[Fragen] Silikon

daoage

Erwählter
28. Mai 2006
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1. hat Wärme etwas mit dem Aushärtungs Prozess zu tun?

2. kann ich zuviel angemischtes Silikon lagern, ohne das es Aushärtet?

3. kann die Aushärtung beschleunigt werden?

4. sollte das abzugießende Teil mit der Rückseite in die Form geklebt werden und das Silikon auf dieses gelert werden, oder gießt man zuerts das Silikon ein und dann legt man das Teil, welches von oben fixiert wurde, in die Masse?

5. kann Silikon gestreckt werden um etwas sparsamer zu sein?

6. muss die frisch gegossene Form leicht geschüttelt werden um Luftblasen in der ausgehärteten Form zu vermeiden?

7. wenn ich zu wenig angemischt habe, kann ich dann nach dem Aushärten noch eine Schicht drübergießen, sodaß sich die erste und die zweite Schicht verbinden?

8. geht Silikon, welches noch nicht mit einem Härter vermischt wurde, aus meiner neuen Hose wieder raus?


Gruß, daoage
 
1) kommt meine ich aufs silikon an, meistens ja und durch wärmezufuhr wird es beschleunigt
2) nein
3) siehe 1
4) kommt auf das silikon an, flache form ist aber am einfachsten: abformobjekt hinlegen und silikon drüber, das formteil sinkt sonst in das silikon ein
5) uff, bestimmt möglich, nur wie dann die eigenschaften des silikon "leiden" weiss ich nicht
6) kannst du versuchen, wird aber wenig helfen, vakuumkammer wäre besser... hat man selten *g*, besser aus großer höhe angießen, damit sich große luftblasen schon rausziehen, die kleineren ist ne andere sache, also die die beim aushärten/vernetzen auftreten
7) ja, klappt einwandfrei. silikonkautuschuk stösst alles ab, ausser silikonkautschuk und glas. klebt also wie sau.
8) nimm alte klamotten, bzw. die hose, die du gerade zu einer arbeitshose degradiert hast.
 
4. ich mach das immer so. du baust einen rahmen um das teil, wobei ein mindestrand von 1cm nich unterschritten werden sollte (kommt auf das silikon an)dann füllst du den rahmen zur hälfte mit knetmasse und drückst den gießling bis zu hälfte rein. dann werden die entstandenen ritzen (spalt zwischen gießling und knete) wieder geschlossen. das kannst mit irgend einem gegenstand machen. ich nehme oft eine pinselstiel. dann drückst du noch einige vertiefungen in die knetmasse damit die formteile passgenau über einander bleiben und nun kannst du die erste formhälfte gießen
wichtig ist auf jeden fall, wenn du die erste hälfte fertig hast und diese ausgehärtet ist mußt du die seiten wo du die 2. hälfte drauf gießt mit einem trennmittel bestreichen, sonst mußt du die form auseinander schneiden

5. silikon sollte man nicht strecken da sonst die eigenschaften verlohren gehen. du kannst höchstens bei der wanddicke der form sparen

6. bei dem silikon was ich immer nehme braucht man nicht schütteln. die wenigen luftblasen verschwinden von allen aus dem silikon. um lufteinschlüsse zu vermeiden mußt du in einer ecke der form eingießen und das auch nicht zu schnell. wenn der gießling dann bedeckt ist kannst du zum schnelleren verteilen des silikos überall hingießen. ich nehme immer dünnflüßiges silikon und damit verteilt es sich von allein 😉

7. ich habe beides probiert und es hat sich in beiden fällen problemlos verbunden

8. es geht beides wieder aus dem stoff nur das angemischte braucht einige waschgänge mehr 🙄
 
Wenn ich auf einen durchgehärteten Silikonkautschuk (also ein paar Stunden später) noch eine Schicht Silikon drüber gieße, bekomme ich definitiv keine ausreichende Verbindung.
Das Silikon klebt zwar aber wenn ich es biege löst sich das wieder. Zu mindestens ist das bei meinem Silikon so.
Gerade Silikon hat ja auch die besondere Eigenschaft, dass nichts darauf hält, auch ohne Trennmittel. Das Trennmittel soll eigentlich nur das Original schützen und ein schnelleres Entformen ermöglichen.
Ich habe z.B. noch nie Trennmittel benutzt. Kann aber sein, dass bei anderen Silikonsorten das Trennmittel unverzichtbar ist.
 
bei mir ist das auch nach stunden/tagen kein problem

wie gesagt: silikonkautschuk stösst alles ab, was nicht silikonkautschuk ist, oder glas.

ich muss ja, wenn ich zweiteilige formen giessen will, auch ein trennmittel nutzen, damit ich den rotz überhaupt wieder auseinander bekomme.

bisher nutze ich spülmittel mit wasser, da formentrennwachs eher suboptimal war... oder besser: ich habe fleissig gesäbelt, um den giessling frei zu kriegen
 
da auf der packung selbsttrennend stand war ich auch der meinung kein trennmittel zwischen den formteilen zu brauchen. nur als ich die 2. hälfte gegossen hatte und diese ausgehärtet war, hatte ich als ergebnis ein großen silikonblock wo auch kein biegen und drehen half. das selbsttrennend bezieht sich nur auf den gießling. man bekommt ihn ohne probleme aus der form raus
 
Vielen Dank für eure Antworten.
Am meisten freut mich ja die Tatsache. das meine Hose gerettet werden kann und ich nicht, so wie von Samy beschrieben, in Zukunft als Nudist gießen muß. 🙂


Die Masse unter eine Wärmequelle (Lampe) zu stellen hat sehr gut geklappt.

Die Sache mit der zweiten Silikonschicht scheint also von der Art des Silikons abhängig zu sein, deshalb werde ich das wohl oder übel selbst herausfinden müssen.

mfg daoage
 
Du solltest bei all deinen Fragen dazuschreiben, ob Du Kondesationsvernetzendes Silikon (Meist der Hobbytime Rotz mit Härter in Tropfenform), oder von Additionsvernetzenden Silikon, das man meist im Verhältnis 100:10, oder direkt 1:1 Härter, Silikon vermischen kann sprichst. Gerade die "billigeren" Kondesationsvernetzenden Silikonsysteme, sind für den Formenbau meist schlechter zu gebrauchen. Zum einen, weil der Formenbau an sich mit dem anmischen ein Krampf ist, weil die meisten üblichen Systeme zu hart aushärten, weil das Silikon gern an den Kontaktflächen mit Resin das Harz auf nimmt und klebrig wird udn vor allem, weil viele Kondesationsvernetzenden Systeme einem "Alterungseffekt" unterliegen, der das Material mit der Zeit spröde werden lässt und als Nebeneffekt halt schlechte Verbindungseigenschaften mit neu aufzugiessenden Silikon zeigen, wie von Samy beschrieben.

Die meisten hier nehmen die Silikonsysteme von Rai-ro oder von Modulor.de. Die die Dir hier beschrieben haben, das sich neuaufgiesbare Silikonlagen miteinander verbinden benutzen aller Wahrscheinlichkeit Additionsvernetzendes Silikon. Wenn Du bei Formenbau "sparen" willst, kommst Du imo an diesem Additionsvernetzenden Silikon nicht vorbei, da die effektivste Art beim Formenbau zu sparen die ist, die polymerisierten Topfreste, oder alte gerissene Formen etc. kleinzuschneiden und in das frischen Silikon einzustreuen..

Gruß Delta
 
Zum Abschätzen der Gießmengen:
Es ist nicht immer einfach die richtige Menge abzuschätzen, meist liegt man daneben., entweder zu wenig.. dann schnell einen kleinen neuen Teil anrühren ( muß ja ncihtmal unbedingt blasenfrei sein, wenn er nur für etwas mehr Füllhöhe sorgen soll.

Ich zuviel über, sollte immer eine vorbereitete kleine Form mit irgendwas bereitstehen. Da kann man eine zusätzliche Form machen, die nciht viel Silikon brauch. zb mit Totenköpfen oder anderem Kleinzeugs. Sehr schöne Sache solche Formen.


7.
Ich habe mit meinem Silikon schlechte Erfahrung gemacht..keine ahnung was es für eines ist.. war mal von ebay und ist braun 1:1 nicht hitzbeständig. da geht es nicht 🙁
 
Ich hätte auch noch ein paar Fragen. Ich hab zum giessen immer Giessharz benutzt, aber das Zeug fängt einige Zeit nach dem Aushärten an zu "schwitzen". Was kann man denn dagegen machen?
Kann man zum giessen auch Gips nehmen, so wie bei den Hirstarts-Formen, oder gibts noch ganz andere Giessmassen, weil mit den Ergebnissen aus Harz bin ich nicht zufrieden gewesen.

EDIT: @ daoage

Das Silikon von RaiRo hab ich auch benutzt, ist zwar ziemlich gut aber leider auch entsprechend teuer.
 
dein harz hat angefangen zu schwitzen? meins bleibt furztrocken komisch...

wo ich schon eher probleme habe mit schwitzen ist, wenn ich mit gips/keramin und wie das ganze zeug heisst arbeite.
die rührt man mit wasser an, und das will irgendwo hin, teilweise zumindest, da die form erstmal was kühler ist, schlägt sich ein teil daran ab usw.

vor allem ist bei gips das problem, dass er lange zu durchhärten/trocknen braucht, vor allem je nach dicke
und natürlich bombenschwer ist.
 
Das mit den Giesharzen ist ähnlich dem Silikon. Es gibt was gescheites udn es gibt Mistzeuch^^

Im Allgemeinen kann man sagen, das Polyestergiesharze meist für die Tonne sidn. sie sidn arg klebrig udn zeigen diesen von Dir beschriebenen Schwitzeffekt. Wenn man gescheit giessen will, sollte man Polyurethangiesharz auf Oleolbasis nehmen. Bei Modulor.de zB bekommt man imo eines der besten Giesharze für Minis etc. Und zwar das Biresin G26 von Sika. Damit wirst Du diese Schwitzeffekte wohl nicht mehr erleben.

Wichtig ist bei allen Silikonformen und Giesharzen, das man nach 2-3 größeren Giessessions am Stück, die Formen so für 30 min bei 120-140°C in den Ofen legt udn die Resinreste "Rausdampfen" lässt. Das erhöht die Entformbarkeit und Langlebigkeit der Form enorm.

Gruß Delta
 
<div class='quotetop'>ZITAT(DELTADOG @ 21.08.2006 - 17:54 ) [snapback]874941[/snapback]</div>
Wichtig ist bei allen Silikonformen und Giesharzen, das man nach 2-3 größeren Giessessions am Stück, die Formen so für 30 min bei 120-140°C in den Ofen legt udn die Resinreste "Rausdampfen" lässt. Das erhöht die Entformbarkeit und Langlebigkeit der Form enorm.[/b]
und den Ofen dann noch für Nahrungsmittel benutzt? Der Dampf setzt sich doch bestimmt im Ofen fest, oder? So gefühlsmäßig würd mir da nix mehr raus schmecken...
 
Nun mein letzter Blutest zeigte beste Leberwerte udn keine Toxine wenn Du das meinst. Ich lassen den Ofen einen kleinen Splat offen, so pustet es de Dämpfe eigentlich gut raus. Ausserdem sollte man nicht denken, das die wenigen Harzreste die sich in einer so kleinen Form im Silikon gelöst haben, sonderlich große Wolken machen 😉

Gruß Delta