Fantasy Knight- Pilgrim malt... heute: bretonische Ölschmierereien ( Update Seite 7)

Moiterei_1984

-Fremdhersteller Troll-
31 Januar 2010
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Vielen Dank für die Blumen. Die beiden waren ein Versuch mit Pergamentpapier von meiner Nasspalette. Vorteil hierbei: Man kann das Grundmotiv für das Freehand mit Bleistift vorzeichnen und hat es genau spiegelverkehrt auf der anderen Seite. Nachteil: Man braucht verdammt viele Farbschichten, bis es nicht mehr transparent ist und sie sind nicht so formstabil wie Banner aus richtigem Papier. Ich bin mir noch nicht schlüssig, ob ich auf richtiges Papier zurückschwenken soll. Vielleicht mach ich mal einen Test mit Mattlack, ob der die Banner versteift.

Aber vielleicht gibt dazu schon Erfahrungswerte. Hattest Du nicht mal so Fliegersichttücher für Panzer gebastelt? Was hattest Du dafür verwendet?
Die Fliegersichttücher waren Plaste von Rubicon und Warlord Games. Schickerweise auch genau so gefaltet, dass das Symbol in der Mitte nicht erkennbar ist 😅

Ansonsten nehme ich inzwischen für Banner/ Flaggen etc. dünne Metallfolie. Das hat zwar den Nachteil, dass du auf beiden Seiten das Motiv aufmalen musst, aber es lässt sich ein sehr realistischer Faltenwurf darstellen. Ich werde da irgendwann demnächst auch noch was in meinem Malthread zeigen, aber das dauert noch ein bisschen.
 

Knight-Pilgrim

Hüter des Zinns
10 Juni 2011
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Ansonsten nehme ich inzwischen für Banner/ Flaggen etc. dünne Metallfolie.
Soetwas habe ich sogar noch auf Halde. Für Lanzenwimpel, auf denen nur die Farben wiedergegeben werden, ist das vielleicht genau das Richtige.

Aber es gibt ein Update. Mittlerweile ist der Erster Ritter sowohl bemaltechnisch als auch vom Rang her nebst Gefolge soweit fertig angepinselt. Wenn die Ölfarbe ein wenig durchgetrocknet ist, werd ich wohl noch ein paar Schäden an den Schilden anbringen.

Hier nun der Ritter.
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... und seine Mannen.
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Wenn der Ritter fertig ist, wandert das Abschlussbild in den passenden Malwettbewerb diesen Monats.
 

Knight-Pilgrim

Hüter des Zinns
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Weiter gehts.

Zunächst der Musiker der Ritter des Königs.
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Und von der anderen Seite
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Der Champion führ den alte Schätze Malwettbewerb biegt auf die Zielgerade ein. Der Lanzenwimpel benötigt noch Nacharbeit mit Ölfarbe.
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Und zu guter letzt noch ein weiterer Ritter der Lanze, der lange hier halb bemalt hier rumlungerte und kurz davor war, im Entfärbebad zu landen. Er ist noch nicht ganz fertig. Insbesondere das Pferdchen benötigt noch ein paar Pinselstriche.
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DAs Fußvolk des Musikers folgt, wenn es Basegestaltung erhalten hat. Außerdem steht noch der Bannerträger der Lanze mit seinen Mann auf dem Maltisch rum. Den zeige ich, wenn die Grundfarben aufgetragen sind.
 

Knight-Pilgrim

Hüter des Zinns
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So hell ist das Blau eigentlich garnicht. Vom Farbton her, würde ich sagen ultramarin. Ich denke, das liegt daran, dass ich die Farben im letzten Schritt mit Weiß aufgehellt habe. Das entsättigt den Farbton, macht aber meines Erachtens den Reiz der Ölmalerie aus. Weil die Farben nicht so comichaft daherkommen ohne gleich stumpf zu wirken. Ich könnte da Blau noch ein wenig mit preußischblau lasieren. Dann würde der Blauton kräftiger und leuchtender werden.

Was die Wimpel und das Banner angeht, so hab ich Moitereis Rat beherzigt und Prägefolie verwendet. Heute ist übrigens meine heiß ersehnte Packung Schmincke Künstlerölfarben angekommen. Die haben teilweise noch eine ganz andere Deckkraft als die billigen bisher verwendeten.

Genug es folgen neue Bilder. Die anderne beiden fertigen Ritter nebst ihrem Gefolge
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DEr Paladin zu Fuß mit seinem Knect, der noch eine Base benötigt
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Das fertige Fußvolk in Formation
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Die drei Ritter noch mal
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und zu guter letzt ein weiterer Paladin zu Fuß
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Der Gute wird komplett und ausschließlich mit Ölfarben bemalt. Das hier ist die Grundierung. Die Metallteile wurden blank gelassen und lediglich mit blau und schwarz leicht lasiert. DAs Ocker muss noch weiter durchtrocknen, bevor es mit der eigentlichen Bemalung weiter geht.
 
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Knight-Pilgrim

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Es geht weiter. Zur Einweihung meiner neu erstandenen Schmincke- Farben hab ich neben den schon oben präsentierten Reaper- Paladin auch noch einen alten Marienburger Hauptmann ausgebuddelt. Der schlummerte seit Ewigkeiten im angefangenen Zustand vor sich hin. Nun hat er Farbe bekommen und dient fortan als Feldwaibel in der Talabheimer Miliz. Wenn die Kamera wieder aufgeladen ist, werde ich wohl noch mal bessere Fotos machen.
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Nun der besagte Paladin.
Da der eine reine Ölbemalung bekommt, sind ausgiebige Trocknungsphasen unerlässlich, damit man nicht versehentlich den vorherigen Malgrund anlöst. Das ist da kein Problem, wo man eh Farbübergänge erzeugen will. Für heraldische Muster ist das eher nciht so gut. Also wird der etappenweise bemalt. Zuerst habe ich mir scon unmitttelbar nach dem Grundieren die Metallteile vorgenommen. Die habe ich blank gelassen und lediglich mit Schwarz lasiert. Als Nächstes folgte dann der Tabard. Der soll ein Schachbrettmuster erhalten. Also hab ich zunächst die wieße Untergrundfarbe aufgebaut. Ausgangsfarbe war ein stark mit weiß aufgehellte Paynegrau (keine Schminckefarbe), das nass in nass mit weiß aufgehellt wurde. Die Schatten werden dann gemalt, wenn das Schachbrettmuster aufgetragen ist.

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Und nun weiter mit Imperium. Da ich bisher Talabheimer Truppen bemalt hab, aber eine farbliche Abwechslung brauchte, wird das nächste Regiment in Talabecland ausgehoben. Hier habe ich zunächst klasssisch mit Akryfarben die Grundfarben aufgetragen. Und nachdem die trocken waren, hab ich zunächst mit den Gesichtern begonnen. Dazu hab ich mir eine Hautfarbe aus lichtem Ocker, Zinnoberrot und weiß angemischt. Dann hab ich die Schatten mit einem dunklen Braun (umbra gebrannt oder Van Dyck-Braun eigenen sich da) gemalt und dann die Hautfarbe nass in nass aufgetragen. Dadurch wird in der Nähe der Schattenkanten die Hautfarbe entsättigt. Wenn der effekt zu stark ist ist, kann die Farbe leicht mit Terpentin angelöst und wieder teilweise entfernt werden. Als letzten Schritt werden kleine Lichter mit reinem weiß gesetzt und dann nass in nass entlang der Gesichtskonturen verrieben. Das geht zeimlich schnell von der Hand. Weit schneller aus ein ordentliche Gesichtsbemalung mit Acryl.

Also nächstes folgten die Uniformen. Rot ging recht schnell von der Hand. Man trage mit einer helleren Rotton als die Grundfarbe sehr grob Streifen auf den erhabenen Stellen auf und verreibe sei dann mit einem trockenen Pinsel. Dann werden wieder kleine weiße Punkte als Lichter gesetzt und vorsichtig mit der darunterliegenden Farbe verrieben, Gelb war schon schwieriger, weil geld in der Regel keine deckende Farbe ist. Kennt wohl jeder auch von Acrylfarben. Bei dem unter stehenden ersten Schwung hab ich lediglcih mit Zitronengelb und weiß, analog zum Rot gearbeitet. Deshalb hat dort das Gelb einen leichten Grünstich.

Daher hab ich beim zweiten Schwung ein wenig experimentiert um das Gelb ein wenig satter aussehen zu lassen. Und zwar ab ich vor Auftrag der groben Highlights über die entsprechenden Flächen mit Zinnoberrot leicht drüberlasiert und erst dann das Gelb aufgetragen. Dann wie gehabt, mit Weiß akzentuiert.
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Man sieht den Unterschied zwischen den ersten beiden Figuren, die noch nach der ersten Methode bemalt wurden und den beiden letzten Figuren.
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Übrigens ein kleiner Hinweis zur Verwendung von Terpentin auf Acryfarben. Wenn der Untergrund durchgetrocknet ist, werden Acrylfarben nicht merh durch Terpentin angelöst. Ein Behauptung, die man immer wieder in diversen Youtube- Tutorials findet. Ausnahme sind augenscheinlich Metallfarben, was aber bei mir daran liegen kann, dass ich hier Vallejo Model Air Gunmetal verwendet habe. Alle übrigen Farben haben kein Problem mit Terpentin.
 

Knight-Pilgrim

Hüter des Zinns
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Sehr schick wieder! Irgendwann muss ich vielleicht doch noch Öl zur Miniaturenbemalung ausprobieren 🤔
Kann ich nur empfehlen. GErade für Deinen Malstil. Das was Du mit Akrylfarben hinkriegst, geht mit Öl wesentlich leichter und schneller von der Hand. Gerade die oben gezeigten Ritter hätte ich mit Akryl so nie hinbekommen. Und ich denke, die kommen Deinem sauberen Malstil doch recht nahe. DEr Nachteil von Öl ist halt, dass es deutlich länger dauert, bis es durchgetrocknet ist. Das ist aber auch gleichzeitig ein Vorteil, da man sogar an den Folgetage noch Fehler korrigieren kann. Für Massenbemalung und schnelle Spielbereitschaft ist Öl ungeeignet. Reine Ölmalerei ist für Spielfiguren also nichts. Aber wie gesagt, habe ich bei den obigen Figuren die Grundfarben mit Akryl aufgetragen, so dass ich schnell weitermalen konnte.

Derzeit bereite ich gerade wieder einen Ritter mit Akrylfarben vor. Ich denke, ich werde dann die Tage mal eine Schritt für Schritt- Malanleitung machen.
Nachtrag. Mal wieder ein paar Untote

Zunächst ein paar Bogenschützen
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Noch mal mit Blitz
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Und ein paar Regimentsfüller, die bisher nur Grundierung und einen groben Durchgang Trockenbürsten erhalten haben.
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Knight-Pilgrim

Hüter des Zinns
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So, wie versprochen versuche ich mich mal an einer Kurzanleitung für Blendings mit Ölfarben. Zunächst einmal, warum so ein Aufriss mit Ölfarben, wenn man doch den ganzen Schrank mit den altgewohnten Akrylfarben diverser Hersteller voll hat?

DAs Ganze begann eigentlich mit einer Verlegenheitslösung. Nach zig coolen Youtube- Tutorials für Grim Dark- Malereinen auf Basis von Enamelwashs, fing ich an, mit Ölfarbwashs herum zu experimentieren. Im Ergebnis ergab das einen schönen natülichen Schatteneffekt. DAs Blöde war nur, dass die damit aufgebrachten Farbfilter eben auch ein wenig die Highlight entsättigten. Und da ich Öl- Blendings aus dem Modellbaubereich (Panzer) kannte, fing ich zunächst an, die dort verwendeten Techniken auf Figuren zu übertragen. Das war schon besser. Aber eben noch nicht perfekt. Den AHA- Effekt hatte ich dann bei der weiter oben erwähnten Malschule des hiesigen Zinnfigurenmuseums. Die bemalen Flachfiguren traditionell rein mit Ölfarben. Die dort aufgeschnappten Techniken adaptierte ich dann für meine Vollfiguren. Ich kann Jedem nur empfehlen, sich mal an einer Flachfigur zu probieren. Das ergibt ganz andere Herausforderungen, aus einer 2 D- Figur Tiefe herauszuholen.

Was hat mich nun von Ölfarben abseits der Weathering- Schiene überzeugt?

Zunächst einmal braucht man deutlich weniger Equipment.
Man benötigt:
-eine alte Fliese, Untertasse oder wie bei mir einen kleinen Glasträger
-ein kleines Gläschen mit Terpentin
-ein stück altes Papier oder Küchenrolle
  • zwei oder drei Pinsel (Synthetik oder Rotmarder)
  • Farben. Mit einen Einsteigerset von Schmincke Norma ( ca. 50 EUR) ist man wahrscheinlich ein Leben lang mit Farben versorgt. Nimmt ma die Ölfarben ausschließlich fürs Blending tuns auch preiswerte Farbsets von No Nameherstellern. Aber die Schminckefarben sind schon optimal. Und aus dem Grundfarbset lassen sich eigentlich alle Farbtöne mischen. Das mit ein Leben lang ist wirklich nicht übertrieben. Fürs Malen reicht eine Messerspitze Farbe. Und die Tuben trocknen nicht ein. In der Malschule gibt es noch Tuben aus den 70er Jahren, die noch astrein sind. Man kann auch ohne Bedenken eine Palette mit benutzten Farben über mehrere Tage auf dem Tisch stehen lassen, ohne dass die Farben eintrocknen. Das heißt auch, man benötigt fürs Nass in Nass- Malen keine Trocknungsverzögerer. Bedeutet aber auch, dass die Mini über mehrere TAge durchtrocknen muss. Zumindest bei reiner Ölmalerei. Das heißt aber auch, man kann eine Mini an einem beliebigen Punkt einfach wegstelen und an einem anderen Tag weitermachen.

Wie geht man nun vor?
Im Prinzip nicht anders als bei klassischen Akrylfarben. Man grundiert die Mini, trägt die Grundfarben auf, malt dann die Schatten und setzt schließlich die Highlights.
Die Grundierung. Bei den Flachfigurenmalern werden die Figuren gewöhnlich mit Ölfarben grundiert. Entweder mit einen Ockerton oder mit einem hellen Grau oder Weiß. Metallteile werde dabei blank gelassen und lediglich mit Ölfarbe lasiert, um Schattierungen zu erzeugen. Akrylfarbe geht aber auch und hat den Vorteil, schneller mit dem eigentlichen Malen loslegen zu können. Ich habe hier naoch der Grundierung zunächst die Metallteile bemalt und mit Lack versiegelt und dann die restlichen Grundfarben mit Akryl gemalt. Hinter grund ist, dass die Grundfarben schnell trocken werden sollten.
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Die Metallteile habe ich mit Lack versiegelt, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass die im Gegensatz zu anderen Akrylfarben anfällig auf Terpentin reagieren.
Dann folgen die Schatten. Hierbei malt man im Gegensatz zum klassischen Washen gezielt in die Bereiche, die später im Scahtten liegen oder wo sich Flächen voneinander abheben sollen. Das ist kein Hexenwerk, denn mit Terpentin verdünnte Ölfarbe läuft von selbst in die Vertiefungen. Überschüssige Farbe lässt sich ohne Probleme wieder abnehmen. Und kleine Reste sind auch nicht schädlich.
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Im nächsten Schritt werden dann grob, und ich meine wirklich richtig grob, die Stellen der Highlights mit einen helleren Farbton als der Grundton bemalt. Hierbei befeuchtet man die Pinselspitze leicht mit Terpentin, so dass die Farbe auf der Palette angelöst wird. Als kontraintuitiv nicht stark verdünnen. Das sieht dann ungefähr so aus.
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Im nächsten Schritt wird dann die so aufgetragene Farbe mit einem trockenen Pinsel auf der Figur verrieben. Das sieht dann ungefähr so aus.
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Damit hat einen diffusen Lichteffekt. In der Nähe der Schatten vermischt sich dann die Farbe der Highlights mit den Resten der Schattenfarbe. Jetzt kaann man noch (sehr!!!) sparsam an den erhabensten Stelen kleine Punkte mit reinem Weiß setzen und dann mit angefeuchtetem Pinsel verreiben. Das Weiß kann man ganz gut in Richtung von Kanten schubsen, so dass hauchdünne Kantenakzente möglich sind. Sollte man hierbei übertreiben, greift man einfach zum Farbton der Highlights und dunkelt damit die zu hell gewordenen Stellen wieder ein wenig ab.

Das Endergebnis
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Und nun noch ein wenig Massenbemalung Orbogenschützen für Sohnemann WIP.
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Knight-Pilgrim

Hüter des Zinns
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Ein weiteres Ritterlein nebst Gefolge ist maltechnisch fertig. Fehlt noch die Basegestaltung.
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und der Ritter noch von der anderen Seite
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Und hier nun ein Sidekick, der eigentlich als Substitut für die Bogenschützen von Bergerac herhalten sollte. Die Figuren sind von Footsore und Crusader. Da gerade die Footsore- Minis ein wenig klein im Vergleich zu den GW- Minis sind, hab ich den Plan verworfen. Stattdessen fungieren sie nun als Waldläufer für Herr der Ringe oder als Bruderschaft ohne Banner für mein längst verstaubtes Westeros- Projekt. Die Jungs sind heute frisch vom Figurenhalter auf die Bases gehüpft, weswegen bei ihnen ebenfalls die Basegestaltung fehlt.

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Im Gegensatz zu den Bretonen sind die Jungs vollständig mit Ölfarben bemalt. Ein Teil ist noch in der Mache.