Der MOS 4094.
Der MOS 4094 ist ein CMOS-Baustein (Deswegen MOS), und läuft ab 3V, lieber ein bisschen mehr. Er tut nichts anderes, als die Daten, die vorne reingeschoben werden zu speichern und nach unten weiter zu schieben. Er kann 8 Bits speichern. Wenn die Bits über den unteren Rand vom Baustein rausgeschoben werden, vergißt er sie.
Erscheint sinnlos? Ist es auch für die meisten Anwendungen der E-Technik. Hier aber konnte man ihn mal auf besonders clevere Weise einsetzen, um einen Pseudozufallsgenerator herzustellen.
Erstmal die Pins im Uhrzeigersinn:
Pin 3 heißt Clock und ist ein Eingang. Jedes Mal, wenn sich hier das Signal von 0 (0V bis 1 V) auf 1 (alles über 2,2 Volt) ändert, arbeitet der Baustein einen Schritt, schiebt alle Bits eine Position weiter, vergißt das letzte liest als Ersatz den Pin 2 ein und merkt sich das.
Pin 15 ist ein "Enable": Nur wenn dieses Bit auf 1 ist, kann man aus den Speicherzellen lesen. Also hängen wir ihn an 5V, dann funktionierts immer.
Pin 16 ist die Energieversorgung: Ab an 5 Volt, und mit einem Speicherkondensator abgepuffert. Aus dem gleichen Grund wie beim NE555.
Pin 1 ist so ähnlich wie Pin 15: Nur wenn er auf 1 ist, schiebt der Baustein die Daten weiter durch. Wollen wir auch immer. Kommt an 5 Volt.
Pin 2 ist der Dateneingang. Nach jedem Schritt wird das letzte, das "vergessene" Bit durch das ersetzt, was an Pin 2 ankommt. Wir schließen es an ein "XOR"-Ausgang an. Dazu später mehr.
Pin 13 und 14 sind Ausgänge aus dem Gedächtnis des Schieberegisters. Sie sind mit Bedacht ausgewählt. Es gibt zwei Pinkombinationen, mit denen der Pseudozufallsgenerator funktioniert, und dies ist eine davon. Sie werden beide an einen "XOR"-Eingang angeschlossen.
Pin 11 ist ein anderer, beliebig ausgewählter, Ausgang aus dem Gedächtnis des Schieberegisters. Ich benutze ihn, um den Ausgangstransistor für die LED-Steuerung zu steuern.
Pin 8 ist der Massepin des Bausteins, kommt also, wie alle anderen Massepins auch, an den 0V-Draht der Schaltung.
Pins, die ich hier nicht erwähnt habe, bleiben einfach an der leeren Luft liegen. Es schadet nichts.
Was macht das Schieberegister jetzt? Es sendet zwei Bits aus seinem Gedächtnis an den XOR-Baustein. Der ver-XORt die beiden und schiebt sie zurück ins Datenregister. (Er tut noch mehr, aber dazu gleich mehr). Man glaubt es kaum, aber dadurch entstehen mehr oder weniger zufällige Zahlen. Das 4094-Schieberegister hat 8 Speicherstellen. Es kommen also 256 verschiedene, zufällige Zahlen raus. Nach 256 Takten wiederholt es sich allerdings, deswegen nur "Pseudo".
Für den hübsch anzusehenden Effekt reicht es aber völlig aus.