WHFB Erster Kontakt

Kassyus

Codexleser
19. Oktober 2004
241
0
6.671
48
Hi,
hab wieder mal ein bissel was geschrieben und möchte dies hier Präsentieren. Es ist der nächste Teil meiner Ork-Geschichte um einen Gargboss der seine Horde in den Kampf führt. Ich hoffe dieser Teil gefällt und wer Kritik hat immer her damit:

Bisher erschienende Kapitel von 'Ein Boss geht seinen Weg':
00 Prolog
01 Die Kartä
02 Die Söldner
03 Erster Kontakt (Neu)

Erster Kontakt
Kapitel 03
By Kassyus

Tief stand bereits die Sonne über dem kleinen Dorf. Ihr rötliches Licht schien die Landschaft in helles Feuer zu baden. Am Horizont erstreckte sich ein dichter Mischwald aus Tannen und Eichen bis in die Nähe der Menschlichen Behausungen. Die Menschen hatten um das kleine Dorf herum genug Fläche gerodet für ihre Felder und Vieherden. Um einen zentralen Marktplatz herum standen die Hütten und einfachen Häuser der Bauern und Landsknechte des Bretonischen Adels. Einzelne Stände waren noch übrig geblieben vom Wochenendmarkt und einige Bettler strichen durch die Gassen und suchten nach Essensresten.

Etwas abseits, auf einem flachen Hügel im Wald gelegen, stand eine kleine Gralskapelle aus feinsten weißen Marmor und Sir Francoise de Sauvignon betete schon seit Tagen um den Segen der Herrin des Sees zu erbitten. Seine knie schmerzten und in seinem makellosen Gesicht hatte sich Müdigkeit abgezeichnet. Zahllose Kerzen der verschiedensten Größen erhellten den Innenraum und die Statue der Herrin des Sees, vielmehr war es die Nachbildung eines ausgestreckten Armes, der eine reichhaltig verzierte Klinge in die Höhe reckte. Trotz der Entbehrungen bat er bereits seit zwei Tagen um Beistand für den kommenden Kreuzzug nach Lustria. Er würde dieses Dorf, welches er zu schützen geschworen hatte, verlassen um auf dem fernen Kontinent für König und Bretonia zu Kämpfen.

Kleine Gestalten schlichen durch das Dickicht des Waldes und schubsten sich gegenseitig hin und her. Hinter ihnen marschierte eine bullige Gestalt. Mächtige Hauer ragten aus dem Unterkiefer nach oben und gaben dem ganzen ein Bestialisches Aussehen: Ork-Gargboss Azgaht Donnerfaust, Armeestandartenträger und Saufkumpan von Gitrub Koppdrescha, führte diesen kleinen Mob an. Zankende Goblins vor ihm und mürrische Orks hinter ihm. Azgaht schüttelte ungeduldig sein Haupt und trat einen der kleinen Grünlinge nach vorne „Geh guck’n wat da Gitzä treib’n!“ befahl er und der wimmernde Goblin verschwand im Unterholz. Die übrigen drückten sich enger zusammen und versuchten möglichst unschuldig auszusehen. Sie kannten den Gargboss und seine Launen, die sich von einem Moment zum anderen sprunghaft ändern konnten, waren gefürchtet unter den kleineren Grünlingen. Nach einer weile kam der Goblin zurück und berichtete von der kleinen Kapelle auf dem flachen Hügel. Azgaht lächelte und befahl auf diese vorzurücken.

Das Zeichen der Herrin machend erhob sich der Ritter des Königs in seiner frisch polierten Rüstung und griff nach seinem Schwerte, welches in einer Scheide an einem der Waffengestelle hing. Die Herrin hatte ihm eine Vision der Zukunft gewährt. Vor seinen Augen hatte er Ruhm und Ehre gesehen. Sie würden Siegreich sein und den Glauben der Herrin in die fernen Lande bringen. Er wollte gerade eine der geheiligten Hostien zu sich nehmen als ein Geräusch ihn aufhorchen ließ „Halt, wer da!“ verlangte der Edelmann harsch und zog die Kunstvolle Klinge aus ihrer Scheide.

Azgaht fluchte, als der unvorsichtige Goblin zusammenzuckte und schlug ihn zu Brei. „Värfluchta Git!“ und sie bewegten sich weiter leise auf ihr Ziel zu. Weiße Säulen umrundeten das kleine Gebäude und stützten ein Geripptes Kuppeldach. Grüne Efeuranken kletterten an den Außenwänden empor und bildeten ein Kunstvolles Muster auf der Oberfläche.

Stille, kein Laut drang von draußen herein. Sollte er sich dies nur eingebildet haben? Er fasste sich an die Stirn und ließ die Waffe sinken. Zwei Tage Fasten spielten ihm wohl üble Streiche. Eine Hand streckte sich nach seinem Helm aus um ihn aufzunehmen, als das Geräusch wieder erklang… es hörte sich an wie zahlreiche trippelnde kleine Schritte. Schnell nahm er das Schwert seines Vaters fest in beide Hände und bewegte sich elegant zwischen den wenigen Gebetsbänken hindurch. Hin zu den geschwungenen und mit Zeichen der Frömmigkeit verzierten Türrahmen. Er drückte sich an die Wand und lauschte. Jetzt hörte er auch Stimmen, anscheinend näherten sich zankende Kinder… Doch etwas sagte ihm, das da etwas nicht stimmte und Kinder würden sich niemals so weit vom Dorf entfernen wenn der Abend bereits nahte. Die Zeiten waren zu gefährlich und jederzeit könnte Unheil über das Land hereinbrechen. Sir Francoise de Sauvignon hob das Schwert, bereit zuzustoßen, und wartete. Dann erklang ein dumpfes Poltern…

Die Grünlinge erreichten das Gebäude und der Gargboss musste einige Kopfnüsse verteilen damit endlich ruhe herrschte. Kleine Augenpaare waren auf ihn gerichtet. Mit einigen Drohungen vermischt erläuterte er den Goblins seinen raffinierten Plan und wies mit der Faust in Richtung des geschwungenen Eingangs. Einige der Goblins sahen in die Richtung, doch dann sahen sie ihn weiter erwartungsvoll an. Azgaht murmelte etwas, griff sich einen der Winzlinge und warf ihn in die Richtung des Einganges. Dumpf traf der Goblin gegen die Wand und hinterließ einen hässlichen Schmierfleck als er zu Boden rutschte. Die übrigen eilten sich plötzlich um den Eingang zu erreichen. Sie zankten wer als erstes eintreten durfte und schließlich fand der erste den Weg hinein. Sein schartiges Schwert vor sich haltend trat er ein.

Seine Mine verfinsterte sich als eine kleine dreckige Gestalt herein trat. Noch ehe der Goblin merkte wie ihm geschah, rollte auch schon sein Kopf über den Boden. Der Bretone fluchte und schlug auf den nächsten kleinen Grünling ein, der dem ersten gefolgt war. Vor Angst kreischend wichen die anderen zurück und gestattete ihm so Nachzusetzen, er trat ins freie „Verfluchtes Gesindel! Für die Herrin, dem König und Bretonia werde ich euch, Abschaum, für diesen Frevel Bestrafen!“ Vor sich sah er eine zurückweichende Menge aus diesen kleinen schäbigen Scheusalen und triumphierend machte er einige Schritte auf sie zu. Sein Schwert blitzte, im Lichte der untergehenden Sonne, als es durch Luft und Grünes Fleisch schnitt. Ha, sie hatten keine Chance gegen ihn und er mähte sie nieder wie reifes Korn. Selbst als stämmige Orks in den Kampf eingriffen konnte es seinen Vormarsch nicht stoppen. Seine Rüstung schimmerte mittlerweile Grün und Rot von den Körpersäften seiner Feinde. Dann traf der Spalta von Gargboss Azgaht Donnerfaust den Menschen plötzlich von hinten im Genick und schickte ihn tödlich verwundet zu Boden „Wenn’ wat getan ham willst… Dann machst’ dat bessa Selba!“ grollte der Ork und versetzte dem Körper zu seinen Füßen einen harten Tritt. Dann fielen Goblins über die Leiche her und Fledderten diese. Er würde eine gute Mahlzeit abgeben…

Später in der Nacht betrat Gitrub Koppdrescha die geplünderte Kapelle und sah sich triumphierend um. Dunkelheit herrschte mittlerweile und die Kerzen waren gelöscht. Dann trat er wieder ins freie und an den Waldrand. Sah über das Land vor ihm hinweg „Dat is’ also das arte Imperium!“ Er reckte seine Faust in die Höhe und brüllte laut auf, die anderen Grünlinge fielen mit ein und im Dorf schreckten die Bewohner auf. Die Orks waren gekommen und würden sich alles nehmen…