40k Finstere Experimente!

Armin Steiner

Aushilfspinsler
27. Januar 2008
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Hi, ich habe mal eine kleine Story über meinen Chaoshexer geschrieben und möchte sie euch zum Lesen Posten. Hoffe habe alle Fehler ausgemerzt, aber können immer noch welche da sein XD

Viel Spaß beim lesen 🙂

Finstere Experimente!
Von Armin Steiner

Tief in den stählernen Eingeweiden des Chaos-Panzerkreuzers Unstillbare Gier kroch eine kleine, in dunkle Gewandung gehüllte, Gestalt die barocken Gänge des Schiffes entlang und senkte jedes Mal demütig ihr Haupt, wenn einer der gepanzerten Bewohner vorbei marschierte. Wehklagen, Schreie und Heulen erfüllten die Hallen und Korridore. Die Geräusche verliehen dem ganzen eine grenzenlos verzweifelte Atmosphäre aus Angst und Schmerz!

Die beiden kleinen Flügel lagen eng zusammengefaltet zwischen den Schulterblättern und in ihren kleinen Klauen trug sie einen schweren, blickdichten, Behälter. Penibel achtete die kleine Kreatur darauf, das diesem nichts passierte. Wenn doch? Ein schaudern zuckte durch den kleinen Leib und sie eilte sich, die Labore ihres Meisters zu erreichen! Sie wollte es nicht erfahren…

Zischend hoben und senkten sich metallische Kolben, langsam schoben sie einen schweren Operationstisch aus einer Wandnische hervor und brachten ihn in eine horizontale Position. Mehrere Sklaven drückten einen der ihren auf seine Blutverkrustete Oberfläche und fixierten den zappelnden Körper mit stählernen Handschellen. Zahllose Ablaufrinnen bildeten ein bizarres Muster unter dem zitternden Körper des Menschen und stellten ein Abbild des Mahlstroms dar. Der junge Mann versuchte sich zu wehren, gegen das Kommende an zu kämpfen! Doch war es vergebene Liebesmüh, die Fesseln waren einfach zu stark und widersetzten sich seinen Befreiungsversuchen.

Die übrigen verließen eiligst wieder den Raum und jeder von ihnen war froh, das die Lotterie keinen von ihnen auserwählt hatte. Ihre Narbenverkrusteten Körper und die Elektroschock-Halsbänder zeugten von der ‚Freundlichkeit’ ihres Besitzers. Nein! Sie wollten auf keinen Fall seine Aufmerksamkeit erregen, den das bedeutete nur noch mehr Schmerzen und furchtbares Leid. Ihre Augen hatten bereits jeglichen Glanz verloren, die Lippen hatten sich schon lange nicht mehr zu einem fröhlichen Lächeln geformt. Ihre Seelen waren nichts weiter als gefühllose Schwarze Löcher, nach all den Jahren der Folter abgestumpft. Jeder dachte nur noch an sich und würde jederzeit einen anderen der ihren ans Messer liefern, nur um einen weiteren Tag länger zu überleben. Mitleid kannten sie nicht mehr! Dann schloss sich hinter ihnen das schwere Rollschott.

Chaos-Hexer Morgul, der Mutator, Verdammter des Malal und Mitglied der Dreizehnten Kohorte, machte sich bereit. Es war wieder an der Zeit, mit seinen Experimenten fort zu fahren. Er musste unbedingt die Qualität seiner neuen Ware testen und nach sehen, wie es um ihre körperliche Stabilität stand. Er lächelte in sich hinein und strich mit der linken Hand über eine knöcherne Krebsschere, welche einmal seine rechte Faust gewesen war. Auf seinem Rücken lag ein paar lederne Flügel, eng zusammengefaltet, an den Seiten des alten Rückenmoduls seiner uralten Servorüstung. Er sah in die polierte Oberfläche eines Schildes und betrachtete sich: Für wahr, er war gesegnet und zu wahrhaft höheren berufen! Er diente schon seit einer Ewigkeit der Dreizehnten Kohorte und hatte sich ihrem Ziel verpflichtet: Die Viereinigkeit zu bekämpfen und das Imperium zu vernichten!

Aber das war für den Hexer reine Nebensache, er hatte seine eigenen Vorstellungen von Macht! Er suchte nach der Formel des Lebens, den Schlüssel zu wahrer Herrschaft und dazu brauchte er viele Sklaven! Es musste doch möglich sein, die mutierenden Energien des Chaos in brauchbare Formen pressen zu können. Die Ultimative Kriegsbestie, seinem starken Willen unterworfen. Das war der Pfad zu wahrer Macht! Morgul lachte grausam, als er sein Quartier verließ und den Gang entlang schritt.

Es war geschafft! Mit dem unversehrten Behälter in den Klauen, betrat die kleine Dienerkreatur das Labor und schenkte dem festgebundenen Sklaven auf dem Tisch keine Beachtung. Dunkle Flecken, getrockneten Blutes, formten auf dem Boden ein makabres Mosaik. Es waren die Spuren ehemaliger Experimente seines Meisters! Der Mann drehte seinen Kopf und zerrte wieder an den Fesseln, seine rebellischen Augen funkelten böse und folgten dem Neuankömmling. Er spie wüste Verwünschungen aus, doch das alles störte den Homunkulus nicht, als er mit seiner Last einen Hocker empor kletterte und den Behälter auf einem der Laboraltäre abstellte.

Mit einem eleganten Sprung und wehender Robe wechselte sie schließlich auf einen anderen Altar und zog den mittleren von drei Hebeln nach unten. Mit einem surrenden Geräusch wechselte der Operationstisch von der wagerechten in eine senkrechte Position und verharrte schließlich. Wieder wehrte sich der Mensch und zerrte an den Fesseln, es war zwecklos! Die Kreatur schüttelte ihren kleinen gehörnten Kopf, ob dieser Torheit und der Homunkulus zog sich in den Schatten einer Wandnische zurück. Jeden Moment konnte sein Meister auftauchen…

Dann öffnete sich das Schott!

Zwei Chaos Marines bezogen mit schussbereiten Waffen ihre angewiesenen Positionen an den Seiten des Laboreingangs und beäugten jeden Misstrauisch, der an ihnen vorüber kam. Morgul marschierte zwischen ihnen hindurch und sah sich im Labor um: Es war alles so, wie er es verlassen hatte und wie er es verlangt hatte. Alles war vorbereitet, er nickte zufrieden und erblickte den Sklaven auf dem Tisch. Morgul lächelte und das Licht erlosch wie von Geisterhand, bis nur noch der Tisch und seine unmittelbare Umgebung in einem roten Lichtkegel erhellt waren.

Im Schatten saß nun der kleine Homunkulus und schauderte bei dem Anblick seines Meisters. Er wusste, was sich hinter den bösartig funkelnden Augen verbarg und versuchte klein und unscheinbar zu wirken. Morguls Gesicht näherte sich dem des Sklaven und sah ihn interessiert an, lachte grollend und hob das Kinn der Ware mit der Spitze seiner Schere an. Der Sklave kniff seine Augen zu schlitzen zusammen und fixierte seinen Peiniger mit einem Rest des Trotzes und spie dem Hexer seine gesamte Verachtung mitten ins Gesicht. Der Chaosmarine trat einen Schritt zurück und versetzte dem Sklaven einen, gut platzierten, Schlag in den Magen. Stöhnend verlor dieser das Bewusstsein und er spürte nicht mehr, wie sein Körper an die Instrumentenaltäre angeschlossen wurde. Schläuche und Kabel hingen an seinen Gliedmaßen wie Blutsaugende Würmer, Runen huschten über Monitore und zeigten die Vitalwerte des Mannes an. Der Hexer nahm ein, blut verkrustetes, Skalpell und dann öffneten sich Lippen zu einem schrillen Schrei!

Die Schreie drangen selbst durch das Schalldichte Schott nach außen und ließen die hart gesottene Schiffsbesatzung erschaudern. Selbst die beiden Chaos Marines fühlten Unbehagen in ihren schwarzen Herzen und sie wussten was dort drinnen vor sich ging, manch einer der Legionäre hatte es am eigenen leibe zu spüren bekommen. Einige der zahlreichen Mutationen in den reihen der Kohorte waren das Ergebnis der Experimente und magischen Eingriffe des Hexers gewesen. In den finsteren Kerkern des Kreuzers saßen zahlreiche Schrecken ohne Namen: Die missglückten Versuche mit roher Chaosenergie! Unvorstellbar entstellte Kreaturen, von den zahllosen Veränderungen des Chaos in den Wahnsinn getrieben und nur noch als Kanonenfutter verwendbar. Ein Schicksal, welches sich niemand an Bord wünschte!

Die kleine Dienerkreatur hatte sich mittlerweile wieder hervor getraut und auf einem der Altäre Platz genommen. Sie reichte jetzt ihrem Meister die geforderten Operations-Instrumente: Messer, Zangen, Löffel, Klammern und viele weitere Schreckensinstrumente. Der Sklave schrie während der ganzen Prozedur wie von Sinnen und sein Blut floss in kleinen Rinnsälen hinab, es sammelte sich an den Enden der Ablaufrinnen in silbernen Kelchen. Drogen hielten den Menschen bei bewusst sein und verhinderten ein abgleiten in eine gnädige Ohnmacht. Die grünlich, leuchtende Flüssigkeit aus dem Behältnis wurde durch einen Tropf in den Blutkreislauf seines Opfers eingeführt und sie begann bereits die Physiologie des Körpers zu verändern. Die Haare fielen dem Sklaven büschelweise aus und seine Haut wurde transparent, war nach einer Weile bis zum zerreisen gespannt. Morgul überprüfte die Daten des Medizinischen Altars und sein Gesicht verzog sich vor Enttäuschung. Laut den Runenkolonnen, welche über den Monitor herunter ratterten wurde der Körper seines Versuchsobjektes Instabil! Das Mutagen schlug nicht an und die Chaosenergien, welche er durch Zaubersprüche in den Körper leitete, entglitten seiner Kontrolle! Der Hexer verlor die Geduld und fluchte, als das Fleisch immer weiter unkontrolliert begann zu wuchern und zu mutieren. Dann sprach er einige Worte der Macht, knisternde schwarze Energieblitze entluden sich aus seiner Faust und verzerrten das Herz des zuckenden Körpers, bis nur noch ein verkohlter Klumpen Fleisch übrig blieb „Bring das weg!“, herrschte Morgul seinen kleinen Diener an und verließ grollend wieder das Labor.

Der kleine Homunkulus brachte den Tisch wieder in eine waagerechte Position und löste ihn von den mechanischen Kolben. Einige Handgriffe später war ein Stützgestell mit Rollen heruntergeklappt und dann schob er ihn, vor Anstrengung stöhnend, auf den Gang hinaus. Es roch nach verbrannten Fleisch und Ozon.

Mühsam machte sich die kleine Kreatur auf den Weg durch die Eingeweide des Kreuzers und durchquerte dabei zahlreiche Gänge und Hallen, bis sie in den tiefen des Schiffes ihr Ziel erreicht hatte: Die Kammern des Schreckens! Die kalten Behausungen all jener, die von den Chaosgaben übermannt wurden und sich in furchtbare Bestien verwandelt hatten. Sie rochen das Futter und zerrten bereits an den Gitterstäben, brüllten und kreischten dabei in freudiger Erwartung auf das kommende Mahl. Die Kreatur schob den Tisch weiter und hinter ihr schloss sich das dicke Sicherheitsschott...

Es war Fütterungszeit!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich begrüße dich zurück unter den Schreibern. Du hattest doch im Fantasy-Bereich schonmal eine Story, oder?

Hm, zu dieser hier gibt es nicht viel zu sagen. Auf jeden Fall eine kreative Idee und eine gute Umsetzung, auch wenn die Handlung relativ flach bleibt und kaum Spannung aufkommt. Irgendwie etwas Überraschendes bleibt aus.

Was mich besonders stört, ist diese seltsame Kommasetzung. Da sind vermutlcih dreimal so viel Kommata drin wie eigentlich nötig. Meistens muss ich ja eher kritisieren, dass es zu wenige sind 😉

Also insgesamt ganz unterhaltsam, könnte man aber noch mehr rausholen.
 
Hi,
Danke für das Feedback 🙂

Naja sollte nu keine sonderlich große Story sein. Hab einfach was geschrieben, sollte aus dem Alttag des Hexers und eher eine Vorstellung seinerseits sein.

@SHoKer: Ja, hatte/hab im Fantasy-Bereich ein oder zwei Storys stehen (bin mir aber gerade nicht sicher wie viele). Mit den zahlreichen Kommata... Hab ich mir in der letzten Zeit angewöhnt XD Bei der nächsten achte ich drauf.

Grüße