[INFERNO M41] Dev Blog - Der Stand der Dinge

sandnix

Eingeweihter
Moderator
23 September 2009
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EDIT:
Dieser Thread wird erstmal als eine Art News-Thread und laufende Diskussion verwendet.

Hier der alte Grund für diesen Thread unter dem Motto "Wie soll es weitergehen" (da war ich vor ein paar Jahren gerade nicht mehr so glücklich :p)

ALTES TOPIC:

Das Projekt INFERNO steht gerade vor einem kleinen Scheideweg.

Ich stelle mir momentan die Frage, ob es Sinn macht, weiter Zeit, Geld und vor allem Nerven in das Projekt zu stecken, oder ob ich das ganze mal ein paar Monate komplett ruhen lasse, was am Ende wohl bedeutet, dass es einschlafen wird...
Folgende Probleme habe ich, auf die ich momentan keine so rechte Antwort mehr weiß:

  • die von mir erhoffte Zielgruppe motivierter, aufgeschlossener und experimentierfreudiger Spieler, die es vor 10 Jahren noch in großer Zahl gab, scheint schlicht nicht zu existieren oder über das Internet/Forum nicht erreichbar zu sein.
  • meine eigene Spielergruppe wächst nur sehr zäh und in der Regel bleiben die meisten Gelegenheitszocker, die im Zweifel dann doch lieber das normale 40k spielen (Beer&Brezels Problematik)
  • die interessierte Klientel in Sachen Taktik und Strategie scheint vor allem auf die historischen Spiele eingeschossen zu sein und will ihre Warhammer Minis einfach nicht mehr aus dem Regal holen.
  • Hat mein treuester Mitspieler andere Sachen im Kopf und daher fehlt mir sowohl eine kreative Reflexionsfläche wie auch das Korrektiv und natürlich ein regelmäßiger Testspieler
Mein Ziel, wenigstens einmal im Monat eine größere Runde mit 4-6 Leuten aufziehen zu können, hab ich schon fast aufgegeben, da die Leute meist nicht so lange am Stück können und ich zum anderen 15 km außerhalb Heidelberg wohne und man schwer zu mir hin und wieder weg kommt.

Was soll ich da also tun?
Ich habe letztens fast angefangen gegen mich selbst zu spielen um die neuen Sachen auszuprobieren.

Dabei sind die Regeln inzwischen wirklich weit entwickelt und auch von einem "versucht" objektiven Standpunkt aus betrachtet haben sie enorm an Komplexität und Verworrenheit verloren.
Der einzige wirkliche Zeitfaktor bei unseren Spielen ist daher Taktik und die Überlegungen dazu geworden.

Trotz allem reicht es im Schnitt nur für ca. 1 - 1,5 Spiele im Monat im Planet Fantasy Ladengeschäft und aufgrund der eingeschränkten Zeit fehlen da meist die letzten beiden Spielzüge.

Die Fragen die ich mir also stelle sind:
- Wie finde ich meine Zielgruppe besser und schneller?
- Wie kann ich meine regionale Spielergruppe besser ausbauen?

Denn wenn ich das System kaum spielen kann, sinkt die Motivation es weiter zu entwickeln sehr schnell gegen 0...

Viel Text ich weiß, aber ich bin im Moment einfach frustriert und weiß ganz ehrlich schlicht nicht mehr weiter in dieser Sache.
 
Zuletzt bearbeitet:

NightGoblinFanatic

Tabletop-Fanatiker
7 Dezember 2008
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Die Fragen die ich mir also stelle sind:
- Wie finde ich meine Zielgruppe besser und schneller?
- Wie kann ich meine regionale Spielergruppe besser ausbauen?
Ich gebe mal ein ehrliches Feedback, auch wenn dich dies wohl nicht so sehr aufbauen wird: Generell ist es wohl schwer Table Top Spielern so ein Projekt nahe zu bringen. Noch schwieriger ist es dann, wenn es um die Benutzung der GW Miniaturen geht, weil GW Spieler/Kunden irgendwie ein recht stures Völkchen sind. Da wo die Spieler historischer TT-Spiele durchaus bereit sind, mit ihren Minis neue Regeln auszuprobieren, fühlt es sich für die meisten GW Spieler einfach nicht gut an, wenn sie fremden Regeln für ihre GW Minis verwenden (geht mir auch so). Es ist aber nicht komplett ausgeschlossen. Trotzdem sehe ich das eher negativ, ich hätte keine große Hoffnung, dass jemals mehr als 30 Leute das Spiel dann letztendlich spielen, wenn es mal als fertiges System zum Download zur Verfügung steht.

Ein gutes Vorbild sind die kostenfrei erhältlichen, von Spielern selbst geschriebenen Rollenspiele. Da hat die Community meistens auch keine Lust am Testspiel und Entstehungsprozess beteiligt zu werden, das müssen die Schreiber alleine mit ihrem engen Umfeld an Spielern tun, die Zielgruppe kommt erst dann ins Spiel, wenn es einen fertigen Download der Regeln gibt. An der Anzahl der Downloads und dem Feedback in einem dazugehörigen Forum (ein vernünftiger Internetauftritt gehört fast schon verpflichtend dazu) kann man dann ablesen, wie gut das Spiel ankommt.

Einfacher hat man es da natürlich, wenn man ein leichtes Regelwerk schreibt, also im Umfang gering, so wie es Mantic mit KoW getan hat. Das ist für Spieler leicht zugänglich. Dein System ist mir einfach zu umfangreich, um es mal auszuprobieren und dir Feedback zu geben, dafür Spiele ich zu selten, als dass ich mir diesen Aufwand machen möchte.
 

Tim

Tabletop-Fanatiker
15 Juni 2005
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@Bessere Verteilung:
Eigenwerbung in so vielen Tabletopforen wie möglich, gerade die GW-Fanworld ist mMn nicht unbedingt der beste Platz dafür.
Wie NGC schon schrieb: ausgebaute Website hilft.

@Regelwerk:
Für mich und auch meine Bekannten kommt dein Regelwerk z.B. auch nicht in frage, weil es einfach viel zu Überladen mit +/- Modifikatoren und spezielle Regelungen für zu viele Details ist. Ich stehe eher auf sehr schlanke Regelsysteme wie z.B. Flames of War oder eben WH40k, die einfach intuitiv und schnell laufen.
Bei Inferno muss ich ziemlich viele Dinge berechnen, bis ich zu nem Schadensergebnis komme und immer beachten, was für eine Einheit nun welchen Status hat und und und... genau der Grund, warum ich die 2nd Ed. 40k extrem doof fand.

Kurz: Werbung, Werbung und nochmal Werbung in x-verschiedenen Tabletop Foren hilft wohl am ehesten, um Interessenten zu finden.
 

NightGoblinFanatic

Tabletop-Fanatiker
7 Dezember 2008
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@Regelwerk:
Für mich und auch meine Bekannten kommt dein Regelwerk z.B. auch nicht in frage, weil es einfach viel zu Überladen mit +/- Modifikatoren und spezielle Regelungen für zu viele Details ist. Ich stehe eher auf sehr schlanke Regelsysteme wie z.B. Flames of War oder eben WH40k, die einfach intuitiv und schnell laufen.
Bei Inferno muss ich ziemlich viele Dinge berechnen, bis ich zu nem Schadensergebnis komme und immer beachten, was für eine Einheit nun welchen Status hat und und und...
Genau so geht es mir auch. Es kommt mir auch so vor, als ob simulatorische Spiele, die mit vielen Modifikatoren und Tabellen, möglichst realistisch unsere reale Welt simulieren wollen, nicht mehr so "in" sind, auch bei Rollenspielen, aktuell ist es wohl modern und in, wenn Spiele schnell zugänglich, leicht zu verstehen und intuitiv anzuwenden sind. Da trifft Inferno nicht den Nerv der Zeit. Sich mit so einem umfangreichen Regelwerk zu beschäftigen, schafft dann wirklich nur ein Schüler, ein Spieler der sowieso nur selten zum Spielen kommt, wegen Familie, Beruf oder Studium, der greift dann eher zu einem System dessen Regeln und Grundmechaniken er schon lange kennt (die originalen GW Spiele) oder eben zu schlanken und intuitiv anwendbaren Spielen.
 

bastler

Eingeweihter
30 August 2007
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@NightGoblinFanatic
Bin voll bei dir. Mit Familie und Beruf ist nicht mal im Urlaub ernsthaft Zeit! Ich erlebe das gerade am eigenen Leib!

====

Ich finde es sehr schade, hatte aber auch nichts anderes erwartet. Wenn der Weg nicht das Ziel ist (wie bei mir), dann sehe ich schwarz!

Eine Grundsatzdiskussion möchte ich nicht anstoßen, aber mein Eindruck von dem, was man möglicherweise mit Strategiespielen dieser Art erreichen will:

1. Coole Miniaturen und Bier& Brezeln
2. Strategische Herausforderung, sich verbessern, sich herausgefordert fühlen.

Ja, es gibt ein paar Turnierspieler, aber es sind sehr wenige, die es über B&B-Turniere hinaus betreiben im Vergleich zur Gesamtspielerzahl (40Kings scheint alle zu vereinen;-)). Für ein kompetitves und intellektuelles Spiel ist Schach auch etwas eher geeignet, glaube ich.

Beide Zielsetzungen haben eines gemeinsam: ein sehr einfaches Regelwerk! Ich kann dich nur dazu einladen, dir noch mal mein System anzuschauen und mir dabei zu helfen, an den 10 vollen A4 Seiten Regelwerk weiter zu feilen und zu kürzen und Einheiten und Waffen zu erschaffen.

Wenn das nicht für dich interessant ist:
Kannst du nicht INFERNO vereinfachen ohne primitiv zu machen? Ich könnte mir vorstellen, dass es viele Elemente auch in einer stark vereinfachten Version hätte, die es von 40K abheben.

Komm außerdem mal wieder ins ICQ!
 
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sandnix

Eingeweihter
Moderator
23 September 2009
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Hi an alle.

Erstmal vielen Dank für eure Worte.

Das Ganze hat dazu geführt, dass ich nochmal wirklich grundlegend über das Regelwerk nachgedacht habe.

Erstmal aber zu eurer Kritik und euren Anregungen:

Komplexität der Regeln
INFERNO war streckenweise in einigen "Kernbestandteilen" extrem einfach gehalten.
Wir haben sogar über 1-Wurf Systeme und ähnliches nachgedacht, was den gesamten "Simulationsapparat" quasi auf zwei Werte und einen Wurf reduziert hätte.
Aktuell versuche ich hier ein abstraktes Feuerkraft System (ähnliche Epic 40.000) zu adaptieren, um der immer wieder geäußerten Kritik der "Rechnerei" ein für allemal zu begegnen.

Ansonsten haben wir inzwischen gute Übung mit den Regeln und wenn ich die Flames of War oder 40k Spieler an den Nachbartischen immer beobachte, wenn wir als im Laden spielen, dann haben die auch oft Probleme, müssen diskutieren, nachschlagen oder was auch immer. Häufiger übrigens als wir.

Zudem ist das Spieltempo bei diesen Systemen kaum höher als bei INFERNO.

Mein Ziel war aber eigentlich, das System vor allem taktischer zu machen. Das führt zu längeren Phasen der Überlegung.
Daher nehme ich die Kritik mit dem vielen Rechnen auch gerne an, weil ich in dem Punkt zustimmen muss. Zu viel Differenzierung befeuert den taktischen Aspekt eigentlich überhaupt nicht.

Problematik Warhammer 40.000
Ich glaube der eingefleischte Regelkonservatismus und die GW-Hörigkeit der Community sind hier mein größtes Problem. Alle zwei Threads wird über den Hintergrund, die Regeln, die Codizes usw. usf. geheult und gejammert, aber eigentlich will trotzdem niemand von GW weg oder gibt wenigstens Signale, dass er ein alternatives System spielen würde. Stattdessen kommt gerade von den Heulern die größte und entschiedenste Ablehnung, so als wäre es egal wegen was man heult, hauptsache man kann heulen :)

Ich habe mir wirklich extrem viel Mühe mit den Kontingenlisten (alternative Codizes) bei INFERNO gegeben, mich durch Rogue Trader und anderen Hintergrund gewühlt (nein, keine Black Library ...)
und versucht GW-Fehler sowohl in Hinblick auf Zusammenstellung und Hintergrund zu korrigieren sowie auch Codexleichen zu begraben usw.

Die Codizes sind dadurch umfangreicher, bunter, dynamischer geworden und viele die bei uns mitspielen entdecken da quasi ihre eigene Armee nochmal komplett neu.

Beer&Brezels Problem
Da kann ich nicht mehr viel mehr zu sagen. Entweder man spielt ein Hirnlosgame nach Feierabend (aber dann kann ich auch n Film schauen oder PC zocken) oder man ist ein anspruchsvoller Strategiespieler, der gerne seine Fähigkeiten und sein Gefühl für Taktik, Einheitenaufstellung und Bewegung, Pokerface und Fallen usw. ausleben möchte.
Oder ist das Hobby einfach doch nur, dass man eine Gelegenheit sucht, seine Figuren mal kurz der Öffentlichkeit zu präsentieren, ein wenig zu würfeln und gut is?

@Bastler:
Ich würde da gerne mit dir enger zusammen arbeiten. Aber wie ich auch früher schon erwähnt habe, sind die System in völlig anderen Entwicklungsstadien.

Trotzdem nehm ich mir deinen Rat schon zu Herzen.
Der Versuch das Würfelsystem mit den ganzen Werten jetzt "primitiver", also simpler zu gestalten ist gerade angelaufen. Aber wenn das dann auch nicht funktioniert, dann kann mir zumindest keiner mehr sagen, es liege an der Komplexität der Regeln ^^
 

NightGoblinFanatic

Tabletop-Fanatiker
7 Dezember 2008
4.448
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Beer&Brezels Problem
Da kann ich nicht mehr viel mehr zu sagen. Entweder man spielt ein Hirnlosgame nach Feierabend (aber dann kann ich auch n Film schauen oder PC zocken) oder man ist ein anspruchsvoller Strategiespieler, der gerne seine Fähigkeiten und sein Gefühl für Taktik, Einheitenaufstellung und Bewegung, Pokerface und Fallen usw. ausleben möchte.
Oder ist das Hobby einfach doch nur, dass man eine Gelegenheit sucht, seine Figuren mal kurz der Öffentlichkeit zu präsentieren, ein wenig zu würfeln und gut is?
Den ersten Satz dieses Punktes finde ich doch sehr wertend. Es klingt, als ob ein "hirnloses Spiel" es nicht wert wäre gespielt zu werden, man lieber gleich einen Film schauen könnte. Aber auch ein solches Hirnloses Spiel hat seine Spieler, Leute die genau so spielen wollen. Der letzte Satz, also die Frage, würde ich auch nicht so beantworten, wie es angedeutet wird. Das Hobby ist für mich eben anders als für andere, deshalb kann ich nur meine Sichtweise darlegen. Wenn ich also meine Ansprüche formulieren sollte, was ein TT für mich können muss, dann wäre es folgendes (ich muss dazu aber sagen, dass ich keine Ersatz für GW Spiele und GW Figuren möchte, ich werde meine 40k Figuren immer mit GW Regeln benutzen. Das bedeutet aber eben nicht, dass ich kein Interesse an einem anderen Sci-Fi System hätte, welches ich dann mit anderen Figuren spielen könnte, zum Beispiel den Figuren von Mantic): Ich habe keine besonderes Interesse mich oder meine Armee zu präsentieren, also in der Öffentlichkeit zu spielen, ich will mich auch nicht auf Turnieren mit anderen messen, als darf das Spiel Schwächen im Balancing haben. Ich will ein Bier&Brezel Spiel, welches flüssig laufen sollte, nicht zu viele Tabellen und Werte hat, die man nachschlagen muss. Ich habe im Grunde nichts gegen die Komplexität der GW Spiele und sehe auch den Reiz den ein schlankes System wie das KoW von Matic hat. Ich würde mich also gar nicht mal bei dem Umfang eines Spieles festlegen wollen, das Spiel muss in sich schlüssig sein und interessant wirken. Und vor allem sollte es fertig sein, ich habe keine Lust während des Entwicklungsprozesses einzusteigen, um dann einige Zeit später festzustellen, dass grundlegende Regelmechaniken wieder verworfen worden sind.
 
Zuletzt bearbeitet:

Taranis

Aushilfspinsler
12 Januar 2011
26
0
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Hi an alle.

Problematik Warhammer 40.000
Ich glaube der eingefleischte Regelkonservatismus und die GW-Hörigkeit der Community sind hier mein größtes Problem. Alle zwei Threads wird über den Hintergrund, die Regeln, die Codizes usw. usf. geheult und gejammert, aber eigentlich will trotzdem niemand von GW weg oder gibt wenigstens Signale, dass er ein alternatives System spielen würde. Stattdessen kommt gerade von den Heulern die größte und entschiedenste Ablehnung, so als wäre es egal wegen was man heult, hauptsache man kann heulen :)

...

Beer&Brezels Problem
Da kann ich nicht mehr viel mehr zu sagen. Entweder man spielt ein Hirnlosgame nach Feierabend (aber dann kann ich auch n Film schauen oder PC zocken) oder man ist ein anspruchsvoller Strategiespieler, der gerne seine Fähigkeiten und sein Gefühl für Taktik, Einheitenaufstellung und Bewegung, Pokerface und Fallen usw. ausleben möchte.
Oder ist das Hobby einfach doch nur, dass man eine Gelegenheit sucht, seine Figuren mal kurz der Öffentlichkeit zu präsentieren, ein wenig zu würfeln und gut is?
Könnte es sein, dass ich hier etwas Verbitterung rauslese? Verbitterung hinsichtlich der, nicht so wie Du es Dir gerne wünscht, gegebenen Unterstützung von Seiten der Community?
Überdenke doch mal bitte Deine Worte, vielleicht auch wie sie auf andere wirken.
Gruß Taranis
 

sandnix

Eingeweihter
Moderator
23 September 2009
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@Taranis:
Verbittert über die Community bin ich, seit ich vor 15 Jahren angefangen habe 40k zu spielen.

Das Problem ist, dass ich versucht habe diese Verbitterung zu überwinden indem ich aktiv etwas versuche um die immer wieder angesprochenenen "Misstände" und Probleme auszuräumen und eine Alternative zum GW System zu bieten, welches aus meinen Augen hin und wieder einfach nur Betrug am Kunden ist.

@Night Goblin:
Ein simples Spiel bei dem ich nichts überlegen muss ist für mich, ja, nicht spielenswert. Ich will so ein Spiel auch nicht erfinden, verbessern oder sonstwie in die Nähe eines solchen Spielsystems kommen.
Ist eigentlich kein richtiges Diskussionsthema, da man hier eigentlich nur ohnehin auf dem eigenen Empfinden basierende Meinungen austauschen kann.

Ich respektiere die Leute, die so spielen wollen, aber mit ihnen spielen habe ich nie sonderlich genossen. Mit denen hockt man sich lieber mal so zusammen als sich auf dem Spieltisch zu treffen.
Gab auch durchaus Bier&Brezels Spieler, die bei uns bei INFERNO mal eingestiegen sind und für die war das überhaupt kein Problem. Durch das, nun ja, bewußt undurchdachte Bewegen und Aufstellen haben sie halt dann verloren, was ihnen auch nichts ausmachte und ja, wir hatten alle Spaß. Aber eine Langzeitmotivation ergab sich daraus von meiner Seite eben nicht, daher haben diese Leute in unsere Spielergruppe nicht reingefunden.

Kann nun auch schlecht anhand der Internetforen eine Studie machen um zu schauen, welche Spieler in welcher Zahl wo versteckt sind.
Die INFERNO Zielgruppe gibt es, das weiß ich, weil ich sie schon hier und da gefunden habe. Nur sind es eben sehr viel weniger Leute als erwartet, und das führt eben dann doch wieder zu Verbitterung :)

Naja, wollte hier niemanden angreifen, aber man wird doch öfter nur belächelt oder schräg angeschaut, wenn man mit so einem Projekt kommt. Das reizt dann doch auch wieder...

Im Übrigen:
Die GW-Propagande ist ja schon so erfolgreich, dass man schon krumm angeschaut wird, wenn man ein GW-fremdes Teil an eine GW Figur baut oder es dann auch noch wagt, alternative Modelle zu verwenden.
Ich meine, ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich da schon regelmäßig anfange zu zweifeln :)
 

NightGoblinFanatic

Tabletop-Fanatiker
7 Dezember 2008
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Die Verbitterung kann ich verstehen. Ich habe Jahrelang Rollenspiele mit Leuten gespielt, die andere Vorstellungen hatten als ich, das führt zu Frust. Aber du hast schon Recht, es gibt auch eine Zielgruppe für dein Inferno, da muss man dann die richtigen Leute finden, von denen will dann aber auch ein Teil tatsächlich nur Spielen und hat keine Lust am Entstehungsprozess teilzunehmen. Je nachdem wo man wohnt, ist es dann nahezu unmöglich direkt vor Ort genug Leute zu finden, die mit einem die nötigen Testspiele durchführen. Ich würde es für nahezu unmöglich halten, so etwas durchzuführen, ohne dabei nach einiger Zeit frustriert zu sein.

@GW Propaganda: Ich finde das genannte Beispiel ist GW unabhängig. Ich finde es auch komisch Alkemy mit Modellen von Fremdherstellern zu spielen oder bei Warmachine wäre es das gleiche, nur historische Systeme sind für mich da generisch, bei allen anderen Spielen fühlt es sich für mich einfach nicht richtig an, wenn es nicht die originalen Modelle, in ihrem meistens doch sehr speziellen Stil sind, die genutzt werden. Was das Umbauen mit passenden Bitz angeht, habe ich aber auch keine Probleme, die ganzen Pig Iron Köpfe oder Micro Art Studios Teile bereichern die Modelle von GW sehr stark. Wenn aber ein Bolter nicht mehr wie ein Bolter aussieht, sondern wie ein modernes Sturmgewehr, dann gefällt es mir einfach nicht mehr so richtig.
 

sandnix

Eingeweihter
Moderator
23 September 2009
1.583
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@Enstehungsprozess:

Den Punkt verstehe ich aber auch gut. Ich habe auch eher geringe Lust gehabt an anderer Leute Projekt "mitzumachen", wobei die meistens sehr viel kleiner waren.

Bei INFERNO habe ich bewußt über 2 Jahre gewartet bevor ich zum ersten Mal online bin. Nun ist das auch wieder ne Weile her und das Onlinefeedback hat gleich viel verändert.
Trotzdem waren es quasi nur 2-3 Leute die wirklich viel Feedback gaben und regelmäßig reinschauten (Galatea, Arkon4400, Bastler), ansonsten eher sporadisch mal von hier und da.

Ich hatte eben gehofft, dass der Regelfrust ein paar mehr dahertreibt, die dann auch Gestaltungswillen haben und Vorschläge machen.

Das wird sich nun hoffentlich immer noch ergeben, sobald die Grundregeln stehen.

@GW Propaganda:
Klar, bei historischen Systemen ist es einfacher. Aber ansonsten verstehe ich den Punkt nur bedingt. Wenn ich die Figuren geil finde aber die Regeln nicht so, dann sollte ich doch auch Alternativen in Betracht ziehen?
Gerade wenn es ein System ist, welches genau darauf achtet, allen Figuren eine Berechtigung auf dem Feld zu geben.

Zudem kenne ich nun noch keine (nicht-historische) Figurenreihe zu der es zwei mögliche Regelsystem-Alternativen gibt (ohne Editionen).
Bisher sehe ich da auch bei INFERNO noch Neuland, da alle anderen Projekte in der Richtung auch noch in Arbeit sind und sogar weit weniger fortgeschritten sind.

WIE ES NUN WEITERGEHT:

Eines hat diese Sache hier schon gebracht. Die Überlegung, einfach drastische Schritte einzuleiten hat dazu geführt, dass ich eine extreme Vereinfachung des gesamten Beschuss/Nahkampfprozederes in Erwägung gezogen habe und schon diese Woche ausgiebig testen werde.
Im Prinzip geht es um ein etwas vielseitigeres Feuerkraftsystem wie es bei Epic 40.000 verwendet wurde. Waffenreichweiten, BF-Werte und Waffenwerte werden weitgehend vereinfacht ohne die Differenzierung ganz aufzugeben.
Die Rechnerei beschränkt sich dann auf das Addieren der Feuerkraftwerte, wobei hier Einheitenkarten und Datafax-artige Kontingentlisten helfen sollen.
Auf die Idee kam ich, als ich über ein würfelloses System nachdachte. Aber da die Würfel dazugehören sollten zu einer 40k-Alternative, habe ich die drinnen gelassen :)

Dennoch glaube ich, dass es am Ende nicht nur an den +1/-1 Modifikatoren, der Ausgestaltung von Details usw. liegt (denn Rechnerei/Sucherei hat man bei GW erwiesenermaßen auch in Hülle und Fülle. ALlein das Nachschlagen dauert immer ewig.. und Details haben die teilweise sogar mehr als INFERNO...).

Daher:

Ja, ich erwäge INFERNO auch zu veröffentlichen, allerdings dann mit einem anderen Hintergrund. Aber ob sich dafür auch Figuren herstellen lassen... das steht alles noch in den Sternen.

Nun ja, danke daher auf jeden Fall nochmal für die Rückmeldungen.
 

NightGoblinFanatic

Tabletop-Fanatiker
7 Dezember 2008
4.448
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@GW Propaganda:
Klar, bei historischen Systemen ist es einfacher. Aber ansonsten verstehe ich den Punkt nur bedingt. Wenn ich die Figuren geil finde aber die Regeln nicht so, dann sollte ich doch auch Alternativen in Betracht ziehen?
Gerade wenn es ein System ist, welches genau darauf achtet, allen Figuren eine Berechtigung auf dem Feld zu geben.

Zudem kenne ich nun noch keine (nicht-historische) Figurenreihe zu der es zwei mögliche Regelsystem-Alternativen gibt (ohne Editionen).
Bisher sehe ich da auch bei INFERNO noch Neuland, da alle anderen Projekte in der Richtung auch noch in Arbeit sind und sogar weit weniger fortgeschritten sind.
Also zumindest bei mir ist es ein gefühlsmäßige Sache, es kann nicht logisch begründet werden. Aber mit original Space Marine Modellen zu spielen, ohne das klassische GW-Regelsystem zu nutzen, fühlt sich nicht gut an. Ich würde dann eher die Punktkosten und Detailregeln der GW-Regeln anpassen und damit spielen, als neue Regelmechaniken zu entwickeln. Aber das ist nur mein persönlicher Geschmack.

Bisher gibt es doch einige nicht historische Figurenreihen, die man generisch verwenden kann. Von diversen Sci-Fi Kämpfern/Gangern im 28mm/15mm Maßstab über Sci-Fi Fahrzeuge in kleinerem Maßstab, dazu gibt es dann etliche Regelwerke, oft als kostenfreien Download, manche als Kaufversion. Wenn man ausgiebig sucht findet man da sicher einiges. Man muss natürlich bereit sein auch auf eine etwas andere Art zu spielen. GW hat mit 40k schon etwas recht einzigartiges, im 28mm Maßstab, Sci-Fi und dann auch noch mit dieser Masse an Truppen, gibt es keine wirkliche Alternative, die Konkurrenzsysteme sind dann wirklich Skirmish, bei denen dann weniger Modelle eingesetzt werden. Das stört mich aber nicht. Ich bin mir aber sicher, das es Spieler gibt, die das stört, weshalb ich ja auch glaube, dass es eine Zielgruppe für den INFERNO gibt.
 
Ohne mich mit Inferno mehr als das oberflächliche verfolgen hier im Forum beschäftigt zu haben hier ein paar Anmerkungen meinerseits:

Die TT Community ist in D eine sehr spezielle: Die Spieler sehen auf alles herab was nicht Gedruckt erhältlich ist, und außerdem mit Monatlichen Neuheiten von Figuren daherkommt, sprich Kommerziell ist. Einzige Ausnahmen sind hier die Pulp und Historischen Systeme, hier wird recht gerne eigenes an Regeln verwendet und Hersteller gemischt bis zum geht nicht mehr, und es wird sogar von der Community akzeptiert.
Außerdem solltest du sofern möglich deine regeln auf Englisch veröffentlichen und zugänglich machen, du wirst deutlich mehr Feedback bekommen und deutlich mehr Nutzer haben, da die anglophonen da einfach offener sind, und vor allem nicht so GW-Gläubig.
Nächster Punkt: Es gibt bereits Alternativen, für das was du da anbietest, zugegebenermaßen nur auf englisch, aber selbst die Dümpeln meist vor sich hin. Beispiel wäre Area 5150.

So dann will ich dir noch schreiben warum mich persönlich Inferno nicht wirklich interessiert:
Ich bin mit 40k durchaus zufrieden, es ist halbwegs ausgeglichen und die Minis sind toll, ebenso der Hintergrund. Gut die Regeln sind wirr und ohne Sinn im RB verteilt, aber sie funktionieren. Außerdem Ich habe in den 17 Jahren die Ich spiele schon über 20 Systeme bei mir angehäuft, und schlicht keine Zeit und Lust noch ein Regelsystem zu entwickeln, Ich habe da schon einige auf der Platte liegen, sowohl im Skirmish, als auch Hexec, Bataillons (40k) als auch Rank and File Bereich, die Ich gerne mal heraushole

Noch 2 Anmerkungen:

1. Das sind Taktikspiele, die Strategie kommt vorher das ist das was ihr euch beim Listenbauen und der Aufstellung überlegt, die Taktik ist das das während dem Spiel. Es sind also Taktik Spiele.
2. Die Weiner sind nicht in der Mehrheit sie verschaffen sich im Internet nun einmal einfach vielmehr Gehör, und für viele gehört das Meckern über das Hobby eben dazu, da sie so anderweitigen Frust abbauen.
 

sandnix

Eingeweihter
Moderator
23 September 2009
1.583
94
20.751
@NightGoFa:
Genau diese gefühlsmäßige Begründung kenne ich eben auch und auch wir mussten uns da am Anfang "überwinden".
Denke mal es liegt auch daran, dass das GW-System mit seinen Figuren für die Mehrheit der deutschen Community der Einstieg schlechthin war. So wie kaum einer von Windows weg wechselt, wenn er mal mit PC angefangen hat vll.
Soll mal einer erforschen ^^

@StorminWolf:
Danke für deine Einschätzung. So oder so ähnlich habe ich mir das auch schon vorgestellt.

Die englischen Regeln waren schon immer geplant, nur waren wir irgendwie nicht smart genug, einfach gleich auf englisch anzufangen.
Dieses "Drucksachen" Problem habe ich versucht mit einem ausgefeilten Layout und einer hohen Qualität an PDFs zu umgehen. Aber gegen Artworks und Co. stinkt man eben doch nicht so einfach an :)

@Hirnbrand:
Das Regelbuch wird momentan komplett überarbeitet und auf Übersichtlichkeit und Struktur getrimmt. Das dauert und ich will keine halbfertigen Sachen posten.
Ziel ist jetzt die BETA 3.0 mit dem neuen Feuerkraftsystem und Strukturreform in den nächsten 4-6 Wochen.
 
Das Drcuksachen Problem kannst du ganz leicht umgehen, wenn dein Regelsystem Fertig ist inklusive Artworks und co, dann stelle es bei Amazon rein als Download, da gibts auch einen POD service. Das kostet dann kaum etwas und du gehst kein Risiko ein.

Nur wie gesagt ein apaar Artworks solltest ud dann haben, am besten generischen Scifi kram, die GW basierten und bezogenen Sachen kannst du dann ja kostenlos irgendwo im netz hochladen, wäre Ihc aber vorsichtig mit.

Grüße StorminWolf
 

Arkon4000

Miniaturenrücker
Club-Moderator
22 März 2010
945
78
10.341
@ Sandnix

ich gebe StorminWolf Recht mit seiner Einschätzung. Mein Mod hat sich auch erheblich weiterentwickelt seit ich in englischsprachige Foren gewechselt bin. Ich habe mir zwar ein bestimmtest herausgepickt aber das hat schon sehr geholfen. Also die Übersetzungsarbeit lohnt sich alle mal. Auch wenn es bei deinem Umfang sicherlich ein ziemlicher Aufwand sein wird.

Greetz
Arkon
 

watnheld

Aushilfspinsler
9 Oktober 2011
21
0
4.821
Ich muss sagen dass ich das bisher Gelesene ziemlich interessant finde. Und ich weiß nicht wo das Problem an Würfelmodifikationen nun liegt. WH40K war an vielen Stellen auch immer wieder unnötig kompliziert durch zig Sonderregeln aber die lernt man auch irgendwann Stück für Stück. Auf jeden Fall sehen die Befehlsregeln sehr sehr ansprechend aus, vor allem weil es einer Armee einen sehr eigenen Charakter gibt. Leider werde ich es wohl auch nicht vor dem nächsten Jahr testen können, weil erstmal einige andere Sachen anstehen. Hoffe du gibst nicht auf ;)