Hallo Forenleser!
Ich find eure Geschichten hier echt super! Daher hab ich mich mal hingesetzt und selbst eine geschrieben. Hoffe sie gefällt euch.
Erwarte natürlich massig konstruktive Kommentare, auch wenns nur um die Rechtschreibfehler oder so geht 😀
Also bitte schreibt mir was dazu, damit ich weiß, was ich verbessern kann und nicht den Mut verliere!
Also bitte, hier ist sie:
Der Sommer war kalt und grau. Unter dem dichten Blätterdach der Wälder, die die Alte Welt bedeckten wie ein grünes Leichentuch, herrschte schwaches Dämmerlicht. In dieser Dunkelheit gingen finstere Kreaturen um, deren immer währender Appetit auf ahnungslose Wanderer sie antrieb. Die kleineren Geschöpfe des Waldes trauten sich daher nur in großen Zahlen, oder in Begleitung ihrer gezähmten Bestien, aus ihren sicheren Unterschlüpfen.
Treg ritt an der Spitze seiner Wolfsreiter durch den Forst. Sie waren viele. Wie viele genau konnte er nicht sagen, doch in seinen Augen waren sie doch schon eine ganze Menge.
Hungrige Goblins. Ein Rudel auf der Jagd.
An diesem Tag war Treg der Boss der Wolfsreiter geworden, nachdem sein Vorgänger einen unschönen Zusammenstoß mit einem schlecht gelaunten Bären gehabt hatte. Doch die Euphorie dieses Ereignisses sollte bald schon vergehen.
Der Wald lichtete sich vor ihnen, und ein einzelner, verlorener Sonnenstrahl brach durch die Wolkendecke. Tregs Wolf heulte auf vor Freude. Auf der anderen Seite der Lichtung, vor einem dichten Strauch, lag ein lebloses Wildschwein. Unbewegt lag der große Eber zwischen schroffen Felsen, doch konnte man keine äußere Verletzung an ihm feststellen. Die Wölfe hatten ihn gewittert und ihre Reiter hierher geführt.
Das Rudel umringte das prachtvolle Tier und Treg stieg ab, um sich als Anführer den ersten Bissen herauszuschneiden. Da schlug das Schwein die Augen auf.
Ein tiefes Brüllen aus dem Wald. So ohrenbetäubend laut, als würden tausend Dämonen schreien. Die Goblins erstarrten. Das tot geglaubte Wildschwein sprang mit einem Satz auf und starrte die Grünlinge finster an. Aus dem Unterholz brach ein gewaltiger Ork und stürmte mit weit aufgerissenem Maul auf die Reiterschar zu. Er war nur mit einen Lendenschurz bekleidet, seine Kriegsbemalung glänzte bedrohlich. Mit großen, massiven Keulen in den Händen erschlug er die ihm nächst stehenden Goblins in wilder Raserei. Helme und Schädel barsten unter den wuchtigen Schlägen. Die sonst so blutrünstigen Wölfe winselten nur und ergriffen die Flucht. Manche mit, die meisten aber ohne ihre Reiter.
Treg beobachtete dieses Schauspiel wie im Traum. Er war gefesselt von den der wilden Kraft des Orks, der Einfachheit, mit der dieser durch das Rudel pflügte. Er beobachtete auch, dass ein zweiter, gerüsteter Ork auf der anderen Seite der Lichtung erschien und den Fliehenden mit einem Speer den Weg versperrte. Dann drehte Treg sich um.
Hinter ihm stand der wohl zornigste Eber, den er je gesehen hatte. Jedenfalls erschien es ihm in diesem Moment so. Die Hauer des Tieres waren so lang wie Tregs Arme. Der Atem des Schweins schlug dem Grünling heiß und stinkend ins Gesicht. Der Goblin ließ sein Messer fallen. Und rannte.
Weit kam er jedoch nicht. Das Wildschwein donnerte ihm nach. Treg sprang um den trampelnden Hufen zu entkommen, wurde vom mächtigen Schädel der Kreatur erfasst und zur Seite gefegt. Er flog und krachte am Rande der Lichtung zwischen die Gefallenen. Das Schwein wandte sich der Gruppe der überlebenden Wolfsreiter zu.
Die restlichen Goblins, die nun von den zwei Orks bedrängt wurden, standen dicht gedrängt in der Mitte der Lichtung, ihre Waffen erhoben, ihre Knie zitternd. Dunkelheit senkte sich über die Szenerie, als sich die Wolkendecke wieder schloss. Für einen Moment herrschte Totenstille.
Treg erhob sich zwischen den Kadavern einiger Wölfe. Jeder Knochen in seinem Leib schmerzte, doch die toten Tiere hatten seinen Aufprall gedämpft. Er schmeckte sein eigenes Blut auf der Zunge, hörte seine Kameraden schreien und winseln. Sein Kopf dröhnte.
Mit getrübtem Blick griff der Boss der Wolfsreiter nach einem Bogen, der in der Satteltasche eines toten Wolfs steckte, legte einen Pfeil auf und zielte.
Der ungerüstete Wildork drehte im gerade den Rücken zu. Die Welt des Goblins färbte sich rot als ihm Blut von der ausgeschlagenen Stirn ins Auge lief. Mit einem Aufschrei ließ er die Sehne los. Der Pfeil schwirrte durch die Luft und bohrte sich genau zwischen die Schulterblätter seines Gegners.
Mit einem Brüllen wirbelte der grüne Hüne herum. Geifer quoll aus seinem Maul. Die roten Augen fixierten Treg. Dieser kam nicht mehr dazu, einen zweiten Pfeil zu ziehen. Schon war kriegsbemalte Ork bei ihm. Eine der Keulen sauste auf Treg hinab, traf ihn mit brachialer Gewalt und schleuderte ihn hinfort. Seine Welt wurde schwarz.
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