gästen halten sollte.
Zehn Individuen, einer anders wie der andere. Bunte Kleidung und Haare, jeder trug eine andere Waffe. Ja sogar ein Grot war mit dabei. Der Oberst hatte Befehl keine Fragen zu stellen und die Söldner in ihre Quartiere zu begleiten. Es wurde ihnen ein eigener Hangar zur Verfügung gestellt in dem sie ihre Ausrüstung Lagern und warten konnten.
Einer der Elite Söldner „Deela Tarrant“ bemerkte beim Anflug aus dem Orbit bereits die riesigen Minen-Crawler die über die Anlagen stapften. Ein Ungetüm aus Adamantium.
„Hey Driz, du hast doch dein Leben lang auf dem Schrottplatz Waffen und Panzer aus Schrott gebaut. Also ehe dein Waaaghboss keinen Bock mehr auf dich hatte und du bei uns gelandet bist mein ich...
„Ja, und ihr habts ihm seinen dicken grünen Schädel weg geballert als er versucht hat euch abzuziehen. Das war ein Fest haha... äh wie war die Frage jetzt noch gleich?“
„Denkst du du kannst einen der Crawler umbauen? Zum Beispiel mit nem Kampfgeschütz? Und Boltern? Und einer Laserkanone? Und mit einer 60 Zoll 64K Glotze im Innenraum?“
„Logo, du kennst doch meine kleinen Grot-Zauberhände. Besorg mir die Teile und ich tacker dir das Ding zusammen“
Nachdem die Truppe ihr Quartier bezogen hat mischten sie sich Abends unter das gemeine Volk um Informationen zu sammeln. Am Ende landeten sie in der Bar „The Frozen Leg“. Die Stimmung war gut und der Amasec günstig. Serina, Lex, Driz, Deela und der Rest der durstigen Mannschaft machten es sich bequem und sorgten für regen Umsatz in der Kneipe.
Je mehr Amasec Deela trank desto ungeduldiger wurde sie und wollte den Crawler am besten sofort haben. Sie fand einige höhere Beamte des Sektors die gerade Karten spielten. Einer der Männer, sein Name war Bouris Sundham, verwaltete das Bergbaugerät in Mine A83L. Das ist ihre Chance dachte sich Deela. Mit ihrem Charme und etwas weiblicher Überzeugungskraft konnte sie in das Spiel mit einsteigen. Deela ging sofort in die vollen:
„Okay ihr süßen, ich hätte gerne einen dieser Crawler als Sonntagspanzer für meine Shopping touren, wie wärs als Einsatz für die kommende Party? Falls ich verliere würde ich vorschlagen der Gewinner bekommt... mich. Ganz offiziell, für immer. Und ich mache alles was von mir verlangt wird.“
Das Angebot konnte natürlich niemand abschlagen. Die Männer am Tisch rissen sich förmlich darum. Was ist schon ein Minenfahrzeug wert wenn man eine Frau wie diese haben kann. Klein, zierlich, unschuldig (vermutlich). Perfekt für das Leben auf einem Planeten wie Betalis III. Mr. Sundham willigte ein ihr den besten Crawler zu geben falls sie gewinnt. Das Spiel beginnt.
Wenn man sein halbes Leben lang mit den Leuten von Elite Hunting quer durch die Galaxis reist erlebt man so einige Dinge. Und man lernt auch einige Dinge. Zum Beispiel beim Karten spielen gewinnen. Durch geschicktes beobachten der Gegenspieler konnte Deela so gut wie jeden Schritt vorher sehen. Der Rest erledigte ihre Erfahrung und ihre weiblichen Reize die sie gnadenlos ausspielte. Nach zwei Stunden war die Party vorbei. Deela war einen Crawler reicher. Bouris Sundham lief der Schweiß von der Stirn und der Hals wurde enger. Ihm wurde klar sich vor seinem Vorgesetzten über den Verlust eines Minen-Crawlers rechtfertigen zu müssen.
Deela hingegen war zufrieden und stoß mit Driz dem Grot auf den neuen Panzer an.
„Wir sind gerade mal einen Abend hier, du hast schon jemanden beim Kartenspielen abgezogen, uns einen neuen Panzer besorgt und einer der Imps wird wohl morgen vom Kommissar hingerichtet. Serina wird sich vor lachen in die Hosen machen!“
Am nächsten morgen wurde der Crawler in den Hangar gebracht. Serina – noch völlig neben der Spur vom Vorabend – torkelte die Wand entlang bevor sie das Ungetüm sah. Eine der Luken ging auf und Driz und Deela guckte sie grinsend an.
Serina war noch zu benommen um gerade stehen zu können: „Was zum... Deela, was hast du getrieben letzte Nacht?!“
„Das selbe wie du Serina. Nur habe ich uns noch was mitgebracht, sieh mal!“ sagte Deela stolz.
„Ja, das Ding ist kaum zu übersehen. Was willst du damit?“
„Driz baut mir ein Kampfgeschütz und Seitenkuppeln dran. Das wird der Hammer!“ Driz nickte ganz euphorisch.
„Oh Gott, Deela. ich bin noch viel zu betrunken für so was. Na schön. Du kannst ihn behalten. Dann hat Driz wenigstens eine Beschäftigung und kommt mit seinen kleinen grünen Grotfingern nicht auf dumme Gedanken. Und wir haben einen neuen Panzer. Das Ding sieht übrigens aus wie ein Turnschuh! Wie einer dieser Air Max Dinger die Lex immer trägt und meint er würde cool aussehen. Fehlt nur noch das du ihn auch orange-blau lackierst.“
„Da bringst du mich auf eine Idee“ antwortete Deela mit großen Augen.
„Driz! Machen wir uns an die Arbeit!“
Fortsetzung folgt...