Eure Erfahrungen mit "Age of Sail" Tabletops

24. April 2016
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Hallo Leute
ich habe mit dem Gedanken gespielt, ins historische Wargaming einzusteigen. Angetan haben es mir da Segelschiffe. Auch weil ich überhaupt keine Ahnung davon hab, außer dass ich als Kind das Playmobil Piratenschiff besaß. Ich finde das aber super interessant und so kann ich noch was über die Epoche und die Seekriegsführung damals lernen. Ins Auge stach mir da die BLACK SEA Starterbox von WARLORD GAMES. Sieht ganz nett aus für den Preis (der Hammer mit 20% Rabatt btw.), aber ich hab einige Bedenken: Ist das ganze evtl. zu "brettspielig"? Großartig in die Tiefe geht das ja nicht, so wie ich die Regeln überblicke. Außer dass es Wind gibt, gibts kaum regeltechnisch was, dass einzigartig für Segelschiffkampf wäre. Andererseits bin ich ja auch Anfänger und in so ein simples Actionspiel kommt man schnell rein. Allerdings hab ich auch ein bisschen die Befürchtung, dass die Historie kein Schwerpunkt in dem Spiel ist und genau da will ich ja eintauchen (!). Sonst könnte ich ja such ein Fantasyschiffkampfspiel spielen.
Was sind Eure Erfahrungen, was spielt ihr so, was könnt ihr empfehlen?
PS: Kommt wer aus dem Ruhrgebiet?
 
Moin.
Ich habe mal mit einem Kumpel ein Spiel Black Seas gespielt und ja, es war nicht sonderlich komplex, selbst der Wind hatte da nicht so den extremen Einfluss. Aber es war schon ganz OK, die Miniaturen sind echt schön und es ist schon ziemlich günstig.
Ein anderes Spiel, das ich ein paar Mal gespielt hatte ist "Sails of Glory", das fand (und finde) ich sehr gut. Es benutzt das gleiche System wie "Wings of Glory". Man bewegt die Schiffe mit Karten auf denen ein Pfad für das jeweilige Manöver aufgedruckt ist und entlang dieses Pfades schiebt man dann die Mini entlang.
Das Spiel ist sehr komplex, es gibt ein sehr detailliertes Schadensmodell und der Wind hat auch sehr starken Einfluss. Man muss immer 2-3 Karten im Voraus einplanen, man gibt der Crew jede Runde Befehle usw.
In unserem ersten Spiel hatten wir ein Szenario gespielt wo wir zwei Schiffe in eine Bucht gestellt hatten. Beide Spieler hatten es, aufgrund des Windes, nicht geschafft aus der Bucht rauszukommen und beide sind gestrandet 😀
Leider wurde das Spiel vom Entwickler recht schnell wieder fallen gelassen und es war auch sauteuer (Die Starterbox mit 4 Schiffen kostete damals 90 Euro, wobei einzelne Schiffe in einigen Shops immer wieder mal günstig rausgehauen werden). Ich glaube aber nicht, dass da noch groß was Offizielles nachkommt.
Es spielt sich aber auch eher wie Battletech als wie Warhammer oder so. Also man wird da kaum mit großen Flotten gegeneinander spielen, sondern eher mit 2-3 individuellen Schiffen.

Ares Games - Sails of Glory
 
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@Eugel: Danke für die Antwort und den Tipp. Die Benachrichtigung ist an mir vorbei gegangen und ich hab es erst jetzt gelesen. Auf jeden Fall klingt Sails of Glory viel mehr nach dem, was ich suche. Wir werden trotzdem Black Seas mal testen, weil mein Spielpartner schon die Regeln besorgt hat und warum nicht. Ein Test schadet ja nichts. Ich hab mir inzwischen die Regeln auch mal zu Gemüte geführt und bin nicht so wahnsinnig begeistert (also von Black Seas): Die Nationssonderregeln sind mal extrem imba. Der Bonus der Briten ist einfach mal ein Gamebreaker während alle anderen Nationen entweder was ziemlich Bescheidenes haben oder sogar Negatraits. Okay, man kann jetzt sagen, dass die Briten historisch auch einfach gut zur See waren, aber es ist immer noch ein Spiel. Und wer hat schon Lust immer zu verlieren bzw. immer uphill zu kämpfen. Also ohne Hausregeln sind die Nationen nicht spielbar. MMn schlechtes Spieldesign. Dann gibts noch solche Klöpse wie die Heated Cannonballs. Die sollen getroffene Schiffe in Brand setzten. Allerdings haben sie in den Regeln dieselbe Chance das eigene Schiff anzuzünden. Also wer nimmt das dann? Kostet ja auch noch Punkte. Einzige sinnvolle Strategie ist billige, kleine Schiffe zu nehmen und die sozusagen auf Kamikaze-Missionen zu schicken mit ihren heißen Kugeln. Ist das historisch? Bin wie gesagt Einsteiger, aber sowas hab ich noch nie gelesen. Oder aber, dass die Chance für kritische Treffer steigt, je schwieriger der Schuss ist. Auch so eine seltsame Regel.
Nein, ich denke, auf Dauer wirds nicht Black Seas. Deswegen nochmal Danke für den Tipp. Ich selbst bin noch auf Oak and Iron gestoßen, dass auch einen ziemlich simplen Einsteig verspricht, aber da hab ich noch nicht reingelesen.
Die Schiffsmodelle selber sind übrigens kein Problem. Die werden wird Drucken, die entsprechenden Files haben wir schon auf Halde.
VG und Ahoi!


PS: Eher wie Battletech und nicht wie Warhammer klingt perfekt!
 
Historisch sind sogenannte Brandschiffe. Kleine Schiffe die angezündet wurden um dann auf die gegnerische Flotte zuzusegeln. Wurde gemacht damals bei der britischen Flotte gegen die spanische Armada.
Ist mir bekannt. Aber die hatten keine/kaum Besatzung und haben keine erhitzten Kugeln verschossen. Die einzige Gemeinsamkeit ist, das irgendwo Feuer mit im Spiel ist. Aber abgesehen von den historischen Gegebenheiten ist es auch einfach eine schlechte Spielmechanik mMn.
 
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@Cheap Old Wargamer
Ein Bekannter hat in unserem Hobby-Discord diesen Artikel verlinkt, ist vielleicht für Dich auch interessant. Der vergleicht da Oak&Iron mit Black Seas:
 
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