Ingenieure hier? Ich blick Fehlerrechnung nicht :/

Atomschlumpf

Codexleser
21. März 2013
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Hallihallo, passt nicht wirklich ins Tabletop Hobby aber hier ist ja auch Offtopic 😀
Ich hätte mal ne Frage zur Fehlerrechnung bei physikalischen Experimenten, weil ich jetzt schon ne halbe Stunde lang Google bemühe aber die Antwort einfach nicht finde.
Wie genau gibt man einen Fehler jetzt am Ende der Rechnung an? Ich hab einen Mittelwert aus 3 Messungen, eine daraus berechnete Standardabweichung und jetzt soll ich auch noch eine statistische Unsicherheit des Mittelwertes angeben?

Man gibt doch einen Fehler in der Regel so an: 3±0,5 wobei 3 der Mittelwert ist und 0,5 die Standardabweichung. Wo kommt dann die Unsicherheit mit rein?
 
Ich meine mich zu erinnern ganz am Ende von deinem Ergebnis, beschriftet mit DU für den absoluten wert und DU/U für den Relativwert. Irgendwas ohne Beschriftung drangebasteltes hab ich (bei der Unsicherheit) noch nie gesehen

Edit: Kurzes googeln: Hab ne Anleitung mit Beispiel gefunden:

Messergebnis ± Messunsicherheit; z. B. U = 220,0 V ± 2,4 V; U = (220,0 ± 2,4) V; U = 220,0 V und DU/U = 1,1 %
 
Das nehm ich persönlich! 😉
Ach wenn man erstmal mit solchen gearbeitet hat, diskutieren musste warum sie sich mit Physik beschäftigen müssen um im nächsten Moment eine Metallpinzette zwischen zwei stromführende Metallkontakte zu stecken ohne vorher den Strom auszuschalten wirkt das nicht positiv auf den Eindruck den solche Studenten machen 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja mittlerweile nicht mehr, während der Promotion war ich davon befreit. Vorher, ja. Aber alles: Geowissenschafter (die Faulsten), Bios (die mit am wenigsten Ahnung), Chemiker (widerwillig), Physiker (nie vorbereitet). Aber nix schlägt die Unfähigkeit von Medizinstudenten. Da kommt sau oft das "Eltern sind Arzt also werde ich auch" durch.
 
Na das hat mehrere Gründe

1. Voraussetzung für nen Medizinstudium ist ja i.d.R. nen NC von 1,irgendwas - hat man am ehesten wenn man Physik u.ä. im Abi abwählt.
2. Physik ist i.d.R. im ersten oder zweiten Semester. Und vollkommen belanglos fürs weitere Studium. Man braucht halt, aus irgend einem schwachsinnigen, bürokratischen Grund den Physikschein als Zugangsberchtigung zur Physiologie (wobei da NULL Zusammenhänge bestehen, Chemie: ja, Physik: nö). Davon abgesheen hat Physik Null relevanz fürs Studium. Da man den notwendigen Schein i.d.R. durch reines Auswendiglernen der Altklausuren und Physikumsaufgaben (Mediziner-Vordiplom) bekommt, machen das die meisten auch genau so
3. Es wäre aus den oben genannten Gründen schlicht unökonomisch in Physik Zeit oder Interesse zu investieren. Das Medizinstudium ist das mit weitem Abstand lern-intensivste das ich kenne, ne normale Semesterklausur in Anatomie oder Physio hat wesentlich mehr Aufwand erfordert als mein gesamte Abitur, und grade bei Physiologie muss man das Zeug wirklich verstehen, sonst ist man am Arsch. Da ist man froh wenn man ein unbedeutendes Nebenfach (jupp für den Mediziner ist Physik das mit 2 Wochenstunden im ersten Semester (und nur da!) mit bisschen Auswendiglernen der Klausuren gut bestehen kann.
Klar, für die Praktikumsleiter in Physik ist das frustrierend, aber Punkt ist halt das es eine sinnlose Veranstaltung für Medis ist, und entsprechend wird sich halt verhalten.
 
Ich weiß nicht wo du dein Wissen her hast, aber es ist schlichtweg nicht korrekt.
1) mag sein. Hab ich mit Physik und Chemie geschafft.
2) Chemie funktioniert nicht ohne Physik. Physik ist und bleibt die grundlegenste alle Naturwissenschaften. Davon abgesehen, gibt es verschiedenes zu bewältigen. Es geht in dem Physikteil eben nicht mehr nur um unnötige Mechanik. Wenn Medizinstudenten nicht in der Lage sind, Dreisatz zu berechnen, ist das nicht gut. Und hat wenig mit Physik zu tun. Des Weiteren gehört zu den Vorlesungen ein Praktikum, und dieses ist nicht identisch mit dem für Physiker: Es geht um den Umgang mit Stoffen in der Radiologie, Experimenten zur verschiedenen Strahlung etc. Nicht umsonst wird das Praktikum bei uns vom Institut für Biophysik durchgeführt. Da ist die Vernetzung mit der Uniklinik immanent. Und es gibt keine Altklausuren, sondern jedes Jahr neue. Kleine Anekdote: Ne sehr gute Freundin von mir hat Mediziner im Praktikum betreut. 2 Jahre später lag sie in der Uniklinik, sehr stark erkrankt an der Speiseröhre. Ihr behandelnder Arzt-Azubi war tatsächlich zu der Zeit als sie Betreuerin war im Praktikum und war einer derjenigen, der grade so durch kam. Er sollte nach Anweisung von Oberarzt den Druck in ihrer Speiseröhre vermessen. Und war nicht mal in der Lage, das Gerät richtig zu kalibrieren. Sie hat dann, mit der Sonde im Hals(!) das Ding selbst kalibriert.
3) Mit meiner Erfahrung von Medizin und Physik (Freunde die Medizin machen, Freunde die Nebenfach Nuklearmedizin machen) kann ich dir versichern, dass Physik lern-intensiver ist. Weil genau in Medizin es sehr viel um Auswendiglernen geht. Während in der Physik dies eben nicht reicht, man so nie wirklich verstehen kann. Und ja, ich habe ebenso für jede Prüfung in der Physik mehr gelernt als für mein ganzes Abi. Und das ganze geschätzte 40 mal. Das ist wohl in den meisten Arbeits-intensiven Studiengängen so.

Natürlich habe ich auch engagierte und gute Mediziner erlebt, aber eben auch viele Deppen, und jedes Jahr finden sich tatsächlich wieder 3-4 Damen, die erzählen, dass sie sich für die Physikvorlesung eine Klarglasbrille gekauft haben damit sie weniger dran genommen werden.
Noch ne Anekdote aus der Vorlesung: Studentin soll mit Hilfe des Dreisatzes vorrechnen, wie viel Insulin sie einem Patienten von 60Kg Körpergewicht spritzen soll. Ihre Antwort zu unserem Prof ist "5". Auf Nachfrage zur Einheit ist ihre Antwort "5 Liter" und bleibt dies auch nach mehrmaligem Erkundigen, ob sie sich sicher sei. Da möchte ich nicht der Patient sein.