Hi Leute,
nach vielen Jahren fernab vom Hobby bin ich nun endlich zurückgekehrt und widme mich sogleich meinem ersten, neuen Projekt.
Ich will eine Adepta Sororitas Armee, die ich auch bald hier im Armeeaufbau-Forum präsentieren möchte.
Auf dem Weg dahin schreibe ich bereits an der Lore meiner Sisters of Battle und wollte euch klugen Köpfen mal meinen ersten Loreentwurf in Form einer kleinen Gesichte präsentieren - macht es Sinn, ist es einigermaßen cool oder habe ich deutliche Fehler in der Lore gemacht? Ich bitte um euer Feedback. 🙂
Disclaimer: Inhaltlich ist alles von mir erdacht und recherchiert, ich habe aber teilweise auch ChatGPT zur Hilfe bei der Formulierung genutzt.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
(Ein paar Randdaten vorweg, die sich auf die "Gegenwart" beziehen; also nach der Geschichte)
Planet: Xelodia
Klassifikation: Schreinwelt / Agrarwelt
Segmentum: Segmentum Tempestus
Sektor: Loki Sektor
Sub-Sektor: Sazarius Sub-Sektor
System: Sazarius Umbra
Bevölkerung: 365 Millionen (davon 170 Millionen Pilger)
Authorität: Ekklesiarchie
Zu Ehren von: Heilige Diania Luceia
Mond: Pragmis‘ Lock
Klassifikation: Bergbaumond/ Penalmond
Bevölkerung: 34 Millionen (pre-Exterminatus)
(Hier geht es los: )
Zwischen fernen Sternen
Einst war Xelodia kaum mehr als eine unauffällige Agrarwelt an der Grenze des Segmentum Ultima, tief eingebettet in das Herz des Loki-Sektors. Ihre Bevölkerung, kaum 32 Millionen treue Seelen zählend, erfüllte lediglich einen einzigen Zweck: die Versorgung des als strategisch und ressourcentechnisch weitaus bedeutsameren Mondes Pragmis’ Lock – sowie die Aufrechterhaltung eines essenziellen Umschlagpunkts für den Abtransport wertvoller Erze.
Pragmis’ Lock selbst ist ein vergleichsweise kleiner Mond, umhüllt von einer dünnen, nur bedingt atembaren und auf Dauer tödlich-giftigen Atmosphäre. Seine unter der Oberfläche schlummernden Reichtümer – beachtliche Vorkommen an Adamantium und anderen seltenen Metallerzen – führten zur Klassifikation als offizieller Bergbaumond des Imperiums. Als Arbeitskräfte dienen keine regulären Kolonisten: Stattdessen sind es Strafgefangene, Deserteure und andere Ungewollte, die von vorbeiziehenden Flotten des Astra Militarum abgesetzt und dem Schicksal harter Zwangsarbeit tief unter der Kruste des Himmelskörper überlassen werden.
Die Erste Bedrohung
Im Jahre 677.M41 brach ein Angriffskreuzer unerwartet aus den tobenden Strömungen des Warp hervor und setzte Kurs auf die stille Agrarwelt Xelodia. Geschwärzt von der Finsternis und gebrandmarkt mit dem Symbol einer schwarzen Faust auf blutrotem Grund – dem gefürchteten Wappen der Roten Korsaren – kam er, um sich an den spärlichen Ressourcen der Welt zu weiden und ihre Bevölkerung in Ketten zurück in den Mahlstrom zu verschleppen.
Xelodias Verteidigung war kaum der Rede wert: Eine kümmerliche planetare Miliz und einige wenige orbitale Geschützplattformen standen dem vollen Zorn eines abtrünnigen Astartes-Schiffes gegenüber – machtlos gegen die geballte Feuerkraft eines solchen Monstrums.
Verzweifelte Hilferufe wurden über sämtliche astropathische Kanäle durch die Leere des Alls gesandt. Und nur ein einziges Schiff beantwortete diesen Ruf – Die Botschaft der Befreiung, ein leichter Kreuzer der Armatus-Klasse unter dem Banner der Navis Imperialis. Doch dieses Schiff war mehr als bloß ein Transporter: An Bord befand sich die 5. Kommende der 1. Praeceptorium des ehrwürdigen Ordens der Ebon Chalice – Kriegerinnen des Adepta Sororitas, deren Glaube ebenso unerschütterlich war wie ihre Waffen heilig.
Als die Botschaft der Befreiung in das Xelodia-System eintrat, offenbarte sich der Pricipalis und den Offizieren der Navis Imperialis rasch die erdrückende Übermacht ihres Gegners. Und doch wichen sie nicht zurück. Die Roten Korsaren hatten sich tief in den Überfall auf den Planeten verstrickt – eine beträchtliche Zahl ihrer Krieger war bereits durch Landungsschiffe und Thunderhawks auf die Oberfläche verbracht worden. Nur eine knappe Reserve war auf dem Angriffskreuzer verblieben, um das Schiff selbst zu sichern. Ein ausgedehnter Feuerwechsel hätte die Botschaft der Befreiung nicht überstanden – daher war der Befehl eindeutig: Vorstoß auf volle Fahrt, direkt in Enterreichweite. Die kampfbereiten Trupps der Adepta Sororitas bestiegen ohne zu zögern ihre Landungsschiffe. Unter den Litaneien des Zorns und dem Schutz der Märtyrer stürmten sie an Bord des verdorbenen Molochs, mit dem Ziel, kritische Systeme wie das Enginarium oder die Brücke zu zerstören.
Doch die Verräter hatten bereits reagiert: Entertorpedos wurden abgefeuert, ihre verbliebenen Krieger – abtrünnige Astartes von übermenschlicher Kraft – trafen in mörderischem Tempo auf dem kleineren imperialen Schiff ein. Ein Wettlauf begann – ein grausamer Tanz aus Stahl, Blut und Feuer. Und es war ein Wettlauf, den die Feinde des Imperiums zu gewinnen drohten. Angesichts des drohenden Scheiterns befahl die Pricipalis eine neue Marschrichtung für ihre Truppen: Alle Ziele wurden aufgegeben, einzig der Schildgenerator des Verräter-Schiffes sollte noch fallen. Und die Schwestern des Ebon Chalice vollbrachten das Unmögliche – sie brachen durch die Korridore der Häresie, schlugen sich bis zum Schildkontrollsystem durch und setzten es außer Kraft.
Doch selbst mit deaktivierten Schilden war das gegnerische Schiff noch ein Ungetüm aus gepanzertem Zorn. Der volle Beschuss der Botschaft der Befreiung reichte nicht aus, um den entscheidenden Schlag zu führen. Die Pricipalis, umfangen von der Klarheit des Glaubens, befahl die Kernüberladung der Reaktoren – und setzte Kurs auf eine letzte, heldenhafte Kollision. Der Kapitän widersprach nicht. Seine Antwort war schlicht, aber voller Würde: „Für den Imperator.“
Ein Himmel in Flammen
Wie ein schlanker Dolch stieß die Botschaft der Befreiung in die Flanke des monströsen Verräterschiffes und verbiss sich tief in dessen gepanzerte Hülle. Die überladenen Plasmareaktoren des leichten Kreuzers zerrissen sich selbst – und mit ihnen den Bug des feindlichen Angriffskreuzers –, entfesselten eine atemberaubende Kaskade aus glühenden Plasmaeruptionen und elektrostatischen Stürmen, die wie himmlische Peitschen in der Atmosphäre Xelodias brannten.
Loyalisten wie Verräter auf der Planetenoberfläche blickten gen Himmel, als das gewaltige Martyrium des imperialen Schiffes den Himmel für fünf Tage und Nächte in ein pulsierendes, gleißendes Cyan tauchte. Für die Bevölkerung wurde dieser Anblick zu einem göttlichen Zeichen – ein letzter Funke Hoffnung, geboren aus Feuer und Opfer. Für die Roten Korsaren jedoch bedeutete es das Ende ihres Mutterschiffs, das in flammenden Trümmern vom Himmel stürzte und sie auf feindlichem Boden zurückließ.
Getrieben von Verzweiflung kämpften sich die überlebenden Verräter zu den kleinen Raumhäfen Xelodias durch, kaperten die wenigen warpsprungfähigen Schiffe, die sie finden konnten, und flohen hastig in den Orbit – und schließlich in die reißenden Ströme des Warp. Der Feind war geschlagen, aber ein blutiger Preis war gezahlt worden.
In den darauffolgenden Wochen trafen erste imperiale Verstärkungen ein. Schiffe der imperialen Flotte sicherten das System, während sich die Kunde vom selbstlosen Opfer der Botschaft der Befreiung wie eine junge Heldensage im Dunkel des Segmentum Tempestus verbreitete. Überlebende berichteten vom leuchtenden Cyan, das Himmel und Schlachtfeld gleichermaßen überzogen hatte – dem Licht des Imperators selbst, so schien es, das herabgestiegen war.
Schon bald machten sich erste Pilger auf den Weg nach Xelodia, um dem heldenhaften Opfer zu gedenken. Die Ströme wuchsen mit jeder Woche. Aus den schlichten Städten der Agrarwelt erwuchsen neue Metropolen. Eine permanente Garnison der Navis Imperialis wurde im System stationiert, und auf dem Planeten selbst errichtete man ein Heiligtum zu Ehren der Märtyrerin Diania Luceia – Principalis der 5.Kommende, 1. Praeceptorium, Orden der Ebon Chalice.
Schließlich wurde auch die Ekklesiarchie auf Xelodia aufmerksam. Eine planetare Mission wurde etabliert, und ein Ordo Minoris trat in den Dienst dieser aufstrebenden, jungen Schreinwelt: der Orden der Sengenden Läuterung, benannt nach dem reinigenden Inferno, das einst den Himmel von Xelodia erleuchtet hatte. In ehrfürchtiger Andacht an diesen heiligen Moment trugen die Schwestern dieses Ordens fortan türkisfarbene Roben – das lebendige Echo jenes Himmelsfeuers, das einst den Sieg über die Häresie verkündet hatte.
(Ab hier beginnt Teil 2: )
Die Zweite Bedrohung
Im Jahre 722.M41 begann das Unheil wie so oft – leise. Mit dem Flüstern gestörter Vox-Verbindungen zur Bergbaustation Pragmis' Lock. Was zunächst als bloße technische Störung abgetan wurde, entpuppte sich bald als ein düsteres Omen: schweres Rauschen, wirre Rückkopplungen, das kränkliche Stottern der Fernstrecken-Vox aus Pragmis’ Lock – und dann: Schweigen.
Raumfrachter, die zum mondgeborenen Schachtwerk zurückkehrten, berichteten von verwaisten Plattformen, versiegelten Hangars, und gewaltigen Bergbaumaschinen, reglos wie Grabsteine, die das Andocken verhinderten und Hauptplattformen blockierten. Kontaktversuche verliefen im Nichts, und jene unglückseligen Shuttle-Besatzungen, die zur Aufklärung ausgesandt wurden, blieben für immer verschollen. Unter dem Verdacht eines Gefangenenaufstandes wurde der Mond abgeriegelt – schnell, aber vielleicht schon zu spät.
Während planetare Sicherheitskräfte Xelodias mit vorbereitenden Maßnahmen begannen die rechtschaffende Kontrolle auf Pragmis' Lock wiederherzustellen, zerfetzte ein schwarzer Schatten das Firmament: Ein Schiff der Inquisition – düster, schweigsam, allgegenwärtig wie das Jüngste Gericht selbst – trat aus dem Warp. Die Sporn der Vigilanz, ein leichter Kreuzer des Ordo Xenos. An Bord: Inquisitor Keltas Horvik, ein Mann, den der Schrecken längst gezeichnet hatte.
Mit unverrückbarer Autorität verbot Horvik jegliche planetare Intervention. Er forderte einzig eine persönliche Eskorte aus den Reihen der Sengenden Läuterung – auserwählte Schwestern, bereit, mit ihm hinabzusteigen in das Herz der Dunkelheit. Denn der Ordo wusste, was andere nicht einmal ahnten: Der Makel, der Pragmis’ Lock ergriffen hatte, war kein Aufstand. Es war Blasphemie aus dem fernen Untiefen der Galaxis.
Ein einzelnes, von Genräubern infiziertes Wesen – kaum mehr als ein Flüstern der Verdammnis – hatte sich unter die zahllosen Gefangenen geschlichen. Von dort aus wuchs das Krebsgeschwür eines Kultes in den Schatten: unheilige Symbionten, verborgen in vergessenen Gängen, in Schächten, wo nie ein Lichtschein je verweilte. Die Arbites, blind für das wuchernde Nest, patrouillierten ahnungslos über das pulsierende Herz des Wahnsinns hinweg.
Horvik, begleitet von seinen Getreuen und einer Handvoll Schwestern der Sengenden Läuterung, stieg hinab. Sie fanden, was sie befürchteten, aber nicht finden wollten – und wurden von der Wahrheit überrannt: Der Kult war nicht Keim, sondern Kollektiv. Ein Massiv aus Fleisch und Mutation, verschmolzen in einem Wahnsinn jenseits aller Worte. Ein Hinterhalt zwang die Inquisitions-Expedition zum Rückzug. Schwestern fielen. Getreue starben. Aber einige entkamen. Und sie brachten die Botschaft mit sich.
Es bestand kein Zweifel mehr – Pragmis’ Lock war nicht gefallen, es war verzehrt worden. Von innen heraus hatte sich das verderbte Gift des Xenos Genoms seinen Weg gebahnt, hatte die Bevölkerung in einen brodelnden Sumpf aus Mutation und blasphemischer Schwarmbewusstseins vergiftet. Unter der Oberfläche des kargen Mondes regte sich nun ein wachsendes Nest aus verseuchten Kreaturen – Kreaturen, die nicht sterben, sondern sich vermehren wollten. Und all dies – in unmittelbarer Umlaufbahn der heiligen Schreinwelt Xelodia.
Die bloße Möglichkeit einer überspringenden Infektion war ein Frevel, der nicht einmal im Gedanken zugelassen werden durfte. Selbst unter der strengsten Quarantäne wäre das Risiko zu groß gewesen. Und mit einer geschätzten Bevölkerung von 34 Millionen – jeder Einzelne ein potentieller Wirt, ein zukünftiger Feind des Imperiums – lauerte im Schatten des Mondes eine Brutstätte apokalyptischen Ausmaßes.
Angesichts dieser unaussprechlichen Bedrohung fällte Inquisitor Horvik ein Urteil, das weder leicht noch unbedacht war – aber unausweichlich: Über Pragmis’ Lock sollte das schrecklichste aller imperialen Verdikteverhängt werden:
Exterminatus.
Doch selbst im Angesicht eines klar gefällten Urteils offenbarte sich die gnadenlose Realität des Unterfangens: Die Vernichtung von Pragmis’ Lock war kein einfacher Akt des Willens – sie war eine Herausforderung an die Möglichkeiten imperialer Kriegsführung.
Die Kruste des vergifteten Mondes war durchwoben mit Sedimenten aus dichtem Adamantium und anderen widerstandsfähigen Metallerzen. Orbitales Bombardement? Nutzlos. Selbst der konzentrierteste Feuerhagel der Flottenoffiziere hätte kaum mehr als Kratzer im Gestein hinterlassen.
Eine Virusbombe? Zu ungewiss. Die weit verzweigten Tunnel, die verzinkten Schächte, die redundanten Kreislaufsysteme zur Luftaufbereitung – all das hätte die Seuche zerstreut, verdünnt oder gar zurückgehalten. Und selbst eine einzige überlebende Brutkammer wäre genug, um den Keim der Verderbnis neu zu entzünden.
Und Cyclonen-Torpedos – so verlockend ihre Vernichtungsmacht auch war – bargen eine noch größere Gefahr. Denn der zerschlagene Körper des Mondes, der in Trümmern vergehen würde, hätte sich als feuriger Meteorenschwarm auf Xelodia selbst ergossen. Ein Inferno der eigenen Ernte. Im Himmelsfeuer geboren, im Himmelsfeuer gestürzt – eine makabre, beinahe poetische Apokalypse, die selbst Inquisitor Horvik nicht auf sich nehmen wollte.
Da erhob sich ausder Mitte der Sengenden Läuterung ein anderer Weg – grausam, mühsam, aber rein:
Der manuelle Exterminatus
Der Orden mobilisierte den Großteil seiner Kampfverbände. Nachdem die Landeplattformen auf Pragmis’ Lock gesichert und gesäubert worden waren, begann der Vormarsch. Zugang für Zugang, Schacht für Schacht – alles wurde abgeriegelt und versiegelt – alles bis auf eine gewaltige Primär-Zugangspforte. Über ihnen zog sich das Netz der Quarantäne zu – eine eiserne Umklammerung durch das Navis Imperialis. Und unter diesem schützenden Griff begannen die Schwestern ihren Marsch in die Finsternis.
Sie trugen keine Illusionen mit sich – nur Bolter, Flammenwerfer und einen Glauben, der nicht gebrochen werden konnte. Denn sie marschierten nicht, um zuretten – sie marschierten, um zu richten.
Container für Container – beladen mit Munition, mit heiligem Prometheum, mit Rationen, mit Liturgien und blutversiegelten Relikten – wurden von Servitoren durch endlose Gänge geschoben. Und während der Nachhall der Bolterschüsse in die Felsen brannte, stiegen aus der Tiefe Stimmen auf – das flüsterleise Singen der Kriegslitaneien und der Hymnen zu Ehren der Heiligen Diania Luceia und des allmächtigen Imperators.
Solange diese Stimmen sangen, verstummte auch die Versorgung nicht. Solange die Gesänge erklangen, wusste man: Der Wille des Imperators wirkte fort.
Ein unsichtbarer Kreuzzug hatte begonnen – kein galaktischer Triumphzug, keine Eroberung, keine Flaggen. Nur der langsame, systematische Untergang einer ungesehenen Welt. Vollkommenheit in Vernichtung. Gründlichkeit, wie sie nur der Glaube gebiert.
Jahrzehntevergingen. Dann ein Jahrhundert. Dann zwei. Die Namen wechselten. Die Stimmen nicht.
Inquisitor Horvik übergab das Kommando an Canoness Katharita Veridestra, die es an Talisa Orval weiterreichte, ehe auch sie es an Agnesa Maritess übertrug. Eine Linie der Pflicht – ungebrochen, unvergessen. Immer neue Kohorten junger Ordensschwestern zogen in die Tiefe, den Kopf erhoben, das Herz rein. Keine kehrte je zurück. Keine klagte. Keine fiel in Vergessenheit.
Denn aus der Tiefe, durch endlos verlegte Vox-Kabel, hallte stets ihr Lied.
Ein ewiges Singen.
Ein endloser Schwur.
Ein Kreuzzug im Schatten.
Der Imperator beschützt
Am 148. Tag des Jahres 920.M41, im Lichte des Goldenen Thrones, verstummten die Hymnen aus der Tiefe.
Nach beinahe zwei Jahrhunderten ununterbrochenen Gesangs, durchzogen von Bolterhall und Schlachtgesängen, erklang über das Vox-Netzwerk ein letztes Mal die Stimme der kommandierenden Legatin unter Tage – brüchig, vom Gewicht ungezählter Märtyrer getragen, doch aufrecht in ihrer letzten Pflicht:
Dann verstummte alles.
Das letzte gigantische Zugangsportale wurde ein letztes Mal geschlossen. Die Dichtungen zischten, das Heilige Siegel der Inquisition wurde eingebrannt, und dann… verschweißt, verriegelt, in Ewigkeit versiegelt. Pragmis’ Lock – einst ein Werkzeug imperialer Ausbeutung und Bestrafung, dann ein Scheiterhaufen unzähliger Xenos – wurde umklassifiziert. In den Registern des Imperiums trägt es seither die neue Katalogisierung einer Nekropoliswelt.
Ein stummer Mahnruf in den Sternen. Ein Grab aus Adamantium.
Der Orden der Sengenden Läuterung hatte in einem einzigen Akt der beispiellosen Selbstaufopferung, ganz in ehrerbietendem Vorbild ihrer heiligen Schutzpatronin, seine eigene Schlagkraft beinahe ausgelöscht – doch im selben Atemzug ein Denkmal aus Feuer, Glaube und Blut erschaffen, das bis in die entferntesten Subsektionen der Ekklesiarchie hallte.
Bewegt von dieser beispielhaften Demonstration unverbrüchlicher Reinheit und Hingabe, lenkten die Hohen Ämter der Ekklesiarchie ihre Gunst auf diesen aufstrebenden, fanatisch treuen Arm des Adepta Sororitas. Das Schola Progenium wies dem Orden in nie dagewesener Zahl Novizinnen zu. Das Adeptus Mechanicus erhielt den Befehl, neue Rüstung, Waffen und Fahrzeuge in Massen aus den Schmiedewelten heranzuschaffen. Der Orden sollte nicht untergehen – sondern aus Asche wiedergeboren werden.
Und auf Pragmis’ Lock selbst – über den verschlossenen Kammern, unter deren Gewölben zahllose Schwestern unbeweint ruhen – wurde die Festung errichtet, die künftig als Kloster, Denkmal und Mahnwache dient: Lux Imperialis. Ein strahlendes Bollwerk des Glaubens, errichtet auf einem Fundament aus Knochen und Adamantit.
Dort, wo der Tod kein Ende ist – sondern der Anfang eines neuen Liedes im Namen des Imperators.
++++++++++++++++++++++++
Bin gespannt auf euer Urteil.
nach vielen Jahren fernab vom Hobby bin ich nun endlich zurückgekehrt und widme mich sogleich meinem ersten, neuen Projekt.
Ich will eine Adepta Sororitas Armee, die ich auch bald hier im Armeeaufbau-Forum präsentieren möchte.
Auf dem Weg dahin schreibe ich bereits an der Lore meiner Sisters of Battle und wollte euch klugen Köpfen mal meinen ersten Loreentwurf in Form einer kleinen Gesichte präsentieren - macht es Sinn, ist es einigermaßen cool oder habe ich deutliche Fehler in der Lore gemacht? Ich bitte um euer Feedback. 🙂
Disclaimer: Inhaltlich ist alles von mir erdacht und recherchiert, ich habe aber teilweise auch ChatGPT zur Hilfe bei der Formulierung genutzt.
+++++++++++++++++++++++++++++++++++++++
(Ein paar Randdaten vorweg, die sich auf die "Gegenwart" beziehen; also nach der Geschichte)
Planet: Xelodia
Klassifikation: Schreinwelt / Agrarwelt
Segmentum: Segmentum Tempestus
Sektor: Loki Sektor
Sub-Sektor: Sazarius Sub-Sektor
System: Sazarius Umbra
Bevölkerung: 365 Millionen (davon 170 Millionen Pilger)
Authorität: Ekklesiarchie
Zu Ehren von: Heilige Diania Luceia
Mond: Pragmis‘ Lock
Klassifikation: Bergbaumond/ Penalmond
Bevölkerung: 34 Millionen (pre-Exterminatus)
(Hier geht es los: )
Zwischen fernen Sternen
Einst war Xelodia kaum mehr als eine unauffällige Agrarwelt an der Grenze des Segmentum Ultima, tief eingebettet in das Herz des Loki-Sektors. Ihre Bevölkerung, kaum 32 Millionen treue Seelen zählend, erfüllte lediglich einen einzigen Zweck: die Versorgung des als strategisch und ressourcentechnisch weitaus bedeutsameren Mondes Pragmis’ Lock – sowie die Aufrechterhaltung eines essenziellen Umschlagpunkts für den Abtransport wertvoller Erze.
Pragmis’ Lock selbst ist ein vergleichsweise kleiner Mond, umhüllt von einer dünnen, nur bedingt atembaren und auf Dauer tödlich-giftigen Atmosphäre. Seine unter der Oberfläche schlummernden Reichtümer – beachtliche Vorkommen an Adamantium und anderen seltenen Metallerzen – führten zur Klassifikation als offizieller Bergbaumond des Imperiums. Als Arbeitskräfte dienen keine regulären Kolonisten: Stattdessen sind es Strafgefangene, Deserteure und andere Ungewollte, die von vorbeiziehenden Flotten des Astra Militarum abgesetzt und dem Schicksal harter Zwangsarbeit tief unter der Kruste des Himmelskörper überlassen werden.
Die Erste Bedrohung
Im Jahre 677.M41 brach ein Angriffskreuzer unerwartet aus den tobenden Strömungen des Warp hervor und setzte Kurs auf die stille Agrarwelt Xelodia. Geschwärzt von der Finsternis und gebrandmarkt mit dem Symbol einer schwarzen Faust auf blutrotem Grund – dem gefürchteten Wappen der Roten Korsaren – kam er, um sich an den spärlichen Ressourcen der Welt zu weiden und ihre Bevölkerung in Ketten zurück in den Mahlstrom zu verschleppen.
Xelodias Verteidigung war kaum der Rede wert: Eine kümmerliche planetare Miliz und einige wenige orbitale Geschützplattformen standen dem vollen Zorn eines abtrünnigen Astartes-Schiffes gegenüber – machtlos gegen die geballte Feuerkraft eines solchen Monstrums.
Verzweifelte Hilferufe wurden über sämtliche astropathische Kanäle durch die Leere des Alls gesandt. Und nur ein einziges Schiff beantwortete diesen Ruf – Die Botschaft der Befreiung, ein leichter Kreuzer der Armatus-Klasse unter dem Banner der Navis Imperialis. Doch dieses Schiff war mehr als bloß ein Transporter: An Bord befand sich die 5. Kommende der 1. Praeceptorium des ehrwürdigen Ordens der Ebon Chalice – Kriegerinnen des Adepta Sororitas, deren Glaube ebenso unerschütterlich war wie ihre Waffen heilig.
Als die Botschaft der Befreiung in das Xelodia-System eintrat, offenbarte sich der Pricipalis und den Offizieren der Navis Imperialis rasch die erdrückende Übermacht ihres Gegners. Und doch wichen sie nicht zurück. Die Roten Korsaren hatten sich tief in den Überfall auf den Planeten verstrickt – eine beträchtliche Zahl ihrer Krieger war bereits durch Landungsschiffe und Thunderhawks auf die Oberfläche verbracht worden. Nur eine knappe Reserve war auf dem Angriffskreuzer verblieben, um das Schiff selbst zu sichern. Ein ausgedehnter Feuerwechsel hätte die Botschaft der Befreiung nicht überstanden – daher war der Befehl eindeutig: Vorstoß auf volle Fahrt, direkt in Enterreichweite. Die kampfbereiten Trupps der Adepta Sororitas bestiegen ohne zu zögern ihre Landungsschiffe. Unter den Litaneien des Zorns und dem Schutz der Märtyrer stürmten sie an Bord des verdorbenen Molochs, mit dem Ziel, kritische Systeme wie das Enginarium oder die Brücke zu zerstören.
Doch die Verräter hatten bereits reagiert: Entertorpedos wurden abgefeuert, ihre verbliebenen Krieger – abtrünnige Astartes von übermenschlicher Kraft – trafen in mörderischem Tempo auf dem kleineren imperialen Schiff ein. Ein Wettlauf begann – ein grausamer Tanz aus Stahl, Blut und Feuer. Und es war ein Wettlauf, den die Feinde des Imperiums zu gewinnen drohten. Angesichts des drohenden Scheiterns befahl die Pricipalis eine neue Marschrichtung für ihre Truppen: Alle Ziele wurden aufgegeben, einzig der Schildgenerator des Verräter-Schiffes sollte noch fallen. Und die Schwestern des Ebon Chalice vollbrachten das Unmögliche – sie brachen durch die Korridore der Häresie, schlugen sich bis zum Schildkontrollsystem durch und setzten es außer Kraft.
Doch selbst mit deaktivierten Schilden war das gegnerische Schiff noch ein Ungetüm aus gepanzertem Zorn. Der volle Beschuss der Botschaft der Befreiung reichte nicht aus, um den entscheidenden Schlag zu führen. Die Pricipalis, umfangen von der Klarheit des Glaubens, befahl die Kernüberladung der Reaktoren – und setzte Kurs auf eine letzte, heldenhafte Kollision. Der Kapitän widersprach nicht. Seine Antwort war schlicht, aber voller Würde: „Für den Imperator.“
Ein Himmel in Flammen
Wie ein schlanker Dolch stieß die Botschaft der Befreiung in die Flanke des monströsen Verräterschiffes und verbiss sich tief in dessen gepanzerte Hülle. Die überladenen Plasmareaktoren des leichten Kreuzers zerrissen sich selbst – und mit ihnen den Bug des feindlichen Angriffskreuzers –, entfesselten eine atemberaubende Kaskade aus glühenden Plasmaeruptionen und elektrostatischen Stürmen, die wie himmlische Peitschen in der Atmosphäre Xelodias brannten.
Loyalisten wie Verräter auf der Planetenoberfläche blickten gen Himmel, als das gewaltige Martyrium des imperialen Schiffes den Himmel für fünf Tage und Nächte in ein pulsierendes, gleißendes Cyan tauchte. Für die Bevölkerung wurde dieser Anblick zu einem göttlichen Zeichen – ein letzter Funke Hoffnung, geboren aus Feuer und Opfer. Für die Roten Korsaren jedoch bedeutete es das Ende ihres Mutterschiffs, das in flammenden Trümmern vom Himmel stürzte und sie auf feindlichem Boden zurückließ.
Getrieben von Verzweiflung kämpften sich die überlebenden Verräter zu den kleinen Raumhäfen Xelodias durch, kaperten die wenigen warpsprungfähigen Schiffe, die sie finden konnten, und flohen hastig in den Orbit – und schließlich in die reißenden Ströme des Warp. Der Feind war geschlagen, aber ein blutiger Preis war gezahlt worden.
In den darauffolgenden Wochen trafen erste imperiale Verstärkungen ein. Schiffe der imperialen Flotte sicherten das System, während sich die Kunde vom selbstlosen Opfer der Botschaft der Befreiung wie eine junge Heldensage im Dunkel des Segmentum Tempestus verbreitete. Überlebende berichteten vom leuchtenden Cyan, das Himmel und Schlachtfeld gleichermaßen überzogen hatte – dem Licht des Imperators selbst, so schien es, das herabgestiegen war.
Schon bald machten sich erste Pilger auf den Weg nach Xelodia, um dem heldenhaften Opfer zu gedenken. Die Ströme wuchsen mit jeder Woche. Aus den schlichten Städten der Agrarwelt erwuchsen neue Metropolen. Eine permanente Garnison der Navis Imperialis wurde im System stationiert, und auf dem Planeten selbst errichtete man ein Heiligtum zu Ehren der Märtyrerin Diania Luceia – Principalis der 5.Kommende, 1. Praeceptorium, Orden der Ebon Chalice.
Schließlich wurde auch die Ekklesiarchie auf Xelodia aufmerksam. Eine planetare Mission wurde etabliert, und ein Ordo Minoris trat in den Dienst dieser aufstrebenden, jungen Schreinwelt: der Orden der Sengenden Läuterung, benannt nach dem reinigenden Inferno, das einst den Himmel von Xelodia erleuchtet hatte. In ehrfürchtiger Andacht an diesen heiligen Moment trugen die Schwestern dieses Ordens fortan türkisfarbene Roben – das lebendige Echo jenes Himmelsfeuers, das einst den Sieg über die Häresie verkündet hatte.
(Ab hier beginnt Teil 2: )
Die Zweite Bedrohung
Im Jahre 722.M41 begann das Unheil wie so oft – leise. Mit dem Flüstern gestörter Vox-Verbindungen zur Bergbaustation Pragmis' Lock. Was zunächst als bloße technische Störung abgetan wurde, entpuppte sich bald als ein düsteres Omen: schweres Rauschen, wirre Rückkopplungen, das kränkliche Stottern der Fernstrecken-Vox aus Pragmis’ Lock – und dann: Schweigen.
Raumfrachter, die zum mondgeborenen Schachtwerk zurückkehrten, berichteten von verwaisten Plattformen, versiegelten Hangars, und gewaltigen Bergbaumaschinen, reglos wie Grabsteine, die das Andocken verhinderten und Hauptplattformen blockierten. Kontaktversuche verliefen im Nichts, und jene unglückseligen Shuttle-Besatzungen, die zur Aufklärung ausgesandt wurden, blieben für immer verschollen. Unter dem Verdacht eines Gefangenenaufstandes wurde der Mond abgeriegelt – schnell, aber vielleicht schon zu spät.
Während planetare Sicherheitskräfte Xelodias mit vorbereitenden Maßnahmen begannen die rechtschaffende Kontrolle auf Pragmis' Lock wiederherzustellen, zerfetzte ein schwarzer Schatten das Firmament: Ein Schiff der Inquisition – düster, schweigsam, allgegenwärtig wie das Jüngste Gericht selbst – trat aus dem Warp. Die Sporn der Vigilanz, ein leichter Kreuzer des Ordo Xenos. An Bord: Inquisitor Keltas Horvik, ein Mann, den der Schrecken längst gezeichnet hatte.
Mit unverrückbarer Autorität verbot Horvik jegliche planetare Intervention. Er forderte einzig eine persönliche Eskorte aus den Reihen der Sengenden Läuterung – auserwählte Schwestern, bereit, mit ihm hinabzusteigen in das Herz der Dunkelheit. Denn der Ordo wusste, was andere nicht einmal ahnten: Der Makel, der Pragmis’ Lock ergriffen hatte, war kein Aufstand. Es war Blasphemie aus dem fernen Untiefen der Galaxis.
Ein einzelnes, von Genräubern infiziertes Wesen – kaum mehr als ein Flüstern der Verdammnis – hatte sich unter die zahllosen Gefangenen geschlichen. Von dort aus wuchs das Krebsgeschwür eines Kultes in den Schatten: unheilige Symbionten, verborgen in vergessenen Gängen, in Schächten, wo nie ein Lichtschein je verweilte. Die Arbites, blind für das wuchernde Nest, patrouillierten ahnungslos über das pulsierende Herz des Wahnsinns hinweg.
Horvik, begleitet von seinen Getreuen und einer Handvoll Schwestern der Sengenden Läuterung, stieg hinab. Sie fanden, was sie befürchteten, aber nicht finden wollten – und wurden von der Wahrheit überrannt: Der Kult war nicht Keim, sondern Kollektiv. Ein Massiv aus Fleisch und Mutation, verschmolzen in einem Wahnsinn jenseits aller Worte. Ein Hinterhalt zwang die Inquisitions-Expedition zum Rückzug. Schwestern fielen. Getreue starben. Aber einige entkamen. Und sie brachten die Botschaft mit sich.
Es bestand kein Zweifel mehr – Pragmis’ Lock war nicht gefallen, es war verzehrt worden. Von innen heraus hatte sich das verderbte Gift des Xenos Genoms seinen Weg gebahnt, hatte die Bevölkerung in einen brodelnden Sumpf aus Mutation und blasphemischer Schwarmbewusstseins vergiftet. Unter der Oberfläche des kargen Mondes regte sich nun ein wachsendes Nest aus verseuchten Kreaturen – Kreaturen, die nicht sterben, sondern sich vermehren wollten. Und all dies – in unmittelbarer Umlaufbahn der heiligen Schreinwelt Xelodia.
Die bloße Möglichkeit einer überspringenden Infektion war ein Frevel, der nicht einmal im Gedanken zugelassen werden durfte. Selbst unter der strengsten Quarantäne wäre das Risiko zu groß gewesen. Und mit einer geschätzten Bevölkerung von 34 Millionen – jeder Einzelne ein potentieller Wirt, ein zukünftiger Feind des Imperiums – lauerte im Schatten des Mondes eine Brutstätte apokalyptischen Ausmaßes.
Angesichts dieser unaussprechlichen Bedrohung fällte Inquisitor Horvik ein Urteil, das weder leicht noch unbedacht war – aber unausweichlich: Über Pragmis’ Lock sollte das schrecklichste aller imperialen Verdikteverhängt werden:
Exterminatus.
Doch selbst im Angesicht eines klar gefällten Urteils offenbarte sich die gnadenlose Realität des Unterfangens: Die Vernichtung von Pragmis’ Lock war kein einfacher Akt des Willens – sie war eine Herausforderung an die Möglichkeiten imperialer Kriegsführung.
Die Kruste des vergifteten Mondes war durchwoben mit Sedimenten aus dichtem Adamantium und anderen widerstandsfähigen Metallerzen. Orbitales Bombardement? Nutzlos. Selbst der konzentrierteste Feuerhagel der Flottenoffiziere hätte kaum mehr als Kratzer im Gestein hinterlassen.
Eine Virusbombe? Zu ungewiss. Die weit verzweigten Tunnel, die verzinkten Schächte, die redundanten Kreislaufsysteme zur Luftaufbereitung – all das hätte die Seuche zerstreut, verdünnt oder gar zurückgehalten. Und selbst eine einzige überlebende Brutkammer wäre genug, um den Keim der Verderbnis neu zu entzünden.
Und Cyclonen-Torpedos – so verlockend ihre Vernichtungsmacht auch war – bargen eine noch größere Gefahr. Denn der zerschlagene Körper des Mondes, der in Trümmern vergehen würde, hätte sich als feuriger Meteorenschwarm auf Xelodia selbst ergossen. Ein Inferno der eigenen Ernte. Im Himmelsfeuer geboren, im Himmelsfeuer gestürzt – eine makabre, beinahe poetische Apokalypse, die selbst Inquisitor Horvik nicht auf sich nehmen wollte.
Da erhob sich ausder Mitte der Sengenden Läuterung ein anderer Weg – grausam, mühsam, aber rein:
Der manuelle Exterminatus
Der Orden mobilisierte den Großteil seiner Kampfverbände. Nachdem die Landeplattformen auf Pragmis’ Lock gesichert und gesäubert worden waren, begann der Vormarsch. Zugang für Zugang, Schacht für Schacht – alles wurde abgeriegelt und versiegelt – alles bis auf eine gewaltige Primär-Zugangspforte. Über ihnen zog sich das Netz der Quarantäne zu – eine eiserne Umklammerung durch das Navis Imperialis. Und unter diesem schützenden Griff begannen die Schwestern ihren Marsch in die Finsternis.
Sie trugen keine Illusionen mit sich – nur Bolter, Flammenwerfer und einen Glauben, der nicht gebrochen werden konnte. Denn sie marschierten nicht, um zuretten – sie marschierten, um zu richten.
Container für Container – beladen mit Munition, mit heiligem Prometheum, mit Rationen, mit Liturgien und blutversiegelten Relikten – wurden von Servitoren durch endlose Gänge geschoben. Und während der Nachhall der Bolterschüsse in die Felsen brannte, stiegen aus der Tiefe Stimmen auf – das flüsterleise Singen der Kriegslitaneien und der Hymnen zu Ehren der Heiligen Diania Luceia und des allmächtigen Imperators.
Solange diese Stimmen sangen, verstummte auch die Versorgung nicht. Solange die Gesänge erklangen, wusste man: Der Wille des Imperators wirkte fort.
Ein unsichtbarer Kreuzzug hatte begonnen – kein galaktischer Triumphzug, keine Eroberung, keine Flaggen. Nur der langsame, systematische Untergang einer ungesehenen Welt. Vollkommenheit in Vernichtung. Gründlichkeit, wie sie nur der Glaube gebiert.
Jahrzehntevergingen. Dann ein Jahrhundert. Dann zwei. Die Namen wechselten. Die Stimmen nicht.
Inquisitor Horvik übergab das Kommando an Canoness Katharita Veridestra, die es an Talisa Orval weiterreichte, ehe auch sie es an Agnesa Maritess übertrug. Eine Linie der Pflicht – ungebrochen, unvergessen. Immer neue Kohorten junger Ordensschwestern zogen in die Tiefe, den Kopf erhoben, das Herz rein. Keine kehrte je zurück. Keine klagte. Keine fiel in Vergessenheit.
Denn aus der Tiefe, durch endlos verlegte Vox-Kabel, hallte stets ihr Lied.
Ein ewiges Singen.
Ein endloser Schwur.
Ein Kreuzzug im Schatten.
Der Imperator beschützt
Am 148. Tag des Jahres 920.M41, im Lichte des Goldenen Thrones, verstummten die Hymnen aus der Tiefe.
Nach beinahe zwei Jahrhunderten ununterbrochenen Gesangs, durchzogen von Bolterhall und Schlachtgesängen, erklang über das Vox-Netzwerk ein letztes Mal die Stimme der kommandierenden Legatin unter Tage – brüchig, vom Gewicht ungezählter Märtyrer getragen, doch aufrecht in ihrer letzten Pflicht:
„Priorität Signum-Alpha-Exzelsior... Hier spricht Legatin Amelia Avaresa vom Orden der Sengenden Läuterung. Preiset den Imperator.
Ich verkünde die vollkommene Auslöschung jeglicher Xenos-Unreinheit auf Pragmis’ Lock. Preiset den Imperator.
Um die Reinheit der Säuberung zu sichern – und dem Erlass euer Gnaden gerecht zuwerden – wird kein Risiko einer Infektion dieser Tiefen entkommen.
Wir zollen unseren Abschied. Versiegelt die Tore.
Preiset den Imperator…“
„Legatin...“– die Stimme von Canoness Agnesa Maritess, kalt wie Stahl, würdevoll wie eine Statue im Domus Ekklesiarchum –
„… ich übernehme in eurem Namen. Mit der endgültigen Versiegelung der Pforte erkläre ich den Exterminatus über Pragmis’ Lock als vollstreckt.
Ruhet in Frieden, Schwestern. Der Imperator beschützt.“
„Der Imperator beschützt.“
Dann verstummte alles.
Das letzte gigantische Zugangsportale wurde ein letztes Mal geschlossen. Die Dichtungen zischten, das Heilige Siegel der Inquisition wurde eingebrannt, und dann… verschweißt, verriegelt, in Ewigkeit versiegelt. Pragmis’ Lock – einst ein Werkzeug imperialer Ausbeutung und Bestrafung, dann ein Scheiterhaufen unzähliger Xenos – wurde umklassifiziert. In den Registern des Imperiums trägt es seither die neue Katalogisierung einer Nekropoliswelt.
Ein stummer Mahnruf in den Sternen. Ein Grab aus Adamantium.
Der Orden der Sengenden Läuterung hatte in einem einzigen Akt der beispiellosen Selbstaufopferung, ganz in ehrerbietendem Vorbild ihrer heiligen Schutzpatronin, seine eigene Schlagkraft beinahe ausgelöscht – doch im selben Atemzug ein Denkmal aus Feuer, Glaube und Blut erschaffen, das bis in die entferntesten Subsektionen der Ekklesiarchie hallte.
Bewegt von dieser beispielhaften Demonstration unverbrüchlicher Reinheit und Hingabe, lenkten die Hohen Ämter der Ekklesiarchie ihre Gunst auf diesen aufstrebenden, fanatisch treuen Arm des Adepta Sororitas. Das Schola Progenium wies dem Orden in nie dagewesener Zahl Novizinnen zu. Das Adeptus Mechanicus erhielt den Befehl, neue Rüstung, Waffen und Fahrzeuge in Massen aus den Schmiedewelten heranzuschaffen. Der Orden sollte nicht untergehen – sondern aus Asche wiedergeboren werden.
Und auf Pragmis’ Lock selbst – über den verschlossenen Kammern, unter deren Gewölben zahllose Schwestern unbeweint ruhen – wurde die Festung errichtet, die künftig als Kloster, Denkmal und Mahnwache dient: Lux Imperialis. Ein strahlendes Bollwerk des Glaubens, errichtet auf einem Fundament aus Knochen und Adamantit.
Dort, wo der Tod kein Ende ist – sondern der Anfang eines neuen Liedes im Namen des Imperators.
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Bin gespannt auf euer Urteil.
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