Technik Freehand Malereien - Erfahrungen bzw. Tipps?

Hel_Bearbier

Testspieler
20. Februar 2012
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Hallo,

ich möchte mich etwas in das Gebiet des Freehandmalens begeben, was hauptsächlich damit zu tun hat, dass ich zwischendurch mal eine Carcharadon Miniatur bemalen will. Mir geht es dabei um polynesisch "angehauchte" aka geliehene Muster, welche an sich super aussehen und für erste Schritte möglicherweise gar nicht so ungeeignet sind für einen Beginn bei Freehands.

Meine Frage nun wie folgt: Habt ihr das auch schon so gemacht bzw. was vergleichbares und wie seid ihr an die Sache ran? Ich würde aus Einfachheit ein Grau wählen, dass an Mechanicus Standard Grey rankommt (wenn nicht gleich dabei bleiben) und die weißen Muster in einem sehr hellen Grau, nicht Weiß, machen. Das dürfte ein paar Nerven sparen beim Versuchen.

Frage 2: Malt ihr mit einem (Blei?)Stift schon etwas vor, damit das Malen des Musters einfacher wird bzw. macht das überhaupt jemand? Wurde mir zweimal empfohlen und ich persönlich kann dazu nichts sagen, hört sich aber einfach schräg an.
 
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Vorzeichnen mit Bleistift erscheint mir auch kontraproduktiv. Auf dem Graphit halten Acrylfarben nicht gut.

Ich selbst mache nur sehr einfache Sachen, wie die hazard stripes beim IW Kill Team oder die Positionsmarkierungen bei Blood Bowl Minis. Und selbst bei den hazard stripes merkt man (oder ich) dann schon, dass gerade Linien auf dem konvexen Schulterpanzer gar nicht so einfach sind.

In YouTube Videos sieht man häufiger, dass die Leute mit Grundformen anfangen. Beispielsweise erst ein Kreuz, dann im oberen Teil des Kreuzes ein Kreis, dann wird daraus nach und nach ein Schädel. Also ähnlich wie beim Skizzieren / Zeichnen mit Stift aber schon mit Acrylfarbe und Pinsel.
 
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Ein Youtube hat mal den Trick mit weißer Wasserfarbe gezeigt. Hab ich ausprobiert und muss sagen es klappt hervorragend. Wenn man sich mit der vermalt, einfach etwas mit nem feuchten Pinsel wegwischen und weiter machen. Dann ganz gemütlich mit Pinsel nachzeichnen.
Alles in allem ist es halt wieder ein neues Gebiet auf dem man Erfahrung sammeln muss (kann)

Bei diesen bestimmten Mustern ist das üben auf nem Blatt Papier natürlich auch hilfreich. Dann kann man sich überlegen wie man am besten drangeht. Von klein auf groß, oder anders rum.
 
Auf was möchtest du welche Muster malen? Am besten mit Bildern...
Nicht alles ist ohne Abstriche umsetzbar, aber niemals mit Bleistift vorzeichnen, Graphit wird nur sehr schlecht überdeckt!
Du hast Recht, hier mal so die Vorstellung:
carchas.jpg


Also direkt gefragt: Wie würdet ihr das angehen? Einfach angehen oder gibt es da aus Erfahrung eine Hilfestellung? Seit dem Tipp mit dem Bleistift bin ich ein wenig verwirrt und bin froh darüber, dass nicht nur ich das komisch finde...

Edit, hab nun auch die anderen beiden Kommentare gelesen und probiere die gerne aus und würde bei Fortschritten (oder dem Ausbleiben dieser) mal ein Update posten!
 
Du hast ein Vorlage, dass ist doch schon das halbe Muster, ich würde immer zu einer Vorlage tendiere, abmaöen emfinde ich als einfacher, als während des malens zu überlegen, wie es aussehen soll... meine Erfahrung zu Freihandzeichnungen, Kreise auf gekrümmten Flächen sind Mist. Aber Spaß beiseite, nimm einen dünnen Pinsel, verdünne die Farbe soweit sie gerade nicht verläuft, und probiere es einfach aus. Durch sie dünne Farbe entsteht nicht so schnell ein Erhöhung durch Farbe auf der Fläche, falls Du was korrigieren musst. Und dann probieren, probieren und probieren...

Mit einem Bleistift zeichne ich nur schwach die Position vor, damit eine ungefähre Vorstellung entsteht, wo das Freehand liegt, falls es mittig sein soll... etc...
Bei der letzten Figur von mir bei der Rückentätowierungen geschehen...

In diesem Sinn
Vollen Wirkungsgrad
 
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Ich würde die Grundflächen in der angedachten Form mit Grau und hellgrau als Grundfarbe bemalen und dann mit einem dünnen Pinsel mit schwarz die Konturen des Musters vorzeichnen und dann ausmalen. Für symmetrische Freehands kann man auch mit einem dünnen Strich ein Kreuz aufmalen, das den Mittelpunkt festlegt. Das ist aber bei den Beispielbildern nicht notwendig.

Nachtrag. Schwarz deckt besser auf grau als Grau auf schwarz. Allerdings ist grau und schwarz relativ dankbar, weil grau auf schwarzem Untergrund besser deckt als andere Farben. Reines Schwarz schuckt Konturen. Vielleicht ist es besser, lieber mit einem sehr dunklen Grau statt schwarz zu arbeiten. Das hat auch den Vorteil, dass Du dan mögliche Unsauberkeiten im Nachhinein mit battle damage kaschieren kannst.
 
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Molotow Marker Fineliner (oder ein gleichwertiges Konkurrenzprodukt?), findet man recht schnell im Zeichenbedarf, gibts auch für Acrylfarben, mit Wechselkartuschen, ersetz-/tauschbaren "Minen"... malst mit nem Stift statt mit haarigem Pinsel.

Zu diesem speziell, habe ich noch keine Erfahrungen. Ich hatte mir mal von einer anderen Firma ein Acrylfarbenstift gekauft. Den fand ich eher meh. Immer noch besser als Weathering Pencils, aber nicht geeignet für Kantenakzente oder Freehands IMO ?‍♂️
 
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Mir geht es dabei um polynesisch "angehauchte" aka geliehene Muster,
hier mal so die Vorstellung:

Geht es Dir denn jetzt mehr um eine tatsächlich authentische Anlehnung, oder eher um die geschwungenen Linien wie aus dem Beispiel?😉

Wenn es um Letzteres geht, würde ich persönlich wohl bei der Variante mit dem Vorzeichnen wahnsinnig werden: Da würde ich nie regelmäßig die vorgegebenen Linien treffen, und spätestens nach dem fünften Mal-"Fehler" ziemlich frustriert sein.
Vielleicht wäre es ja effektiver, wenn man zur Übung einfach auf ein paar Schulterpanzern (oder dem bereits erwähnten Blatt) wirklich freie Striche (zweimal parallel von links unten nach rechts oben, der eine Strich mit mehr Farbe/dicker als der andere) übt, und dann eben so frei die kleineren Ergänzungen ("Kringel" usw.) anbringt?
Hätte nach meiner Einschätzung den Vorteil, dass man sich nicht an einer kleinteiligen Vorgabe verheddern würde; und wenn da dann die eine Linie doch mal länger, dicker oder mehr gekrümmt ist als gedacht, fällt das nicht negativ auf?!?‍♂️
 
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Ich würd das Muster 2 3 mal vorzeichnen auf Papier, so lern ich immer wie ich improvisieren kann. Und dann würd ich das auf die Modelle ohne vorzeichnen auftragen.

Ich such mir immer Punkte die ich verbinden kann. Hier eine Ecke und da eine Niete und dann würd ich die Linie auf diese imaginäre Verbindung legen.
So hab ich schon eine Grundlinie auf die ich aufbauen kann und gleichzeitig der geometrie des models geschmeichelt.

Mit purem weiss oder purem schwarz würd ich allein schon deshalb nicht anfangen, weil es in der Natur nur schwer zu finden ist.

Für mal-Fehler halte ich immer einen Pinsel parat, mit dem ich die Fehler schnell abtrage, je nachdem mit Wasser oder ohne.

Meine Farbladung auf dem Pinsel sollte recht flüssig sein, das die Linien leicht flowen und nicht wie o. Beschrieben zu dick auftragen. Bevor ich ans modell gehe ziehe ich den Pinsel jedoch noch über ein küchenpapier, um das Verhältnis von Wasser zu pigment zu relativieren.
So hab ich eine "leichte" Farbe, die td nicht wegfließt.

Viel erfolg
 
Geht es Dir denn jetzt mehr um eine tatsächlich authentische Anlehnung, oder eher um die geschwungenen Linien wie aus dem Beispiel?😉
Ein Mix tatsächlich, also es muss keinen Mustern von wirklich polynesischen Vorbildern genauestens folgen. Aber so als Richtwert, weil ich die Art der Muster schön finde. Ich habe auch schon bisschen rumgekritzelt zum ausprobieren und daraus wird sich auch ein eigenes "Musterverhalten" etablieren. Bin gespannt und freu mich trotz anstehendem Frust auf die Abwechslung der Bemalung 😀

Hätte nach meiner Einschätzung den Vorteil, dass man sich nicht an einer kleinteiligen Vorgabe verheddern würde; und wenn da dann die eine Linie doch mal länger, dicker oder mehr gekrümmt ist als gedacht, fällt das nicht negativ auf?!?‍♂️
Auf die Herangehensweise bin ich auch gekommen, da das Grundmuster so steht und ab da die Feinheiten etwas hinzugefügt werden können. Ich muss sagen, es gefällt mir zunehmend
 
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Ich würd das Muster 2 3 mal vorzeichnen auf Papier, so lern ich immer wie ich improvisieren kann. Und dann würd ich das auf die Modelle ohne vorzeichnen auftragen.

Ich such mir immer Punkte die ich verbinden kann. Hier eine Ecke und da eine Niete und dann würd ich die Linie auf diese imaginäre Verbindung legen.
So hab ich schon eine Grundlinie auf die ich aufbauen kann und gleichzeitig der geometrie des models geschmeichelt.

Mit purem weiss oder purem schwarz würd ich allein schon deshalb nicht anfangen, weil es in der Natur nur schwer zu finden ist.

Für mal-Fehler halte ich immer einen Pinsel parat, mit dem ich die Fehler schnell abtrage, je nachdem mit Wasser oder ohne.

Meine Farbladung auf dem Pinsel sollte recht flüssig sein, das die Linien leicht flowen und nicht wie o. Beschrieben zu dick auftragen. Bevor ich ans modell gehe ziehe ich den Pinsel jedoch noch über ein küchenpapier, um das Verhältnis von Wasser zu pigment zu relativieren.
So hab ich eine "leichte" Farbe, die td nicht wegfließt.

Viel erfolg
Von der Technik her super Anleitung, vielen Dank!
 
  • Liebe
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