Geschichtenwettbewerb Winter 12/13 — W40K — Stand fast. Stand strong. Stand together

SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
4.790
4
33.391
32
Der kalte Nordwind pfiff durch die Ruinen der zerstörten Stadt und brachte erste Schneeflocken. Leise legte sich der Schnee auf die grauen Flächen der einstmalst stolzen Makropole. Das triste Grau der Häuser wurde nur von einigen verkohlten Plakaten, welche zum Eintritt in die Imperiale Garde aufforderten, unterbrochen. Sie waren so zerfetzt und verbrannt wie die Menschen, die sie gedruckt und aufgehängt hatten.
Die Stille in der Innenstadt wurde jäh durch das langsam lauter werdende Tuckern eines Motors unterbrochen. Das Geräusch steigerte sich immer weiter, je näher seine Quelle dem Zentralplatz kam. Es klang wie das Grollen einer urzeitlichen Bestie, als sein Erzeuger langsam um eine Ecke bog. Es handelte sich dabei um einen schrottreifen, ungeschlachten Lastwagen der Grünhäute. Sein Fahrer ließ das Gefährt langsam durch die Ruinen tuckern und strafte die Gerüchte über die ebenso ungeschlachten wie brutalen Grünhäute Lügen, indem er bewies, dass auch sein Volk in der Lage ist, ein Fahrzeug sachte und langsam zu bewegen.
Vielleicht lag die Vorsicht des Fahrers auch in der Ladung seines Fahrzeugs begründet: Denn auf und neben der Ladefläche waren Kisten und Fässer gestapelt oder festgezurrt, deren Aufschrift vor ihrem explosiven Inhalt warnte. Rund um den Lastwagen verteilt, schlichen elf schwer gerüstete Grünhäute durch die Ruinen.
Jeder der Orks trug eine relativ saubere Rüstung aus schweren Metallplatten. Die einzelnen Platten waren dunkelgrau lackiert. Zusammen mit dem roten Streifen auf dem Helm, dem rot-weißen Streifen auf dem rechten Arm, sowie dem kleinen Symbol auf ihrer Brust deutete alles auf eine elitäre Einheit der Orks hin; noch eine Tatsache, die diesen Trupp zu einer Besonderheit machte.

(Jeder der einiges Wissen auf dem Gebiet des Orksöldnertums besitzt, hätte jetzt schon die nötigen Schlüsse gezogen und erkannt, dass es sich bei diesem Trupp um die gefürchteten N7-Boys unter Commanda Shepork handelte. Eine berühmt berüchtigte Einheit Ork Ballaboys, die an Bord ihres ungewöhnlichen Schiffs der SSV Normändie SR 2, durch den Corona-Sub reisen und jeden Auftrag annehmen, der lukrativ genug ist.)

„Mir gefällt dat nich, hier is es zu still!“, murmelte der Commanda des Trupps, in gebrochenem Imperial Gotisch, während er geräuschvoll die kalte Luft einsog, in der Hoffnung etwas zu wittern. Ehe er einen Boy mit Funkgerät anknurrte: „Bobby, kannst du mal da Menschänz fragän wo da Lager is, welches da Munition haben muss!“
„Wird gemacht Boss!“, meldete dieser sich, bevor er in sein Mikrophon flüsterte.
Langsam zog der Konvoi weiter über den leeren Platz. Die Boys waren immer darauf vorbereitet angegriffen zu werden. Als sie einige Straßen weiter waren, witterte der Commanda den beißenden Geruch brennenden Promethiums, gemischt mit dem Duft von verbranntem Fleisch.
Alarmiert zuckt er zusammen und reckte seine geschlossene Faust in die Luft, woraufhin der ganze Konvoi schlagartig stehen blieb. „Boyz, macht euch bereit! Waffen lad´n un entsichern, ich hab da nen ganz mieses Gefühl bei da Sache!“, knurrte er, ehe er seine Wumme durchlud und um die nächste Ecke spähte. Am anderen Ende der Allee erblickte er die verkohlten Überreste eines Imperialen Vorpostens und an manchen Stellen schwelten noch kleinere Brände. Einige Schützenpanzer brannten langsam aus und ließen ölige Rauchschwaden in den abendlichen Himmel steigen.
Mit seiner Hand gestikulierte er seinem Trupp zu, langsam und geschlossen vorzurücken. Das Bild, das sich ihnen bot war erschreckend. Überall lagen zerfleischte Imperiale Soldaten herum, die Panzer brannten geräuschvoll aus und deren Ausrüstung lag verstreut im blutdurchtränkten Schnee.
„Da Angreifer müssen noch in da Nähe sein!“, brummte einer der Boys und lud seine Schrotflinte nervös durch.
„Bobby, kontaktier da Normändie! Wir vergessen da Auftrag un hauen ab!“, befahl der Commanda mit belegter Stimme.
Nach einigen Versuchen meldete sich Bobby zurück: „Ähm, Boss? Ich bekomm kein Signal, ich bräuchte nen stärkeres Funkgerät um da Normändie im Orbit zu kontaktieren!“
Shepork ließ seinen Blick durch die Trümmer des Lagers schweifen, dort lagen Kisten und Ausrüstung wild durcheinander, sein Blick blieb an einem eingestürzten Zelt hängen, neben dem eine Antenne in den dunklen Himmel ragte. „Da vorne“, dabei deutete er auf das Zelt, „Da is nen Funkding für dich! An da anderen, Pikk-Up un Bobby beschützen, bildet nen Kreis un haltet euch bereit, falls wir angegriffen werden!“
Geräuschvoll verteilten sich die Orks in einem Kreis um den Pikk-Up und das kaputte Zelt in dem Bobby versuchte das Schiff im Orbit zu erreichen. Die Zeit verstrich langsam während die Orks in die Dunkelheit spähten und jedem Schatten mit ihren Augen folgten. Nach einer gefühlten halben Stunde erfüllte der süßliche Gestank nach Verwesung die rauchgeschwängerte Luft und ein leises Heulen hallte durch die Straßenschluchten.
Plötzlich brachen an vielen Stellen menschliche Körper durch die Rauchschwaden und betraten den Lichtkreis der schwelenden Feuer. Jedes Wesen war zwar eindeutig menschlich, jedoch bewegten sich diese Kreaturen flink durch die Trümmer und sahen eher wie verstümmelte Leichen einer längst vergangenen Schlacht aus. Mit einem lauten Brüllen eröffneten die Orks das Feuer, und Pulvergestank vermischte sich mit den anderen Gerüchen zu einem übelriechenden Brodem, der in feinen Schwaden durch das Lager zog. Die Geschosse zerfetzten zwar einige der Kreaturen, diese jagten aber immer weiter auf die geschlossene Reihe der Grünhäute zu, egal wie zerfetzt ihre Körper von den Salven waren.
„Schießt ihnen da Kopf weg, ihr faulen Maden!“, brüllte Shepork und übertönte dabei die Geräusche des Gefechts. Neben ihm schwang der Ork Ashes seine fette Wumme nach links und nach rechts und tötete mit den großkalibrigen Geschosssalven ganze Pulks dieser Kreaturen. Doch egal wie sehr sich die Orks auch anstrengten, diese Monster stürmten immer weiter vor. Dabei zogen sich die Boys gleichzeitig immer weiter zurück bis sie mit dem Rücken zu Wand standen und ihre Gegner mit Bajonetten und Kampfmessern angehen mussten. Shepork bemerkte noch, wie zwei seiner Jungs von fünf oder sechs dieser Wesen niedergerungen und zerfetzt wurden, ehe er selbst von drei der Kreaturen angesprungen wurde und zu Boden ging. Er schmetterte die Köpfe zweier dieser Monster aneinander und tötete Beide augenblicklich, während sich das dritte Wesen beißend und schlagend auf ihn wälzte. Nachdem er sich von den zwei leblosen Körpern befreit hatte, richtete er sich langsam wieder auf. Und versuchte die zappelnde Kreatur an seiner Brust zu Boden zu werfen. Dazu packte er dieses Ding an den Schultern, als plötzlich dessen Kopf in einem Regen aus Blut und Hirnmasse explodierte, angewidert warf der Boss die Überreste weg. Sein Blick viel auf die Gestalt in Schussrichtung: Es war ein Imperialer Gardist mit ramponierter blauer Rüstung und einem Scharfschützengewehr in der Hand. Dieser Mann nickte Shepork kurz zu, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder den Kreaturen zuwandte, die sich wie einem lautlosen Signal folgend, zurückzogen, um in den Ruinen zu verschwinden.

Bevor Shepork noch etwas unternehmen konnte, meldete sich schon Bobby, der aus dem Zelt gerannt kam, er brüllte in der Bewegung: „Boss, ich hab da Normändie verständigt, Joka is bereit für ne Abholung! Er wird uns an da alten Brücke im Nordost –Ende von da Makropole abholen!“
„Gut! Boys, alle auf da Pikk-Up aufsitzen!“, brüllte Shepork den Orks zu, während er zählte wie viele sie verloren hatten. Er konnte vier tote Orks zwischen den Überresten von sehr vielen Kreaturen sehen. Dann wandte er sich dem Menschen zu der sich langsam auf ihn zubewegte. „Oi! Wer, bist´n du? Und wat is hier passiert?“, brüllte er den Menschen harsch an.
„Mein Name tut im Moment nichts zur Sache, Grünhaut. Der Versorgungskonvoi? Das Oberkommando hat uns schon vorgewarnt!“, bei diesen Worten beäugte er die blutverschmierten Orks, die vorsichtig auf den Munitionskisten herumkletterten, ehe er fortfuhr, „Sie sagten schon etwas von nichtmenschlichen Söldnern! Na ja, mir soll das egal sein, solange ihr mich mitnehmt. Diese Welt ist verloren und das hat das Oberkommando auch schon bemerkt, diese Kreaturen, sie haben alle im Lager abgeschlachtet. Ich konnte nur überleben, da ich mich rechtzeitig verstecken konnte. Ich habe gehört ihr habt ein Schiff? Bitte, nehmt mich mit.“, damit sah er Shepork in die Augen.
Der Ork bemerkte einen Schimmer in den Augen des Mannes der ihn an den Anblick eines Boys erinnerte, der seinen Mob verloren hatte. Dann antworte er grummelnd: „Wir nehmen dich mit, solange du dich nützlich machst! Und nun aufsitzen du kleine Made, wir haben nich da ganze Nacht Zeit!“ Damit drehte sich der Ork um und schwang sich auf die Ladefläche.

Mit einem leichten Ruck fuhr der Lastwagen augenblicklich los. In der Ferne zeichnete sich dunkel eine zerstörte Brücke am Horizont ab. Schneller als vorher lenkte der Fahrer sein Fahrzeug nun durch die verschlungenen Straßenschluchten, während jeder auf der Ladefläche nach Gegnern Ausschau hielt. Alle konnten die schattenhaften Gestalten erahnen die sich außerhalb der Lichtkegel durch die Trümmer fortbewegten, immer der Spur des Pikk Ups folgend.
Nach fast einer Stunde erreichten sie die eingestürzte Brücke. Am oberen Ende hielt das Fahrzeug und drehte sich so, dass die Scheinwerfer den Aufgang beleuchteten. Helle Lichter flackerten zwischen den dichten Wolken und erhellten den nun stärker fallenden Schnee.
Der Commanda schwang sich von der Ladefläche und begutachtete die Trümmer auf der Brücke und die Schatten. Sie hatten anscheinend ihre Verfolger verloren, doch er ahnte, dass es noch nicht zu Ende sein konnte. „Alle Boys, Verteidigungspositionen an da Trümmern beziehen! Ashless komm mit da fetten Wumme auf da Seite“, dabei deutete er nach rechts, "un du Gorgutz schwenk da Wumme von da Pick Up in da andere Richtung! Du Mensch bleibst bei mir is dat klar?“, brüllte er, als sich jedoch keiner rührte funkelte er sie an, eh er knurrte: „Wartet ihr dat es schöner wird oder wat? Na los bewegt euch!“ Eilig rannten die Orks und der Mensch in die verschiedensten Richtungen und schleppten noch Munitionsbehälter vom Pick- Up zu den Barrikaden, sollte die Munition knapp werden. Als alle bereit waren stellt sich Shepork auf ein mannshohes Trümmerstück und schaute seine verbliebenden Boys aufmerksam an, viele hatten kleinere Wunden, doch ihr Kampfgeist war noch ungebrochen. Er wusste, dass alle ihm gute Dienste erweisen würden in diesem letzten Gefecht. Alle, bis auf dieser Mensch. Shepork wusste nicht, wie er diesen Soldaten einschätzen sollte, sein Gesicht war hart und verschlossen. Er holte tief Luft und roch schon den verräterischen Verwesungsgestank, ehe er anfing zu sprechen: „Boys, ich bin sehr stolz hier mit euch zu stehen, es würde nich einen geben mit da ich lieber heute in da Schlacht ziehen würdä. Ich weiß nich ob wir dat heute überleben werden, aber bei Gork un Mork! Wir werden kämpfen bis wir tot sin, denn wir sin da Orkzä!“, er machte eine kurze Pause, packte seine Wumme fester, ehe er eine alte Weisheit zitierte, die er schon als kleiner Hegel eigetrichtert bekommen hatte, dazu wechselte er auch in seine Muttersprache, „Orkzä va´lier´n niemalz nich´. Wenn wa gewinn´, dann gewinn´ wa. Wenn wa sterb´n, sin´ wa tot, also zählt dat nich´ alz valor´n. Wenn wa abhau´, könn´ wa wiederkomm´n, um weitazumoschen´n, also ha´m wa auch nich´valor´n, iz doch klar!!! WAAAGGGHHH!!!!!“
Mit lautem Gebrüll stimmten seine Boys in den Kriegsschrei ein und legten an. Der Mensch war sichtlich erstaunt, stimmte aber letztendlich auch mit ein. Im selben Moment krochen aus den tiefsten Schatten am Fuß der Brücke erst eine, dann zwei und schließlich dutzende Bestien in den Lichtkreis. Mit lautem Heulen jagten sie, aufgepeitscht und rasend, auf die dünne grüne Linie zu. Die Salven der Orks schnitten durch die Horde, deren schiere Masse es unmöglich machte daneben zu schießen, selbst für einen Ork.
Jeder der Eingeschlossenen konnte sehen, dass sich außerhalb der Lichtkegel eine dunkle, brodelnde Masse aus Leibern auf sie zuschob. Die Kreaturen kamen aus den Ruinen, Löchern in der Straße und über die Pfeiler der Brücke angestürmt. Es war nur noch eine Frage der Zeit, ehe die Munition leer sein würde und die Stellungen überrannt werden würden.
Nachdem er sein Magazin in einer Salve verschossen hatte, ließ er sich wieder zurück hinter den kalten Stein fallen, lud seine Waffe durch und wandte sich an Bobby.
„Irgend wat neues von Joka?“, brüllte er über das Rattern der Wummen und Kreischen der Bestien hinweg.
„Jup, hatte eben Kontakt für nen paar Minuten, da Normändie is auf´m Weg aber da werden noch von da fliegendä´n Dinga von da Stacheldosen aufgehaltä´n. Joka meintä noch etwa 35 Minuten Minimum!“, brüllte Bobby zurück ehe er eine Salve aus seiner Wumme in die Horde abgab.
Frustriert gab der Commanda eine weitere Salve ab. Doch egal wie viel Munition die Orks auch in ihre Feinde pumpten, die wimmelnde Masse schob sich immer weiter vor, jede Welle dieser Monster kam immer einige Meter weiter, da sie die Leichen als Deckung nutzend. Dann waren die Bestien bei ihnen. Durch den Feuerhagel sprangen sie, über die Barrikaden und verwickelten die Orks in erbitterte Nahkämpfe. Gerade als Shepork das letzte Monster dieser Welle mit seinem gepanzerten Stiefel zerquetscht hatte, bemerkte er in der Horde mehrere gerüstete Gestalten in verrotteten Servorüstungen. Die Neuankömmlinge schritten langsam durch die Horde, die sich teilte um sie durch zu lassen.
Shepork fluchte und entlud sein gesamtes Magazin auf eine der neuen Gegner. Doch obwohl er mit einigen Schüssen traf, wankte sein Gegner unbeeindruckt weiter und schoss seinerseits mit seiner Waffe auf die Orks. Die Schüsse zerfetzten einen der Boys auf der rechten Flanke, als die massenreaktiven Projektile die Panzerrüstung durchschlugen. Shepork erkannte die Furcht, die seine Boys ergriff, sie hatten schon zu viele verloren. In dem Moment, als sich einer der Boys zum Rückzug wandte und erschossen wurde, hörte jeder zwischen dem Donnern der Waffe ein leises Sirren.
Ehe ein weiterer Ork in der darauffolgenden Pause erschossen wurde, zerbarst die gesamte Szenerie mit einem Donnerhall in rötliche Explosionen, zerschmetterte Leiber und Gliedmaßen wurden in alle Richtungen davongeschleudert. Shepork wurde von der Druckwelle zurückgeworfen, als er sich aufrappelte lachte er dröhnend. Die anderen Orks begannen ebenfalls bei diesem Anblick zu jubeln, denn durch die Feuerbälle der Explosion donnerte ein schlankes weißes Schiff mit schwarz-blauen Markierungen. Die vier Triebwerke stießen azurblau Bündel ionisierten Gases in die Atmosphäre. An der Seite stand in großen, schwarzen Lettern: SSV Normändie SR 2. Langsam sank das Wunderwerk mekscher Ingenieurskunst tiefer und beschrieb einen Bogen, so dass die Boys über das Brückenende in die geöffnete Ladeluke rennen konnten. Shepork zählte schnell durch. Neben ihm hatten noch Bobby, der Mensch, Ashless, ein weiterer Orks sowie die Besatzung des Pikk-Ups überlebt. Wenige Minuten später standen Shepork und der Mensch in der sich langsam schließenden Ladeluke und beobachten die Überreste der Todesfalle, der sie entronnen waren. Urplötzlich meldete sich der Mensch zu Wort: „ Ich heiße übrigens Vakarian, Garrus Vakarian.“, damit verschwend er im Inneren des Schiffes.
Langsam schwebte die Normändie in den Nachthimmel und verschwand in den Wolken, auf der Suche nach neuen Abenteuern.
 

Nakago

Eingeweihter
1 November 2009
1.544
683
13.586
54
Cool! Wirklich coole Geschichte. Orksöldner, ein sehr vernachlässigtes Thema und mal was erfrischend anderes. Yup, dat macht Spaß! Nur ein klitzekleines Fehlerchen gefunden, die imperiale Garde hängt garantiert keine Plakate aus, eher die Armee. Wird durch den Übersetzungskuddelmuddel von GW verursacht, wo im englischen und deutschen die Bezeichnungen gerade jeweils vertauscht werden. Nur als kleiner Hinweis, gibt deswegen keinen Punktabzug oder so was. :lol: Die Geschichte hat einen deutlichen Spannungsbogen und macht Laune zu lesen. Beim Titel dachte ich schon, mal wieder 08/15 Imperiale Armee präsentiert zu bekommen und war dann doch sehr positiv überrascht, Ork Kommandoz vorzufinden. Ich schätze mal, da Höchstpunkzahl ist drinne! :wub:
 

Nightpaw

Malermeister
6 März 2005
1.938
559
18.656
Abgesehen von sprachlichen Defiziten, die die Geschichte diesbezüglich ein wenig hinter den bisher von mir gelesenen zurückbleiben lässt, überrascht sie mit einem innovativen Thema und einem witzig-spritzigen Stil. Einzig die Zombies kommen ein wenig lieblos daher, die hätte der Autor ein wenig bedrohlicher und ekliger ausgestalten können. Und Garrus Vakarian verblasst nach seinem ersten Auftritt, der auch ein wenig holprig daherkommt, zu einem völlig farblosen Schatten. Das wird aber von den wirklich klasse gemachten Orksöldnern mehr als wettgemacht. Die hatte ich von Anfang an richtig lieb, habe mitgefiebert, jedes Mal mitgelitten, wenn einer krepiert, voll Spannung weitergelesen und dann...

... ein völlig liebloser, spannungsfreier und öde dahingeklatschter Schluss. Was - soll - das? War die Geschichte am Wortlimit angekommen und musste mit Gewalt abgebrochen werden? Da hätte man noch so viel rausholen können, panischer Einstieg, einer opfert sich, der Mensch hätte noch mal was machen können, um seinen Wert für den Mob zu beweisen... nein. Hört abrupt und völlig unpassend auf. Hat mich zurückgelassen, als hätte ich einen Schlag auf den Kopf bekommen. Schade drum, ehrlich. :'(
 
Zuletzt bearbeitet:

Ominus

Codexleser
31 August 2011
284
1
6.641
Diese Geschichte hat mich ehrlich nicht ergriffen.
Die Orksöldner kommen hier für mich überhaupt nicht authentisch rüber. Waren eher Imperiale Gardisten in grün. Zu geordnet, zu vorsichtig, zu ängstlich, zu zimperlich und dann gab es auch noch eine "Es war mir eine Ehre, Männer"-Ansprache. Ein Ork, der Bobby heißt war mir zu viel und der Commander Shepork war wohl der orkische Cousin des Commander Shepard von Mass Effect?
Die Handlung entbehrte jeder Spannung. Ein Trukk soll Munition liefern, findet das Lager verwüstet vor, wird angegriffen und zieht sich zurück. Das war es, was so bei mir angekommen ist. Die Gegner waren für mich vollkommen anonym, bis irgendetwas in Servorüstung auftauchte, das ich aber auch nicht identifizieren konnte. Es ging wohl irgendwie um Chaos Space Marines, wie man aus dem Funkverkehr mitbekommt, das ist aber auch weniger spannend, wenn die Angreifer völlig stumm sind. Hab ich das richtig mitbekommen, dass bis auf den einen Marine auch niemand auf die Orks geschossen hat? Warum also geht man zum Nachladen in Deckung? Warum schießt man nur einzelne Salven in die Menge, wo man doch ohnehin nicht verfehlen konnte? Warum bleibt der Trukk eigentlich an der zerstörten Brücke stehen? Ging es nicht weiter? Das habe ich so nicht mitbekommen.

Eine Menge Ungereimtheiten und unorkische Orks mit einem vollkommen belanglosen menschlichen Statisten nebst größtenteils einwandfreiem Sprachgebrauch. Ich werde sehen, was die anderen Geschichten bringen.
 

yinx

Erwählter
8 Oktober 2006
628
0
10.286
34
An der Geschichte gefällt mir eben die kontroverse Darstellung der Orks, als etwas besonnere Wesen, oder wie Ominus es abwertend betitelt "Imps in Grün". So arg seh ich es nicht und prinzipiell fand ich die Orks cool. Da ihre Zahl von Anfang an stark begrenzt war, ist jeder Verlust tatsächlich ein bisschen tragisch.
Insgesamt gefällt mir die Geschichte ganz gut, auch wenn sie nicht wirklich zu packen weiß. Die Story ist im Gegensatz zur Darstellung der Boyz ziemlich flach und ausgelutscht, dass Ende leider gar nicht überzeugend, aus denselben Gründen, wie Nightpaw sie schon angeführt hat.
Also Innovation reicht mir nicht, dass alle Namen von Mass Effect 3 adaptiert sind (ich wurde auch mit der Nase drauf gestoßen)... daher auch so komische Namen wie "Bobby", "Shepork" oder "Garrus Vakarrian". Da ich das Spiel nie gespielt hab, kann ich die Anspielungen leider auch nicht amüsant finden.
Die Rede am Ende fand ich ja mal mordsmäßig unpassend... das ist wirklich unorkisch, so sehr mir die differenzierte Darstellung im Vorfeld auch gefallen haben mag. Solche Reden sind an sich schon immer ein bisschen peinlich, da man sie NIE gut umgesetzt bekommt und der Leser sich immer denkt... "Ach jetzt muss er da noch was raushauen...". So was funktioniert vielleicht mal in Filmen, mit beeindruckenden Bildern und guter Musik, beim Lesen aber fast nie und bei Orks schon gar nicht. ;)
Die Sprache war eigentlich durchgehend holprig, gezeichnet von Wortwiederholungen und teilweise ungünstig konstruierten Sätzen, aber... was solls. Insgesamt gefällt sie mir trotzdem ganz gut.
Warum bleibt der Trukk eigentlich an der zerstörten Brücke stehen? Ging es nicht weiter?
Ich denke, weil das der Abholpunkt war.
Die anderen Logiklücken, die Ominus gefunden hat, muss ich im Nachhinein allerdings teilen, auch wenn sie mir beim Lesen nicht so ins Auge gesprungen sind.
Ingesamt würde ich die Geschichte im Mittelfeld einordnen... allmählich bin ich auch fast mit allen durch.
 
Warum ist der Titel auf Englisch? Und warum klingt er wie aus einem Metal-Lied?
Orks als Helden einer Zombieapokalypse? Find ich eine gute Sache. Und auch die Bedrohung der (durch Nurgleanhänger erzeugten?) Zombieapokalypse kommt sehr gut rüber.
Dass der Mensch seinen Namen zum Schluss nennt, ist strukturell offenbar als Pointe gedacht, aber der Name sagt mir nichts... Auf zu Google. Mass Effect 3? Ach so, und Commander Shepard. Öhm... Ist dann die ganze Story eine Adaption einer Szene aus Mass Effect? Eventuell von einer Mission, die „Stand fast etc.” heißt? Und auch das Schiff ist von dort? Was soll ich denn davon halten? Oder wurden die Namen geändert, weil sie an eine bestehende Geschichte anknüpfen? Sehr irritierend, das Ganze.
Insgesamt ist die Darstellung der Orks und die Stimmung gut, aber die Verweise auf Mass Effect 3 total verwirrend.
 

Blackorc

Tabletop-Fanatiker
26 September 2007
7.419
8
62.171
Ork-Söldnaz - wie cool! :)
Da muss ich ja schon wieder aufpassen, dass ich der Geschichte keinen Sympathiebonus gebe - aber so wie ich das sehe ist das auch gar nicht nötig. Insgesamt gefällt mir der Beitrag ziemlich gut. Aber gehen wir etwas mehr ins Detail...

Auf der Habenseite verbucht die Geschichte definitiv ein erfrischendes Szenario, einen schön geschilderten Orksöldnertrupp mit charismatischem Anführer und ihren Wandel abseits ausgetretener Pfade. Wer sich ein wenig in den Hintergrund des Blood Axes Clans einließt wird übrigens feststellen, dass das "unorkische" Verhalten dieses Trupps durch den Hintergrund abgedeckt ist.

Minuspunkte gibt es aber leider auch. Grob zusammen fassend lässt sich sagen, dass alles, was nicht Ork ist, etwas lieblos beschrieben wird. Von den Mänschnz erfahren wir quasi nichts, obwohl es durchaus möglich gewesen wäre, aus Sicht eines Orksöldners zu schildern, was auf diesem Planeten eigentlich vor sich geht. Auch bei den Zombies wird viel Potential verspielt, bei den Seuchenmarines sowieso und leider auch bei Garrus Varikan, der bis zum Schluss ein farbloser Schatten bleibt. Englischer Titel? Wäre nicht unbedingt nötig gewesen, ist für mich aber kein Bewertungskriterium.

Trotzdem gefällt mir die Geschichte gut, da die Pluspunkte meines Erachtens überwiegen. Mal schauen, was da noch so kommt, wäre aber bei nicht allzu starker Konkurrenz ein Kandidat für 5 Punkte.
 

Gwordin

Aushilfspinsler
16 März 2012
47
0
4.891
Hmpf. Sorry, das echt meiner erster Eindruck.

Der Ansatz von Orksöldnern fand ich interessant, fast schon innovativ.
Doch das war's dann auch schon für mich.

Aber der Spannungsbogen war für mich mal so gar nicht vorhanden. Das mag jetzt rein subjektiv sein, aber die Orks, die da so vollkommen verängstigt durch die Ruinen huschen, dann noch der Typ, den sie da irgendwo aufgabeln und dann noch so flehentlich bittet - das passte für mich hinten und vorne nicht zusammen.
Der Feind war für mich auch zu farb- und gesichtslos. Erst als die "Stacheldosen" kamen, war mir klar, dass es Chaoten sein sollen. Zwischenzeitlich war ich nämlich auch bei Tyraniden und einem Symbiontenkult.

Anbei: hat das eine tiefere Bedeutung, dass der Gardist am Ende seinen Namen nennt, bzw. ist das eine hochrangige Imperiale Persönlichkeit später? Das hat für mich leider auch keinen Sinn gemacht.

Tut mir leid, für mich hat diese Geschichte überhaupt nicht funktioniert. Ich weiß, dass hier sind immer subjektive Bewertungen, aber bei dieser Story fehlt mir einfach zu viel.
 
Zuletzt bearbeitet:

Scaevola

Codexleser
22 Mai 2012
301
0
6.826
Anbei: hat das eine tiefere Bedeutung, dass der Gardist am Ende seinen Namen nennt, bzw. ist das eine hochrangige Imperiale Persönlichkeit später? Das hat für mich leider auch keinen Sinn gemacht.
Ist eine Figur aus dem Spiel Mass Effect. Normändie, Commander Shepork, und eben der gute alte Garus sind alles Querverweise aus das Spiel.
Für mich hat das bei dieser Geschichte leider nicht funktioniert, obwohl sie technisch gut gemacht ist. Irgendwie hat es nicht gefunkt. :eek: Vlt. auch, weil mir die Querverweise zu wenig subtil sind, für mich persönlich. Das ändert nichts daran, dass die Geschichte gut geschrieben ist, man merkt, dass da viel Arbeit investiert wurde.
 

yinx

Erwählter
8 Oktober 2006
628
0
10.286
34
Ich hoffe ich gehe den Leuten nicht auf die Nerven, wenn ich noch einmal final Stellung zu den Geschichten beziehe :x
Aber ich dachte die Autoren freut Feedback (mich jedenfalls würde es freuen).
Bei der Geschichte sind für mich immerhin 3 Punkte rausgesprungen, was bei meiner Bewertung zentral im Mittelfeld liegt.
Insgesamt haben mir die rationaleren Orks gut gefallen, auch die Kooperation mit den Menschen zog und die allgemeine Beschreibung. Gehinkt hat das Ende, das leider nicht so überzeugt hat, die sehr farblosen Gegner und die zeitweise etwas holprige Sprache:
6 Punkte
- 1 mangelnde Beschreibung der Feinde
- 1 Sprache und Ausdruck
- 1 Das Ende und ganz besonders die Rede ;)
bleibt
+ 1 stimmige Orksöldner
+ 1 insgesamt cooles Setting
+ 1 eine gewisse Tragik mit dem Sterben eines jeden Orks
 

Sarash

Hüter des Zinns
8 Dezember 2007
2.894
1
22.141
Fand die Idee mit Ork Söldnern eine seltenere Einheit auszuwählen nicht schlecht. Leider gefällt mir aber weder die handwerkliche Umsetzung, noch die Stimmung der Geschichte. Mag auch sein, dass solche Orks irgendwie vom Hintergrund abgedeckt sind, aber das ist für mich schon alleine im offiziellen Hintergrund eine Alibilösung um mal coole + menschliche Orks zu schreiben, von daher: nee.
Weder die taktischen Entscheidungen vom Commanda noch der Angriff der Seuchenmarines am Ende sind auch nur im geringsten nachvollziehbar, Handlung recht dürftig, die Verweise auf ME3 (welches ich nicht gespielt habe) zu plump und aufdringlich, und schlussendlich das Ende zu hingeklatscht. Die Rede fand ich ebenfalls nichts schön, das Kämpfen des Commandas war unogisch, das Ende lief zu reibungslos ab - (Deus ex machina...^^).

3 oder 2 Wird in Verhältnis zur Konkurrenz bewertet.
 

SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
4.790
4
33.391
32
Ja, eine Geschichte mit Licht- und Schattenseiten. Das Thema der Orksöldner ist, auch wenn ich das jetzt nicht aus dem Hintergrund kenne, sehr erfrischend und gut gewählt. Ich denke aber auch, Orksöldner sollten irgendwie orkischer rüberkommen. Gleich der erste Absatz verdirbt das schon, indem er einfach viel zu deutlich darauf hinweist, dass das keine normalen Orks sind. Sowas mag ich einfach nicht. Dann lieber den Leser erstmal von gewöhnlichen Orks ausgehen lassen und nach und nach die Unterschiede selbst erfahren lassen. Dann ist der Aha-Effekt größer und es macht beim Lesen mehr Spaß.

Chaos-Zombis als Gegner fand ich ok, waren von der Beschreibung eigentlich auch ausreichend. Ich hatte so ein passendes Bild einer fleischfarbenen, wimmelnden Masse vor Augen, die da auf die Orks zustürmt. Wie die Tyraniden bei DOW 2 :)
Bisschen gestört hat mich allerdings die Unverwundbarkeit dieser Dinger. Es mag ja sein, dass man erst den Kopf treffen muss, damit sie sterben, aber da Orks ja bekanntermaßen bevorzugt mit dicken Wummen ballern (und das hier auch so rüberkommt (Die Körper wurden "zerfetzt")), sollten die durch die Treffer wenigstens zurückgeworfen werden. Und da "zerfetzt" bedeutet, dass da irgendwelche Körperteile fehlen, sollte auch der Vorstoß verlangsamt werden. Auch ein Zombi braucht Beine und ein gewisses Maß an Muskulatur, damit er nicht gleich auseinanderfällt.

Der Mensch will mir da irgendwie auch nicht so recht reinpassen. Sein erster Auftritt ist ziemlich cool und verspricht, interessant zu werden. Aber der Hundeblick dem Ork gegenüber und die völlige "Nutzlosigkeit" im weiteren Verlauf enttäuschen dann etwas. Hätte mir gewünscht, dass der noch irgendne größere Rolle spielt.
Mich würde mal interessieren, was fürn Schiff die bitte haben, das zwar warpfähig sein soll (nehme ich einfach mal an, sonst ist es recht sinnfrei), aber gleichzeitig mal so nebenbei am Ende der Brücke hängt und die Orks aufsammelt. Ich hätte da eigentlich mit nem Shuttle gerechnet, das die abholt. Wenn da ein ganzes Raumschiff runterkommt, steht da nicht mehr viel, denke ich.

Das Ende selbst fand ich eigentlich ziemlich gut. Die Verzweiflung der Orks gegen die anstürmende Masse und die Freude, als dann die Schiffskanonen einschlagen. Sehr schön! Hätte noch etwas mehr sein können, aber war ok so.

Also ich bin hier insgesamt für 3 Punkte.