Hat schon jemand gespielt und kann berichten?

Ferox21

Tabletop-Fanatiker
18 März 2010
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Nun ja, ich habe mir auf der Spiel in Essen die Starterbox gekauft in der auch die erste Edition der Warpath Regeln enthalten ist. Ich hab zwar noch kein Spiel gemacht, aber die Regeln sind ja kurz und eingängig daher kurz die Basics:

Gespielt wird das Spiel ähnlich wie Kings of War. Sprich: jeder Spieler absolviert seinen Zug unabhängig vom Gegner, der dann nur zuschauen und ggf. Minis entfernen darf.

Der Zug gliedet sich in drei Phasen. Wie erwartet sind das:
1. Bewegung
2. Schießen
3. Nahkampf

Kurz noch nur was zu den Einheiten. Die sind wie in Kings of War feste Gebilde aus aktuell 5, 10 oder 20 Modellen, bzw. Einzelmodellen (Charaktere, Fahrzeuge, Geschütze etc.). Fest heißt in dem Fall, bei die Einheiten zwar Schaden nehmen können, aber nur bei einem verpatzen Moraltest komplett entfernt werden. Selbst wenn eine Einheit viel Schaden nimmt kann sie bei bestandenem Moraltest noch potentiell mit voller Effektivität kämpfen.
Formationen gibt es übrigens nicht, allerdings müssen alle Modelle in 5 Zoll Reichweite zum Truppführer verbleiben und können auch untereinander nur maximal 1 Zoll voneinander entfernt sein.

Beim Bewegen kann man nun stehen bleiben (keine Abzüge beim Schießen), eine Einheit bis zur maximalen Bewegungsreichweite bewegen (kleiner Abzug aufs Schießen) oder mit bis zu doppelter Geschwindigkeit vorrücken (Einheit kann nicht mehr schießen). Fahrzeuge handhaben das ähnlich, können sich aber während der Bewegung nur maximal einmal um bis zu 90 Grad drehen. Einzig Geschütze können maximal mit normaler Geschwindigkeit bewegt werden, dürfen dann aber schon nicht mehr schießen.
Auch Bewegungen in den Nahkampf finden hier statt (Angriffsreichweite bis zu doppelter Grundgeschwindigkeit)

Schießen kann man auf jedes Ziel in Reichweite. Es wird einfach mit so vielen Würfeln wie der Fernkampfwert angibt auf den Trefferwert der schießenden Einheit gewürfelt, zuzüglich von Modifikatoren (Bewegung, Ziel in Deckung, Schießen auf lange Reichweite). Jeder Treffer wird nun gegen den Verteidigungswert der Zieleinheit gewürfelt, Modifikationen gibt es auch hier (Rüstungsbrechende Schüsse). Jeder Treffer hier fügt der Einheit einen Punkt Schaden zu.
Am Ende der Schussphase wird für jede Einheit, die Schaden genommen hat ein Moraltest vom aktiven Spieler durchgeführt! Das heißt du testest für deinen Gegner auf die Moral seiner Truppen! Vergleichen werden 2W6 + Schaden gegen zwei unterschiedlich hohe Werte. Wird der niedrigere Wert erreicht oder überschritten ist die Einheit eine Runde desorganisiert (kann nicht vorrücken, Schießen nur mit Abzügen). Wird gar der höhere Wert erreicht oder überschritten, ist die Einheit komplett vernichtet (Flucht, versprengt, alle getötet, etc.).
Ach ja, jede schwere Waffe (auch innerhalb einer Einheit) kann auf unterschiedliche Ziele schießen (Warpath Schützen sind intelligenter als Devastor Space Marines)

Im Nahkampf kämpft nur die Einheit das aktiven Spielers. Es werden wie im Fernkampf so viele Würfel wie der Nahkampfwert der angreifenden Einheit hergibt auf den Trefferwert derselben Einheit gewürfelt. Modifikationen gibt es auch hier. Jeder Treffer wird nun auch gegen den Verteidigungswert der Zieleinheit (+/- Modifikatoren) gewürfelt. Jeder Treffer ist ein Punkt Schaden. Im Gegensatz zum Fernkampf wird nun allerdings der Moraltest sofort ausgeführt, sollte die Zieleinheit Schaden genommen haben. Passiert nichts oder wird die Einheit desorganisiert zieht sich der Angreifer auf mindestens Einen Zoll Absand zurück. Wird die Einheit vernichtet, kann man sich bis zu 6 Zoll weit bewegen und dabei neu positionieren.

Fahrzeuge und Geschütze haben noch einige Sonderregeln, aber die lasse ich jetzt einfach mal weg... ;)


Was kann man als Fazit ziehen?
Nun ja, ich finde, dass man das Kings of War System nicht unbedingt auf die gewählte Größe von Warpath übertragen kann. Während der Wegfall des Wegnehmens von Modellen beim Erleiden von Schaden bei den Regimentsblöcken eines Fantasy-Spiels eine gute Erfindung war (Die Regimenter sind in der Vorstellung wohl etwas größer, verluste wirken eigentlich sich nicht so stark auf die Kampfkraft aus) so wirkt das bei einem SciFi Spiel etwas merkwürdig. Vor allem da die Einheiten keine starren Gebilde sind, sondern sich im Rahmen der Möglichkeiten freie positionieren können. Das System wäre bei einem 15 oder gar 6 mm System, wo man statt einzelnen Modellen Bases mit ganzen Einheiten durch die Gegend schiebt besser aufgehoben als bei den individuellen Modellen des 28 mm Maßstabs.

Der Rest der Regeln ist eigentlich ganz gut und schneller als andere Spiele, allerdings wird es sich paradoxerweise wohl langsamer spielen als Kings of war - ein komplett fixiertes und gebastes 20er Regiment wird sich wohl schneller entfernen lassen als 20 individuelle Modelle einer Warpath Einheit.
 

Duncan_Idaho

Tabletop-Fanatiker
Moderator
22 September 2005
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www.at43-forum.de
Da es noch Beta ist wird sich sicher noch was ändern. Auch mir liegt die Nichtwegnehmen nicht so ganz, ist jetzt aber auch nicht tragisch wenns bleibt.

Grundsätzlich macht es schon Spass... muss aber noch etwas Fleich auf die Knochen bekommen.

Es reizt mich zumindest so sehr, dass ich Listen für meine Elysianer und Tau schreiben werde.