Frage zu Polyurethan(PU)-Hartschaum

Milkymalk

Erwählter
06. August 2002
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Mal eine Frage zu PU-Hartschaum zum Sprühen aus der Dose... das Zeug quillt ja ganz schön, wie ich gelesen habe (so in der Art wie Rasierschaum?). Wie sieht es denn mit der Möglichkeit aus, damit Geländeformen auszuspritzen? Klar nimmt der Schaum nicht gut Details auf, aber für Felsenformen oder sowas sollte es doch reichen? Oder bilden sich dabei riesige Lufteinschlüsse, weil der Schaum sich nicht stark genug in die Vertiefungen drückt? Und: Brauche ich ein Trennmittel, oder löst sich der Schaum einfach so von Silikonformen wieder ab?
 
Trennmittel ist immer gut, obwohl Silikon ja sonst recht "abgehfreudig" ist. Gesaegter PU-Schaum hat im Inneren Loecher (ist ja Schaum), die Aussenkanten sollten jedoch fest sein. Kannst Du gerne mal versuchen und dann berichten...
Alternativ kann man auch den Bauschaum in kleine Portionen irgendwohin spritzen (bitte nicht in die Moschermaehne...) und dann sich daraus selbst die gewuenschten Felsen schnitzen und gut kombinieren.
 
Beim Bauschaum: Habe ich da eine Chance, die Dose mehr als einmal verwenden zu können? Also heute mal 2 Kleinigkeiten ausspritzen, nächste Woche dann noch eine, und in 4 Wochen nochmal was.
Ich habe bisher den Eindruck gewonnen, dass das "Einweg"-Dosen sind, nicht geschaffen für so kleine Entnahmemengen.

Gibts da nen Trick?
 
was soll denn das immer mit diesen ökologischen problem-stoffen?

is ja alles kein verbrechen, aber nehm ich nen sack gips, anrühren, fest werden lassen, gleich im weichen zustand form geben, trocknen, nacharbeiten mit nem beitel, anmalen. dauert alles nicht wirklich lange, stinkt nicht, trägt mensch das durch die gegend isses eigentlich auch kein problem, tonnenweise braucht das eh keiner. irgendwie macht mir das auch viel mehr spaß, weil ich die form selbst bestimme und nicht nur auf den zufall angewiesen bin... wozu also diesen ganzen scheiß kunststoffkram?

hab ja auch meine versuchsreihe mit selitron und styrodur hinter mir gelassen, weil die ergebnisse gestalterisch nicht befriedigend waren. leider lassen sich all diese materialien schlecht bis beschissen verarbeiten und gestalten. klar gibts mit dem zeug auch schöne ergebnisse, aber die räumliche tiefe und allgemein die gestaltungsmöglichkeiten sind doch recht beschränkt und vor allem umweltunfreundlich. gips und ton schneiden da deutlich besser ab, eigentlich in jeder hinsicht... einfach mal ausprobieren.

zur verdeutlichung:
1: erste versuche, gips anrühren, anziehen lassen (aber nicht fest werden lassen), einfach mit nem löffel aufeinander tropfen, zu haufen schichten.
2: is halt die "komplizierte" aber für mich auch die offenste methode, nämlich die mit feinstkörnigem ton.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gieße ja auch mit Gips und bin mit den Ergebnissen zufrieden. Das Problem ist nur, daß ich keine 20 Kilo Gelände aus dem Kofferraum in den Spielekeller wuchten müssen will. Gelände für eine komplette Spielplatte aus Schaum wiegt weniger als ein einziges Stück aus Gips.

Übrigens ist wahrscheinlich auch bei dir der Großteil deiner Armee aus Kunststoff. Mal ehrlich, bei dem Umsatz an Kunststoffminis, den GW macht, kommt es auf ein paar Hügel auch nicht mehr an 😉
 
Hi Flugsand,

sag mal, sind der zweite und dritte Felsen aus Gips? Wenn ja, dann bekommst du das gleiche auch mit Styrodur hin - wiegt nur deutlich weniger.
Den Umweltaspekt lasse ich jetzt mal außen vor bei den geringen Mengen, die ein Bastler in seiner Geländebaulaufbahn verbaut. Wenn man 100 Bastler zusammen nimmt, hat man wahrscheinlich gerade mal die Wärmeisolation für ein Haus.

Aber zurück zum Felsenbau: Bauschaum würde ich nicht nehmen. Ich habe das vor Jahren mal benutzt und danach nie wieder. Das Zeug breitet sich unkontrolliert aus, klebt wie sau und die Oberfläche ist sehr glatt. Das hatte bei mir zur Folge, dass Farbe und Gips ganz schnell wieder abgeplatzt sind. Sicher kann man auch erstmal die gesamte Oberfläche abschneiden, aber dann hat man durch Bauschaum nicht mal eine Zeitersparnis.

Styrodur ist für einfaches Spielgelände schon ok - wobei man richtig schöne Oberflächen damit allein nicht erzielen kann.
Wenn es große Felsen werden sollen, kann man einen Unterbau aus StyroPOR (billiger, auch in 10-cm-Platten erhältlich) machen und diesen dann komplett mit Gips verkleiden. Allerdings lässt sich Styropor nicht so gut in Form schneiden. Stattdessen kann man auch das gute alte Pappmaché benutzen. Dazu einfach einen Unterbau aus einer groben Holzkonstruktion bauen, Kaninchendraht drauf nageln, alles in Form biegen und dann mehrere Schichten Kleister getränktes (Zeitungs-)Papier drauf kleben. Danach kann man die Oberfläche entweder besanden oder - was sicher besser aussieht - mit Gips verkleiden und dann die Gipsoberfläche gestalten. Das spart jedenfalls ordentlich gewicht. Allerdings sollte man bei der Gipsvariante dafür sorgen, dass die Papier-Kleister-Schicht fest genug ist. Sonst kann der Gips brechen.

Gruß

Gidian
 
Für mich ist die Empfindlichkeit das Hauptargument gegen den Gips. Zu Bröselig das Zeugs. Man Räumt das Gelände hin-und her, transportiert es, Verpackt es usw. Da ist mir ne Pappmachee- Gips-Konstruktion zu heikel.

Ich habe im laufe der Zeit einiges an Plastikformen gesammelt, Interessante Joghurtbecher, Zieken-Käse-Töpchen, Convenience-Salat-Schalen. Mein Weg wird sein, "Anrauhen", mit Bauschaum ausspritzen, kleinzeugs als Deko draufkleben, Grundieren, anmalen. So ungefähr.
Felsen & Co schnitze ich direkt aus Styrodur.
 
@Gidian: Danke für die Anleitung 🙂 So ein Pappmachéteil werde ich sicher mal ausprobieren.

Um mal wieder zum Thema Hartschaum zurückzukommen: Ich hatte eigentlich gedacht, daß PU-Hartschaum das Zeug ist, mit dem diverse Hersteller von Modellbau- und Tabletopgelände ihre Hartschaumteile machen. Da diese Teile quasi "von der Stange" sind nehme ich an, daß man damit irgendwie Formen ausspritzen kann. Gibt es dazu irgendwo eine Anleitung bzw. kann jemand mit Erfahrung dienen?
 
Da hat man in der Tat nur ne Chance, wenn man schichtweise arbeitet. Wenn man also exemplarisch einen Eimer füllen will mit Schaum, dann spritzt man ne Dünne schicht rein, lässt die expandieren, spritzt nach, expandiert usw. So dass die Ausdehnung immer in den Freiraum stattfindet und nicht den Eimer sprengt.
 
sag mal, sind der zweite und dritte Felsen aus Gips? Wenn ja, dann bekommst du das gleiche auch mit Styrodur hin - wiegt nur deutlich weniger.
Den Umweltaspekt lasse ich jetzt mal außen vor bei den geringen Mengen, die ein Bastler in seiner Geländebaulaufbahn verbaut. Wenn man 100 Bastler zusammen nimmt, hat man wahrscheinlich gerade mal die Wärmeisolation für ein Haus...
Gidian
...und das ist schon ne ganze menge und für meinen geschmack zuviel. is aber auch kein drama. hab halt dieses 80er endzeit-feeling. wüsste aber auch nicht, warum ich das abstellen sollte. schließlich sind die neuesten ipcc-berichte nicht gerade n zeichen der entspannung, sondern leider das gegenteil.

die felsen sind aus ton. total schwer. aber kein herumfliegendes scheißzeug. naja, irgendwie geschmackssache, welches material genutzt wird. trotz deiner behauptung: bestimmte strukturen gehen mit styro glaub ich nicht. ton kann quasi alles...
gruß
 
Ist das Zeug so heftig? Ich hätte gedacht, mit einer kleinen (fingergroßen) Öffnung, wo der Überschuß herausquellen kann, würde das klappen... meine Sorge war eher, das Zeug von der Form wieder trennen zu können und wenigstens grob Details aufnehmen zu können.

Ui, habe ich gerade erst gesehen. Ja, das Zeugs beult Dir deine Form ganz schön aus. Das Problem ist, dass die Fläche mit Luftkontakt zuerst ausquillt und aushärtet.
Das bedeutet, dass dein Eimer einen festen Deckel kriegt, oder Deine Öffnung zuhärtet, und DANN stück für Stück von der Öffnung weg durchgehärtet wird. Dabei dehnt sich das Material immer noch aus, was dir alle Formen aus Silikon, Plastik, usw. einfach mal ausbeult, oder sogar aufreißt.
Industrielle Stahlformen machen da bestimmt ein Bisschen mehr mit, aber auch da denke ich, dass es eine recht genau definierte Menge von Schaum ist, die reinkommt. Und möglicherweise hat der Schaum noch etwas andere Eigenschaften und die Aushärtbedingungen sind homogenisiert.