Fantasy [HdR] Die Rückkehr nach Moria [Szenarien 1-3]

scrum

Miniaturenrücker
14. Februar 2008
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Herzlich willkommen zum ersten Spielbericht zwischen den Zwergen und den Goblins.

Die ersten beiden Szenarien sind noch ziemlich unspektakulär, da es darum geht die Grundregeln des Bewegens, Schießens sowie des Nahkampfes zu erlernen. Zudem werden die ersten vier Szenarien noch völlig ohne die Verwendung von Heldentums-, Willenskraft- und Schicksalspunkten gespielt. Die Eingeweihten unter den Lesern mögen sich daher nicht wundern.

Szenario 1 dient dem Erlernen des Bewegens und des Schießens.

Zunächst stelle ich die beteiligten Armeen vor, die in diesem Szenario verwendet werden.

Die "gute Seite" (Zwerge), 221 Punkte
Balin, ein Hauptmann, drei Khazadwachen, zwei Zwerge mit Schilden, ein Zwerg mit Zweihandaxt, drei Zwergen-Bogenschützen
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Die "böse Seite" (Moria-Goblins), 20 Punkte
Vier Moria-Goblins mit Bögen
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Szenariobedingungen:

- Die Zwerge müssen versuchen ohne Verlust durch die Tür auf der rechten Seite des Feldes zu gelangen.
- Die Goblins müssen versuchen einen Zwerg mit Beschuss zu töten.
- Es ist nur Beschuss erlaubt. Der Nahkampf wird in Szenario 2 erlernt und beschrieben.

Die Aufstellung:

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Balin hatte mit einigen Getreuen Moria durch das Osttor betreten. Bereits auf ihrem Weg vom Berg Erebor nach Moria waren ihnen kleine Gruppen von Goblins in der Nähe des Nebelgebirges begegnet, doch sie hatten alle auslöschen können. Daher fühlte sich Balin sicher die erste Halle mit nur einem kleinen Kontingent zu betreten. Er hatte seinen treuen Hauptmann Floí, drei Mitglieder seiner Leibwache sowie sechs Krieger an seiner Seite. Im Portal des Osttores stehend schauten sie in die diffuse Dunkelheit. Einige Säulen waren zu erkennen sowie eine zweiflüglige Tür, die offenbar in die nächste Halle führte. Wie es schien, war die Halle leer...

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Die Initiative gehört in der ersten Runde grundsätzlich den Guten. Wie man sieht, hat scrum sich den EINEN RING gesichert 😉
Ich (scrum) hatte zunächst gedacht das Spiel taktisch anzugehen, habe mich jedoch für eine Vorgehensweise entschieden, die das Spiel erzählerisch ein wenig interessanter gestalten ließ. Daher habe ich zunächst alle Zwerge ihre volle Bewegung von 5" ausführen lassen, da sie ja die Goblins nicht sehen konnten, die sich hinter den Säulen versteckt hatten. Dadurch konnten meine Bogenschützen in Runde 1 noch nicht schießen, da sie dafür nur ihre halbe Bewegungsreichweite hätten ausnutzen dürfen.

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Balin und seine Getreuen machten sich mit festem Schritt durch die Halle, als sie eine Bewegung im Zwielicht hinter den Säulen ausmachen konnten. Schon sirrten ihnen die ersten Pfeile um die Ohren und die Zwergenschützen zogen flink die ersten Pfeile aus ihren Gürteln, um das Feuer schnellstmöglich zu erwidern. Doch zunächst ordneten die Zwerge ihre Reihen. Lediglich Balin zog mit geschickter Bewegung eine Wurfaxt aus dem Gürtel und schleuderte sie auf gut Glück ins Zwielicht. Ein Klappern im Dunkeln verriet jedoch, dass er sein Ziel verfehlt hatte.

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Hier nun die erste Besonderheit, an die man sich als 40K-Spieler gewöhnen muss. Die Spieler bewegen sich abwechselnd, bevor es zur anschließenden Schussphase kommt. Daher muss man ein wenig vorausdenken.
Das ist mir als Zwergenspieler nicht unbedingt so gut gelungen, da ich nach meiner Bewegung Goblins ins Visier bekam, die sich jedoch in ihrer Bewegungsrunde häufiger in Deckung zurückzogen, so dass nicht immer alle Bogenschützen der Zwerge ein Ziel hatten. Goatmörser hatte meiner Meinung nach den Dreh besser raus.
Die Goblins versuchten ihr Glück, jedoch wollte Goatmörser nicht die erforderliche 5 gelingen. Es gibt bei HdR keinen Wert für BF. Der Würfelwurf für den Fernkampf steht direkt im Profil des Modells (4+ für die Zwerge, 5+ für die Moria-Goblins).

So war der Stand nach Runde 1.

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Balin zog seine Linie ein wenig auseinander, um die schlechter gerüsteten Zwerge den feindlichen Bogenschützen nicht preiszugeben. Dennoch hatte einer zu spät geschaltet und zog prompt die Aufmerksamkeit auf sich. Ein schwarz befiederter Pfeil sirrte durch die Luft, prallte gegen das Blatt der großen Zweihandaxt und verfing sich im Kettenhemd des Zwerges, der schnaufend durchatmete. Seine Klansbrüder mit den Bögen gaben die ersten Schüsse auf einen Goblin in ihrer Nähe ab und zwei von ihnen waren sich sicher, ihr Ziel gefunden zu haben, doch offenbar hatte die zerfetzte Kleidung des Goblins nur zwei weitere Löcher erhalten. Zwei besonders mutige Goblins hatten sich mitten vor den Zwergen in Stellung gebracht und versperrten den Weg. Doch ihre hastig abgeschossenen Pfeile flogen über die Köpfe der Zwerge hinweg.

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Zu Beginn jeder folgenden Runde wird um die Initiative gewürfelt. Das Glück blieb auf der Seite der Guten und die Zwerge bewegten sich zuerst.
Hierbei sollte eigentlich das Ziel gewesen sein, möglichst wenig "weiche Ziele" zu bieten. Bei HdR gibt es einen kombinierten Wert für Widerstand und Rüstung der sich "Verteidigung" nennt. Die Bogenschützen sowie der Krieger mit Zweihandaxt sind mit Verteidigung 6 die Zwerge mit der niedrigsten Verteidigung. Dennoch benötigte Goatmörser eine 5 zum Treffen und eine anschließende 6 zum Ausschalten. Die Krieger mit Schild bzw. die Khazadwachen haben Verteidigung 7, so dass die Goblins für eine Verwundung eine 6 und eine anschließende 4 benötigen. Dummerweise hatte ich nach der Bewegung ungewollt meinen Krieger mit Zweihandaxt in Sicht eines Bogenschützen aufgestellt.
Goatmörser warf eine 5 und nahm den Würfel mit einem Grinsen erneut in die Hand. Dummerweise fiel die 6 nicht (Goatmörser hatte sie schon gesehen) und das Spiel ging weiter. Ebenso wollte den Zwergen die erforderliche 5 zum Verwunden nicht gelingen, obwohl zwei Pfeile ihr Ziel fanden.

Somit waren am Ende von Runde 2 immer noch alle Kämpfer in der Halle.

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Balin nutzte die Gunst der Stunde und übernahm die Initiative. Mit Bedacht rückten die Zwerge vor und nahmen ihre schlechter gerüsteten Kameraden in die Mitte. Die drei Bogenschützen hatten Sicht auf einen der verhassten Goblins, der zwar zurückwich, aber dennoch sich anschickte einen seiner schwarzen Pfeile auf die Zwerge abzuschießen. Doch bevor er dazu kam flogen ihm zwei Pfeile entgegen, von denen ihn einer mitten in die Brust traf und ihn mit einem Quieken zu Boden gehen ließ. Der Zwergenschütze ließ ein zufriedenes Knurren hören, als er feststellte, dass sich der Goblin nicht mehr rührte.
Ein Bogenschütze der Goblins hatte sich hinter einer Säule versteckt, um sich so dem Zwergenbeschuss entzogen. Dennoch konnte es ihm nicht gelingen einen der Zwerge zu treffen. Die beiden Goblins vor der Tür waren ebenso unfähig einen Pfeil ins Ziel zu bringen und so kamen die Zwerge weiterhin ohne einen Kratzer davon.

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Langsam kamen die Zwerge in Fahrt und bevor die Goblins sich bewegen konnten öffnete sich wie auf ein Zeichen eine große Lücke für die Bogenschützen, die nun die beiden Goblins vor der Tür in ein Nadelkissen verwandeln wollten. Doch die Goblins hatten den Braten gerochen und wichen schnell zur Seite aus, so dass nur noch ein Zwerg eine Sichtlinie hatte. Die Goblins hatten sich jedoch zu schnell bewegt und der Schuss ging ins Leere. Balin grummelte etwas von "das üben wir aber noch einmal" in seinen Bart und schaltete mit einem gezielten Axtwurf den Goblin aus, der versucht hatte, sich hinter der Säule zu verstecken. Die beiden verbliebenen Goblins schossen zurück und ein Pfeil fand einen der Zwergenbogenschützen. Doch das Schicksal meinte es gut mit dem Zwerg und der Pfeil schrammte wirkungslos über den Schuppenpanzer.

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Endlich hatten sich die Goblins auf die Zwerge eingestellt und suchten schnell eine bessere Schussposition, bevor die Zwerge auf sie anlegen konnten. Balin schickte die ersten Krieger durch die Tür, da er sich sicher war, dass er und einige seiner Getreuen mit den letzten beiden Grünlingen spielend fertig werden würden. Er hatte jedoch nicht damit gerechnet, dass die Goblins auf solch eine kurze Entfernung durchaus auch einen Pfeil ins Ziel bringen können und so musste er mit ansehen, wie ein schwarzer Pfeil durch die Luft geradewegs auf den Kopf eines Bogenschützen zuschwirrte. Mit einem lauten "Tock" schlug der Pfeil ein und der Zwerg taumelte zurück. Doch wie ein Wunder war der Pfeil im harten Leder des Helms stecken geblieben. Wie zu erwarten schoss der getroffene Zwerg seinen Pfeil wirkungslos ins Dunkel. Sein Klansbruder machte es besser und mit einem gezielten Schuss erledigte er den dritten Goblin.

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Balin war nun in Rage und stürmte als erster los, wobei er zwei Zwergen-Bogenschützen befahl an seiner Seite zu bleiben. Der Goblin versuchte noch sich hinter einer Säule zu verstecken und legte hastig den nächsten Pfeil auf die Sehne. Doch das sollte seine letzte Handlung gewesen sein, denn Balin warf akkurat seine Wurfaxt auf den verhassten Gegner, die dem Goblin fast den Kopf spaltete. Der Goblin kippte um wie ein gefällter Baum. Angewidert drehte sich Balin zu seinen Kriegern um und sagte: "So wird das gemacht. Keiner von diesen Wichten hat das recht zu überleben, merkt Euch das! Und nun raus aus dieser Halle." Seine eisenbeschlagenen Stiefel klackten über die uralten, staubbedeckten Steinfliesen und mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck durchschritt er die Tür in die nächste Halle.

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Das Spiel endete mit einem Sieg für die Zwerge. Leider war Goatmörser das Würfelglück nicht hold, denn bei drei Treffern schaffte er nicht die erforderliche 6 zum Verwunden zu würfeln. Dennoch hatten wir unseren Spaß und in der nächsten Woche geht es dann in den Nahkampf, wenn Balin sich alleine mit einer Horde Goblins auseinandersetzen darf.
 
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Hier nun der zweite Spielbericht. In diesem Szenario geht es um das Erlernen des Nahkampfes.

Zuerst werden wieder die beiden Seiten vorgestellt.

Die "gute Seite" (Zwerge), 75 Punkte
Balin
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Die "böse Seite" (Moria-Goblins), 32 Punkte
Acht Moria-Goblins, davon vier mit Speer und vier mit Schwert und Schild
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Szenariobedingungen:
- Balin muss versuchen die Tür zur Linken zu durchschreiten.
- Die Goblins müssen versuchen Balin zu töten.

Die Aufstellung:
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Zum Nahkampf ist zu Folgendes zu sagen: Angegriffen wird in der Bewegungsphase, indem man in direkten Kontakt mit dem/den Modell(en) geht, die man angreifen will. Die gegnerischen Modelle, die sich so im Nahkampf befinden, dürfen sich in ihrer Bewegungsphase nicht mehr bewegen. Zudem darf man nur Modelle angreifen, die man sehen kann.
Anschließend würfelt jeder Spieler mit der Anzahl an Würfeln gleich seiner Profilattacken. Derjenige, der den höchsten Würfelwurf erzielt hat, gewinnt den Nahkampf. Sollten beide Seiten gleich gut gewürfelt haben, entscheidet die höchste Kampfkraft. In diesem Fall hat Balin die höhere Kampfkraft, jedoch die Goblins den Vorteil ihrer Masse. Zudem haben die Goblins Speere, mit der sie andere Modelle im Nahkampf unterstützen können (sie stochern quasi an ihren Kameraden aus der zweiten Reihe vorbei), ohne dass sie selbst am Nahkampf teilnehmen. Die Seite, die den Nahkampf gewinnt, drängt das getroffene Modell zurück, außer es ist eingekreist.

In diesem Szenario zeigte sich, dass Goatmörser den Dreh gut raus hatte seine Speerträger mit seinen Schildträgern abzuschirmen, weil sie den niedrigeren Verteidigungswert haben. Zudem wurden die Speerträger effektiv eingesetzt, indem sie alle in der zweiten Reihe standen und so die Bonusattacken lieferten, ohne das Balin sie erreichen konnte. Entscheidend ist zudem, dass Goblins und Zwerge mit einer Bewegung von 5" gleich schnell sind, so dass eine Flucht nahezu unmöglich ist. Daher galt es so schnell wie es ging möglichst viele Goblins auszuschalten, bevor sie ihre Masse zum tragen bringen konnten.
Denn wenn ein Modell eingekreist ist, also ein Zurückdrängen nicht mehr möglich ist (mit drei Modellen kann man dies bewerkstelligen), erhalten die Angreifer in ihrer nächsten Runde die doppelte Anzahl an Attacken.

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Begeistert schritt Balin durch die Hallen. Nur wenige Goblins waren ihnen bisher begegnet und hatten sie kaum vor Probleme gestellt. Er fühlte sich nun sicher und hatte sich einige Schritt von seiner Leibwache entfernt, um in Ruhe die Kunstfertigkeit seiner Ahnen alleine genießen zu können. Während er durch das Halbdunkel schritt, hörte er im hinteren Teil der Halle ein Scharren. Balin zog sich zwischen zwei Säulen zurück und hörte aufmerksam in die Dunkelheit. Von dort, wo er die Halle betreten hatte, knallte plötzlich eine Tür zu und er hörte das ihm schon bekannte keckern und kichern der Goblins. Die würde er sich kaufen. Doch bevor er zurück zum Eingang schritt, hörte er vom anderen Ende der Halle ebenfalls Goblingeräusche.
Die würde er sich zuerst zur Brust nehmen. So schnell es ging stürmte er zwischen den Säulen hervor und bekam vier Goblins in sein Sichtfeld. Mit geübter Bewegung schleuderte er eine seiner Wurfäxte, doch sie verfehlte die Goblins. Diese wiederum stürmten auf ihn zu. Balin fiel auf, dass er zum ersten Mal Goblins mit Speeren zu Gesicht bekam. Wohl wissend, was man alles mit einem Speer so anstellen kann, wollte er sich zuerst um diese schlecht gerüsteten Grünlinge kümmern und ging den ersten Speerträger an.


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Der Goblin war nicht wirklich ein Gegner für Balin und mit leichter Hand erschlug er den Grünling. Doch Balin war entgangen, dass die Goblins vom Eingang her sich schnell näherten und ihn recht bald erreichen würden. Bevor er sich versah, war er fast umzingelt, doch die Goblins waren noch zu ungeordnet, um ihm den Weg zu versperren.

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Ein Hagel an Schlägen traf ihn und zwischen den Schilden blitzte der ein oder andere Speer hervor. Seine hervorragend gearbeitete Rüstung fing jedoch alle Schläge auf und er wurde in Richtung der Säulen zurückgedrängt, bevor die Goblins einen Kreis um ihn schließen konnten.

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Balin behielt die Initative und schaffte es durch die Säulen hindurch, so dass er zu einigen Goblins die Sicht verlor. Doch die ließen sich nicht lange bitten und folgten ihm zwischen den Säulen hindurch. Wider erwarten griffen jedoch die zwei nächsten Goblins nicht an. Das feige Pack wollte sich nur in völliger Überlegenheit mit ihm einlassen. Doch Balin hatte begriffen, dass seine Situation sehr schwierig war, da die Goblins ihm zahlenmäßig völlig überlegen waren und ein gut geplanter Angriff auch ihn irgendwann zu Boden zwingen würde.

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Bevor die Goblins sich neu organisierten lief Balin daher wieder los und versuchte die Tür in einem Bogen zu erreichen. Die Goblins folgten ihm und wieder vermieden sie einen Angriff, da nicht alle an Balin herankommen konnten.

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Balin sprang über den Schutt hinweg und näherte sich langsam der Tür. Dieses mal hingegen schlugen die Goblins zu. Sie umringten ihn, doch Balin schlug mit seiner schweren Zweihandaxt um sich und erwischte einen weiteren Speerträger, der in zwei Teile gespalten wurde, bevor die Goblins zum Schlag ansetzen konnten. Die Goblins wichen zurück und belauerten ihren Gegner

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Nun war es an den Goblins die Initiative an sich zu reißen und sie kreisten Balin ein. Der Zwerg wurde mit unzähligen Schlägen eingedeckt, die jedoch alle von seiner Rüstung abprallten. Dennoch war er gefangen und seine Lage wurde langsam brenzlig.

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Die Goblins waren jetzt überall und verzweifelt versuchte sich Balin sich ihrer zu erwehren, doch es waren einfach zu viele. Er spürte drei kräftige Schläge auf Kopf und Schultern. Einer durchbrach seinen schweren Eisenmantel und ein Schlag traf ihn auf den Kopf. Er merkte noch, wie ihm Blut warm die Stirn herabrann, als ihm schwarz vor Augen wurde.

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In der Nachbarhalle hatte Balins Leibwache Kampfeslärm gehört. Sie kamen keinen Augenblick zu spät, als sie sahen, wie ihr König zu Boden gegangen war und einige Goblins zum finalen Stoß ansetzten. Furchtlos stürmten sie den Goblins entgegen, die sich solch einem Sturmangriff nicht stellen wollten. Wie ein Blitz verschwanden sie in der Dunkelheit.

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Balin hatte knapp überlebt. Sein Ring um den Kopf hatte einen großen Teil des tödlichen Schlages aufgehalten und ein Schädelbrummen würde ihn noch einige Zeit begleiten. Die Wunde in seiner Seite schmerzte zwar, doch dank seiner guten Konstitution sollte ihn dies nicht allzu lange behindern.

Eines war ihm jedoch klar geworden. Gegen eine große Menge an Goblins konnte auch er nicht bestehen.


An dieser Stelle einen herzlichen Dank an Goatmörser für das spannende Spiel und gratz für den Sieg.
Leider wird der nächste Spielbericht etwas auf sich warten lassen, da der Goblinbesitzer Urlaub macht. Dann dürfte es jedoch sehr spannend werden, wenn das erste Mal zwei richtige Armeen aufeinandertreffen werden.
 
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Endlich komme ich dazu nach den Strapazen rund um meine Kommunion den dritten Spielbericht zu schreiben. Erstmalig treffen zwei vollständige Armeen aufeinander.

Regeltechnisch gab es eine Besonderheit, die ich kurz erläutern möchte. Sobald man eine Figur mit einer gegnerischen Figur in Basekontakt bewegt, befinden sich beide im Nahkampf. Jedoch kommt es bei zwei Armeen häufiger vor, dass an einem Nahkampf mehrere Figuren beider Seiten beteiligt sind. Sobald auf beiden Seiten wenigstens zwei Figuren an einem Nahkampf beteiligt sind, müssen die Nahkämpfe aufgeteilt werden. Hierbei bestimmt der Spieler, der die Initiative hat, wie die Nahkämpfe aufgeteilt werden. Hierzu werden die Kampfpaare bzw. -gruppen einige Millimeter von einander getrennt, damit man die einzelnen Nahkämpfe auseinanderhalten kann. Da ich die Geschichte des Spieles weiter erzählerisch gestalten möchte, werde ich nicht direkt im Bericht darauf eingehen. Sollten noch regeltechnische Fragen bestehen, dann immer her damit. Ich versuche so gut es geht als HdR-Noob darauf zu antworten 😉

Zunächst kümmern wir uns wieder um die beiden Seiten.

Die "gute Seite" (Zwerge), 211 Punkte
2 Hauptmänner (einer mit Schild), 3 Khazadwachen, 3 Bogenschützen, 2 Krieger mit Schilden, ein Krieger mit Zweihandaxt
sowie
in Reserve: Balin, 95 Punkte
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Die "böse Seite" (Moria-Goblins), 90 Punkte
16 Moria-Goblins, davon sechs mit Speer, sechs mit Schwert und Schild und vier mit Bögen
sowie
in Reserve: 1 Goblin-Hauptmann und 8 Moria-Goblins, davon zwei mit Speer, zwei mit Schwert und Schild und vier mit Bögen, 75 Punkte
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Szenariobedingungen:
- Die Zwerge müssen versuchen die beiden Falltüren zu verriegeln. Hierbei ist die Falltür verriegelt, wenn am Ende einer Runde ein Zwerg auf der Falltür steht.
- Die Goblins müssen versuchen vier beliebige Zwerge zu töten.
- Balin beginnt das Spiel in Reserve und erscheint bei einem Würfelwurf von 6 am Ende einer Runde durch die Tür.
- Sofern ein Goblin eine Falltür am Ende einer Runde berührt, steht dem Goblinspieler pro berührter Falltür ein Reservewurf zu. Bei 4, 5 oder 6 erscheint ein Goblin nach Wahl aus der vorher bestimmten Falltür. Sobald alle Goblins auf dem Spielfeld stehen, wird nicht weiter gewürfelt.
- Die Goblins haben im ersten Spielzug die Initiative.

Die Aufstellung:
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Die Goblins beginnen jeweils in Kontakt mit ihren Falltüren. Die Zwerge stellen sich innerhalb der vier Säulen auf.

Dies war nun das erste Spiel mit zwei vollständigen Armeen und wir waren schon sehr gespannt, wie sich unsere Banden schlagen würden.

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Balin war mit seiner Leibwache auf dem Weg zurück zu den anderen Brüdern, als sie Kampfeslärm vernahmen. "Los, lauft voran, ich komme nach", sagte Balin und schickte seine Leibwache auf den Weg.

Während Balin noch blutend dem Lärm entgegen humpelte, erreichten die Khazadwachen gerade noch ihre Brüder, die sich einigen Goblins erwehren mussten. Es schien, als ob die Goblins einfach aus dem Hallenboden auftauchen würden, als Floí und Rami - die beiden Hauptmänner - erkannten, dass sich an beiden Enden der Halle jeweils eine Falltür im Boden befand, aus denen die Goblins strömten. Schnell kamen die Goblins von beiden Seiten auf die Zwerge zu und postierten sich zwischen den Säulen, wobei die Speerträger aus der zweiten Reihe ihre Kameraden mit Schwert und Schild unterstützten.

Floí und Rami entschlossen sich die Zwerge in zwei Kontingente zu teilen und verwickelten jeweils einen Schwertkämpfer in den Kampf. Während Floí eine Gasse für zwei seiner Bogenschützen ließ, schickte er einen Krieger mit Zweihandaxt sowie einen Krieger mit Schild um die Säulen herum, um möglichst schnell an die gegnerischen Bogenschützen zu gelangen, die die Falltür zur linken deckten.
Rami hingegen beorderte zwei Khazadwachen an seine Seite, die mit ihren mächtigen Äxten die Goblins zerhacken sollten. Auch er hatte einen Krieger mit Schild um eine Säule herum geschickt, der sich um die Bogenschützen an der rechten Falltür kümmern sollte.

Noch während die Zwerge vorrückten, flogen ihnen die ersten schwarzen Pfeile entgegen. Doch die Zwerge hatten Glück, als die Bogenschützen zur linken nur eine Säule und einen der ihren trafen beim Versuch durch das Getümmel zu schießen. Die Goblinschützen zur Rechten hatten wohl zuwenig Sicht und schossen ihre Pfeile weit an den Zwergen vorbei.
Die Zwerge machten es ein wenig besser, als der blonde Bogenschütze gezielt einen Goblin mit Schwert und Schild ausschaltete. Die beiden anderen trafen jedoch nichts - die Goblins waren im Halbdunkel nicht richtig auszumachen.


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Die Zwerge zur Rechten erhoben ihre Äxte und Rami sowie eine Khazadwache erschlugen einen weiteren Schildträger. Die andere Khazadwache war von seinen Kameraden abgedrängt worden und wurde durch einen Schildträger angegriffen, der von einem Speerträger unterstützt wurde. Zwar behielten die Goblins die Oberhand, jedoch glitt das Schwert am harten Panzer der Khazadwache ab.

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Auf der anderen Seite waren die Goblins schneller und sowohl Floí als auch die Khazadwache wurden zurückgedrängt, als sie von jeweils einen Schild- und Speerträger angegriffen wurden. Doch auch hier hielten die Zwergenpanzer die Schläge und Stiche ab.

Balin schnaufte weiter durch die Gänge, doch er hielt kurz inne, als er sich das Blut aus den Augen wischte.

Floí und Rami stellten erleichtert fest, dass der Strom der Goblins aus den Falltüren erst einmal zu Ende ging, als sie keine neuen Gegner erspähen konnten.


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Die Goblins behielten die Initiative, obwohl die Zwerge zwei der ihren erschlagen hatten. Auf der linken Seite zogen sich die Bogenschützen auf die Falltür zurück, um diese nicht zu leicht in die Hände der Zwerge fallen zu lassen. Ebenso gingen die siegreichen Goblins voran und verwickelten Floí, die Khazadwache und auch die zwei Bogenschützen in den Nahkampf.
Auf der anderen Seite standen die Zwerge sicherer und die Goblins führten die Zweikämpfe fort, wohl hoffend, dass bald Verstärkungen eintreffen würden.
Der verbleibende Bogenschütze lief ebenfalls um eine Säule herum, um ein besseres Schussfeld auf die Goblinschützen zu erhalten.


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Die Zwerge hinter den Säulen kamen um diese herumgestürmt und griffen die Speerträger der Goblins von hinten an, so dass diese die Schildträger nicht mehr unterstützen konnten.

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Die Bogenschützen beider Seiten zögerten wohl zu sehr, denn ihre Pfeile fanden keine Ziele. Lediglich ein Goblinschütze auf der rechten Seite schoss beherzt in den Nahkampf vor ihm, traf jedoch einen Kameraden. Dieser hatte Glück im Unglück, als der Pfeil an seinem Schild abprallte.

Auf der rechts Seite wehrten sich die Goblins erfolgreich gegen die Zwerge, als die Speerträger eine Khazadwache und einen Krieger zurückdrängten. Dennoch schafften die Speere keinen Weg durch die Rüstungen. Hauptmann Rami war hingegen in einem wahren Kampfrausch, als er den nächsten Goblin erschlug.

Links waren der Hauptmann und der Träger der Zweihandaxt erfolgreich und streckten einen Schwertkämpfer sowie einen Goblin mit Speer nieder. Auch die beiden Bogenschützen der Zwerge hatten ihre Handäxte gezogen und schlugen die Goblins erfolgreich zurück, wobei sogar einer der Goblins tödlich verwundet wurde. Der verbleibende Zwergenkrieger und die Khazadwache drängten ihre Gegner zurück, jedoch schafften sie nicht den tödlichen Schlag durchzuführen.

Einige Gänge weiter schnaufte Balin durch die Dunkelheit. Ihm schien, als ob er den richtigen Weg verloren hatte. Daher hielt er kurz ein, um sich am Kampfeslärm neu zu orientieren - doch die Zeit schien ihm durch die Finger zu rinnen.

Währenddessen standen einige Goblins unter den Falltüren und versuchten mit Klopfzeichen auf sich aufmerksam zu machen. Doch die Goblinschützen waren zu beschäftigt, um das Klopfen zu hören und so erschienen die dringend benötigten Verstärkungen nicht.


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Nun hatten die Zwerge Oberwasser und sie ergriffen die Initiative.
Schnell bewegten sich die siegreichen Zwerge auf der linken Seite auf die Goblinschützen zu, um diese von der Falltür zu drängen. Rechts hingegen änderte sich wenig, als nur der blonde Zwergenschütze seine Position auf die Goblins verbesserte. Dies zahlte sich auch prompt aus, als er einen der Goblinschützen erledigte. Der verbliebene Goblinschütze schoss auf den Zwerg, der schwarze Pfeil konnte jedoch den Kettenpanzer nicht durchschlagen.

Rami´s Axt sauste schnell durch die Luft und ein weiterer Goblin mit Speer ging getroffen zu Boden. Die Zwerge an seiner Seite schlugen sich zwar erfolgreich gegen die Goblins, fanden aber keinen Weg durch die spärliche Rüstung.


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Auf Floí´s Seite entwickelte sich ein ziemliches Hauen und Stechen, bei dem in fast allen Nahkämpfen die Goblins die Oberhand behielten. So einfach waren sie nicht von der Falltür zu verdrängen, doch konnten sie mit ihren schartigen Waffen nichts gegen die Zwergenpanzer ausrichten. Lediglich Hauptmann Floí erschlug einen weiteren Speerträger und sorgte für einen Erfolg auf der linken Seite.

Balin hatte nun den Eindruck, dass er sich auf dem richtigen Weg befinden würde. Er erkannte ein Flackern von Licht am Ende des Ganges. Schnell machte er sich auf den Weg, um noch in den Kampf einzugreifen.

Die Goblins unter den Falltüren hatten sich noch immer nicht ausreichend bemerkbar gemacht und so blieben sie weiter nutzlos unter ihren arg bedrängten Kameraden in der Dunkelheit stehen.


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Dennoch ließen sich die verbleibenden Goblins nicht beirren rissen das Kampfgeschehen wieder an sich.

Der einzige Goblinschütze, der noch einen Pfeil abschießen konnte, traf den Zwergenschützen, dessen Rüstung aber erneut hielt. Dies schien den Zwergen so abgelenkt zu haben, dass er seinen Pfeil weit vorbei schoss.

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Rami und seine Mannen schlugen auf die Goblins ein, doch diese hatten sich nun auf die Zwerge eingestellt und bis auf Rami wurden alle Zwerge rund um ihn zurückgedrängt. Doch damit nicht genug, eine Khazadwache wurde von einem Goblin getötet, als sein Schwert geradewegs durch dessen Gesichtsmaske stach. Dadurch wurde Rami geradewegs in Raserei versetzt und er hackte einen Goblin mit Speer in Stücke.

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Auf der anderen Seite der Halle schlugen sich die Zwerge besser, als sie alle Goblins zurückdrängten, wobei ein Zwergenschütze seinen Goblin mit seiner Handaxt zu Boden schickte.

Mittlerweile hatten die Zwerge schon zehn Goblins erschlagen. Dabei war eine Falltür kurzfristig frei geworden, so dass der sich darunter befindende Hauptmann diese aufwerfen konnte. Endlich erschien die dringend benötigte Reserve.

Balin hatte das Ende des Ganges erreicht und zog die Tür auf. Im Zwielicht erkannte seine Sippe, die an beiden Seiten der Halle mit Goblins kämpfte. Woher kamen all diese Grünlinge? Hierbei entfuhr ihm ein lautes: „WTF???“


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Das Erscheinen des Hauptmanns sorgte bei den Goblins für frischen Wind, als sie gegen die Zwerge den ersten Schlag behielten.

Lediglich der blonde Zwerg konnte einen Pfeil abschießen, doch bei dem Getümmel war er zu unsicher und der Pfeil fand kein Ziel.

Den Zwergen schien jedoch kein Goblin der Welt mehr das Wasser abgraben zu können, denn ein Zwergenkrieger erschlug einen weiteren Goblin mit Speer. Floí und der Zwerg mit der Zweihandaxt erschlugen gemeinsam den Goblinschützen auf der Falltür.


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Rami´s Kämpfer schlugen sich ebenfalls gut, als eine Khazadwache mit einem wuchtigen Schlag einen Bogenschützen von Kopf bis Fuß spaltete und die andere Khazadwache dem Hauptmann der Goblins eine schwere Wunde beibrachte.

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Langsam schwanden die Reihen der Goblins und Verstärkung ließ weiter auf sich warten.

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Der letzte Krieger auf der linken Seite verschloss die Falltür endgültig. Hier würden keine Grünlinge mehr rauskommen

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Verzweifelt bäumten sich die Goblins auf. Sie wollten das Ruder nicht aus der Hand geben und wieder stürzten sie sich in den Nahkampf.

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Doch gegen die Zwergenübermacht war kein Kraut gewachsen. Balin hatte sich auf den Weg gemacht, um den Nahkampf auf der linken Seite der Halle zu unterstützen. Auch der letzte Bogenschütze der Zwerge hatte sich mittlerweile in den Nahkampf gestürzt, da er keine Ziele mehr fand, auf die er schießen konnte. Er drängte den Goblin zurück, konnte den Gegner aber nicht zu Boden schicken.

Der Krieger mit dem Schild machte es besser, als er den Goblin tötete, der die Khazadwache auf dem Gewissen hatte. Ein weiterer Krieger schickte den Goblin Hauptmann ins Jenseits.

Wieder erschienen keine Goblinreserven und man konnte sich fragen, ob sie zu ängstlich waren, sich den Zwergen zu stellen?


Es war nur noch ein Goblin, der tapfer die verbliebene Falltür verteidigte. Balin kam herangerauscht und bevor irgendeiner seiner Krieger gegen den Goblin einen Schlag anbringen konnte, wurde er von Balin´s Axt geteilt.

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Dies war das Ende der Goblins und die Zwerge feierten einen grandiosen Sieg gegen die Grünlinge.

Dies war nun unser erstes richtiges Spiel und es hat wirklich viel Spaß gemacht.
Natürlich muss man sagen, dass mit zunehmender Spieldauer schnell klar wurde, dass kein Nervenkitzel aufkommen würde, da Goatmörser regelmäßig alle Reservewürfe versemmelte. Insgesamt blieben sieben Goblins unter den Falltüren stehen, die im immer enger werdenden Nahkampf dringend benötigt wurden. Somit war der Hauptmann nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Würfelpech der Goblins setzte sich dann auch beim Verwunden fort. Es war nicht so, dass die Goblins nicht auch mal einen Nahkampf gewannen, aber bei 14 Verwundungen fiel nur einmal die erforderliche 6.

Das Spiel ging im Übrigen überraschend flüssig und wurde nur durchs Fotoschießen unterbrochen. Dennoch habe ich nun viel länger für den Spielbericht gebraucht als geplant. Man sollte nicht unterschätzen, wie lange so etwas dauert. Richtiger Spielspaß sieht bestimmt anders aus. Vielleicht finden wir beide noch einen Chronisten, der unser Spiel aufzeichnet.

Danke an Goatmörser für das schöne Spiel und natürlich auch ein Dank an unsere Fans, die uns mit ihren Posts immer wieder motivieren. Ein besonderer Dank geht an all diejenigen, die unseren Armeeaufbau auf Platz 1 bei der Monatsabstimmung gehievt haben. Für Euch machen wir solche Sachen hier 😉