40k IG: "Brüder in Schwarz" - Das Rollenspiel

Vidar87

Erwählter
1 April 2014
695
1
9.313
Camael - Auf dem Weg zu Firnwulf

Camael bestätigte kurz die Meldung vom Watchcaptain und überprüfte die Koordinaten die er zur selben Zeit erhielt. Er war laut seinem Interface kurz vor der Kapsel, aber wenn er einen direkten Befehl bekam würde er nicht zögern. Er machte kehrt und rannte in die Richtung in der dieser Firnwulf sein sollte. Zweifelsfrei einer der Space Wolves. Verantwortlich gemacht zu werden für das Überleben eines Sohnes von Fenris war das letzte was Camael wollte, wusste er doch einiges über deren Agressiven aber wenig vorsichtigen Kampfstil.

Ein Aufheulen erklang in der Ferne. Der Angel of Vengeance zweifelte nicht daran das dieser Animalische Ton von einem der Vlyka Fenryka stammte, und so schien er seinem Ziel näherzukommen. Einen Baum nach dem anderen lies der Astartes hinter sich als er sich durch das Dickicht schlug. Plötzlich brach eine grüne Fratze durch das Gebüsch vor Camael. Der Ork hatte etwas in seinem Blick das an Verzweiflung grenzte, wüsste er nicht das Orks kaum zu solchen Empfindungen fähig waren. Die Grünhaut hätte ihn beinnahe sogar ignoriert als er an Camael vorbeirannte, hätte dieser nicht in einem Schwung die Beine des Orks abgesägt mit seinem Kettenschwert. Während er dem quiekenden Ork den Gnadenstoß verpasste fragte sich Camael ob der Space Wolve wirklich so sehr in Bedrängnis war wie es ihm mitgeteilt wurde.

Wie als Antwort auf diesen Gedanken ertönten mehrere hintereinanderfolgende Explosionen die nahe Gegend. Der Astartes duckte sich als die Erschütterungen deutlich spürbar wurden und er ein gewaltiges Poltern vernahm. Primitiver Sprengstoff. Vermutlich von den Grünhäuten hergestellt. Camael erhob sich schnell als Ihm klar wurde was gerade passiert sein musste. So schnell er konnte machte er sich wieder auf den Weg in Richtung der Rauchschwaden und Staubwolken die vor ihm die Baumgipfel durchbrachen. Es dauerte nicht lang da stand der Angel of Vengeance einer Wand aus Geröll gegenüber. Er blickte nach links, dann nach rechts, doch er sah überall nur Steilhänge. Offensichtlich führte sein weiterer Weg nun aufwärts. Er wünschte sich wirklich er hätte sein Sprungmodul noch...
 
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Spasswölfchen

Grundboxvertreter
21 Oktober 2011
1.352
67
13.211
Firnwulf hatte sich in der Zwischenzeit aufgemacht vom eisig kalten Platz unter dem Wasserfall die Steinwand hinauf zu klettern um oberhalb des wasserfalls nach einer Möglichkeit zu suchen, mit dem Rest des Teams wieder Funkkontakt herzustellen. Dass jetzt eine unbekannte Anzahl überlebender Orks herumlief machte ihm weniger Sorgen als der Umstand, dass diese vielleicht noch mehr an die Stätte des Geschehens oder noch schlimmer: an die Landungskapsel heranführen konnten. Da er keine Ahnung hatte, wie lange er genau bewusstlos war, hoffte er nur, dass die Brüder mittlerweile die Landungskapsel erfolgreich geborgen und sich alle mit ihrer Ausrüstung versorgt hatten. Ohne Munition und vor allem den schützenden Servorüstungen sähe es für das Team wahrscheinlich bald düster aus - so zumindest seine Befürchtung.
Die Felsen unter dem Wasserfall waren zwar glatt bis glitschig, aber immerhin hat der Jahrzehnte, wenn nicht gar Jahrhunderte oder Jahrtausende alte Wassersturz dafür gesorgt, dass keine losen Steine herumlagen oder der Stein sein Gewicht nicht hielt. An glatten Wänden hinaufklettern kannte er aus Fenris zur genüge - er war mit seinen Brüdern mehr als einen Wasserfall im Lauf der Jahre hinaufgeklettert. Am der oberen Kante der Wasserfalls angelangt genoss er kurz die Aussicht, schaute sich dann aber weiter Stromaufwärts um - weiter hinten sah es so aus, als würden die Steinwände rechts und links des Baches kurz etwas niedriger - die ideale Stelle um dieses Funkloch zu verlassen - so hoffte er.

Plötzlich setzte ein lauwarmer, bestialisch stinkender Regen ein. Geistesgegenwärtig griff Firnwulf nach einem Stein und versuchte sich in den Schatten der Steinwand zu drücken. Doch es nützt nix, der Ork, der ihn gerade angepisst hat und jetzt seinen Hosenstall zu machen wollte, hatte ihn erspäht. Aber noch bevor er zu einem alarmierenden Schrei ansetzen konnte oder seine Waffe auf den Wolfsscouts richten konnte - er versuchte beides zugleich und wahrscheinlich war sein kleines Orkenhirn damit überfordert - traf ihn Firnwulfs Stein am Kiefer und ließ ihn vornüber 20 Schritt in die Tiefe stürzen. Von oben erklang schallendes Gelächter und in der guturalen Sprache der Orks konnte er Fetzen verstehen wie "haha - da boy is beim pissähn in die Schlucht g'stürzt, boss!" oder "Ha'm euch boyz tausendmal gesach't, ihr soll't von da abgrund wech bleib'n! Da nächsta, der da pissähn geht, kriesch ma Spalta zu spür'n!". Dennoch drückte sich Firnwulf an die Felswand und versuchte in bessere Deckung zu kommen - es gab also einen zweiten Boss - oder noch mehr. Entweder er war wirklich lange weg gewesen, oder es trieben sich hier mehr Grünhäute herum, als sie bisher annahmen. Er musste dringend wieder Verbindung zu seinen Brüdern bekommen.
 

Ominus

Codexleser
31 August 2011
284
1
6.641
Eremias quälte sich noch eine Weile mit seinem Unbehagen herum, als der Bildschirm, auf dem er bis eben noch das Drohnenbild beobachtet hatte, sich schwarz färbte. Statisches Flirren schwam über die Mattscheibe und die Lautsprecher auf dem Kommandodeck knackten laut und ließen den alten Mann erschrocken zusammenzucken. Eine Stimme, plärrend und unangenehm, verschaffte sich Gehör und bellte einen einzigen Befehl durch die Anlage:"Eremias, in mein Büro", bevor sie mit einem weiteren Krachen der Lautsprecher erstarb und das Bild des Monitors sich wieder normalisierte. Veneck hatte sein Zwiegespräch unterbrochen und sah Eremias fragend an. Dieser hatte den Kopf zwischen die Schultern gezogen und der Kragen der zurückgeschlagenen Kapuze reichte ihm bis an die Ohren. Er erwiderte den Blick des Watchcaptains und dieser entließ ihn mit einem knappen Nicken. Veneck hatte die Stimme natürlich erkannt, so wie jeder, zu der sie jemals gesprochen hatte. Nicht viele konnten von sich behaupten dem Besitzer dieser Stimme schon einmal begegnet zu sein und die meisten hätten ihre leibliche Mutter im Tausch dafür geboten, diese Begegnung rückgängig machen zu können. Den Astartes plagten keine solche Gedanken, doch Eremias wurde ganz automatisch flau im Magen, wenn er an seinen Vorgesetzten dachte. Der Weg, den er nun durch den Fahrstuhl betrat, würde ihn tief in den inneren Ring von Erioch in die Hallen des Ordo Xenos führen, in die sich nur wenige der gemeinen Diener und Angestellten verirrten. Nicht alle verließen sie auch wieder.
Obwohl zentral gelegen und architektonisch ein natürlicher Durchfahrtspunkt, traf man hier auf keine Seele, die nicht auch ein Anliegen hatte. Niemand lief einfach so hier durch, um einer Abkürzung willen. Wenn schon der Großteil von Erioch dunkel und erdrückend war, so waren die Hallen des Ordo die maximale Steigerung davon. Sobald man die Schwelle des Einflussgebiets der Inquisition überschritt, machte sich in einem das Gefühl breit, dass man hier nicht hingehörte. Die Ornamente, die Inschriften, das Licht, selbst die nackten Wände schrien vor Abweisung und Unbehagen und Eremias hatte jedes Mal das Gefühl einen Teil seiner Seele, der Imperator beschütze sie, vergehen zu spüren, wenn er hierher gerufen wurde. Die Kontrollen auf dem Weg waren spärlich und Eremias passierte die schwarz gerüsteten Wächter kommentarlos und ohne Blickkontakt. Wäre er als Unbefugter bis hier her nicht schon aus Unbehagen gestorben, hätten diese Astartes den Missstand ohne zu zögern beglichen. Doch so fand er sich schließlich vor der Tür wieder. Die Tür, die ihn jedes Mal hart schlucken ließ, bevor er es wagte sie aufzustoßen. Pechschwarzes Hartholz graviert mit der Ikone der Inquisition, eingerahmt von zwei roten elektrischen Fackeln, am Ende eines langen Korridors. Rechts und links davon nur schwarzes Metal, aus dem einem eine Eiseskälte entgegen kroch. Der alte Mann streckte die Hand aus, ganz langsam, und seine Finger begannen zu kribbeln, als luden sie sich mit elektrischer Energie auf. Als er schließlich den Flügel der Tür berührte, waren seine Finger taub und sein rechter Arm schmerzte bis hinauf zum Ellbogen. Eremias wurde herein gerufen, noch bevor er den Mut aufgebracht hatte, die Tür tatsächlich zu bewegen. Er wusste nicht, wie der Mann auf der anderen Seite wusste, dass er da war, doch er bezweifelte, dass die naheliegendste Erklärung die richtige war.
"Tritt ein mein Freund", Eremias stellten sich die Nackenhaare auf, als er schließlich die Tür aufstieß. Er bezweifelte, dass der Mann irgendwelche Freunde hatte. Wenn jemals das antike terranische Sprichwort 'Mit diesen Freunden braucht man keine Feinde mehr' zutraf, dann an diesem Ort. Der Xenologe durchschritt die Schwelle zum anderen Raum und sah sich seinem Ebenbild gegenüber. Hinter einem breiten hölzernen Schreibtisch saß ein alter Mann, dessen dünne weiße Haare ihm in die Stirn fielen. Sein Gesicht war von tiefen Falten und Furchen durchzogen, seine Lippen zwei dünne blutleere Striche über einem spitzen Kinn und seine blass blauen Augen saßen in tiefen finsteren Höhlen. Seine schlanken kreidebleichen Hände ruhten auf der polierten Arbeitsplatte. Die langen, rissigen Fingernägel zur Schau gestellt, wie die Krallen eines Raubtiers, ebenso wie die gelben Zähne, die ein angsteinflößendes Lächeln mimten. Inquisitor Amareus Thurin Ignazius VII sah aus wie Eremias älterer Zwillingsbruder. Nur boshaft, lauernd, gefährlich. Er fuhr sich mit der Hand über den Mund, wischte sein Lächeln hinfort und lud seinen Schützling mit einer Geste ein, auf dem Stuhl auf der anderen Seite des massiven Tisches Platz zu nehmen. Seine krächzende reibeiserne Stimme fuhr Eremias durchs Gebein, als dieser sich nach wenigen geduldigen Augenblicken setzte und der Inquisitor im Smalltalk den Anlass dieses Treffens einleitete:
"Und, sind noch alle am Leben?"
 
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Ominus

Codexleser
31 August 2011
284
1
6.641
Im Herzen von Erioch - Inquisition

Eremias atmete geräuschvoll und tief aus. Der Inquisitor musste das Unbehagen seines Gegenübers deutlich spüren und er schien sich geradezu daran zu laben. Eremias sah Amareus Thurin Ignazius VII in die Augen, weniger aus Höflichkeit, als zum Beweis, dass er es konnte. Er erwischte sich mehrmals dabei, dass seine Augen die Flucht in den verstaubten Bücherregalen dahinter suchten, doch er zwang sich diese kleine Probe der Selbstkontrolle auf. Er konnte sich keine Schwäche erlauben.
"Ja", antwortete er schließlich zögernd, "das Team ist noch vollzählig." Der Inquisitor wartete auf eine genauere Ausführung, doch es kam keine. Sein Gesicht verfinsterte sich und er lehnte sich in seinem Thron mit der immens hohen Rückenlehne zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. Seine langen Finger spielten mit den goldenen geflochtenen Kordeln, die seine Robe verzierten. Der Raum war spärlich erleuchtet und die hohen Vitrinen und verschlossenen Pulte an den Wänden warfen lange Schatten über das finstere Pult.
"Das Trainingsszenario wird sie nicht mehr lange beschäftigen und in der aktuellen Phase wird es ungleich schwieriger, ihn los zu werden!" Er beäugte Eremias lauernd während er sprach und wog seinen Kopf hin und her, wie ein Reptil. "Ich glaube nicht, dass du dein möglichstes getan hast, um meinen Befehl auszuführen. Du entwickelst auf deine Tage doch nicht etwa so etwas wie Skrupel? Du bist der beste, den ich habe, alter Freund, doch vielleicht hat dir das Gerede der Astartes über Ehre und Ordnung in all der Zeit den Kopf verdreht." Seine Worte klangen nicht anklagend oder erbost. Sie waren eine kühle Feststellung und entbehrten jeder Emotion. Dem alten Xenologen wuchs ein immenser Klos im Hals, als der Inquisitor eine Hand aus der Verschränkung löste und nach ihm ausstreckte. In Erwartung dessen was kommen würde, schloss Eremias seine Hände zu Fäusten und biss die Zähne zusammen. Eine Handbreit vor seinem Gesicht ruhte Amareus Hand vor den Zügen des alten Mannes und mit einem kaum hörbaren Schnappen entwich für einen Sekundenbruchteil alle Realität aus seinem Umfeld. Der Kopf des Alten wurde zurück geworfen, graue Schleier zogen vor seinen weit aufgerissenen Augen auf und durch seinen Kopf zogen Bilder, als würde jemand ein antikes Filmband durch seine Ohren fädeln. Atemnot und ferne Schreie begleiteten ihn, als er sich selbst vor seinem inneren Auge im Kommandoraum umherwandern sah. Er stand mit Veneck im Zentrum des Raumes, beide stumm gestikulierend, ihre Gesichter zu Albtraumfratzen verzerrt. Die Bilder wurden schneller und der Emerias von damals hampelte wie an Fäden gezogen zum Pult am Holoschirm, drückte Knöpfe, schlug schließlich die Hände vor das Gesicht und trat zurück. Auf den Monitoren dieser kleinen Horrorshow tanzten rote Flammen, die Spuren greller Leuchtmunition und unter die hysterischen Schreie aus dem Immaterium mischten sich Schreie des Schmerzes aus brennenden grünen Mäulern. Dann rissen die Bilder ab. Eremias schnappte nach Luft und sein Kopf rollte unkontrolliert zurück. Er fasste sich an die Brust und verkrampfte seine Hände darüber, als könne er so den rasenden Herzschlag beruhigen. Er hustete, wollte sich im Stuhl aufrichten, doch seine zitternden Knie gehorchten ihm nicht. So blieb er zusammen gesunken auf dem Stuhl sitzen und hob unter flatternden Lidern den Blick zum Inquisitor. Dieser nahm die mit langen krallenartigen Nägeln bewehrte Hand zurück und legte sie neben die andere auf dem Schreibtisch ab. Er war aus seiner zurück gelehnten Position weit nach vorn übergebeugt und unter seinem kochenden Blick formte sich der Anflug eines Lächelns. Seine Stimme schmerzte in Eremias Kopf, als Amareus Thurin Ignazius VII wieder das Wort an ihn richtete:"Nun gut, Du hast mir gehorcht. Der Ausgang der Situation war wie erwartet, nicht wie erhofft. Hat der Psioniker etwas mitbekommen?" Nach mehreren Versuchen fand Eremias seine Sprache wieder. Der Kopfschmerz war nahezu lähmend und sein Herz suggerierte ihm noch immer, dass er soeben um sein Leben gerannt war. Immerhin konnte er inzwischen wieder Atmen ohne zu keuchen. "Ich denke nicht. Wenn er etwas weiß, lässt er sich nichts anmerken. Er verhält sich den anderen gegenüber nicht auffällig und sofern ich beurteilen kann, hat er den Kurs der Mission bisher nicht abwegig beeinflusst."
Der Inquisitor gab ein verstehendes Brummen von sich, lehnte sich wieder in seinen enormen Thron und drehte Eremias darin mit einer Geste auf einer der Konsolen auf der Armlehne den Rücken zu. Er war entlassen. Der Alte blickt benommen in das allsehende Auge, das in die Rückenlehne des Sitzmöbels graviert war und zwang seinen Beinen seinen Willen auf. Er stand zitternd auf und steuerte der Tür entgegen, wobei er dem Inquisitor keine Sekunde den Rücken zu drehte.
"Eins noch", die Stimme von Amareus schall durch den kleinen Raum, wie ein Echo durch ein tiefes Tal. "Wenn die Astartes ihr Ziel erreichen, haben wir unsere Chance verwirkt. Vielleicht war deine erste Wahl nicht die richtige und du solltest dein Ziel ändern. Wähle diesmal den Schwächsten der Gruppe. Wir können nicht darauf zählen, dass das die Moral des Teams bricht, aber vielleicht wird es den Captain dazu bewegen die Mission abzubrechen. So oder so wird es seinen Zweck erfüllen."
Thur antwortete nicht auf die Worte des Inquisitors, das wurde auch nicht von ihm erwartet. Er machte Kehrt und durchschritt die massive hölzerne Doppeltür. Auf dem kalten Korridor angelangt griff er in das Innere seiner Kutte und fingerte mit zusammen gebissenen Zähnen nach der kleinen Tablettendose. Er schüttete den Inhalt in seine offene Handfläche, steckte sich gleich vier in den Mund und schluckte mehrmals. Den Rest des Weges hielt er den Blick auf den Boden vor sich gesenkt. Er wurde nur ein Mal angesprochen, doch die Stimme, obwohl er sie nicht erkannte, klang nicht wichtig genug, dass er stehen blieb oder gar den Blick hob. Er ignorierte die Rufe hinter sich, rempelte jemanden an, der sich hastig entschuldigte und sah erst auf, als er sich nahe den Quartieren wusste. Die Tabletten hatten inzwischen ihre Wirkung entfaltet und der hämmernde Kopfschmerz war einem seichten Säuseln gewichen. Ermias ließ sich gegen eine der Wände in die Hocke sinken und blies die Backen auf. Er brauchte jetzt etwas zu trinken.
 

Artery

Regelkenner
Moderator
13 Mai 2012
2.234
0
18.106
Lefarruk - Ankunft bei der Kapsel

Lefarruk hatte die letzten Meter auf dem Weg zur Landungskapsel im Laufschritt zurückgelegt. Er lief zwar über freies Feld in Feindesgebiet, doch die Umgebung war eigentlich gesichert worden. Mehrere teilweise zerfetzte Leichen säumten die nahe Umgebung der Kapsel. Zwischen dem totem Fleisch und noch frischen Blut stand der Wolfspriester und der Pferdeherr. Letzterer hatte seine Rüstung schon angelegt und war scheinbar mit einem traditionellen Energieschwertes, in Ausführung eines Säbels ausgerüstet. Seine Schwarz-Silbern glänzende Rüstung schien nagelneu zu und war auf hochglanz poliert. Der einzelne weiß-rote Schulterpanzer bildete einen auffälligen Kontrast zum Rest des Farbschemas.

"Wo ist der andere Wolfe?" - kam es aus dem Helmvisier des White Scars. Der Brethren of Dawn blickte in die Augen seines Gegenübers und sprach: "Er hat die Orks von hier weggelockt, in Richtung Fluss. Er will uns damit mehr Zeit verschaffen."
Dann wandte er sich an den Space Wolve: "Wir sollten zu sehen, dass wir unsere Rüstungen anziehen!"
Noch mit den Worten auf den Lippen stapfte der Goldkrieger in die Landungskapsel hinein, um seine Rüstung in Empfang zu nehmen...
 

Bran Icepaws

Codexleser
8 November 2013
317
0
6.751
Bei Morkai, möge unsere nächste Mission uns zurück zu Eis und Schnee führen!

Angesichts der schwül-feuchten Hitze, welche wenn es nach Bran ging immer drückender wurde, kurz hechelnd gab der Wolf seine Wachposition auf. Da Akai endlich gerüstet war hielt er es für sicherer sich hinein zu begeben, als wenn sie beide die Kapsel betreten hätten. Wer wusste was sich noch in der Nähe herumtrieb. Es war ein wenig her, seit er seine Rüstung unter Gefechtsbedingungen angelegt hatte. In der Gemeinschaft des Rudels legte man mehr Wert auf Handarbeit; es stärkte den Zusammenhalt wenn derlei Dinge unter Schildbrüdern gehandhabt wurden. Aber da hatte wahrscheinlich jeder Orden seine eigenen Riten. Bran jedenfalls fühlte sich sicherer, wenn das Rüstzeug danach noch einmal von einem Rudelbruder überprüft wurde.
Im Halbdunkel der Kapsel brauchte er nur Sekundenbruchteile um seinen Schild und das Schwert auszumachen, welches in seiner Scheide unweit eines freien Sockels hing. Ein zufriedenes, guturales Knurren entrang sich seiner Kehle während er den Sockel betrat, eine Hand auf den biometrischen Scanner legte und die vorgegebene Position einnahm. Es dauerte keine zwei Herzschläge, bevor der Mechanismus surrend zum Leben erwachte, während Lefarruk neben ihm bereits bis zur Hüfte in seiner Servorüstung steckte. Den Blick stur geradeaus, in Gedanken bereits unter leisem Murmeln seine wyrdgegebenen Kräfte anzapfend, ließ er die Prozedur über sich ergehen und öffnete die Augen schließlich erst wieder, als mit einem leisen Zischen die Helmversiegelung aktiviert wurde und seine Rüstung zum Leben erwachte.
Bei Grimnars Axt, na endlich!
Der Runenpriester brauchte seine divinatorische Gabe nicht um zu wissen, dass Fyrnwulf in naher Zukunft wahrscheinlich Verstärkung brauchen konnte. Durch die Nutzung seiner Gabe hatte er jedoch die Gewissheit, dass seine Vorahnung hinsichtlich der Feinddichte richtig gewesen war. Zwar war seine Einsicht kurz gewesen, jedoch hatte er deutlich gesehen wie sein Ordensbruder einer Grünhaut den Schädel eingeschlagen hatte. Außerdem hatte er das unverkennbar guturale Schreien der Orks gehört, bevor die Verbindung zum Wyrd abgebrochen war. Manchmal verfluchte er das wankelhafte Gemüt seiner Gabe; es war launenhafter als seine Macht über Eis und Blitz.
Ohne weiter zu Zögern griff er sich auf dem Weg nach draußen Sturmbyter und seinen Namensgeber, den Sturmschild mit der in eisigem Blau gehaltenen Bärenpfote und trat schließlich zurück ins Sonnenlicht, bereit den Feinden der Menschheit den Tod zu bringen.
 

Artery

Regelkenner
Moderator
13 Mai 2012
2.234
0
18.106
Lefarruk - In der Landungskapsel

Der Brehtren of Dawn schritt zu dem Mechanismus, welcher die Rüstprozedur in Gang setzte. Maschinen und in die Wände der Kapsel eingelassene Servitoren erwachten surrend und klickend zum Leben. Er begab sich in Position, damit ihm seine Rüstung angelegt werden konnte. Seine Ausrüstung hatte er auf einer Ablage beiseite gelegt, sodass er nur im Lendenschurz da stand.
Die Maschinerie verrichtete ihre Arbeit und Lefarruk konnte den leicht erzürnten Maschinengeist spüren, welcher noch nach Rache an den unverhohlenen Orks lechste, welche sich zuvor brutal an der Kapsel zu schaffen gemacht hatten.
Bran war nun auch eingetreten und initiierte seinerseits die Rüstprozedur, welche er schweigend über sich ergehen ließ.

Die Servitoren schnellten surrend zurück und verfielen wieder in totengleiche Starre. Lefarruk sah vor sich im Helmvisor die Rüstung zum Leben erwachen. Zahlenreihen, Symbole und Runen flimmerten in schneller Folge auf. Es wurde alle aktuellen Positions- und Missionsdaten hochgeladen und verarbeitet.
Eine Rune blitzte auf, diese signalisierte ihm die bereits bekannten Wunden, welche aber durch seine überlegene Physiologie und seinem Metabolus fast vollständig verheilt waren.
Er nahm seinen Bolter und sein Kampfmesser wieder an sich. Füllte seine Munitions- und Granatenvorräte auf, was ihm prompt in seinem HUD angezeigt wurde. Er entschied sich zwei Melterbomben an sich zu nehmen sowie ein Kettenschwert und eine scheinbar niegel nagel neue Boltpistole. Sie waren zwar trainiert wurden den Bolter einhändig abzufeuern, aber er war noch nicht all zu bewand darin; sollte es zum Nahkampfgetümel kommen, ist ihm die Pistole dann doch handlicher.


Der Goldkrieger schritt aus der Landungskapsel zu den beiden anderen Space Marines. Über sein Helmvisier dröhnte es: "Befehle?"
 
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Spasswölfchen

Grundboxvertreter
21 Oktober 2011
1.352
67
13.211
Langsam entfernten sich die Stimmen der Grünhäute und der Wolfsscout machte sich daran die Felswand zu ihrem letzten Aufenthaltsort hinauf zu klettern. Die Steine waren hier nicht von einem Wasserfall abgeschliffen. Das bot Firnwulf leichtes Spiel Spalten zu finden, an welchen er sich hinaufarbeiten konnte, aber es passierte auch immer wieder, das Steine unter seinem unmenschlichem Gewicht nachgeben und gen Talboden stürzten. Nachdem er sich einigermaßen leise bis zur Kante hinaufgearbeitet hatte, verweilte er einen kurzen Moment um zu Lauschen, dann erst spähte er über die Kante. Als er keine Grünhäute mehr ausmachen konnte, hiefte er sich über die Kante und suchte Deckung in ein paar Büschen, die im dichten Dschungel nicht schwer zu finden waren. Endlich hatte er wieder ein Signal in seinem Interkom, zwar nur ein schwaches und von Störungen geplagtes, aber er versuchte über das Vox seine Brüder zu erreichen und ein Statusupdate zu bekommen.

"Firnwulf für Trollausgeburten! Firnwulf für Trollausgeburten!
Bin ohne Munition! Wiederhole: ohne Munition!
Weitere Orkpatrolie gesichtet - aktueller Standort: sechs klicks Ost-Süd-Ost von Beta! Bewegen sich Richtung Ost-Süd.
Weitere Orks, sechs kilo, Omega-Signum-Omega von Beta, Richtung Omega-Signum."

Er atmete durch und hoffte, ein Update vom Stand der anderen zu erhalten und das weitere Vorgehen koordinieren zu können. Es juckte ihn, der Patrolie einfach zu folgen - aber wo es eine zweite Orkpatrolie gab, könnte es auch noch eine dritte oder vierte geben. Und ohne Munition wollte er nicht weiter allein auf sein Glück vertrauen. Er schaute sich nach markanten Geländemerkmalen um damit er den Rest des Rudels einweisen konnte.
 

HEKTROP

Primarch's Chosen
29 September 2013
1.530
0
14.781
Ein Knistern ertönte in Akais Helm Vox. Es dauerte höchstens eine Sekunde bis die Verbindung stand und das Knistern durch die Stimme von Firnwulf ersetzt wurde.

>>"Firnwulf für Trollausgeburten! Firnwulf für Trollausgeburten!
Bin ohne Munition! Wiederhole: ohne Munition!
Weitere Orkpatrolie gesichtet - aktueller Standort: sechs klicks Ost-Süd-Ost von Beta! Bewegen sich Richtung Ost-Süd.
Weitere Orks, sechs kilo, Omega-Signum-Omega von Beta, Richtung Omega-Signum."<<

Noch während Firnwulf die Koordinaten der zweiten
Patrouille durchgab, erschien bereits ein rotes Dreieck auf seinem HUD, welches die erste Patrouille kennzeichnete. Drei Sekunden später tauchte auch das zweite Dreieck auf.
Akai verzichtete darauf, auf die Beleidigung einzugehen. Ein weiterer Streit würde sie nur unnötig aufhalten.

>>"Akai an Firnwulf. Haben verstanden. Machen uns unmittelbar auf den Weg. Wir brauchen die Koordinaten deines aktuellen Standortes, damit wir dich mit Munition versorgen können.
Akai an Camael. Wir brauchen auch deine aktuellen Koordinaten."<<

Akai ging ohne ein weiteres Wort an Lefarruk und Bran vorbei, um mehrere Magazine für den Bolter als auch einige Granaten einzupacken. Seine Aufmerksamkeit fiel auf zwei Melterbomben. Er löste sie von den Halterungen an der Wand und befestigte sie per Magnetverschluss an seiner Rüstung. Hoffentlich kann der Wolf damit umgehen.
Während er wieder aus der Landungskapsel hinaustrat, aktivierte er den lokalen Vox-Kanal.

>>"Ihr habt Firnwulf gehört. Ich werden so schnell wie möglich seine Postion erreichen und ihm wieder mit Munition ausstatten. Ihr übernehmt die beiden Patrouillen und sammelt auf dem Weg den Dark Angel ein."<<

Da Akai keine Zeit verlieren wollte, wartet er erst gar nicht auf eine Antwort der beiden anderen Astartes. Er setzte sich sofort in Bewegung und machte sich in Richtung der beiden Patrouillen auf.
Der Wolf dürft wohl nicht all zu weit von den Orks entfernt sein.



 

Vidar87

Erwählter
1 April 2014
695
1
9.313
An einem Arm hängend in knapp zehn Metern Höhe verfluchte Camael seine mangelhaften Kletterfähigkeiten. Es war nicht einfach für einen Astartes in voller Rüstung Halt zu finden an einem Geröllhaufen der größtenteils lose war.

>>"Firnwulf für Trollausgeburten! Firnwulf für Trollausgeburten!
Bin ohne Munition! Wiederhole: ohne Munition!
Weitere Orkpatrolie gesichtet - aktueller Standort: sechs klicks Ost-Süd-Ost von Beta! Bewegen sich Richtung Ost-Süd.
Weitere Orks, sechs kilo, Omega-Signum-Omega von Beta, Richtung Omega-Signum."<<

Er konnte den Funkspruch erst jetzt beantworten wo er wieder Halt fand und weiter kletterte. Er war erleichtert, wenn auch weniger überrascht das der Space Wolve noch lebte.

>>"Hier Camael, befinde mich zwei Klicks südlich deiner Position Firnwulf. Bin auf dem Weg, auch wenn die Auswirkungen deiner Kämpfe mir das Aufschliessen nicht gerade erleichtern."<<

erwiderte Camael auf einem offenen Kanal damit auch die anderen seine Position aktualisieren konnten. Kurz sah er sich die auf seinem Visier angezeigten Positionen der gemeldeten Orks an bevor er die letzten Meter erkletterte. Oben angekommen überblickte er die Gegend. Vor ihm erstreckte sich das Tal welches noch vor Kurzem Ort eines Kampfes war. Einige tote Grünhäute waren dort unten zu sehen. Die angegebene Position von Firnwulf bedeutete das er am anderen Ende des Tals nahe eines Wasserfalls selbst einen Aufstieg durchgeführt haben musste. Camael konnte hinunter klettern, das Tal durchqueren und dort hinten wieder hochklettern, doch das schien ihm in der jetzigen Situation zu zeitintensiv. Er konnte ebenso rechts von sich auf dem schmalen Grad entlangeilen um auf diesem Wege das Tal zu umrunden. So würde er sich viel Zeit sparen, doch wäre er vermutlich leicht von Feinden auszumachen wenn er so offen ohne Deckung umherrennt. Kurz lies er sich einen Atemzug lang Zeit um sein weiteres Vorgehen zu überdenken.

 

Ominus

Codexleser
31 August 2011
284
1
6.641
Eremias - Embra Segment

Eremias verließ sein Arbeitszimmer und die Tür schloss und verriegelte sich hinter ihm mit einigem Getöse, das noch eine Weile im leeren Gang vor ihm nachhallte. Er ging gemächlich und nachdenklich durch die engen Gänge des Experimenta Segments in Richtung Astartes Unterkünfte. Die Hände hatte er unter die Kutte gesteckt und seine Rechte umfasste den kühlen Griff der Laserpistole, die er dort verbarg. Noch leicht benommen durch die Medikamente versuchte er seine Gedanken zu ordnen. Er hatte einen Plan, doch der kam ihm ebenso verzweifelt wie verrückt vor.
Beim Imperator wie soll ich das bewerkstelligen? Der erste Versuch ist gescheitert, noch so eine Gelegenheit wird sich mir schwerlich präsentieren. Keiner außerhalb des Kill-Teams wird den Dschungel jetzt noch betreten. Ohne die Kenntnis über die Szenario-Optionen kann ich den weiteren Verlauf nicht beeinflussen. Wie soll ich verhindern, dass sie es finden? Warum hat der Captain ausgerechnet dieses Trainingsziel gewählt? Dieser Parcours war so lange inaktiv und wir waren fast am Ziel. Weiß er etwas? Unmöglich. Er hätte kein Team von Rekruten geschickt, wenn er einen erhärteten Verdacht hegt. Wie nur komme ich an sie ran?
Er würde nun jedes Mittel nutzen müssen, das ihm zur Verfügung stand, keine Zurückhaltung mehr.

Im Embra Segment angekommen sah er sich um. Er ging die wenigen Gänge entlang, die das Segment umfasste und bestätigte seine Vermutung. Keine Pictsensoren hier. Man wollte die Privatsphäre und Sicherheitsstufe der Astartes nicht verletzten. Er stellte sich in das Zentrum des Segments, lehnte sich lässig gegen eine der grauen Wände und machte sich darauf gefasst eine Zeit lang zu warten. Seine Geduld wurde nicht sehr lange strapaziert und ein Wartungsservitor schritt auf seinen sechs spinnenartigen Gliedern auf ihn zu. Noch fünf Schritt von ihm entfernt bracht Eremias den mehr als mannshohen Knecht zum Stehen.

Der Alte deutete auf die Buchse in der Wand gleich neben ihm und gab dem Servitor einen knappen Befehlt: "Anschließen".
Der Kopf des feingliedrigen Gebildes ruckte vor und das bionische Auge, das weit aus dem verzerrten Kopf der Kreatur heraus ragte, scannte den Xenologen mit klickendem Zwinkern. --Autorisation Genesis : Zugriff gewährt-- plärrte es aus der Brust des Spinnenwesens. Einer seiner fünf Arme entfaltete sich, das mechanische Handgelenk wirbelte herum und der Servitor führte einen seiner Rezeptoren in die Datenbuchse ein.
Eremias blickte sich um, ob sie alleine waren. Um diese Uhrzeit war nicht mit Kammerdienern zu rechnen und sämtliche Astartes aus diesem Segment waren entweder unten im Trainingsgelände oder auf Einsatz, aber man konnte nie sicher genug sein. Im Befehlston fuhr er fort:
"Index Exercum - Szenario 42. Zugriff auf Missionsoptionen" Sein Zeigefinger spielte mit dem Abzug der Laserpistole und liebkoste ihn wie eine Geliebte. Er versuchte seine Anspannung mit Konzentration zu überlagern, während der Servitor röhrte und klapperte.
--Index Exercum : freigegeben | Szenario 42 : blockiert--
Eremias biss die Zähne zusammen und brummte ungehalten.
"Übersicht Szenarioreihe 40, auflisten"
--Szenarioreihe vierzig, Element 40 : Zugriff gesperrt, Element 41 : Zugriff gesperrt, Element 42 : Zugriff gesperrt, Eleme- --
"Ich hab's verstanden, ich hab's verstanden!" der Alte war erbost. Warum waren die Trainingsszenarien verschlüsselt worden?
"Wer hat die Verschlüsselung der Daten angeordnet?"
--Titus Strome : Ordenspriester--
Dieser blöde Hund!
Sollte diese Mission scheitern, weil ein Ordenspriester übervorsichtig geworden war? Er brauchte nicht fragen, seit wann die Verschlüsselung bestand, er schätzte das Datum ungefähr auf den Zeitraum seiner Versetzung nach Erioch. Ihm kam eine neue Idee.
"Index Strategio - Trainingszentrale - Zugriff auf Komkanäle"
Der Servitor scannte ihn erneut, um sicher zu gehen, dass seine Befugnisse entsprechend waren. Ein abweisendes Brummen ertönte aus dem Lautsprecher des Spinnenwesens und eines seiner vielen Glieder schoss vor. Eine Handbreit vor Eremias Brust entknotete sich einer der Arme und nach mehrmaligem Falten und Rattern formte sich eine Ziffernkonsole vor dem Alten.
--Zugriffscode-- plärrte es ihm entgegen und ein stetes Ticken erklang aus den Eingeweiden des Servitor; ein Countdown.
Beim faulenden Leichnam des Allmächtigen, wann hab ich zum letzten Mal diesen Code benutzt?
Eremias hätte sich in diesem Moment am liebsten für sein altersgeplagtes Gedächtnis geohrfeigt. Geholfen hätte es natürlich nichts.
Seine Finger flogen über das Tastenfeld und er drückte zaghaft die leuchtende Eingabetaste --Abgelehnt-- schrie es ihm aus dem Bauch der Spinne entgegen --Zugriffscode-- Das Ticken beschleunigte sich. Eremias kramte in seinem Gedächtnis. Abermals tippte er einen elf-stelligen Code in die mechanische Extremität und wieder fauchte das Ungetüm --Abgelehnt : Zugriffscode-- Der Alte bildete sich ein, dass die Stimme mit jedem Mal aggressiver wurde. Das Ticken erklang nun im Takt seines rasenden Herzschlags und auf Eremias Stirn sammelte sich eine Schweißperle, die ihm langsam den Nasenrücken hinunter floss. Seine linke Hand schwebte über dem Ziffernblock, seine rechte verkrampfte sich um den Griff der Pistole unter seiner Kutte.
Dieser beschissene... Ah! Natürlich!
Das Klicken wurde heller und das bionische Auge des Servitors wechselte die Farbe von sanftem Grün auf leuchtendes Blutrot. Eremias tippte zum dritten Mal den Code ein und hämmerte auf die Eingabetaste. Die Welt schien für einen Moment still zu stehen. Er hielt den Atem an und sah dem Servitor in sein verbliebenes blindes menschliches Auge.
--Gewährt--
Der alte Mann atmete heftig aus und entspannte sich. Seine Finger zitterten und er zwang sich den Griff um die Pistole zu lösen.
--Zugriff auf KomSchnittstelle : S1 inaktiv, S2 inaktiv, S3 aktiv - Trainingskanal Astarteskennung--
Genau was Eremias wollte. Er konnte sich schlecht neben Watchcaptain Veneck stellen, während er seine Arbeit machte.
"Zugang einrichten und umleiten auf Gemächer E37. Verschlüsseln und auf Standby setzen. Ausstöpseln" Nun würde er sehen, ob er noch etwas an den Geschehnissen ändern konnte. Er wusste noch nicht genau an wen er sich wenden würde, aber er hatte da schon eine Idee.
--Bestätigt-- Der Servitor trennte die Verbindung zum Datennetz und sein mechanisches Glied fuhr mit Wirbeln und Knirschen wieder in seine Ausgangsstellung.
"Fein", Eremias sah seinen Job hier als getan. Er legte einen heitereren Ton an, nun da die Anspannung von ihm abgefallen war, "Zugriff auf internen Speicher. Protokoll der letzten 5 Minuten löschen."
--Blockiert : Zugriff auf internen Speicher nur durch Personal des Mechanicum--
Na das hatte ich mir gedacht. Lexandro, du machst deinen Job zu gründlich.
Eremias setzte ein Lächeln auf während seine rechte Hand unter der Kutte hervor schwang. Ohne irgendeine Reaktion des Servitors richtete er die Laserpistole auf dessen Stirn.
Das primitivste Zeugnis der Evolution eines jeden Lebewesens, Selbsterhaltungstrieb. Du bist schon lange tot mein Guter.
Der Alte schüttelte etwas traurig den Kopf und drückte ab. Der Schuss schnitt widerstandslos durch den Schädel des Servitors und bohrte ein münzgroßes Loch in Mainboard und Festplatte, die unter der Hitze miteinander verschmolzen. Die sechs Glieder gaben unter dem Gewicht des Servitor nach und er stürzte scheppernd zu Boden. Wie ein riesiger mechanischer Seestern lag er dort am Boden, alle Extremitäten von sich gestreckt und von gelegentlichem Funkensprung geschüttelt. Das blinde Auge glotzte auf die abgetretenen Metallplatten des Fußbodens.
Eremias verbarg seine Waffe wieder und entfernte sich, dorthin zurück, von wo er gekommen war. Den Servitor würde früher oder später jemand entdecken, aber wem wollte man etwas anhängen? Die Astartes zerschlugen gelegentlich einen Servitor, um sich abzureagieren, es würde niemanden stutzig machen.

Er fuhr sich mit den dürren Fingern durch sein Haar. Auf dem Weg durch die Gänge des Experimenta Segments stimmte er pfeifend eine fröhliche Melodie an. In seiner Kammer leuchtete das Standby-Signal seiner KomEinheit. Zeit einen neuen Freund zu gewinnen.
 
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