In der 5. Edition habe ich den Flottenoffizier 10 Turnierspiele lang ausprobiert, seit dem bleibt er in der Kiste.
Einmal hat er sich leicht positiv ausgewirkt, einmal hat er die Ankunft einer gegnerischen punktenden Platzhalter-Einheit verzögert (also eher negativ), acht Mal hatte er keine Auswirkungen.
Seit der sechsten gehört die Frage: "Wie hätte sich der Flottenoffizier ausgewirkt?" zu meiner Manöverkritik nach dem Spiel.
Mein Eindruck ist, dass er sich von der Kategorie "unterirdisch schlecht" zu "überflüssig" hochgearbeitet hat.
Der Flottenoffizier lohnt nur, wenn du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gegen mehr als zwei Flieger oder Dämonen mit Wellen antrittst. Wir reden immerhin über eine relativ geringe Chance, dass er eine kleine bis mittelgroße Einheit eine Runde lang aus dem Spielhält. Nach wie vor sind aber mindestens so viele Listen ohne wie mit eigener Luftunterstützung unterwegs. Da aus der Reserve nicht mehr angegriffen werden kann sind bodengebundene Reserven eher seltener geworden. Lediglich Droppods sind häufiger.
Das Hauptproblem ist, dass man als Imp in der Regel will, dass der Gegner möglichst große Teile seiner Armee in Reserve hält. Die schlimmsten Gegner sind meinem Eindruck nach die, die in Runde eins oder zwei mit mehr Druck vor meiner Aufstellungszone stehen als ich klein schießen und binden kann. Von diesem Punkt an wird man nur noch in die eigene Aufstellungszone gedrückt.
Dass er den Erschlag der eigenen Flieger im Luftkampf unwahrscheinlicher macht, halte ich allerdings für nicht so tragisch. Mein Eindruck ist inzwischen eher, dass man Armeen mit vielen Fliegern dezimieren muss, so lange die Luftunterstützung nicht wirkt und man in Überzahl spielt. Einige Flieger teilen zwar in der Mitte und am Ende des Spiels sehr schmerzhaft aus, aber die eigentliche Stärke von Fliegern ist ihre Zähigkeit. Wirksame Gegenmassnahmen sind unverhältnismässig teuer.
Vendetten sind ok, aber eine einzelne holt mit einer Salve im Durchschnitt nicht einmal einen Orkflieger vom Himmel. Selbst mit einer Vendetta wird ein Gegner also ein oder zwei Mal zum Feuern kommen. Wer zwei oder drei stellt, hat einen erheblichen Teil seiner Armee auf ein relativ enges Zielspektrum konzentriert. Für die meisten imperialen Listen sind die ersten beiden Runden immer noch sehr wichtig. Das gilt einmal mehr für Langstreckenwaffen gegen die leichten Fahrzeuge des Gegners. Gegen andere Ziele als Flieger und Fahrzeuge bis Panzerung 12 finde ich die Vendetta nicht so effizient.
Der Astropath hat sich etwas länger in meinen Listen gehalten, ich spiel ihn aber auch nicht mehr. Reserven im Allgemeinen und flankierende Elemente im Besonderen versuche ich inzwischen so klein wie möglich zu halten.
Den Artillerieoffizier finde ich gar nicht so schlecht. Er ist das billigste Schablonengeschütz des Codex. Wenn man (warum auch immer) keine anderen Schablonen in der Liste hat, wird er sich mindestens bei der Aufstellung und in den ersten Bewegungsphasen des Gegners auswirken. Das Profil ist unangenehm genug, um das Kuscheln hinter einem Sichtblocker für den Gegner riskant zu machen. Gegen mechanisierte Listen teilt er sogar härter aus als man meint.