Sonstiges "Komm Fremder, setz dich ans Feuer...", Geschichten aus SiFi, Fantasy und allem was die Feder hergibt

Dragunov 67

Tabletop-Fanatiker
14. Juni 2020
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So alt wie das Feuer sind die Geschichten die erzählt werden wenn man drum herum sitzt.
Geschichten von Heldentaten, Streichen,Schurkerein, von guten und schlechten Ereignissen und Taten. Das soll der Grund für diese kleine,bunte Sammlung sein.
Viel Spaß beim Lesen und danke fürs reinschauen.
LG Norbert
 
Beste Fanfiction / Wettbewerb
Die Jagd
+++Trevan IV, 154 Umlauf 07:20 PSZ +++
+++Authentifizierung Charlie Tango 32+++
+++Brannock Sgt. 40 Angarische Sturmtruppen, 2t Batl/3t Zg+++
+++Primärziel erfüllt - Vorposten der Xenos zerstört - schwacher Widerstand - keine Verluste - beginnen Sekundärmission +++

"Lächerlich!" dachte der Major, mit dem Ork Abschaum wäre auch die örtliche Miliz fertig geworden. Wozu seine Truppe hier war wußte nur der Imperator. Oder der Oberst, schließlich war er der Protege des planetaren Gouverneurs und dessen Ersuchen um Beistand nachgekommen. Verschwundene Händler und Überfälle auf Farmen klärte normalerweise nicht so eine spezialisierte Einheit wie die Vierzigste. Selbst die Sichtung zweier mittlerer Raumfahrzeuge der Orkoiden wäre kein Grund für ihre Anwesenheit. Damit wären die örtlichen Kräfte auch fertig geworden Zum Komm Offizier gewandt, sagte er noch"Halten sie mich auf dem Laufenden! "und verließ die Operationszentrale.

+++

" Los, Los! Bewegung! ", trieb Sgt Brannock seine Truppe mit heiserem Flüstern an. Seine Stimme klang nicht anders als auf dem Übungsplatz, aber die alten Hasen spürten die Anspannung darin.Keine Ahnung was da schief gelaufen war, dachte er. Ein ganz normaler Einsatz, eigentlich viel zu simpel für ihre Einheit, trotz des HALOs im Dunkeln über unbekanntem Gelände.Eine kurze vor Ort Aufklärung und dann der Angriff auf den Vorposten der Xenos. Der Unterstützungstrupp feuerte mit dem Schweren Bolter auf Fahrzeuge und Gebäude, während er selbst mit seinem Granatwerfer auf Gruppen von Gegnern schoß. PFC Sheera pickte mit ihrem Scharfschützengewehr jeden Ork heraus der Kommandos brüllte und versuchte irgendwie eine Gegenwehr zu organisieren.
Nach ein paar Minuten zeugten nur noch tote Xenos, die brennenden kruden Fahrzeuge und Hütten von der Anwesenheit der Orks. Von den gemeldeten Raumfahrzeugen war nichts zu sehen. Es waren auch weniger Xenos, als angenommen. Die Zahl der Fahrzeuge und primitiven Behausungen ließ auf mehr dieses Abschaum's schließen. Er ließ den Comm eine Meldung absetzen, den Trupp abmarschbereit machen und begann mit der Sekundärmission, der Aufklärung bis Quadrant Zeta.
Kurz darauf wurde PFC Sheera, die er als Nachhut eingesetzt hatte, schwer verletzt. Corporal Keeler hatte ihr unterdrücktes Stöhnen und den Sturz gehört und sich gleich um sie gekümmert. Ein glatter Schnitt am Oberschenkel, fast bis auf den Knochen, dicht an der Hauptader vorbei.Cpl Keeler und Privat Rand schleppten sie seitdem mit. Sgt Brannock ließ die Truppe in enger Aufklärungsfornation weiter vorrücken.Die Sache ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Auf ihrer Heimat und Ausbildungswelt hätte er sofort gewusst, was die Verletzung verursacht haben könnte, dort konnte einen praktisch alles umbringen, aber hier? Hier gab es keine Splitter Kakteen, Peitschenkiefern,große Raubtiere oder andere Lebensformen, die einem Menschen gefährlich werden könnten. "Nicht mehr." dachte der Sarge halblaut. Trotzdem war da etwas, es kratzte an seinem Unterbewusstsein wie Dornen auf rauhem Stoff. Richtig übel wurde es am Abend. Beide Soldaten der Vorhut verschwanden spurlos. Er befahl "Sammeln und sichern, zwei Mann zu mir. Der Rest Verteidigungsschema Delta". Trotz gründlichem Suchen war kein Hinweis auf den Verbleib der Männer zu finden. Er rief den Funker zu sich, "Meldung an OpZ, stellen sie die Verbindung her".

+++

+++Trevan IV, 154 Umlauf 11:05 PSZ +++
++OpZ der Planetaren Verteidigung ++

Der Major las die Meldung mit steinerner Mine. Zwei Verluste auf einer Mission waren nichts ungewöhnliches, oder beunruhigendes, aber die Umstände des Einsatzes und die Ausflüchte der Mitarbeiter des Gouverneurs ließen ihm keine Ruhe. Der Sarge war mit zwanzig Mann los und der Rest des Batallions schob hier in der Hauptstadt Wachdienst. Er brauchte mehr Informationen und wußte auch schon wo er sie bekam. Er nickte der Ordonanz zu, "Ich brauche einen Transporter zum Raumhafen! In zehn Minuten".Immer noch grübelnd verließ er den Gouverneurspalast.

+++

In der Nacht hatte er drei weitere Soldaten verloren. Zum Wachdienst eingeteilt, waren sie zur Ablösung nicht mehr aufzufinden. "Lager abbrechen und marschbereit machen!" rief er. "Lockere Gefechtsformation, Warren und Brock sind Vorhut. Los, Vorwärts". Zehn Minuten später krachte Brock's Schrotflinte zweimal und das war es für die Vorhut. Wieder keine Spuren, keine Hinweise. Nichts außer zwei Hülsen aus Brock's Flinte. Brannock ließ die Truppe in enger Kampfformation und rundum sichernd, weiter vorrücken, andere Optionen hatte er momentan nicht. Die Geräusche des Dschungel's waren verstummt, das wurde Brannock jetzt erst richtig bewußt. "Kein gutes Zeichen.", dachte er und wußte das etwas auf der Jagd war. Im Laufe des Tages wurde ihm immer klarer wer gejagt wurde und er hatte keine Ahnung, was oder wer der Jäger war. Der schweigende Wald schien sie zu beobachten, die Luft wurde drückend und selbst die erfahrenen Veteranen fühlten eine Angst, die älter war als die Menschheit. Jeder seiner Männer und Frauen hatte schon in den schlimmsten Situationen gesteckt und sie mit Mut und Geschick gemeistert. Nun wurden sie mit einer der Urängste jedes Lebewesens konfrontiert, der Angst vor dem Jäger.

+++

Die Beute bewegte sich jetzt anders, langsamer und vorsichtiger.Es hatte schon etwas über sie gelernt. Der erste lautlose Angriff war nicht tödlich und die Beute ließ das verletzte Exemplar nicht zurück, das verlangsamte und schwächte sie. Es bewegte sich parallel zu ihr durch den Dschungel. Es roch die Angst und die Anspannung, aber da war noch etwas, am Rand der Wahrnehmung, es richtete seine hochentwickelten Sinne darauf. Nichts.Die bisher erlegten Exemplare waren Nahrung, nun brauchte es Informationen. Ein führendes Exemplar war nötig, es beobachtete weiter.

+++


Stetig zogen sie voran, bis zum Nachmittag war der Trupp auf sechs Soldaten geschrumpft, sie verschwendeten keine Zeit mehr für die Suche. Nur vorwärts, vorwärts auf der Suche nach einem Ausweg oder einer Entscheidung. Der Dschungel wurde lichter, der Boden steiniger und stieg stetig an, bis zu einer Felsformation, die wie eine Festung über die Umgebung ragte.So etwas hatte er gesucht. "Halt ! Sammeln und herhören", seine Stimme ließ die Anspannung jetzt deutlich erkennen. "Keeler, sammeln Sie alles an Granaten, Sprengstoff und Minen ein was wir mithaben, selbst das Zeug aus dem Orklager, was einige eingesteckt haben, ich will in 40 und 60 Metern eine Perimeter Verteidigung. Nehmen Sie sich zwei Mann und dann los. Der Rest befestigt hier die Stellung. Rand Sie helfen Sheera da oben auf den Felsen, schießen kann sie ja noch. Haihgs, der Schwere Bolter auf die rechte Flanke, da ist das beste Schußfeld. An die Arbeit Männer, da draußen ist etwas was uns die Ärsche aufreißen will, hier drehen wir den Spieß um. Wegtreten!", aufmunternd nickend drehte Brannock sich um. "Jawoll Sarge! "erklang, etwas enthusiastischer als vor ein paar Minuten, die Antwort der Soldaten.Alle Aufgaben wurden in kürzester Zeit erledigt und der Sarge befahl schichtweise Ruhe ohne vorgeschobene Sicherungsposten. Er wollte nicht noch mehr Verluste riskieren und vertraute auf die Perimetersicherung.

+++

Die Beute bewegte sich nicht mehr. Es beobachtete aufmerksam das Verhalten der Beute. Ein Exemplar fiel besonders auf, es gestikulierte und gab Laute von sich und die anderen gehorchten. Dieses könnte die Informationen haben, die es suchte. Die Beute, die es vorher gemacht hatte konnten ihm nichts an Informationen liefern, weder die seßhaften Exemplare noch die aggressive Spezies, auf die es vor kurzem gestoßen war. Es beschloß zu warten und in der Dämmerung los zu schlagen.

+++

Die Explosion einer der äußeren Stolperminen beendete die scheinbar endlosen Nachtstunden, die seine Soldaten teils dösend, angespannt wartend oder in fast lethargischer Ruhe hinter sich gebracht hatten. "Auf Gefechtspositionen! Gezieltes Feuer nach eigenem Ermessen!" , brüllte der Sarge. Trotzdem eröffneten die Soldaten wild das Feuer, auch wenn niemand sagen konnte worauf. Man sah nur einen verschwimmenden Schatten, der sich schnell und ruckartig bewegte und dabei weitere Fallen auslöste. Keine davon schien ihn allerdings zu verlangsamen oder zu verletzen, genauso wenig wie die gelegentlichen Treffer der Lasergewehre. Brannock ließ den Granatwerfer fallen und zog die Boltpistole, zielte sorgfältig und drückte ab, nur um zu sehen wie der Schatten mit einer unglaublichen Geschwindigkeit auswich. Etwas, das wie ein fleischiges Seil aussah, peitschte heran und riß PFC Haighs mit solcher Gewalt über den schweren Bolter, daß Fleisch und Gewebe an der Waffe und den umliegenden Steinen hängen blieben.Privat Rand wurde neben ihm von etwas wie einer gigantischen Klinge in zwei Hälften zerteilt. Plötzlich verstummten die Schüsse, das einzige Geräusch war das metallische Klicken der leeren Boltpistole des Sarge. Neben sich bemerkte er Keeler, der verzweifelt versuchte eine neue Energiezelle in sein HE Gewehr zu rammen. Vor ihm bewegte sich ein riesiger Schemen, Farben flackerten und verwischten, der Jäger ließ seine Tarnung fallen. "Mantisschleicher!“ hörte der Sarge Sheera von ihrem Posten rufen. Wie in der Perversion einer Herausforderung ragte der Liktor vor ihm auf und spreizte seine vorderen Gliedmaßen. Seine riesigen Sensenklauen ragten ausgestreckt über ihm auf. Mit hartem Blick zog Brannock sein Bolomesser und bereitete sich auf seinen letzten Kampf vor.
Der Waldrand explodierte förmlich in einer Kakofonie aus Mündungsblitzen und Abschüssen, großkalibrige Geschosse schlugen in den Rücken des Liktor's, die Bestie taumelte und Brannock konnte gerade noch zurückweichen. Ein massiger Körper sprang von einem der wenigen, nicht in Flammen stehenden Bäume herab. Eine Axt vom Gewicht und der Größe einer mittleren Panzerluke wurde dem Liktor in den Schädel getrieben, herausgerissen und erneut in dem zuckenden Körper versenkt. Das Biest brach vor den Augen der überlebenden Soldaten zusammen. Der massige Ork auf dem Rücken der erlegten Bestie erhob sich und blickte Brannock an, sein Gefolge mit einer kurzen Geste auf Abstand haltend. Mit gutturaler Stimme sprach er ihn an, der Sarge verstand erst nichts, bis er erkannte, daß es eine verzerrte Version der Handelssprache war.
"Iah geht! Vapisst euch Iah Hegelz und eua Plunda bleibt hia! Wenna nich abhaut moschen wa euch wech. Der Killa Käfa iss meine Beutä un eua Zeuch auch.", mit einer nachdrücklichen Geste wies der Ork auf den Dschungel "Na los, vapisst euch endlich!"
Sgt Brannock wich mit Keeler langsam zurück, Sheera ließ sich mit schmerverzerrtem Gesicht von ihrem Posten gleiten. Sie in die Mitte nehmend, zogen sich die letzten Überlebenden in den Wald zurück.

+++

"Ey Boss, warum hastn da Impralen laufen lassn, häh?Die hättn wa doch wechmoschen könnt. ", grunzte einer der Orks. Der massige Anführer grinste viehisch, "Hättn wa machn könn, aba jetz renn da Hegelz zu ian Bossn und erzähln vonn Schleicha Käfa un wo der is, sin da Killa Käfaz nich weit. Dann moschn sich da impralen Hegelz mit da Käfaz und vielleicht komm noch da Dosenz dazu. Un wenn dia sich alle wechmoschn, wat bleibtn da liegen, Hä?. Ein anderer Ork grinste verstehen, "Iah Plunda bleibt liegen und wia brauchen den nua zu sammeln, dat isn klevvara Plan Boss.Un n bisschen moschen könn wa och. "Im Licht der inzwischen aufgegangen Sonne blickte der Boss auf seine, von violettem Blut besudelten Hände. Im trocknen nahm es eine tiefblaue Farbe an. Er schmierte sich etwas davon in sein vernarbtes Gesicht" Da Göttaz sin auf unsra Seitä, dat war ne gutä Jacht. Lasst unz vaschwindn. "

+++

++Trevan IV, an Bord der "Lichtbote" ++

Die Bildschirme zeigten nur noch Rauschen, nachdem die Beobachtungsdrohnen von ihm abgeschaltet wurden. In ihrem schwachen Licht erhob sich die Gestalt in einer dunklen Robe und beugte sich nachdenklich über die Konsole. Das Summen des Türkommunikators holte ihn aus seiner Grübelei zurück "Meister?" , erkannte er die Stimme seines Sekretärs. "Ein Major der Angarischen Sturmtruppen wartet im Dock, er lässt sich nicht wegschicken und besteht auf einem Gespräch." Die Gestalt in der Robe straffte sich "Ich komme, führe ihn auf das Beobachtungsdeck." Im Umdrehen fiel ein Lichtstrahl auf ein Symbol am Kragen der Gestalt, das Symbol der Inquisition, "Wir werden viel zu besprechen haben, meinte Inquisitor Vexillus. Sehr viel!"

+++

Zuflucht


Ein scharfer Lichtstrahl fiel in die Finsternis, die diesen Ort seit Jahrhunderten beherrscht hatte. "Los, nimm das Seil, ich vergrößer das Loch!" erklang eine heisere krächzende Stimme. Der Lichtstrahl wurde breiter, Steine und Dreckklumpen fielen nach unten, beim Aufprall wirbelte Staub auf und zog in Schwaden durch den Raum. Uralte Maschinen, die wie versteinerte Monster wirkten, warfen bizarre Schatten. Ein Kopf erschien in der Öffnung, "Ey, das sieht nach nem dicken Fang aus Gorn, da unten ist alles voll alter Technik, das gibt massig Credits. Vielleicht genug um auf die oberen Ebenen zu kommen und raus aus diesem Dreck!".

"Ach halts Maul und laß endlich das beschissene Seil runter, sonst trete ich deinen faulen Arsch durch das Loch. Ich muß die Lampen bereit machen, du wars ja zu blöd, dich um die Ausrüstung zu kümmern.", schnautzte die krächzende Stimme. Kurz darauf glitt ein Seil in das Loch, gefolgt von einer hageren, zerlumpten Gestalt, die beim herabgleiten neugierig den Kopf hin und her drehte. Noch mehr Staub wirbelte auf als der Mann den Boden erreichte. Er blickte nach oben als der Schatten seines Gefährten auf ihn fiel und trat beiseite. "Scheiße Gorn, wir sind reich.",ruft er. "Schau dir nur den ganzen Mist hier an, das ist uralt und es gehört uns. Endlich raus aus dem Dreck und dem Sumpf. Keine Ganger mehr, die einen rumschubsen, kein Proteinbrei mehr, sondern richtiges Essen, Suff und Weiber die nicht nach Dreck und Pisse stinken! ".

Sein Gefährte blickte nach unten während er Hand über Hand nach unten glitt" Ich sagte, halt die Fresse du Groxhirn. Erstmal müssen wir was finden was wir wegkriegen oder willst du die Maschinen mit dem Seil hochziehen? Dann können wir wiederkommen und mehr holen, oder wir verkaufen den Ort an ne Gang oder sogar an eine Gilde. "Gorn sah sich um und prägte sich die Umgebung ein, taxierte die verstaubten Maschinen." Hey Flax, sieh mal, der Staub zieht in diese Richtung. "Er leuchtete mit der Lampe in die Richtung."Da gehen auch Schienen und ein Laufband lang, vielleicht ist das ja ein guter Ausgang in den Hive. Viele Tore und Eingänge sind in Vergessenheit geraten, wurden versteckt oder verschüttet." Der angesprochene grinste "Dann brauchen wir uns auch nicht an den verlausten Ratskins vorbei schleichen. Los wir sacken ein paar Sachen ein und sehen uns dann den Tunnel an!". Wenig später betraten sie, bepackt mit ihrer Ausrüstung, ihren Waffen und einigen Gegenständen, die für sie wertvoll oder nützlich aussahen den Tunnel. Ihre Schritte wirbelten weiteren Staub auf und das alte Laufband vibrierte leicht unter den Füßen. Das Licht von Flax Lampe riß merkwürdige Formen aus den Schatten. Eine leichte Bewegung unter der dicken Staubschicht entging ihm aber.

+++

Kälte, beißende Kälte und ein nagendes Gefühl in seinem Inneren war alles was er spürte. Die Kälte kam nicht von außen, sie war in ihm. Rudimentäre Instinkte hatten ihn geweckt, leichte Vibrationen liefen durch den Boden und ließen Risse in der Staubschicht entstehen, die ihn bedeckte. Licht drang in seine trüben Augen und aus seiner trocknen, verdorrten Kehle drang ein knurrender Laut. Er drehte den Kopf in Richtung des Lichtes. Keine Gedanken oder Gefühle regten sich, nur der Urinstinkt des Jagen und des Fressens beherrschte ihn. Er registrierte Beute und rund um ihn herum spürte er weitere Bewegungen unter dem Staub.

+++


Schwester Khara ließ ihren Blick durch die Dämmerung schweifen und achtete besonders auf Bewegung in den Tunnelöffnungen. Hier in den unteren Ebenen mußte man stets auf der Hut sein, fast jeden Tag passierte etwas. Randalierende betrunkene Tagelöhner, sich bekämpfende Gangs, Arbites die mit Gewalt gegen jedwede Bedrohung der Ordnung vorgingen, geächtete Gangs aus den Badlands die nichts zu verlieren hatten und auf einen letzten verzweifelten Raubzug gingen. Jetzt hatte sich die Situation aber drastisch geändert. Erst war eine mysteriöse Seuche ausgebrochen, die die Betroffenen in blutrünstige, seelenlose Killer verwandelte, dann riegelten die planetare Verteidigung und die Ordnungshüter die oberen Ebenen komplett ab.Die Johanniter Schwestern, die dieses Stift gründeten, haben sicher nicht damit gerechnet, daß es mal mitten in einem Kampfgebiet liegen würde. Khara ließ einen kurzen Blick über ihre Schützlinge schweifen, traurig lächelte sie, als sie an ihre Schicksale dachte. Zurückgelassen, ausgesetzt, von zu Hause weggelaufen, Sklavenkinder und Findelkinder der Eklesiarchie. Jetzt wurden sie zu nützlichen Tätigkeiten erzogen statt einer der Unterwelt Gangs beizutreten, sie lernten lesen und schreiben, statt stehlen und betrügen, die Grundlagen der Riten statt töten, sie bekamen ausreichend Nahrung statt Drogen und verseuchtem Essen. Natürlich würden sie nie besonders hoch in der Hierarchie aufsteigen, aber sie würden ihren Beitrag leisten. Ihre Schwester und sie waren in einem ähnlichen Waisenhaus aufgewachsen und dienten heute dem Imperium, jede auf ihre Weise. Khara fand nie viel Gefallen am Kämpfen, Lehren und Heilen lag ihr mehr. Sarah hingegen war eine geborene Kämpferin und diente im Schwesternkloster auf der vierten Ebene. Stirnrunzelnd griff sie trotzdem nach dem Automatikgewehr, das ihr Arbitrator Leander bei seinem letzten Besuch übergeben hatte. Sie hatte den Ausdruck in seinen Augen gesehen, mit denen er die Kinder ansah. Der Gouverneur hatte eindeutige Edikte erlassen und damit eine Evakuierung der unteren Ebenen verhindert. Leander hatte traurig genickt als er ihr "Benutz die Waffe klug, Mädchen. Wenn es aussichtslos wird, sorg dafür, daß der Feind nicht noch stärker wird!" zuraunte. Wieder starrte sie nachdenklich nach draußen, entschlossen zu tun was richtig war. Die Dunkelheit im Tunnel zerfaserte zu einzelnen Schatten, die sich langsam und unbeholfen vorwärts bewegten. Plötzlich wurde die Dämmerung von Lichtblitzen, Explosionen und Schüssen zerrissen und sie sah, was auf sie zukam.

+++

Das Ding welches einmal Gorn war wankte unbeirrt vorwärts. Einsam in seinem beinahe Tod, aber Teil einer Horde ähnlicher Art. Langsam schlurften sie durch den Tunnel, näherten sich der Öffnung, die er mit seinem Granatwerfer schuf als er noch Gorn war und sich gegen die Horde wehrte. Er roch noch die leichten Spuren von Blut, Fleisch und Angst in der Luft. Das war alles was von seinem Partner übrig geblieben war. Jetzt spürte er nur noch das Verlangen nach mehr davon, zu reißen und zu fressen, durch die Öffnung drang ein Geruch der die ganze Horde vorwärts trieb, der Geruch der Beute.

+++

Fassungslos beobachte Khara wie Geschosse, Granaten und Laserblitze in die Masse der langsam vorrückenden Horde einschlugen,ohne diese aufzuhalten oder nennenswert zu verlangsamen. Die Kinder hinter ihr, vom Lärm aus dem Schlaf gerissen, drängten sich in einer Ecke zusammen. Mit einer beruhigenden Geste und einem leichten Lächeln wandte sie sich wieder dem Geschehen auf der Straße zu. Verstümmelte Körper, abgetrennte Gliedmaßen und Köpfe bedeckten den Boden aber selbst verstümmelte Körper ohne Arme oder Beine bewegten sich noch weiter. Nur die, die in den Kopf getroffen wurden blieben liegen. Mit Erschrecken erkannte sie bekannte Gesichter in der Menge. Der freundliche Händlergeselle der ihr lächelnd immer Naschwerk für die Kleinen einpackte, ein alter Kopfgeldjäger der Gilde der an der Ecke hockte und brabbelnd seine Geschichten erzählte, eine Hure aus der Brunnengasse, der schmierige Prediger, ein Händler…. es nahm kein Ende. Plötzlich begann eines der Kinder, verängstigt vom Lärm, laut zu weinen. Eines der älteren Mädchen hielt ihm die Hand über den Mund, aber es war zu spät. Etliche der toten Gesichter drehten sich in ihre Richtung und ein großer Teil der Horde drängte zum Tor des Stifts."Lauft hoch in die Kapelle und verschließt alle Türen! Beruhigt die Kleinen und öffnet auf keinen Fall die Türen!“, rief sie über die Schulter und kontrollierte schnell das Gewehr. Die Scheibe splitterte neben ihr und klauenähnliche Hände griffen durch das Gitter. Gezielt eröffnete sie das Feuer, immer auf die Köpfe haltend. Auf diese kurze Entfernung durchschlugen die Geschoße oft mehrere Angreifer. Bald häufte sich ein Berg Leichen unter dem Fenster auf, der ständig von den nachfolgenden beiseite gezerrt wurde , aber genau so schnell ging ihre Munition zu Ende. Schon rammte sie das vorletzte Magazin in die Waffe. Jetzt schoß sie in immer größeren Abständen, nur um die Horde vom Tor abzulenken, während sie überlegte ob sie nicht lieber die übrige Munition als letzten Ausweg für die Kinder und für sich sparen sollte.

Wie ein Mantra murmelte sie "Der Imperator schützt! ', während sie das letzte Magazin einlegte und weiter in die Menge feuerte. Bald hörte sie das metallische Klacken des Verschlusses, die letzte Patrone war verschossen. Der Kampflärm von draußen war auch leiser geworden und hatte sich in Richtung der oberen Ebenen verlagert. Jetzt schlug sie mit dem Gewehr durch die Gitterstäbe weiter auf die Gegner ein. Ihre Arme waren bald von Kratzern und Bissen übersät, der gesplitterte Schaft des Gewehrs glitschig von ihrem Blut. Ihre Bewegungen wurden langsamer, eine eisige Kälte zog durch ihren Körper, das Brennen der Wunden ließ nach, die Horde wandte sich vom Fenster ab und wankte auf den schwindenden Gefechtslärm zu.

+++

Starr stand das, was einst Schwester Khara war da, es fühlte nichts außer einer dumpfen Kälte, spürte nichts von den Verletzungen. Langsam drehte sich der Kopf, das zerstörte Gewehr fiel klappernd zu Boden. Trübe Augen richteten sich auf die Decke des Raumes. Dort war etwas, dort spürte es Leben, roch es Blut, warme Körper und Angst. Stockend bewegte es sich in Richtung Treppe, keine Spur mehr von Sorge, Mitgefühl oder Liebe. Nur noch eines beherrschte es, die Gier nach Blut und Fleisch. Es spürte nur noch……

Ein kleines Vorwort.

Diese Geschichte spielt in keinem der GW Universen sondern in einem weit,weit entfernten Spieluniversum. Auf einer Welt namens Dere ,auf dem Kontinent Aventurien ,in der schönen Stadt Punin im sonnigen Almada, lange bevor der Dämonenmeister Borbarad wieder erwacht und es mit dieser Welt auch endzeitmäßig den Bach runter geht.?

Obwohl….(aufgepasst ?)

Die Geschichte stammt als Idee aus den 90ern und sollte in einer kleinen Kampagne für DSA einen Magieanwender etablieren der,wie die agierenden Helden, noch am Anfang seiner Karriere steht, noch nicht ganz dem Bösen verfallen ist, sondern einfach nur "etwas" Pech hatte.?

Getreu dem Eventmotto, ein wenig anders(herum) geschrieben.?


Eine Lektion für's Leben


Epilog


Sonnenstrahlen, die durch das dichte Laub der Alleebäume fielen,spielten auf dem belaubten Boden und tanzten fröhlich über den ausgetretenen Weg. Vogelzwitschern und Insektengesumm erklang aus dem Wald, den Büschen und Wiesen.Es schien ein durch und durch herrlicher Tag zu sein.


Gar nicht so recht dazu passte die Mine des einzigen Reisenden,der auf dem einsamen Waldweg stand und bei dem es sich um Wulfgram von Wurzbrücken handelt, bis vor kurzem noch Scholar an der Puniner magischen Fakultät. Geballte Fäuste,zornig gerunzelte Brauen und ein verkniffener Mund zeigten alles andere als gute Laune. Kurz und stoßweise ging sein Atem und hörte sich teilweise wie ein Schluchzen an. Wütend starrte er auf das Reisebündel und die kleine alte Truhe zu seinen Füßen. Ruckartig schoß sein Fuß vor und versetzte dem daneben stehenden Proviantkorb einen kräftigen Tritt. Im hohen Bogen flog der gegen einen Baumstamm und im Fallen öffnete sich schon der Deckel. Statt Brot,Käse,Wurst und anderen vermuteten Leckereien für unterwegs kroch,flog und krabbelte eine regelrechte Armee von verschiedenen Insekten,Würmern und ähnlichem Getier aus dem Behältnis und verteilte sich im Laub und Gras des Wegesrands.


Diese letzte Beleidigung in einer langen Reihe tatsächlicher und eingebildeter Affront's machte den jungen Mann nur noch wütender. "Euch werde ich es auch noch zeigen,das werdet ihr mir büßen !" rief er zu niemand bestimmten in Richtung der in leichtem Dunst liegenden Stadt.

Weiß traten seine Fingerknöchel hervor, krampfhaft ging der Atem. Langsam begann er ruhiger zu atmen und ein geordneteres Denken setzte ein. Seine Zukunft sah momentan nicht sehr rosig aus, der große Traum vom Hofmagus eines Adligen oder als angesehener Magister in einer der wohlhabenden Städte war unerreichbar geworden. Zurück nach Hause? Lieber würde er auf der Stelle tot umfallen, statt nach Wurzbrücken zurück zu gehen. Als was auch,als der überflüssige dritte Sohn des Gutsherren,der vom guten Willen seiner Eltern und Geschwister abhängig war? Irgendwo eine Anstellung suchen? All das war weit unter seiner Würde. Mit nachdenklich zusammengezogenen Brauen passierten Ideen, Pläne und Fantasien Wulfgarms Kopf,aber nicht eine davon war brauch-oder umsetzbar.Nichts davon würde seine jetzige Situation verbessern oder wäre möglich. Als gescheiterter Scholar wollte er auf keinen Fall wieder nach Hause.

+

Langsam zeichnete sich eine Idee ab, den Kopf nachdenklich gesenkt und unentschlossen mit dem linken Fuß wippend dachte er genauer darüber nach. Ein besserer Plan fiel ihm fürs erste nicht ein."Gut,das muß erst einmal reichen.", sprach er leise zu sich selbst." Der alte Theomar wird mich sicherlich bei sich aufnehmen,er hätte mich damals schon gerne als Schüler behalten,aber das wollte weder ich noch meine Eltern ". Die Vorstellung als der Nachfolger des alten Druiden zu enden behagte ihm auch jetzt nicht allzu sehr,aber welche Wahl hatte er schon? Besser als alles andere war es allerdings und vielleicht wäre es ein Anfang. Immerhin war ein wenig Macht und Ansehen besser als gar nichts,er müsste ja nicht Zeit seines Lebens güste Kühe, kranke Schafe oder die Wehwehchen der Bauern, die sich keinen Medikus leisten konnten,heilen. Er war sich sicher,daß sich irgendwann eine bessere Gelegenheit bieten würde in den Vordergrund zu treten.Seufzend bückte er sich nach dem Bündel und der alten Holztruhe, die er grimmig lächelnd betrachtete und begann schlurfend und vor Selbstmitleid seufzend den Weg in sein zukünftiges Leben.


+++

Ergebnis


"Was für eine Schande",Wulfgarm stand vor den Magistern der Fakultät und erwartete das Schlimmste. Die Gesichter der drei Magier waren ausdruckslos und starr auf ihn gerichtet. Nur Magister Melchion sah noch sehr erschöpft aus.Ihm,als Wulgarm's Mentor fiel der Hauptanteil bei der Aufhebung der Sprüche und der Beseitigung des magischen Chaos zu,welches er durch seine Tat verursacht hatte. Das Urteil der Magier war vorhersehbar und in seinen Augen ungerecht und übertrieben hart. Wieder einmal fühlte er sich herabgesetzt und ungerecht behandelt. Seine hauptsächliche Sorge drehte sich ,wie fast immer, darum was die anderen von ihm denken und wie er vor anderen dastand. Langsam fand aber auch die Frage nach dem 'Wie' Einzug in seine Überlegungen. Was war schiefgelaufen? Wie konnte es dazu kommen? Langsam zogen die Erinnerungen der letzten Zeit herauf.

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"Irgendetwas stimmt nicht", erklang eine leise Simme mit einem merkwürdigem Nachhall tief im Bewusstsein. "Merkwürdig,ich habe ein Bewusstsein"?, die Stimme hatte einen leichten, schrillen Klang und seltsame Echos. "Wo bin ich? Was ist passiert"? Wulfgarm versuchte angestrengt seine Sinne zu sammeln und die Augen zu öffnen, während er unerträglich laute und merkwürdige Geräusche wahrnahm. Etwas anderes drängte sich in seine Bemühungen,andere,fremde Gedanken, die nicht wirklich Gedanken waren sondern kurze, teilweise schmerzhafte Impulse.

Er versuchte sich darauf zu konzentrieren und kurz meinte er zu verstehen was er empfand."zu früh" war ein Impuls,"Hunger" ein anderer. Irritiert blendete er sie aus und öffnete die Augen,nur um sie erschreckt atmend sofort wieder zu schließen. Die Welt stand Kopf und hatte sich vervielfacht. Die merkwürdigen, donnernden Geräusche dauerten an und Wulgarm drehte seinen Kopf,"seine Köpfe?",in die Richtung der Geräusche. Ein großer Zweibeiner tapste unbeholfen und merkwürdige, schrille und abgehackte Schreie ausstoßend und mit den Armen wedelnd durch den Raum. Verwundert über das seltsame Verhalten beobachtete er die Gestalt weiter, während er versuchte seine Gedanken zu sammeln.

+

Erst einmal mußte er sich über das wo und wie klar werden, das wer war ihm bewusst,aber er befand sich nicht mehr in seinem Körper. Seine Wahrnehmung funktionierte soweit wieder um festzustellen,daß er kopfüber an einem Balken an der Decke seiner versteckten Studierstube hing. Beim Umsehen bemerkte er ein gutes Dutzend Fledermäuse, die um ihn herum in gleicher Stellung hingen. Merkwürdig war,daß sie alle ihre Köpfe in der gleichen Weise in die selben Richtungen drehten. Ein schmerzhafter Impuls durchfuhr seine Gedanken, sie taten das selbe wie er. So wie er bewegten sich alle Köpfe in die selben Richtungen.Probeweise versuchte er die Arme zu bewegen und stellte erschreckt fest,daß es Flügel waren, die er und die Fledermäuse um ihn herum auf die gleiche Weise bewegten. "Oh nein,ihr Götter und vor allem die heilige Hesinde helft mir ",stammelte er im Geiste. Blitzartig hatte er die Situation erfaßt. "Ich bin eine verdammte Fledermaus", begann er zu denken." Nein,mehr als ein Dutzend verdammte Fledermäuse. Aber wie war das möglich,so sollte der Spruch nicht wirken". Seine Gedanken drehten sich im Kreis und nach und nach erschloß sich ihm die Lösung. Er hatte statt einen Teil seiner Wahrnehmung auf andere Lebewesen zu übertragen, fast sein gesamtes Bewusstsein auf den Schwarm übertragen, daher auch diese seltsamen Echos in seinem Kopf.Das müssen die Teile von ihm in den anderen Tieren sein.

Mit aufkeimenden Entsetzen blickte er und der Rest des Schwarms nach unten, wo immer noch sein Körper, in dem jetzt sicher das bißchen Bewusstsein der Fledermäuse steckte,durch den Raum torkelte. Er war froh, daß keine Kerze brannte die umfallen konnte und die schmalen Sehchlitze in dem halb zerfallenem Gemäuer das Hinausfallen verhindern würden.

Wie konnte das nur passieren und wie war es umzukehren? " Es muss an den Zutaten für den verstärkenden Trank gelegen haben",überlegte er.Viele der Zutaten waren exotische Pflanzen und Substanzen aus dem Süden oder Maraskan und er war gezwungen, sie mit einheimischen Mitteln, die er für geeignet hielt,zu ersetzen. Das meiste hatte er sich heimlich in der Fakultät "geliehen" oder direkt bei Händlern gestohlen. Ihm fiel nichts ein, wie er aus eigener Kraft etwas für die Umkehr des Spruches tun könnte. Seufzend fand er sich mit der einzigen Lösung ab, die ihm einfiel. Er musste mit Meister Melchion Kontakt aufnehmen.


+++


Prolog


Während er Zutaten wog,zählte und sortierte dachte Wulfgarm mit leichter Wehmut an den Tag zurück an dem er in Punin ankam. Die Hoffnungen,die er sich machte.Die Möglichkeiten die vor ihm lagen. Ein völlig neues Leben hätte vor ihm liegen können, aber es kam natürlich anders. Ein Studiosus der älteren Klassen mußte natürlich Phexdan von Wasserau sein, Sohn einer Gutsherrenfamilie aus der Nachbarschaft, die mit seiner Familie schon seit Jahren im Streit lag. Bald darauf begannen die Schikanen, die er glaubte hinter sich gelassen zu haben,wieder von neuem. Koboldkind,Hexenbalg, Bücherwurm,Schleicher waren nur einige Schimpfnamen, die seine Eltern, Geschwister und die Bewohner des heimatlichen Hofes für ihn hatten. Als ungewollter dritter Sohn und fünftes Kind, war er in ihren Augen noch weniger nütze,als seine zwei Schwestern, die man wenigstens noch nutzbringend verheiraten könnte.Beizeiten gewöhnte es Wulfgarm sich an,allen aus dem Weg zu bleiben,aber sie trotzdem zu beobachten und zu belauschen. Um sich für erlittene oder eingebildete Gemeinheiten zu rächen,spielte er seine Geschwister und andere, die ihm Unrecht zufügten gegeneinander aus. Noch unerträglicher wurde es,als plötzlich unerwartete Mißgeschicke in seiner Nähe passierten. Bald stellte ein reisender Perainepriester fest, das der kleine, unsichere Junge nicht verflucht, sondern magiebegabt war. Natürlich fiel seinen Eltern nichts besseres und kostengünstigeres ein,als ihn ein paar Tage in der Woche zu einem Druiden zu schicken,der in den Wäldern Wurzbrückens lebte und den Bauern bei vielen Gelegenheiten half. So lernte er Theomar kennen und das erste Mal in seinem Leben so etwas wie ein Zuhause. Der Druide schrieb schließlich auch an einen befreundeten Magister und erwirkte so die Aufnahme an der Akademie.

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Es hätte alles gut werden können,dachte Wulfgram aber entgegen der Aussage des Priesters in seiner Kindheit fühlte er sich sehr verflucht.Das würde sich aber bald ändern, sobald der Spruch an dem er seit einiger Zeit arbeitete funktionierte. Den Magistern würde er so imponieren, daß sie ihn für die offene Stelle des Gaststudiosus an einer anderen Akademie auswählen würden. Mit etwas Glück,könnte er dann dort von vorne anfangen. Ein wenig Glück im Unglück hatte er ja schon beim Auffinden seiner jetzigen Studierstube gehabt. Auf der Flucht vor seinen schlimmsten Peinigern war er auf dem alten Speicher an der Mauer in einem lange nicht genutzten Raum gelandet und hatte dort den Zugang zu diesem Zimmer gefunden. Offenbar bei den Umbauarbeiten zugebaut und vergessen, mußte sie früher schon einem forschendem Magus gehört haben. Den größten Schatz, in seinen Augen,fand er in einer alten Truhe, die Aufzeichnungen des früheren Bewohners,der sich offenbar mit der Erforschung von Sprüchen abseits der Lehrmagie beschäftige. Wulfgarm fand viele Seiten über hexische ,elfische und druidische Sprüche, viele Bücher handelten aber auch von echsischer und Magie der Magiermoguln .Diese mit den Runen TaB versehen, hatte er ängstlich zurück gelegt und nie wieder angesehen, sie waren ihm unheimlich. Nun endlich sollte es so weit sein, jetzt wollte er es sich und anderen beweisen und endlich aus dem Schatten treten und Erfolg haben. Einmal im Leben mußte ihm das Glück doch einmal zulächeln. Versonnen lächelnd gab er die Zutaten für den Trank in die Retorte,der ihm genug Energie für diesen Spruch liefern würde.
 
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Hier gibt es Hintergrundgeschichten aus meinem Armeeaufbau,den ich aber hier nur verlinke.(Bequemlichkeit lässt grüßen ?)
 
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Hier kommen als Geschichten erzählte SBs eines anderen Armeeaufbaus oder andere Geschichten aus dem Söldnerleben oä.(ist einfacher als fotografieren ?)
Eine Irrfahrt, die ist lustig..


Die Frühlingsonne vertrieb mit ihren warmen Strahlen die Nachtkälte, leichter Dunst stieg von den Wiesen auf, Vögel sangen und die Geräusche des Winterlagers drangen leicht gedämpft bis auf den Hügel.Leises Pferdewiehern mischte sich mit der schnarrenden Stimme Schepkes,der seine Neulinge drillte und dem Klacken der Armbrüste, mit denen Fletcher's Schützen schon am frühen Morgen übten.
Auf der Treppe seines Wagens sitzend genoß Klaus Zimmermann den Morgen und seine geliebte Pfeife.
Nach einem letzten ausgiebigen Zug,beschloß er erst einmal in aller Ruhe zu frühstücken. Das Schreibbrett an der Seite des Wagens wurde zum Tisch umfunktioniert,Brot,Butter und Honig heraus gesucht und auf dem Ofen im Wagen ein Kessel Wasser aufgesetzt. Vor sich hin pfeifend überlegte er,was dieser Tage anstand. Die Rekrutierung lief,Kontrakte waren ausgehandelt,Werber losgeschickt,Plakate aufgehängt und die Stammeinheiten aufgefüllt.
Ein Scheppern störte seine Gedanken. Langsam bewegte es sich den Hügel hinauf,es klang als würde der Wagen eines Kesselflickers mit eckigen Rädern den Pfad heraufkommen.Bevor er nachsehen konnte bebte der gesamte Wagen unter etwas, was ein Klopfen sein sollte."Zahlklaus,du Zuhause?",grollte eine tiefe Stimme," Morgan Hauptmann mich zu dir schicken,sagen du machen Krieg mit Papier,was immer das sein." Schmunzelnd steckte Klaus den Kopf aus der Tür,"Urblab Rotgut, schön dich zu sehen,ja ich mache den Vertrag,wie immer."
Die massige Gestalt des Ogers,der mit einem wüsten Sammelsurium von Waffen,Schilden und Essbarem beladen war ragte vor ihm auf und warf einen bizarren Schatten.
"Du und deine Vettern wollen sich uns wieder anschließen?",fragte der Zahlmeister der Söldner jetzt ganz geschäftsmäßig.
"Ja Zahlklaus, wie immer und ein paar Kumpels mehr,mehr Oger immer gut zu brauchen. Hab Sprecher mit,der erklären. Ich erstmal essen, reden macht Hunger.",grollte der Oger und winkte eine untersetzte Gestalt herbei, die sein Körper bisher verdeckt hatte.
Beim Anblick des heranwatschelnden Halblings begann Klaus allerdings um sein Frühstück zu fürchten. Zu Recht,denn als würde er hier wohnen oder eingeladen sein bediente dieser sich gleich großzügig selbst am Tisch und zog im Gegenzug eine Korbflasche aus der Jacke, die er dem Zahlmeister einladent hinhielt. Abwinkend bereitete Zimmermann sich endlich seinen Tee und stopfte sich noch ein Pfeifchen.
"Na dann,legt mal los werter..?, sprach er den zufrieden kauenden Halbling an.
" Hamlin Schappel aus dem Moot,zu ihren Diensten. Urblab hat mich als Sprecher angeheuert um Unannehmlichkeiten auf dem Weg zu vermeiden und eventuelle Verhandlungen zu führen." Geschäftsmäßig rückte er seine Gestalt auf dem Schemel in Positur, während der Zahlmeister sich bequem in den Feldstuhl setzte und zuhöhrte.
"Also",begann Hamlin "Wanston Eisenfresser und Hinricht Totschlinger aus dem Rotgut Klan kennt ihr ja schon von anderen Feldzügen. Urblab hat mir die Geschichte der anderen drei erzählt, während wir hier herkamen. Ihr sollt sie erst einmal hören, bevor ihr ein Heuerangebot macht.Der Oger mag euch und den Hauptmann und respektiert euch, obwohl ihr Menschen seid.Es gib da ein paar,na ja, wie soll ich sagen..? Besonderheiten denke ich, ist ein gutes Wort.Urblab's Kumpels sind weit herumgekommen und haben sich ein paar Eigenheiten angewöhnt, auf die ich euch hinweisen soll".
Sich ebenfalls etwas bequmer hinsetzend und ein Pfeifchen stopfend begann der Halbling ,nur von gelegentlichen Happen von Zimmermann's Frühstück und einem Schluck aus der Flasche unterbrochen,zu erzählen.
++
Unberührt liegt der Strand unter der heißen Sonne,nur gelegentlich von etwas Gischt der anbrandenden See befeuchtet.
An einer Stelle beginnen Sandkörner sich leicht zu bewegen ein kleiner Hügel türmt sich wie ein Miniaturvulkan auf. Immer höher schiebt er sich,mehr Körnchen rieseln. Ein dunkelblauer Kopf erscheint, eine gespaltene Zunge nimmt Witterung auf. Zehn Jahre lag das Ei der Tiefenechse im Sand und reifte,heute war es soweit.Heute war der erste Tag ihres Jahrhunderte dauernden Lebens im Meer. In etwa dreihundert Jahren würde sie selbst an diesem Strand ihre Eier ablegen.Ruckartig befreite sie sich aus dem Sand als ein Schatten auf sie fiel.Eine Pranke so groß wie ein Schinken grapschte nach der Echse und stopfte sie sich in einen Mund voller schlechter,aber trotzdem scharfer Zähne. Mit einem Schlürfen verschwand auch der Schwanz. Eine Pranke wichte über den Mund und beseitigte ein paar Sandkörner.
"Fehlt Gewürz!",maulte der Oger und stapfte schluckend den Strand hinauf in Richtung Urwald.
Hier am Strand gab es wenig zu fressen,der Urwald dagegen schien vor Leben,essbarem hoffentlich ,zu wimmeln. Für seine Größe sehr geschickt,bewegte sich der Oger Vragg Guthauer durch den Wald, während er überlegte, wie zum Schlund er hier am Strand gelandet war und wo überhaupt "hier" war.
Ein Kapitän aus Marienburg hatte ihn als Kämpfer auf seinem Schiff angeheuert,da es wohl in letzter Zeit Überfälle durch unbekannte Piraten,dunkle Elfen,Norsca Plünderer oder ähnlichem gegeben hatte.
Erfahrung auf See hatte er durch vorherige Abenteuer, also ließ er sich für freie Kost, für die der Käpt'n mit einem nachgezogenen Netz sorgte und einen großen Becher Schnaps anheuern.Das letzte woran er sich erinnern konnte,war ein aufziehender Sturm und wie der Käpt'n alle außer dem Steuermann und ihm unter Deck schickte.Stundenlang hielt er das Ruder,dann knackte und krachte es als würde ein Baum umstürzen und es wurde dunkel um ihn. Vragg kratzte sich nachdenklich ausgiebig am Gesäß und langte dann nach oben um dem Kopf die selbe Behandlung zu gönnen. Dort spürte er eine große Beule,bei deren Berührung ein ziehender Schmerz einsetzte.Grummelnd und gelegentlich eine lecker aussehende Frucht pflückend setzte er seinen Streifzug fort.
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Seit ein paar Tagen zog der Oger schon durch die Gegend und lebte von dem,was er erbeuten konnte. Heute sollte es ein kleines Festmahl geben,denn gegen Morgen war er auf eine Siedlung von Einheimischen gestoßen,wie er annahm. Zu sehen war nämlich niemand,das kleine Dorf lag wie ausgestorben,so daß er ungeniert Trockenfleisch und Fisch plündern konnte. Die Krönung des Raubzugs war ein großer Kupferkessel mit etwas,daß wie Bier roch. Beladen mit der Beute trabte er in Richtung der Lichtung, auf der er vorübergehend ein Lager errichtet hatte.Ruckartig blieb er stehen,denn eine kleine Armee merkwürdig aussehender Echsenwesen versperrte ihm den Weg. Die Einheimischen hatten ihn anscheinend gefunden.Zögernd machte Vragg einen Schritt nach vorne,als er aus dem Augenwinkel einen huschenden Schatten sah,der durch die Bäume strich. Er hörte noch ein sausendes Geräusch und spürte einen heftigen Schlag auf den Kopf bevor es,wieder einmal, dunkel um ihn wurde.
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Ein Schaukeln wie auf See weckte ihn und als er die Augen öffnete stand die Welt um ihn Kopf. Es dauerte eine Weile,bis er begriff,daß er mit gefesselten Händen und Füßen wie ein erlegtes Wild an einer Stange zwischen zwei Ogergroßen Echsenwesen hing. Immer noch benommen wurde er unter schnatternden,schnalzenden und pfeifenden Lauten in eine tiefe,feuchte Höhle gebracht.Langsam kam er nach dem wiederholten Schlag auf den Kopf zu sich und begann sich aus seinen Fesseln zu befreien,als ein markerschütterndes Brüllen durch die Höhle schallte. Hastig sah er sich nach einer Waffe um und löste schließlich seine geliebte Wanstplatte, die massiv gearbeitet war und einer Waffe am nächsten kam.Ein Schatten, doppelt so groß wie er selbst,schoß aus einem Seitengang auf ihn zu. Im letzten Moment konnte er den schnappenden Kiefern ausweichen, die zustoßenden Klauen wehrte er mit der beidhändig gehaltenen Metallplatte ab.Der Schwanz der riesigen Hornechse erwischte ihn allerdings. "Nicht schon wieder der Kopp",brüllte der Oger wütend und hieb seine Wanstplatte immer wieder auf den Schädel der Echse, selbst dann noch,als das Biest schon zusammengebrochen und zuckend auf dem Boden lag. Erschöpft ließ er nach einer Weile davon ab, die Wanstplatte war durch die Wucht der Schläge geborsten. Nachdenklich betrachtete er seinen Gegner,seine Beute. Beim Anblick von soviel Fleisch meldete sich sein Magen und da er hungrig war,machte er sich daran mit einem scharfen Splitter der zerbrochenen Wanstplatte das Viech zu zerlegen.Während er schmatzend sein Siegesmahl hielt betrachtete er im diffusen Licht der Höhle seine Beute. Eine starke Haut mit festen dunkelroten Schuppen bedeckte den Rest des Kadavers,der Schädel war mit noch dickeren Schuppen gepanzert. Einen genervten Blick zur,mit Stalaktiten übersäten, Höhlendecke werfend kam ihm eine Idee und er machte sich sogleich an die Arbeit.
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Leise zischend und schnatternd standen die Skinks vor der Höhle. Bis vor einer Weile waren aus den eigens so angelegten Gängen der Höhle noch die Geräusche eines erbitterten Kampfes gedrungen, jetzt war außer einem gelegentlichem Schmatzen und Knurren nichts weiter zu hören. Seit Jahren brachten sie dem Gehörnten jetzt schon Gefangene, Schiffbrüchige und lebensmüde Plünderer als Opfer. Hinaus war noch niemand gekommen,solche Geräusche waren allerdings neu,so beschlossen sie noch etwas zu warten.
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Mit einem Räuspern unterbrach der Halbling seine Erzählung und blickte vielsagend auf den, jetzt leeren Frühstückstisch.
Schmunzelnd blickte Zimmermann ihn an."Tja Meister Hamlin, entweder habt ihr zu langsam erzählt oder zu schnell gegessen. Das hat euch doch nicht der Oger so erzählt,oder? Den Rest bitte in Kurzform, ich bin ein beschäftigter Mann."
Über sein pausbackiges Gesicht grinsend erwiderte der Halbling,"Nein, natürlich nicht.Aber er hat von den Echsen ein paar dünne Metalltafeln bekommen,auf denen in ihren kruden Glyphen und sonderbarerweise in tileanisch das wichtigste steht, den Rest seiner Irrfahrt hat er Urblab erzählt. Er hat mit der Haut der Echse als Rüstung die Höhle verlassen und irgendwie eine Prophezeiung erfüllt. Die Echsenmenschen haben ihn in ihre Gemeinschaft aufgenommen und mit Respekt behandelt.Auf einem Kriegszug mit ihnen gegen ein Entdeckercamp hat er ein Faß Wein erbeutet und wurde betrunken zurück gelassen, mit den Überlebenden Entdeckern kam er wieder zurück ins Imperium. Vragg Guthauer oder "Er,der die Echse verschlingt" stellt nur ein paar Bedingungen an eine Heuer.
Keine Schiffe,keine Höhlen und möglichst keine Gegner mit Steinschleudern.Außerdem kämpft er nicht gegen Echsen."

Hier zwinkerte der Halbling dem Zahlmeister schelmisch zu,"Den Rest der Geschichte und die der anderen beiden Oger können wir ja beim Abendmahl besprechen,da passt eine gute Geschichte auch besser."
Mit diesen Worten reichte er dem Zahlmeister die Flasche, die dieser für einen kräftigen Schluck auch annahm.
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Im Rahmen des "... König in Gelb"gibt es was neues von den Ogern?
... ein Blatt im Wind


Der Geruch nach nassem Gras, Kirschblüten,Reisfeldern und Bergschnee zog durch die offene Shoji.Das Licht der aufgehenden Sonne warf bizarre Schatten an die Wände aus gewachstem Papier und dunklem Holz.Die Geräusche der erwachenden Festung drangen aus dem Hof herauf.Fürst Hidekawa hatte die Nacht in Meditation verbracht,aus der er jetzt mit einem tiefen Atemzug zurück kehrte.Mechanisch griff er nach dem Bogen Reispapier und dem Schreibpinsel.Mit immer noch geschlossenen Augen,tauchte er diesen in die Tintenschale und schrieb mit sicheren Bewegungen schwungvoll ein Kanji auf den blütenweißen Bogen.Langsam ausatmend öffnete er die Augen um zu sehen,was Lord Tse-Tzien ihm in seiner Trance offenbart hatte.Überrascht und irritiert blickte er nachdenklich auf das von ihm geschriebene Zeichen,stirnrunzelnd versuchte er den Sinn zu ergründen und in welchem Zusammenhang es mit seinem Problem stand.In Trance hatte er sich begeben um einen Hinweis zur Lösung des Konflikt's mit seinem Nachbarn Nobuoda zu erhalten. Nach Erleuchtung suchend musterte er stirnrunzelnd das Zeichen,das Ergebnis seiner langen Meditation.Hunger! Irritiert starrte er eine Weile auf das seltsame Kanji und war ratlos.
Ächzend und mit starren Muskeln erhob er sich und ging zur Terasse.Ohne nach dem Diener zu läuten,bediente er sich selbst von dem Kännchen Cha,welches auf dem niedrigen Tisch stand.
Hoffend,daß der Cha seinem Körper und Geist neue Energie gab grübelte er weiter über dem Sinn des Zeichens, wollte Tse-Tzien ihn prüfen, verbarg sich tatsächlich die Lösung darin oder sollte er in die Irre geführt werden? Unterbewußt registrierte er leichte Schritte, die sich dem Raum näherten, gleich darauf ertönte ein Klopfen am Türpfosten und sein Prodomus öffnete kniend die Schiebetür.Hidekawa erteilte ihm nickend die Erlaubnis zu reden,"Hidekawa San,der Händler aus Ind hat gestern Abend den Eingang der Bucht passiert und den Lotsen um eine Audienz bei Euch ersucht". Nachdenklich betrachtete der Fürst weiter den Sonnenaufgang und genoß den einmaligen Anblick.Über die Schulter gewandt erteilter er ihm seine Zustimmung,"Wir werden ihn gegen Mittag erwarten,bereite den Empfang vor.Bis dahin möchte ich nicht gestört werden, oh und lass ein Bad vorbereiten, die Nacht war anstrengend".Sich verbeugend zog sich der Prodomus zurück und überließ ihn wieder seinen Grübeleien.Immer wieder kreisten seine Gedanken um die jahrhunderte alte Fehde mit seinem Nachbarn, vor langer Zeit erging das Verbot des obersten Kriegsherren,diese im Feld auszutragen.Seitdem versuchten die beiden Kontrahenten sich bei jeder Gelegenheit auszustechen und einen Sieg über den anderen zu erringen. Sei es bei Dichtkunst,Schreib oder kämpferischen Wettbewerben.Im Vorjahr mußte er dann beim Reisfest eine schwere Niederlage einstecken und verlor seinen Ringerchampion. Fürst Nobuoda entschuldigte sich natürlich für diesen "bedauerlichen Unfall" und schlug ihm eine Revanche vor,wenn er denn einen neuen Ringer finden könne. Hämisch bot er ihm sogar das Ende der Fehde an,wenn Hidekawas Kämpfer siegen sollte.Fast ein Jahr lang hatte der Fürst jetzt vergeblich versucht einen äquivalenten Ersatz für seinen Tori zu finden,aber vergeblich.Stets gab es Ablehnungen,Ausflüchte und Rückzieher von den verfügbaren Ringern. Seine Spione hatten ihm berichtet,daß Nobuoda's Beauftragte hinter den Ablehnungen steckten und das reichlich Geld und andere Zuwendungen geflossen seien.

Rhythmisch erklang das Aufstampfen der Speerschäfte auf den Böden der Vorhalle und kündeten den Besuch des Händlers an.Fürst Hidekawa und zwei seiner Hatamotos knieten auf der Empore des Ratsaales während die restlichen Berater auf einfachen Tatamis links und rechts des Ganges Platz fanden.
Die Türen wurden von den Wachen geöffnet und der Händler und zwei seiner Seeoffiziere betraten den Saal.Hinter ihnen glaubte Hidekawa eine schemenhafte Bewegung von etwas massigem im schattig dunklen Gang zu sehen. Streng nach Protokoll fielen der Händler und seine Begleiter fünf Schritte vor dem Podest auf die Knie und senkten schweigend die Köpfe."Aber,aber alter Freund",folgte der Fürst ebenfalls dem Protokoll,"kommt doch näher und setzt euch zu uns", worauf ein kurzer Austausch von höflichem Ablehnen und wiederholten Bitten begann und der Händler schließlich vor dem Podest auf einem bereitgelegen Kissen Platz nahm.
"Nun werter Apuna Hasa ", begann Fürst Hidekawa das Gespräch "Was machen die Geschäfte und wobei können wir dir helfen? Die Handelsverträge stehen, die Ladung wird noch heute an Bord gebracht und mein Hafenmeister stellt die Papiere aus". Der Händler senkte knapp seinen Kopf "Tatsächlich würde ich sehr gerne über die Ausdehnung der Handelsverträge sprechen, aber hauptsächlich bin ich hier um euch für die zurückliegenden Jahre guten Handels zu danken und habe euch ein Geschenk mitgebracht,das euch in eurer derzeitigen Lage gute Dienste leisten kann. Einen Kämpfer, den ich eigentlich für meine Sicherheit angeheuert habe,der aber den großen Wunsch hat,euer Land kennen zu lernen".Hidekawa und der ältere Krieger zur rechten runzelten die Brauen "Ein unzivilisierter Söldner?Wozu sollte ich ihn brauchen?Das ist Nippon, unsere Krieger sind unerreicht und obendrein noch zivilisiert ". Der Händler lehnte sich leicht zurück und lächelte verschmitzt "Urteilt nicht vorschnell Fürst,ihr könntet euch erst einmal ein Bild von ihm machen,er wartet in der Vorhalle".Auf ein zustimmendes Nicken des Fürsten öffnete eine der Wachen die Tür und winkte fordernd in Richtung des Händlergefolges. Eine massige Gestalt setzte sich in Bewegung."Mein Fürst", erklärte der Händler," Bitte verzeiht seine barbarischen Manieren und auch seine Körperpflege entspricht nicht wirklich den hiesigen Gepflogenheiten,aber ich denke ihr könntet ihn beim nächsten Reisfest gegen den Kämpfer eures Rivalen antreten lassen.Er stammt aus den Trauerbergen an Cathays Grenze und befindet sich auf Wanderschaft um Abenteuer und Reichtümer zu sammeln um seinen Status im Stamm und sein Ansehen zu erhöhen.Er nennt sich Bargosh Rotgut und würde gerne in eure Dienste treten".

Bunte Seidenbanner flatterten im frischen Frühlingswind, auf der von zartgrünen Seidenbahnen umfassten Tribüne saßen die rivalisierenden Fürsten und ihr Gefolge sowie deren geladene Gäste und warteten äußerlich Gelassenheit zeigend mit Spannung auf das Finale des Frühjahrsfestes. Falsche Freundlichkeit vortäuschend neigte sich Fürst Nobuoda etwas zu seinem Rivalen,"Hidekawa San, wie ich hörte konntet ihr doch noch einen Streiter für das Bashu anwerben,es soll ein ausländischer Barbar sein der nicht einmal unsere Bräuche kennt.Ich würde ja gerne auf unserer Abmachung bestehen, möchte euch aber nicht demütigen indem ich daran festhalte".Fürst Hidekawa lächelte gelassen "Nobuoda Sama,eure Sorge ehrt euch aber ich bestehe nicht nur auf unserer Vereinbarung, ich möchte sie sogar erweitern." Nobuoda's Augen wurden zu dunkel funkelnden Schlitzen,"Ihr glaubt wirklich das euer Barbar einen meiner Torijs besiegt?" Lächelnd wandte sich Hidekawa direkt an ihn "Nein Fürst.Mein Streiter wird jeden eurer Streiter besiegen.Anschließend werdet ihr öffentlich das Ende der Fehde erklären, die von euch besetzten Ländereien zurück geben und das alles vor dem höchsten Himmlischn bestätigen.Anschließend werdet ihr entweder ob des Gesichtsverlustes Seppuku begehen oder euch das Haupt scheren und Mönch werden".Unnachgiebige Härte zeigte sich auf seinen Zügen,"Meine Ahnen werden endlich Frieden finden und ihr Emporkömmling werdet erhalten was ihr verdient.Mein Streiter erhält euren Champion sowie dessen Besitz zu seiner persönlichen Verfügung und eure Vasallen verlassen das Land".Nobuoda's Hände ballten sich so stark,daß die Knöchel weiß hervortraten,"Ich gehe davon aus,daß ihr im Fall meines Sieges ebenso handelt Hidekawa,oder ich werde eure Provinz dem Erdboden gleich machen,eure Burg schleifen,eure Krieger auslöschen und auf die Leichen von Euch und eurer Familie pissen,ich werde eure Bauern in die Sklaverei verkaufen und das Land in eine Wüste verwandeln.",stieß er durch die zusammen gepreßten Zähnen hervor."Aber natürlich,alter Freund, bewahrt Haltung,ihr seid doch ein Krieger.",antwortete Hidekawa lächelnd "Es ist alles schriftlich festgehalten und dem höchsten Himmlischen ist eine Kopie der Vereinbarung zugeschickt worden". Mit einer knappen Geste signalisierte er den Beginn des Wettbewerbs.

In getragener Weise begleiteten Trommeln und Flöten den Einmarsch der Toris, ein Raunen ging durch die Menge. Die acht Toris von Fürst Nobuoda überragten den durchschnittlichen Bewohner der Inseln um mehr als zwei Haupteslängen.In perfekter Choreographie marschierten sie ins Rund der Arena um sich im Halbkreis verteilt,gleichzeitig zur Mitte zu wenden und sich vor dem Schiedsmann zu verbeugen.
Zum dumpfen Klang großer Trommeln wurde Fürst Hidekawas Streiter angekündigt.
Die Seidenbahn wurde förmlich zur Seite gerissen,als ein drei Meter hoher Muskelberg den Ring betrat,seine graugrüne Haut zierten Kampf-und Ritualnarben, und er trug den traditionellen Obi der Ringer. Gelassen stellte er sich in das freie Drittel und nickte ansatzweise mit dem Kopf.
Hidekawa wandte sich maliziös lächelnd an den blass gewordenen Rivalen in der Nachbarloge,"Sind eure Streiter bereit alter Freund oder wollt ihr den Wettkampf aufgeben.Das würde allerdings als Sieg mit allen Konsequenzen zählen wie ihr es vor gar nicht allzulanger Zeit vor dem Shogun verkündet habt als ich keine Toris finden konnte?" Nobuoda sah ihn aus zusammen gekniffenen Augen an und rang um Fassung,"Laßt sie kämpfen,ich stehe zu meinem Wort, auch ein Oger ist nicht unbesiegbar".
Hidekawa gab ein weiteres Zeichen und die Kämpfer stürmten in den Ring, versuchten den Oger einzukreisen und ihn mit harten Schlägen und Tritten zu bearbeiten.Unbewegt stand er da und ließ die Angriffe geschehen bis einer der Torijs ihm mit beide Fäusten in den Schritt schlug.Aufbrüllend ließ er ansatzlos seine Faust auf den Kopf des Angreifers krachen, was diesen in eine blutige Masse aus Knochen,Blut und Hirn verwandelte. Mit einer Geschwindigkeit, die ihm bei seiner Masse niemand zugetraut hätte packte er zwei weitere Angreifer und stieß sie so stark zusammen,daß selbst in den hinteren Reihen das Brechen der Knochen zu hören war.Einen dritten packte er an den Armen und riß ihm diese kurzerhand aus um anschließend mit den blutsprühenden Gliedmaßen auf einen anderen Gegner einzuprügeln.Die drei übrigen Ringer zogen sich über die Absperrung zurück und signalisierten so ihre Aufgabe.Hidekawa klatschte laut und vernehmlich einmal in die Hände, woraufhin der Oger von seinem Opfer abließ und ebenfalls den Ring verließ.Kreidebleich schrie Nobuoda die übriggeblieben Kämpfer an,weiter zu machen aber diese knieten sich demütig ihre Niederlage akzeptierend an den Ring. Lächelnd erhob sich Fürst Hidekawa,"Nun Nobuoda, wie entscheidet ihr euch,geht ihr in die Große Leere oder werdet ihr Mönch? Entscheidet euch schnell, meine Wachen stehen für beide Fälle bereit um die Abmachung einzuhalten. Ach ja,euer hochgelobter Champion und Neffe,der vollmundig verkündet hat das er meine Streiter roh vertilgen würde,geht an den Oger. Es ist nur ein primitiver Barbar aber Wir haben ihm unser Wort gegeben. Nur fürchte ich er wird seine Belohnung tatsächlich vertilgen,euer Neffe hätte den Mund etwas weniger weit aufreißen sollen.Seid ihr bereit euren weiteren Weg anzutreten?
Ich danke Lord Tse-Tzien,der mir mit seinen verschlungenen und sich wandelnden Pfaden endlich einen Weg wies Gerechtigkeit zu erlangen.", auf ein Zeichen des Fürsten marschierte eine Hundertschaft Wachen auf um die Anweisung des Fürsten durchzusetzen.

"Das ging ja schlimmer zu wie bei einer tileanischen Intrige.Mein lieber Hamlin,wieviel davon habt ihr euch denn ausgedacht?",der Zahlmeister setzte lachend den Krug an und nahm einen tiefen Zug. Mit gespielter Entrüstung schüttelte der Halbling den Kopf,"Ausgedacht? Wie kommt ihr denn darauf?In meiner Jugend bin ich weit herumgekommen und habe seinerzeit den Händler aus Ind begleitet. Ich ließ ihn auch damals Bargosh anheuern und begleitete ihn nach Nippon.Dort verlor ich ihn dann aber aus den Augen.Er kehrte nach mehreren Jahren mit einer Söldnerdschunke zurück und hat mir noch viele Geschichten erzählt." Mit einem Zwinkern lehnte er sich zurück,"Die reichen noch als Bezahlung für viele Mahlzeiten." Mit einem schelmischen Grinsen griff er ebenfalls nach einem gut gefülltem Humpen und prostete damit Zimmermann zu.
 
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Hier möchte ich die Werbetrommel für ein tolles Projekt von @7thCadian und einigen anderen rühren, für das es auch ein paar Geschichten gibt.

Schatten an der Wand


+++ Cadia +++
+++ PSZ 22:35 +++
+++ 4k clicks randwärts von Cadia Secundus +++
+++ Sektorflotte ,Aufklärungsgeschwader "Spadroon " +++
+++ Fregatte 1, Aufklärugsschwadron "Katar"+++

Der Kadett blickte von seinem Sensorschirm auf,hilfesuchend den Blick auf den diensthabenden Decksoffizier gerichtet. "Wenigstens ist es 1t Leutnant Kröger ",dachte er als er leicht die Hand hob. "Habe die Signatur mehrerer Schiffe, die außerhalb der Sprungzone aus dem Warp gefallen sind,Sir ". Kröger nickte und fragte "Etwas auf dem Vox oder den anderen Anzeigen?". Der Corporal der Deckswache überprüfte die Kanäle, "Habe eine Störungsmeldung eines Freihändlers aus dieser Richtung,Sir! Angeblich gab es Interferenzen und er mußte unplanmäßig den Warp verlassen,Sir"! Der Leutnant überlegte gerade noch ob er den Alten wecken sollte,als der Erste Offizier die Brücke betrat.Nach der Meldung gab der ein paar kurze Befehle " Senden sie dem Kontakt seine exakten Koordinaten und schicken sie die Cobras hin, die sollen überprüfen ob es nicht einfach Piraten oder schlimmeres sind ". Als sich Kröger neben den Ersten an das Transplas Sichtfenster stellte, sah er gerade die Zerstörer aus der Formation ausscheren und Kurs auf den Kontakt nehmen.In einer knappen Stunde würden sie mehr wissen.
+++

+++ PSZ 07:01 +++
+++ SW Sektor von Khor Velok +++
+++ Produktionsanlage für Hydro Pumpen +++

Hektisch rannten die Arbeiter durch die Fabrikhalle.Rotieterende gelbe und blinkende Rote Lichter tauchten die Szenerie in ein unwirkliches,alptraumhaftes Licht , Sirenen und Alarmgeber schrillten. Jeder der Arbeiter wußte was er im Havariefall zu tun hatte aber noch nie waren so viele Störungen gleichzeitig aufgetreten.Dampf zischte aus überlasteten Ventilen, Fertigungsanlagen gaben ihren Geist auf, Funken regneten überall herab und Transportbänder standen still. Überall hörte man rituelle Anrufungen an den Maschinengeist,der Geruch der heiligen Öle vermischte sich mit dem nach verbrannten Gummi,heißem Metall und schmorenden Kabeln.

Auf der Balustrade über diesem Chaos standen die Administratoren und versuchten das Ausmaß der Zerstörung zu erfassen, einzugrenzen und die Anlage wieder zum Laufen zu bekommen.
Auf dem großen Vidschirm an der Ostwand erschien das Signalbild für die interne Übertragung. Die Sirenen verstummten langsam und die Warnlichter erloschen. Der Lord Administrator dieses Sektors mußte sie von seinem Officiorum aus deaktiviert haben.
Nur das leise Murmeln der Techniker und das Rumpeln abgeschalteter Maschinen war noch zu hören. Gelegentlich zischte noch Dampf aus einem Ventil und hier und da knisterten elektrische Entladungen.

Nach dem Ton für eine beginnende Übertragung mit hoher Priorität erschien das Bild des obersten Administrators auf dem Schirm. Sich mehrmals räuspernd und mit unstetem Blick verkündete er "Arbeiter,Techniker und andere Bedienstete des Werkes,durch eine schwere Fehlfunktion kam es zu Schäden am Reaktor und wir rechnen mit baldigem Anschwellen der Strahlung. Wir fordern sie auf, sofort die für Sie vorgesehenen Schutzräume aufzusuchen und weitere Anweisungen abzuwarten ". Sein Blick wanderte immer wieder nach unten,wo sich ein bläuliches Licht reflektierte, sicher ein Meßgerät oder ähnliches."Bewahren sie Ruhe und befolgen sie die Anweisungen ihrer Vorgesetzten", nach diesen Worten erlosch das Bild und der Schirm zeigte nur noch die Notmeldung.

Im Büro des Lord Administrators, schluckte dieser laut und sah furchtsam nach unten auf vier, von knisternden Energieentladungen umspielten,scharfe und funkelnde Klingen die in Höhe seiner Brust schwebten. Mit einem leisen Surren fuhren diese in einen großen gepanzerten Handschuh zurück. Erleichtert seufzend blickte der Lord zu der massigen Gestalt empor, die halb in den Schatten verborgen vor ihm stand.Im schummrigen Licht der Anzeigen im Officiorum glommen zwei düster glühende Helmlinsen auf. "Brav,kleiner Lord . Du hast uns gut gedient ",klang eine heiser krächzende Stimme aus dem Voxgitter." Du und deine Familie bleiben am Leben und ihr dürft aus dieser Stadt verschwinden". Auf die Knie fallend stotterte der Administrator,"Danke Herr, Danke,ich verschwinde sofort und werde niemandem etwas…". Eine abrupte Handbewegung stoppte die Rede."Im Gegenteil",kam es krächzend aus dem Vox,"im Gegenteil, erzähle es jedem dem du begegnest". Langsam kroch der ehemalige Lord Administrator aus dem Raum. Die finstere Gestalt aktivierte den Helmfunk,"Kroyos hier,wartet bis alle in den Schutzräumen sind,dann versiegelt sie. Lassen wir den Lakaien des Blutgottes ein paar Spielzeuge hier. Treffen am EX Punkt um 0300",leise und krächzend lachend beendete er die Übertragung. Als die massige Gestalt in der barocken, sparsam verzierten Rüstung den Raum verließ,sah man im dämmrigen Licht kurz eine dunkle Türkise Rüstung der Verräter Marines in die ein feines Schuppenmuster , wie das einer Schlange graviert war.

+++

+++ PSZ 23:55+++
+++Orbitale Beobachtungstation++

"Sir, die Signatur von Aufklärungsgeschwader "Spadroon" ist gerade vom Schirm verschwunden!"
"Scanner auf diesen Sektor richten und verstärken!"
"Orte Energiespitzen und eine Teilchenwolke ".
"Könnte ein Reaktorunfall sein,oder ein Strahlenfeld,weiter im Auge behalten und melden."
+++

+++ PSZ 12:07 +++
+++ Fischerboot 043 +++
+++ Vor der Küste Sö Kol Orkas +++

Das Boot rollte in der Dünung. Würde das große Krillnetz nicht wie ein Seeanker wirken wäre es richtig ungemütlichen geworden.Trass war schon mulmig bei dem Gedanken an die Rückfahrt.Wenn noch mehr schwere Seen aufliefen würde er mit halbvollen Laderäumen zurück fahren müssen. Eine noch stärkere Welle packte das Boot von achtern und hob die Stabilisierung durch das Netz auf,der Bug pflügte tief in die ablaufende Welle und vom Achterdeck ertönte ein lautes "Wahrschau ! Auf Backbord, Treibgut im Wasser ! ", hörte er Barre brüllen. Er sah über die linke Schulter und erhaschte einen kurzen Blick auf etwas großes dunkles unter der Oberfläche. Sofort sah er wieder nach vorne, ergriff aber das Sprechgerät und beorderte die Mannschaft mit "Alle Mann an Deck !" nach oben. Die Freiwache stolperte kurz darauf schlaftrunken an Deck. Mit fragendem Blick sah Björg zu ihm hoch."Verteilt euch und beobachtet die See !", brüllte er nach unten "Hier dürfte eigentlich nichts größeres rumschwimmen aber es könnte ein Wrack sein." Mit einem Knurren erinnerte er sich daran, die Küstenstation zu verständigen. Als er nach dem Funkgerät griff, ging ein starker Ruck durch das Boot. Zwei Männer die achtern standen gingen aufschreiend über Bord, die anderen wurden auf das Deck geschleudert.War das Netz irgendwo hängen geblieben? Die Wassertiefe betrug hier in den Untiefen nur zwanzig Fuß,aber das Krillnetz lief eigentlich in der Nähe der Oberfläche und könnte sich nicht verfangen. Die Pfeife des Bootsmanns schrillte "Mann über Bord" und die ersten Rettungsringe flogen schon außerbords.Das Meer hinter dem Boot schien plötzlich zu kochen,der Kapitän sah Blutföntänen aufsteigen und starrte ungläubig auf lange Tentakel die aus dem Wasser schossen und begannen das Heck zu zertrümmern und die Besatzung zu zerfleischen.Trass griff noch einmal nach dem Funkgerät um einen Notruf abzusetzen,als sich links und rechts zwei mächtige Arme die in großen Scheren ähnlich denen einer Krabbe endeten.Das letzte,was er entsetzt registrierte,als sie durch das Steuerhaus schnitten war das schwarze Metall und das merkwürdig pulsierende Fleisch aus dem sie offenbar bestanden.
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+++ PSZ 21:00 +++
+++ Materialtransport +++
+++ nördlich von Khol Anka +++

Laut und leider sehr falsch pfiff Calhoun einen populären Marsch vor sich hin um die Geräusche des hochtourig laufenden Motors zu übertönen. Seine "Lizzy" war zwar nicht das neueste Modell im Fuhrpark, hatte ihn aber in zwanzig Jahren nicht im Stich gelassen. Leicht zu warten und zu reparieren hatte sie ihn schon viele Meilen weit gebracht. Wegen des Nebels konnte er direkt vor sich nicht viel mehr als den sanften gelben Wiederschein der Scheinwerfer sehen, aber so oft wie er die Strecke schon gefahren war brauchte er es auch nicht.Die NavAnzeige lag im grünen Bereich und er konnte das meiste der Technik überlassen. Freudig dachte er schon an die Heimkehr. Beim Posten an der Gaven Brücke hatte er schon auf der Hinfahrt ein paar seltene Leckereien eingetauscht und freute sich über die Gesichter der Kinder. Bald würde für sie die richtige Ausbildung beginnen und sie würden wie jeder Bürger Cadias ihren Beitrag für die Verteidigung leisten. Ein wenig wehmütig dachte er an seine Zeit beim Militär zurück und die Töne des Marschliedes verstummten.Wäre der Unfall bei der Übung nicht gewesen hätte eine Karriere beim Militär auf ihn gewartet. Nachdenklich massierte er sein Bein. Ein abgeglittenes Bajonett hatte eine Ader verletzt und Muskeln und Sehnen nachhaltig beschädigt. Natürlich wäre bei sofortiger Behandlung vieles zu heilen gewesen, aber die Blöße wollte er sich damals nicht geben. Grinsend dachte er an den Anschiß, den er nach dem Lazarettaufenthalt von seinem Leutnant bekam. Natürlich bekam er als ehemaliger Segeant eine gute Anstellung und half immer noch bei der Verteidigung,aber es war halt nicht das selbe. Ein Lichtblitz am Himmel zog seine Aufmerksamkeit an. Merkwürdig, von Manövern hatte er nichts gehört und der nächste Raumhafen lag zu weit weg. Aufmerksam verfolgte er die Erscheinung. In dieser Richtung lag die Brücke, vielleicht ein Kommandeur auf einer Inspektionsreise oder ein anderes hohes Tier. Zwei der Lichter schienen etwa zehn Kilometer vor ihm landen zu wollen. Dort lag ein Ausbildungscamp, wahrscheinlich wirklich eine Inspektion. Achselzuckend begann er wieder den Marsch zu pfeifen.
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IN BRAND GESCHOSSEN


+++ Cadia +++
+++ Stabiler Orbit bei Kalisus,randwärts +++
+++ Schwerer Kreuzer der Styx Klasse , Insignia der Alpha Legion +++

"Meister,wir orten Energiespitzen ",krächzte der mit dem Pult verwachsene Techsklave.Kaptain Kendal drehte sich zum Holoschirm. Er konnte zwar nur die taktische Anzeige nutzen, das was diese ihm zeigte ließ aber ein diabolisches Grinsen auf seinem vernarbten Gesicht entstehen. Immer noch grinsend aktivierte er das Vox,"Mein Lord . Euer Plan scheint aufgegangen zu sein. Das Aufklärungsgeschwader hat den Köder geschluckt und wurde vernichtet oder aufgebracht.DieVerteidigungsflotille nimmt jetzt Kurs auf Punkt Zeta 3". Eine Weile kam keine Antwort,dann knackte es kurz im Vox "Ich komme auf die Brücke.Kontaktiert die anderen Schiffe, sie sollen sich bereit halten".
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+++ Cadia +++
+++PSZ 21:20 +++
+++Materialtransport+++
+++nördlich von Khol Anka +++

Calhoun spähte angestrengt durch die Frontscheibe und versuchte den dichten,schwarzen Qualm zu durchdringen der sich in der einsetzenden Dämmerung über die Straße wälzte. Voraus mußte das Ausbildungscamp der Jüngsten liegen,vor ein paar Minuten hatte er noch Flieger gesehen die in dieser Richtung flogen. Er trat voll auf die Bremse als er den Rauch durchfahren hatte,seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. Ein Anblick wie aus der Hölle bot sich ihm. Wie in Trance öffnete er die Tür und ließ sich ächzend zu Boden fallen. Vorsichtig näherte er sich den Resten des Camps. Während seiner Militärzeit hatte er schon schreckliches gesehen, aber das hier überstieg jedes Maß. Der Boden war blutgetränkt, Körperteile lagen verstreut,von großkalibrigen Geschossen und groben Klingen zerfetze Körper und herausgerissene Eingeweide über den zerfetzten Resten der Zelte und Unterstände verteilt ,war alles was vom Camp übrig war. Über allem lag der Gestank nach Schlachtfeld und der schwere kupfrige Geruch von Blut,der schon wie ein dumpfer pelziger Geschmack auf der Zunge schien. Noch stärkerer Geruch nach verkohltem Fleisch und heißem Metall drang aus Richtung der gelandeten Valküren zu ihm.Sich einen Weg durch die Überreste bahnend,umrundete Calhoun den zerschossenen Rumpf des Transporters. Bei dem sich bietenden Anblick mußte er sich dann doch übergeben. Wie auf einem makabren Grillspieß waren vor den Triebwerken der Valküre die Ausbilder und Kommandeure des Camps auf massiven Eisenstangen gepfählt. Obenauf staken jeweils ein hoher Offizier was nur an den verkohlten Resten ihrer Uniform zu erkennen war, wahrscheinlich die hohen Tiere die mit den Valküren angekommen waren. Die Erkenntnis griff wie eine eiskalte Hand nach seinem Verstand. Es war erst ein paar Minuten her,seit er die Valküren landen sah,wer immer das getan hatte war noch in der Nähe. Gehetzt humpelte er zu seinem Fahrzeug um wenigstens die trügerische Sicherheit des stabilen Fahrerhauses zu haben. Langsam übernahmen lange vergessene Instinkte die Kontrolle, sein erster Griff war hinter den Sitz und er zog ein langes Futteral hervor. Langsam schloß er die Tür und nahm das Gewehr aus der Hülle. Mit ein paar kurzen routinierten Handgriffen kontrollierte Calhoun Magazin, Verschluss und Sicherung und legte die Waffe neben sich auf die Sitzbank. In letzter Zeit mußte er damit höchstens mal einen wilden Croxbullen von der Straße scheuchen, jetzt gab sie ihm ein leichtes Gefühl der Sicherheit. Mit entschlossenem Blick aufmerksam die Umgebung beobachtend,startete er das Fahrzeug und lenkte es zurück auf die Straße. In ausreichender Entfernung würde er die Garnison an der St.Gaven Brücke verständigen und selbst in cirka zwei Stunden dort sein. Nachdenklich runzelte er die Stirn,das Gesehene ergab für ihn keinen Sinn. Sicher gab es hin und wieder Plündererbanden aus Deserteuren aber die taten so etwas nicht und wurden meist recht schnell von Miliz und Armee beseitigt. Ihn erinnerte es viel mehr an seine Zeit bei den Sturmtruppen. Ein Kommandoposten war von Renegaten überfallen worden und seine Einheit war dem untersuchenden Offiziellen zugeteilt worden. Dort sah es ähnlich aus und die Wunden der Toten sprachen auch dafür.Was ging verdammt nochmal hier vor? Er beschleunigte das Fahrzeug,er mußte den Posten an der Brücke verständigen.
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+++ Prosan +++
+++ PSZ 08:30 +++
+++ Manövergelände der PVS +++

"Verdammt,Rekrut Ferdes !Zieh das beschissene Gewehr fest an die Schulter! Du bist hier nicht beim Groxkopf Schießen auf dem Dorffest. Keller,hör auf Dir die Gegend anzuglotzen,das ist ein Zielfernrohr,das nimmt man zum Zielen! Alle in Position, beginnen wir mit der Leistungsprüfung.", kopfschüttelnd stampfte Master Sergeant Bowden zur B-Stelle. Mit einem leichten Lächeln begrüßte ihn der Major," Na Sarge,Ärger mit den Kleinen?"Etwas unverständliches grummelnd stellte sich Bowden an die Zielsteuerung,"Major?Mit ihrer Erlaubnis können wir beginnen!"Aus den Augenwinkeln nahm er das Nicken wahr und legte den ersten Hebel um.
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+++ Cadia +++
+++ PSZ 06:10 +++
+++ Erzfrachter "St. Lutinia" +++
+++ nahe den Untiefen bei Khol Orkas +++

Schlaftrunken nippte der Ausguck an dem was unverbesserliche Spaßvögel als Morgenkaffee und der Rest der Besatzung schlicht als warmes Bilgenwasser bezeichneten. Er rückte näher an die Brücke heran, zum einen um aus dem immer noch böigen Wind zu kommen, zum anderen um näher an den Lüfter zu kommen. Dieser bließ um diese Zeit nicht nur ein wenig warme Luft, sondern auch den Duft des Frühstücks aus der Offiziersmesse nach draußen. Wenigstens bekam er so noch den Duft des Kaffeersatzes mit,der in der O-Messe serviert wurde. Die kleinen Annehmlichkeiten waren aber schnell vergessen als er querab etwas auf dem Wasser sah. Er riß das Brückenschott auf und machte Meldung"Treibgut an Backbord!"

Der Wachhabende quittierte und trat zu ihm auf die Nock.Langsam war zu erkennen,daß es ein Ölfleck und ein paar Trümmer waren. Offenbar ein kleines oder mittleres Fischerboot,welches im vergangenen Sturm gekentert war. Der Wachhabende setzte das Glas ab und deutete auf die Trümmer,"Mann im Wasser!,ins Vox "Fahrt zurück nehmen und ein Boot zu Wasser,Beeilung! Eine viertel Stunde später war das Manöver beendet und der Bordsanitäter kümmerte sich um den geborgenen Schiffbrüchigen. Gerade drehte er sich um und winkte den dazugekommenden Kapitän und den Ersten bei Seite." Sir,der Mann hat üble Prellungen und Schnitte,ist stark unterkühlt und offensichtlich stark traumatisiert. Er fantasiert von einer riesigen, stählernen Krabbe, die das Boot versenkt haben soll.Ich habe ihm bisher nur leichte Schmerzmittel gegeben,falls Sie ihn noch einmal befragen…" . Das Heulen der Alarmsirene unterbrach die Unterhaltung," Kollisionsalarm !" ,rief der Ausguck gerade als ein harter Schlag das Schiff traf,das schrille Kreischen reißenden Metalls erklang wie der Schrei eines Verwundeten Tieres.
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+++ Cadia +++
+++ PSZ 04:05 +++
+++ Hauptquartier des Oberkommando ,Commzentrale +++

Der Comm-Fähnrich starrte entgeistert auf den Bildschirm,der statt der lapidaren Routinemeldungen eine Flut von Meldungen anzeigte. "Ääh,Sir ",meldete er dem Diensthabenden,"Prioritätsmeldungen aus allen Sektoren und Beobachtungseinrichtungen. Mehrere Flotten mit Herätiker Signaturen sind aus dem Warp aufgetaucht und nehmen Kurs ins System. Wir werden angegriffen!"

Die Sirene begann in schrillen Intervallen zu heulen.
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Kapitel 01
Höllenglocken

+++ Cadia +++
+++ PSZ 11:25 +++
+++ Orbitale Beobachtungsstation Alpha,Nähe Prosan +++

"Sir,mehrere Signaturen von aus dem Warp fallenden Schiffen", die Stimme des Diensthabenden zitterte leicht vor Aufregung.

"Mehrere Astartes Kennungen und auch die imperialer Verbände,sogar eine Kennung des Adeptus Sororitas". Der Wachoffizier musterte das taktische Hologramm und kontrollierte unauffällig die Kontaktzuweisungen des jungen Fähnrichs als eine metallisch schnarrende Stimme aus dem Vox dröhnte " Hier spricht Marshall Adelard vom Orden der Black Templar an Bord der "Armatae Pugnus". Wir sind auf einem Kreuzzug gegen Herätiker,Xenos und Hexerei. Sie brauchen Hilfe,wir sind hier um zu kämpfen. Weisen sie uns einen Vektor nach Cadia zu.Ende". Die Erleichterung der im Raum Anwesenden war fast greifbar. Cadia würde standhalten.

+++ Cadia +++
+++ PSZ 20:57 +++
+++ Khor Velok, sw Wohnbereich der Arbeiter +++

Lee kroch panisch durch das schmale Rohr,ihr Atem kam stoßweise aus ihrer schmalen Brust und ihre Augen waren so weit aufgerissen,daß sie wie weiße Kreise in der Dämmerung wirkten. "Weg,nur weg!",schien ihr ganzer Körper zu schreien.Plötzlich erstarrte alles, jede Bewegung,der Atem ,selbst ein Schweißtropfen von ihrer Stirn,oder war es eine Träne , blieb in der Luft hängen…


Nach Luft schnappend und schweißgebadet schreckte Lee hoch. Einen Moment lang sah sie sich orientierungslos um bis sie registrierte wo sie war. Wie glühendeTropfen in ihrem Verstand fiel ihr alles wieder ein. Bilder, die den Geist eines Erwachsenen in den Wahnsinn getrieben hätten flammten vor ihrem geistigen Auge auf und sie erkannte, daß es kein böser Traum war aus dem sie erwachen konnte, diesmal war es echt.Einen Moment überlegte sie,daß die schlimmen Träume der letzten Zeit dann ja auch wahr sein oder werden könnten. Mit einer leichten Anstrengung beschwor sie das Bild des letzten Traumes herauf,drehte und wendete es um es von allen Seiten zu betrachten.
Es muss in der Nähe sein,überlegte sie.Diese Rohre verliefen unter der ganzen Wohnanlage. Ihr Gesicht im Traum hatte den selben Kratzer den sie sich erst vor ein paar Stunden geholt hatte. Merkwürdig, solche Träume hatte sie vorher noch nie gehabt,bis jetzt hatte sie immer nur von kleinen Mißgeschicken geträumt,die ihr oder ihrer Familie passieren. Sachen vor denen eine achtjährige Respekt oder Angst hat. Wie etwa einen Teller zerbrechen,Duru über den Weg zu laufen ohne Gerge,der sie beschützt, dabei zu haben.Eine Marke zu verlieren oder sich die Knie beim Spielen aufzuschlagen,Ma zu verärgern oder etwas wichtiges zu vergessen.


Jetzt schaute sie sich das Bild noch genauer an, da war Blut auf ihrem Kopf, instinktiv faßte sie nach oben,aber fand keins. Sie sah die nackte Angst in ihrem Traumgesicht und fragte sich woher die wohl kam. Beim Spielen in den Schächten und Röhren hatte sie noch nie Angst gehabt. Angestrengt versuchte sie im Geiste mehr zu erkennen,drehte und verschob das Bild. Vor Konzentration schob sich ihre Zungenspitze aus dem Mund und ihre Nase kräuselte sich. Da,hinter ihr in der Röhre war etwas. Noch mehr konzentrieren und da…


Erschreckt keuchend verließ sie die Erinnerung,den Traum, das Bild eines Traums.
Hinter sich hatte sie die Umrisse von etwas gesehen,daß wie ein großer Hund aussah. Wie der von dem blöden Duru,der immer den Viehhof von Durus Familie bewachte.Dieser hier sah aber noch böser aus,größer, mit einem riesigen Maul voller scharfer Zähne und einer roten irgendwie glitschigen,schuppigen Haut. Um den Hals hatte er,es, einen ledrigen Kragen aus Knochen und grünlich schimmernder Haut. Es war so groß,daß es gar nicht in das Rohr passen konnte,aber es schien immer größer zu werden,je länger sie es betrachtete und die Augen glühten,glühten immer stärker, obwohl es nur die Erinnerung an ein Bild aus einem Traum war.

Ängstlich ließ Lee das Bild verschwinden,legte schluchzend den Kopf auf die Arme und versuchte an ihre Familie zu denken. Ma war arbeiten,Gerge in der Schule und Da mit seinem Transporter irgendwo unterwegs und hoffentlich bald wieder da. Eigentlich sollte Lee auch in der Schule sitzen und lernen was einen guten Bürger Cadias ausmacht, aber nach der Pause war sie mit ein paar anderen Kindern vom Pausenplatz verschwunden. Kurz darauf begannen die Sirenen zu heulen und die Erwachsenen liefen hin und her und dann…


Schnell versuchte sie die Erinnerung daran zu vergessen,aber es überollte sie wie eine Welle.
Da war ein Lichtblitz und ein lauter Knall...Große Gestalten in roten Rüstungen standen auf dem Platz...mit großen Äxten mit scharfen Zähnen, die im trüben Licht funkelten... die sich mit einem schrillen Heulen zu drehen begannen...alle Leute schrien und liefen durcheinander...dann liefen die großen Männer mit den heulenden Äxten los und brüllten noch lauter... und die Äxte heulten...schreien.. brüllen..rennen...heulen…, ein Gestank wie auf dem Viehhof und Blut, soviel Blut, überall war Blut, ein Meer aus Blut.


Mit einem Ruck setzte sie sich auf,vom erlebten Schrecken so übersättigt,daß er vorerst jede Bedeutung verlor.
"Ich will hier weg,ich will zu Ma und Da und Gerge,zu Tante Keera sogar in die Schule,nur weg hier",waren die einzigen Gedanken derer sie fähig war.
Langsam stand sie auf und begann sich unsicher durch den eigentlich vertrauten Versorgungstunnel zu bewegen. Immer mit einer Hand an der rauhen Wand,tastete sie sich langsam voran.

Ein Geräusch aus dem Tunnel hinter ihr ließ sie herumfahren. Etwas kratzte an der dicken Eisentür, die sie auf ihrer Flucht vor dem Schrecken hinter sich verschlossen hatte. Es klang wie die Krallen eines großen Tieres. Die starke Tür erzitterte und klapperte in ihren Angeln. Mit Entsetzen sah sie eine Beule in der Mitte der starken Tür, sie begann schneller zu gehen,bald zu laufen,zu rennen, begleitet vom Geräusch ächzendem Metalls ,immer tiefer hinein in das dämmrige Licht der Versorgungstunnel.


+++ Stabiler Orbit bei Kalisus,randwärts +++
+++ Schwerer Kreuzer der Styx Klasse , Insignia der Alpha Legion +++

Phythos, Commander der Einsatztruppe stampfte ungeduldig auf der Galerie der Brücke hin und her. Kroyos hatte sich noch nicht gemeldet. Sein CommOperator trat ihm in den Weg. Ärgerlich schaute er auf und hob fragend eine Augenbraue. "Meldung vom Ziel,mein Lord. Kroyos hat erfolgreich mit der Umsetzung eurer Pläne begonnen". Nach einer kurzen Pause fragte er hinzu "Soll ich Lord Kroyos antworten?",als er keine Antwort erhielt entfernte er sich leise vom nachdenklich vor sich hin starrenden Commander.


+++ Cadia +++
+++ PSZ 23:12 +++
+++Materialtransport nö von Khol Anka +++

"Weg von der Straße",dieser Gedanke ging Calhoun ständig durch den Kopf. Seinen ursprünglichen Plan, die Brücke zu erreichen und die Garnison zu warnen hatte er kurz nachdem er das Massaker hinter sich ließ fallen gelassen.Aus Richtung der Brücke hatte er das Blitzen von Abschüssen,Qualmwoken und Explosionen gesehen. Sofort hatte er "Lissy" ins Gelände gesteuert und bewegte sich jetzt Richtung Nordosten. Er wollte den Sund an der alten Bergarbeiter Siedlung überqueren,dort gab es eine Fähre die seinen Transporter tragen kann. Seine Gedanken drehten sich nur noch um seine Familie, nicht um seine Fracht, Termine oder die Arbeit. Er wollte nur noch nach Hause.Den AutoNav hatte er schon ausgeschaltet,hart schaltete er durch die Gänge und trieb die alte Maschine voran. Nur noch ein Ziel war jetzt wichtig.
Fürchte die Dunkelheit

+++ Cadia +++
+++ PSZ 06:05 +++
+++ Hauptquartier des Oberkommando ,Commzentrale +++

Comm-Fähnrich Fletcher blickte ständig zur Uhr, wenn die eingehenden Meldungen ihm die Zeit ließen. Ein gehetzter Ausdruck lag auf seinem Gesicht während er fast automatisch die Meldungen sortierte,weiterleitete oder archivierte. Seine Wache sollte schon seit 30 Einheiten vorbei sein,wo blieb seine Ablösung? Ausgerechnet heute. Er hatte sich mit ein paar Extra Rationen fünfzehn Einheiten Sprechzeit auf dem Prio Kanal beim Stabsfunker organisiert. Er wollte,er mußte wissen was mit seiner Familie war. Aus den offiziellen Meldungen war nichts zu entnehmen oder sie waren oberhalb seiner Authentifizierung verschlüsselt."Na los,mach hin! Wo bleibst du?", murmelte er vor sich hin während er die nächsten Meldungen erhielt.Einige registrierte er bewußter,weil sie aus dem Rahmen fielen oder ihm die Einheiten nichts sagten oder ihn ehrfürchtig schaudern ließen.

Eine Einheit der Camluth Garde, von der er vorher noch nie etwas gehört hatte,meldete Feindkontakt und forderte Nachschub an.

Ein Marshall der Black Templars verlangte eine direkte Verbindung zum Oberkommando.

Andere Astartes Verbände und Astra Militaria Transporter wollten Zuweisung von Landezonen, forderten den Status von Kampfzonen, Nachschub, Ersatz, Informationen und so weiter.An jedem anderen Tag hätte all das sein Interesse wachgehalten,heute arbeitete er alles mechanisch ab , heute interessierte ihn nur das Ende der Wache.
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+++ Cadia +++
+++ PSZ 21:30 +++
+++ Khor Velok, sw Wohnbereich der Arbeiter +++

Ihr taten die Beine weh,ihr Gang wurde schlurfend und sie taumelte gelegentlich.Hinter sich hörte sie zwar nichts mehr,aber die Angst trieb sie trotzdem voran.Vor einer großen Röhre blieb Lee stehen und überlegte, wenn sie hier durch kroch würde sie am Ladeplatz herauskommen,da wo der Transporter von Da immer stand wenn er zu Hause war. Als sie die Wand der Röhre berührte,fiel ihr der böse Traum wieder ein. Es war genau dieses Rohr in dem sie sich gesehen hatte. In dem sie von dem bösen roten Hund verfolgt wurde. Wie eine Antwort auf ihre Erinnerung ertönte aus dem Tunnel ein lautes knirschendes Geräusch und ein Knurren,daß ihren Körper vibrieren ließ. Ihr Entsetzen abschüttelnd lief sie wieder los,weiter den Tunnel entlang. Ein paar Meter weiter kannte sie eine rostige Leiter, die in einen alten Kabelkanal führte,da würde der böse Hund hoffentlich nicht hinterher kommen. Noch ein paar Schritte….
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+++ Cadia +++
+++ PSZ 06:30 +++
+++ Küsten Beobachtungsstation westlich Khol Orkas +++

Daves beugte sich angespannt nach vorne, als könne er so besser hören was aus seinen Kopfhöhrern kam. Langsam schrieb er die Meldung mit. "Heh,Bruns,hör dir das an!",rief er nach draußen. Schwere Schritte ließen den Metallboden beben, als sein Partner die Treppe herauf stampfte.

"Wasn los?" dröhnte die Stimme des massigen Mannes.
"Das wirst du nicht glauben,hier kam ein Notruf von einem Erzfrachter an.Die werden von Seeungeheuern angegriffen !Von Riesenkrabben !Aus Metall ! Glaubt man sowas, die müssen Fusel aus Seetang gebraut haben" Bruns Pranke legte sich auf die Lehne des Stuhl's "Laß mich weiter machen,geh was essen. Ich rufe dich wenn was wichtiges kommt",behäbig ließ er sich auf dem Hocker nieder." Rauch deine stinkenden Balken nicht wieder in der Küche",rief er dem anderen hinterher," Sonst ramme ich dir eines Tages dein Etui soweit in den Arsch,daß du das Zeug kauen kannst." Die, absichtlich leise,Antwort verstand er schon nicht mehr.

Etwas später trat der satt, wenn auch nicht zufrieden aussehende Daves aus der Tür des Unterkunftsbunkers,blinzelte träge und gelangweilt in den Himmel und brannte sich eine Mooszigarre an." Verpiß dich nach hinten",rief es von oben,"Der Qualm zieht durch die Lüftung. Das Zeug bringt dich noch um." Schulterzuckend und leise zotige Erwiederungen murmelnd schlenderte Daves um die Ecke und spazierte Richtung Strand, immer schön im Windschatten des Bunkers.
Eine aufspritzende Wasserfontäne draußen in der Bucht weckte kurz darauf sein Interesse, einen Fisch von der Größe kannte er nicht. Ein hohles Pfeifen unterbrach seine Überlegungen. Im selben Moment als das Geschoß vor seinen Füßen einschlug und ihn in einem ekligen Matsch über den Bunker verteilte,rollte der Geschützdonner des Abschusses über das Wasser. Bevor Bruns auf dem Beobachtungsturm reagieren konnte,dröhnten weitere Abschüsse von See und pulverisierten die B-Stelle förmlich.

Das Wasser schien zu kochen als sich vier riesige,metallisch-fleischige,an riesige Krabben erinnernde Maschinen aus dem Meer erhoben und sich Richtung Strand bewegten. Durch die Stein,Metall und Betonbrocken staksend spießte eine der dämonischen Maschinen den blutigen,noch zuckenden Torso eines massigen Mannes auf ihre Klaue um ihn vollends zu zerfleischen.
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+++ Cadia+++
+++ PSZ 07:05+++
+++Materialtransport s Khor Velok+++

Zäher Morast klebte an den Rädern und der Karosse des alten Transporters,mit brüllendem Motor gelangte er auf festeren Boden.Calhoun fluchte laut und ausgiebig. Der Weg durch die Salzmarschen hatte Zeit gekostet,mehr als er gedacht hatte. Die Sorge um seine Familie trieb ihn voran. Seit Tagen hatte er kaum noch geschlafen, gegessen und getrunken wenn das Brennen im Hals unerträglich wurde. Um seine Frau machte er sich weniger Sorgen. Als ehemalige Aufklärerin würde sie wissen was zu tun war. Sicherlich war sie nach der Alarmierung sofort den Verteidigungsstreitkräften zugeteilt worden. Um den Jungen brauchte er sich auch nicht allzusehr sorgen,George stand kurz vor der Erstausbildung und würde als Melder in einem Lager oder Lazarett eingesetzt werden.Um die kleine Kyralee, die von fast allen nur Lee genannt wurde machte er sich die größten Sorge. Innerlich verfluchte er sich und seine Nachgiebigkeit. Seit zwei Jahren wußten sie,daß ihre kleine Tochter die Gaben eines Psykers hatte. Ihre Visionen, kleine banale Alltägliche Dinge betreffend,trafen fast immer ein. Sie hatten es als Nichtigkeit abgetan und vor fast allen geheim gehalten. Sie hatten es nicht übers Herz gebracht,es den zuständigen Stellen zu melden. Und jetzt diese Katastrophe, die Verräter Astartes und ihre Höllendiener. Seine Tochter war in höchster Gefahr,ihre unsterbliche Seele war in Gefahr und jeder in ihrer Nähe.

Bei diesen Gedanken wurde er sofort an die arrogante,blasierte Art des Adjutanten von Oberst Hauk erinnert,als er und sein Zug das Untersuchungsteam bewachten. Der Adjutant war auf Forderung des Inquisitor's,der die Untersuchung leitete, dabei, da er dieses Drecksloch von Planet kannte auf den sie abkommandiert waren. Calhoun sah ihn förmlich wieder vor sich,wie er sich lang und breit darüber ausließ,das jeder untrainierte Psyker ein Eintrittspunkt für die verschiedensten Höllenwesen in dieses Universum sei, wie gefährlich auch nur die Erwähnung dieser Wesen sei.
Er sah auch wieder den Energieblitz aus der Plasmapistole des Inquisitor's, mit dem der Kopf dieses Dummschwätzer's verdampfte. Nicht das diese Erinnerungen seine Unruhe dämpften,im Gegenteil sie trieben ihn an noch schneller zu fahren. Querfeldein trieb er die alte Maschine über die Grenzen dessen was er ihr sonst abverlangte. Unablässig murmelte er kleine Gebete an den Maschinengott, sagte ihm bekannte Litaneien des Erhalts auf,alles um weiterhin zügig voran zu kommen.
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+++ Stabiler Orbit bei Kalisus,randwärts +++
+++ Schwerer Kreuzer der Styx Klasse , Insignia der Alpha Legion +++

Phytos kontrollierte noch einmal den Sitz seines Helms. Dann griff er mechanisch nach dem Waffenständer und nahm die archaisch aber sparsam verzierte Plasmapistole und das rasiermesserscharfe Energiefalchion an sich. Mit instinktiver Routine überprüfte er die Ladung der Energiezellen und die Kühlung.
Ein leises Knacken im Vox unterbrach ihn "Nachricht vom Kriegsherren,mein Lord! Der Angriff hat begonnen.Alle Einheiten sind in Position."
Ein boshaftes Lächeln umspielte Phytos Lippen als er antwortete "Angriff !Nach Schema Gamma!","Aber mein Lord..!".
"AUSFÜHRUNG !!!"
Das boshafte Lächeln wich einem haßverzerrtem Ausdruck.
Cadia wird fallen,Cadia MUSS fallen !
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Kapitel 02
Donnerschlag


+++ Cadia +++
+++ PSZ 22:10 +++
+++ Khor Velok sw Sektor +++
+++ Schutzraum +++

Leises Scharren, Flüstern, schweres Atmen, Schluchzen, gemurmelte Gebete, Schnarchen und andere Geräusche drangen unablässig auf Kyra ein. Sie lehnte in der Ecke ihrer Pritsche an der Wand, döste vor sich hin und ließ ihre Gedanken schweifen. Unablässig kreisten sie um ihre Familie und wie es ihr ging. Eine Havarie in ihrem Sektor hätte sicher keine Auswirkungen bis in die Wohnanlagen,aber ein ungutes Gefühl ließ sie an ihre Kinder denken. Dann schweiften die Gedanken wieder zurück zu ihrer jetzigen Lage. Merkwürdig,bis jetzt gab es keine Durchsagen, keine Meldungen oder Anweisungen. Sie waren bereits einen ganzen Tag im Schutzraum. Nacheinander blendete sie die einzelnen Geräusche, die auf sie eindrangen,aus. Wie sie es in der Ausbildung als Aufklärer gelernt hatte ,konzentrierte sie sich auf Geräusche, welche eventuell von draußen durch die dicken Wände oder die massiven Schutztüren dringen könnten. Nichts. Im Falle einer Havarie müßte doch das Vibrieren von Maschinen oder die Arbeitsgeräusche von Servitoren zu spüren oder hören sein. Gar nichts, trotzdem fühlte sie sich unwohl. Reflexartig bewegte sie ihre Hände,als würde sie wie in ihrer Ausbildung, die Kontrollen ihres Sentinel's bedienen, was sie in angespannten Situationen immer noch tat, sehr zur Belustigung ihres Mannes. Unruhig fokussierte Kyra sich wieder auf das Jetzt und suchte sich aus der Notkiste der Pritsche einen Proteinriegel und eine Packung Wasser. Automatisch kauend und trinkend,schweiften ihre Gedanken wieder zu ihnen Kindern.
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+++ Cadia +++
+++ PSZ 23:00 +++
+++ Hoher Orbit ,Schwerer Kreuzer der Styx Klasse, Insignien der Alpha Legion +++


Durch den Filter des Helms atmete Lord Phytos die metallisch schmeckende Luft. Der leichte Geschmack nach Öl,Rauch und Fetten wurde von einem leichten Aroma von Blut begleitet.Vertraute Eindrücke aus Jahrhunderten des Kampfes. Mit einer eleganten Bewegung ließ er die Kontaktpunkte seiner Rüstung in die Arretierung der Dreadclaw einrasten. Jetzt begann daseermüdende, langweilige Warten auf den Abwurf und die Landung. Wenigstens würde ihn dann ein wenig Abwechslung erwarten. Daten des fernen Kampfes im All liefen über das HUD seiner Rüstung. Nur eine Ablenkung, aber die Verteidiger hatten den Köder geschluckt.

Neben sich spürte er Bewegung, sein Trupp machte sich startbereit und nahm seine Position für den Abwurf ein. Noch ein paar Einheiten, dann würde sich zeigen ob seine Pläne Erfolg hätten. Sollte der Vernichter denken,was er wollte. Die Hydra würde ihrer eigenen Agenda folgen,im Moment hatten sie nur das gleiche Ziel. Cadia war ihm eigentlich egal,aber es mußte fallen. Ein Ruck ging durch die Kapsel, die Verriegelung war gelöst,Cadias Fall wartete.
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+++ Cadia +++
+++ PSZ 05:40 +++
+++ Ruinen von Port Ilol +++

Hauk grunzte genervt als ihm die aufgehende Sonne ins Gesicht schien. Langsam kriechend verließ er sein Schützennest,welches er in der Nacht genutzt hatte. Erfolgreich aus seiner Sicht. Zufrieden grinsend machte er sich im Schatten der Ruine daran vier Kerben in den Schaft seines Scharfschützengewehrs zu schneiden. Vier Verräter weniger,vier mutierte Mißgeburten,Chaosabschaum,Ketzer,Mörder und Schlimmeres. Hart traten seine Kiefermuskeln hervor,seine Zähne schmerzten,so stark presste er sie bei dem Gedanken an seine Familie zusammen.

Immer wieder hatte er die Bilder vor Augen, immer wieder fühlte er die Hilflosigkeit. Jedesmal wenn versuchte zu schlafen oder länger auf seinem Posten wegnickte sah er mit an was diese Bestien mit seiner Familie gemacht hatten. Seit einer Woche schlich er durch die Ruinen seiner Heimatstadt und führte seine persönliche Vendetta gegen diesen Abschaum. Eigentlich hätte er sich schon vor Tagen bei seiner Einheit melden müssen,seine Freistellung war mit dem Angriff definitiv erloschen,aber er brachte es nicht über sich zu gehen. Aus seiner Sicht war das Konto noch nicht ausgeglichen. In Gedanken strich er über den Schaft des Gewehrs ,achtundreißig Kerben fühlte er,nein das war nicht genug, noch lange nicht.Vorräte besaß er genug,eine Wasserstelle stand ihm zur Verfügung und Munition war überall zu finden. In den letzten Tagen hatte er mehrere Schützennester genutzt und noch etliche potentielle Plätze ausgekundschaftet. Hauk war genau für diese Art der Kriegsführung ausgebildet und würde diesem Ketzerabschaum einen hohen Blutzoll abverlangen."Zehn Einheiten,dann zu Punkt Rho,zehn Einheiten"flüsterte er rauh aber eindringlich vor sich hin und gab seinem Körper den suggestiven Befehl nach zehn Zeiteinheiten wieder wach zu sein. Sicher würde er wieder eher wach,die Bilder die er eingeschlossen in der Transferröhre mitansehen mußte würden dafür sorgen. Trotzdem brauchte sein Körper Ruhe, für die Jagd mußte er fit sein.
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+++ Cadia+++
+++ PSZ 14:00+++
+++Materialtransport s Khor Velok+++

Vor einigen Stunden waren die ersten Umrisse der Stadt über dem Horizont aufgetaucht, ein vertrauter Anblick,der ihn bisher immer in Hochstimmung versetzt hatte. Jetzt beherrschte ihn nur Sorge und Angst um seine Liebsten. Der Gedanke an sie ließ ihn schaudern,denn inzwischen konnte er die riesigen Qualmwolken sehen, die aus der Stadt auf ihn zuwehten. Das war nicht der Rauch der Fabriken, Hochöfen und Raffinerien,das war der Rauch gigantischer Brände. Jetzt,näher dran sah er auch den Feuerschein und das gelegentliche Aufblitzen von Explosionen. Frustriert hämmerte auf das Lenkrad, wie sollte er in diesem Inferno seine Familie finden oder wenigstens an Informationen über ihren Verbleib kommen. Vielleicht wurde die Stadt ja rechtzeitig alarmiert und alle konnten ihre Posten einnehmen, dann wären wenigstens die Kinder dem Angriff entkommen. Stolz wallte trotz der Bedrohung in ihm auf."Wir sind Cadianer",dachte er "Jeder Bürger ist Soldat,wir haben Millionen Verteidiger auf dieser Welt, auf jeder Welt im System.Wir halten stand". Hin und her gerissen zwischen den Gedanken, die sich wie Propaganda anhörten und dem Stolz auf seine Welt und ihre Erfolge fuhr er weiter. Gegen Abend würde er ein Versteck für den Transporter finden müssen um dann zu Fuß in die Stadt zu gelangen. Innerlich mußte er dann doch lächeln,er würde die Tunnel und Kanäle nutzen in denen die Kinder so gern spielten.Hoffnung darauf,seine Familie wiederzusehen erfüllte ihn mit neuer Zuversicht und Energie. "Vorwärts,ich bin Cadianer.Der Imperator schützt und wir halten stand".
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+++ Cadia +++
+++ PSZ 12:00 +++
+++ Khor Velok ,Platz der Andacht +++

Der Gestank nach Blut, Eingeweiden, Fäkalien,schmorendem Fleisch,Rauch und heißem Metall lag über dem Platz wie eine Decke.Charr genoß die Gerüche, sie gaukeltem seinem kranken und verdrehten Geist Bilder von höchster Wonne vor.Blut,das unter seiner Klinge in wilden,nie gleichenMustern hervorspritzte. Fleisch,daß durch Geschoße wie ein kleiner Vulkan aus Blut aufbrach. Die Schreie der Sterbenden, die seine Schlachthymne waren. Die Schädel, die er im Namen seines Herren sammelte,das Blut das er für ihn vergoß,das alles war sein Ziel und Antrieb,seine Bestimmung.

Eine abgerissene Gestalt trat an ihn heran. Ihre zerschlissenen Teile verschiedener Uniformen waren mit altem und frischen Blut verkrustet, eine dämonische Maske bedeckte sein Gesicht.
Nickend signalisierte der Berserker seine Aufmerksamkeit."Die Altäre sind bereit,Meister.Wir haben viele Opfer zusammen getrieben. Mit eurer Erlaubnis beginnen wir mit dem Ritual", zischte es durch die Maske.
Mit einem weiteren Nicken signalisierte Charr seine Zustimmung und aktivierte das Vox ,"Brüder,wir sind bereit. Laßt uns beginnen und uns die Hunde und Jäger unseres Herrn auf diese Ebene rufen". Auf sein Zeichen begannen die Kultisten die Gefangenen zu den Altären zu zerren.
Seine Brüder aktivierten ihre Kettenwaffen und begannen die blutige Zeremonie.

Hunderte fielen,ihr Blut floß in Strömen über den Platz,der Schlachthaus Geruch wurde immer intensiver. Es wurde wärmer,das Blut auf den Altären begann zu blubbern,roter Dunst stieg auf.Erst in dünnen Fäden, dann in immer dichter werdenden Schwaden. Diese wogten hin und her,als wenn sie ein Eigenleben hätten. Der Dunst verdichtete sich immer mehr und bildete im Kreis der Altäre eine dichte Sphäre.

Schwarze und metallische Schlieren begannen durch den Dunst zu ziehen, Knurren und Heulen erklang,welches immer lauter wurde. Nach einem mächtigem,lauten Knurren schälten sich riesige,hundeartige Gestalten aus dem Dunst. Rote,wie Blut schimmernde Haut bedeckte sie,metallisch anmutende Zähne und Klauen blitzten,um ihren Hals trugen sie wie alte Bronze anmutende Bänder, die wie ein Kragen geformt waren. Mit einem dämonisch hallendem Heulen setzte sich die Meute in Bewegung. Einer der Kultisten trat vor das Portal, wie um der dämonischen Sphäre zu huldigen,seine vernarbten Lippen unter der Maske flüsterten unhörbare Worte.Plötzlich sackte die Gestalt zusammen,während aus seinem Rücken eine glühende Klinge trat. Der meterlangen glühenden Höllenklinge folgend trat eine weitere dämonische Gestalt aus dem Dunst und noch eine und weitere folgten. Die Kultisten begannen frenetisch zu brüllen und mit den Füßen zu stampfen.
Erst unartikuliert,aber immer mehr einen Rythmus folgend skandierten sie schließlich einen Namen,"Khorne,Khorne,Khorne".

Charr aktivierte zusätzlich zum internen Vox die Lautsprecher, "Der Herr der Schlachten ist uns gewogen. Kämpft um ihn zu ehren,Cadia wird fallen ! Blut für den Blutgott,Blut für den Blutgott und Schädel für seinen Thron".
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In die Hölle und zurück

+++ Cadia +++
+++ PSZ 02:35+++
+++ Khor Velok ,Wartungsschächte +++

Die scharfen Kanten des Schachtes schnitten in Hände und Knie,jahrhunderte alter Staub kratzte in Nase und Mund. Verzweiflung drohte Lee zu lähmen,aber ihre Angst vor der Bestie trieb sie voran. Nur noch eine Biegung,dann wäre es geschafft, dann käme ein einfacher glatter Gang in dem nur Kabel und altes Isoliermaterial liegen. Der Gedanke daran ließ sie eine Hand vor die andere setzen, die schmerzenden Knie hinterher ziehen. Ausruhen und ein bisschen in Sicherheit sein. Tränen des Schmerzes und der Angst gruben tiefe Rinnen in die staubige Kruste auf ihrem Gesicht. Weiter,weiter, immer weiter…
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+++ Cadia +++
+++ PSZ 06:10 +++
+++ Ruinen von Port Ilol +++

Sein nächstes Schützennest hatte er unentdeckt erreicht. Vorsichtig schob er sich im Schatten der Statue hin und her. Innerlich mußte er fast grinsen, denn mit der Schändung des Schreins hatten diese Ketzer ihm eine gute Schußposition geschaffen. Die umgestürzte Statue lag auf einem Fenstersturz und gab ihm Deckung von oben. Ihr Schatten verbarg ihn vor Blicken vom Hang, den er bis 200 Klicks einsehen konnte, womit auch die effektive Reichweite seiner Zielvorrichtung erreicht war. Den Schutz der Heiligen würde er bei seiner selbstgewählten Aufgabe gut gebrauchen können. Als er Bewegung in den Ruinen unter ihm sah, setzte er den Visor auf. Schlagartig wurde sein Blick geschärft,er nahm mehr Details als vorher wahr und lenkte sofort seine Aufmerksamkeit auf den hinteren Sektor.

Etwa zehn Gestalten in abgerissenen, verkrusteten Mänteln durchsuchten die Ruinen.
"Verdammt !" knurrte Hauk,das waren zu viele auf einmal und zu dicht beieinander. Er beobachtete sie weiter, aufmerksam wie ein Raubtier die Beute. Plötzlich kam Bewegung in die Gruppe, alle liefen auf einen dunklen Eingang zu und ließen sich davor auf die Knie fallen. Eine beeindruckende Gestalt trat aus dem Dunkel des Eingangs.Beinahe doppelt so groß wie ein Mensch,in eine barocke Rüstung gekleidet, die aussah als sei sie mit frischem und altem Blut übergossen. Mit herrischen Gesten schien er die Ketzer herum zu kommandieren.

Kurz darauf verteilten die sich in den Ruinen. Gelegentlich sah Hauk eine Bewegung am Rande seines Sichtfeldes, während sein Blick sich auf den Gerüsteten fixierte. Das muß einer ihrer Meister sein, ein Verräter am Imperator, ein Erzketzer,einer der dem Imperium abgeschworen und seine Brüder und seine Bestimmung verraten hat.
Hauks Hand zitterte leicht als er den Visor hochschob und das Gewehr an die Schulter zog. Mit langsamen Bewegungen entfernte er die Objektivkappen und blickte durch das Skope. Ein paar leichte Einstellungen in der Höhe, ein kurzer Blick auf die Rauchschwaden, die kaum Wind anzeigten und er war soweit bereit. Er kontrollierte noch einmal routiniert die Auflage, die Einstellungen,dann begann er sein persönliches Mantra zu rezitieren, mit dem er sich auf den Schuß einstellte.
Während er im Kopf die Worte sagte wurde seine Atmung flacher, sein Puls verlangsamte sich und alle seine Sinne konzentrierten sich auf die Aufgabe.Unbewußt glich er kleine Erschütterungen des Bodens aus, reagierte er auf den leichtesten Windhauch als er sich auf sein Ziel fixierte. Die linke Helmlinse des Verräters befand sich genau im Fadenkreuz des Scopes, eine Winzigkeit nach rechts wegen des Windes, den Bruchteil eines Millimeters nach unten,da das Ziel unter ihm war , bei "... wie durch die Hand.." suchte er den Druckpunkt des Abzugs.Das Ziel in den Zielpunkt einwandern lassen und,den Atem anhalten und bei "..des Herrschers selbst !" drückte er ab.Langsam tief Luft holend kehrte er aus der Trance zurück schob den Visor wieder nach unten,gerade rechtzeitig um zu sehen wie die Helmlinse des Verräters von seinem Projektil durchschlagen und die massige Gestalt nach hinten gerissen wurde.Mechanish lud Hauk die nächste Patrone und brachte das Gewehr in Anschlag während er die Reaktion der Kultisten beobachtete. Ein paar deuteten sichtlich schockiert auf den Gestürzten , dessen gepanzerte Füße noch spastisch zuckend Furchen in den Boden gruben und sahen sich panisch um.Einer rief etwas und ging in Deckung,drei weitere ebenfalls."Weg mit dem Visor und wieder Ziel nehmen!",meldete sich eine innere Stimme in Hauks Kopf. Sekunden später traf ein weiterer Schuß den Anführer,der beteits wieder Befehle gab, genau zwischen die Augenschlitze seiner Maske. Rote Laserblitze und Mündungsfeuer von Projektilwaffen blitzten auf,Dreck und Staubfontänen markierten die Einschläge der hastig und ungezielt abgegebenen Schüsse.

Nicht einer kam ihm auch nur nahe. Zwei weitere Kultisten fielen kurz hintereinander seinen Schüssen zum Opfer. Ein schrilles Jaulen und ein Knall ließen Steinsplitter auf Hauk prasseln,etwas zupfte am groben Stoff seiner Jacke. Zufall oder Erfahrung hatten einen seiner Gegner auf die Fenster des geschändeten Schreins schießen lassen. Er sicherte das Gewehr,packte seine Ausrüstung und zog sich langsam zum Treppenhaus zurück. Drei Kerben würden es bis jetzt werden und eine extra große. Das Konto füllte sich, aber es war noch viel Platz auf dem Gewehrschaft. Der Tag fing gut an,er blickte zum inzwischen wolkigen Himmel und grinste hart.Ein guter Tag zum jagen.
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+++ Irgendwo im Warp +++
+++ Schiff mit unbekannter Signatur +++

Wirbel und Schlieren, in Farben für die er nicht einmal Worte hatte, wirbelten vor seinem Auge.Wogten und wanden sich umeinander,flossen ineinander, teilten sich, bildeten Wellen, Kaskaden und Fontänen und waren für ihn zu lesen wie ein Buch. Wie eine Karte, auf der sein Geist einen festen Kurs markiert hatte. Mit feinen Sinnen spürte er Präsenzen mit ähnlichen Fähigkeiten wie seinen um sich herum. Einige sehr mächtige aber andersartige,nur am Rande seiner Wahrnehmung. Diese waren auf dem selben Schiff wie er. Andere sah er wie leuchtende Punkte in den wirbelnden Farben,verwandte Geister, die seine Fähigkeiten besaßen und die anderen Schiffe und Flotten führten. Wenn er sich konzentrierte konnte er viele von ihnen sehen,so viele. Alle strebten in das selbe System.Flotten, einzelne Schiffe,gekaperte Händler und Gegner.Alle folgten dem Ruf des Vernichters. Armeen,Kriegerbanden, Abtrünnige und Kulte. Sie alle hatten nur ein Ziel.Cadia.

Niemand würde aufhalten können,was jetzt unterwegs war. Es gab nur die Vernichtung und den Untergang.
Cadia würde fallen.
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Kapitel 3 mußte ich auslassen.?
Kapitel 04
Kugel im Kopf

+++ Cadia +++
+++ PSZ 18:00 +++
+++ Ruinen von Port Ilol +++

Der Wind frischte auf,Rauch und Asche wehten zusammen mit dem Geruch von Verwesung,brennendem Fleisch,Blut und Abgasen zu Hauk herauf. Lustlos kaute er auf dem Konzentratriegel herum und beobachtete von seinem neuen Standort aus die Umgebung. Trupps von Abtrünnigen durstreiften jetzt aufmerksamer die Ruinen, ein paar waren auf erhöhten Positionen in Stellung gegangen. Flüchtig kontrollierte er seine Vorräte. Noch würden sie eine Weile reichen,aber Wasser müßte er sich bald besorgen. Ein leises Singen ließ Hauk aufhorchen,es näherte sich von Westen der zerstörten Stadt.
Es war ein vertrautes Geräusch und kurz darauf kam ein Geschwader Valküren in sein Blickfeld, die im Tiefflug auf die Ruinen zuhielten. Markierungen oder Zugehörigkeit waren nicht zu erkennen, die verrieten die Maschinen durch das Feuer,das sie auf eine Position der Verräter eröffneten. Rötliche Laserblitze stachen aus den Ruinen in Richtung der Angreifer aber verursachten keine erkennbaren Schäden. Die Antwort traf wie die Faust eines wütenden Gottes.Schwere Geschosse,Laserblitze und Raketen pflügten durch die Stellung.Das Hämmern von Schweren Boltern begleitete das Feuer der Bordwaffen.Zerfetzte Körper, Maschinenteile und Trümmer wurden in die Luft gewirbelt,Schreie erklangen zwischen dem Stakkato der Waffen. Die Verräter auf den entfernteren Posten gingen angesichts dieser Zestörung in Deckung. Schnell richtete Hauk seine Stellung ein,diese Gelegenheit wollte er nutzen. Eine Minute später erhöhte sich die Rechnung schon um zwei Abtrünnige, die nur darauf bedacht waren vor den Valküren geschützt zu sein. Grimmig lächelnd suchte Hauk nach weiteren Zielen. Sein Blick viel auf vier riesige Gestalten in uralten Rüstungen, die aus den Ruinen traten. Sie trugen massige verzierte Waffen, die sie auf die Flieger richteten. Hastig lud Hauk nach,visierte den am günstigsten stehenden Veräter Astartes an,zitierte im Geist sein Mantra,stimmte sich auf den Schuß ein. Bei "...des Herrschers selbst." drückte er ab. Eine Sekunde später brach der abtrünnige Astartes zusammen. Nachladen, die nächste Patrone wurde ins Patronenlager gehebelt. Zielen,Mantra, Druckpunkt suchen, abdrücken. Ein weiteres Verräterleben endete. Die beiden anderen Abtrünnigen knieten sich nieder und Hauk blickte in die Mündungen ihrer schweren Waffen. Hektisch bewegte er sich seitlich aus seiner Position. Ein gleißender Laserstrahl traf den Beton, genau dort wo Hauk gerade noch lag und verdampfte diesen. Mit dumfem Fauchen löste sich eine Rakete aus der Waffe des anderen Heretikers,raste auf die Ruine zu und badete die Wände in Druck, Hitze und umherfliegende Splitter, denen Hauk nur durch die umherliegenden Trümmer entging. Die Druckwelle fegte ihn in das Treppenhaus.Schmerzhaft schlug er auf den Stufen auf, kurzzeitig fehlte ihm die Orientierung und der Atem. Hauks Ohren klingelten noch,als er instinktiv weiter versuchte von der korummpierten Position weg zu kommen. Jetzt würden sie ihn jagen. Im Geist glaubte er die dröhnenden Schritte der Servorüstungen zu hören.Antrainierte Reflexe steuerten jetzt seine Bewegungen,als er sich auf seinen Fluchtpunkt zubewegte. Persönlich wäre es ihm egal,ob er weiterlebte aber noch war er mit diesem Abschaum nicht fertig,seine Rache noch nicht vollzogen.
"Du bist erstaunlich fähig,Sterblicher.", ertönte eine dröhnende Stimme in seinem Geist."So viel Blut vergossen. Soviel Haß. Das gefällt mir.Ich werde dich beobachten."

Hauk begann zu rennen.
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+++Prosan+++
+++ PSZ 13:34 +++
+++Manövergelände der PVS +++

"Grüne Jungs.",ging es Master Sergeant Bowden durch den Kopf,"Groxbauern,Tundrafarmer,Fischer und schlimmeres. Und jetzt wartete der Transport nach Cadia auf sie. In den Kampf." Mürrisch schüttelte er den Kopf. Musterte die Rekruten, knurrte bei Nachlässigkeiten, blickte Niedergeschlagenen fest in die Augen um ihnen etwas seiner Stärke und Zuversicht zu vermitteln. Hinter ihnen warteten wie riesige Leviathane die Leichter, die sie nach Cadia bringen würden. Dort wartete die beste und gnadenloseste Ausbildung auf sie. Der Krieg,der unerbittlich selektierte,der die fähigen genau wie die glücklichen am Leben ließ. Noch nicht richtig ausgebildet und schon in den Kampf um ihre Welt geworfen.
Fragend blickte er zum Major. Auf dessen leichtes Nicken gab er seinen letzten Befehl als ihr Ausbilder "Eeeiinrücken,Zugweise auf die Rampe. Los".
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+++ Cadia +++
+++ PSZ 23:45 +++
+++ Vor Khor Velok +++

Calhoun preßte sich eng an den Hügel,spähte durch zusammen gekniffene Lider auf die Silhouette der Stadt. Sein Verstand wollte nicht wahrhaben,was seine Augen sahen. Trümmer,Qualm,Brände, zerstörte Gebäude und Monumente waren alles was er sah. Tränen der Wut und der Trauer brannten in seinen Augen,seine Kiefermuskeln spannten sich, die Hand an seinem Gewehr verkrampfte sich so stark, daß die Knöchel weiß hervortraten,"Wie konnte das passieren? Wie konnte es soweit kommen?" Verzweiflung drohte ihn zu überwältigen, mit eisernem Willen unterdrückte Calhoun die aufkommende Schwäche. Der Gedanke an seine Familie trieb ihn wieder voran, selbst wenn der Anblick der zerstörten Stadt beinahe alle Hoffnung zerstörte,weiter vorwärts.
In der Ferne sah er riesige Schatten im Dunst. Es könnten Gottmaschinen sein,Hausritter oder korrumpierte Maschinen der Angreifer. Es war ihm egal,er hatte nur noch Platz für den Gedanken,der ihn die letzten Tage voran trieb.
++

+++ Cadia +++
+++ PSZ 20:50 +++
+++ Khor Vehlok, sw Wohnbereich der Arbeiter +++

Auschluchzend hob Lee den Kopf aus der Armbeuge,schniefend flüsterte sie heiser "Da? Wo bist du? Wann kommst du?". Eben hatte sie von Da geträumt,er war in der Nähe,er war hierher unterwegs er lag eng am Boden auf einem Tundrahügel. Im trüben Licht sah sie sich um. Die enge Kammer in der sie vor Erschöpfung zusammen gebrochen war bot keinen Schutz vor der strömenden kühlen Luft, bei dem Gedanken fröstelte Lee trotz der gesteppten Jacke sofort. Gleich darauf meldeten sich Hunger und Durst,heiße Tränen liefen über ihre Wangen. Sie mußte weiter,der böse Hund war sicher schon fort, sie mußte in die Halle,wo Da's Transport immer stand. Langsam setzte sich Lee in Bewegung,es war nicht mehr weit. Ein Gedanke kratzte noch an ihrem Bewußtsein,aber er ließ sich nicht packen. Der andere Traum war da noch, aber sie bekam kein genaues Bild davon. Stirnrunzelnd versuchte Lee den Traum an die Oberfläche zu zwingen. Nichts,nur ein großer Mann,größer als Da,viel größer.

Sie tappste weiter,da vorne war die alte Leiter. Kurz noch einmal verschnaufen dann begann sie den Aufstieg. Das Ende der Leiter verschwand in der Dunkelheit und schien kein Ende zu haben.
Sprosse für Sprosse,das kalte Metall schmerzte an den Händen, trotzdem immer weiter. Endlich stieß ihre tastende Hand an die Luke und fand den Hebel zum öffnen. Mit letzter Kraft rollte sich Lee über den Rand. Plötzlich wurde sie am Kragen ihrer Jacke gepackt und weit empor gehoben. Vor ihr glommen im Dämmerlicht zwei große rötliche Lichter auf ,eine metallische Stimme flüsterte kratzend "Was haben wir denn hier? Kleines Menschlein,solche wie dich suchen wir." Wie erstarrt ging ihr immer wieder ein Gedanke durch den Sinn,"Der große Mann,der große dunkle Mann!",dann verlor sie das Bewusstsein. Die massige Gestalt bewegte sich nahezu lautlos auf den Ausgang zu. Das trübe Licht beleuchtete kurz eine schwere Rüstung,die in einem dunklem metallischem Türkis schimmerte. Mit einem knacken aktivierte die Gestalt das Vox "Lord Pythos,wir haben in den Ruinen noch einen gefunden. Ich treffe mich mit den anderen am Extraktionspunkt.Euer Plan scheint aufzugehen, niemand hat etwas bemerkt und die Jünger des Blutgottes werden unwissentlich unsere Mission unterstützen.Havran,Ende !" Die kleine Gestalt wie eine Puppe mit sich tragend verließ der Alpha Legionär die Halle. Jetzt kann Cadia fallen.
++
Kapitel 05
Wenn Hörner erklingen

+++ Cadia +++
+++PSZ 02:30 +++
+++ Khor Velok +++

Ein drückender Dunst lag über den Resten der Stadt, vereinzelt flackernde Brände fügten schmierigen schwarzen Rauch hinzu, spendeten aber auch trübes Licht.Schreie gellten gelegentlich durch die Nacht, Klopfen und Rattern von Maschinen bildete eine stete Geräuschkulisse.
Calhoun bewegte sich leise und vorsichtig durch die Dunkelheit,huschte von Trümmerhaufen zu Trümmerhaufen, blieb stehen um zu lauschen,achtete auf Bewegungen die er im diffusen Licht der fernen Brände bemerkte.Seit seiner Ausbildung und den Einsätzen brachliegende Fähigkeiten nutzend näherte er sich seinem Ziel.Er hoffte,nein er wußte, wenn jemand aus seiner Familie vor den Angreifern hat fliehen können, würde der oder die in der Nähe oder direkt in der Transporterhalle auf die anderen warten.Neben den Patrouillen beschäftigte ihn noch das Problem seine Frau dazu zu bewegen die Stadt zu verlassen.
Kyra war durch und durch eine Soldatin,eine Kriegerin aus einer Familie von Kriegern, sie würde bleiben und kämpfen wollen.
Leise schlich sich der Gedanke in Calhoun's Kopf,daß er genauso denken sollte und das es ihm in erster Linie um die Sicherheit seiner Tochter ging. Wegen ihr war er bis hierher gekommen,statt sich bei der nächsten Stelle für Reservisten zu melden. Für sie hatte er die Strapazen auf sich genommen,seine Pflicht vergessen,seine Ehre als Cadianer aufs Spiel gesetzt.Noch ein paar hundert Meter,dann wäre er da,dann müsste er entscheiden was er als nächstes machen würde. Trotzdem wurde er den Gedanken an die Sicherheit seiner Tochter nicht los,als würde dieser Gedanke alle anderen überlagern.
Fast geschafft, ein Stück Ladeplatz lag noch vor ihm, dann wäre er am Ziel.
Trümmerstücke polterten gegeneinander und das Klappern von Ausrüstung kündete einen Trupp Verräter an. Sorglos und von ihrem Sieg berauscht bewegten sich die vier Männer durch die Ruinen,stocherten gelegentlich im Schutt und gaben nicht allzusehr auf ihre Umgebung acht. Calhoun preßte sich flach auf den Boden,das Gewehr locker im Anschlag. Atemlos verfolgte er den Weg der Gruppe mit Blicken, bereit sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. In der Ferne setzte ein auf und abschwellender Sirenenton ein.Die Verräter packten ihre Waffen fester und setzten sich im Trab in Richtung des Alarms in Bewegung.
Langsam ließ Calhoun seinen angehaltenen Atem erleichtert ausströmen,blieb aber weiter beobachtend liegen.Erst nach geraumer Zeit begann er sich langsam an den Rand des Platzes zu bewegen, immer wieder innehaltend und sichernd zu lauschen. Flink bewegte er sich geduckt über das letzte Stück freie Fläche und erreichte das zerstörte Tor der Transporterhalle. Völlig ausgelaugt von körperlicher und mentaler Anstrengung glitt er an der rauhen Wand zu Boden und versuchte zu Atem zu kommen.
Während Calhoun langsam wieder normal atmete, begann er im flackernden Licht seine Umgebung zu mustern. Verdrehte und ausgeglühte Trümmer von Fahrzeugen,Schutt aus zerschossenen Pfeilern und Wänden,zerfetztes Papier und Ascheschleier erschwerten diese Tätigkeit. Trotzdem bemerkte er die offene Luke, durch die man in die Wartungstunnel gelangte. Er wußte daß die Kinder , trotz Verboten dort spielten,so wie er und seine Freunde und Geschwister es auch schon taten. Er wußte,daß Kyralee jeden Gang der Tunnel erkundet hatte und er wußte das er sie hier und nirgendwo anders finden würde, wenn sie dem Schrecken entkommen war.Ächzend wuchtete er seinen erschöpften Körper hoch und schlurfte zur Luke. Ein eisiger Schmerz durchfuhr ihn auf halben Weg. Sein Blick fokussierte sich auf die Abdrücke von riesigen Sohlen neben der Luke, Abdrücken die nur von einer Servorüstung der Astartes stammen konnten.Er sah ein Glitzern in den Trümmern und bückte sich. Die Zeit schien stehen zu bleiben,als er fassungslos auf den kleinen Anhänger blickte,den er seiner kleinen Tochter von einer seiner Fahrten mitgebracht hatte.Sein ganzes Selbst konzentrierte sich auf dieses kleine,aus Produktionsresten hergestellte Schmuckstück. Sein Griff preßte es förmlich in seine Handfläche,als könnte er den Moment wieder heraus pressen als er es Lee schenkte,dann zersplitterte seine Wahrnehmung wie kaputtes Glas und seine Welt wurde dunkel.
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+++Cadia Sektor+++
+++Randwärts+++
+++unbekanntes Schiff mit Signatur der Alpha Legion+++

Lord Phytos studierte die Tac Anzeige,der von ihm ausgearbeitete Plan funktionierte perfekt. Alle Spielfiguren waren an ihrem Platz und er hielt ihre Fäden fest in seiner Hand. Selbst die unberechenbaren Anhänger des Blutgottes hatten ihren Part erfüllt. Die Trupps seines Kommandos hatten sechzehn Kandidaten für den wichtigsten Teil des Planes gefunden.Dieser würde mehr als der Fall Cadias bewirken,er würde bei Gelingen den Äonen dauernden Krieg zu ihren Gunsten beenden.
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+++ Cadia +++
+++ PSZ 22:30 +++
+++ Ruinen von Port Ilol +++

Staub und Qualm zog durch die Ruine des zerstörten Flak-Bunkers,kalter Wind peitschte in harten Böen die Trümmer und die zusammengekauerte Gestalt die sich schutzsuchend in eine Ecke drückte. Hauk döste in kurzen Intervallen vor sich hin, immer wieder aufschreckend von den Bildern die sein Geist ihm vorgaukelte.Schlimmer als die Bilder war aber die Erinnerung an die Stimme die er gehört hatte.Uralte Bosheit, ein Blutdurst der über das Verständnis von Sterblichen hinaus ging,Rache,Tod im Kampf,das Sammeln von Ruhm und Trophäen zum reinen Selbstzweck.Das Denken fiel ihm zunehmend schwerer,seine Gedanken kreisten nur noch um den Zweck seines Hierseins. Rache für seine Familie,seine Einheit,seine ganze Welt. Dieser Abschaum hatte es tatsächlich gewagt seine Welt anzugreifen,zu verwüsten und seine Familie zu töten. Er würde sie töten, sie bluten lassen.Er würde sie auslöschen und ihre Schädel nehmen und sie dem Gott der Schlacht zu Füßen seines Throns auftürmen und seine Rache genießen,selbst wenn es das letzte wäre was er in diesem Leben tun würde.Ein lautes kehliges Lachen hallte laut durch seine Gedanken und trieb ihn weiter durch die Ruinen des verlassenen Stadtteils. In Gedanken versuchte er inbrünstig jedes ihm bekannte Gebet,jeden Psalm und jede Litanei aufzusagen, die er jemals gehört hatte und die ihn vor den Einflüsterungen der dunklen Mächte schützen könnten. Vergeblich bemühte er sich sie wenigstens zu flüstern,aber es war vergebens.Am Rande seines Sichtfeldes nahm er eine vertraute Form wahr. Taumelnd und gegen einen inneren Widerstand ankämpfend bewegte er sich auf den halb verschütteten Schrein zu.
Im Gegensatz zu allen anderen, die Hauk bisher gesehen hatte war dieser nicht zerstört und entweiht. Die ersten schweren Gefechte mußten ihn unter Schutt und Trümmern begraben haben und spätere Explosionen hatten ihn teilweise wieder frei gelegt.Wie ein Ertrinkender auf einen Brunnen stürzte er die letzten Schritte auf den Schrein zu, hektisch atmend wischte er Schuttreste von der Oberfläche des schlichten Steins.
In dessen Oberfläche war ein Kristall mit der Reliquie eines längst vergessenen Heiligen eingelassen.Eine tiefe Ruhe überkam ihn, sein vor Wut kochendes Blut kam zur Ruhe, sein Verstand begann wieder rational zu arbeiten und die Stimme in seinem Kopf verstummte.
Erleichtert sank er auf die Knie und dankte dem Imperator in einem tiefen Gebet.
+
Mit vor Wut kochendem Blut stampfte Charr durch die Ruinen, sein Geist schrie nach Rache,er war auf der Jagd.
Seine Brüder gemeuchelt von einem mickrigen Sterblichen,feige von weitem niedergrstreckt und nicht in glorreichem Kampf besiegt. Ihr Gott hatte sich sicher von ihnen abgwandt, eventuell sogar ihr Blut als Opfer ihres Mörders angenommen. Unter der Maske seines Helms knirschte er laut mit seinen scharf geschliffenen Zähnen. Er würde diesen Wicht finden,ihn ausweiden,ihm das Fleisch von den Knochen ziehen,sein Blut über die Erde dieser Welt vergießen und seine Reste in den Staub stampfen. Im Geiste stellte er sich schon vor wie die Zähne seiner Kettenaxt sich in das Fleisch dieses Wurms fraßen,seinen ach so sterblichen Leib in Stücke rissen,sich Blut und Innereien in weiten Bögen verteilen würden und das Entsetzen in seinem Blick, die unweigerlich aufsteigende Angst.Charr berauschte sich an diesen Gedanken und trieb sich immer weiter in die Kampftrance die er so sehr genoss.
Die Rache würde ihm gehören,ihm und seinem Gott.

Im Namen Khornes,Cadia würde fallen.
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Kapitel 06
Leider kein Beitrag möglich ?
Finale
Welten in Flammen

+++ Cadia +++
+++ PSZ 06:30 +++
+++ Khor Velok sw Sektor +++
+++ Schutzraum +++
Kyra schreckte aus dem leichten Dösen der letzten Stunden hoch.
Ein schneller Blick in die Runde zeigte ihr, daß sich nichts verändert hatte.Die Monitore und Anzeigen waren immer noch dunkel.Aus den Augenwinkeln nahm sie eine Bewegung nahe des Tores wahr.Eine hagere,leicht gebeugte Gestalt machte sich an den Kontrollen des Tores zu schaffen.Interessiert beobachtete sie weiter,aber nichts geschah,das Tor rührte sich nicht. Der Mann am Eingang drehte sich um und hob Aufmerksamkeit heischend die Hand.Kyra erkannte ihn,ein Techniker, ein Veteran wie sie, ein Soldat Cadias der jetzt immer noch im Dienst seiner Heimat stand.Seine vernarbte linke Gesichtshälfte mit der leeren Augenhöhle sah im schwachen Licht der Notbeleuchtung fast beängstigend aus. Seine rauhe kratzende Stimme paßte perfekt dazu."Mal herhören Leute!",rief er "Ich bin Mastertech Rice. Ich bin für die Wartung dieses Sektors und dieses Schutzraumes zuständig.Hier stimmt etwas nicht.Das hier kann kein technischer Notfall oder eine Fehlfunktion sein. Hier geht etwas anderes vor. Die Türkontrollen wurden manipuliert und reagieren nicht.Nicht einmal das Notprotokoll reagiert. Ich werde..". Ein bebender Schlag gegen das Tor ließ ihn verstummen,Staub rieselte aus den Fugen der Wand und des Tores, ein leises Surren und Fauchen war zu hören.Das Surren wurde lauter und schriller, die Menge wich langsam vom Tor zurück. Kyra reagiete als erste,"Das ist kein Rettungsteam,wir werden angegriffen.Bewaffnen und bereithalten." Gleichzeitig mit ihren Worten griff sie schon in die Notfallkiste nach Splitterweste und Automatikgewehr. Sie schnallte die Magazintasche um und rammte mit einem lauten Klicken ein Magazin in die Waffe und lud diese durch. Wie ein Echo erklang aus dem gesamten Raum das gleiche Geräusch.Stolz wallte in ihr auf.Das war Cadia, auf ihrer Welt war jeder ein Soldat,jeder bereit zu kämpfen.Die Sekunden tröpfelten dahin,im Raum breitete sich ein Geruch wie in den Produktionshallen aus. Der Geruch nach heißem Metall,der immer stärker wurde. Das schrille Surren wurde immer lauter, beinahe unerträglich laut peitschte es auf die angespannte Menge ein. Im Tor wurden glühende Stellen sichtbar, ein doppelt mannshohes Rechteck zeichnete sich ab. Etwas schnitt sich mit Urgewalt einen Zugang durch das nahezu unzerstörbare Tor. Aus dunklem Rot wurde Orange,dann gelb und dann spritzten auch schon heiße Späne und Tropfen flüssigen Ceramitstahls in den Raum.Das rechteckige Stück des Tores kippte nach einem erneuten titanischem Stoß in den Raum.Im flackernden Licht von rotierenden Warnlampen und der Notbeleuchtung sah man drei massive Gestalten in uralten Rüstungen, die aussahen als wären sie mit dem Blut unzähliger Schlachten bedeckt und die das pure Böse ausstrahlten.Mit gepreßter Stimme rief jemand "Cadianer,Angriff !"und wie im Drill eröffnete Kyra das Feuer auf die mittlere Gestalt. Ein halbes Magazin aus der Automatikwaffe prasselte harmlos wie Regen auf die uralte Rüstung, genau wie die Geschosse der anderen Waffen.Mit infernalischem Heulen aus den Voxgeräten der Rüstung und kreischenden Kettenäxten rückten die beiden äußeren Kolosse vor, während der mittlere den linken Arm hob und die Zündflamme eines Flammennwerfers aktivierte.Kettenwaffen trafen auf Körper,Blut und Knochensplitter spritzten durch den Raum,trafen Wände,Lebende,Tote und Sterbende.Eingeweide bedeckten den Boden.Der kupfrige Geruch von Blut mischte sich mit dem Qualm der Treibgase ,Waffenöl,dem dumpfen Geruch toter Körper,scharfem Angstschweiß und heißem Metall. Kyra warf das nächste leere Magazin aus,rammte ein neues in die heiße Waffe,schoß weiter auf die Monstrositäten, die sich durch die Verteiger metzelten. Ein paar Schützen warfen ihre Waffen weg, drängten nach hinten, vergeblich,wohin auch? Wurden von hinten abgeschlachtet, von noch kämpfenden erschossen,wieder nach vorne gedrückt und rutschten zu Boden wie alle anderen Toten. Das Feuer ließ nach als immer mehr Schützen die Munition ausging, die mutigsten oder verzweifeltsten hämmerten mit den Kolben ihrer Waffen auf die Ketzer ein,nur um mit dem nächsten Hieb einer Axt zu den anderen Toten geschickt zu werden. Kyra sprang vor,rammte den Lauf ihres Gewehres in den Spalt,der in einer Rüstung klaffte und schoß die letzten Kugeln hinein. Eine Faust packte Arme und Waffe,quetschte beides schier zu einer Masse zusammen und hob die vor Schmerzen schreinde Frau vor die Linsen des Helms. Durch ihre eigenen Schreie hörte Kyra eine Art Bellen und es brauchte Sekunden,bis sie begriff, das der Herätiker lachte.Er lachte noch als er sie fallen ließ und ihr mit einer beiläufigen Bewegung den Kopf vom Rumpf trennte.
+++

+++ Cadia +++
+++ PSZ 03:35 +++
+++ Ruinen von Port Ilol +++
Zweifel nagten an ihm,ob er das Richtige getan hatte. Immer wieder glitt seine Hand in den Proviantbeutel,strich über die glatte kühle Oberfläche,vergewisserte sich daß es real war,was er getan hatte. War er zum Ketzer geworden?Hatte er den Schrein eines Heiligen des Imperiums entweiht?War es Frevel,oder Bestimmung? Hatte er die Reliquie gerettet? Sie vor Beschädigung oder Entweihung geschützt oder selbst durch seine Tat den Schrein entweiht?Hatte er sich selbst verdammt?
Sein Verstand war von den Ereignissen der letzten Tage überfordert,seine Gedanken drehten sich im Kreis, sein Geist war aufgewühlt,so wie sein Körper ausgelaugt. Mechanisch stolperte er weiter,sich dunkel an ein Ziel erinnernd. Eines seiner vorher festgelegten Schützennester. Dumpf hämmerte sein Verstand,trieb ihn zur Eile an,rief ihm aber gleichzeitig die in Fleisch und Blut übergegangenen Prinzipien ins Gedächtnis. Instinktiv blieb er von Zeit zu Zeit stehen,blickte sich sichernd um,prüfte die Umgebung und hastete dann weiter. Endlich hatte er es geschafft, nur noch die Treppen und Leitern zur Kuppel des ehemaligen Archives und er konnte etwas verschnaufen.
Nach einem schier endlos erscheinenden Aufstieg hatte er es geschafft und brach in der schattigen, geschützten Ecke der Stellung regelrecht zusammen.
Dumpfes Grollen weckte ihn in der Morgendämmerung, irgendwo östlich von seiner Position fand ein Gefecht statt.Achselzuckend wandte er sich ab und begann die nähere Umgebung zu beobachten,er wollte weiterkämpfen.Während er mechanisch die Ruinen musterte,mögliche Feindstellungen, Bewegungsrouten und Beobachtzungspunkte checkte,griff seine freie Hand immer wieder nach dem glatten, kühlen Kristall der Reliquie.Ein Gefühl von Zuversicht und Stärke durchströmte ihn.Selbst wenn er hier starb war sein Tod nicht umsonst,er hatte einen hohen Preis von den Ketzern gefordert. Hauk lächelte wehmütig, wie hoch der Preis auch war,es hatte anscheinend nicht gereicht,seine Heimat brannte. Aber Trümmer können wieder aufgebaut, Fabriken neu errichtet, Planeten neu besiedelt werden. Das ist Cadia, sie würden standhalten.
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Charr beschleunigte seine Schritte.Wütend stampfte er vorwärts,jeder Schritt ein Tritt für diese Welt. Nutzlose Prediger, lächerliche Priester. Am liebsten hätte er den Boden dieser Welt mit ihrem Blut getränkt.Ihm wäre es recht gewesen,es hätte seinem Zorn ein Ventil gegeben. Ihre Rituale gaben keinen Hinweis,kein Zeichen,nutzloses Pack. Seine gepanzerte Faust umklammerte fest den mit Haut umwickelten Griff seiner uralten Waffe, seine Sinne bebten in Vorfreude auf das Blutvergießen.
Über den Kommkanal war die Meldung eingegangen,daß eine Patrouille unter Beschuß eines Scharfschützen geraten war. Charr knirschte mit den Zähnen,der Schädel dieser Made würde seine Trophäe sein. Das zerstörte Archiv kam in Sicht. Er wäre gerne direkt darauf zugestürmt,daß Schicksal seiner Brüder riet ihm aber etwas taktischer vorzugehen. Seine Helmsensoren zeigten ihm den möglichen Standort des Schützen, also näherte er sich so,daß er außer Sicht blieb. Das letzte Stück würde im Sturmlauf möglich sein und dann…

Ein Schlag gegen den Helm riß seinen Kopf zur Seite, Sensoren meldeten moderate Beschädigungen der Rüstung,Signale blinkten auf dem HUD des Helmes. Das alles ignorierend aktivierte Charr die Axt und stürmte brüllend vorwärts. Wut umhüllte seinen Geist wie ein roter Nebel,Khornes Namen preisend stürmte er vorwärts,nur noch die Vernichtung dieses Sterblichen vor Augen.Während er die Treppe hinauf stampfte registrierten die Helmsensoren eine Bewegung an der Außenwand,sein Feind versuchte zu fliehen. Wie ein Feigling ließ er sich an einem Seil herab, zornig hieb Charr auf die Wand neben der Treppe ein.
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Hauk erstarrte für eine Sekunde,als sein letzter Schuß den Ketzer Marine nur streifte und sich dieser nun rennend und brüllend auf ihn zu bewegte. Instinktiv sammelte er seine Ausrüstung ein,als er schon die stampfenden Tritte auf der Treppe hörte. Die ganze Ruine schien unter dem Ansturm zu beben. Hektisch warf er das Seil über den Rand,prüfte kurz den Sitz des Knotens und begann den Abstieg.Die Hälfte der Strecke war geschafft,als die Wand über ihm förmlich explodierte und ihn mit Steinen,Splittern und Staub überschüttete. Hart an Schulter und Armen getroffen,rutschte Hauk unkontrolliert nach unten.Hastig löste er sich vom Seil und rannte los,als in einer weiteren Wolke aus Steinen und Staub über ihm die gepanzerte Gestalt des Verräters durch die Wand brach und hinter ihm zu Boden krachte. Die Schockwelle riß Hauk von den Beinen und ließ ihn schmerzhaft in die Trümmer krachen. Panisch tastete er nach seiner Waffe,versuchte sich auf den Rücken zu rollen um kämpfend unter zu gehen.
Der Ketzer stampfte jetzt langsam näher,spielte mit den Kontrollen der Kettenaxt,so daß die rotierenden Zähne förmlich ein schrilles Lied sangen, während er mit der Waffe auf sein Opfer deutete. Verzweifelt stieß Hauk mit dem Fuß nach der Gestalt,als könnte er sie dadurch aufhalten."Der Zorn des Imperators soll dich treffen", stieß er trotzig wie ein Mantra aus, während er rückwärts kroch.Ein Hitzestrahl ließ die Luft über ihm kurzzeitig kochen und seine Haarspitzen verdampfen.Seine Haut brannte wie unter starken Sonnenstrahlen. Das alles registrierte er im Bruchteil einer Sekunde, genau wie das Kopfgroße,qualmende Loch in der Brust des Verräters, dessen gerüsteter Körper jetzt unter dem Einschlag großkalibriger Boltgeschosse nach hinten kippte.Die kreischende Axt entglitt den kraftlosen Fingern und verstummte. Schluchzend atmete Hauk tief ein und sah sich um. Hinter ihm stand in den rauchenden Trümmern ein Trupp gerüsteter, offensichtlich weiblicher Gestalten,mit qualmenden Boltern und einem sich abkühlenden Melter in den Händen.Langsam kamen sie näher und er erkannte dunkle purpurne Roben über schwarzen Rüstungen, die mit imperialen Symbolen und dem Zeichen der ehernen Lilie verziert waren.Der Trupp schwärmte sichernd aus, während die Anführerin ein vor Energie knisterndes Schwert zog und dem gefallenen Ketzer mit einem harten Hieb den Kopf abschlug und ihm anschließend das Schwert tief in die Brust rammte. Hauk rutschte langsam in eine sitzende Position,als sich die Anführerin zu ihm umdrehte und ihm ihre Hand entgegen streckte.Voller Dankbarkeit wollte er danach greifen,aber sie wurde ruckartig zurück gezogen und in einer fordernd winkenden Geste erneut ausgesteckt.Erkenntniss dämmerte in Hauk auf und er reichte der Schwester den Beutel mit der Reliquie.Kurz hineinsehend nickte sie und der Trupp sammelte sich und begann sich zum Abmarsch zu formieren.Mit offenem Mund sah er ihnen hinterher,als sich die Anführerin zu ihm umdrehte und erneut herrisch mit der Hand winkte ihnen zu folgen. Mit wiederkehrendem Stolz und etwas Hoffnung begann er seine Waffe und die restliche Ausrüstung aufzusammeln. Kurz nahm er noch ein Bild seiner zerstörten Heimatstadt in sich auf."Wir kehren zurück und kämpfen!",preßte er hervor. Der Trupp Sororitas drehte sich wie ein Mann zu ihm hin und nickte kurz bestätigend.
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+++ Cadia +++
+++Abenddämmerung +++
+++ Kasr Shylo +++
+++ vor den Mauern +++
Mit trüben Augen sah Master Sergeant Bowden sich um. Er spürte wie er langsam starb,es war ihm egal.Ächzend und Schleim aushustend drehte er sich um. Überall um ihn herum war nur Tod.Seine Kameraden,bekannte und unbekannte,seine Rekruten,Offiziere,Astartes und sogar Abhumane lagen hier in Tod und Sterben vereint.Eine Welle Angreifer nach der anderen war an die lange Mauer gebrandet,schwere Artillerie, Raketen,Geschoße aller Kaliber, Laserstrahlen, Säure und Krankheit hatte der Feind gegen sie aufgeboten und sie hatten standgehalten. Die Mauern brachen,hunderte in den Tod reißend und sie hielten stand.Eine Welle abgerissener Gestalten,von Krankheiten gezeichnet, angetrieben von Giganten in aufgequollenen und korrumpierten Rüstungen, die ein Miasma von Tod und Verfall umwehte war über sie gekommen und sie hatten standgehalten.
Das Kasr war gefallen,aber wenn er den Blick hob sah er noch Hoffnung. Er sah die leuchtenden Punkte der Triebwerke von Leichtern,Truppentransportern und Barken, die sich von dem gequälem Planeten entfernten. Dort war Leben,dort war die Hoffnung wieder zu kehren und zu kämpfen.Das hier ist Cadia,Cadia hält stand.
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So, ich hoffe das mit dem Format (habe ich mal ganz frech im AA Bereich gemaust ?) funktioniert so wie ich es mir vorgestellt habe.

Die meisten Geschichten hier werden nicht von Königen,Primarchen und gigantischen Schlachten erzählen, ich bevorzuge
eher etwas im Stil von "This War of Mine,the little Ones" und besinge lieber die "unbesungenen Helden",ohne die dort wie hier nichts laufen würde.?
Ab hier darf diskutiert, kritisiert und korrigiert (nobody is perfect) werden.
Viel Spaß ihr Leseratten und laßt euch schön anstecken ,der Geschichtenbaum wächst nicht von alleine.?
 
Sagt mal Freunde, was ist dass hier eigentlich? So ganz bin ich noch nicht durchgestiegen. Ist dies der neue Kurzgeschichten-Abteilung?
Nee, ich habe nur meinem gar nicht zwanghaften Ordnungstrieb nachgegeben und meine Kurzgeschichten in einen Rahmen gepackt, damit man bei der Diskussion nicht immer mitten reinposten muß. Ist auch nur ein Versuch.
BtW, die nächste Kurzgeschichte zur Cadia Kampagne ist in Arbeit.
 
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Sagt mal Freunde, was ist dass hier eigentlich? So ganz bin ich noch nicht durchgestiegen. Ist dies der neue Kurzgeschichten-Abteilung?
@Dragunov 67 wollte alle seine Geschichten mal irgendwo zusammenfassen. Aber bei der Ordnung ist noch etwas Luft nach oben 😛
Schön das alles an einem Ort zu finden ist. Und der nächste Geschichtenwettbewerb kommt ja auch bald. Dann kannst du wieder eine Geschichte hinzufügen. 🙂
 
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