WHFB Frater Luna

Forget

Bastler
19 September 2009
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So, nun nach etwas wartezeit hab ich wieder ans schreiben gemacht. Hoffe das diese Geschichte mehr erfolg hat als die anderen. Hoffe auf gute Kritik.



Ein letztes mal noch, nur noch ein letztes Mal. Das war das einzige was der Mann in verbrannten grob bearbeiteten Leder bekleidete dachte. Er war dem Tod sehr nahe, schon seit einigen Stunden und die ganze zeit dachte er nur daran. Das er wieder seine Frau in den armen halten konnte. Ihr sagen würde das er sie liebte trotz seinen Wutanfällen die ihn manchmal überkamen. Doch er wußte das das nicht mehr möglich war. Denn er glaubte nicht daran dass er sich noch großartig bewegen konnte. Trotzdem versuchte er sich aus seinen Fesseln zu befreien doch das Eisen was ihn an den Baum band war zu stark. Und außerdem fehlte ihm beinahe die nötige Kraft, auch nur zu Atmen. Und auch das konnte er bald nicht mehr.
Jedes mal Einatmen fühlte sich an, als würde sich ein Heißer Draht sich durch seine Gedärme und Organe zu bewegen. Ein nasser tropfen fiel ihm ins Gesicht und er dankte dem Wesen das ihm diese Feuchtigkeit gab. Ob es nun ein Gott, ein Dämon oder was auch immer war. Denn der Regen der nun folgte kühlte seinen Laib und die Luft. So das es sich nicht mehr anfühlte als würde er brennen. Sich in Feuer winden und schreien. Riechen wie langsam sein Haar verbrannte, spüren wie die Flammen über seinem Körper leckten. Hören wie seine Haut sich im Wind auflöste. Nun war es vorbei. Er wusste nicht wieso er noch lebte. Aus irgendeinem Grund hatten anscheinend ein paar der Menschen um ihn herum das Feuer gelöscht. Wieso sie das taten, war für ihn unerklärlich. Vielleicht wollten sie ihn noch eine Zeitlang in dieser Welt leiden sehen.
Einer Welt die An sich schon Schmerzen bereitete. Die Menschen die ihn mit freudigen rufen verbrannt hatten waren jetzt weg. Bis auf einen, wie er sah. Der kleine Mensch war ungefähr sechs oder neun Fuß entfernt. Es war ein kleiner Junge, so um die sieben Jahre alt. Gekleidet in Lumpen die wohl selbst für einen Bettler armselig aussahen. Das Haar des Jungen war braun-schwarz, soweit er es mit seinen beinahe verbrannten Augen sehen konnte. Er konnte das gesamte Gesicht des Jungen nicht einschätzen, bis auf die Augen. Die Augen des Jungen waren grün. So grün wie er es noch nie bei irgendeinem Menschen gesehen hatte. Doch irgendetwas war in den Augen des Jungen. Er musste ganz genau hinsehen, bis er erkannte das es Wasser war das aus seinen Augen war. Doch er musste sich korrigieren. Es war kein Wasser.
Es waren Tränen. Er hätte den kleinen gern angesprochen, doch seine Stimme brachte nichts mehr als ein armseliges Krächzen raus. Der Junge starte ihn nun an und sagte etwas. Besser gesagt, der Kleine schaffte es ein Wo dahin zu stottern bevor er Luftholen mußte. Danach schaffte er es noch irgendwie ein ist er auszusprechen. Doch er schaffte es nicht mehr wirklich mitzudenken und zu hören. Es war als würde alles verschwimmen um ihn herum. Sowohl beim sehen als auch alle anderen Sinne. Bis auf den Tastsinn, denn er spürte seinen Körper nicht einmal mehr. Eigentlich musste er sagen dass er einen der leichtesten Tode hatte. Wenn man seine ganzen mit beurteilten betrachtete. Nur drei Menschen, inklusive ihm waren verbrannt worden.
Alle anderen waren entweder Gevierteilt worden oder bei lebendigem Laib langsam zerhackt worden.
Manche hatte man auch von abgerichteten Vögeln, Katzen und Hunden zerfleischen lassen. Doch das schlimmste Schicksal hatte wohl die Nekromantin getroffen. Sie war unglaublich nett, dafür dass sie Tote wiederaufstehen ließ. Jedenfalls hatte er das gefunden. Der komische Priester und die Frauen die ihn begleiteten, hatten sie als Dämonen Hure bezichtigt und wollten ein Geständnis von ihr.
Das Geständnis bestand aber nur aus einem Mittelfinger und einem voller Zorn gesprochen: „Geh sterben elender Bastard“. Er hatte das ziemlich lustig gefunden, der Priester aber wohl eher nicht. So hatten sie die Nekromantin kurzerhand an einen Baum Kopfüber aufgehängt, schwere Steine an ihre Arme gebunden und abgewartet bis ihr die Arme abgerissen wurden.
Währenddessen hatten sie noch ein paar Menschen ausgepeitscht um ihr zu zeigen wie viel der Priester von Beleidigungen hielt, die auf ihn bezogen waren.
Schließlich hatten sie noch ein Feuer unter ihr angemacht, so das ihr dann als schlußendlich die Arme abrissen schon halb gebraten war. Schließlich fraßen noch ein paar Raben ihre verbrannte Leiche auf. Ja, er konnte sich sicherlich glücklich schätzen nur verbrannt worden zu sein. Plötzlich ruckte etwas und sein Arm war plötzlich frei. Kurz drauf wurde auch der andere Arm befreit. Er wurde jetzt nur noch von ein den Ketten um seinen Bauch und an den Beinen gehalten. Er brauchte einige Zeit, bis er drauf kam das der Junge wohl ihn befreien wollte.
Wäre er nicht gerade kurz vorm abkratzen hätte er das ganze als sehr rührend gefunden. Doch nun war er nichts mehr als etwas verärgert. Kapierte der junge nicht das er das nicht überleben würde? Sein gesamter Körper war beinahe nur noch ein Skelett und verbrannte Masse. Wie sollte er so wieder auf die Beine kommen? Gar nicht. Seufzend, was sich eher nach einem ersticktem Husten an horchte suchte er mit seinen tauben Händen nach dem Jungen.
Als er ihn ertastete packte er ihn und versuchte ihn nach vorne zu ziehen. Doch dafür reichten sein Kräfte nicht aus. Doch der Kleine ging nun freiwillig nach vorn und sah ihn an. Eigentlich wußte er jetzt nicht was er tun sollte. Reden konnte er nicht, irgendetwas zeigen auch nicht wirklich. Dafür war seine Stimme zu verraucht und seine Finger zu abgebrannt. Doch dann viel ihm etwas ein. Vielleicht konnte er dem kleinen für seine Bemühungen um sein Leben etwas geben. Er nahm seine ganze Willenskraft zusammen und griff sich an die Brust. Der Priester und die Stadtbewohner hatten ihm alle wertsachen bis auf ein Bettler Gewand abgenommen. Doch sie hatten ihm gerade das wertvollste nicht genommen. Es war der Grund wieso sie ihn verbrannt hatten. Da er sowieso keine Schmerzen spürte machte es ihm nichts aus, als er mit seinen fühllosen Fingern in seine Brust eindrang.
Der Kleine sah mit weit aufgerissenen Augen ihn an und hielt sich den Mund. Schließlich ging er gut sechs schritt zurück, soweit das er ihn nur noch als verschwommenen Schemen ausmachen konnte. Denn würg Geräuschen nach kotzte sich der Kleine gerade die Seele aus dem Laib. Da er weder richtig was fühlte und auch nicht wirklich hineinsehen konnte, mußte er etwas rumfummeln bis er es endlich erfaßte. Mit einem Ächzen zog er die Kette heraus. Obwohl sie eigentlich ziemlich leicht für eine ihres Formates war, war es fast so als würde er einen ganzen verdammten Oger in der Hand halten. Stöhnend schaffte er es die Kette mit dem großen runden Medaillon hochzuheben und es dem Jungen zu überreichen.
Der Kleine wischte sich gerade noch mit einem Tuch die Kotze vom Mund und wandte sich ihm zu. Er sah dass das Kind noch um einiges belicher geworden war und aussah als hätte es ein paar tage nicht mehr geschlafen. Er verzog seinen Mund um den Jungen ein aufmunterndes Lächeln zu schenken was ihn Motivieren sollte. Doch es war nicht viel mehr als eine Grimasse da plötzlich sein halbes verbranntes Gesicht runterfiel. Daraufhin übergab sich der junge noch mal, während er traurig die Überreste seiner Backen, Lippen und Kinn zu seinen Füßen ansah.
Je genauer er hinschaute, desto mehr glaubte er das auch seine Nase wohl da unten Lag. In diesem Moment verflucht und verwünschte er seine Peiniger aufs übelste. Besäße er noch eine Stimme hätte er wohl diese Schimpfwörter herausgebrüllt. Aber selbst das konnte er nicht tun. Der Kleine hatte auch seine zweite Kotz Attacke überstanden und sah ihn wieder an. da er sich sicher war, das jede Deutung mit der hand, dazu führen würde das sie ihm abfiel, wackelte er stattdessen mit dem Medaillon.
Langsam ging der Junge zu ihm und nahm zitternd das Medaillon an.
Verwundert sah er sich dieser den Schmuck an und wußte wohl nicht recht was er dazu sagen sollte. Doch, gerade da wo der Kleine raufschaute und ihn fragen wollte, verließ ihn den letzten Rest leben. Und sein Geist und Seele verließen nun diese verfluchte und Haßerfüllte Welt.





Lupus sah verwundert auf die Kette die ihm der Mann gegeben hatte. Es war ein sehr schönes Stück. Kette bestand aus verschiedenen Edel-metallen. Er glaubte sogar Gold zu sehen, obwohl er das nicht wirklich glaubte. Doch, als er den verunstalteten Mann fragen wollte, merkte er dass er Tod war. Lupus erkannte es an den gebrochenen Pupillen die ins nicht zu schauen schienen. Aus seinen Augen traten nun weitere Tränen. Diese fielen auf den Schmuck, perlten ab und fielen weiter auf den Boden. dabei nahmen sie die Asche und die verbrannten Körperteile mit. Leise vor sich hin heulend starrte er auf das nun durch seine Tränen Schmuckstück das ihn der verbrannte Mann gegeben hatte. Es zeigte eine komische Mischung aus Wolfsähnlichen Wesen und einem Mensch.
Diese Gestalt war genau in der Mitte des Bildes und besaß zwei Köpfe. Eine Seite zeigte eine zerstörte rauchende Stadt, verdorrtes Land, einen ausgetrockneten Fluß und einen gewaltigen Haufen von Leichen. Ein Herz eines Menschen lag in der Hand es Komischen Wesens und der Gesichtsausdruck sagte Fröhlichkeit und Freude aus. Die andere Seite zeigte genau das Gegenteil. Eine Stadt im Hintergrund die hell erstrahlte, ein gewaltiges schönes Land, einen großen Fluß und viele Hunderte erfreute Menschen. Und in der Hand hielt das Wandelwesen die Hand einer Frau die ihn freudig anblickte.
Doch das Gesicht des komischen Tiermensch dingens war voller Hass und Wut. Lupus kapierte das Bild nicht und überlegte schon es wegzuwerfen oder zu verkaufen. Lupus glaubte dass dem Macher des Medaillons ein Fehler verlaufen war. Wie konnte Zerstörung Glücklich machen und Ordnung und Glück einen von Hasserfüllen. da verkaufte er es doch lieber für ein paar Kronen. Damit kam er sicherlich ein paar Monate über die Runden. Doch es war ein Geschenk und er wollte den Geist des Mannes nicht verletzen nur weil er das Medaillon nicht mochte. Sein Vater hatte immer gesagt, man sollte die Sachen der toten ehren. Da sie ansonst nämlich ziemlich wütend werden konnten. Nach kurzem zögern entschied er sich doch das Medaillon zu behalten. Also steckte er sich die Kette über und ging im Regen nach Hause. Was konnte er denn schon noch schließlich hier tun?
Der verbrannte Mann war der letzte Überlebende gewesen. Kein anderer der Menschen hatte Überlebt. Wieder begannen sich Tränen in seinen Augen zu bilden und er versuchte sie zurückzudrängen. Schließlich weinte ein Mann nicht! Doch er schaffte es nicht den Fluß aus salzigen tränen zurückzuhalten. Und bald schon kullerten die Tränen in Strömen sein Gesicht hinunter. Passend zu den Regen der ihn nun Klatsch nass gemacht hatte. Und so machte er sich weinend und schluchzend machte er sich auf den Heimweg. Es würde gut tun in der vertrauten Umgebung zu sein. Doch das wichtigste würde fehlen wenn er nach Hause kam. Das weswegen er überhaupt solang überlebt hatte und weswegen er hier war.
Sein Vater.
 
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