[FoG] Römisches Marschlager

Gantus Insolventus

Tabletop-Fanatiker
17. Dezember 2002
7.822
0
49.876
43
Da jede Armee ein Lager zum Verteidigen braucht, hier ist das befestigte Lager für meine mittelrepublikanischen Römer:

P1020463.jpg
 
Ich antworte mal für Gantus. FoG benutzt oft 15mm, wie auch hier. Es ist aber auch problemlos in 2mm, 6mm, 10mm, 1/72(20mm) und 25/8mm spielbar. Die kleinen Zelte sind Baueda, wenn ich mich nicht irre.
Wie Gantus schon geschrieben hat, ist die Lagerbase bereits doppelt so groß wie vorgeschrieben (also ein echter Nachteil, wenn man so will). Größer wäre total unsinnig. Es stellt ja nur ein Lager da, also symbolisch. Die Armeen bei FoG sollen ja auch mehrere tausend Mann darstellen, ohne nur annäherend so viele Figuren aufzubieten. Ich finde die hier gezeigte Lösung gerade deswegen so elegant, weil man sich problemlos vorstellen kann, dass sich hinter dem Spieltischrand das Lager weiter ausdehnt. Deswegen top!
 
Mir gefällts auch, einziger Kritikpunkt ist eigentlich der Wall, der war den Römern immer sehr wichtig und wurde immer sehr ordentlich gebaut, bei dir siehts aber aus, als hätte einer lauter Stöcke lose da unordentlich in den Boden gesteckt und wirkt durch die geringe Größe auch eher wie ein Gartenzaun.
 
Sehr cool. Das Lagereckchen gefällt mir sehr gut.
Allerdings würde ich die Kanten noch weiter abschrägen. Als Geländestück sollte es schon ein bisschen mit der Platte verschmelzen. Dazu könnte man auch die Baseränder der Fläche vor dem Lager noch etwas organischer (runder) abschneiden, oder ist es zwingend, dass sie unbedingt rechtwinklig sind?
 
Sehr schick. Ich habe auch gerade angefangen, eine mittelrepublikanische Armee für FoG auszuheben und denke auch darüber nach, wie ich das Lager gestalten soll.
Sehe ich das richtig, Du baust die Armee in 15mm? Ich habe mir aufgrund der lokalen Bezugsquellen 1/72 als Maßstab ausgesucht.

Ach ja, eine Sache noch: Der Erdwall sieht etwas zu gleichmäßig gefärbt aus, da könnte noch etwas nachgearbeitet werden.
 
Man kann ja evt über ein "kleines" Kompanielager nachdenken.
Gibt es eigentlich bei den Römern nicht. Das hier ist die kleinste Form eines Marschlagers, dass die Römer für ihre Legionen gebaut haben. Waren Feinde in der Nähe, wäre der Wall dreimal so breit und dreimal so tief gewesen. Aber die Legionen müssen ja innerhalb des Lagers unterkommen, an den grundsätzlichen Dimensionen ändert sich daher nichts.
Wie Sarevok schon stellvertretend erklärt hat, auf der vorgebenen Grundfläche, die die regeln vorgeben (und die habe ich schon verdoppelt!) ist es eigentlich gar nicht möglich ein vernünftiges Lager zu bauen es sei denn man zeigt eben nur eine Ecke und überläßt den Rest der Fantasie oder baut das in einem so kleinen Maßstab dass es komplett draufpasst. Das wäre dann etwa 1:10000(!!) gewesen und da hätte man nicht mehr viel erkannt.

Mir gefällts auch, einziger Kritikpunkt ist eigentlich der Wall, der war den Römern immer sehr wichtig und wurde immer sehr ordentlich gebaut, bei dir siehts aber aus, als hätte einer lauter Stöcke lose da unordentlich in den Boden gesteckt und wirkt durch die geringe Größe auch eher wie ein Gartenzaun.
Tja, aber genau so ist's historisch. Polybius schreibt uns in Buch 18, Kapitel 18:
Flamininus, not being able to discover where the enemy were encamped, but knowing for a certainty that they were in Thessaly, ordered all his soldiers to cut stakes for a palisade to carry with them for use when required. 2 This appears to be impossible when the Greek usage is followed, but on the Roman system it is easy to cut them. 3 For the Greeks have difficulty in holding only their pikes when on the march and in supporting the fatigue caused by their weight, 4 but the Romans, hanging their long shields from their shoulders by leather straps and only holding their javelins in their hands, can manage to carry the stakes besides. 5 Also the stakes are quite different. 6 For the Greeks consider that stake the best which has the most and the stoutest offshoots all round the main stem, 7 while the stakes of the Romans have but two or three, or at the most four strange lateral prongs, and these all on one side and not alternating. 8 The result of this is that they are quite easy to carry — for one man can carry three or four, making a bundle of them, and when put to use they are much more secure. 9 For the Greek stakes, when planted round the camp, are in the first place easily pulled up; since when the portion of a stake that holds fast closely pressed by the earth is only one, and the offshoots from it are many and large, and when two or three men catch hold of the same stake by its lateral branches, it is easily pulled up 11 Upon this an entrance is at once created owing to its size, and the ones next to it are loosened, because in such a palisade the stakes are intertwined and criss-crossed in few places. 12 With the Romans it is the reverse; for in planting them they so intertwine them that it is not easy to see to which of the branches, the lower ends of which are driven into the ground, the lateral prongs belong, nor to which prongs the branches belong. 13 So, as these prongs are close together and adhere to each other, and as their points are carefully sharpened, it is not easy to pass one's hand through and grasp the stake, nor if one does get hold of it, is it easy to pull it up, as in the first place the power of resistance derived from the earth by all the portions open to attack is almost absolute, and next because a man who pulls at one prong is obliged to lift up numerous other stakes which give simultaneously under the strain owing to the way they are intertwined, and it is not at all probable that two or three men will get hold of the same stake. 16 But if by main force a man succeeds in pulling up one or two, the gap is scarcely observable. 17 Therefore, as the advantages of this kind of palisade are very great, the stakes being easy to find and easy to carry and the whole being more secure and more durable when constructed, 18 it is evident that if any Roman military contrivance is worthy of our imitation and adoption this one certainly is, in my own humble opinion at least.
Ich habe das alles schon sehr genau recherchiert, das gezeigte ist alles historisch und auch maßstabsgetreu bis auf eine Sache: Der Abstand des Walles zu den ersten Zelten (das 'intervallum') wäre viel breiter, so dass man von außen keine Wurfspeere oder Pfeile in die Zelte schießen könnte. Aber dann hätte man auf dem Modell keine Zelte mehr gesehen, das fand ich etwas langweilig.

Allerdings würde ich die Kanten noch weiter abschrägen. Als Geländestück sollte es schon ein bisschen mit der Platte verschmelzen. Dazu könnte man auch die Baseränder der Fläche vor dem Lager noch etwas organischer (runder) abschneiden, oder ist es zwingend, dass sie unbedingt rechtwinklig sind?
Ich wollte nicht noch mehr an den Vorgaben verbiegen, die geben schon ein Rechteck als Grundfläche vor.
Vorne ist es ja fast komplett abgeflacht da ist eigentlich nur noch die Grundplatte + die Höhe der Magnetbasen. An den Seiten muss es ja zum Graben hin ansteigen, sonst geht der Effekt desselben verloren.

Ach ja, eine Sache noch: Der Erdwall sieht etwas zu gleichmäßig gefärbt aus, da könnte noch etwas nachgearbeitet werden.
Hm, ist dieselbe Grundfarbe wie der Rest des Bodens, nur mit einer nicht so hellen Farbe gebürstet. Frisch aufgeworfene Erde ist halt dunkler als trockene.


Ich denke die Verwirrung kommt daher, dass es sich hier halt nicht um ein übliches Geländestück handelt, das irgendwo mitten auf dem Tisch steht, sondern um eine Art vorgebenes Base, das die Armee in den Regeln enthalten muss und das meistens an der eigenen Tischkante steht und vor dem Feind beschützt werden muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Lager sieht soweit sehr schön aus- handwerklich sehr gut!

Nur ein paar kleine Details fehlen bei deinem Wall:

1.) Wie bereits Valiriel geschrieben hat- jeder Legionär hatte einen (oder mehrere) Zaunpfahl in seinem Marschgepäck dabei, der dann in regelmäßigem Abstand in die Erde gespiest wurde und mit Seilen und Kordeln miteinander verbunden wurde. Also kein Weidengeflecht wie du es hier zeigst.

2.) Der Untergrund wurde sauber ausgestochen (Gras) und auf die Vorderseite des Walls lose aufgelegt, damit Angreifer darauf ausrutschten, bzw. Schwierigkeiten hatten nach oben zu kommen. Waren sie dann auf dem Wallstich hatten die Legionäre ein leichteres Spiel mit ihren Gegnern.
 
Argh, nicht böse sein, aber hast du meinen vorherigen Beitrag gelesen? Offensichtlich nicht....
Nochmal: Für mittelrepublikanische Römer ist genau das hier gezeigte historisch verbürgt, alles was man so gemeinhin aus Dokus oder Filmen kennt ist entweder falsch oder zeigt spätrepublikanische bzw. imperiale Römer!

Zu 2.:
Das stimmt, das haben auch diese Römer schon gemacht, ich habe mich aber ganz bewußt dagegen entschieden:
Erstens hätten dann viel mehr Leute als die, die jetzt über das Palisadengeflecht verwirrt sind, gesagt "Hä? Warum wächst denn da schon Gras auf dem Wall?"
Zweitens habe ich mich aus optischen Gründen dagegen entschieden, in dem Maßstab kann man mit statischem Gras einfach nicht so präzise arbeiten, als dass der Eindruck entstanden wäre, dass da wirklich nur Sodenstücke liegen anstatt dass da einfach nur flächig Gras wächst.
Drittens kann ich das mit dem kargen Untergrund erklären. Wo kein Gras wuchs, kann man auch keine Soden ausstechen. Man mag es den Römern verzeihen, der minimal ausgehobene Wall zeigt ja, dass man keine Gegner in der Nähe vermutet. 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Das was ich eigentlich meinte ist, dass sich innerhalb von ein paar Metern auch bei einem frisch aufgehäuften Erdwall die Farbe leicht ändern kann, z.T wegen der Erdzusammensetzung, z.T aufgrund der unterschiedlich schnellen Trocknung.

Ein Tipp noch zu möglichen Grassoden: MiniNatur hat Grasstreifen. Diese kann man dann in kleine Stücke schneiden und so aufkleben, dass es wirklich wie gestochene Soden aussieht.
 
@Eversor
Deswegen ist es ja auch trockengebürstet (die erhabenen Stellen trocknen schneller). Fällt auf dem Bild im Vergleich mit dem Rest des Bodens wohl nicht so auf.
Wall ist glaub ich mit Snakebite, sonstiges mit Bleached Bone gebürstet.
Vielleicht mal vorsichtig mit Bubonic Brown nochmal drübergehen? Versuch ich evtl. mal!

Das mit den Grasstreifen ist eine gute Idee, vielleicht mal bei einem zukünftigen Projekt. Hier würde es ja nicht zu dem sonstigen, kargen Rasenbewuchs passen.