40k Im Eis verborgen Teil 1

Ominus

Codexleser
31. August 2011
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Hallo liebe Gemeinde,
vom Geschichtenwettbewerb inspiriert habe ich mich dazu durchgerungen eine eigene Geschichte zu schreiben. Das ist so ziemlich das erste Mal, dass ich mein Geschreibe der Öffentlichkeit präsentiere, daher hoffe ich auf haufenweise Kritik, damit meine Geschichten in Zukunft vielleicht gerne gelesen werden (sollte ich weitere schreiben).
Dies ist Teil 1 meiner ersten Story, deren Fortsetzung ich nach ein paar Verbesserungsvorschlägen von euch zum Besten geben werde.


Im Eis verborgen

<Was mag das nur sein?> Benfjarl kniff die stahlblauen Augen zu engen Schlitzen zusammen und fixierte die Gestalt, die regungslos auf der reflektierenden Oberfläche des gefrorenen Sees stand. Haron wandte seinen Blick von der etwa zehn Mann starken Gruppe ab, die mit einer Hand am Schwertheft, in einem Halbkreis postiert ihre Rücken entblößten und richtete sein Augenmerk nun auch wieder auf die hochgewachsene berobte Gestalt. Im Rücken der offensichtlichen Wachposten noch immer zur Salzsäule erstarrt, blickte die Runenprophetin in das etwa 2 Meter in der Breite messende Loch, das der Laserbrenner, der wie ein Torbogen über dieses gespannt war, in das ewige Eis fraß.
<Deine Neugierde ist bemerkenswert. Du solltest hinunter gehen und sie fragen> Haron entblößte seine Zähne in einem Grinsen, ohne den Blick vom Geschehen abzuwenden. Er wusste, dass er sich vor nicht allzu langer Zeit einen heftigen Schlag ins Gesicht eingefangen hätte, streute er mit dieser Bemerkung doch gezielt Salz in eine von Benfjarls Wunden. Diese Wunde war eine sowohl psychische wie physische und bedeckte in Form von feinem Narbengewebe Benfjarls Gesicht. Dieser verzog angesäuert den Mundwinkel und kratzte seinen dichten Bart, der einen Großteil des Übels verdeckte. Er war dankbar, dass der Schmerz nach nunmehr sieben Jahren verklungen war und er sträubte sich nach wie vor stolz auf dieses Kriegsmal zu sein, denn er hatte es sich im Leichtsinn, nicht im Heldenmut zugezogen.
<Vielleicht werde ich das> erwiderte Benfjarl scherzhaft herausfordernd, der Harons Kommentare nach Jahrzehnte langer Freundschaft als genau das abtat, was sie waren; harmlose Sticheleien. Er genoss das Vertrauen seines Freundes für derartige Späße wieder empfänglich zu sein, hätte er vor gut zwei Jahren bei solch einem Spruch noch seine Fassung verloren. Er schalt sich auch heute noch einen Narren, doch meinte er es mittlerweile in gutmütiger Ermahnung. Er hatte Frieden mit sich geschlossen.
<Sollten wir Verstärkung rufen?> fragte Haron, der noch immer bäuchlings wie gebannt auf das strahlende Weiß starrte, um nicht die kleinste Veränderung in diesem Standbild zu verpassen.
<Sicher, schrei so laut du kannst> entgegnete Benfjarl, gefolgt von einem amüsierten Glucksen. Sie konnten keine Verstärkung rufen, das wussten sie beide. Sie lagen tief in den Schnee gepresst auf den Bäuchen; vollkommen nackt. Nur ein Lendenschurz aus Fellen zusammengenäht und von Kordeln am Leib gehalten verdeckte ihre Blöße. Haron drehte nun doch seinen massigen Kopf und sah seinem Freund ins Gesicht. Er öffnete den Mund und sog tief Luft ein, als wollte er zum Schrei ansetzen. Er registrierte den Schrecken, den er für die Dauer eines Sekundenbruchteils in dessen Augen laß und schloss zufrieden seinen Mund. Er wusste, dass Benfjarl für so etwas empfänglich war und er schätzte seinen Bruder dafür, dass er seinem Humor auf diese Weise Genugtuung verschaffte.
So verzieh er es ihm großzügig, dass auch Benfjarl sich sein Hochgefühl auf Harons Kosten gönnte. So auch heute, da sie sich wie zu jedem Morgen nach Vollmond auf den Hjörfeld-See zurückgezogen hatten, um ihre Klingen zu kreuzen. Dass sie dabei nichts weiter bei sich trugen als ihre Waffen und ungerüstet waren, stand für sie außer Frage, da sich ein Mann dem anderen nur auf eine Art in Ehre stellen konnte; nämlich bar, wie ihn der Imperator erschaffen hatte. Dass dieses Sparring-Ritual meist nur Benfjarl zur Ehre gereichte, war seiner besseren Fechtkunst zu verdanken. Haron erkannte dies neidlos an, denn er genoss es sich einem stärkeren zu stellen und wusste, dass sein Bruder im ob dieser Unterlegenheit nie mit Hochmut begegnen würde. Den hatte er vor sieben Jahren eingebüßt. An einen Eldar. Mit düsterer Miene ließ er seine Erinnerungen an jenen Augenblick Revue passieren.

Er erinnerte sich an den Geruch seines eigenen Schweißes, sah seinen Bruder auf weiter Flur allein auf den Knien, die Hände in den Himmel gestreckt, das Gesicht zu einem stummen Schrei erstarrt. Die Runenprophetin, stand keine zwei Dutzend Schritte von ihm entfernt, eine Hand wie zum Würgegriff ausgestreckt und schoss weiße Blitze auf den bebenden Runenpriester, dessen schmerzvolles Heulen schon nach Sekunden verebbt war. Ihre Augen leuchteten dabei wie eine zweite Sonne und tauchten die ihrem Opfer zugewandte Körperhälfte in strahlendes Blau. Haron hörte das Heulen ihrer Brüder, die noch weit entfernt um das Leben ihres Rudelführers rannten und in der Hoffnung der Szene ein Ende zu bereiten wütend Schüsse auf die Runenprophetin abgaben. Erst als sich ein Schuss aus einem Bolter in ihre Schulter grub, ließ sie von ihm ab und verschwand wenige Augenblicke darauf mit dem Rest ihres dezimierten Gefolges im Netz der tausend Tore. Dann war es plötzlich totenstill gewesen.

Haron schloss sein inneres Auge und fokussierte den Blick wieder auf das vernarbte Gesicht seines Gegenübers. Er musste einige Sekunden lang ins Leere gestarrt haben, denn sein Freund zog eine dunkle Augenbraue hoch und blickte ihn fragend an.
<Träumst du?>
<Es ist nichts> murmelte er. Dann bestimmter <Sie haben sich den falschen Ort für ihre kleine Ausgrabung ausgesucht> Haron stützte sich langsam auf seine Ellbogen und spürte ein schmerzhaftes Prickeln auf der Haut, als sich sein Körper aus dem Schnee erhob. <Wonach auch immer sie dort unten graben, wir sollten verhindern, dass sie es in die Finger bekommen>
Benfjarl stimmte seinem Freund im Stillen zu und erhob sich ebenfalls aus seinem eiskalten Versteck. Sie achteten darauf leise zu sein, gaben sich jedoch nicht besonders viel Mühe, weiterhin die Köpfe einzuziehen. Sie hockten in einem riesigen Berg aus Schnee und Eis unweit einer bis in den Himmel ragenden Gletscherwand. Der See, auf den sie blickten, wurde von dieser zu siebzig Prozent eingeschlossen und gewährte nur einen Zugang. Die Eldar taten nicht Unrecht daran, aus ihrer Richtung niemanden zu erwarten. So erhoben sich der Runenpriester und sein Bruder, dessen zottelige rote Mähne ihn um einen ganzen Kopf überragte, im Rücken der Fremdlinge, zogen bedächtig ihre langen Klingen aus dem Eis und gingen mit leise knirschenden Schritten bis zum Rand der Schneeverwehung. Von hier aus würde nun nichts mehr den Blick auf sie versperren und sollte auch nur einer der Xenos auf die Idee kommen sich umzuwenden, würden sie zweifellos entdeckt werden.

to be continued...
 
Hi
Habe nun mal per Zufall die Geschichte entdeckt und durchgelesen. Nun ja ich musste sie 2x und stellenweise auch mehrmals lesen.
Ich mag deine Wortvielfalt - es ist nicht zu viel und zu komplex aber zeugt doch von einem abgezielten Niveau +++
Vom Detailreichtum her find ich das auch schon recht angenehm. So als Gedankenanstoß: Eis knackt wenn man es erhitzt! Was für Wächter hat sich der Prophet denn mitgebracht? Auch Farben wären vielleicht so in groben Zügen nicht verkehrt.

"Kritik" ist immer relativ aber ich schreibe einfach mal, was mir so aufgefallen ist.
Man bekommt keine wirkliche optische Vorstellung deiner beiden Akteure - ich war zwischenzeitlich sogar am Zweifeln ob es Menschen sind 😀
Die Aussage "siebzig Prozent" fand ich fast schon amüsant - hätte es nicht auch ein "bis auf einen einzigen Zugang umschlossen..." getan?

Was das ganze schwierig zu lesen macht ist, dass in dem kurzen Text 2 Rückblicke UND gegenwärtige Handlung gemischt sind.
1 Handlung
2 woher die narbe
3 wieder handlung
4 wieder vergangenheit
5 handlung

Also müsste jetzt mal richtig Action kommen 🙂

Skizzier dir mal die Szene die du beschreibst und schau dir die essentiellen Dinge an. Details lassen sich einarbeiten wenn das Gerüst stimmt und der Augenblick, den du dir ausgesucht hast, hat durchaus was für sich.
Dabei hast du aber eben auch etwas übersehen - z.B. Fechten ohne Waffen? Oder hab ich unter Sparring ausschließlich unbewaffneten Nahkampf zu verstehen?

Schreib mal weiter - da kann einiges draus werden!
 
Herzlichen Dank für dein Urteil.
Deine Argumente und Anregungen machen Sinn und ich werde versuchen diese zu beherzigen. Bei der Beschreibung der Eldar muss ich den Mangel an Detailreichtum schon fast auf meine Faulheit schieben, da ich ernsthaft hätte nachsehen/-lesen müssen, um einen solchen detailiert beschreiben zu können. Werde ich definitiv für Teil 2 nachholen.
 
Teil 2

Haron und Benfjarl betraten die Fläche aus meterdickem Eis. Ihre nackten Füße fassten augenblicklich halt und sie glichen routiniert ihr Körpergleichgewicht dem gewohnt glatten Untergrund an. Nach wenigen Metern verhallte das kaum wahrnehmbare Tappen hinter Haron und er drehte sich im Gehen um. Benfjarl war stehen geblieben, hatte sich auf seine Frostklinge gestützt und starrte den Fremdlingen entgegen. Haron blieb ebenfalls stehen. Er kannte seinen Bruder Astartes und wusste was die Ehre ihnen gebot.
Der eiskalte Wind pfiff unerlässlich und zerrte an seinem wild umherfliegenden Haar. Er rammte seine Klinge in das Eis zu seiner rechten. Die fürchterlichen Zähne des Eiskraken, die in seinem Schwert eingefasst, dieses wie ein tödliches Sägeblatt einrahmten, fraßen sich widerstandlos in den steinharten Untergrund. Der selbst für einen Astartes überdurchschnittlich muskulöse Körper Harons sank auf ein Knie, er presste beide Hände mit gespreizten Fingern auf den Boden zu seinen Füßen und sah aus den Augenwinkeln, dass der Runenpriester es ihm gleichtat. Jede Faser ihrer Körper war angespannt und im Einklang rezitierten sie jenen Schwur, den sie vor jeder Schlacht an der Seite ihres Lords Engir Krakentöter geleistet hatten.

<Die Fänge des großen Wolfes sollen sich in das Fleisch des Abschaums bohren.
Unser Geheul möge den Geist der Niedertracht brechen, wie unsere Klingen die Knochen der Abscheulichkeit brechen werden.
Lass mich der Zorn sein, lass mich der Tod sein, lass mich erstarken im Angesicht meines glorreichen Endes!>

Entschlossenheit. Das war das Wort, das ihre Körper in die weite Ebene hinausschrien. Sie erhoben sich, ihre Zähne entblößt, nicht zu einem Lächeln sondern zu einer Fratze des Zorns. Gerichteter Zorn, ein Keil, den sie zwischen die Xenos zu treiben gedachten. Gravuren der Symboliken ihres Ordens, die die Schneide ihrer Klingen schmückten, glitzerten in der Sonne, als sie sich ohne weitere Worte zu wechseln in Bewegung setzten.
Sie beschleunigten ihre Schritte mit jedem Meter, verfielen in einen Laufschritt und rannten schließlich in vollem Tempo. Das Aufsetzen ihrer Füße erzeugte kaum einen Laut. Aus der mittlerweile weit geringeren Entfernung, konnte Benfjarl die Eldar, in Bewegung Versetzt durch das Auf und Ab seiner Schritte, genauer in Augenschein nehmen. Die Rüstungen ihrer Feinde hatten die Farbe polierter Knochen, rote Runen schmückten das Gewand der unbehelmten Prophetin. Ihre langen schneeweißen Haare wehten im Wind auf und ab; sie trug einen langen mit einer Klinge bewehrten Stab in der Rechten. Ebenso blutrot war der Helmschmuck, wie langes wallendes Haar, der den zehn Kriegern in den maskierten Nacken hing. Kriegerinnen, korrigierte Benfjarl sich in Gedanken, denn er hatte schon oft genug in Schlachten gegen die Eldar gestritten, um diese voneinander unterscheiden zu können. Sie rannten weiter.

Keine hundert Schritt von der Gruppe entfernt, brach die Stille.

Die Runenprophetin hatte die Annäherung schließlich vernommen, ob gehört, oder durch den Blitz einer Vision erblickt, spielte keine Rolle. Es bedurfte nicht einmal einer Geste und die Kriegerinnen in ihrem Rücken drehten sich wie ein Körper herum. Der Laut, der aus ihren Kehlen drang, verifizierte Benfjarls vorangegangene Identifikation. Es waren Banshees. Ein markerschütterndes Kreischen erreichte die Ohren der Space Wolves, als sich die Gruppe in Bewegung setzte. Die beiden Space Wolves sahen sich an. Sie mussten sich nicht absprechen, ihre Ziele waren klar. Er übernahm die Psionikerin. Haron kümmerte sich um die Kriegerinnen. Ein hehres Ziel, denn die ultraschnellen und geschickten Banshees waren alles andere als leichte Beute. Doch mit der Runenprophetin konnte es Haron nicht aufnehmen. Der Moment der Überraschung musste ihr Ungleichgewicht kippen.

Die maskierten Xenos hatten ihre Anführerin, die augenscheinlich ungerührt stehen geblieben war, überholt und verkürzten den Abstand zu den Astartes in wenigen Sekunden. Wie Nebel huschten sie über die Ebene, zogen ihre langen schlanken Klingen und schlossen ihre Formation enger. Benfjarl besann sich für einen Augenblick und ließ den Dingen freien Lauf. Er riss ein Loch in die Barriere, die seinen Geist vor dem Warp abschirmte und ließ die funkenden Energien durch seinen Körper fließen. In einer ruckartigen Bewegung hieb er seine Faust in die Höhe und der Boden zu Füßen der Aspektkriegerinnen ahmte seine Geste nach. Armlange Stalagmiten schossen aus dem Eis und bogen sich wie Gitterstäbe um die Füße und Beine der heraneilenden Feinde. Vier der Kriegerinnen wurden abrupt zum Stehen gebracht, was gepaart mit der Geschwindigkeit des Ansturms einer von ihnen mit einem hohlen Knacken die Fußgelenke brach. Ihre Oberkörper stürzten nach vorn, zerbrachen das eisige Gefängnis und ließen sie zu Boden oder auf die Knie fallen. Haron sah die Schneise, die sich durch diesen Angriff in der Mitte der anbrausenden Welle aufgetan hatte, ließ sich im Lauf auf den Hosenboden fallen und schlitterte, das gezackte Schwert schwingend mitten hindurch. Der wuchtige Schlag traf zwei Beinpaare, die durch das Frostschwert mit einem reißenden Laut durchschnitten wurden. Die getroffenen Kriegerinnen stürzten wie nasse Säcke zu Boden. Eine von ihnen fiel mit dem Gesicht voran in einen der Eisdornen, der sich vor ihr in die Höhe gestemmt hatte. Wie ein Dolch bohrte sich dieser durch die Maske der Banshee und bildete den Quell eines Blutrinnsals, der sich über das Eis um den leblosen Körper ergoss. Benfjarl hatte sich keine Zwei Schritte hinter Hogan befunden und setzte nun mit einem gewaltigen Satz über den noch immer schlitternden Wolfsgardisten hinweg. Die Kriegerinnen rauschten an ihnen vorbei, versuchten auf der Stelle kehrt zu machen, fanden jedoch auf dem gefrorenen Untergrund keinen Halt und schlitterten mehrere Meter weiter, ehe sie zum Stehen kamen. Benfjarl kümmerte sich nicht weiter um sie, sein Ziel befand sich noch knappe fünfzig Schritt voraus am Rande des Lochs, das der Laserbrenner ohne Unterlass in die dumpf knackenden Tiefen bohrte.

Vor kurzem noch die Ruhe selbst, schien die Runenprophetin aus ihrer Starre erwacht zu sein und führte wie einen unsichtbaren Schild haltend, eine Hand gegen den heraneilenden Space Marine. Mit einem lauten Knall bog sich ein Lichtbogen aus ihrer Handfläche und entlud sich in Benfjarls Klinge, die er vorgestreckt wie eine Lanze vor sich führte. Blaue und weiße Entladungen zuckten im Slalom durch das gezackte Metall und erloschen noch bevor sie die Parierstange erreichten. Hinter ihm hatte sich Haron wieder erhoben, machte kehrt und rannte auf die noch sieben verbliebenen Xenos zu.

Die Runenprophetin vergeudete keine Zeit und ihre Warpenergien entluden sich ein zweites Mal. Ein mächtiger Sturm wurde aus ihrem Körper geboren und fegte brüllend dem Krieger entgegen. Aufgelesener Schnee und kleine Eissplitter fegten ihm mit der Wucht von Faustschlägen und der Geschwindigkeit von Boltgeschossen entgegen, zerschnitten seine Haut und sein Fleisch und hinterließen zahlreiche Prellungen. Ein Schrei entwich der Kehle des Runenpriesters, schwoll an und manifestierte sich in einem Projektil aus wütendem Knurren und den Schemen scharfer Fänge. Das tobende Knäul aus Psienergie durchbrach den Sturm, zerfetzte ihn regelrecht und prallte mit ungebändigter Kraft gegen die Brust der Eldar, wo es einen tellergroßen, rauchenden Krater auf der Panzerplatte hinterließ. Die getroffene taumelte, erlangte ihr Gleichgewicht wieder und riss ihr Hagun Zar hoch, um den Streich des Space Marine zu parieren. Sie wehrte einen zweiten und einen dritten Schlag ab, durch die schiere Kraft und den Zorn des Angriffs in die Defensive gedrängt. Benfjarl hieb ohne Unterlass auf die Prophetin ein. Die Gunst des Kampfes wendete sich jedoch schnell, als sich die Eldar wieder gefasst hatte. Mit rasender Geschwindigkeit schwang sie ihre Waffe in akrobatisch anmutenden Bewegungen und verfehlte immer nur haarscharf den toten Punkt seiner Deckung. Aus einer fließenden Bewegung heraus drehte sich die Eldar blitzschnell um die eigene Achse, fast auf Armeslänge an ihn heran und führte ihre Waffe eng am Körper vorbei in einem Halbkreis gegen seinen Kopf. Benfjarl blieb nur der Moment eines Liedschlags um diesen zur Seite zu drehen, konnte dem Streich jedoch nicht vollständig entgehen. Heiß wie glühender Schmiedestahl fuhr die Schneide in seine Wange, knapp über sein Ohr hinweg und hinterließ einen Schnitt von der Länge einer Handkante. Es brannte fast unerträglich, schlimmer, als es eine vergleichsweise oberflächliche Wunde hätte tun dürfen. Doch ihm blieb keine Zeit, sich mit dieser Tatsache zu beschäftigen, denn auch der nächste Hieb war auf seinen Kopf gerichtet. Er erkannte die Bewegung noch im Ansatz, wusste aus welcher Richtung er die Klinge erwarten musste und handelte, wie es ihm im Moment am schnellsten möglich war. Das Schwert in seiner rechten missachtend hieb er mit voller Kraft mit der linken Faust auf den Kopf der Kriegerin, brach ihren Bewegungsfluss und zerschmetterte knirschend ihren Kiefer. Sie kippte zur Seite und Benfjarl riss das einhändig geführte Schwert hoch. Die Runenprophetin legte sich darüber, wie ein nasser Waffenrock über eine Leine und kam mit ausgestreckten Gliedern darauf zum Erliegen. Die scharfen Zähne des Eiskraken hatten sich auch ohne großen Kraftaufwand tief in den Leib der Kriegerin gebohrt und teilten den Querschnitt des Oberleibs bis zur Hälfte. Der Space Wulf setzte einen Fuß an die Hüfte der reglosen Gestalt und zog die Klinge mit einem einzigen Ruck aus ihr heraus. Der tief eingeschnittene Körper fiel nun gänzlich zu Boden und wo eben noch die Frostklinge wie eine Schweißnaht in der Wunde gesessen hatte, ergossen sich nun Blut und Körpersäfte auf das ungetrübte Weiß.


to be continued...
 
Hm, sehr dynamische Kämpfe, gute Beschreibung, kommt Atmosphäre auf.

Allerdings gibt besonders im zweiten Kapitel einiges an Ungereimtheiten bezüglich der Eldar. Sprich, sie verhalten sich ziemlich blöd und nutzen in keinster Weise ihre Möglichkeiten.

Was sind das für Wachen, die eine ganzes Segement unbeobachtet lassen? Klar, dass ist notwendig, um die Protagonisten Nah genug für die Action heran kommen zu lassen, aber ist halt von Eldarseite nicht wirklich nachvollziehbar. Ebenso das es keinerlei Perimetersicherung gibt. Von einem hochtechnisierten Volk würde ich so etwas erwarten.

Ein Psioniker kann Leben um sich herum spüren und in einer Eiswüste wird er garantiert nicht von Lebensimpulsen so bedrängt, dass er zwei Intelligente Wesen einfach so übersehen könnte.

Banshees haben Fernkampfwaffen in Form von Shurikenpistolen. Warum schießen sie nicht? Warum stürmen sie wie Idioten in den Nahkampf gegen ungerüstete Gegner mit Nahkampfwaffen?

Die Space Wolves kommen noch halbwegs Nachvollziehbar rüber, aber die Elar nutzen nicht mal 20% von dem, was sie eigentlich könnten.

Die Geschichte ist handwerklich gut geschrieben, aber die Blödheit der Eldar zieht das ganze leider ziemlich herunter und trübt jedenfalls bei mir den Lesespaß. So verkommt das ganze zu einem coole Space Wolves vs. dämliche Spitzohren Szenario. Wirklich Schade drum. Ich versuche bei Geschichten mich immer in beide Seiten hinein zu versetzen und ihre Möglichkeiten zu nutzen.
 
Ich gebe dir Recht, die Eldar verhalten sich amateurhaft. Was die Fähigkeiten der Runenprophetin angeht, tappe ich ziemlich im Dunkeln muss ich gestehen. Dass die Banshee Shurikenpistolen haben, habe (musste) ich bewusst unterschlagen. Im Nachhinein betrachtet vielleicht eine blöde (die einfachste) Idee. Ich musste mir während des Schreibens jedoch recht schnell eingestehen, dass warscheinlich nicht mal zwei voll ausgerüstete Marines gegen die elf Eldar bestehen würden.
Da war ich warscheinlich ein bisschen gutmütig mit dem Hinbiegen.