40k Ende der Mission und andere Kurzgeschichten

Lord Krimdar VI

Eingeweihter
17. März 2002
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sealedcity.blogspot.de
Nach etlichen Jahren habe ich endlich mal meine Xeno-Mechanoiden Kurzgeschichte überarbeitet und bin mit der neuen Fassung weitaus zufriedener. Ob sie jedoch gefällt und wo Verbesserungspotenzial besteht, lasse ich einfach euch entscheiden. 😉

Eine Bewegung hinter ihr ließ die Arbeitsdrohne den implantierten Bioscanner hochfahren, doch noch bevor sie die empfangenen Signale einordnen konnte, wurde ihr Rückenpanzer bereits von einem Schuss aus Captain Lerans Plasmapistole verdampft. Der Commander machte einen Schritt über den dampfenden Leichnam und spähte um die Ecke des Ganges, bevor er sich wieder zu den anderen Mitgliedern des DeathwatchTrupps umdrehte: "Tabor - suchen sie mit Trupp Beta die Energiequelle dieses Konstrukts. Der Rest folgt mir!". Daraufhin machten sie sich in Kampftrupps auf die Suche nach ihren Zielen. Lerans Trupp suchte den Kommandoraum und der zweite unter Führung des Techmarines Tabor nach dem Hauptreaktor der Zitadelle.

Tabor wurde als erster fündig. Während die ihn begleitenden Space Marines überall in der kleinen Halle Melterbomben an Generatoren und Transformatoren anbrachten, machte er sich an einem Terminal zu schaffen. Filigrane Mechadendriten schlängelten sich aus seinem rechten Unterarm und verbanden seinen Geist mit dem der Maschine. Unzählige Informationen fluteten durch seinen Verstand und er brauchte einige Momente, um die codierten Daten in eine verständliche Form zu bringen. "Beim Thron, alle Mann raus hier!". Gerade noch rechtzeitig hatte er das versteckte Sicherungssystem bemerkt, das durch seinen unautorisierten Zugriff aktiviert wurde. Schwere gepanzerte Ceramitschotts begannen sich zu senken und die Space Marines zogen sich schnellstmöglich in Richtung des Eingangs zurück. Tabor war als zweiter wieder auf dem Gang und er sah sofort, dass es die anderen nicht schaffen würden. Auf einen Gedankenimpuls hin rammte sich einer seiner beiden Servoarme in den Betonboden, während der andere das massive Schott ergriff. Laute Warnsignale hallten in Tabors Helm und sein Servoharnisch gab ein ungesundes Knirschen von sich, doch das Schott blieb in der Schwebe, worauf sich zwei weitere Mitglieder des Trupps durch den schmalen Schlitz zwängten. Mit einem Mal gab es ein hässliches Krachen und der Servoarm, der das Schott umklammerte, wurde aus seiner Verankerung im Harnisch gerissen. Als Veteranenbruder Cirus schließlich den Durchgang erreichte, war es bereits zu spät, um unter dem Schott hindurch zu rollen. Nach einer Sekunde des Blickkontakts legte Tabor nickend den Auslöser der Sprengsätze in die unter dem Schott ausgestreckte Hand. Mit einem erstickten Geräusch schloss sich das Schott endgültig und einen Augenblick später ertönte ein dumpfer Knall. Tabor richtete ein Stoßgebet an den Imperator und beobachtete zufrieden, wie die Beleuchtung ausfiel und Funken aus einem Terminal zu seiner Rechten stoben. "Bruder-Captain Leran? Sekundärmission erfüllt. Wie ist ihr Status?". Statisches Rauschen war die einzige Antwort, die Tabor erhielt. Doch dann nahmen seine verbesserten Sinne das dumpfe Grollen von Boltern aus den Tiefen der Korridore wahr und die Space Marines verfielen in schnellen Trab.

Mit geübten Handgriffen lud Bruder Rhom ein einzelnes Höllenfeuergeschoss in seinen schweren Bolter und verwandelte den gesamten Korridor vor Lerans Trupp in ein flammendes Inferno. Mehrere der Mechanoiden vergingen lodernd, doch weitere Abwehreinheiten traten mit schwelender Haut und glühenden Implantaten aus dem Feuer hervor. "Vernichtet die Xenos!", brüllte Leran mit donnernder Stimme, als er mit hoch erhobenem Energieschwert auf die Kreaturen zustürmte. Noch auf halber strecke überholte ihn Bruder Geldar von den Space Wolves, ein Hüne mit zweihändig geführtem Energiehammer, und dies sollte sein Verhängnis sein. Verheerendes Kreuzfeuer aus einem abzweigenden Gang ließ ihn mit rauchendem Brustkorb zu Boden gehen, wohingegen Leran und Bruder Aris unbeschadet am Ende des Korridors ankamen und die Mechanoiden im Nahkampf innerhalb weniger Augenblicke niedermachten. Als sich Leran umdrehte gab ihm Bruder Rhom per Handzeichen zu verstehen, dass der zweite Gang ebenfalls gesäubert worden war. An der nächsten Abzweigung des Korridors traf er auf Tabor und beide bemerkten mit tiefem Bedauern den jeweils fehlenden Bruder im anderen Trupp. Gemeinsam rückten sie nun auf ihr Primärziel vor, dem Kommandoraum, welcher laut Tabors unstet flackernden Sensoren nicht mehr weit entfernt sein sollte. Dort angekommen, standen sie vor einem verschlossenen Schott, aber Tabor brachte bereits eine weitere Melterbombe in Position. Zurückgezogen hinter der letzten Biegung betätigte Tabor den Auslöser und dichter schwarzer Rauch quoll aus dem Gang. Noch bevor sich dieser gelegt hatte, schritten die Space Marines durch das große Loch im Schott.

Was sie dahinter erblickten, versetzte alle in Erstaunen. An den Wänden standen unzählige Maschinen und Cogitatoren, doch das Gebilde in der Mitte des Raumes fesselte ihren Blick: in mitten von fünf Pylonen befand sich von dicken Kabelsträngen gehalten eine Kugel aus einer Art halbflüssigen Metalls, das von dunklen Schlieren überzogen war und zeitweise Energiestöße an die Pylone abgab. Ohne jegliche Vorwarnung gab die monströse Sphäre einen Energieblitz in ihre Richtung ab und traf Bruder Pelephos, der mit geschmolzener Servorüstung zu Boden sank. Die konditionierten Körper der Astartes reagierten augenblicklich und im nächsten Moment fand sich Leran in Deckung wieder, bevor er auch nur an einen entsprechenden Befehl hätte denken können. Wie als Antwort auf diesen Angriff öffnete sich ein Schott an der gegenüberliegenden Seite und ein Schwall Mechanoiden ergoss sich in den Kommandoraum der Zitadelle. Schon waren die Mitglieder des Deathwatch in ein schweres Feuergefecht verwickelt, ohne aus ihrer Deckung herauskommen zu können. Ein weiterer Waffenbruder verging zusammen mit dem Terminal, das er als Deckung nutzte, in einem glühend heißen Plasmaball. "Tabor! Wie schalten wir dieses Ding ab?" - "Die Pylone, Bruder-Captain. Wenn wir einen zerstören, müsste dies für genug Interferenzen sorgen." Direkt darauf kamen die Sprenggranatengürtel von Leran und Rhom über den Boden geschlittert und blieben neben Tabors Deckung liegen. Der Techmarine schnappte die Granaten und machte zusätzlich seine letzte Melterbombe scharf. Als er zum nächstgelegenen Pylon sprintete, erhob sich der Rest des Trupps wie ein Mann, um ihm Feuerschutz zu geben. Das kostete Leran fast das Leben, als ein Laserstrahl beim Aufstehen an der Seite seines Helmes vorbeischrammte und ihn kurzfristig blendete. Tabor benötigte nur einen Moment, um die Granaten an einem Verbindungsstück des Pylons anzubringen und war schon auf dem Rückweg, als ein Geschoss seinen linken Unterschenkel durchbohrte und ihn straucheln ließ. Doch die Wucht der Explosion verhinderte, dass er fiel und katapultierte ihn zurück in Deckung. Von dem Pylon waren nur noch glühende Splitter übrig und die Kugel begann regelrecht zu zerfließen, als sie langsam ihre Form verlor und sie in absoluter Dunkelheit zurückließ.

Mit einem Mal brach das Feuer der Mechanoiden ab und ein Blick auf Tabors Sensoren bestätigte, dass sie alle durch die Destabilisierung der Kugel deaktiviert worden waren. "Das Störfeld ist weg, Bruder-Captain. Kommunikation wieder voll funktionstätig und die Peilsender sollten nun auch ihren Dienst verrichten.", gab der Techmarine von sich, als er wieder auf die Beine kam. "Beeilen wir uns, unsere gefallenen Brüder zu bergen, damit wir endlich von diesem xenosverseuchten Mond verschwinden können...", grummelte Rhom als Antwort. Kurze Zeit danach aktivierte Leran seinen Peilsender und die Space Marines verschwanden in einem grellen Lichtblitz.

Stunden später begannen Symbole auf einem einzelnen Cogitator zu blinken. Unheilvolle, kaum merkliche Geräusche erfüllten nach und nach die Finsternis.

Weitere Kurzgeschichten von Shovath und Awatron findet ihr im Projektforum der Xeno-Mechanoiden.