[<i>Alltag</i>]<!----> Badenia Schrottimmobilien - Min. 4 Selbstmorde

Dark Scipio

Tabletop-Fanatiker
16. April 2001
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www.diewaldseite.de
<div class='quotetop'>ZITAT</div>
"In enger Verflechtung mit unseriösen Vermittlern wurden Schrott-Immobilien im Paket mit einer Badenia-Finanzierung als Altersvorsorge vermittelt", sagte der Anwalt der Opfer, Julius Reiter, aus Düsseldorf. Die Badenia wies die Vorwürfe zurück und betonte, sie habe die Immobilien nur finanziert, nicht aber angeboten oder vermittelt.

Finanzierung wie von selbst
    Die viertgrößte Bausparkasse Deutschlands soll seit Anfang der 90er Jahre mangelhafte Immobilien der ehemaligen Wohnungsbaugesellschaft "Neue Heimat" zu überhöhten Preisen finanziert haben. Die Staatsanwaltschaft Mannheim ermittelt daher wegen Betrugs gegen ehemalige Mitarbeiter des Unternehmens. Insgesamt geht es um Bausparverträge mit einem Volumen von rund 680 Millionen Euro. Die Eigentumswohnungen wurden vor allem Geringverdienern angeboten. Das Eigentum finanziere sich mit der Steuerersparnis und den Mieteinnahmen wie von selbst, hieß es in der Werbung.

Der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) setzt sich seit Jahren als Anwalt für die Rechte von Immobilienopfern ein. In einem Grußwort an die Demonstranten schrieb er: "Der Badenia muss ihr zynisches, menschenverachtendes Verhalten vor Augen geführt werden. Sie hat viele Menschen in seelische und soziale Not gestürzt."

Badenia bleibt unnachgiebig[/b]

<div class='quotetop'>ZITAT</div>
Hunderttausende von Kleinanlegern wurden in den neunziger Jahren überredet, Eigentumswohnungen zu erwerben. Den Kunden wurde von geschulten Vermittlern und Maklern vorgetragen, sie könnten so zum einem Steuern sparen, gleichzeitig etwas für die Altersvorsorge tun und zum anderem finanziere sich der Erwerb der Wohnung wie von selbst - nämlich durch die Mieten.

Über fünf Jahre lang hat ein Fernsehteam des SWR einen Fall mit mehreren tausend Anlegern intensiv beobachtet. Es handele sich dabei um den größten und am besten dokumentierten Immobilienskandal in der bundesdeutschen Geschichte, so ein prominenter Rechtsanwalt.
Sendetermine

Mo, 28.02.05, 18.30 Uhr

Do, 03.03.05, 08.15 Uhr

Rund 10 Jahre nach dem Kauf einer Eigentumswohnung stehen viele dieser Kleinanleger vor dem finanziellen Ruin, einige von ihnen haben sogar Suizid verübt: Denn im Nachhinein hat sich heraus gestellt, dass die einst "Bank-Geprüften" Eigentumswohnungen völlig überteuert verkauft wurden, dass viele dieser sog. Schrottimmobilien kaum vermietbar sind und deshalb die Kreditbelastung für die 'kleinen Leute' ins Unbezahlbare stieg.

Die Situation der Käufer ist auch deshalb bislang hoffnungslos, weil sie fast alle Gerichtsprozesse verloren haben. Neue Recherchen erlauben nun die Frage, ob beim Verkauf und bei den späteren Prozessen zu Lasten der Käufer manipuliert wurde? Bleibt auch in Zukunft das Finanzinstitut mit seinen gut besetzten Rechtsabteilungen der Sieger?[/b]