Kampf um Avenweddon - Kampagne der GT-Battlezone - Blutige Märtyrer

Karamasow1711

Codexleser
28. April 2013
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Bei uns im Club spielen wir aktuell eine Kampagne in Form einer Karten-Kampagne "lite". Es gibt eine überschaubare Anzahl Kriegsschauplätze, in der turnusmäßig gekämpft wird. Am Ende entscheidet sich, wer die Kontrolle behält/erhält.

Ich führe meine Schwestern in die Schlacht, die ihre Heimatwelt, Avenweddon II, verteidigen. Ich stelle hier gerne meine für die Kampgange zu erstellenden Texte auch zum Lesen zur Verfügung, und weniger cineastisch/literarisch angehaucht, die dazugehörigen Video-Battlereports.

Die Regeldetails zu der Kampagne erspare ich euch mal, können aber bei Bedarf hier nachgelesen werden:


Der von mir beschriebene Hintergrund erhebt keinen Anspruch, sich 100 % in den bestehenden Fluff einzufügen. Ansonsten gilt: Das 40k-Universum ist groß, und irgendwo wird es das Beschriebene schon geben 🙂 Hauptsächlich geht es tatsächlich um die Stimmung und das Spielerlebnis und stellenweise ergibt sich die Listenzusammenstellung auch aus dem Kampagnenverlauf. Ich würde daher eher darauf verzichten, hier die Armeelisten zu posten und in der Tiefe zu analyisieren, was ggf. besser gewesen wäre. In den flankierenden Videos werden die Listen aber immer vorgestellt. Viel Spaß beim Lesen und ggf. zuschauen!

Vor der ersten Schlacht:

Schwester Rebecca vom Orden der blutigen Märtyrerin verspätete sich fast zum morgendlichen gemeinsamen Gebet in der Basilika der Klosterfestung auf Avenweddon II. Sie war zunächst in Gedanken versunken gewesen, warum der sonst so stete Pilgerstrom zum „Wunder von Hyphonia“ nachgelassen hatte. Mit Schrecken vernahm Sie das letzte Läuten der Glocken zum Gebet, als sie durch die Pforte schritt und sich einen Platz in der letzten Reihe suchte: „Beim Imperator, noch ein wenig später, und ich hätte mich zur Repentia gemeldet!“ Gleichwohl spürte sie den strengen Blick von Principalis Agatha auf ihr ruhen.

Agatha registrierte Schwester Rebecca, sah jedoch von Bestrafung ab. Sie hatte es immerhin noch geschafft, vorm Verstummen des letzten Glockenschlages Platz zu nehmen, insoweit war es noch keine richtige Verfehlung. „Die Moral muss aufrechterhalten bleiben, gerade jetzt!“ Um ihre Schwestern auf das kommende zu vorbereiten, begann Sie nicht mit dem üblichen Gebet, sondern mit dem Kampfgebet des Adepta Sororitas:

„A spiritu dominatus, Domine, libra nos,
Vor Blitz und dem Sturm, Unser Imperator, erlöse uns.
Von der Pest, Versuchung und Krieg, Unser Imperator, erlöse uns.
Aus der Geißel des Kraken Unser Imperator, erlöse uns.
Aus der Lästerung der Gefallenen, Unser Imperator, erlöse uns,
Von der Brut der Dämonen, Unser Imperator, erlöse uns,
Vom Fluch des Mutanten, Unser Imperator, erlöse uns,
Dass du ihnen nur den Tod bringst, Dass du niemanden verschonen sollst, Das du niemanden begnadigen solltst: Wir bitten dich, zerstören sie.
Ein morte perpetua, Domine, libra nos.
Vor Blitz und dem Sturm, Unser Imperator, erlöse uns.
Von der Pest, Versuchung und Krieg, Unser Imperator, erlöse uns.
Aus der Geißel des Kraken Unser Imperator, erlöse uns.
Aus der Lästerung der Gefallenen, Unser Imperator, erlöse uns,
Von der Brut der Dämonen, Unser Imperator, erlöse uns,
Vom Fluch des Mutanten, Unser Imperator, erlöse uns!“

Nachdem Principalis Agatha die ihr anvertrauten Schwestern eingestimmt hatte, dass große Ereignisse auf sie warten würden, erläuterte sie die Gefahr.
"Die heretischen Verräter-Space-Marines der Death Guard haben sich auf den Weg gemacht, unsere Heimatwelt zu verseuchen und bedrohen damit die gesamte Versorgungslage des Sektors. Der Death Guard, die sich der Verwesung hingeben, werden wir mit Bolter, Flamme und Melter vom Antlitz von Avenweddon II tilgen. Nicht eine einzige Bazille werden wir dulden!" Schwester Rebecca, eine Imagifier des Ordens, hatte während der flammenden Rede eine der heiligen Reliquien des Ordens aus dem Tabernakel hervorgeholt und präsentierte sie der Schwesternschaft. Schwester Dialogus Lutetia musste ihren Lautsprecher nachregulieren, um die Worte der Principalis ob der lauten Rufe der Sisters of Battle noch hörbar zu machen. Schwester Stefania, eine Hospitaler des Ordens machte sich derweil in der Menge Sorge, ob sie mit ihren Schwestern die medizinische Versorgung für den Orden und die Zivilisten aufrechterhalten könnte. Sie hatte fürchterliche Dinge über die Krankheiten gehört, die zusammen mit den Verräter-Marines der Death Guard umherwandeln. Nichtsdestotrotz wusste sie: Der Imperator beschützt!

Währenddessen ergriff Missionar Claudius, Priester der Ekklesiarchie auf Avenweddon II das Wort. Flankiert wurde er von den Predigern Brutus und Xavier. Brutus machte seinem Namen alle Ehre: Im Kampf zog er mit einem mit Nägeln versehen Schlagholz los. Schon etliche Schädel waren unter diesem zertrümmert worden. Xavier hingegen war ein eher ruhigerer Zeitgenosse. Die wenigen Momente an persönlicher Zeit nutzte er, Notizen über das Geschehen um ihn herum in ein Buch zu kritzeln. "Schwestern," donnerte Claudius tiefe Stimme durch das Schiff der Basilika, "ihr seid das Bollwerk des Imperators, an dem die Verräter abbranden werden! Mit festem Glauben und feurigem Eifer werdet ihr in die Schlacht ziehen und siegreich sein. Mit Stumpf und Stiel wollen wir unseren Feind vernichten und seine Überreste dem reinigenden Feuer übergeben! Marschiert zu den Hymnen der Ekklesiarchie!"

Nach den aufpeitschenden Worten bereiteten sich die Sisters of Battle für den Kampf vor. Kommandatin Principalis Rebecca, die zur Absicherung der hintern Linien eingeteilt war, griff sich ihren Eviscerator und ihre Infernopistole. Sie kannte die widernatürliche Zähigkeit der Ausgeburten des Warp, die sich vom Imperator abgewandt hatten. Ihre Bewaffnung gab ihr das Gefühl, hierfür gewappnet zu sein. Mit Sorge dachte sie an ihre Zwillingsschwester: Maria würde sich an der vordersten Frontlinie aufhalten und sich gemeinsam mit Repentia-Schwestern mitten in die Fäulnis stürzen. Als Ministress würde Maria die Repentia-Schwestern zu heiligem Hass und Eifer bewegen, damit diese durch ihre Hingabe in der Sache des Imperators Vergebung und Erlösung erlangen könnten.


Erzählerischer Kurzbericht der Schlacht:

Die Schwestern sammelten sich an einem der zentralen Umschlagplätze für die landwirtschaftlichen Produkte von Avenweddon III. Der angrenzende Raumhafen böte für etwaige Angreifer einen idealen Brückenkopf. Principalis Maioris Agatha vermutete daher, dass die Death Guard hier einen Vorstoß wagen würden. Sie schickte gerade ihre Truppen in Stellung, als widernatürliches Gleißen den Nachthimmel in ein abartiges fahles Licht aus Grün und Lila tauchte. Kurz darauf war die zivilen Behausungen dem Erdboden gleichgemacht. Glücklicherweise hatte der Void-Schild gute Dienste geleistet, war jedoch unter dem Stakkato letztendlich mit einem gleißenden Blitz zusammengebrochen. Nach einem kurzen Blick der Desorientierung sahen die Schwestern des Adeptus Sororitas, wie Verrätermarines und Mutanten zugleich wie aus dem Nichts in ihre Richtung marschierten. Die ersten Warpgeschosse prasselten bereits auf die ersten Verteidigungslinien ein, während die Schwestern die Linien neu ordneten. Über Vox erhielt Agatha den Bericht, dass die Generatoren für den Void-Schild überlastet worden waren: „Dann werden wir uns auf den Imperator als unseren Schild verlassen. Schwestern, der Imperator beschützt! Doch heute braucht Avenweddon unseren Schutz! Marschiert!“
Ministress Maria erhielt einen einfachen Befehl: Schaltet den Anführer der Death Guard, den Dämonenprinzen aus. Für die Schwestern Repentia würde eine Vernichtung dieser Abscheulichkeit die Absolution bedeuten. Maria war sich daher der Wichtigkeit der Aufgabe bewusst: Die Verräter-Marines würde ein Schlag mitten in das Herz spürbar schwächen und dem Vormarsch des Feindes die Wucht nehmen. Wichtiger wog jedoch die Möglichkeit, den ihr Anvertrauten die Möglichkeit zu geben sich vom Makel reinzuwaschen und das Seelenheil wiederherzustellen. Angepeitscht, sinnbildlich von Kriegshymnen von Brutus, wortwörtlich von den zuckenden Elektrogeißeln der Ministress, stürzten sich die Repentia durch eine Horde Poxwalker und den Dämonenprinzen. Von den 9 Schwestern überlebten das Gemetzel nur 3, doch die Wirkung war verheerend: Die Warpabscheulichkeiten der Poxwalker wurden unter den schweren Kettenschwerten förmlich zerfetzt, sodass selbst ihre widernatürliche Zähigkeit, mit der sie vorhin noch das Bolterfeuer abgeschüttelt hatten, ihnen keinen Schutz mehr bot. Und selbst der Dämonenprinz, trug schwerste Verwundungen davon. Seine Attacken wiederum wüteten unter den Repentiaschwestern. In ihren Todeszuckungen stürzten sich die Schwestern jedoch auf den Dämonen, der unter der Wucht der Attacken, wohl um sein Leben bangend, in den Warp verschwand...

Principalis Minoris Rebecca nahm die selbstlose Hingabe der Repentiaschwestern und ihrer Zwillingsschwester Maria wahr. Sie selbst musste die hinteren Schlachtreihen absichern und konnte den Exorzisten-Kampfpanzern nur Anweisungen geben. In ihr kochte ein gerechter Zorn hoch, ohnmächtig, selbst den Feind zurückzuschlagen. Ihre Gelegenheit sollte jedoch noch kommen...

In einer kombinierten Attacke griffen die Seuchenterminatoren und der große Trupp der Seuchenmarines das Zentrum der Schwestern an. Giftige Seuchengranaten flogen zuhauf durch die Luft und fraßen sich teilweise selbst durch die Filter der Helme der Schwestern. Am Ende lagen zahlreiche Schwestern am Boden, verletzt oder schlimmeres. Darunter auch Principalis Agatha und einer der Prediger. Näher konnte Rebecca das nicht identifizieren. Währenddessen rückte die lebende Heilige weiter gegen die Anführerschar der Death Guard vor. Der Großteil der Siedlung war unter Kontrolle der Schwestern, doch wäre dies alles nichts wert, wenn die Death Guard den Raumhafen kontrollierte. Zwar war das Schlachtenglück bisher auf der Seite der Schwestern gewesen, doch die Seuchen und das Geschmeiß und das Gekröse des Seuchenvaters fing an, seinen Tribut unter den Schwestern zu fordern... Rebecca wusste, dass sie nun alles in die Waagschale schmeißen müsste. Nach weiteren verherrenden Salven der Exorzisten, denen es gelang, selbst die Explosionen ihrer zahlreichen Raketen melodisch klingen zu lassen, zog sich die Death Guard endlich zurück. „Zum Glück wurden unsere Exorzisten bis oben mit Raketen bestückt, viel Munition haben wir gar nicht mehr“ voxten sich die Orgelspielerinnen und Panzerkommandantinnen zu. „Heute habe ich bei meinem Spiel die Anwesenheit des Imperator noch stärker gespürt als sonst!“

Rebecca ließ sofort weitere Schwestern Hospitaler auf das ehemalige Schlachtfeld kommen, damit sie sich um die Verwundeten und Sterbenden kümmerten. Schwester Stefania hatte sich todesverachtend bereits während der Schlacht um Agatha gekümmert. Sie war zwar schwer verwundet, aber sie würde einen weiteren Tag erleben, um sich dem Dienst an dem Imperator hinzugeben.
 
Freitag steht das nächste Spiel, ich möchte euch aber schon etwas teasern:

Es waren nur wenige Tage vergangen, seitdem die Verräter Marines der Death Guard zurückgeschlagen waren. Rebecca fragte sich, ob es wirklich so einfach gewesen sein könnte. Einfach – sie schalt sich selbst für dieses Wort. Viele ihrer Schwestern hatten das Schlachtfeld nicht lebendig verlassen und auch Verwundete gab es zu beklagen. Ihre Zwillingsschwester Maria hatte großes Glück gehabt. Der Imperator musste ein besonderes Auge an diesem Tag auf sie geworfen haben. Mehr als ein paar Prellungen hatte sie trotz ihrer zentralen Schlachtfeldrolle nicht davon getragen. Anders als viele der Schwestern Repentia. Nur geschützt durch den Glauben an den Imperator haben sie die gefährlichsten Feinde ausgeschaltet und so zum Sieg beigetragen. Dass sie im Tod Erlösung und Vergebung gefunden haben, war immerhin ein schwacher Trost. Da Agatha noch im Krankenbett lag, war es an ihr, sich der Routineaufgaben des Ordens anzunehmen. Rebecca hielt die Unterlagen zu Avenweddon V lange in der Hand. Entsprechend uralter Vereinbarungen zwischen der Vertretung der Ekklesiarchie auf Avenweddon II und dem Adeptus Mechanicus, das auf Avenweddon III eine gewaltige Fabrikwelt unterhielt, war es mit eine der Aufgaben der Schwesternschaft, sich mit Avenweddon V zu befassen. Der riesige Gasplanet wurde von mehreren Monden umkreist, die als Stationen für Gassammler dienten. Da es außer der vielen Arbeit für die Bevölkerung dort nicht viel gab, war es an der Schwesternschaft, sich um das dortige Seelenheil zu kümmern. Die besonders harten Lebensbedingungen dort sorgten gleichermaßen für einen Strom von Verbrechern, die der Arco-Flaggelation und teilweise Einbettung in die monströsen Läuterer-Maschinen unterzogen wurden, aber auch für verwaiste Kinder, die unter die Obhut der imperialen Kirche genommen wurden. Dafür wurde ihr Orden mit Material der Fabrikwelt versorgt. Rebecca kannte aus ihrer eigenen Kindheit noch die Entbehrungen, die sie und Maria zu erdulden hatten, bevor sie selber von den Schwestern von Avenweddon V errettet wurden. Ihre Eltern waren in einem der immer wieder hochkochenden Aufstände als Rädelsführer verurteilt worden. Umso entschlossener war sie jedoch für Ordnung zu sorgen. Keinesfalls wollte sie sich Vorwürfen zu großer Milde aussetzen.

Agatha lag in ihrem eigenen Bett, als sie wieder zu sich kam. Dunkel erinnerte sie sich an eine Explosion und beißenden Gestank in der Luft. Zahlreiche Schwestern Hospitaler umkreisten sie und entfernten Verbände um ihren Kopf. Ein Auge war normal, doch dort wo vor der Schlacht ihr anderes Auge war, starte sie eine leere, vernarbte Augenhöhle an. „Death Guard mit fleischfressenden Gasgranaten. Schwester Stefania kam gerade noch rechtzeitig zu euch – euer linkes Auge war nicht mehr zu retten, sie hat es deswegen kurzerhand entfernt, um eine Ausbreitung zu verhindern. In Kürze werdet ihr, wenn ihr es wünscht, bionischen Ersatz erhalten.“ Agatha ärgerte sich über sich selbst – jetzt ist es ihr wohl doch einmal zum Verhängnis geworden, ohne Helm in den Kampf zu ziehen. Wütend fuhr Sie die Schwestern Hospitaler an: „Ihr seht doch, dass es mir gut geht! Kümmert euch jetzt gefälligst um unsere anderen Schwestern, die Eure Zuwendung sicherlich notwendiger haben, als ich. Und schickt mir Rebecca!“

Rebecca erschrak, als sie das Antlitz von Agatha erblickte. Sie versuchte sich jedoch nichts anmerken zu lassen. „Bericht“ forderte Agatha kurz angebunden. Die Principalis Minoris Rebecca schilderte den Schlachtverlauf aus ihrer Sicht, ging zu den Verlustlisten über, zur Versorgungslage innerhalb der Klosterfestung und die Moral der Schwesternschaft. „Zu allem Überfluss steht nun auch noch ein Routinebesuch bei Avenweddon V an“ erklärte Rebecca. „Nun, mir ist weiter Bettruhe verordnet worden. Ihr werdet mich vertreten müssen“ forderte Agatha. Die Principalis Maioris hätte sich mit Leichtigkeit über die verordnete Bettruhe hinwegsetzen können. Doch war sie ganz froh, die ungeliebte Aufgabe an Rebecca delegieren zu können. Und sie war auch längst noch nicht davon überzeugt, dass Avenweddon II, die Heimat ihres Ordens, wieder frei von Gefahr wäre. In ihr stieg das Bild einer eitrigen Wunde auf, die oberflächlich wenig gefährlich aussah, aber nur darauf wartete aufzuplatzen. Deswegen wollte sie ohnehin hier bleiben und ihre Schwestern erforderlichenfalls wieder an der Spitze in den Kampf führen. Mehr als einige Urteile würde der Missionar Claudius ohnehin nicht vollstrecken müssen und Rebecca würde die Waisenkinder einsammeln. „Nimm einige unserer Novizinnen mit, Claudius wird sicherlich durch seine persönliche Leibwache in seinem Kreuzer „Spirtus Imperatore“ begleitet. Maria und einige Schwestern Repentia sollen dich begleiten – sie sind ein Bespiel an Demut und Pflichtbewusstsein im Dienste des Imperators. Die Arbeiter von Avenweddon werden sich bei ihrem Anblick sicherlich wieder ihrer Bestimmung bewusst.“

... Einige Stunden später...

Rebecca hasste es, in einem Raumschiff zu reisen. Der ölige Geruch, das Surren der Schwerkraftsgeneratoren und die Enge der Gänge waren alles Dinge, die sie an ihre Kindheit erinnerten. Gedankenversunken streifte sie durch die Gänge des Kreuzers, der in weiten Teilen einer Kathedrale glich. Ihr Weg führte sie an den Laboren vorbei, in denen die Flaggelation vollstreckt werden würde und an noch leeren Läuterer-Schlachtmaschinen. Anders als die Repentia-Schwestern, die ihre Sünden durch Taten verbüßen und wieder Teil der geschätzten Schwesternschaft werden könnten, würden hier Verbrecher und Sünder bestraft werden, die vor den Augen der Ekklessiarchie keine Vergebung verdienten. Die Strafe würde sein, jeden Augenblick in drogenverstärkter Agonie zu verbringen. Nur bei Anwendung der Büßer-Protokolle wären die Menschen-Mordmaschinen überhaupt in der Lage, ihre Umwelt wahrzunehmen. Die zusätzliche Gabe von Kampfdrogen trieb dabei die bestraften körperlich über alle sonst menschlich möglichen Grenzen hinaus und beim verzweifelten Versuch im Kampf zu sterben und sich selbst zu erlösen, würden zahlreiche Erzverräter und Heretiker unter den Kampfgeißeln und Büßerkreissägen fallen. Um dann in der Maschine Platz zu machen für den nächsten Sünder. „Davon gibt es, beim Imperator, im Imperium wohl mehr als genug“, dachte Rebecca.

Claudius hatte veranlasst, dass zu seiner Eskorte in den Bauch des Kreuzers auch mehrere Transportpanzer der Schwestern verladen wurden. Nachdem der schwere Kreuzer Spiritus Imperatore in den Orbit eines Mondes von Avenweddon V eingetreten war, begann die feierliche Landung. Am Raumdock warteten einige hundert verlumpte Gestalten, die ihre wenige freie Zeit aufopferten, etwas Ablenkung zu bekommen. Und der Aufmarsch und die feierlichen Worte eines Missionars der Ekklesiarchie waren etwas, was bei vielen Arbeitern Grund zur Freude waren. Jedoch nicht bei allen. Der eine oder andere wusste, was es mit den wenig bekleideten Menschen oder den großen Kampfläufern, die Claudius begleiteten, auf sich hatte. Im Schatten des Aufmarsches landeten weitere Transportschiffe, die den Kreuzer verlassen hatten. Diesmal waren es jedoch die Jünger des Adeptus Arbites, die zielgerichtet Wohnbehausungen und Arbeitsstellen bestimmter Individuen aufsuchten und beim Versuch, kein größeres Aufsehen zu erregen, diese mitnahmen. In einem geschützten Bereich sprach Claudius Recht, Xavier notierte sich die Urteile im Namen des imperialen Glaubens. Letztendlich war es aber immer nur die Frage: Flagellation oder Läuterung, bevor der nächste und der nächste volle Transporter zum Kreuzer zurückflog.

Unterdessen machten sich Rebecca und Maria auf, Waisenkinder zu suchen. In Begleitung der weiteren Schwestern scharten sich nach kurzer Zeit bereits dutzende Kinder um sie. Abgemagert, vernachlässigt, manche dem Tod näher als dem Leben. Der sonderbare Tross war bereits auf dem Rückweg, als eine ferne Explosion verkündete, dass etwas passiert war.
 
Storyfortsetzung:

In der großen Halle schlugen Boltergeschosse in die Decken und Wände, Funken spritzen von offenen Decken überall hin. Zivilisten rannten Hals über Kopf in diesem Kampfgebiet und wurden von Boltersalven oder lila Blitzen niedergemäht. Wer nicht rannte, versteckte sich, zusammengekauert hinter Kisten oder in offenen Rohren.

Rebecca wusste, dass es an ihnen lag, die Zivilisten zu schützen. Es war nicht ausreichend Zeit, einen Verteidigungsparameter einzurichten, schon gar nicht unter dem anhaltenden Feuer des Feindes und wenn dabei weitere Zivilisten umkämen. Für sie Stand die Entscheidung fest: Mit entschlossenem Willen würden die Adepta Sororitas diesen Überfall abwehren und die Stellungen des Feindes räumen! Beim Vorstürmen erkannte sie, dass es sich um weitere Verräter-Marines handelte. Mit ihrer Infernopistole und dem Eviscerator in der Hand wünschte sie sich, dass sie – wie früher als Seraphim – mit einem Sprungmodul die Distanz bis zum Feind überbrücken könnte.

„Aktiviert die Vernichterprotokolle!“ befahl Claudius. Der Missionar nahm seinen schweren, rituellen Streitkolben. Heute würde er Blut sehen. Währenddessen wurden den Läuterern und Flagellanten zusätzliche Stimulanzen in den Körper gefügt und die Läuterermaschinen wurden neu eingestellt. Die Agonie-Verstärker wurden heruntergefahren, denn nun waren es nicht mehr die erbarmungswürdigen Piloten der Mordmaschinen, die im Namen des Imperators leiden sollten, sondern die Feinde des Imperiums, denen Schmerz zugefügt werden sollte.

Von einer höher gelegenen Position aus hatten die Chaos Space Marines mit ihren schweren Waffen die Halle gut im Blick. Die vorrückenden Schwestern verlangsamten sie mit immer wiederkehrenden Feuerstößen. Die Rhino-Kampfpanzer kamen alsbald auch durch Sekundärschäden zum Stehen. Die Arco-Flaggellanten und Schwestern Repentia hatten so jedoch unbeschadet den Beschuss überstanden und schnitten wie Furien in die Reihen der Chaos-Space Marines. Rebecca selbst griff den Hexer der Black Legion an. Er schien seltsamerweise auf etwas anderes als den Kampf konzentriert zu sein. Unter den schweren Schlägen ihres Eviscerators und Schüssen aus ihrer Infernopistole hielt der Hexer nicht stand. Bevor er jedoch mithilfe eines Teleport-Homers entkam, begannen verschiedene Ornamente in der Halle grün aufzuleuchten. Rebecca waren diese bisher nie aufgefallen. Die Havocs auf der erhöhten Position blieben jedoch ein Problem. Nun, wo die Schwestern angekommen waren, eröffneten sie das Feuer auf die Läuterer-Maschinen. Die gegeißelten Körper waren ungeschützt, sodass viele Geschosse ihr Ziel fanden. Die Treffer eines schweren Bolters zerfetzten die Beine eines der Piloten. Die schmerzstillenden Stimulanzen sorgten jedoch dafür, dass es kaum mehr als ein Pochen war, was das Restbewusstsein des Menschen spürte. Im Vergleich zu den Läuterungsschmerzen war es sogar fast ein willkommenes Gefühl. Die Repentia-Schwestern, angetrieben von Ministress Maria, versuchten die Stellung einzunehmen. Doch die überraschend disziplinierten Chaos Space Marines konnten sich schnell genug einschießen. Keiner der Schwestern überlebte den Feuerhagel. Rebecca spürte einen tiefen Schmerz in sich. Den Preis, den ihre Schwestern bezahlt haben, war hoch. Sie müsste nun die sich dadurch geöffnete Gelegenheit nutzen, und den Feind tilgen. Während die Verräter nachluden, sprintete Rebecca von gerechtem Hass getrieben die Stufen hoch. Während rechts und links von ihr die ersten Boltergeschosse vorbeiflogen, stampfte sie ein Loch in den ersten Havoc mit einem Schuss ihrer Pistole. Wo vorher noch ein Kopf und ein Oberkörper waren, standen noch zwei Beine in einer Servorüstung, an der rotglühende Schlacke herunterlief. Ihren schweren Eviscerator trieb sie tief in den Oberkörper des nächsten Feindes. Ihr Zorn half ihr dabei, ihre Waffe zu befreien: Die Zähne fraßen sich von oben bis unten durch, sodass sie zum nächsten Hieb ansetzen konnte. Die Stellung war gesäubert.

Geleitet vom Missionar und Maria griff einer der Läuterer den Chaos-Lord an. Dieser konnte jedoch die meisten der Schläge abwehren und seine Terminatorrüstung tat ihr Übriges. Im Gegenzug konnte der Lord mit schnellen Schlägen seiner Energiefaust Claudius außer Gefecht setzen und auch Maria ging zu Boden. Der Terminator setzte an, seine Energiefaust in das Gesicht Marias zu treiben, als ein stählerner Arm den Schlag abfing. Unter der Wucht des Schlages barst der Arm und Stahlsplitter flogen umher. Die Terminatorrüstung und auch die Servorüstung Marias verhinderten Verletzungen. Der Pilot jedoch wurde von Trümmern getroffen. Die Beine bereits verloren, hing der rechte Arm nur noch an einigen Sehnen und Nerven. Die Läuterer-Maschine heulte auf, als das komplette Hyper-Adrenalin in den Körper des Piloten gepumpt wurde. Die Büßer-Kettensäge des anderen Arms raste auf den Erz-Verräter und wurde tief hineingetrieben. Sie durchbrach das Adamantium und den Armaplast und fand schließlich Fleisch und Knochen. Der Lord aktivierte, sichtlich entsetzt, einen Teleporter und verschwand vom Schlachtfeld.

Die Mordmaschine war jedoch noch nicht am Ende. Sie wandte sich einer riesigen, vom Warp gezeichneten Gestalt und den letzten Chaos Space Marines zu. Die Helbrute wurde von den Kettensägen in unförmige Brocken von Fleisch und Metall verwandelt und die Flaggellanten überrannten, unter den Wirkungen des Vernichtsungsbefehls Extremis, den Claudius noch verletzt aktiviert hatte, die Space Marines der Black Legion. Von ihnen entkam keiner mehr dem Gemetzel.

Rebecca eilte zu ihrer Zwillingsschwester Maria. Glücklicherweise war sie nur leicht verletzt wurden. Gemeinsam schritten sie an den Toten vorbei. Sie blickten dabei in die verzerrten Gesichter der Flaggellanten mit geplatzten Adern in den Augäpfeln, die das Weiß in ein helles rot verfärbten. Die gewaltige Mordmaschine, die die rechte Flanke fast im Alleingang überwältigt hatte, beherbergte Erstaunen der beiden Schwestern den noch immer lebenden Piloten. Der Brustkorb hob und senkte sich mit enormer Geschwindigkeit, aus den zahlreichen Wunden quoll Blut. Rebecca erkannte einige der Tätowierungen auf dem Körper, diese waren üblich bei den Arbeitern dieses Mondes. Maria entnahm mit Rebeccas Hilfe den geschundenen Körper aus der Maschine entnahm und ihn von Schläuchen und Elektroden trennte. „Du hast die Erlösung gefunden, die du gesucht hast. Du hast deine Schuldigkeit für den Imperator heute erfüllt und mir mein Leben gerettet. Danke“, flüsterte Maria dem Mann in das Ohr, nachdem sie den Stoff von seinem Antlitz genommen hatte. Mit letzter Kraft reckte die Gestalt ihren linken Arm nach oben. Der gebrochene Blick klärte sich ein letztes Mal als der Mann „Meine... Töchter...“ zu Maria und Rebecca gewandt mit seinem letzten Atemzug aushauchte.

Und hier das Spiel.
 
Storyfortsetzung. Das 3. Spiel habe ich leider nicht gefilmt...

Rebecca und Maria tauschten verwirrte Blicke aus. „Was meinte diese arme Seelebloß, Rebecca?“ Rebecca versuchte ein Identifikationsmerkmal zu finden – fragen konnte sie den Toten nicht mehr. Auf den zerfetzten Gliedmaßen waren noch Bruchstücke, Fragmente alter Tätowierungen zu erkennen. Unter den Waisenkindern waren nur 3 Mädchen. Ihre Eltern waren jedoch bei Unfällen in den Raffinieren umgekommen, konnte Maria mit behutsamen Fragen herausfinden. Gemeint waren also offensichtlich keine Töchter in dem Gefolge der Schwestern.„Du wirst die Kinder und unsere Schwestern nach Avenweddon II zurückbegleiten, liebe Maria. Ich werde noch ein wenig hier bleiben und versuchen, etwas in Erfahrung zu bringen. Agatha wird nicht begeistert sein, aber ich denke nach dem Überfall der Verräter-Marines werde ich argumentieren können, dass unser Routinebesuch dann doch nähere Untersuchungen nach sich ziehen muss. Ich habe das Gefühl, ihm es schuldig zu sein, nach seinen Töchtern zu suchen – was auch immer sein Verbrechen war, das zu seiner Läuterung geführt hat.“Derweil bargen die Schwestern des Adeptus Sororitas ihre gefallenen Kameradinnen. Ihnen würde eine feierliche Beerdigungszeremonie in der Ordensfestung zu teil werden. Fleißige Servitoreinheiten wuselten bald darauf hin über das ehemalige Schlachtfeld. Alles, was nicht an seinem Platz war, prüften sie auf Wiederverwendbarkeit. Neben Trümmern und Metall-Schrapnellen gehörten dazu auch die getöteten Zivilisten und die übrigen Todesopfer des Überfalls der Black Legion. Nur beobachtet von einer Vielzahl mechanisch-kalter Augen wurden diese in tiefer liegende Anlagen dieses Sektors gebracht. Die vereinzelt noch auffindbaren Überreste und Hinterlassenschaften der Black Legion wurden ebenso pedantisch zusammengetragen.

Kurze Zeit später.

Agatha befand sich in ihrer Amtsstube. Neben dem Bericht über das Scharmützel auf Avenweddon V lagen ihr auch Mitteilungen des Adeptus Mechanicums vor, die von vereinzelten Begegnungen der Death Guard mit offensichtlichen Xenos-Agenten sprachen. Doch die Kämpfe auf Avenweddon II tobten wohl am heftigsten. Bei einer Kontrolle der Raumhäfen und der Lebensmittelproduktion durch fremde Mächte würde alleine die Versorgung der Bevölkerung und Truppen auf Avenweddon III über Sieg und Niederlage an dieser Front entscheiden. Die militärischen und industriellen Ressourcen hingegen wären nahezu unerschöpflich. Agatha schrieb ihre Gedanken dazu in einer Depeche nieder, die sie an den Erzmagos von Avenweddon III übermitteln würde. Eine Unterstützung durch einen der Hausverbände der Mechanicus-treuen imperialen Ritter würde der Moral sicherlich gut tun. Sie dachte an Rebecca; dass sie nicht hier war, ärgerte Agatha, konnte ihre fragwürdige Argumentation letztendlich aber hinreichend akzeptieren. Verflucht, sie wäre wahrscheinlich selber auch auf Avenweddon V geblieben, um herauszufinden, was die Verräter-Marines der Black Legion dort wollten. Sie hoffte nur inständig, dass Rebecca die Vergangenheit ruhen lassen würde.

In dem Augenblick platze die Anführerin von Agathas Celestia-Gefolge in die Kammer. „Principalis, einer unsere Außenposten wird von der Death Guard bedroht. Sie haben zahlreiche Landmaschinen mit den verderblichen Kräften des Chaos korrumpiert und bedrohen dort die Sicherheit unserer Schwestern! Auch eine große Gruppe Pilgern auf dem Weg zum Wunder von Hyphonia befindet sich dort.“ Agatha ließ sich die Lage kurz näher erläutern, rief ihre Schwestern zusammen und der mechanisierte Einsatzverband machte sich auf den Weg. Die Repentia-Schwestern in den Rhinos brannten darauf, ihre Verfehlungen mit mörderischen Schwingen ihrer Büßerevisceratoren zu tilgen, die Exorzist-Kampfpanzer eilten herbei.

Agatha hatte gerade mit ihrem Tross den Außenposten erreicht und hatte fast vollständig einen Verteidigungsparameter eingerichtet, als die Death Guard (erneut mit einem Wurf von "6" die Initiative klaut) erneut die Schwestern überrascht.

Unter massivem Abwehrfeuer gelingt es den Schwestern Repentia auch unter den aufpeitschenden Worten Marias nicht, das Zentrum der Häretiker zu erreichen. Vielmehr verliert die erste Welle unter Bolterfeuer, Gift und Galle und Schrapnellen des Feindes schnell den Schwung und die Schwestern letztendlich das Leben. Auch die Exorzistkampf-Panzer haben nach der überraschenden Wende Schwierigkeiten mit der Zielauswahl – und stellenweise scheint es so, dass viele der Raketen zwar ihr Ziel finden, jedoch wirkungslos an den Dämonenmaschinen verpufften. Unterdessen hielt das Bombardement der Death Guard unvermittelt an.

Agatha entschied, dass es an Zeit war den Außenposten aufzugeben. Die Pilger waren evakuiert worden, doch zu einem hohen Blutzoll unter den Schwestern. Maria, Claudius und Agatha wurden in einem Rhino notdürftig von Stephania versorgt. „Seid froh, dass ich hier bin; wer weiß welche Seuchenherde die Death Guard dieses Mal bereit hält? Eure kleinen Verwundungen würden unbehandelt sicherlich zu gewaltigen Problemen führen…“

Kurze Zusammenfassung des Spiels:

Der Außenposten engt meine Aufstellung etwas ein. Für die Exorzisten wäre innerhalb der Mauern Platz, leider würde ihnen dann eine Sichtlinie fehlen... Daher baue ich die altbekannte Blase außerhalb der Mauern auf. 2 freie Schussphasen und 2 Trupps Repentias zum Reste aufräumen sollten eigentlich reichen. Leider klaut die Death Guard schon wieder die Initiative.... Sooooo viel passiert tatsächlich nicht. Der 4er Retter an den Autos frisst das allermeiste weg. Aber absehbar kommen Dämonenprinz und Defiler alsbald in den Nahkampf.

Wahrscheinlich will ich dann in meiner ersten Runde zu viel. Ein Meltertrupp konzetriert sich auf den Mörserpanzer, mit plus 1 auf Treffen und Wunden. von 16 Schaden werden 10 (!) durch Feel no Pain verhindert...) Drei Exorzisten sind nicht in der Lage eine Blight Drone (?) rauszunehmen. Fliegendes Nahkamp-Fahrzeug... Repentia schaffen trotz Reroll-Optionen keinen 7 Zoll-Charge. Das war der Beginn vom Untergang. Runde 2 zwingt mich mein Gegner 2 CP für Intervenieren auszugeben, damit er nicht 2 Exorzosten bindet. Ein Repentia-Trupp war dann schon tot und auch 2 der Supportcharaktere. Ministress und Prediger. Der 2. Repentia-Trupp wird also deutlich weniger Dampf haben. So kam es dann auch, während ich wegen widerwärtig guter widerwärtig-zäh-Würfe kaum was zerstört habe, fällt meine Armee immer weiter auseinander. Agatha wird dann ihre Brüder holen ;-)