Ismael Blutstein bewegt sich nachdenklich in seinem Ruheraum hin und her. Er denkt an seine Vergangenheit, daran wie das aus ihm geworden ist, was er heute darstellt.
Ein Großinquisitor, der im Namen des Imperators alles unreine vernichten wird und dadurch die Menschen des Imperiums vor dem Chaos und seinem Makel schützt.
Begonnen hat es als er sehr jung war. Er und sein Zwillingsbruder Samuel waren gerade mal 4 Jahre alt, als sie vom Ordo Malleus entdeckt wurden. Ismael hatte damals schon psionische Fähigkeiten entwickelt. Samuel schien diese Fähigkeiten nicht zu besitzen.
Die Blutsteins sind eine alte Familie, die schon immer dem Ordo Malleus diente. Wenige aus der Familie wurden Inquisitoren, noch weniger wurden Großinquisitoren. Die meisten waren einfache Schreiberlinge und Angestellte. Doch Ismael hat es bis sehr weit nach oben geschafft.
Leider zu einem sehr hohen Preis.
Isamel und Samuel sind Zwillingsbrüder die die Ausbildung im Ordo Malleus gemeinsam absolvierten. Sie halfen sich gegenseitig und hielten immer zusammen.
Als es darum ging zum Akolythen eines Inquisitors zu werden (beide waren zu dem Zeitpunkt 32 Jahre alt) kamen die ersten Streitigkeiten zwischen den beiden hoch.
Sie wurden in die Hände von Inquisitor Seghorn gegeben, der sie zu vollwertigen Inquisitoren ausbilden sollte.
Inquisitor Seghorn hat von Anfang an Ismael bevorzugt behandelt. Durch seine psionischen Fähigkeiten wurde Isamel zu Seghorns „Liebling“. In Samuel stieg immer mehr der Neid auf.
Seghorn war ein radikaler Inquisitor, auf der Suche nach einem vom Chaos korumpierten Gegenstand. Samuel war Seghorn treu ergeben, obwohl dieser kein großes Interesse an ihm hatte. Er tat alles um Seghorn zu gefallen und wich ihm nie von der Seite.
Seghorn hingegen konzentrierte sich nur auf Ismael und dessen psionische Fähigkeiten.
Ismael dagegen schien nicht viel von Seghorns Vorgehensweisen zu halten. Da er ihm jedoch als Akolyth zugeteilt wurde, widersprach er niemals. Im geheimen entwickelte er jedoch Gedanken die Seghorns Einstellung widersprachen.
Ismael wollte nicht den radikalen weg gehen. Er schien mehr darauf erpicht zu sein ein Puritaner zu werden. An den Gedanken das Chaos mit seinen eigenen Waffen zu schlagen gefiel ihm nicht. Irgendwann merkte Seghorn dies und stellte Ismael zur Rede.
Dies war der Moment wo Samuel seine Chance kommen sah. Er versuchte Seghorn und Ismael gegeneinander auszuspielen. Er redete immer wieder mit beiden unter 4 Augen und sprach dabei immer schlecht über den jeweils anderen.
Seghorn redete er ein das Ismael ihn betrügen würde. Und Ismael redete er ein das Seghorn dem Chaos verfallen sei.
Irgendwann eskalierte alles in einer großen Diskussion zwischen Ismael und Seghorn.
Seghorn war so erbost über Ismael das er ihn auf eine Strafmission schickte.
Die Mission war so gewählt das Ismael sie eigentlich nicht überleben sollte. Doch wie ein Wunder überlebte er die Mission und wurde (als Belohnung, und als Mittel um ihn doch loszuwerden) von Seghorn aus dem Dienst entlassen und zum Inquisitor befördert. Zu dem Zeitpunkt waren Ismael und Samuel 48 Jahre alt.
Kaum war Ismael zum Inquisitor ernannt worden, schlug er den Weg der Puritaner ein und machte Jagd auf Seghorn. Er konnte es nicht gutheißen wie Seghorn vorging.
Samuels Einfluss auf Ismael war so groß gewesen, das dieser nichts gutes mehr in Seghorn erkannte.
Als sich Isamel so drastisch gegen Seghorn wandte hatte Samuel leichtes Spiel.
Seghorn versprach Samuel das er ihn auch zum Inquisitor ernennen würde, sobald sie den nächsten Planeten ansteuern.
Doch dazu sollte es nicht kommen.
Ismael hatte umgehend einige Gardisten angefordert und fing das Transportschiff von Seghorn ab.
Sie enterten das Schiff und Ismael und Seghorn standen sich im Kampf gegenüber.
Seghorn war überrascht das sich Ismael gegen ihn stellte. Meister und Schüler trafen aufeinander.
In einem kurzen Schusswechsel verletzte Ismael Seghorn schwer. Als Samuel das sah, überkam ihn die Wut da er seine Beförderung zum Inquisitor in Gefahr sah. Er legt seinen Bolter auf Ismael an.
Mit Tränenüberströmten Augen schoss er dreimal auf seinen Zwillingsbruder. Nur eine Kugel traf Ismael. Es war ein Schuß in die Schulter. Ismael starrte Samuel mit großen Augen an. Er konnte nicht fassen das sein eigener Bruder auf ihn geschossen hat und Seghorn in Schutz nahm. Es war doch Samuel der ihn vor Seghorn gewarnt hat. Gelähmt vom Schock zogen Ismaels Gardisten ihn zurück in ihr eigenes Schiff.
Auf dem Rückzug gab Ismael den Befehl das Schiff von Seghorn abzuschießen.
Er war der Meinung das Seghorn als auch nun sein eigener Bruder vom Chaos korumpiert ist.
Und er hatte geschworen jeden Makel des Chaos auszumerzen. Auch wenn dies bedeutet seinen eigenen Bruder zu verlieren.
Das Schiff von Seghorn wurde mit mehreren Plasmatorpedos beschossen und vollkommen vernichtet.
...
Doch was Ismael nicht wusste war, daß Samuel sich mit einer Rettungskapsel in Sicherheit bringen konnte. Bei sich hatte er Seghorn, der inzwischen an seinen Wunden verstorben ist.
Samuel steuerte den nächsten Planeten an. Er erreichte den Planeten Tallarn und brachte dort Seghorn zu Grabe.
Danach suchte er sich eine neue Identität. Er gab sich den Vornamen Kareef. Seinen Nachnamen änderte er in Sabir Kadin um, was soviel wie Blutiger Stein auf Tallarnisch heißt.
Er schloss sich der Imperialen Armee auf Tallarn an und machte dort (dank seiner Ausbildung beim Ordo Malleus) sehr schnell Karriere. Innerhalb kürzerer Zeit wurde er zum Leutnant, dann zum Hauptmann und vor kurzem zum Oberst befördert.
Er wechselte oft die Kompanien. Der Hass auf seinen Bruder blieb in der Zeit immer der gleiche. Er schwor sich irgendwann seinen Bruder dafür zu bestrafen, was er ihm angetan hat.
Für ihn war sein Bruder daran schuld, das er keine Karriere beim Ordo Malleus machen konnte. Immer war sein Bruder bevorzugt, immer stand ihm sein Bruder im Wege.
Als er erfuhr das sein Bruder auf dem Weg in das Minos 13-System unterwegs ist, ließ er sich das dortige 61te Incubi zuordnen. Das 61te Incubi ist eine Kompanie der Tallarner die in diesem Sektor eingesetzt wurden um gegen eine Chaosinvasion zu kämpfen.
Der zuvor eingesetzte Oberst wurde einer anderen Imperialen Armee zugeordnet.
Dank der guten Kontakte die sich Samuel in der Hierarchie der Imperialen Armee angeeignet hatte war es ihm ein leichtes sich dieses Posten geben zu lassen.
Ismael weiß von alledem nichts. Für ihn ist sein Bruder vor über 80 Jahren durch seine Hand gestorben.
Das Hassgefühl von Samuel gegen seinen Bruder ist jedoch noch immer stark. Er will Rache nehmen, egal auf welchem Weg. Selbst wenn er sich dem Chaos bemächtigen müsste oder den gesamten Minos 13-Sektor opfern muss. Ismael muss sterben. Erst dann wird Samuel Ruhe geben.[/b]