So.
Der erste Eindruck ist verdaut, die erste Kritik ist gelesen, verstanden und selbstverständlich für vollkommen unangebracht befunden worden.
Trotz alle dem, hier eine überarbeitete, komplett neue Version.
Hihi.
Paradox.
Naja, lest selbst und Rawke und POHLitiker, tobt euch aus.
Kritik wie üblich, ganz hinten, auf Seite 4.. 😀
Ravicic schaute sich fassungslos in dem engen Schutzbunker um. Das Blut schwappte gegen seine Knöchel und er zog die Füße hoch, wobei er sich an dem Stuhl festklammerte, auf welchem er aufgewacht war. Sein Blick blieb an einer weiteren Leiche hängen, die er erst beim mehrmaligen Hinsehen als ihre Zielperson erkannte, Commander Alexandros. Sein Gesicht schien zerfetzt, die Haut hing in fahlen Streifen herab. Ihm kam unwillkürlich der Gedanke an ein Schlachthaus auf. Ihm fehlte ein Arm, sowie zwei Beine, wobei die bleichen Spitzen der Knochen mit dem starken, vom Blut allgegenwärtig erscheinenden, Rotton kontrastierten. Es roch nach Blut und er schmeckte den metallisch, salzigen Geschmack auch auf der Zunge. Er zwang sich, in eine andere Richtung zu blicken und schaute, nachdem er die zahlreichen umher schwimmenden Fleischstücken mit einem weiteren Schrecken zur Kenntnis genommen hatte, in das Gesicht von Oswald:
„Hey Sarge, sie sind wieder da!“, freute er sich mit seiner, bei ihm üblichen, kindischen Freude.
Ravicic nickte zögerlich. „Was.. was ist passiert?“
„Och, sie haben bös´ eins auf den Kopf bekommen. Von dem da.. oder dem. Naja, sehen jetzt eh alle gleich aus.“ Während er das sagte, zeigte er nacheinander auf zwei der schwimmenden Fleischstücke.
„Und das ganze Blut?“ Ravicic schaute sich noch einmal um. Er war schon alt, 43 müsste das mittlerweile sein, wovon er gefühlte 30 Jahre an den verschiedensten Fronten im ganzen Imperium verbracht hatte. Angefangen bei dem Einfall der Rebellen auf seinem Heimatplanten, hatte er mittlerweile schon gegen nahezu jedes bekannte Xenosvolk bereits einmal gekämpft. Aber so viel Blut hatte er selten gesehen. Vor allem, da ihre Mission doch eigentlich nur eine Eliminierung war. Der enge Schutzraum war durch seine fünf Mitstreiter eigentlich schon voll gewesen, aber überall schwammen und stapelten sich neue Leichen, Leichen, die beim Betreten der Schutzraumes noch nicht da waren. Da war er sich sicher.
„Wer hat das angerichtet“, fragte Ravicic erneut. „Und vor allem, wo sind die anderen? Sind sie.. ?“ Er zeigte wahlweise auf einige der Leichen.
Oswald lachte, ob des Entsetzens auf Ravicics Gesicht. . „Die sind draußen, Prof versucht grade mal wieder die HQ anzufunken, dass die uns rausholen.“
„Und woher ist das ganze Blut?“
„Sie sind als erster rein und sofort K.O. gegangen. Fragen sie mich nicht wodurch, hab ja schließlich nicht studiert.“ Er kicherte. „ Naja, und Ripper wollte ihre Ehre nicht beschmutzen, weil sie ja irgendwie, schließlich als erster drin waren und so. Keine Ahnung, was der wieder genommen hat. Und dann hat er sich, nachdem die kampfunfähig waren..“ Er zeigte wieder demonstrativ um sich. „.. sich hingesetzt und.. naja.. das hier veranstaltet.“ Er kicherte wieder.
„Aber woher kommen die ganzen Leichen? So viele passen hier doch stehend gar nicht rein?“
„Das war Tier. Sie waren ja gut 3 Stündchen weg, und da Prof kein Signal bekommen hat, hat Tier Alarm geschlagen, weil ihm langweilig war. Und nun. Dann sind die halt da alle angerückt.“
Ravicic stöhnte. Daran würde er sich nie gewöhnen. Mühsam versuchte er aufzustehen, wobei er sich noch immer am Tisch festhalten musste. Plötzlich stutze er und schaute an sich herab.
„Oswald! Wo sind meine Schuhe?“, schrie er. Seine schweren, doppelt beschlagenen Springerstiefel fehlten und er stand barfuß in dem Blut. Er unterdrückte einen Würge Reiz und drehte seinen Kopf, um Oswald anzuschauen. Dieser zuckte nur die Schultern.
„Wiesel, schätze ich ,“, sagte er und machte sich auf zur Tür auf, ohne sich nochmal umzudrehen.
Dem würde er was erzählen, dachte sich Ravicic und folgte.
„WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN?“, schrie er Wiesel an. Dieser schien, obwohl er so schon nicht sehr groß war, noch ein Stück zusammenzuschrumpfen
„ Du kannst mir doch nicht einfach meine Stiefel klauen!?“, fuhr Ravicic etwas besänftig fort, nachdem Wiesel ihm die Stiefel zögernd wieder ausgehändigt hatte.
„Sorry Sarge.. Ich..naja.. eigentlich.. also..“, stammelte er.
„Ist schon ok. Mach´s einfach nie wieder.“, erwiderte Ravicic in einem Anfall von Resignation. Man gewöhnte sich dran, dass immer wieder Sachen in der Truppe verschwanden und dann, wie zufällig, bei Wiesel auftauchten. Sie standen in einem Innenhof, umringt von einer großen Mauer und am Ende lag der Bunker, aus dem sie eben getreten waren. Die Tür stand offen und es hatte sich eine große Pfütze Blut davor gebildet. Immer noch schwammen Leichenteile darin rum. Das Licht war trüb, es begann bereits zu dämmern. Ripper und Tier malten grade ein großes Kreuz in die Mitte des Platzes, das Ganze in rot, wobei Ravicic sich denken konnte, wo die Farbe herstammte. Schnell schaute er zum Rest der Truppe. Der hatte sich an einer Ecke der Mauer versammelt, Prof kniete über seinem Funkgerät und Ochse stand wie immer wachsam neben ihm, seinen schweren Bolter im Anschlag. Schraube hatte sich seine Mütze tief ins Gesicht gezogen und sein Atem ging gleichmäßig. Der Kerl schlief echt überall, staunte Ravicic. Wiesel war verschwunden, aber auch das kam öfter vor.
„Wie sieht’s aus, Prof?“, sagte er, nachdem er an die Truppe herangetreten war.
„Sagen wir, 2 Minuten?“, erwiderte Prof, ohne auch nur aufzusehen.
Ravicic genügte diese Antwort und er drehte sich instinktiv um und suchte den Himmel nach der Vendetta ab, die jeden Moment kommen musste. Auf Prof war immer Verlass.
„Die kommt aus der anderen Richtung.“, lachte Nitro hinter seinem Rücken.
„Dich wollte ich ehh noch sprechen. Ich vermisse einen Haufen Leichen.“, antwortete Ravicic.
„ Habt ihr euch gut unterhalten, als ihr da nebeneinander schwammt?“, lachte Nitro wieder.
Ravicic ging nicht darauf ein. „Du weißt was ich mein. Bei dem ganzen Blut müssten das eine Menge mehr sein.“
Nitro brach nun in schallendes Gelächter aus und Oswald rief: „Du willst es nicht wissen, glaub mir. Schau einfach nicht in der Nähe des Bunkers nach.“
Nitro prustete immer noch: „Wenigstens ist der Rucksack wieder leichter und..“ Die röhrenden Triebwerke der Vendetta übertönten das Ende seines Satzes. Selbst Schraube war von dem Lärm geweckt worden und stand schon wieder auf den Beinen. Die Klappe seitlich der Vendetta öffnete sich, und Prof, der sein Funkgerät wieder geschultert hatte, ging zusammen mit Bulle als erster hinein. Schraube folgte und dann auch Nitro, der immer noch kicherte. Ravicic schaute sich um: „Was ist mit Ripper und Tier?“, fragte er Oswald. Dieser stand auch schon halb in der Tür und antwortete: „Die sind schon drin. Da scheint echt was kaputt gegangen zu sein. Vielleicht hat dir der Kerl doch zu doll´ auf den Kopf gehauen? ..“, schloss er und verschwand in der Tür. Ravicic zögerte noch einen Moment und warf noch einen Blick in den Bunker. Selbst aus der Entfernung sah er die roten Schlieren, die langsam abflossen. „Wo bin ich hier bloß gelandet?“
Ravicic streckte die Füße aus, so gut es eben ging. Früher hatte er die Flüge noch gemocht, über allen Wolken, zum nächsten imperialen Landungsschiff oder Kreuzer. Aber heute kam er damit nichtmehr klar, es war ihm einfach zu eng geworden. Er hatte kaum Platz und das an was er hatte, war fürchterlich unbequem, durch die beschissenen Anschnallgurte.
„Früher war das keine Vorschrift gewesen“, haderte er mit sich selbst.
„Was meinst du, Sarge?“, fragte Oswald neben ihm.
„Ach nichts. Versuch einfach, zu schlafen.“
Schlafen war die beste Methode, dass Drama zu überbrücken, aber außer Oswald und Schraube klappte das eh bei niemandem. Er drehte den Kopf ein wenig. Schraube schlief tatsächlich wieder, sogar im Sitzen. Neben ihm saß Prof und spielte an seinem.. Ravicic überlegte, was es einmal gewesen sein mochte.. Auspex, schätzte er. Prof hatte daraus eine Art Spielzeug, Minifunkgerät und Multifunktionswerkzeug gebastelt, alles was ihm grad so einfiel. Ochse war, wie absolut immer, neben ihm und schaute ihm mit einem Ausdruck den nur er selber deuten mochte, über die Schulter. Ripper und Tier mussten weiter hinten sitzen, er konnte sie von seiner aktuellen Position aus nicht sehen. Er wollte es auch gar nicht. Tier wusch sich ja ab und an das Blut aus den Kleidern. Ripper tat das aber nichtmehr. Dementsprechend sahen seine Kampfweste und die Hose dazu auch aus. Was er drunter trug, wusste Ravicic nicht. Aber das konnte er sich denken. Er beschloss, sich damit nicht weiter zu befassen und sah an sich herab. Seine eigene Weste hatte viel mitgemacht. Die Hosen hielten auch selten lange, doch bei der Weste hatte er noch nicht aufgegeben und flickte sie regelmäßig. Drunter trug er die leichten Platten, die man ihnen als Rüstung zur Verfügung gestellt hatte. Er verzog höhnisch den Mund. Viel mehr als ein Messer hielten sie nicht auf. Auch die Waffen durften sie nichtmehr behalten, mittlerweile wurden sie vor jeder Mission ausgerüstet und beim einsteigen in die Vendetta wurden die Sachen wieder abgegeben. Er fühlte sich nackt, ohne die Messer die er vorher getragen hatte.
Seit diesen seltsamen Fehlfunktionen am Thron des Heilligen Gott Imperators hatte sich viel geändert. Die imperiale Armee verkam zusehends, seit dem alle Aufmerksamkeit auf die Reparaturen verwendet wurden. Ravicic war der letzte, der sagen würde, dass das nicht bitter nötig gewesen wäre. Es wurden immer mehr Rebellionen gemeldet und die Gerüchte über Dämonensichtungen häuften sich. Mittlerweile tuschelte man schon, dass sogar die legendären Grey Knights unterwegs waren, um einige der Rebellionen niederzuschlagen. Allerdings hatte Ravicic noch keinen Dummen gefunden, der behauptete, sie persönlich gesehen zu haben. Man erzählte es sich nur und doch schien etwas dran zu sein. Trotzdem, darum mussten sich verdammt nochmal andere kümmern. Solange die es nicht taten, übernahmen langsam aber sicher irgendwelche korrupten Irren das Oberkommando über die Imperiale Armee. Seitdem Gratuschek imperialer Oberbefehlshaber auf Terra war, nahm die Anzahl an neuen, vollkommen sinnlosen Verordnungen zu. Auch schienen ihm die Kommissare immer seltsamer zu werden. Zu oft sah er diverse Verstöße gegen die Tactica Imperialis, direkt vor der Augen jener Kommissare, aber sie taten nichts. Eine direkte Flucht vom Schlachtfeld war früher undenkbar für jeden Soldaten gewesen, der nicht vom nächsten Kommissar erschossen worden wollte, aber heute wurden die meisten dieser Fluchten von den Kommissaren angeführt. Kein taktischer Rückzug, wilde Flucht. Und das war nicht das einzige, was sich geändert hatte..
Ich hab die Geschichte etwas geändert, inhaltlich, aber es wird wieder aufs 46. Jahrtausend hinauslaufen. Mehr möchte ich nicht verraten. 😉
Der erste Eindruck ist verdaut, die erste Kritik ist gelesen, verstanden und selbstverständlich für vollkommen unangebracht befunden worden.
Trotz alle dem, hier eine überarbeitete, komplett neue Version.
Hihi.
Paradox.
Naja, lest selbst und Rawke und POHLitiker, tobt euch aus.
Kritik wie üblich, ganz hinten, auf Seite 4.. 😀
Ravicic schaute sich fassungslos in dem engen Schutzbunker um. Das Blut schwappte gegen seine Knöchel und er zog die Füße hoch, wobei er sich an dem Stuhl festklammerte, auf welchem er aufgewacht war. Sein Blick blieb an einer weiteren Leiche hängen, die er erst beim mehrmaligen Hinsehen als ihre Zielperson erkannte, Commander Alexandros. Sein Gesicht schien zerfetzt, die Haut hing in fahlen Streifen herab. Ihm kam unwillkürlich der Gedanke an ein Schlachthaus auf. Ihm fehlte ein Arm, sowie zwei Beine, wobei die bleichen Spitzen der Knochen mit dem starken, vom Blut allgegenwärtig erscheinenden, Rotton kontrastierten. Es roch nach Blut und er schmeckte den metallisch, salzigen Geschmack auch auf der Zunge. Er zwang sich, in eine andere Richtung zu blicken und schaute, nachdem er die zahlreichen umher schwimmenden Fleischstücken mit einem weiteren Schrecken zur Kenntnis genommen hatte, in das Gesicht von Oswald:
„Hey Sarge, sie sind wieder da!“, freute er sich mit seiner, bei ihm üblichen, kindischen Freude.
Ravicic nickte zögerlich. „Was.. was ist passiert?“
„Och, sie haben bös´ eins auf den Kopf bekommen. Von dem da.. oder dem. Naja, sehen jetzt eh alle gleich aus.“ Während er das sagte, zeigte er nacheinander auf zwei der schwimmenden Fleischstücke.
„Und das ganze Blut?“ Ravicic schaute sich noch einmal um. Er war schon alt, 43 müsste das mittlerweile sein, wovon er gefühlte 30 Jahre an den verschiedensten Fronten im ganzen Imperium verbracht hatte. Angefangen bei dem Einfall der Rebellen auf seinem Heimatplanten, hatte er mittlerweile schon gegen nahezu jedes bekannte Xenosvolk bereits einmal gekämpft. Aber so viel Blut hatte er selten gesehen. Vor allem, da ihre Mission doch eigentlich nur eine Eliminierung war. Der enge Schutzraum war durch seine fünf Mitstreiter eigentlich schon voll gewesen, aber überall schwammen und stapelten sich neue Leichen, Leichen, die beim Betreten der Schutzraumes noch nicht da waren. Da war er sich sicher.
„Wer hat das angerichtet“, fragte Ravicic erneut. „Und vor allem, wo sind die anderen? Sind sie.. ?“ Er zeigte wahlweise auf einige der Leichen.
Oswald lachte, ob des Entsetzens auf Ravicics Gesicht. . „Die sind draußen, Prof versucht grade mal wieder die HQ anzufunken, dass die uns rausholen.“
„Und woher ist das ganze Blut?“
„Sie sind als erster rein und sofort K.O. gegangen. Fragen sie mich nicht wodurch, hab ja schließlich nicht studiert.“ Er kicherte. „ Naja, und Ripper wollte ihre Ehre nicht beschmutzen, weil sie ja irgendwie, schließlich als erster drin waren und so. Keine Ahnung, was der wieder genommen hat. Und dann hat er sich, nachdem die kampfunfähig waren..“ Er zeigte wieder demonstrativ um sich. „.. sich hingesetzt und.. naja.. das hier veranstaltet.“ Er kicherte wieder.
„Aber woher kommen die ganzen Leichen? So viele passen hier doch stehend gar nicht rein?“
„Das war Tier. Sie waren ja gut 3 Stündchen weg, und da Prof kein Signal bekommen hat, hat Tier Alarm geschlagen, weil ihm langweilig war. Und nun. Dann sind die halt da alle angerückt.“
Ravicic stöhnte. Daran würde er sich nie gewöhnen. Mühsam versuchte er aufzustehen, wobei er sich noch immer am Tisch festhalten musste. Plötzlich stutze er und schaute an sich herab.
„Oswald! Wo sind meine Schuhe?“, schrie er. Seine schweren, doppelt beschlagenen Springerstiefel fehlten und er stand barfuß in dem Blut. Er unterdrückte einen Würge Reiz und drehte seinen Kopf, um Oswald anzuschauen. Dieser zuckte nur die Schultern.
„Wiesel, schätze ich ,“, sagte er und machte sich auf zur Tür auf, ohne sich nochmal umzudrehen.
Dem würde er was erzählen, dachte sich Ravicic und folgte.
„WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN?“, schrie er Wiesel an. Dieser schien, obwohl er so schon nicht sehr groß war, noch ein Stück zusammenzuschrumpfen
„ Du kannst mir doch nicht einfach meine Stiefel klauen!?“, fuhr Ravicic etwas besänftig fort, nachdem Wiesel ihm die Stiefel zögernd wieder ausgehändigt hatte.
„Sorry Sarge.. Ich..naja.. eigentlich.. also..“, stammelte er.
„Ist schon ok. Mach´s einfach nie wieder.“, erwiderte Ravicic in einem Anfall von Resignation. Man gewöhnte sich dran, dass immer wieder Sachen in der Truppe verschwanden und dann, wie zufällig, bei Wiesel auftauchten. Sie standen in einem Innenhof, umringt von einer großen Mauer und am Ende lag der Bunker, aus dem sie eben getreten waren. Die Tür stand offen und es hatte sich eine große Pfütze Blut davor gebildet. Immer noch schwammen Leichenteile darin rum. Das Licht war trüb, es begann bereits zu dämmern. Ripper und Tier malten grade ein großes Kreuz in die Mitte des Platzes, das Ganze in rot, wobei Ravicic sich denken konnte, wo die Farbe herstammte. Schnell schaute er zum Rest der Truppe. Der hatte sich an einer Ecke der Mauer versammelt, Prof kniete über seinem Funkgerät und Ochse stand wie immer wachsam neben ihm, seinen schweren Bolter im Anschlag. Schraube hatte sich seine Mütze tief ins Gesicht gezogen und sein Atem ging gleichmäßig. Der Kerl schlief echt überall, staunte Ravicic. Wiesel war verschwunden, aber auch das kam öfter vor.
„Wie sieht’s aus, Prof?“, sagte er, nachdem er an die Truppe herangetreten war.
„Sagen wir, 2 Minuten?“, erwiderte Prof, ohne auch nur aufzusehen.
Ravicic genügte diese Antwort und er drehte sich instinktiv um und suchte den Himmel nach der Vendetta ab, die jeden Moment kommen musste. Auf Prof war immer Verlass.
„Die kommt aus der anderen Richtung.“, lachte Nitro hinter seinem Rücken.
„Dich wollte ich ehh noch sprechen. Ich vermisse einen Haufen Leichen.“, antwortete Ravicic.
„ Habt ihr euch gut unterhalten, als ihr da nebeneinander schwammt?“, lachte Nitro wieder.
Ravicic ging nicht darauf ein. „Du weißt was ich mein. Bei dem ganzen Blut müssten das eine Menge mehr sein.“
Nitro brach nun in schallendes Gelächter aus und Oswald rief: „Du willst es nicht wissen, glaub mir. Schau einfach nicht in der Nähe des Bunkers nach.“
Nitro prustete immer noch: „Wenigstens ist der Rucksack wieder leichter und..“ Die röhrenden Triebwerke der Vendetta übertönten das Ende seines Satzes. Selbst Schraube war von dem Lärm geweckt worden und stand schon wieder auf den Beinen. Die Klappe seitlich der Vendetta öffnete sich, und Prof, der sein Funkgerät wieder geschultert hatte, ging zusammen mit Bulle als erster hinein. Schraube folgte und dann auch Nitro, der immer noch kicherte. Ravicic schaute sich um: „Was ist mit Ripper und Tier?“, fragte er Oswald. Dieser stand auch schon halb in der Tür und antwortete: „Die sind schon drin. Da scheint echt was kaputt gegangen zu sein. Vielleicht hat dir der Kerl doch zu doll´ auf den Kopf gehauen? ..“, schloss er und verschwand in der Tür. Ravicic zögerte noch einen Moment und warf noch einen Blick in den Bunker. Selbst aus der Entfernung sah er die roten Schlieren, die langsam abflossen. „Wo bin ich hier bloß gelandet?“
Ravicic streckte die Füße aus, so gut es eben ging. Früher hatte er die Flüge noch gemocht, über allen Wolken, zum nächsten imperialen Landungsschiff oder Kreuzer. Aber heute kam er damit nichtmehr klar, es war ihm einfach zu eng geworden. Er hatte kaum Platz und das an was er hatte, war fürchterlich unbequem, durch die beschissenen Anschnallgurte.
„Früher war das keine Vorschrift gewesen“, haderte er mit sich selbst.
„Was meinst du, Sarge?“, fragte Oswald neben ihm.
„Ach nichts. Versuch einfach, zu schlafen.“
Schlafen war die beste Methode, dass Drama zu überbrücken, aber außer Oswald und Schraube klappte das eh bei niemandem. Er drehte den Kopf ein wenig. Schraube schlief tatsächlich wieder, sogar im Sitzen. Neben ihm saß Prof und spielte an seinem.. Ravicic überlegte, was es einmal gewesen sein mochte.. Auspex, schätzte er. Prof hatte daraus eine Art Spielzeug, Minifunkgerät und Multifunktionswerkzeug gebastelt, alles was ihm grad so einfiel. Ochse war, wie absolut immer, neben ihm und schaute ihm mit einem Ausdruck den nur er selber deuten mochte, über die Schulter. Ripper und Tier mussten weiter hinten sitzen, er konnte sie von seiner aktuellen Position aus nicht sehen. Er wollte es auch gar nicht. Tier wusch sich ja ab und an das Blut aus den Kleidern. Ripper tat das aber nichtmehr. Dementsprechend sahen seine Kampfweste und die Hose dazu auch aus. Was er drunter trug, wusste Ravicic nicht. Aber das konnte er sich denken. Er beschloss, sich damit nicht weiter zu befassen und sah an sich herab. Seine eigene Weste hatte viel mitgemacht. Die Hosen hielten auch selten lange, doch bei der Weste hatte er noch nicht aufgegeben und flickte sie regelmäßig. Drunter trug er die leichten Platten, die man ihnen als Rüstung zur Verfügung gestellt hatte. Er verzog höhnisch den Mund. Viel mehr als ein Messer hielten sie nicht auf. Auch die Waffen durften sie nichtmehr behalten, mittlerweile wurden sie vor jeder Mission ausgerüstet und beim einsteigen in die Vendetta wurden die Sachen wieder abgegeben. Er fühlte sich nackt, ohne die Messer die er vorher getragen hatte.
Seit diesen seltsamen Fehlfunktionen am Thron des Heilligen Gott Imperators hatte sich viel geändert. Die imperiale Armee verkam zusehends, seit dem alle Aufmerksamkeit auf die Reparaturen verwendet wurden. Ravicic war der letzte, der sagen würde, dass das nicht bitter nötig gewesen wäre. Es wurden immer mehr Rebellionen gemeldet und die Gerüchte über Dämonensichtungen häuften sich. Mittlerweile tuschelte man schon, dass sogar die legendären Grey Knights unterwegs waren, um einige der Rebellionen niederzuschlagen. Allerdings hatte Ravicic noch keinen Dummen gefunden, der behauptete, sie persönlich gesehen zu haben. Man erzählte es sich nur und doch schien etwas dran zu sein. Trotzdem, darum mussten sich verdammt nochmal andere kümmern. Solange die es nicht taten, übernahmen langsam aber sicher irgendwelche korrupten Irren das Oberkommando über die Imperiale Armee. Seitdem Gratuschek imperialer Oberbefehlshaber auf Terra war, nahm die Anzahl an neuen, vollkommen sinnlosen Verordnungen zu. Auch schienen ihm die Kommissare immer seltsamer zu werden. Zu oft sah er diverse Verstöße gegen die Tactica Imperialis, direkt vor der Augen jener Kommissare, aber sie taten nichts. Eine direkte Flucht vom Schlachtfeld war früher undenkbar für jeden Soldaten gewesen, der nicht vom nächsten Kommissar erschossen worden wollte, aber heute wurden die meisten dieser Fluchten von den Kommissaren angeführt. Kein taktischer Rückzug, wilde Flucht. Und das war nicht das einzige, was sich geändert hatte..
Ich hab die Geschichte etwas geändert, inhaltlich, aber es wird wieder aufs 46. Jahrtausend hinauslaufen. Mehr möchte ich nicht verraten. 😉
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