40k Entwurf: Entstehungsgeschichte meiner Ordo Minoris (Adepta Sororitas)

Razorback

Hintergrundstalker
23. Dezember 2001
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Rheinbach (bei Bonn)
Hi Leute,

nach vielen Jahren fernab vom Hobby bin ich nun endlich zurückgekehrt und widme mich sogleich meinem ersten, neuen Projekt.
Ich will eine Adepta Sororitas Armee, die ich auch bald hier im Armeeaufbau-Forum präsentieren möchte.
Auf dem Weg dahin schreibe ich bereits an der Lore meiner Sisters of Battle und wollte euch klugen Köpfen mal meinen ersten Loreentwurf in Form einer kleinen Gesichte präsentieren - macht es Sinn, ist es einigermaßen cool oder habe ich deutliche Fehler in der Lore gemacht? Ich bitte um euer Feedback. 🙂
Disclaimer: Inhaltlich ist alles von mir erdacht und recherchiert, ich habe aber teilweise auch ChatGPT zur Hilfe bei der Formulierung genutzt.

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(Ein paar Randdaten vorweg, die sich auf die "Gegenwart" beziehen; also nach der Geschichte)

Planet: Xelodia
Klassifikation: Schreinwelt / Agrarwelt
Segmentum: Segmentum Tempestus
Sektor: Loki Sektor
Sub-Sektor: Sazarius Sub-Sektor
System: Sazarius Umbra
Bevölkerung: 365 Millionen (davon 170 Millionen Pilger)
Authorität: Ekklesiarchie
Zu Ehren von: Heilige Diania Luceia


Mond: Pragmis‘ Lock
Klassifikation: Bergbaumond/ Penalmond
Bevölkerung: 34 Millionen (pre-Exterminatus)


(Hier geht es los: )

Zwischen fernen Sternen
Einst war Xelodia kaum mehr als eine unauffällige Agrarwelt an der Grenze des Segmentum Ultima, tief eingebettet in das Herz des Loki-Sektors. Ihre Bevölkerung, kaum 32 Millionen treue Seelen zählend, erfüllte lediglich einen einzigen Zweck: die Versorgung des als strategisch und ressourcentechnisch weitaus bedeutsameren Mondes Pragmis’ Lock – sowie die Aufrechterhaltung eines essenziellen Umschlagpunkts für den Abtransport wertvoller Erze.

Pragmis’ Lock selbst ist ein vergleichsweise kleiner Mond, umhüllt von einer dünnen, nur bedingt atembaren und auf Dauer tödlich-giftigen Atmosphäre. Seine unter der Oberfläche schlummernden Reichtümer – beachtliche Vorkommen an Adamantium und anderen seltenen Metallerzen – führten zur Klassifikation als offizieller Bergbaumond des Imperiums. Als Arbeitskräfte dienen keine regulären Kolonisten: Stattdessen sind es Strafgefangene, Deserteure und andere Ungewollte, die von vorbeiziehenden Flotten des Astra Militarum abgesetzt und dem Schicksal harter Zwangsarbeit tief unter der Kruste des Himmelskörper überlassen werden.


Die Erste Bedrohung
Im Jahre 677.M41 brach ein Angriffskreuzer unerwartet aus den tobenden Strömungen des Warp hervor und setzte Kurs auf die stille Agrarwelt Xelodia. Geschwärzt von der Finsternis und gebrandmarkt mit dem Symbol einer schwarzen Faust auf blutrotem Grund – dem gefürchteten Wappen der Roten Korsaren – kam er, um sich an den spärlichen Ressourcen der Welt zu weiden und ihre Bevölkerung in Ketten zurück in den Mahlstrom zu verschleppen.
Xelodias Verteidigung war kaum der Rede wert: Eine kümmerliche planetare Miliz und einige wenige orbitale Geschützplattformen standen dem vollen Zorn eines abtrünnigen Astartes-Schiffes gegenüber – machtlos gegen die geballte Feuerkraft eines solchen Monstrums.
Verzweifelte Hilferufe wurden über sämtliche astropathische Kanäle durch die Leere des Alls gesandt. Und nur ein einziges Schiff beantwortete diesen Ruf – Die Botschaft der Befreiung, ein leichter Kreuzer der Armatus-Klasse unter dem Banner der Navis Imperialis. Doch dieses Schiff war mehr als bloß ein Transporter: An Bord befand sich die 5. Kommende der 1. Praeceptorium des ehrwürdigen Ordens der Ebon Chalice – Kriegerinnen des Adepta Sororitas, deren Glaube ebenso unerschütterlich war wie ihre Waffen heilig.

Als die Botschaft der Befreiung in das Xelodia-System eintrat, offenbarte sich der Pricipalis und den Offizieren der Navis Imperialis rasch die erdrückende Übermacht ihres Gegners. Und doch wichen sie nicht zurück. Die Roten Korsaren hatten sich tief in den Überfall auf den Planeten verstrickt – eine beträchtliche Zahl ihrer Krieger war bereits durch Landungsschiffe und Thunderhawks auf die Oberfläche verbracht worden. Nur eine knappe Reserve war auf dem Angriffskreuzer verblieben, um das Schiff selbst zu sichern. Ein ausgedehnter Feuerwechsel hätte die Botschaft der Befreiung nicht überstanden – daher war der Befehl eindeutig: Vorstoß auf volle Fahrt, direkt in Enterreichweite. Die kampfbereiten Trupps der Adepta Sororitas bestiegen ohne zu zögern ihre Landungsschiffe. Unter den Litaneien des Zorns und dem Schutz der Märtyrer stürmten sie an Bord des verdorbenen Molochs, mit dem Ziel, kritische Systeme wie das Enginarium oder die Brücke zu zerstören.

Doch die Verräter hatten bereits reagiert: Entertorpedos wurden abgefeuert, ihre verbliebenen Krieger – abtrünnige Astartes von übermenschlicher Kraft – trafen in mörderischem Tempo auf dem kleineren imperialen Schiff ein. Ein Wettlauf begann – ein grausamer Tanz aus Stahl, Blut und Feuer. Und es war ein Wettlauf, den die Feinde des Imperiums zu gewinnen drohten. Angesichts des drohenden Scheiterns befahl die Pricipalis eine neue Marschrichtung für ihre Truppen: Alle Ziele wurden aufgegeben, einzig der Schildgenerator des Verräter-Schiffes sollte noch fallen. Und die Schwestern des Ebon Chalice vollbrachten das Unmögliche – sie brachen durch die Korridore der Häresie, schlugen sich bis zum Schildkontrollsystem durch und setzten es außer Kraft.
Doch selbst mit deaktivierten Schilden war das gegnerische Schiff noch ein Ungetüm aus gepanzertem Zorn. Der volle Beschuss der Botschaft der Befreiung reichte nicht aus, um den entscheidenden Schlag zu führen. Die Pricipalis, umfangen von der Klarheit des Glaubens, befahl die Kernüberladung der Reaktoren – und setzte Kurs auf eine letzte, heldenhafte Kollision. Der Kapitän widersprach nicht. Seine Antwort war schlicht, aber voller Würde: „Für den Imperator.“


Ein Himmel in Flammen
Wie ein schlanker Dolch stieß die Botschaft der Befreiung in die Flanke des monströsen Verräterschiffes und verbiss sich tief in dessen gepanzerte Hülle. Die überladenen Plasmareaktoren des leichten Kreuzers zerrissen sich selbst – und mit ihnen den Bug des feindlichen Angriffskreuzers –, entfesselten eine atemberaubende Kaskade aus glühenden Plasmaeruptionen und elektrostatischen Stürmen, die wie himmlische Peitschen in der Atmosphäre Xelodias brannten.
Loyalisten wie Verräter auf der Planetenoberfläche blickten gen Himmel, als das gewaltige Martyrium des imperialen Schiffes den Himmel für fünf Tage und Nächte in ein pulsierendes, gleißendes Cyan tauchte. Für die Bevölkerung wurde dieser Anblick zu einem göttlichen Zeichen – ein letzter Funke Hoffnung, geboren aus Feuer und Opfer. Für die Roten Korsaren jedoch bedeutete es das Ende ihres Mutterschiffs, das in flammenden Trümmern vom Himmel stürzte und sie auf feindlichem Boden zurückließ.
Getrieben von Verzweiflung kämpften sich die überlebenden Verräter zu den kleinen Raumhäfen Xelodias durch, kaperten die wenigen warpsprungfähigen Schiffe, die sie finden konnten, und flohen hastig in den Orbit – und schließlich in die reißenden Ströme des Warp. Der Feind war geschlagen, aber ein blutiger Preis war gezahlt worden.

In den darauffolgenden Wochen trafen erste imperiale Verstärkungen ein. Schiffe der imperialen Flotte sicherten das System, während sich die Kunde vom selbstlosen Opfer der Botschaft der Befreiung wie eine junge Heldensage im Dunkel des Segmentum Tempestus verbreitete. Überlebende berichteten vom leuchtenden Cyan, das Himmel und Schlachtfeld gleichermaßen überzogen hatte – dem Licht des Imperators selbst, so schien es, das herabgestiegen war.
Schon bald machten sich erste Pilger auf den Weg nach Xelodia, um dem heldenhaften Opfer zu gedenken. Die Ströme wuchsen mit jeder Woche. Aus den schlichten Städten der Agrarwelt erwuchsen neue Metropolen. Eine permanente Garnison der Navis Imperialis wurde im System stationiert, und auf dem Planeten selbst errichtete man ein Heiligtum zu Ehren der Märtyrerin Diania Luceia – Principalis der 5.Kommende, 1. Praeceptorium, Orden der Ebon Chalice.

Schließlich wurde auch die Ekklesiarchie auf Xelodia aufmerksam. Eine planetare Mission wurde etabliert, und ein Ordo Minoris trat in den Dienst dieser aufstrebenden, jungen Schreinwelt: der Orden der Sengenden Läuterung, benannt nach dem reinigenden Inferno, das einst den Himmel von Xelodia erleuchtet hatte. In ehrfürchtiger Andacht an diesen heiligen Moment trugen die Schwestern dieses Ordens fortan türkisfarbene Roben – das lebendige Echo jenes Himmelsfeuers, das einst den Sieg über die Häresie verkündet hatte.

(Ab hier beginnt Teil 2: )

Die Zweite Bedrohung
Im Jahre 722.M41 begann das Unheil wie so oft – leise. Mit dem Flüstern gestörter Vox-Verbindungen zur Bergbaustation Pragmis' Lock. Was zunächst als bloße technische Störung abgetan wurde, entpuppte sich bald als ein düsteres Omen: schweres Rauschen, wirre Rückkopplungen, das kränkliche Stottern der Fernstrecken-Vox aus Pragmis’ Lock – und dann: Schweigen.
Raumfrachter, die zum mondgeborenen Schachtwerk zurückkehrten, berichteten von verwaisten Plattformen, versiegelten Hangars, und gewaltigen Bergbaumaschinen, reglos wie Grabsteine, die das Andocken verhinderten und Hauptplattformen blockierten. Kontaktversuche verliefen im Nichts, und jene unglückseligen Shuttle-Besatzungen, die zur Aufklärung ausgesandt wurden, blieben für immer verschollen. Unter dem Verdacht eines Gefangenenaufstandes wurde der Mond abgeriegelt – schnell, aber vielleicht schon zu spät.

Während planetare Sicherheitskräfte Xelodias mit vorbereitenden Maßnahmen begannen die rechtschaffende Kontrolle auf Pragmis' Lock wiederherzustellen, zerfetzte ein schwarzer Schatten das Firmament: Ein Schiff der Inquisition – düster, schweigsam, allgegenwärtig wie das Jüngste Gericht selbst – trat aus dem Warp. Die Sporn der Vigilanz, ein leichter Kreuzer des Ordo Xenos. An Bord: Inquisitor Keltas Horvik, ein Mann, den der Schrecken längst gezeichnet hatte.
Mit unverrückbarer Autorität verbot Horvik jegliche planetare Intervention. Er forderte einzig eine persönliche Eskorte aus den Reihen der Sengenden Läuterung – auserwählte Schwestern, bereit, mit ihm hinabzusteigen in das Herz der Dunkelheit. Denn der Ordo wusste, was andere nicht einmal ahnten: Der Makel, der Pragmis’ Lock ergriffen hatte, war kein Aufstand. Es war Blasphemie aus dem fernen Untiefen der Galaxis.
Ein einzelnes, von Genräubern infiziertes Wesen – kaum mehr als ein Flüstern der Verdammnis – hatte sich unter die zahllosen Gefangenen geschlichen. Von dort aus wuchs das Krebsgeschwür eines Kultes in den Schatten: unheilige Symbionten, verborgen in vergessenen Gängen, in Schächten, wo nie ein Lichtschein je verweilte. Die Arbites, blind für das wuchernde Nest, patrouillierten ahnungslos über das pulsierende Herz des Wahnsinns hinweg.

Horvik, begleitet von seinen Getreuen und einer Handvoll Schwestern der Sengenden Läuterung, stieg hinab. Sie fanden, was sie befürchteten, aber nicht finden wollten – und wurden von der Wahrheit überrannt: Der Kult war nicht Keim, sondern Kollektiv. Ein Massiv aus Fleisch und Mutation, verschmolzen in einem Wahnsinn jenseits aller Worte. Ein Hinterhalt zwang die Inquisitions-Expedition zum Rückzug. Schwestern fielen. Getreue starben. Aber einige entkamen. Und sie brachten die Botschaft mit sich.
Es bestand kein Zweifel mehr – Pragmis’ Lock war nicht gefallen, es war verzehrt worden. Von innen heraus hatte sich das verderbte Gift des Xenos Genoms seinen Weg gebahnt, hatte die Bevölkerung in einen brodelnden Sumpf aus Mutation und blasphemischer Schwarmbewusstseins vergiftet. Unter der Oberfläche des kargen Mondes regte sich nun ein wachsendes Nest aus verseuchten Kreaturen – Kreaturen, die nicht sterben, sondern sich vermehren wollten. Und all dies – in unmittelbarer Umlaufbahn der heiligen Schreinwelt Xelodia.

Die bloße Möglichkeit einer überspringenden Infektion war ein Frevel, der nicht einmal im Gedanken zugelassen werden durfte. Selbst unter der strengsten Quarantäne wäre das Risiko zu groß gewesen. Und mit einer geschätzten Bevölkerung von 34 Millionen – jeder Einzelne ein potentieller Wirt, ein zukünftiger Feind des Imperiums – lauerte im Schatten des Mondes eine Brutstätte apokalyptischen Ausmaßes.
Angesichts dieser unaussprechlichen Bedrohung fällte Inquisitor Horvik ein Urteil, das weder leicht noch unbedacht war – aber unausweichlich: Über Pragmis’ Lock sollte das schrecklichste aller imperialen Verdikteverhängt werden:

Exterminatus.

Doch selbst im Angesicht eines klar gefällten Urteils offenbarte sich die gnadenlose Realität des Unterfangens: Die Vernichtung von Pragmis’ Lock war kein einfacher Akt des Willens – sie war eine Herausforderung an die Möglichkeiten imperialer Kriegsführung.
Die Kruste des vergifteten Mondes war durchwoben mit Sedimenten aus dichtem Adamantium und anderen widerstandsfähigen Metallerzen. Orbitales Bombardement? Nutzlos. Selbst der konzentrierteste Feuerhagel der Flottenoffiziere hätte kaum mehr als Kratzer im Gestein hinterlassen.

Eine Virusbombe? Zu ungewiss. Die weit verzweigten Tunnel, die verzinkten Schächte, die redundanten Kreislaufsysteme zur Luftaufbereitung – all das hätte die Seuche zerstreut, verdünnt oder gar zurückgehalten. Und selbst eine einzige überlebende Brutkammer wäre genug, um den Keim der Verderbnis neu zu entzünden.

Und Cyclonen-Torpedos – so verlockend ihre Vernichtungsmacht auch war – bargen eine noch größere Gefahr. Denn der zerschlagene Körper des Mondes, der in Trümmern vergehen würde, hätte sich als feuriger Meteorenschwarm auf Xelodia selbst ergossen. Ein Inferno der eigenen Ernte. Im Himmelsfeuer geboren, im Himmelsfeuer gestürzt – eine makabre, beinahe poetische Apokalypse, die selbst Inquisitor Horvik nicht auf sich nehmen wollte.

Da erhob sich ausder Mitte der Sengenden Läuterung ein anderer Weg – grausam, mühsam, aber rein:


Der manuelle Exterminatus
Der Orden mobilisierte den Großteil seiner Kampfverbände. Nachdem die Landeplattformen auf Pragmis’ Lock gesichert und gesäubert worden waren, begann der Vormarsch. Zugang für Zugang, Schacht für Schacht – alles wurde abgeriegelt und versiegelt – alles bis auf eine gewaltige Primär-Zugangspforte. Über ihnen zog sich das Netz der Quarantäne zu – eine eiserne Umklammerung durch das Navis Imperialis. Und unter diesem schützenden Griff begannen die Schwestern ihren Marsch in die Finsternis.
Sie trugen keine Illusionen mit sich – nur Bolter, Flammenwerfer und einen Glauben, der nicht gebrochen werden konnte. Denn sie marschierten nicht, um zuretten – sie marschierten, um zu richten.

Container für Container – beladen mit Munition, mit heiligem Prometheum, mit Rationen, mit Liturgien und blutversiegelten Relikten – wurden von Servitoren durch endlose Gänge geschoben. Und während der Nachhall der Bolterschüsse in die Felsen brannte, stiegen aus der Tiefe Stimmen auf – das flüsterleise Singen der Kriegslitaneien und der Hymnen zu Ehren der Heiligen Diania Luceia und des allmächtigen Imperators.
Solange diese Stimmen sangen, verstummte auch die Versorgung nicht. Solange die Gesänge erklangen, wusste man: Der Wille des Imperators wirkte fort.

Ein unsichtbarer Kreuzzug hatte begonnen – kein galaktischer Triumphzug, keine Eroberung, keine Flaggen. Nur der langsame, systematische Untergang einer ungesehenen Welt. Vollkommenheit in Vernichtung. Gründlichkeit, wie sie nur der Glaube gebiert.
Jahrzehntevergingen. Dann ein Jahrhundert. Dann zwei. Die Namen wechselten. Die Stimmen nicht.
Inquisitor Horvik übergab das Kommando an Canoness Katharita Veridestra, die es an Talisa Orval weiterreichte, ehe auch sie es an Agnesa Maritess übertrug. Eine Linie der Pflicht – ungebrochen, unvergessen. Immer neue Kohorten junger Ordensschwestern zogen in die Tiefe, den Kopf erhoben, das Herz rein. Keine kehrte je zurück. Keine klagte. Keine fiel in Vergessenheit.
Denn aus der Tiefe, durch endlos verlegte Vox-Kabel, hallte stets ihr Lied.
Ein ewiges Singen.
Ein endloser Schwur.
Ein Kreuzzug im Schatten.


Der Imperator beschützt
Am 148. Tag des Jahres 920.M41, im Lichte des Goldenen Thrones, verstummten die Hymnen aus der Tiefe.
Nach beinahe zwei Jahrhunderten ununterbrochenen Gesangs, durchzogen von Bolterhall und Schlachtgesängen, erklang über das Vox-Netzwerk ein letztes Mal die Stimme der kommandierenden Legatin unter Tage – brüchig, vom Gewicht ungezählter Märtyrer getragen, doch aufrecht in ihrer letzten Pflicht:
„Priorität Signum-Alpha-Exzelsior... Hier spricht Legatin Amelia Avaresa vom Orden der Sengenden Läuterung. Preiset den Imperator.
Ich verkünde die vollkommene Auslöschung jeglicher Xenos-Unreinheit auf Pragmis’ Lock. Preiset den Imperator.
Um die Reinheit der Säuberung zu sichern – und dem Erlass euer Gnaden gerecht zuwerden – wird kein Risiko einer Infektion dieser Tiefen entkommen.
Wir zollen unseren Abschied. Versiegelt die Tore.
Preiset den Imperator…“
„Legatin...“– die Stimme von Canoness Agnesa Maritess, kalt wie Stahl, würdevoll wie eine Statue im Domus Ekklesiarchum –
„… ich übernehme in eurem Namen. Mit der endgültigen Versiegelung der Pforte erkläre ich den Exterminatus über Pragmis’ Lock als vollstreckt.
Ruhet in Frieden, Schwestern. Der Imperator beschützt.“
„Der Imperator beschützt.“

Dann verstummte alles.
Das letzte gigantische Zugangsportale wurde ein letztes Mal geschlossen. Die Dichtungen zischten, das Heilige Siegel der Inquisition wurde eingebrannt, und dann… verschweißt, verriegelt, in Ewigkeit versiegelt. Pragmis’ Lock – einst ein Werkzeug imperialer Ausbeutung und Bestrafung, dann ein Scheiterhaufen unzähliger Xenos – wurde umklassifiziert. In den Registern des Imperiums trägt es seither die neue Katalogisierung einer Nekropoliswelt.
Ein stummer Mahnruf in den Sternen. Ein Grab aus Adamantium.

Der Orden der Sengenden Läuterung hatte in einem einzigen Akt der beispiellosen Selbstaufopferung, ganz in ehrerbietendem Vorbild ihrer heiligen Schutzpatronin, seine eigene Schlagkraft beinahe ausgelöscht – doch im selben Atemzug ein Denkmal aus Feuer, Glaube und Blut erschaffen, das bis in die entferntesten Subsektionen der Ekklesiarchie hallte.
Bewegt von dieser beispielhaften Demonstration unverbrüchlicher Reinheit und Hingabe, lenkten die Hohen Ämter der Ekklesiarchie ihre Gunst auf diesen aufstrebenden, fanatisch treuen Arm des Adepta Sororitas. Das Schola Progenium wies dem Orden in nie dagewesener Zahl Novizinnen zu. Das Adeptus Mechanicus erhielt den Befehl, neue Rüstung, Waffen und Fahrzeuge in Massen aus den Schmiedewelten heranzuschaffen. Der Orden sollte nicht untergehen – sondern aus Asche wiedergeboren werden.

Und auf Pragmis’ Lock selbst – über den verschlossenen Kammern, unter deren Gewölben zahllose Schwestern unbeweint ruhen – wurde die Festung errichtet, die künftig als Kloster, Denkmal und Mahnwache dient: Lux Imperialis. Ein strahlendes Bollwerk des Glaubens, errichtet auf einem Fundament aus Knochen und Adamantit.

Dort, wo der Tod kein Ende ist – sondern der Anfang eines neuen Liedes im Namen des Imperators.



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Bin gespannt auf euer Urteil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habs grad gelesen. Meine Sororitas haben aich blaue/türkise Roben. Ist aber auch ne tolle Farbe. Hauptsache, deine Rüstungen werden nicht rot. ?
Ansonsten, gut geschrieben. Keine Fehler entdeckt und düster wie immer.
Das Türkis wird eh mehr so ein Petrol. Und als Rüstung und Messing vorgesehen - vielleicht hier und da mit dezentem Grünspanansätzen. 🙂
Warum dies passend ist, erklärt sich in Teil 2 der Geschichte. Soon.
 
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Habs grad gelesen. Meine Sororitas haben aich blaue/türkise Roben. Ist aber auch ne tolle Farbe.
Das Türkis wird eh mehr so ein Petrol.
Bez. der tollen Farbe kann ich nur zustimmen. ?

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Teil 2 wurde soeben im Anfangspost ergänzt! 🙂

Damit ist die Gründungsgeschichte meines Ordens vollständig.

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Welche Auswirkungen hat diese Geschichte auf meine Modelle:

  • Aufgrund der Dauerpräsenz auf dem giftigen Mond Pragmis' Lock tragen ausnahmslos alle Schwestern Helme oder Atemschutzmasken.
  • Als Symbol der "Sengenden Läuterung" und zugleich als Mahnmal des Opfers in der Dunkelheit tragen alle Trupps lodernde Fackeln auf den Rückenmodulen.
  • Deathkorps of Sororitas? 😀
 
Hmm... Der erste Teil der Geschichte gefiel mir richtig gut. Der zweite Teil fällt für mich aber deutlich ab. Vielleicht aber habe ich da auch einfach zu wenig Ahnung vom 40K Lore für oder bin gerade einfach zu logisch für 40k. 😛 .

Ganz generell: Die Gefahr auf/in Pragmis' Lock: Von deinen Andeutungen her klingt es nach Xenos-Infizierung (Ok, schreibst du später sogar), nach Tyraniden und nicht nach Chaos/Warp. Soweit ich weiss können Tyraniden auch auf völlig toten Planeten ohne jegliche Biomasse genug zurücklassen dass der Planet, wenn er in 1000, 10000 oder 100000 Jahren wieder bevölkert ist, nicht nur direkt wieder infiziert ist, sondern dass das Schwarmbewusstsein quasi auch direkt die Meldung bekommt dass dort wieder genug Biomasse vorhanden ist.
Und wenn ich mich richtig erinnere soll es für Menschen und ihre Technik quasi unmöglich sein das "Zurückgelassene" zu entdecken. (In irgend einem Roman meinte, glaube ich, Belisarius Cawl dass er Möglichkeiten hätte einen von Tyraniden leergefressenen und "getöteten" Planeten wieder ins Leben zurückzuholen (zu terraformen) dass dies aber ein sehr großes Risiko wäre eben weil man nicht wüsste ob und was die Tyraniden zurückgelassen haben.)

a) Das die Sororitas, also Menschen, die jederzeit infiziert werden können hier gründlicher sein sollen als eine Virusbombe hat mich kurz etwas irritiert. Ok, du hast dann erklärt warum die Virusbombe keine Option sei aber da hab ich mich gefragt: Warum nicht beides? Virusbombe und die "Reste" räumt dann der Orden weg. Wäre dann auch noch eine zusätzliche Spannungsebene. Gefahr durch die Xenos Infektion + Gefahr durch die Reste der Virusbombe.

b) Tyraniden/Infizierte können im Verborgenen arbeiten, sich tarnen, verdeckt agieren wenn sie einen Planeten wollen. Erst sobald sie eine gewisse Stärke erreicht haben, sprich: Genug Biomasse aka Bevölkerung (Genestealer Cults) und Pflanzen etc. infiziert haben, treten sie offen zu Tage. In sofern wäre es völlig egal ob Legatin Amelia Avaresa die Auslöschung der Xenos Infektion verkündet oder nicht. Ist sie selbst vielleicht infiziert? Sind Teile des Bergwerks, oder auch nur einzelne Gänge evtl. gar nicht gereinigt weil die jeweilige👎 Schwestern die dort zugange waren infiziert gewesen sind? Man weiss es nicht.

c) Warum sollte sich die Infizierung nur innerhalb von Pragmis' Lock befinden? Nur in dem Bergwerk? Tyraniden können im Vakuum des Alls leben. Woher die Überzeugung dass nur alles IN Pragmis' Lock gereinigt werden muss?

d) Sogar die letzten Schwestern die die Reinigung vollzogen haben, haben sich geopfert und eingeschlossen weil die Gefahr viel, viel zu groß ist dass die Infektion irgendwie vom Mond entkommen könnte. Gerade auch mit Hinblick auf c) darf eigentlich nie auch nur irgendetwas vom Mond entkommen. Und dann baut der Orden der Sengenden Läuterung ihre Festung, ihr Ordenskloster auf genau diesem Mond? Das ergibt für mich überhaupt keinen Sinn. Jede Schwester, jede Novizin, jedes Fahrzeug, jede Maschine die dem Orden geschickt wird wäre dazu verdammt bis zu ihrem Lebensende den Mond nicht mehr verlassen zu können. Egal was du mit deinem Orden noch so vor hast, es müsste eigentlich alles auf Pragmis' Lock spielen. Alles andere wäre grob fahrlässig.

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Wenn dein Plan wirklich eine Art "Deathkorps Sororitas" ist, ein paar spontane Gedanken meinerseits:
  • Bei den Bergbauarbeiten fand man ganz tief im Mond uralte Kultstätten unbekannter Herkunft
  • Die Barriere die unsere Realität vom Warp trennt ist dort sehr, sehr dünn.
  • Es hat sich innerhalb des Mondes, innerhalb des Bergwerkes unbemerkt die Korruption ausgebreitet da sich ein übergetretener Dämon dort als unheilige Verschmelzung von Fleisch, Stein und Maschine eingenistet hat.
  • Das Opfer von Legatin Amelia Avaresa und ihrer Schwestern könnte evtl. nicht aus Angst/Schutz davor sein dass die Infektion nach außen getragen wird, sondern um die Barriere zwischen unserer Welt und dem Warp zu stärken oder die letzten Reste des Dämons zu bannen oder wasweissich.
  • Versiegelt wird das Bergwerk weil niemals wieder jemand in die Nähe des Kerns gelangen darf da die Gefahr einer Korrumpiertheit/eines Durchbruchs viel zu groß ist.
  • Die Ordensfestung wurde dort errichtet als ewiges Mahnmal und Wachposten falls jemals wieder etwas in Pragmis' Lock aus dem Warp übertreten sollte.
  • Die Oberfläche von Pragmis' Lock könnte durch den Bergbau, bzw. Abfallprodukte davon und/oder Industrie total verseucht sein.

Allein durch die Trennung der Art der Verseuchung von Pragmis' Lock Oberfläche und seinem Inneren könntest du sowohl die Deathkorps-Sororitas machen als auch diesen erlauben auch anderswo als dem Mond zu agieren.

Und, soweit ich weiss hilft der Glaube den Sororitas zwar bei jedem Kampf, besonders stark und eine Art Schutzschild ist er aber halt vor allem gegen die Mächte des Warp. In sofern, wenn auch quasi ein "langweiliger" Sororitas Standard-Gegner vielleicht passender als Xenos.

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Aber vielleicht ist das auch genau dein Plan? Ein Orden der sich quasi dauerhaft opfert. Der sich dauerhaft in Isolation begibt und dem bewusst ist nie wieder von diesem Mond wegzukommen. Ein Orden der über die Gefahr des Mondes Bescheid weiss und diesen daher unerbittlich gegen JEDEN verteidigt. Also auch gegen andere Individuen und Fraktionen des Imperiums selbst. Quasi ein imperiumstreuer Orden der aber gleichzeitig irgendwie ein Ausgestossener ist. Da könnte man sicherlich auch sehr spannende Geschichten und Schlachten draus machen wenn die Sengende Läuterung niemanden der auf dem Mond landet je wieder gehen lassen darf. Egal ob es Xenos sind, das Chaos oder auch nur Abgesandte des Mechanicums oder selbst eine Kompanie Ultramarines etc.

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Hmm..wenn ich so drüber nachdenke... Im Rahmen von typischer "40K Lore" passt deine Geschichte eigentlich hervorragend rein. Der typische 40K Roman steckt auch voller Logiklücken die aber gefühlt ausser mir niemanden stören. In sofern bin ich hier vielleicht auch nur etwas "überkorrekt.". Sieh das ganze bitte wirklich nur als Feedback und nicht als Angriff oder so etwas. Ich bin nun selbst wirklich weit weg von "Ich kenne mich im 40K Lore aus" und vielleicht sagen andere hier auch einfach "Psst alles, genau so würde es im Imperium laufen." Schreiben kannst du auf jeden Fall und ich würde auch gern weitere Geschichten rund um die Sengende Läuterung lesen.
 
@Object303
Danke für dein super ausführliches Feedback! Mit soviel investierter Zeit hatte ich nicht gerechnet, bin aber sehr dankbar und möchte gerne auf deine Kritik eingehen. Ich möchte meine Gedanken und Wahrnehmungen noch etwas weiter ausführen - nicht um mich zu verteidigen - sondern zu erörtern ob meine Denkweise überhaupt die richtige war.

Zu a.): Stimmt, man könnte auch beides machen und auf seine eigene Art und Weise eine theatralische Schwere der Aufgabe in einem verseuchten Areal operieren zu müssen. Würde auch weiterhin sehr gut zum Thema passen. Vielleicht übernehme ich das noch so - meine Grundidee war das Herausstellen des manuellen Exterminatus als Solo-Option um den Umfang und Schwere dieser Aufgabe zu bekräftigen.

Zu b.): Bisher wurden Planeten mit Auftreten von Symbiontenkulten durchaus auch verteidigt - in der Hoffnung den Feind zu bezwingen, auszumerzen und weiter den Planeten zu halten. Das Imperium scheint also Planeten die von Symbionten befallen wurde nicht von vornherein aufzugeben, weil es ja auf lange Sicht sinnlos wäre. Entweder sie wissen nicht exakt um die Langlebigkeit der Bedrohung oder man ist zuversichtlich es unter Kontrolle kriegen zu können. Und ich hatte ja auch beschrieben, dass der Kult sich außer Sicht der Arbites verborgen hält. Und das nächste was wir wissen, ist der abrupte Kontaktabriss zu Pragmis' Lock in Gänze. Es wird also nahegelegt, dass sie in der Tat gewartet haben, bis sie die notwendige Stärke hatten um den Mond zu übernehmen, und dies dann auch getan haben. Vielleicht sind sie auch frühzeitig entdeckt worden und waren gezwungen voreilig zu agieren und den Mond zu übernehmen - auch das könnte ich erläutern.

Zu c.) Das könnte ich vermutlich wirklich besser erklären. Zum einen ist der Mond desolat von Flora und Fauna, zum anderen gibt es nur die eine primäre Station mit den Landeplattformen, unter der es direkt in die Tiefe geht. Es gibt nichts dort draußen. Sich außerhalb der Station oder der Minenschächte zu bewegen wäre entweder eine Garantie der giftigen Atmosphäre des Mondes zu erliegen oder von den Auspex der Quarantäne-Blockade aufgeklärt zu werden.

Zu d.) Alle Schwestern die mit dem Feind in Kontakt getreten sind, haben sich einschließen lassen - eben, weil nur so sichergestellt werden kann, dass die Infektion nicht entkommt. Generell traue ich den Adepta Sororitas zu relativ gut für so eine Aufgabe gewappnet zu sein. Ihr Glaube mag sinngemäß potenter gegen Kräfte des Chaos wirken, doch vergessen wir nicht, dass sie auch Servorüstungen mit hermetisch abgeriegelter Integrität tragen.
Und die Ordensfestung wird errichtet nachdem man den Planeten als gereinigt erklärt hat. Ich glaube nicht jeder Planet auf dem jemals ein einzelner Tyranid oder Symbiont aufgetaucht war ist völlig niedergebrannt und auf ewig in Quarantäne versetzt worden. Warum hätte man in Space Marine 2 sich sonst überhaupt die Mühe gemacht sich zu verteidigen? 😀

Sehe ich gewisse Punkte völlig falsch - oder liegt es einfach daran, dass ich gewisse Umstände besser beschreiben sollte?
Deine Alternativ-Idee mit der dunklen Kultstätte ist auch sehr, sehr cool. Aber tatsächlich wollte ich nach den Roten Korsaren nicht nochmal dem Standardgegner bedienen. Außerdem fände ich die Grundlage mit dem Symbiontenkult ein ansprechendes Szenario um zukünftig Kurzgeschichten ála "Aliens" (der Film) als Auszüge dieses Konflikts zu schreiben. Du weißt schon: "Sie kommen aus den Wänden!" 😀

Ich werde nochmal über deine Punkte sinnieren und gewisse Absätze besser beschreiben.
Nochmals, großes Danke! 🥰
 
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