Werkzeug Frage zum "grünen" Tamiya Extra Thin Cement

Zorndike

Grundboxvertreter
21. März 2011
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Ich habe eine Frage zum "grünen" Tamiya Extra Thin Cement. Irgendwie funktioniert dieser Kleber bei mir nicht so gut, ich kann ihn scheinbar nicht richtig mit dem kleinen Pinsel auftragen. Ich klebe teilweise Teile an und dann fallen sie wieder ab so als wenn kein Kleber da wäre. Dann gehe ich über die selbe Stelle nochmal, mit dem Pinselchen, natürlich habe ich den Kleber dann auch wieder einmal eingetaucht, aber auch dann passiert es ab und an, dass ich scheinbar keinen oder zu wenig Kleber aufbringe. Auch wenn ich den Kleber immer mal wieder zwischendurch eintauche passiert das.

Ich vermute mal ich mache in der Handhabung etwas falsch. Der Kleber wird mEn wahrscheinlich über den Pinsel in das kleine Röhrchen ge"saugt", und dann nach und nach wieder abgegeben. Aber bei mir ist es wohl irgendwie kaputt? Schwer zu erklären.

Gibt es bei dem Kleber ein Geheimnis das ich nicht kenne?
 
Ich benutze diesen Kleber seit Jahren und hatte solche Probleme nie in dieser Form. Ich habe mir allerdings angewöhnt, erst beide Klebestellen mit dem Kleber zu bestreichen und kurz zu warten, bis der Kunstoff angelöst wird. Dann die Teile zusammenpressen und es hält. Anschließend nochmals kurz warten und dann noch etwas Kleber in die Zwiechenräume laufen lassen und es hâlt bombenfest.
 
Oft falsch gemacht bei Plastikkleber: zu schnell zusammengepresst und dann wieder losgelassen. Alle Arten von solchen Plastik Cement Klebern basieren nicht auf einer Klebewirkung des Klebstoffs, sondern sind nur Lösemittel, die das Plastik anlösen. Dann verfliegen die Lösemittel und es entsteht eine Verschweißung, keine Verklebung. Daher ist das genau der richtige Weg, den s-lost beschreibt, die Teile beide mit Kleber zu versehen und zu warten. Wenn man nur eine Seite der Teile bestreicht und dann sofort die Teile aufeinanderdrückt hat der Kleber keine Zeit das nicht bestrichene Teil anzulösen und das Zusammendrücken drückt den dazu notwendigen Kleber aus dem Zwischenraum. Darum hält es dann beim nächsten Versucht (ohne neues Auftragen von Kleber) nicht.
Auch stören selbstverständlich Farbrest an den Klebestellen enorm.
 
Ehm, ich muss nochmal kurz erklären, Ich glaube dass bei meinem Kleber dieser Mechanismus nicht funktioniert, und das Röhrchen, ich nenne es mal Reservoir, den Kleber nicht so aufnimmt wie es sollte, bei mir ist da auch ein Luftblase drin. Somit hab ich immer nur etwas Kleber in der Spitze und das wars dann. Ich klebe jetzt seit25 Jahren, aber ich hatte diesen Kleber noch nie.
 
Ehm, ich muss nochmal kurz erklären, Ich glaube dass bei meinem Kleber dieser Mechanismus nicht funktioniert, und das Röhrchen, ich nenne es mal Reservoir, den Kleber nicht so aufnimmt wie es sollte, bei mir ist da auch ein Luftblase drin. Somit hab ich immer nur etwas Kleber in der Spitze und das wars dann. Ich klebe jetzt seit25 Jahren, aber ich hatte diesen Kleber noch nie.
Ähm der Kleber ist im Pinsel, der Stab ist nur ein Stab?
 
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Ähm der Kleber ist im Pinsel, der Stab ist nur ein Stab?
Hab mal nachgeschaut,der sieht jetzt tatsächlich hohl aus,war er früher nicht.?
Denke aber nicht,daß es eine Funktion hat,Applikator ist immer noch der Pinsel.?
@Zorndike , wichtig bei dem von Tamiya,war immer,beide Seiten einstreichen,bzw bei kleinen Teilen anpassen und in die Lücken laufen lassen.
Dh nehme ich normalerweise lieber den von Revell.
 
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Guck mal nach ob du den Ultra Thin oder Ultra Thin Quick Setting hast.
Der Quick Setting trocknet wirklich sehr schnell. Ich mag den persönlich nicht so weil er mir teilweise trocknet bevor ich die Teile zusammen habe. Zum „verschweißen“ ist er aber super.

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Der sieht leider von der Verpackung her sehr ähnlich aus wie der normale.

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So unterschiedlich wie das Leben sind die Erfahrungen, Nutzungen und Herangehensweisen. Mir z. B. liegen die (neudeutsch) "Brush-On-Cements" eigentlich sehr.

Revell/Faller/UHU-"Kanülen"kleber nur dort, wo die Trockenpassung schon (zu füllende) Spalten ergibt. Da werden die Teile nach der Trockenpassung wieder separiert, getrennt beschichtet und - natürlich deutlich schneller als beim "Ablüften " von Kontaktkleber - nach Anlösen der jeweiligen Oberflächen zusammengefügt. In den Kanülenkleber (aber v. a. in ihren technologischen Vorgängern wie Tuben- oder Gläschenkleber) sind neben den PS-Lösungsmitteln noch Füllmittel und Trocknungsverzögerer (natürlich auch gelöst) enthalten. Diese sind extra dafür gedacht, ein zeitlich versetztes Ausrichten der Bauteile zu ermöglichen und nach (deutlich verzögertem) Aushärten nachbearbeitbar Fugen und Unebenheiten verschließen/ausgleichen zu helfen. Quasi Kleber und Spachtel in einem. Für die Kids in der Arbeitsgemeinschaft ist und bleibt das die erste Wahl!

Die "Pinsel"kleber - früher Kibri und Ethylacetat, heute ProWeld/Tamiya/Gunze Sangyo/AK Interaktive/De Luxe und wie sie alle heißen - arbeiten auf einem anderen System. Man fügt die Bauteile schon trocken zusammen/fixiert sie in Position. Dann wird mittels Pinsel - ohne die Teile nochmal auseinander zu nehmen - nur noch die Klebstoffflüssigkeit (blankes PS-Lösungsmittel mit einigen Additiven, kein Füllmaterial) in die Fuge eingebracht. Die Kapillarwirkung zieht den Kleber in die gesamt Fuge, löst die dort gegenüberliegenden/zu verbindenden Oberflächen an und verschweißt diese chemisch.

Wenn man also die Oberflächen getrennt voneinander, offen bestreicht, verfliegt das Lösungsmittel ehe es zum "joint" kommt - da kann dann gar nix mehr die Teile verschweißen. Sie fallen auseinander und die zu verbindenden Oberflächen sind im schlimmsten Falle "vernarbt", d. h. sie kleben im Wiederholungsfall nicht mehr so gut/lassen sich nicht mehr so exakt ausrichten.

Unsere Erfahrungswerte aus AG und privat:

Revell & Co. bei Bausätzen aus Formen vor 2017, ca. 15 min bis Grifffestigkeit, ca. 18 Stunden bis Entfestigkeit/Verschleif-/Gravierbarkeit

Tamiya (normal) & Co bei Bausätzen aus Formen nach 2017, ca. 8 min bis Grifffestigkeit, ca. 12 Stunden bis Endfestigkeit/Verschleif-/Gravierbarkeit

Tamiya (quick) & Co bei Bausätzen aus Formen nach 2017, ca. 5 min bis Grifffestigkeit, ca. 6 Stunden bis Endfestigkeit/Verschleif-/Gravierbarkeit
 
Guck mal nach ob du den Ultra Thin oder Ultra Thin Quick Setting hast.
Der Quick Setting trocknet wirklich sehr schnell. Ich mag den persönlich nicht so weil er mir teilweise trocknet bevor ich die Teile zusammen habe. Zum „verschweißen“ ist er aber super.

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Es ist dieser

Ok ich denke, dass er tatsächlich einfach zu schnell trocknet. Zum verschweißen bzw. nachträglichem zusätzlichen verschweißen, also wenn etwas klebt man aber nochmal in die Spalten geht, benutze ich ihn auch, aber ob das dann funktioniert hat, merkt man ja nicht unbedingt immer.

Gestern ist es mir wieder ausgefallen. Ich habe den Arm eines Orks ankleben wollen, und das hat einfach nicht funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Zorndike Orks ist 'ne Steilvorlage, hatten wir nämlich schon! Die aktuellen Viechjäga haben ja relativ schwere massige Körper. Diesen und einen Arm sauber mittels Schaber von Formlinien befreien und mit dem Schaber auch kurz über die Klebestellen an Rumpf und Arm kratzen. Dann bitte den Arm am Körper ausrichten und nach Deinen Ressourcen in der Lage fixieren (Krokodilklemme, Fixierband etc). In den Spalte zwischen Körper und Arm dann den von Dir genutzten Tamiya Quick

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in angessener Menge (darf nicht unten wieder rauslaufen) reinlaufen lassen. 15 Min warten (Nummer sicher) dann Fixierung entfernen und viola, jetzt solltest Du den ganzen Ork am Arm hochheben können... ?