Ne, die Zustimmung zur Monarchie liegt bei den Engländern bei etwa 75% - und Charles ist ein vergleichsweise unbeliebter Royal.
Aber der König ist die am meisten respektierte Instiution der Insel. Da kommt kein Gericht oder Parlament nur annähernd ran.
Wenn etwas (weiter) bröckeln könnte, wäre es das Commonwealth. Jetzt nicht unbedingt wegen Charles, auch schon unter Elisabeth sind da 15 Monarchien zur Republik geworden - zuletzt Barbados 2021!
Da dürfte noch die ein oder andere nominelle Monarchie zur Republik werden, insbesondere wenn die Hürden niedrig sind - in Neuseeland reicht da z.B. nen einfacher Parlamentsbeschluß. (Die Kanadier hingegen werden wohl länger Monarchie bleiben als die Briten selber, denn da ist es praktisch unmöglich sie abzuschaffen - ginge nur mit Mehrheit in allen Regionalpalamenten)
Ja, hier ist man im Meckern besonders gut, aber es schadet nicht mal in andere Länder zu schauen. Trotz vielen unbestreitbaren Problemen gehts uns in D ziemlich gut!
🤣
Eigentlich ist dieser Satz, dieses "uns gehts doch eigentlich gut" der mit Abstand deutscheste Satz den ich kenne. Ehrlich, kein Volk ist duldsamer und langmütiger (lies: dümmer) als das Deutsche. Hier werden mit diesem Satz Zumutungen weg gewischt, da würden in anderen Ländern Köpfe rollen und Barrikaden brennen, und das nicht unbedingt nur symbolisch.
Der Deutsche hingegen erduldet bis es wirklich nicht mehr auszuhalten ist, und dann schlägt wieder alles in den furor teutonicum um, er schlägt alles klein und will die Welt erobern oder halt wie jetzt erziehen. Wirklich, es ist amüsant, aber das "deutsche Wesen" ist scheinbar das Extreme, ein dazwischen scheint man nicht zu kennen oder zu wollen.
Was die anderen Länder angeht: schon einige gesehen. Und ja Großbritannien geht den Bach runter. Das ist aber keine neue Entwicklung, sondern seit dem Ende des Krieges anhaltende Tendenz. Mag man in der City of London nicht sehen, wo das Spekulationsgeld falschen Wohlstand vorgaukelt, aber ohne Empire marschiert es weder in die Richtung der Seeräuberkolonie die es vorher war. Aber immerhin ist es ein schleichender Tod.
Aber in keinem Land das ich kenne, dass jetzt nicht gerade durch Krieg o.ä. verwüstet wurde, vollzieht sich der Absturz so schnell und deutlich wie hier. Wir können hier nicht mal mehr in den 60ern gebaute Autobahnbrücken in stand halten, weshalb die Sprengung von unseren Herrschenden notwendigerweise als "Meilenstein" gefeiert wird.
😛
OK, ein Land fällt mir ein: Südafrika ist nach dem Ende der Apartheid und dem Rückzug Mandelas (der mit seiner natürlichen Autorität den Laden irgendwie zusammengehalten hat) auch in Rekordzeit vom faktischen G8 Land zum dysfunktionalen Shithole abgesackt. Aber das sollten wir uns nicht zum Vorbild nehmen... obwohl zumindest bei der Zuverlässigkeit der Stromversorgung arbeiten wir gerade hart dran ^^
Aber genug gemeckert, sonst kommt noch einer und sagt "eigentlich geht es uns gut" (ja, stimmt, wenn man sich nur genug nach unten orientiert stimmt das)
🤣