Herrschaft unter Necrons - Wie könnte sie aussehen?

Zerzano

Eingeweihter
16. Juni 2011
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Hallo zusammen,

seit ich mich etwas mehr mit dem Hintergrund der Necrons beschäftige, kommt für mich mehr und mehr die Frage auf, ob es Planeten gibt, auf denen die Necrons herrschen, ohne das die dortig gesiedelten Menschen getötet werden, bzw. wie dies aussehen würde/könnte.

Dass das passiert kann ich mir zumindest vorstellen, (auch wenn eher Einzelfälle). Es gibt glaube auch eine Erwähnung im Codex und wir hätten Trazyn als, zwar wegen seiner Exzentrik nicht allgemeingültiges, aber nutzbares Beispiel, dass sich Necrons auch menschliche Diener halten. in diesem Fall sogar äußerst Loyale Diener durch Gedankenkontrollskarabäen.

Gehen wir also einfach mal von dem "What if"-Fall aus, dass es ein Lord einer Welt tatsächlich tut: Wie könnte eine tatsächliche Necronherrschaft aussehen. Wie stark würden die Menschen behelligt werden, was müssten sie eventuell tuen und welche Schwierigkeiten und vielleicht auch Potenzial könnte sich vielleicht sogar für die Lords und Hochlords entwickeln, sollten sie sowas tatsächlich tun?

Welche Ideen habt ihr dazu? Ich bin sehr gespannt, eure Gedanken dazu zu hören. 🙂

liebe Grüße
Zerzano
 
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Sehr cooles Gedankenspiel. Ich denke mal mit ?
Also an sich könnte ich mir das schon vorstellen, einfach weil die "neuen" Necrons ja schon "menschlicher" sind als die alten ä, die reiner Roboterlogik gefolgt sind.
Ich könnte mir vorstellen, das die Menschen aber Probleme mit Alpträumen und Destruktoren bekommen würden. Oder die Menschen werden "gezüchtet", um diesen Hunger nach Leben zu stillen.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass wie von dir erwähnt über Gedankenkontrollskarabäen Menschen kontrolliert und als Hilfssoldaten eingesetzt werden, wenn zu wenig Krieger oder Immortals vorhanden sein sollten....

Wie gesagt, cooles Gedankenspiel, freue mich auf weitere Ideen ?
 
Freut mich, dass das Gedankenspiel so gut ankommt, @UrielVentris ^^

Ich muss gestehen, so viele Hochlords vermutlich einfach den "Schmutz" auf ihrer Welt beseitigen werden, so kann ich mir schon vorstellen, dass es einzelne geben wird, die, sollten die Menschen folgen, sich als Herrscher über eine Welt etablieren könnten. Schon allein um wieder das gefühl von Sozialer Interaktion zu genießen. das mag banal klingen, aber wie Trazyn es an einer Stelle in "Artefakt" auf den Punkt gebracht hat, Unsterblichkeit macht Unterhaltung notwendig. Denn als unsterbliches Wesen ist isolation, und dass ist es in teilen ja, weil nur wenige deiner Spezies überhaupt mit dir vernünftig reden können, fehlt es den Necronlords genau an diesem um sich geistig Stabil zu halten. Stellt euch vor, Tausende und abertausende Gesichter, die dich nur stumm anstarren und auf deinen Befehl warten, während du doch einsam durch deine Hallen wanderst. Wäre es da nicht angenehm, schon allein für die eigene Psyche, sich ein, nennen wir es mal "Projekt" zu suchen, in dem man sich versenken kann? Blöd ausgedrückt, aus Langeweile eine Zivilisation am laufen halten.

viele der Necrons machen das, Kryptomanten mit ihren Wissenschaften, Trazyn mit seinem Museum, viele auch einfach, indem sie einen unendlichen Krieg führen.

Oder eventuell auch Diplomaten und Infiltratoren ausbilden, die unterstützen. Gerade, wenn gewiefteres Vorgehen von nöten ist, kann es hilfreich sein, Diener zu haben, die nicht wie der leibhaftige Tod aussehen.

Hier mal, nur als Impression die Interaktion zwischen Trazyn und einem seiner Menschlichen Diener, der auf einer Welt, die er beobachtet hat als Archivar arbeitete:
Trazyn closed the massive tome, disintegrating pages sending up a sandstorm of foul dust as it creaked shut. Mites ran in panicked flight throughout the binding. ‘No, no. Not good enough. Must go earlier, I think. Koloma, please find me earlier volumes of They Drank the Seas. A copy from before the Inquisition censored chapter two. And anything you can find on subterranean building projects in the–’
‘Lord?’ replied the ancient night librarian. He stooped, spine bent from decades of pushing carts and shelving great volumes.
‘Yes, librarian?’
‘I’m sorry to say that this will be my last night with you.’
Trazyn looked up. ‘Really? So soon?’
‘I had mentioned to you two years ago, my lord, that I was scheduled to be forcibly retired.’
‘But I paid for those augmetics. The hip and leg. The juvenats to keep your body together when it started to deteriorate.’
‘That was thirty years ago, my lord. I have grown old in your service. And it is not a question of willingness. Younger men in the librarium wish to move up, and they cannot while I hold my post.’
‘I see,’ said Trazyn, looking the elderly night librarian up and down. He had not noticed in his deep focus, but he saw the truth of it. Koloma’s skin was parchment-thin, his gait unbalanced as his one fleshy leg had withered due to the strength of its metal mate. He wore a back brace laced over his yellow robes. Brown eyes misted with cataracts – the right one so thick it was like the pupil peered through a sheet of vellum – regarded him with pained regret. How old had he been when Trazyn first brought him into service? Twenty-five? Thirty? Young and vital, that was sure. Quick of mind and strong of body, able to hoist volumes broad as his muscular shoulders and thicker than his forearms.
‘Well,’ said Trazyn, ‘you had better sit, then.’
Koloma sat, slowly. Augmetic joints squeaked and stuck.
He held his stiff natural leg out far to one side, wincing when the knee bent slightly.
‘You have been a good and faithful servant, Koloma.’
‘And you a good master, lord. My treatments. The hab-block close to the library. My children educated in the good scholams. An ash box in the Garden of Remembrance for my dear Morea. I owe you much.’
Trazyn waved a hand, as if dismissing the aid. ‘Rewards are the fundamental mechanism of good leadership. Any master would do the same.’
‘My daylight masters in the Serenade Central Librarium did not.’
‘No,’ he admitted. ‘Yours is a terrorised culture, my friend, and terror breeds obedience – but not loyalty.’
‘I have arranged for my replacement, lord. I have been training him. A good man named Tova. Xander Tova. He will be here to serve you tomorrow night.’
Trazyn nodded. ‘You have given him the amulet?’
‘I have,’ Koloma confirmed. ‘The mindshackle scarabs will have implanted themselves already. I saw it in his eyes during the shift change this evening.’ ‘
And you trained him personally?’
‘He is my nephew, lord. I have prepared him for his duties.’
So the thing was done well, as Koloma ever had. He hoped that Tova would prove as able and enthusiastic – though if Koloma had groomed him, that was a good enough reference. The scarabs would do the rest, though Koloma might have performed just as well without the application of their blunt force control.
‘I will miss you, Koloma.’
‘And I you, lord.’
‘You know, of course, that I cannot simply let you go.’
A faint flicker behind the cataracts. A rare instance of the scarabs asserting themselves. ‘Of course not, lord. I am a liability to your great work.’
‘I cannot promise it will be painless, but it will be fast.’
‘Thank you, master. My life has been long and happy. I wish only to join Morea in the ash-box.’
‘Good,’ said Trazyn. He may not have been telling the conscious truth, but clearly on some level, Koloma wanted to die. The scarabs had not needed to push hard.
Aus "Der Unendliche und der Seher" übrigens sehr zu empfehlen, hab das Buch verschlungen.^^

liebe Grüße
Zerzano
 
Sehr interessant.
Finde den Gedanken sehr nachvollziehbar, dass man Beschäftigung braucht, wenn man ewig lebt. Mit den niederen Anhängern des Volkes ist Interaktion nicht möglich, mit anderen Hochlords könnte es ebenfalls problematisch werden. Also ein anderes "Hobby" suchen. Warum also sich also nicht als Herrscher eines Planeten oder Systems versuchen ?

Ich könnte mir auch durchaus vorstellen, dass (Hoch)Lords um ganze Systeme "pokern", also quasi untereinander ausspielen, wer es diesmal angreifen darf bzw die nächsten Jahre terrorisieren darf (bis einem dann die nervigen Space Marines die Laune verderben....)
 
Ich habe vor einer Weile Indomitus gelesen und da haben die Necrons schon sehr menschliche Eigenheiten. Klar, Skorpekh Destruktoren sind so durch, dass selbst ein Hochlord ungerne auf diese zurückgreift und um Albträume macht der Adel auch gerne einen großen Bogen. Aber die Beziehung untereinander, auch über mehre Hierarchieebenen hinweg, war so wie bei Menschen eigentlich auch. Vor allem Kryptomanten waren überraschend tiefgründig. Dann gab es auch unterschiedliche Ansichten wie man gegen die Menschen vorgehen sollte. Für den einen Necron sind Menschen nur Ungeziefer und für den Anderen nützliche Sklaven. Besonders negativ sind hier aber Lords und Hochlords aufgefallen. Das sieht bei denen schon stark nach spätrömischer Dekadenz aus.

Da es es bei den Necrons so große Unterschiede im Wesen bzw. Verhalten gibt, gehe ich davon aus, dass es durchaus auch einen Adeligen geben könnte, der Menschen nicht gleich ausrottet. Unter so einer Herrschaft wären Menschen aber wohl in jedem Fall Sklaven oder eben die unterste Ebene. Einzelne Individuen könnten vielleicht etwas wichtigere Positionen einnehmen, aber der Mehrheit wird es wohl nicht besonders gut ergehen.
 
Kann mir bei dem Gedankenspiel nur sehr schwer vorstellen, dass Necrons eine menschliche Gesellschaft neben sich auf einer Welt erhalten, trotz mancher Analogien zwischen den Völkern:
Die gesamte Infrastruktur zur Versorgung (und selbst, wenn die vorherige, menschliche Gesellschaft nicht durch planetare Importe abhängig gewesen war) müsste erhalten bleiben, die Logistik etc., um Menschen mit ihren Grundbedürfnissen zur Ernährung, Wärmebedarf etc. zu erhalten. Nehmen sich Necrons die Zeit für solche Planungen oder ist das eher ein schlichter Algorithmus? Geschweige denn, dass es überhaupt einen Gedanken wert ist, überhaupt ein Verständnis aufzubringen, doch eher sensible, biologische Lebensformen zu hegen und zu pflegen? Neben mal allen anderen, möglichen Maßnahmen, eine menschliche Gesellschaft über Gedankenkontroll-Skarabäen zu kontrollieren...
 
Ich könnte mir sogar vorstellen das es den ein oder anderen Cryptek gibt der Menschen sogar sehr interessant findet oder das ein paar Necrons langsam checken das die Tyraniden das wahre Böse sind (aus ihren Augen) und die Menschen noch ganz akzeptabel finden... Im Grunde sind die Necron Herrscher so unterschiedlich wie es menschliche Herrscher sind und dadurch könnte so einiges passieren.

Vielleicht möchte ein Cryptek einen Planeten mit möglichst vielen natürlich lebenden Lebensformen erschaffen wie eine Art Streichelzoo und aus diesem Grund hat er sich ein paar Menschen, Tau und was noch so alles rumläuft besorgen lassen. Oder das Gegenteil er findet Spaß an Arena Kämpfen ähnlich wie bei den Drukahri und "züchtet" seine Gladiatoren...

Deshalb Feier ich die Necrons auch so, sie sind keine Stumpfen Killer Aliens, sondern handeln teilweise logisch und oder "Menschlich"
 
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