Lava-Basen effektiv gestalten

Veridyan

Eingeweihter
05. Mai 2022
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Thüringen
Noch eine Anleitung für Lava-Basen? 🙄

Da über die Forumssuche hier aber nur ein etwa 19 Jahre alter Faden zu finden war, Tagsta's Lava Base Tutorial , habe ich einfach mal die Schritte dokumentiert, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen ein wenig. 😇

Es war seit langem ein Wunsch, für die Vitrine einen Salamander-Trupp zu generieren. Durch Combat Patrol waren die Infernus Marines günstig zu bekommen, die sich da ja förmlich aufdrängen. .Ausgangspunkt war dabei der Anspruch, eine möglichst feine, aber dennoch auffällige Farbabstufung in der Lava zu erzielen, um einen optischen Kontrast zu dem grün/schwarz der Rüstung zu erhalten. Deshalb erstand ich für das Projekt die ersichtlichen Neon-Farben von Vallejo und eine Dose Mordant Earth, alles andere war vorhanden.

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Auf die 32mm Basen (erstes Batch mit Loch für die Monoposen aus Combat Patrol; zweites Batch ohne, da hier die Standard-Intercessoren-Körper zum EInsatz kommen, um zumindest ein bißchen Vielfalt in die Posen hineinzubekommen) wurden ein paar selbstgeschnitzte Kristalle, Gussastreste als Steinersatz und Schädel aufgeklebt und nach dem Durchhärten mit Spülmittel gereinigt.

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Dabei habe ich bewußt auf eine weiße oder schwarze Grundierung verzichtet, da ich gerade die Struktur der Base nicht "zukleistern" wollte und die Oberfläche nach der Wäsche schön stumpf und haftaufnehmend war.

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Es ging los mit 3 Schichten hochverdünntem Mephiston Red. So schimmerten noch ein paar schwarze "Spitzen" durch und das Rot lief auch unter die Steine, in die Ritzen dazwischen und drumherum. An dieser Stelle kann man sicher auch mit einem jeweils einschichtigen Anstrich von Khorne Red und einem Schichten oder Nass-in-Nass mit Mephiston und Evil Sunz arbeiten, aber mir hat das "Talausfüllen" mit der hochflüssigen Farbe ansprechende Effekte gebracht und gut war's.

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Nach Durchtrocknen Mephiston eine satte Schicht Magenta von den Vallejo-Neonfarben.

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Nass-in-Nass hat aufgrund der Raumtemperatur nicht ganz geklappt, aber die Flusseigenschaften sind dankbar, dass das Neon-Rot von Vallejo sich nicht ganz so scharf vom Magenta abhob.

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Daran schloss sich das Orange aus der Farbenserie an. Auch hier waren gute Verlaufeigenschaften gegeben.

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Den Abschluss der Neon-reihe bildete das Gelb, dessen Grünstichigkeit absolut nicht zum Tragen kam, war sehr angenehm in der Farbabstufung.

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Highlights wurden an den "Kreuzungen" der Lavaströme mit konventionellen Farben (IONIC) gesetzt, zuerst Gelb.

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Dann Knochenfarbig. Weiß wäre hier sicher auch brauchbar, ich wollte hier aber nicht ganz so ins Extrem gehen. Wenn das dann alles durchgetrocknet ist, empfielt sich eine Sperrschicht. Es sind hier verschiedene Meinungen in der Community, ob man eher mit Klarlack oder eher mit Weißleim arbeiten sollte. Ich habe beides ausprobiert und keinen Quantensprung zwischen beiden festgestellt. Die Sperrschicht soll eine glatte Oberfläche für die Krakelierfarbe bieten, damit diese besser reißen kann. Im ersten Batch nutzte ich ganz normal Aardcoat.

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Ist die Oberfläche nunmehr glatt und ausgehärtet wird generös (je mehr desto besseres Reißen) die Krakelierfarbe, hier Mordant Earth, mit einem Spatel aufgetragen. Anders als bei Astrongranite & Co. muss hier nicht "angedrückt" werden, sondern nur auf eine homogene Schichthöhe und nicht über den Rand hinausarbeiten (unnötige Spannungen) geachtet werden.

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Über Nacht stehen lassen. Das Ergabnis am nächsten Morgen sollte etwas ähnliches wie das nachfolgende Bild ergeben. Rißfehler oder nicht gänzlich bedeckte "Steine" können super mit Covus Black nachgearbeitet werden. Und hier dann eine Schicht matten Klarlack (Munitorum oder AK Ultramatt mittels Airbrush) zum Fixieren des Zwischenergebnisses aufbringen.

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Dann mit der Knochenfarbe die Schädel grundieren.

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Die Kristalle bekamen eine weiße Basis für die kommende Contrastfarbe. Hier hätte aber auch mit konventionellem Rot geschichtet werden können.

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Die Schädel mit Reikhland Flesh geshadet.

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Und dann die Kristalle mit Baal Red (hätte besser verdünnt werden sollen, ist aus der Dose heraus doch sehr opaque für eine Contrastfarbe) bemalt.

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Die Schädel mit Terminatus Stone trockengebürstet.

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Dann die Schollen und Steine mit Ryza Rust trockenbürsten.

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Auf das gebürstete Orange und noch schwarze Stellen behutsam mit Longbeard Grey Asche immitieren (auch per Drybrushing).

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Und weil das Baal Red leider nicht solche Kristall-Effekte ergab, wie ich angestrebt habe, nochmal kurz mit Kindleflame die Kanten trockenbetont.

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Zum Schluss natürlich noch den Rand in der jeweiligen Armeefarbe bemalen, etwas Torched Tuft auf eine große Scholle platzieren und Abschlussfirnis drauf - fertig.

Das zweite Batch (Standardbasen, ohne Loch) hatte ich mit Ponal als Sperrschicht gemacht. Es gab da einige Meinungen, die von besseren/offensichtlicheren Rissen sprachen. Dem kann ich (zumindest für diesen Versuch) nicht folgen, da - rechts in der Malhalterung - ich die Risse nicht als so deutlich unterschiedlich zum Aardcoat empfinde.

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Jedenfalls bin ich zufrieden mit dem Aufwand-Nutzen-Verhältnis. Die Bases sind bei den Minis dabei, "Steine" und "Kristalle" liefert der Gussast. Die Schädel und der Tuft ist jedes Hobbyisten persönlicher Gusto. Farben für die Abstufungen sollte auch jeder haben. Ein Gebinde Mordant Earth reicht für etwa 20 x 32mm-Basen satt aufgetragen. Andere Krakellierfarben sind das bestimmt preiswerter/ergiebiger, aber für den Salamander-Ausflug bei mir reicht das. Abzüglich der Trockenzeiten stecken in einer Base etwa netto 6 Min. Das passt!😎
 
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