Hellblade - Senuas Sacrifice

Valravn

Regelkenner
10. Februar 2018
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Trier
Da ich derzeit den ein der anderen älteren Titel auf der Switch nachhole wollte ich auf Hellblade - Senuas Sacrifice aufmerksam machen. Ein Spiel das mich extrem berührt und mitgenommen hat.

Man spielt Senua, eine piktische Kriegerin deren Geliebter von Nordmännern brutal geopfert hingerichtet wird. Sie reist nach Helheim um seine Seele zu retten.
Die Punkt: Sie leidet unter schweren Psychosen. Sie hört laufend mehrere Stimmen die sie ermutigen, entmutigen, ihr helfen oder auch nicht. Ebenso sieht sie laufend irgendwelche Dinge die da sind oder nicht. Man weiss bis zum Ende eigentlich nicht ob sie das ganze Spiel wirklich erlebt oder ob alles nur in ihrem Kopf ist.
Das Spiel ist eine Mischung aus Rätsel lösen und kämpfen mit Hintergrund der nordischen Mythologie (zwar nicht unbedingt 100% korrekt dargestellt, aber was soll's).
Senua wird durch eine echte Person dargestellt was sie grafisch noch glaubwürdige macht. Das Spiel hat mich emotional sehr mitgenommen, sowohl von der Story, als auch von der Spieldarstellung selbst. Ich kann nur empfehlen sich das, egal auf welcher Plattform, mal abzusehen

Edit: ein Nachfolger ist übrigens angekündigt

Edit 2: Ganz vergessen zu erwähnen daß die Darstellung der Psychosen mit Psychiatern und Betroffenen erarbeitet wurde
 
Zuletzt bearbeitet:
Kann ich voll unterstreichen. Das Ding ist mega-gut. eine bemerkenswerte audiovisuelle Erfahrung. Aber auch harter Tobak. Das kann schon etwas runterziehen. Vor allem find ich die Leistung der Schauspielerin, die eigentlich nur Motion-Capture Dummy war saugut, und nicht wie in Reviews geschrieben stimmlich schwach.
Das mit der nicht korrekten Mythologie ist eigentlich dadurch zu erklären, dass dies ja nicht ihre Religion ist, sondern die ihrer verhassten Besatzer. Ganz klar kennt sie die nicht richtig und weil das alles aus ihrer verqueren Perspektive dargestellt ist ist das helt ihre Realität. Die Steine und die Geschichten sind ja nicht wirklich da, die bildet sie sich ja auch nur ein.

Beim Nachfolger bin ich neugierig und skeptisch. Wie soll man diese runde Sache weiterführen?
 
eine bemerkenswerte audiovisuelle Erfahrung. Aber auch harter Tobak. Das kann schon etwas runterziehen.
Definitiv
Das mit der nicht korrekten Mythologie ist eigentlich dadurch zu erklären, dass dies ja nicht ihre Religion ist, sondern die ihrer verhassten Besatzer. Ganz klar kennt sie die nicht richtig und weil das alles aus ihrer verqueren Perspektive dargestellt ist ist das helt ihre Realität. Die Steine und die Geschichten sind ja nicht wirklich da, die bildet sie sich ja auch nur ein.
Vielleicht bildet sie es sich ein vielleicht aber auch nicht 😉

Beim Nachfolger bin ich neugierig und skeptisch. Wie soll man diese runde Sache weiterführen?
Ich bin auch gespannt. Einen ersten Trailer gibt es hier: https://www.google.com/url?sa=t&sou...CBAG&usg=AOvVaw3hzjsZu9yBxHDMIAz2LpuC&ampcf=1
 
Naja, dass die Steien zu ihr sprechen und ihr die Mytholgie erklären wird sie sich schon eingebildet haben. Echte Steine sprechen nicht.😉
Aber das ist noch der harmlose Teil ihrer Psychose.
Ich hab ein paar Arbeitskollegen die durchaus als sprechende Steine durchgehen 😉

Aber hast Recht. Hab nie darüber. Nachgedacht. Ich finde in dem Spiel verschmilzt man sehr schnell mit Senua
 
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Ja, man verschmizt. Wie auch bei TLOU.

Hießt Du eigentlich schon vor dem Spiel Valravn? Ist ja witzig.
Der hat mich ziemlich geschockt.
Nein. Das kam zeitgleich, allerdings nicht vom Spiel. Valravn ist in der dänischen Folklore der Rabe der Toten. Das der Name im Spiel genutzt wurde ist ein witziger Zufall
 
Ich habs auf der Xbox One gespielt, und war (und bin) bei dem Spiel zwiegespalten.

Akustisch (unbedingt mit Kopfhörern spielen!) und grafisch durchaus ein Erlebnis. Auch die Atmosphäre saugt einen förmlich ein. Als Spiel an sich, also vom Gameplay-Standpunkt her gesehen fand ich Hellblade allerdings SEHR durchschnittlich.

Hier steht ganz klar die Story, die Erfahrung, bzw. das Erlebnis im Vordergrund, welches auch wirklich großartig ist. So sollte man meiner Meinung nach auch an das Spiel herangehen: Als Erlebnis.

Edit 2: Ganz vergessen zu erwähnen daß die Darstellung der Psychosen mit Psychiatern und Betroffenen erarbeitet wurde
Es gibt auch einen "Dankestrailer". Ninja Theory haben im Nachhinein SEHR viele Emails und Zuschriften von betroffenen Menschen bekommen die sich nahezu ausnahmslos für dieses Spiel bedankt haben da sie mit diesem Spiel endlich die Möglichkeit gefunden haben Nicht-Betroffenen begreiflich zu machen was genau da in ihnen vorgeht.
 
Das mit dem Gameplay ist schon richtig. Aber ich finde das in keinster Weise einen Negativpunkt. Es ist doch so, dass es Leute gibt, die sich vorher über ein Spiel informieren und Leute gibt die das explizit nicht tun. Beide haben Gründe für Ihr Verhalten. Ersteren ist klar was sie da spielen, da in allen Reviews darauf hingewiesen wird. Und letztere gehen unvoreingenommen an Spiele heran, was dazu führen kann dass man übel enttäuscht wird aber auch dass man mal Glück hat und eine positive Überraschung erlebt. Ich gehöre zu ersterer Gruppe, da ich der Meinung bin, dass mir meine Zeit zu schade für Experimente ist und es einfach viel mehr schlechte oder mittelmäßige Spiele, oder ganz einfach welche, die in ihrem Genre gut sind aber mir nicht gefallen gibt, und dadurch die Wahrscheinlichkeit viel zu groß ist durch nicht vorheriges Infomieren über ein Spiel eine Niete und damit Zeitverschwendung zu erleben.

Außerdem wird Gameplaytechnischer Anspruch eh viel zu hoch gehängt. Was bringt ein gutes Gameplay wenn das Spiel mich nicht abholt? Das muss nichtmal eine gute Story sein, das kann heutzutage so vieles in einem Spiel sein. Ich sehe die Story als mit Abstand wichtigste Element und doch kann mich Red Dead Redemption 2 nicht packen weil mich das Gemaplay so nervt und andererseits hat mich Streets of Rage 4 wochenlang gefesselt obwohl die Präsentation gelinde gesagt sehr retro, Story quasi nicht vorhanden ist und das das Gameplay als fragwürdig erachtet werden könnte.
Das Gleiche (bzw. noch stärker als bei Hellblade) mit dem fehlenden Anspruch beim Gameplay könnte man von Spielen wie Life is Strange oder die Detroit+vorher Spiele sagen. Oder man geht noch weiter zurück: Bei Point&Click Adventures hat keiner diesen Punkt kritisiert und die sind leichter und noch anspruchsloser zu steuern als z.B. Hellblade.
 
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Bin gerade über diesen Thread hier gestolpert und auch gespannt, wie es mit Senua weitergeht. Nach dem Ende von Teil 1 überrascht mich eine Fortsetzung storytechnisch. Hoffe den Entwicklern geht das Geld nicht aus.

Von meiner beruflichen Perspektive her, fand ich die Leitidee interessant eine psychotische / schizophrene Figur zu nehmen. Künstlerisch durchaus gelungen und eine beeindruckende Audio-visuelle Erfahrung. Viel lernen über Schizophrenie tut man meiner Erinnerung nach aber dennoch nicht. War aber auch nicht der Anspruch, denke ich 🙂

In diesem Kontext kann ich noch den Film „Die Summe meiner Teile“ empfehlen.