[GWFW-RSP] Teil 3 - Spurensuche

Um das Haus des Magiers anzusehen müsst ihr durch den Hafen Al’Anfas – der Lärm ist ohrenbetäubend. Frachten werden gelöscht, Sklaven tragen unter manchem Keuchen Kisten von den Schiffen, Aufseher brüllen Befehle. An den Piers sind mehrere Lagerhallen erbaut worden – auch hier herrscht das übliche Drängeln und Schreien. Von Zeit zu Zeit durchsticht ein Peitschenknall die ewige Geräuschkulisse – es scheint jedoch niemanden zu stören.

Am Pier seht ihr auch schon den Rücken eures Freundes Gramalosch der in sicherer Entfernung vom Wasser die Schiffe genau zu studieren scheint. Ob er jedoch etwas Außergewöhnliches finden wird ist fraglich – Schivonen und Holken aus dem fernen Bornland, Knorren aus Thorwal und Koggen aus dem Rest der Welt liegen vor Anker. Im Hintergrund ist der Koloss zu sehen – eine sicherlich 50 Schritt hohe Statue aus Bronze, die die Einfahrt nach Al’Anfa bewacht und deren strenger Blick auf die Bucht von Al’Anfa gerichtet ist.

Der Mittelpunkt des Hafens ist zweifelsohne die Registratur. Wie eine Spinne in ihrem Netz liegt sie in der Mitte der Hafenanlage, wie die klebrigen Fäden reihen sich die Capitanos in Schlangen um ihre Schiffsladungen abzeichnen zu lassen – aufgrund des langsamen Fortschrittes jedoch könnt ihr erkennen dass die Hektik ihren festen Griff, mit dem sie alle Gassen und Straßen der Schwarzen Perle fest umklammert, zumindest nicht auf die Registratur erweitern konnte.
 
Den Arm schon beinahe zärtlich um den von Vincent geschlungen schreitet Firuna durch die Hafenanlagen. In der anderen Hand führt sie nach wie vor ihren Magierstab, dessen Spitze bis zu ihrem Gesicht hochreicht. Sie ist nach wie vor überwältigt von der Hektik und den Menschenmassen, die sich in dieser Stadt und vor allem hier am Hafen tummeln. Ehrfürchtig blickt sie zu dem Koloss auf. Ein solches Bild blieb ihr bisher ebenfalls versagt. Die Sklaven fallen ihr deshalb eigentlich gar nicht auf. Ein lauter Knall einer Peitsche reißt sie aus ihren Gedanken. Sie zuckt erschrocken zusammen und fasst den Arm ihres Begleiters instinktiv fester.

"Das ist ja unmenschlich", sagt sie zu ihm, als ihr jetzt die Sklaven mitsamt ihren Aufsehern auffallen. "Grausam. Sowas hat kein Mensch verdient."

Allerdings sieht sie davon ab, für die Sklaven Partei zu ergreifen, da sie zum einen sieht, dass sie damit relativ wenig Erfolg haben würde und zum anderen sie jetzt ja wichtigeres zu tun hat. So lockert sie den Griff um Vincents starken Arm wieder und fragt ihn, ihm erneut in sein geheimnisvolles Gesicht blickend: "Weißt du ...", sie schüttelt lächelnd den Kopf. "Verzeiht, wisst ihr, in welche Richtung wir weitermüssen? Ich habe wegen der vielen Menschen hier vollkommen den Überblick verloren."