40k Heinrich von Königsfels (Charakterhintergrund)

Sarash

Hüter des Zinns
08. Dezember 2007
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Folgende Geschichte entstand während eines Anflugs von Größenwahn heute Nacht gegen drei/ vier Uhr. Ich habe auf meinem Blackberry geschrieben und meinen Bruder zig mal aufgeweckt.^^ Mein Bruder (im Forum unter dem Namen Helbrecht) bat mich gestern Abend ihm einen Hintergrund zu seinem neuen ImpOberst zu schreiben, den er nach den Regeln für "Eisenfaust" Straken spielen wird.
Hoffe die Geschichte kann ein wenig unterhalten.🙂

Heinrich von Königsfels
Heinrich von Königsfels wurde als dritter Sohn des Herzogs Leopold von Königsfels, dem Hofmarschall des Königs und Gouverneurs von Rozzaria, geboren. Da er nicht der Erstgeborene war, stand von Anfang an fest, dass er Offizier in der imperialen Armee und nicht der Erbe des Familienbesitzes werden würde.
So wurde er schon als Kleinkind zusammen mit seinem älteren Bruder Manfred und seinem Cousin Vladislav von Tannenberg auf das Offiziersleben vorbereitet. Er lernte das Scharfschießen, das Reiten und Fliegen von Kleinflugzeugen, sowie Taktik und Militärgeschichte. Mit fünfzehn konnte er jedes rozzarianische Flugzeug steuern, einschließlich des Militärtransporters vom Typ Walküre.
Im Alter von Neun war er Jahrgangsbester beim Fechten und Vizebester beim Zerlegen und Zusammenbauen von Karabinern, dem rozzarianischen Äquivalent zum Lasergewehr. Mit Zehn Jahren wurde er Kadettenführer und erreichte mit seinem Kadettenzug zwei Mal den ersten Platz Überlebenstraining im Felde. Mit Dreizehn war er Kadettenoffizier und führte die gesamte Kadettenschaft seines Jahrganges, rund dreitausendfünfhundert Jungen. Im systemweiten Akademienwettstreit führte er seine Akademie zum Sieg und holte zum ersten Mal seit zwölfhundert Jahren den Pokal wieder in seinen Heimatbezirk. Während des Wettstreits bewies er ein Talent zum Koordinieren von Infanteriesturmangriffen mit leichter Fahrzeugunterstützung an den Flanken. Er manövrierte seine Feinde aus und nicht selten hatten seine Jungs das Hauptquartier des Feindes in Rekordzeit erstürmt.
Mit sechzehn Jahren wurde er schließlich Fähnrich und trat in die Imperiale Armee ein, er wurde dem Zugkommandotrupp einer Sturmkompanie als Adjutant des Leutnants zugeteilt. Er hatte seinen sechzehnten Geburtstag sehnlich erwartet, denn nun konnte er beweisen, dass er auch im realen Krieg bestehen konnte, nicht nur in Trainingskämpfen und eigentlich ungefährlichen Wettbewerben. Er tat sich schnell durch einen kühlen Kopf hervor, indem er selbst dann Ruhe behielt, wenn Artilleriesperrfeuer seinen Trupp und ihn niederhielt. Was man von seinem Leutnant leider nicht behaupten konnte.
Es dauerte nicht lange, da bekam der junge Heinrich die Gelegenheit in der Kommandokette aufzurücken. Er war damals siebzehn. Sein Leutnant, der nur allzu oft bewies, was für ein Feigling er eigentlich war, verlor bei einem Feuergefecht gegen eine Übermacht aus Eldargardisten die Nerven und trat den Rückzug an, ohne seine Männer. Unweit des Getümmels näherte sich jedoch ein Leman Russ Exterminator mit einem Kommissar an Bord. Da dieser selbstverständlich die Flucht eines Offiziers, überhaupt die Flucht eines jeden Soldaten, nicht tolerieren konnte, eröffnete der Leman Russ das Feuer auf den Flüchtenden und verwandelte diesen in einen blutigen Haufen Überreste. Da witterte Heinrich seine Chance und übernahm das Kommando über seinen Zug. Da sich sonst niemand für diesen Posten selbst nominierte, war es ohnehin klar. Nachdem die Eldar eliminiert waren, verschanzte er sich mit dem Rest seines Zuges in einem Zollhäuschen an einer nahen Brücke. Obwohl sie keinerlei schwere Waffenunterstützung hatten und auf halbe Sollstärke dezimiert worden waren, nicht zu reden von der Rate der Verletzten unter denen, die überlebt hatten, hielten sie erstaunlich lange durch und ließen sich nicht von ihrer Position vertreiben. Nicht einmal leichte Fahrzeuge der Aliens oder ein Trupp Schwarzer Khaindar, der ihnen zwischenzeitlich erhebliche Probleme bereitet hatte, konnten sie aus ihrem Zollhäuschen ausräuchern, wenngleich dieses mit zunehmendem Tagesverlauf immer mehr seiner Integrität einbüßte und scheinbar nur noch durch den Willen des Imperators zusammengehalten wurde. Letztendlich hielten sie jedoch bis tief in die Nacht durch, bis ein Trupp Space Marines in gelben Rüstungen plötzlich vor ihren Stellungen stand. Zusammen mit dem Kommissar, der Stunden zuvor Heinrichs Vorgesetzten exekutiert hatte.
Für das schon unnatürliche Halten der Brücke, die ein Strategisch höchst wichtiger Punkt war, wie sich später herausstellte, wurde der Überrest des Zuges befördert und mit einem Veteranenzug zusammengelegt, um seine Qualitäten zu fördern. Das Departmento Minutorum schrieb in Nachhinein einen Großteil des Erfolgs Heinrich zu und er konnte diesen Absatz in seiner Akte als exzellentes Sprungbrett für seine militärische Laufbahn nutzen. Mit vierundzwanzig Jahren war er bereits Major und kommandierte eine schwere Sturmkompanie.
Wenige Jahre später wurden er und seine Kompanie auf der Welt Ludatia eingesetzt, um gegen einen Tentakel der Schwarmflotte Thanatos zu kämpfen. Am dritten Tag der Belagerung brachen die Tyraniden dann durch und rissen mit einer riesigen Kreatur, welche sich selbst sprengte, ein gewaltiges Loch in die Verteidigungsstellungen. Heinrich von Königsfeld und seine Kompanie führten den Widerstand gegen die hereinbrechenden Aliens, um den gepanzerten Einheiten Zeit für eine Neustrukturierung der Verteidigung zu geben.

Mit jeder Sekunde kamen die Bestien näher und näher, bald waren sie in Schussreichweite ihrer Biowaffen. Die Situation war kritisch. Plötzlich brach ein gepanzerter, überdimensionaler Wurm aus der Masse der Tyraniden heraus und stürzte sich mit weit aufgerissenem, zähnebewehrten Maul in die imperialen Linien. Er verschlang augenblicklich mehrere der Menschen, darunter auch Heinrich.
Heinrich reagierte jedoch selbst im Maul einer Tyranidenkreatur mit Kalkül und schaffte es sich im Rachen des Wesens festzukrallen. Er spürte seine Beine nicht mehr, eines war sicherlich vollkommen abgetrennt, denn ein feuriger Schmerz brannte kurz über seinem linken Knie. Am ganzen Körper spürte er Schnittwunden durch die Zähne der Alienbestie. Mit einer unmenschlichen Kraftanstrengung gelang es ihm, sein Energieschwert zu ziehen. Zwar wusste er nicht, wo oben zu sein schien, doch er rammte das Schwert dort hinein, wo er für oben hielt. Die Kreatur machte ruckartige Bewegungen und immer mehr Speichel floss an ihm herab und brannte in seinen Wunden. Das Schwert glitt ihm aus der Hand und er stürzte in den Abgrund des Monsterrachens. Sekunden bevor er das Bewusstsein verlor, gelang es ihm noch eine Sprenggranate scharf zu machen und sie in die Energieschwertwunde zu stoßen. Dann verlor er die Besinnung und stürzte die Speiseröhre des Wesens hinab, die Explosion bekam er nicht mehr mit.

Als er im Hospital erwachte, stellte er fest, dass drei Viertel seines Körpers aus bionischen Implantaten bestand. Die Krankenschwester sagte ihm, dass er sieben Monate im Koma gelegen hatte.
Nach seiner Genesung wurden ihm zahlreiche Orden verliehen, darunter auch das Honorifica Imperialis und das Scharlachrote Ehrenkreuz. Er bekam dutzende von Belobigungen und durfte den Gouverneur von Rozzaria sogar zur Jagd begleiten. Ein gerissener General erkannte das Potenzial des Heinrich von Königsfels und beförderte ihn in den Rang eines Obersten. Ihm wurde das Kommando über das vierzehnte königliche rozzarianische Regiment übertragen und er erhielt somit eine Truppe, die genau zu seinen Qualitäten passte, rücksichtslosen und waghalsigen Sturmangriffen.
Mit seinem neuen Körper konnte Heinrich jeder Servorüstung und jedem Maschinenseher Konkurrenz machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist eine coole Geschichte, aber man merkt ihr die Nachtschicht an. 😉

Was mich neben den hier und da verteilten Rechtschreibfehlern stört ist der Wechsel vom nüchternen Stil einer Chronik zu einer "Erlebnisgeschichte" beim Tyranidenangriff. Da ist ja nichtmal ein Absatz dazwischen. 😀

Die Sache mit dem Zollhäuschen ist auch etwas arg übertrieben.
 
Werner reagierte jedoch selbst im Maul einer Tyranidenkreatur mit kühlem Kalkül ...

Das gefällt mir gut, hat etwas lyrisches, fast glaubt man, Wilhelm Busch erzähle die Odyssee nach. Aber leider bleibt Werner eben im Verlauf der gesamten... ja – was ist es denn – Overtüre? – genau das. Kühl. Schon vor seiner Transformation ist er eine berechnende Menschmaschine. Da sind die Implantate nur noch das Tüpfelchen auf dem i. Ein bischen mehr Speck braucht er auf die Knochen, zumindest in charakterlicher Hinsicht. Da hat ja der Terminator mehr Emotionen. Hasta la vista, Baby. 😎
 
Ich sehe kein Problem darin, Chronik und Geschichte ineinander fließen zu lassen. Und allzu dick habe ich nicht aufgetragen. Ich verweise einmal auf den Codex Imperiale Armee aktuelle Edition und dort auf die Einträge der Charaktermodelle. Demnach sehe ich hier keine Übertreibung.

Ach ja: Und wo zum Teufel sind die Rechtschreibfehler? Ich habe die Geschichte vorher nochmal durchgesehen.:huh:

PS: Irgendwie gefällt mir die Vermischung von Chronik und Geschichte sogar, jetzt im Nachhinein. Vielleicht kann ich euch in Zukunft noch mehr Kopfzerbrechen bereiten^^.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe kein Problem darin, Chronik und Geschichte ineinander fließen zu lassen.

Sowas kann man schon machen. Aber ich würde das an einer Stelle klar voneinander trennen. So einen fließenden Übergang finde ich persönlich beim Lesen nicht so schön. Man stellt sich auf einen bestimmten Stil an, und der wechselt dann "schleichend".
 
Zuletzt bearbeitet:
Aufgrund der vorgeschrittenen Uhrzeit nur eine kurzgefasste Stellungnahme:
Ein "kühles" wie ein "berechnendes" (das ist ja noch schlimmer! Ein Paradebeispiel für eine Konjektur!) Kalkül ist weder von homerischer, noch von buschscher (sic!), noch von irgendeiner literarischen Qualität, sondern ein besonders widerborstiger Pleonasmus.
Die meisten Fehler hat Blackorc schon entdeckt, einige verbergen sich aber noch - das im Einzelnen auszuführen, fehlt mir nun die Muße.
Prinzipiell lassen sich da durchaus passionierte Ansätze herauslesen, gleichwohl fehlt es an echten Novitäten, an gewagten Ausfällen, die der Struktur nicht nur Glätte, sondern auch Form (als aristotelischer Term) verleihen. Das ist sicherlich nicht ein exklusives Merkmal Deiner Geschichte, sondern etwas, das sich scheinbar gemütlich in fast allen Textkonvoluten einnistet - es fehlt am Exzeptionellen.
Ich vermute, diese Generalkritik wird eine verheerende Wirkung (und Gegenwehr) haben, dieses Risiko nehme ich aber in Kauf - schließlich sind nur dithyrambische Schriftsteller dem hypertrophen Ideal Friedells verpflichtet. 😀
 
Ein "kühles" wie ein "berechnendes" (das ist ja noch schlimmer! Ein Paradebeispiel für eine Konjektur!) Kalkül ist weder von homerischer, noch von buschscher (sic!), noch von irgendeiner literarischen Qualität, sondern ein besonders widerborstiger Pleonasmus.

Was in aller Welt hat denn jetzt Homer damit zu tun? Lass den ollen Griechen mal aus dem Spiel. 😛

Aber du hast natürlich recht, das "berechnendes Kalkül" auch etwas zweckfrei ist. Einigen wir uns doch einfach darauf, das kühle Kalkül zu streichen und "berechnend" an seine Stelle zu setzen. 😉
 
Aufgrund der vorgeschrittenen Uhrzeit nur eine kurzgefasste Stellungnahme:
Ein "kühles" wie ein "berechnendes" (das ist ja noch schlimmer! Ein Paradebeispiel für eine Konjektur!) Kalkül ist weder von homerischer, noch von buschscher (sic!), noch von irgendeiner literarischen Qualität, sondern ein besonders widerborstiger Pleonasmus.
Die meisten Fehler hat Blackorc schon entdeckt, einige verbergen sich aber noch - das im Einzelnen auszuführen, fehlt mir nun die Muße.
Prinzipiell lassen sich da durchaus passionierte Ansätze herauslesen, gleichwohl fehlt es an echten Novitäten, an gewagten Ausfällen, die der Struktur nicht nur Glätte, sondern auch Form (als aristotelischer Term) verleihen. Das ist sicherlich nicht ein exklusives Merkmal Deiner Geschichte, sondern etwas, das sich scheinbar gemütlich in fast allen Textkonvoluten einnistet - es fehlt am Exzeptionellen.
Ich vermute, diese Generalkritik wird eine verheerende Wirkung (und Gegenwehr) haben, dieses Risiko nehme ich aber in Kauf - schließlich sind nur dithyrambische Schriftsteller dem hypertrophen Ideal Friedells verpflichtet. 😀

Kannst du das auch auf Deutsch sagen?

So, ich hab was korrigiert, wenn auch nicht alles. Und da ich weiß, dass die meisten hier im Forum viel meckern, es selbst aber nicht besser machen können, werde ich keine Stellungnahme machen.
 
Und da ich weiß, dass die meisten hier im Forum viel meckern, es selbst aber nicht besser machen können, werde ich keine Stellungnahme machen.
Das ist einerseits schade und andererseits ziemlich unsinnig.
Wenn der Maurer die Hauswand schlampig bearbeitet und der Hausputz in wenigen Tagen herunterrieselt, kann ich das sehr wohl anmerken und kritisieren, ohne es besser zu beherrschen. [Und nein, das "schlampig" ist nicht wortwörtlich zu übertragen, es ist eine reine Analogie]
Selbstverständlich ist es Dein gutes Recht, kritische Stimmen zu ignorieren - dann musst Du Dich aber nicht wundern, wenn immer nur dieselben Leute Antworten geben und andere Forumsmitglieder keine Ambitionen haben, viel zu schreiben.
 
Ich habe deinen vorherigen Post mal mit einem Wörterbuch übersetzt.

Ich nehme jetzt sehr wohl Stellungnahme und frage mal, was ich denn tun soll? Ich habe diesen Text nur einmal bearbeitet und nie behauptet, es sei eine literarische Glanzleistung. Zudem bin ich erst siebzehn und meine Erfahrung beschränkt sich auf zwei Jahre des Schreibens.

Demnach entschuldige ich mich, wenn es den hohen literarischen Ansprüchen nicht gerecht wird, aber eine Stadt muss auch erstmal gebaut werden, bis sie zur Hauptstadt erkoren werden kann.🙂
 
Lieber KOG,
für meinen Geschmack schießt Du nun ein wenig über das Ziel hinaus. In diesem Themenbereich des Forums stellen Foristen ihre Beiträge zum WH40K-Universum vor. Schon seitens der Thematik triviale Beiträge zu einem trivialen Thema, und das Etikett "trivial" ist hier durchaus nicht abwertend gemeint. Wir treffen uns zur gemeinsamen Freizeitgestaltung, nicht um James Joyce, Bert Brecht oder Franz Kafka nachzueifern. Selbstverständlich kann man erwarten, dass jemand, der andere Menschen mit seinen literarischen Ergüssen beglückt, die Orthographie und Interpunktion zumindest in den Grundzügen beherrscht und sich die Mühe macht, sein Werk vor der Veröffentlichung zumindest ein- bis zweimal korrekturzulesen. Aber die Beiträge dienen in erster Linie der leichten Muse (welche der neun war das doch gleich?) und nicht zwingend der Reise ins Ich oder der Bewältigung menschlicher Grundkonflikte. Und den Literaturnobelpreis möchte hier wohl auch keiner gewinnen. Wir sind hier auch nicht beim Literarischen Quartett, obwohl Du Dich mitunter verdächtig nach Marcel Reich-Ranicki anhörst. Lange Rede kurzer Sinn: Bitte bleib mal auf dem Teppich und versuche, Deine Kritik dem Rahmen und vor allem dem Ziel entsprechend anzubringen. Und ein weniger inflationärer Gebrauch von Fremdworten würde den weniger eloquenten Lesern das Verständnis Deiner Texte ungemein erleichtern.

Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.
Ovid
 
Nun habe ich es ja auch nicht böse, geschweige denn peremptorisch (~vernichtend) gemeint. Überdies habe ich angemerkt, dass Deine Geschichte ganz sicherlich nicht schlecht ist, geschweige denn eine, die sich vor anderen hier gezeigten verstecken muss.
Und Du hast völlig korrekt angemerkt, dass die stetige Übung das Handwerkzeug feilt und dem Umgang mit der Literalität im Allgemeinen schult.
Aber nun etwas genauer:
Dadurch, dass Du die Charakteristik kurz gestaltet hast (was ja auch eine Tugend ist - wer sich kurz fassen kann, weiß Leser zu begeistern), wirken die Erfolge und Taten des von Königsfelds nicht kontinuierlich, eher abrupt und abgehackt. Gerade weil der junge Mann einen Erfolg nach dem anderen feiert, wirken die einzelnen Taten nicht mehr herausragend - diese sind fast inflationär.
Außerdem wirkt ein derart kometenhafter Aufstieg nicht lebensecht; vom Klassen- oder Jahrgangsstufenwunderkind binnen kürzester Zeit bis hin zum Heros aller Schlachtfelder ist in der Tat als Progression sehr dick aufgetragen.
Stilistisch weist Dein Text auch eine Abbruchkante auf: Bis hin zur Beschreibung vor dem Kampf wirkt es sehr glatt und flüssig, danach holpert es doch.
Ein paar Exempel (mit Gratis-Fehlerkorrektur 😉):
Werner reagierte jedoch selbst im Maul einer Tyranidenkreatur mit Kalkül und schaffte es, sich im Rachen des Wesens festzukrallen. Er spürte seine Beine nicht mehr, eines war sicherlich vollkommen abgetrennt, denn ein feuriger Schmerz brannte kurz über seinem linken Knie. Am ganzen Körper spürte er Schnittwunden durch die Zähne der Alienbestie. Mit einer unmenschlichen Kraftanstrengung gelang es ihm, sein Energieschwert zu ziehen. Zwar wusste er nicht, wo oben zu sein schien, doch er rammte das Schwert dort hinein, wo er für oben hielt. Die Kreatur machte ruckartige Bewegungen und immer mehr Speichel floss an ihm herab und brannte in seinen Wunden. Das Schwert glitt ihm aus der Hand und er stürzte in den Abgrund des Monsterrachens. Sekunden bevor er das Bewusstsein verlor, gelang es ihm noch, eine Sprenggranate scharf zu machen und sie in die Energieschwertwunde zu stoßen. Dann verlor er die Besinnung und stürzte die Speiseröhre des Wesens hinab, die Explosion bekam er nicht mehr mit.
Blau markiert sind eher unschöne Wortkonstruktionen und Satzgefüge. Der Aufbau des "Wo oben?"-Satzes ist in der Form weder grammatikalisch noch in seinem Ausdruck schön anzusehen. Der Konjunktiv "schien" ist in der Situation auch etwas sehr poetisch, da würde eine beliebige Seinsform wohl völlig ausreichen.
Dass Du versuchst, Repetitionen zu vermeiden, ist zuhöchst lobenswert, eine "Alienbestie" oder ein "Monsterrachen" sind aber unmusikalisch wirkende Neologismen.
"Besinnung" ist auch arg hochgestochen - immerhin geht es nicht um eine Selbstreflexion oder tiefschürfende Verhaltensmuster, sondern um das physische Bewusstsein.

Zu guter Letzt ist das Alter keine Ausrede! Wir jungen Hüpfer haben die besten kognitiven Fähigkeiten, eine rasante Synapsenneubildung und -umstrukturierung, höchste neuronale Aktivität und fein verästelte Dendriten: Alles Vorteile, die die Dörrleichen im Forum verloren haben. 😉

Nachtrag an Nightpaw:
Es geht ja auch nicht darum, Thomas Mann nachzueifern. Gleichwohl gibt es ganz verschiedene Grade von Qualität, die auch und gerade eine "triviale" Geschichte erreichen kann - und diesen zu erhöhen, sollte immer das Ziel sein.
Die Muse ist Kalliope, allerdings geht es hier um Muße. 😉
Die Sentenz des Ovid ist im Übrigen sarkastisch gemeint, aber ohne den Kontext ist das - zugegebenermaßen - nicht leicht zu eruieren.
 
Und da ich weiß, dass die meisten hier im Forum viel meckern, es selbst aber nicht besser machen können, werde ich keine Stellungnahme machen.

Na wer wird denn gleich? Dazu fällt mir ein:

Die meisten Menschen wollen lieber durch Lob ruiniert als durch Kritik gerettet werden.

Ich weiß, es ist manchmal schwer, aber bitte sieh unsere Kritik eher als Chance denn als Angriff. Natürlich muss nicht jeder Output hier in den Storyforen gleich ein Ausbund an literarischer Genialität sein, aber gerade wenn du noch dabei bist an deinem Schreibstil zu feilen, solltest du jede Kritik die du bekommen kannst dankbar annehmen.

Das du grundsätzlich ein guter Autor bist, hast du doch bereits in dem einen oder anderen Storywettbewerb unter Beweis gestellt.

Trotzdem gibt es immer noch Verbesserungspotential und faul ist, wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht. 😉
 
Trotzdem gibt es immer noch Verbesserungspotential und faul ist, wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht. 😉

Amen


Wisst ihr, dieses Textchen war eigentlich nur eine eine "Auszeit" zwischendurch, wleche mich von einem größeren Schreibprojekt ablenken sollte, an dem ich gerade arbeite. Zudem sollte sie ja nur den Hintergrund eines Obersten der Armee meines Bruder beschreiben.
Faszinierend finde ich, dass hier immer solche.. ähm Kontroversen entstehen und man über einen so belabglosen Text wie diesen so lange palabert.

Zudem möchte ich nochmal anmerken, dass diese Kurzgeschichte keineswegs übertrieben ost. Ich verweise euch auf Soldat Marbo, Sergeant Bastonne, "Eisenfaust" Straken oder Nork Dedogg. Ich glaube kaum, dass ich übertriebener Schreibe, als offizielle GW Typen.