Hintergrund - Das Sternenkind

lobo

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28. Dezember 2002
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Das Sternenkind

Während seines Kampfes mit Horus wurde der Imperator tödlich verwundet und nur die augenblickliche Anwendung eines Stasisfeldes konnte ihn retten. Da das gewaltige Duell gegen Horus im materiellen Universum, wie auch im Warp ausgetragen wurde, war der Schaden an den ungeheuren geistigen Fähigkeiten des Imperators keineswegs geringer, als derjenige an seinem physischen Körper. So wie sich ihre Körper gegenseitig mit wuchtigen Hieben und Schlägen bekämpften, rangen ihre Geister um den mentalen Sieg im Warp. Der Imperator jedoch war stärker, obwohl es Horus, unterstützt durch die dämonischen Kräfte der Chaosgötter, beinahe geschafft hätte als Sieger hervorzugehen. Im Grunde genommen war der Imperator Horus unterlegen, so dass er nicht wirklich mit einem Sieg hätte rechnen können. Denn der Imperator war trotz seiner unvorstellbaren Kräften immer noch ein Mensch, während Horus längst seine letzten Überreste von Menschlichkeit abgeschüttelt hatte. Unbeeinflusst von menschlichem Mitleid und Gefühl für Freundschaft lies Horus Schlag um Schlag auf den Imperator niederprasseln. Der Imperator aber plazierte seine eigenen Hiebe, während er mit aller Kraft versuchte Horus von weiteren Angriffen auf Terra abzubringen. Der Imperator glaubte immer noch daran, dass er seinen alten Freund irgendwie von der Korruption befreien könne, die ihn überwältigt hatte.

Horus' Tod

Als die Schlacht endete war es Horus, der tot zu Füssen des Imperators lag. Man sagt, dass der Imperator keine andere Wahl hatte, als Horus zu töten. Denn hätte er dies nicht getan, wäre er selbst durch Horus' Hand gestorben. Aber dies ist nicht der wahre Grund, warum er Horus niedergestreckt hatte. Er tötete Horus weil er gezwungen war zu realisieren, dass es keine Hoffnung gab Horus von dem festen Griff der Chaosgötter zu retten und dass er, der Imperator, seinen Freund vernachlässigt und somit die gesamte Menschheit verraten hatte.

Triumphierendes Chaos

Als der Imperator mit Horus konfrontiert war, stand er der Korruption durch das Chaos in seiner vollendeten Form gegenüber. Damals waren Viele nicht weit davon entfernt, sich das zukünftige Universum als ein vom Chaos dominiertes Reich vorzustellen, in dem die gesamte Menschheit genauso verdorben ist, wie Horus persönlich. Dieses Bild war für den Imperator so abstossend, wie es für jeden anderen Menschen klaren Verstandes sein sollte. Der Sieg durch das Chaos schien zu diesem Zeitpunkt sicher, da die dunklen Mächte es verstanden, sich in den Geist der Menschen einzuschleichen und deren natürliche Emotionen für ihre Zwecke zu gebrauchen; ihre Hoffnung, Freundschaft, Unabhängigkeit und andere menschliche Charakterzüge, welche an sich selbst nicht böse waren, jedoch durch den Einfluss des Chaos verfälscht, eine grosse Gefahr für die gesamte Menschheit darstellten. Nicht einmal der Imperator war dagegen unempfindlich. Genauso wie Horus verdorben wurde, war auch der Imperator der Gefahr ausgesetzt sich dem Reiz des Chaos hinzugeben. Aber der Imperator war die Verkörperung des unverdorbenen Warp und hätte er sich mit der Fäulnis des verdorbenen Warp befleckt, wäre dies eine Katastrophe gewesen, die nur mit dem Fall der Eldar und der darauffolgenden Geburt von Slaanesh vergleichbar wäre.

Besiegtes Chaos

Während der Imperator Horus gegenüberstand entfachte er die Energien des Warp, wie er es vorher noch nie getan hatte. Seine Gestalt wuchs und füllte sich mit unbeschreiblichen Kräften, während knisternde Lichtblitze ihn umhüllten, wie einen Donnergott. Als der Imperator Horus mit seinem Schwert durchbohrte, durchströmte die Energie des Warp seinen Körper, floss durch seine Hand in seine Waffe und lies das Fleisch und die Sehnen des verdorbenen Primarchen verbrennen. Aber der Imperator überbeanspruchte seine eigenen Kräfte, denn kein Mensch aus Fleisch und Blut ist in der Lage solche gewaltige Energien in sich aufzunehmen und dabei überleben. Die verkohlte Hülle des Imperators fiel zu Boden inmitten einem Schleier von Rauch und Dunkelheit.

Der lebende Tote

Als der Imperator im Sterben lag, wich seine psionische Energie von seinem Körper. Die Unsterblichkeit, die ihn für so viele Jahrhunderte am Leben erhielt und das Gewicht des Alters brachen über ihn herein. Sein Körper zog sich zusammen und seine Knochen zersplitterten, seine Augen versanken in seinen Schädel und seine Haut verdunkelte sich; alles was in seiner Rüstung zurückblieb, war ein verschrumpeltes mumienähnliches Ding.
Freigelassen von seinem Körper, trieb die psionische Kraft des Imperators, seine Seele, ziellos auf den Wellen des Warp, wo die zufälligen Strömungen sie schliesslich ins Meer der Seelen führte, wo sie solange verweilte, bis sie bereit war um wiedergeboren zu werden. Obwohl die Kräfte des Chaos unermüdlich durch den Warp jagten auf der Suche nach der Seele des Imperators, war ihre Suche erfolglos. Denn der Warp ist riesig und seine Energien unberechenbar und ständig in Bewegung. Wie die Schamanen aus längst vergangener Zeit, war auch der Imperator eins mit dem gesamten Warp. So schmolz seine Seele leicht in das Gefüge des Warp ein und blieb versteckt vor den Chaosmächten.

Der Körper des Imperators wurde aufgenommen und in eine lebenserhaltende Maschine plaziert. Obwohl er, in allen herkömmlichen Auffassungen des Wortes, tot war, waren dennoch einige seiner Zellen am Leben und ermöglichten so eine Verbindung, durch die der Geist des Imperators mit dem materiellen Universum kommunizieren konnte. Als sein verstorbener Körper noch frisch war, konnte er sich noch ein wenig bewegen, ja er war sogar in der Lage ein wenig zu sprechen. Diese Umstände ermöglichten es dem Imperator den Bau einer speziellen psionischen Lebenserhaltungsmaschine zu beaufsichtigen, des goldenen Thrones.

Selbst der goldene Thron kann die Zellen des toten Körpers des Imperators nicht für immer am Leben erhalten. Über die Jahrtausende ist die Verbindung zwischen seinem Geist und seinem Körper zunehmend schwächer geworden. Aber noch schlimmer, die Chaosmächte haben begonnen seinen Geist zu infiltrieren und ihre Saat aus Zweifel, Verfall und Angst zu sähen.

Es ist unmöglich zu sagen, wie lange der Imperator unter diesen Umständen überleben kann. Es ist unwahrscheinlich, dass selbst er weiss, wie viel Zeit ihm übrig bleibt bevor der schwache Halt zu seinem Körper zerbricht unter dieser Last

Das Sternenkind

Als der Geist des Imperators durch den Warp trieb, löste er sich allmählich im Energiestrom auf, von wo er zur kosmischen Kraft zurückkehrte, die dem Warp in seiner unverdorbenen Form innewohnt. Nur ein winziger Kern der Menschlichkeit des Imperators blieb erhalten, wie ein kleines Kind, das auf einem unscheinbaren Floss schaukelt, während es auf einer kolossalen Flutwelle gleitet.

So trieb die Seele des Imperators in den Warp. Solange der Geist des Imperators überlebt, solange gibt es Hoffnung für die Menschheit. Denn genau, wie er einst zur Welt kam, als der 'Neue Mensch', geformt durch die vielen im Warp treibenden Seelen der Schamanen längst vergangener Zeit, so könnte er eines Tages wiedergeboren werden. Aber dieser Tag würde fern in der Zukunft liegen, in einer Zeit, wenn das Verlangen und die Rufe nach einem neuen Retter den Kern seiner Seele stärken und in neuem Leben aufflammen liessen. Die Seele des Imperators wartet im Warp, wie ein Kind auf seine Geburt, das Sternenkind.

Die Menschen, die dem Imperium auch nach der Horus Häresie treu blieben, verstanden nie wirklich, was mit dem Imperator passiert war. Die Möglichkeit, dass er wiedergeboren werden könnte, zogen sie niemals in Anbetracht. Für die Herrscher des Imperiums war er jedoch nie tot, sondern lebte immer noch allein durch seinen unbestreitbaren Willen.

Nur wenige Auserwählte erlernten das Geheimnis während den folgenden Jahrtausenden. Sie gründeten die hochgeheime Bruderschaft, bekannt als die Illuminati. Die Illuminati wartet auf die Geburt des Sternenkindes und die zweite Ankunft des 'Neuen Menschen'. Sie wissen, dass ihr Wissen sie zu gefährlichen Ketzer in den Augen des Imperium macht und halten sich deshalb konsequent an die strickte Geheimhaltung ihrer Aktivitäten.

Bis jetzt blieb die Illuminati eine geheime Organisation inmitten menschlicher Zivilisation. Sie arbeitet unbemerkt hinter der gewaltigen Maschinerie von Regierung und Handel. Hier bereiten sie den Weg für die Wiedergeburt des 'Neuen Menschen'.

Die Sensei

Wenn ein Champion des Khorne, Nurgle oder einer anderen Chaosmacht sich seinem Gott verschreibt, wird seine Seele ein Teil der Energie dieser Gottheit. Auch das Sternenkind hat seine Champions, bekannt als die Sensei. Es kommt häufig vor, dass die Sensei ihre wahre Identität nicht kennen, dennoch stammen sie vom Imperators persönlich ab, und ihre genetische Struktur ist mit der seinen identisch. Nicht alle Nachkommen des Imperators sind Sensei und nur wenige von ihnen realisieren, dass sie seine Gene in sich tragen oder dass es diese sind, welche ihnen ihre ausserordentlichen Kräfte verleihen.

Die zufällige Kombination der Gene, welche die Sensei vom Imperartor geerbt haben, machen sie zu aussergewöhnlichen Persönlichkeiten. Ihr auffälligstes Merkmale ist ihre Unsterblichkeit. Obwohl sie zwar getötet werden können, altern sie nicht und besitzen eine beeindruckende Regenerationsfähigkeit. Ausserdem sind sie unempfindlich gegenüber den Verlockungen durch die Chaosmächte und der unverdorbene Energiefluss des Warp kann ungehindert durch sie hindurchfliessen. Ein Sensei empfindet weder Hass, Zerstörungswut noch Rachegefühle, da diese Empfindungen alles Bestandteile der Disharmonie sind, welche die Chaosgötter anstreben. Die Sensei strahlen natürliches Selbstvertrauen und Harmonie aus und sind ohne weiteres in der Lage, auf die Energien des Warp zurückzugreifen, um ihre psionischen Kräfte anzuwenden. Sie riskieren dabei nicht, dass ihr Geist von einem Dämonen oder sonstigen im Warp lauernden Gefahren, angefallen wird. Da sie völlig rein von Chaos sind, geniessen sie auch absolute Unverwundbarkeit gegenüber den Verlockungen der dunklen Götter. Aus dem Grund, dass sie keinerlei Spuren von Emotionen und Vorstellungen aufweisen, welche die Chaosmächte verkörpern, sind die Sensei für jene auch weitgehend unsichtbar.

Sensei sind Helden, welche ziellos durch die Galaxie irren, manchmal alleine, manchmal in Begleitung einer Gruppe von ausgewählten Mitstreitern. Seine psionischen Kräfte machen den Sensei zu einem gefährlichen Ketzer in den Augen des Imperiums, so dass er und seine Gefährten ständig Folter und Tod durch die Hand der Inquisition oder einer anderen imperialen Institution riskieren. Das Imperium selbst ist nicht unbedingt der erkorene Feind der Sensei, vielmehr sind es die Unterdrückung und die Ungerechtigkeit in all ihren Formen, denen sie den Kampf erklärt haben. Unterdrückung existiert in sämtlichen Teilen des Imperiums, viel davon ist gerechtfertigt, aber bei weitem nicht alle. Wo auch immer ein Sensei erscheint, kann er sich der Unterstützung der Massen gewiss sein, während ihn die unterdrückenden Regierungen und deren Streitkräfte als bedrohenden und unversöhnlichen Feind betrachten.

Die Mannschaft des Sensei

Das Imperium betrachtet die Sensei und ihre Begleiter als gefährliche Banditen, Nihilisten und Psioniker, die, falls nicht sogar im Bund mit dem Chaos, das Bollwerk schwächen, welches das Imperium gegen sämtliche Bedrohung errichtet hat.

Über das gesamte Imperium hinweg sind Truppen plaziert, welche hinter den Sensei herjagen, was die Sensei dazu zwingt, als Ausgestossene und Gesetzlose zu operieren. Aber wie auch immer, keine der beiden Seiten wird in Folge dieses ständigen Konflikts geschwächt. Das Imperium wird gestärkt durch die Entschlossenheit ihrer Truppen, während die Sensei, durch ihren Kampf gegen Grausamkeit und Unterdrückung angespornt werden.

Die Mannschaften der Sensei werden Sensei Abenteurergruppen (-> OK, es klingt etwas bescheidener als Sensei Adventurer Bands) genannt. Sie werden überall im Imperium entweder als 'die Verfechter der Schwachen' oder als 'die Verhöhner von Autorität' bezeichnet. Sie verstecken sich in unterirdischen Höhlen oder in den Gassen der Städte oder aber sie führen Freiheitskämpfer aus den Wäldern und Bergen an. Einige segeln als Piraten auf den Meeren, wo sie von geheimen Inseln und Buchten aus operieren. Andere betreiben Piraterie im Weltraum, wo sie imperiale Frachtschiffe plündern, die sich schwerfällig zwischen den Planeten bewegen. Überall versuchen sie die Armen von den Reichen, die Unterdrückten von den Unterdrückern zu schützen. Sie sind mutig, sie sind beliebt und sie sehen sich selbst als die Feinde des Chaos, als auch der Unterdrückung durch das Imperium.

Die Meistersensei

Das Sternenkind repräsentiert den menschlichen Teil in der Einheit des Warps, dem Strom psionischer Energie, der alle Lebewesen, inklusive den Menschen, durchfliesst. Das Sternenkind ist in der Lage einen Sensei in ähnlicher Weise zu belohnen, wie die Chaosgöttern ihre Champions. Das Sternenkind beschenkt die Sensei jedoch nicht mit Chaosattributen, wie es bei den dunklen Göttern üblich ist. Statt dessen gewährt es den Sensei Fähigkeiten, die ihnen helfen sollen und nicht der Willkür des Chaos ausgesetzt sind. Die Geschenke des Sternenkindes sind soziale und humane Kräfte und seine Sensei unterliegen nicht den selben launischen und unergründlichen Verhaltensweisen, wie die Champions der Chaosgötter.

Genauso, wie ein erfolgreicher Champion des Chaos zu einem Dämonenprinzen aufsteigen kann, so kann ein tapferer Sensei zu einem Meistersensei werden. Geschieht dies, verschwindet der Sensei aus dem materiellen Universum, indem sein Geist in den Warp gezogen wird, wo er vom Sternenkind absorbiert wird. Jedoch werden dabei die individuellen Erinnerungen und die Persönlichkeit des Sensei nicht zerstört. Er kann sich jederzeit vom Sternenkind loslösen und sich als Meistersensei manifestieren. Der Meistersensei sieht genau so aus, wie der Sensei, aus dem er sich entwickelt hat. Im Grunde genommen kann der Meistersensei praktisch unbemerkt ins materielle Universum zurückkehren, wo er ungestört umhergehen, alte Freunde besuchen und zu ihnen sprechen kann, wie er es für nötig hält. Jedoch würde ein Meistersensei dies nur dann tun, wenn sich seine sterblichen Freunde in irgendeiner Form von Gefahr befinden.

Realm Of Chaos : The Lost And The Damned

Wenn ich mich recht erinnere Übersetzt von Grey Knight